400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007
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Am 08.09.1805 begannen die Österreicher wieder glücklos gegen Napoleon zu kämpfen. Am<br />
30.10. standen französchische Truppen auf oberösterreichischem Boden. Am 2. November<br />
waren sie in Gmunden. Es handelte sich um 600 Husaren, die sich dizipliniert verhielten und<br />
nur Brot und Tierfutter verlangten. Die nachfolgenden durchmarschierenden zwei<br />
Dragonerregimenter verhielten sich ebenso.<br />
Selbstverstänlich „requrierten“ die Französischen Truppen ihren Bedarf wieder auf Kosten<br />
des bestzten Landes, das heißt seiner Bevölkerung, in den Städten haptsächlich der Bürger,<br />
am Land der Bauern, was bei vielen zur Verarmung führte. Aufgrund der Abgelegenheit<br />
<strong>Ebensee</strong>s und der Armut seiner Bevölkerung, war von hier allerdings nichts zu holen.<br />
Nach dem Diktatfrieden von Pressburg (26.12.1805) hatte der ganze Distrikt Gmunden durch<br />
Truppendurchzüge wieder sehr zu leiden. Nach 117 Tagen war auch dieser Alptraum zuende.<br />
1809 ereignete sich dann, das Kriegsglück (oder die Fähigkeiten der jeweiligen<br />
Heeresleitung) der Österreicher war nie allzu groß gewesen, eine dritte Invasion von<br />
Franzosen und Baiern. Ihr Aufenthalt in Gmunden dauerte diesmal von 03.05.1809 bis<br />
04.01.1810. Während dieser Zeit gingen alle Einnahmen aus der Salzproduktion an die<br />
Besatzungsmacht. Wieder verurschten und hinterließen die Besatzer Not und Armut.<br />
Die <strong>Ebensee</strong>r Bevölkerung war bei allen drei Invasionen relativ gut davongekommen. Außer<br />
dem bestaunten Durchzügen von Truppen, sowie knapper und teurer werdenden „Victualien“<br />
(=Lebensmitteln) merkten sie nicht sehr viel, aber auch das war bei ihrer Armut schon<br />
schlimm genug!<br />
Erst durch die endgültige Ausschaltung Napoleons I. nach seiner Niederlage bei Waterloo<br />
(18.06.1815) war die latente Bedrohung des Einmarsches bayerisch/französische Druppen<br />
vorbei.<br />
Der dreimalige feindliche Einbruch und die Fremdherrschaft hatten das Salzwesen im<br />
Kammergut schwer geschädigt. Der Mannschaftsstand war durch die vielen Aushebungen<br />
zum Miltärdienst gelichtet, die Traun durch dieVernachlässigung der Ufersicherung fast<br />
unschiffbar, die Holzbeschaffung unzureichend geworden, und auch die Salzerzeugung und<br />
Umarbeitung in Rücksatand geraten. (SCHRAML, 1934, 39f)<br />
2.13 Die Reformen des Salzwesens durch Johann Georg Freiherr von Sternbach<br />
Sternbach, er war Salzamtmann von 1743 bis1765, hat die Gesamtkosten der Salzproduktion<br />
von jährlich 471.226 fl im Zeitraum 1738 bis 1740 auf 360.956 fl in dem von 1750 bis 1752<br />
gesenkt. (SCHRAML, 1934, 1) Das ist rund um ein Viertel. Und er senkte die Kosten, so wie man<br />
heute Kosten senkt, durch Personalabbau! Die zweite Variante heutiger Senkung von<br />
Produktionskosten, die Auslagerung, war zu seiner Zeit noch nicht üblich.<br />
Viele Arbeiter, die durch Sternbachs Reformen arbeitslos geworden waren, blieben das.<br />
Einige fanden Beschäftigung beim Salzstraßenbau zwischen Linz und Budweis, andere<br />
versuchten durch Wollspinnerei zu geringem Verdienst zu kommen, junge Männer wurden<br />
zum Militär eingezogen. Die Stimmung der Bevölkerung war miß!<br />
2.14 Fachleute aus dem Salzkammergut wandern im 18.Jahrhundert in viele Länder der<br />
Monarchie