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400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

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als den Herrschenden im völlig verarmten Europa Angst und Bange aufstieg, um die<br />

Grundlagen ihre Existenz. (MILGER, 58-69)<br />

2.12.2 Die Besetzung während des Theresianischen Erbfolgekrieges<br />

Trotz Pragmatischer Sanktion, welche die weibliche Erbfolge im Hause Habsburg sichern<br />

sollte, brach mit dem Tode Kaiser Karl VI. 1740 ein Europäischer Streit um sein Erbe an.<br />

Spanien, Preussen, Bayern und Frankreich wollten sich auf Kosten der jungen Königin Maria<br />

Theresia einen Anteil am Habsburgreich sichern.<br />

Obwohl nach dem Regierungsantritt Maria Theresias eine bayerische Invasion zu befürchten<br />

war, hatte man im Salkammergut kaum Vorbereitungen dagegen getroffen. In Rindbach<br />

(damals noch und viel richtiger Rinnbach)! Hatte man eine Schanze errichtet, und wollte mit<br />

Bogengenbäumen den See absperren, denn der damalige Verweser von <strong>Ebensee</strong>, Franz<br />

Grundner, war der einzige Beamte des Salzamtes, Salzamtmann war Ferdinand Friedrich Graf<br />

von Seeau, der den Bayern entgegentreten wollte. Die Amtleute in Gmunden, Ischl und<br />

Hallstatt waren für eine kampflose Übergabe, die am 25. September 1741 auch erfolgte, und<br />

zwar an Josef Anton Graf von Seeau, einem Vetter des Salzamtmannes, der im bairischen<br />

Dienst stand.<br />

Für die Bevölkerung bedeutete die kampflose Übergabe, dass es keine Toten gegeben hat,<br />

aber sie musste bei der Einquartierung und Verpflegung der Besatzungstruppen ihre Opfer<br />

bringen und die waren drückend.<br />

Die bayerische Besetzung dauerte 110 Tage, und die kampflose Übergabe wurde<br />

entsprechend bestraft: Der Salzamtmann wurde seines Dienstes entsetzt. Mit ihm wurden<br />

weitere vier hohe Beamte „kassiert und aller königlichen Dienste entsetzt“. Dasselbe geschah<br />

mit dem Ischler Marktrichter. Dem Verweser Franz Grundner von <strong>Ebensee</strong> wurde für sein<br />

Verhalten eine bevorzugte Stellung eingeräumt. (SCHRAML, 1932, 37 <strong>–</strong> 40 und 511 <strong>–</strong> 513)<br />

2.12.3 Die Besetzungen währen der Napoleonzeit<br />

Durch die Niederlage der Österreicher vom 03.12.1800 bei Hohenlinden in Baiern, wurde<br />

Oberösterreich von französchisch-bayerischem Militär überschwemmt und alle im<br />

Kammergut vorbereiteten und geplanten Abwehrmaßnahmen angsichts der Übermacht<br />

überflüssig.<br />

Das innere Salzkammergut war von Einquatierungen wenig umsomehr aber Gmunden<br />

betroffen. Besatzungsdruppen benehmen sich zu allen Zeiten, unabhängig von Nationalität<br />

und Religionszugehörigkeit, brutal und rücksichtslos der Zivilbevölkerung gegenüber. Sie<br />

haben nur ein Ziel, die weitestgehende Befiedigung ihrer Bedürfnisse auf Kosten der<br />

Besetzten. Morden, Vergewaltigen, Rauben, Erpressen, Brennen sind dabei „normale“<br />

Erscheinungen. Die Excesse hielten sich in diesem Falle aufgrund des korrekten<br />

französischen Obersten Alexander Debelle allerdings in Grenzen.<br />

Die Feindlichen Druppen trafen noch im Dezember in Gmunden ein und verblieben bis<br />

29.03.1801. Sie hinterließen eine verarmte, verschuldete Stadt.

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