400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007
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Auf der oberen Traun mussten in Stegg die Salzschiffe das erste Mal umgeladen werden, um<br />
eine niederere Tauchtiefe auf der Traun zu erlangen, als dies am Hallstättersee möglich war.<br />
Auf „Klauswasser“ aus dem See ging es bis zum Traunsee. Über Jahrhunderte musste der<br />
gefährlich „Wilde Laufen“ bewältigt werden, den Thomas Seeauer entschärfte, der auch eine<br />
Winde für den „Gegentrieb“ einbaute. Von ihm stammt auch die heute noch funktionieren<br />
Hallstätter Seeklause.<br />
(hier ist unbedingt ein bild der seeklause einzufügen)<br />
Ein Teil des in sogenannten „nackten Fudern“ transportierten Salzes verblieb kurzfristig bei<br />
den Salzfertigen in Laufen und Ischl, ehe es in Küfel verpackt, seine Weiterreise fortsetzte.<br />
Die Salzzillen wurden dann über den Traunsee gerudert und entladen. Von Gmunden, dem<br />
Hauptort des Salzhandels, in dem das gesamte Salz aus <strong>Ebensee</strong> von den Fertigern verpackt<br />
wurde, ging es auf der „innerren Traun“ über den „Fall“ bis an den Stadl. Auch am „Fall“<br />
hatte Thomas Seeauer seine hervorragenden Qualitäten bewiesen, für die er in den Adelsstand<br />
gehoben wurde. Er hatte eine 1416 errichtete künstliche, sehr unfallträchtigen Fahrrinne so<br />
ausgebaut, dass die Schiffe sie, wenn auch in rasender Fahrt aber im Grunde ungefährdet in<br />
56 Sekunden, passieren konnten. Vor 1416 mussten die Salzschiffe vor dem „Fall“ ent- und<br />
nach diesem wieder beladen werden, bzw. es wurde von Gmunden am Landweg zum „Stadl“<br />
gefahren.<br />
(hier ist ein bild des traufallkanales einzufügen, KRACKOWIZER, 1899, 276, oder alois greil, sammlung rieder )<br />
Fahrt über den Fallkanal, Stich von Alois Greil<br />
(Sammlung RIEDER)<br />
Die für die Schifffahrt erforderlichen Wasserbauten (Seeklausen, Wehre, Uferverbauungen,<br />
Fallkanal, ...) wurden von landesfürstlichen Mautamt in Gmunden ausgeführt und erhalten.<br />
Dieses gab vielen „Wehrern“, das war die Bezeichnung dieser Flusszimmerleute,<br />
Beschäftigung. Die Kosten der Schiffbarhaltung der Traun erforderte erkleckliche Summen.<br />
Die Errichtung dieser Wasserbauten wiederholte sich an manchen Stellen alljährlich, da die<br />
Traun in ihrer Wildheit „die Werke der Menschenhand häufig genug mit sich fortriß.“<br />
Die zur Durchführung des Zillengegentriebes erforderlichen Wasserbauten bestanden in der<br />
Anlage des sogenannten „Traunrittweges“, der gewöhnlich „Roß=“ oder „Treppelweg“<br />
genannt wird, und der „Gegenfahrspitze“, d. i. verschließbarer Fahrcanäle als Durchstich<br />
der Mühlwehren in möglichster Nähe des Ufers, die das Heraufziehen der Schiffe wesentlich<br />
erleichterten. ...<br />
Von besonderer Wichtigkeit unter den Wasserbauten sind die Schleußen= und Wehranlagen<br />
am Ausflusse der Traun aus dem See. ... sie ... haben ... den wichtigen Zweck, den<br />
Wasserstand des Traunsees nach Möglichkeit zu reguliren und die Traunschiffahrt von<br />
Behinderungen elementaren Ursprungs unabhängig zu machen. Es soll also einerseits, wenn<br />
die Schleußen („Kausen“) geschlossen sind, der Abfluß des Wassers nur über die<br />
Wehrkronen möglich sein und durch diese Stauung der See zu einem Reservoir gemacht<br />
werden, dem in niederschlagsarmen Zeiten das nöthige Fahrwasser je nach Bedarf<br />
entnommen werden kann.<br />
(KRACKOWIZER, 1899, 265)<br />
Die Schifffart ruhte im Winter, da waren die Schiffsleute ohne normales Einkommen erhielten<br />
allerdingd „Winterhilfgelder“ oder wurden nach möglichkeit anderweitig beschäftigt. Meist<br />
Anfang März (bei genügendem Wasserstand) setzte die Schifffahrt wieder ein, ruhte an Sonn-