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400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

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Welche Bewandtnis es mit der Ernennung des im Verwaltungswesen kaum erfahrenen<br />

Buchhalterei-Rartsdieners Leonhart Höß zum Amtsverweser in <strong>Ebensee</strong> hatte, ist nicht<br />

bekannt; dafür war Jakob von Seeau ein ausgezeichneter Verwalter, der schon als<br />

Gegenschreiber die <strong>Ebensee</strong>r Verhältnisse gründlich kennengelernt hatte, und 1656 in<br />

Ansehung seiner Eltern und Vorfahren, wie auch seiner vieljährigen treu und nützlich<br />

geleisteten Dienste mit 3000 fl. Gnadenrekompens belohnt wurde.<br />

Hervorragende Verweser waren auch Wolf Adam Sydler, der Erbauer des zweiten<br />

Pfannhauses in <strong>Ebensee</strong>, und sein Sohn Josef Anton, unter deren Amtsleitung 32<br />

Traunkirchner Untertanen in die Zugehörigkeit des Verwesamtes überführt und damit die<br />

ersten Schritte zur Verselbständigung des Ortes unternommen wurden. Wolf Sydler hatte die<br />

Verwaltung des Amtes von seinem Vorgänger Plaß in sehr verwahrlostem Zustand<br />

übernommen. In einer Relation von 1689 führt er alle nlässlich an, deren Beseitigung ihm<br />

bisher gelungen war; er schränkte die übermäßigen Zehrungskosten bei den Waldbeschauen<br />

von 600 auf 180 fl. Jährlich ein und hob die Mahlzeiten, welche beim Weiß- und<br />

Rotsteinbrechen wie bei den Klaus-, Wehr- und Fludergebäuden nlässlich der Übernahme<br />

in Schwang gewesen waren, überhaupt auf. Die Beamten durften sich das beim<br />

Pfannenzurichten abfallende Alteisen nicht mehr behalten und für ihre Haus- und<br />

Gartenarbeiten keine Partikular- oder gar blinde Schichten mehr verrechnen. Sydler besorgte<br />

die Beschreibung und Ausgabe des nlässlich selber und ersparte hiedurch den Parteien die<br />

Verehrungen, welche der Gegen- und Pfieselschreiber sonst gefordert hatte. Auch nahm er<br />

von den Provisionsanwärten den Taler nicht mehr an, der von den früheren Verwesern bei<br />

diesem Anlaß abverlangt worden war. Die Sydler waren, wenn nicht reich, so doch<br />

wohlhabend, da sie dem Kaiser wiederholt kleinere Darlehen boten.<br />

Der nächste Verweser, Franz Grundner, hatte eine bewegte Dienstlaufbahn hinter sich, bevor<br />

er nach <strong>Ebensee</strong> kam; er war anfänglich in Hallein angestellt, übersiedelte dann nach<br />

Hallstatt, wo er Marktrichter wurde. 1723 zum Registratoradjunkt ernannt, beschäftigte<br />

Grundner sich nebenbei auch mit technischen Dingen und galt als ‚Erfinder’ der<br />

Ziegelsteher, deren Fabrikation ihm für alle drei Pfannhäuser übertragen wurde. Zur<br />

leichteren Erfüllung dieser Aufgabe hatte er seinen Dienst mit dem <strong>Ebensee</strong>r Gegenschreiber<br />

Franz Anton Mayr zu vertauschen. Nach dem Tode Sydlers rückte er zum Verweser vor, geriet<br />

aber in Gegensatz zum Salzamtmann Baron Sternbach, dessen Reformen er heftig bekämpfte,<br />

aus welchem Grunde Grundner 1746 strafweise in den Dienst des Unterwassersehers zu Wels<br />

zurückversetzt wurde. (SCHRAML, 1932, 202 ff)<br />

2.9 Die Entwicklung des Mannschaftsstandes<br />

Schraml gibt nachstehende Übersicht über diesen:<br />

Art 1647 1689 1717<br />

Pfannhauser und Schmiede, Maurer, Kufer und Wächter 61 91<br />

Zimmerknechte 34 38<br />

Wührknechte 23 26<br />

Aufsatzknechte 26 57<br />

Holzknechte 117 281<br />

Zusammen 158 261 493<br />

Er kommentiert dazu: 1689 waren mehr Arbeiter eingestellt wie vordem, weil das neue<br />

Pfannhaus mit der zweiten Pfanne begonnen werden sollte; der Stand wurde bald darauf<br />

wieder herabgesetzt und 1694 wegen Geldmangel soweit verringert, nlä der Betrieb gerade<br />

noch fortgeführt werden konnte. Etliche zwanzig <strong>Jahre</strong> später hatte sich die Zahl der Arbeiter

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