400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007
400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007
400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007
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„Saltzpfanne zu Hallstatt“<br />
(aus TREFFER, 1981)<br />
„Die Beamten und Arbeiter in <strong>Ebensee</strong>, welche <strong>1607</strong> die Salzerzeugung ins Werk setzten,<br />
glichen Pionieren auf Neuland; das Salzamt berichtete 1609 darüber: ‚weil berührtes <strong>Ebensee</strong>r<br />
Salzwesen nicht allein erhebt, sondern in der Prob also ersprießlich gefunden, ist zu<br />
bedenken, wie dasselbe bestellt und weil es gleichsam in einer Insel und unbewohnten öden<br />
Ort liegt, wie dann damit dies Ort sowohl die Amtleute und Arbeiter mit den Ihrigen erhalten<br />
und um ihren Pfennig von Viktualien und anderen Notdurften bei der Stelle bekommen, ist<br />
unter anderem auch das für ein Mittel gehalten und für ratsam befunden worden, nach dem<br />
Gebirg neben dem See bis auf Traunkirchen einen Reitweg zu machen.’ Dieser Zustand<br />
dauerte indessen nicht lange, die Bewohner der weiteren Umgebung nahmen die neue<br />
Verdienstmöglichkeit bald war und ließen sich in <strong>Ebensee</strong> nieder. Das Verwesamt förderte<br />
natürlich ihre Absichten, es wies den Ansiedlern Bauplätze für ihre Wohnhäuschen an, erließ<br />
ihnen das übliche Freigeld und enthob sie von den sonstigen Grundlasten. 1641 zählte man<br />
schon 26 Hofstätten ‚herenthalb des Lainbathbaches’“. Nachstehendes Bild aus 1661<br />
vermittelt einen recht eigenwilligen Eindruck aus der Frühzeit unseres Ortes.<br />
(hier ist das bild aus MITTENDORFER, 1997, 138, einzufügen)<br />
„Silberbergwerk des Klosters Zwischen Bromberg und Schrott, 1661“, Museum Bad Ischl<br />
(aus MITTENDORFER, 1997)<br />
Trotz widrigen Umstände im europäischen Raum, und weil das Salzkammergut wenigstens<br />
von direkten Kriegshandlungen und Verwüstung veschont blieb, erfüllten sich die<br />
Erwartungen, die man in die Errichtung der Saline <strong>Ebensee</strong> gesetzt hatte (siehe 2.1).<br />
Weil die Habsburger aber auch ohne Kriege unter ständigem Geldmangel litten, dem sie<br />
durch Erhöhung der Salzproduktion zu mildern hofften, wurde in den <strong>Jahre</strong>n 1690 bis 1693<br />
ein zweites Pfannhaus in <strong>Ebensee</strong> errichtet. In den anderen <strong>Salinenort</strong>en war die Begeisterung<br />
darüber gering.<br />
Es hatte eine Länge von 21 Klaftern (39.8 m) und eine Breite von 19 Klaftern (36 m). Dazu<br />
kamen noch vier Solestuben und zwei Pfieseln, letztere hatten eine Länge von Klafter (19 m)<br />
und eine Breite von 11 Klaftern (20.8 m). Das Pfannhaus befand sich in der Flucht mit dem<br />
ersten und reichte bis an das Hofwirtshaus, das heutige Hotel Post. Die Baukosten beliefen<br />
sich auf 17.721 Gulden (das sind etwa € ???.???). Der nachstehende Lageplan verdeutlicht die<br />
Situation nach dem Bau des zweiten Pfannhauses.<br />
(hier ist der lageplan 1 aus arbesser 1889 einzufügen)<br />
Lageplan der Salinen <strong>Ebensee</strong> nach der Errichting des zweiten Sudhauses<br />
(ARBESSER Max von, 1889)<br />
Um für zwei Pfannhäuser genügen Sole zu haben, musste zwischen Ischl und <strong>Ebensee</strong> ein<br />
zweiter Solenleitungsstrang gelegt werden. Die Kosten dieser Leitung belief sich auf fl<br />
3.741,- (Gulden).<br />
Ein Problem und eine ständige Quelle von Unstimmigkeiten auf höherer Ebene war das<br />
Faktum, dass die bei der Salinen Beschäftigten drei verschiedenen Grundobrigkeiten 1)<br />
angehörten (Wildenstein, Orth und Traunkirchen), die ständig darüber wachten, dass die<br />
Pflichten, die ihre Untertanen ihnen gegenüber hatten, nicht durch das Salzamt geschmälert