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400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

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Über Jahrhunderte wurde, um für den nötigen Nachwuchs des Waldes zu sorgen, nichts weiter<br />

getan, als bei der Abholzung sogenannte Samenbäume stehen zu lassen, die dann den<br />

nächsten Wald produzierten.<br />

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts reicht das nicht mehr. Man fürchtete, dass der<br />

Wald nicht schnell genug nachwachsen würde. 1765 führte man deshalb nach der Abholzung<br />

die künstliche Besamung des Waldbodens ein. Ein Holzsaatförster, der erste war Karl<br />

Springinsfeld, sorgte fortan dafür, dass am geschwendeten Waldboden hauptsächlich<br />

Fichtensamen ausgestreut wurden.<br />

Die Samen gewann man im Wald dadurch, dass nach der Reifung Zapfen gesammelt und in<br />

freier Luft der Sonne ausgestzt wurden, wobei viele Samen aus den Zapfen fielen. Die halb<br />

geleerten Zapfen kamen dann in erwärmte Räume zur völligen Trocknung, wobei sie die<br />

restlichen Samen hergaben.<br />

Diese künstliche Besamung hatte den gewünschten Erfolg, man verbrauchte aber ungeheure<br />

Mengen von Samen. Für die in <strong>Ebensee</strong> abgeholzten Wälder brauchte man zwischen 1784<br />

und 1792 insgesamt 3.034 Metzen Fichtensamen, das sind 186.560 Liter. Gesät wurde im<br />

Herbst und im Frühling. (SCHRAML, 1934,393 f) Wahrscheinlich waren es die Kosten der<br />

Samenerzeugung, die in der Mitte des 19. Jahrhundert zur Anlage der Pfalnzgärten führte.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1805 waren beim Verwesamt <strong>Ebensee</strong> besschäftigt: 386 Salzarbeiter, darunter 35<br />

Meister, 1.277 Holzarbeiter, darunter 28 Meister. Von den Holzarbeitern waren beschäftigt:<br />

212 in Offensee, 134 in Mitterweißenbach, 30 beim Aufzug, an der Aurach 334, im Attergau<br />

232, bei Schiffwerkerei 57, Aufsatz und Klub in <strong>Ebensee</strong> 147, im Wehrwesen an Traun,<br />

Triftbächen, Zugwegen und Triftbauten 131. (KOLLER, 1954, 93)<br />

1789 wird die erste Kohle <strong>–</strong> Lignit aus Geboldskirchen <strong>–</strong> nach <strong>Ebensee</strong> gebracht mit dem<br />

Auftrag, die Verwendbarkeit im Salinenbetrieb zu prüfen. (KOLLER,1954, 94) Damit bahnt sich<br />

eine Entwicklung an, die für die Holzknechte und ihre Familien Arbeitslosigkeit und Armut<br />

bedeuten wird.<br />

2.7 Die Entwicklung der ersten Saline <strong>Ebensee</strong><br />

Zur Finanzierung des Baues von Verwesamt und Pfannhaus in <strong>Ebensee</strong> war der Salzpreis<br />

geringfügig erhöht worden. 1604 wurde in <strong>Ebensee</strong> im Dreieck zwischen Langbathbach,<br />

Traun und See mit dem Bau des Sudhauses begonnen. Zu jener Zeit standen auf dieser Fläche<br />

nur wenige Gebäude: die Taverne (das heutige Hotel Post), diese wurde vom Seeufer auf den<br />

jetzigen Standort transferiert, das „Traunbäckhaus“, also eine Bäckerei und ein Haus in der<br />

heutigen Postgasse. Die beide Betriebe haben damals wahrscheinlich schon längere Zeit der<br />

Versorgung der Traunschiffer und der Pilger nach St Wolfgang gedient. Es gab keine<br />

Ortschaft und es bestand keine Straßenverbindung nach Traunkirchen zur Pfarrkirche.<br />

Die ersten Beamten waren: Wolfgang Rosner, unter ihm wurde die Saline erbaut und erwar<br />

dann auch der Erste Verweser, Hans Spindler, Gegenschreiber, Andreas Kainzner,<br />

Fuderzahler 1) und Hans Khals, Waldmeister. Der Salinenbetrieb wurde mit Pfannhausern aus<br />

Hallstatt und Holzknechten aus Aussee eröffnet, zu deren Unterbringung 1610 vier<br />

Arbeiterhäuser errichtete wurden. Wie man sich ein Pfannhaus vorzustellen hat, ist aus dem<br />

nachstehenden Bild der „Saltzpfane zu Hallstatt“ recht gut ersichtlich.<br />

1) heute würden wir ihn etwa Verwalter des Salzlagers bezeichnen<br />

(hier ist das bild aus TREFFER, 95 einzufügen)

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