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400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

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(KOLLER, die holztrift, 1954, forstgeschichte, 1970)<br />

(Salz macht geschichte, katalog, 191 <strong>–</strong> 193)<br />

Wer Sole zu Salz versieden will, der braucht Brennmaterial. Das einzige, das bis herauf in die<br />

Mitte des 19. Jahrhundersts zur Verfügung stand, war Holz. Und man brauchte viel davon!<br />

Für eine Sudpfanne in der Woche rund <strong>400</strong> bis 470 m 3 , das war auch gleich ein wichtiges<br />

Holzmaß 1) .<br />

Die Beschränktheit der zur Verfügung stehenden Wälder und der wechselnde Holzbedarf der<br />

Verwesämter erforderten genaue Übersicht über die Ertragsfähigkeit der verfügbaren<br />

Bestände. Diese wurde von Wald-Visitationskommissionen durch sogennate<br />

Generalwaldbeschauen hergestellt, bei denen die gesamten Bestände auf deren Ertrag und den<br />

Zeitpunkt ihrer Schlagbarkeit geschätzt wurden. Daneben war für eine genügende<br />

Waldaufsicht zu sorgen, die alles Schädigende von der Waldwirtschaft fernzuhalten suchte.<br />

Wenn eine solche längere Zeit fehlte - und das war wiederholt der Fall <strong>–</strong> dann kam es zu<br />

„Waldfrevel“. Nicht selten waren es die Holzmeister, die bei ungenügender Aufsicht mehr für<br />

sich als für ihren Dienstherrn wirtschafteten.<br />

(hier ist das bild nr. 10 aus patocka/stadler einzufügen)<br />

Hallhozschlägerung erfolgte bis in die Mitte des 18. Jhdt. mit der Maishacke<br />

(aus PATOCKA/STADLER, 1989)<br />

Diese Holzmeister wurden nämlich verdingt, das heißt vertraglich verpflichtet, eine<br />

bestimmte Zahl von „Pfann Holz“ zu schlagen und an die Flussufer zu bringen. Letzteres<br />

geschah meist im Winter und vielfach über „Riesen“, die nach Abholzung des „Schlages“ von<br />

oben nach unten wieder abgebaut und als „Sudwid“ Verwertung fanden. Von den Flussufern<br />

wurden die „Drehlinge“ mittels „Klauswasser“ zu den Aufsatzplätzen in der Nähe der Saline<br />

„geklaust“ und an den „Rechen“ wieder aus dem Wasser genommen. Die Holzmeister<br />

verdingte Holzknechte, mit deren Hilfe sie ihrer eingegangenen Verpflichtung nachkamen.<br />

Die Errichtung der Riesen, der Klausen, der Wehre und Rechen war Augabe der Hozmeister<br />

und erforderte nicht unerhebliche Mittel.<br />

(hier das bild von seite 340 einzufügen)<br />

Holztransport über Riesen<br />

(aus „Der Bezirk Gmunden“, 340)<br />

(bild 13)<br />

Holztranport über den See mit „Bogen“<br />

(aus PATOCKA/STADLER, 1989)<br />

Der Holzverbrauch war ziemlich groß. Er betrug 1720 für das ganze Salzwesen 677 Pfann,<br />

das sind 97.488 Kubikklafter, das sind 664.868 m 3 (SCHRAML, 1932, 378)<br />

1) eine Pfanne Wid, das war ein Holzstoß vom 6 Stabln Länge, ¾ Stabln Höhe und einer Scheiterlänge von 7 Schuh. Ein Stabel =<br />

6.807 m, ein Schuh = 0.297 m. 44.245 x 5.105 x 2.082 = 470.339 m 3 andere Autoren, etwa Schraml, 1932, 376, <strong>400</strong> m 3 und<br />

Matl, 1985, Beilage 9, Seite 4, geben 390 bis <strong>400</strong>m 3 an)<br />

Der größte Teil des Holzes wurde zu den Salinenaufsatzplätzen getriftet oder wie man das<br />

auch nannte geklaust. Klausen wahren an geeigneten Orten errichtete Wassersperren, die<br />

nachdem das zu tranportierende Holz in den Triftbach geschmissen worden war, „geschlagen“

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