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400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

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Helfer<br />

Mithelfer<br />

1) er war der Leiter des Salzsudes<br />

2) leitete unter dem Pfannmeister eine Sudmannschaft<br />

3) sie „peren“ (auch pehren = ziehen) an der Pe(h)rstatt (= gerader Teil der runden Sudpfanne) das Salz mit langen Holzkrücken aus der<br />

Pfanne<br />

4) schlagen das nasse Salz in Kufen (=konische Holzgefäße), stürzen sie später und stellen diese „nassen Fuder“ in Zeilen zu 36 stück auf<br />

5) der Aufsazumeister fing (auch) mit seinen Knechten in den See getriftetes Holz in Bögen (= mt Stahlschließen verbundene Bloche) ein,<br />

ruderte diese zu „Rånzn“ (= Anlandungsstelle) wo das Holz an Land geranzt (= gezogen) und aufgesetzt (= aufgezeint = zu Holzstößen<br />

gestappelt) wurde<br />

6) der Paanmeister sorgte mit seinen Knechten für den Transport des „Pfannwids“ (=Brennholzes) vom Aufstz zur Pfanne<br />

7) setzen die Drehlinge (= Rundhölzer) auf<br />

8) klieben (=spalten) die Drehlinge und schaffen sie zur Feuerung<br />

9) er ist der Verwalter der gedörrten oder trockenen Fuder und beaufsichtigt deren Verladung auf die Schiffe<br />

2.5 Die Fertiger<br />

waren Privatunternehmen in Hallstatt, Laufen, Ischl und Gmunden in einem<br />

Vertragsverhältnis zum Salzamt. Sie hatten die Aufgabe, mit ihrem Personal die „nackten<br />

Fuder“ auf „Küfel“ umzuarbeiten und diese auf der Traun zu verfrachten. Küfel waren die<br />

älteste Salzverpackung, die für den Transport am Wasserwege sehr zweckmäßig war. Es<br />

waren dies etwa 30 cm hohe, runde, konische Holzgefäße, in die das Salz, etwa 12 Pfund (=<br />

6,7 kg), der vorher zerstoßenen nackten Fuder eingestampft und mit einem Deckel<br />

verschlossen wurde.<br />

In der Verfertigung und Füllung der Küfel hatte sich eine strenge Arbeitsteilung<br />

herausgebildet, so daß für jeden Schritt ... besondere Arbeitsgruppen bestanden. Die schon im<br />

Wald ausgesuchten, astfreien und leicht spaltbaren Kufenscheiter, die den Fertigern vom<br />

Waldmeister zugewiesen und von diesen an die in ihrem Dienste stehenden Kufenmeister<br />

verteilt wurden, bekam der Kleuzler zu bearbeiten, der aus ihnen die einzelnen Kufenteile in<br />

gerechter Stärke und Form spaltete und schnitt. Der Meister setzte diese zusammen und der<br />

Reifbinder oder die Reifbinderin <strong>–</strong> es war meist Frauenarbeit <strong>–</strong> fertigte die Kufe durch das<br />

Ansetzen der Haselreifen aus. Auch bei der Füllung der Küfel herrschte gute Ordnug. Die<br />

Fuderhacker zerkleinerten die Salzstöcke, die Stößer füllten die Küfel und die Beschlager<br />

verschlossen sie. (SCHRAML, 1932, 220)<br />

Nachstehend dieschematische Darstellung der bei der Fetigung anfallenden Funktionen:<br />

Fertiger<br />

Kufenmeister<br />

Kleuzer<br />

Reifenbinder<br />

Fuderhacker<br />

Stößer<br />

Beschlager<br />

Um das Salz nicht zu verunreinigen hatten die bei der Fertigung Beschäftigten Holzschuhe <strong>–</strong><br />

Knospen“ <strong>–</strong> zu tragen, die stets im Salzkeller zu verbleiben hatten.<br />

Die Salzfertigerr hatten auch das Recht, im Gegentrieb ohne Entrichtung einer Maut Getreide<br />

in das Kammergut einzuführen und dieses zu einem „leidlichen Preis“, jeoch „nach

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