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400 Jahre Salinenort Ebensee 1607 – 2007

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2 Die erste Saline, <strong>1607</strong> <strong>–</strong> 1835<br />

<strong>Ebensee</strong> hat es natürlich schon vor der ersten Saline gegeben, allerdings nicht als<br />

geschlossenen Ort sondern als Streusiedlung. „Das Urbar des Nonnenklosters Traunkirchen<br />

von 1447 verzeichnet erstmals Siedler ‚pei der Lambat’. Die wenigen Menschen dort leisteten<br />

Natural-, Hand- oder Zugrobot, besorgten also Dienste der Nonnenabtei wie Jagd, Weide,<br />

Fischfang, Holzbringung und usw.“ (MITTENDORFER, 1981, 84) Unser Ort scheint auf der<br />

nachstehenden Landkarte aus 1542 nicht auf.<br />

(hier ist ein ausschnitt der karte von HIRSCHVOGEL 1542, einzufügen)<br />

Ausschnitt aus der Karte „Beschreibung des Erczherzogtum Oesterreich ober Enns“.<br />

(Nach dem Entwurf von Augistin HIRSCHVOGEL (1542), Stich von Gerhard de Jode (Antwerpen 1583) Österreichische Nationalbibliothek<br />

Wien, Kartensammlung)<br />

Unmittelbar vor dem Bau der Saline <strong>Ebensee</strong> befanden sich auf dem heutigen<br />

Gemeindegebiet von <strong>Ebensee</strong> 64 Häuser 1) , in denen ungefähr 300 bis <strong>400</strong> Menschen lebten.<br />

Diese Gebäude befanden sich keineswegs im heutigen Ortszentrum, ein solches gab es nicht,<br />

sondern 5 bis 6 Häuser standen verstreut am Schuttkegel von Traun und Langbatbach,<br />

darunter das Traunbeckhaus (heute abgerissen) und ein Gasthaus am Seeufer (abgerissen und<br />

als heutiges Hotel Post wiedererrichtet), deren Aufgabe es höchstwahrscheinlich war, den<br />

Salzschiffern auf der Traun Rast und Nahrung zu bieten. Die meisten Häuser waren über das<br />

Gemeindegebiet zwischen Seeufer und dem Mitterweißenbach verstreut, wobei viele wohl<br />

entlang der (natürlich noch nicht verbauten) Traun standen, die bei häufigen Hochwässern ihr<br />

Flussbett immer wieder verlegte.<br />

1) Ida Feichtinger, Siedlungsgeschichte<br />

Drei der Anwesen waren seit langer Zeit bestehende „Sbaigen“ (= Schwaigen = Hörndlbauern<br />

= Milchwirtschaften) der Klosterfrauen von Traunkirchen: die Schweige (heute am<br />

Schwaigerweg), das Almhaus (heute Forsthaus!) und der Offensee (heute Gasthaus). Auf<br />

diesen allein haben viele Nahrung und Unterkunft gefunden, Lohn nicht, denn solchen gab es<br />

nicht, Essen und Unterkunft waren der „Lohn“. Die anderen Bewohner dürften im Schiffsbau<br />

und in der Kufholzgewinnung ihr Auskommen gesucht haben.<br />

Sowohl Schiffe als auch Kufholz waren in großen Mengen erforderlich, denn das Salz aus<br />

Hallstatt und ab 1571 auch aus Ischl, wurde zum Teil von den Salzfertigern in Gmunden für<br />

den „Verschleiß“ und Abtransport auf der Traun in „Kufen“ (= Holzfässern) verpackt.<br />

(hier ist das erste bild von ebensee eizufügen! aus chaloupek-sandgruber 2003, seite 224)<br />

Das erste Bild von Ebense<br />

(Detail aus“Waldbuch des Salzamtes Gmunden“ 1630-1634)<br />

Der Mannschaftsstand der Saline vergrößerte sich schnell: 1647 betrug er 158, rund 30 <strong>Jahre</strong><br />

später 216 und noch einmal 30 <strong>Jahre</strong> darauf 493, wobei 281 Holzknechte und 57<br />

Aufsatzknechte mitgerechnet sind. Rund 70% der Bediensteten fanden also mit der Holzarbeit<br />

ihr Brot. (SCHRAML, 1932, 213) Der Ort wuchs mit dem Mannschaftsstand: 1654 waren es 500,<br />

1680 schon 1.000 und 100 <strong>Jahre</strong> später 2.500 Menschen, die in <strong>Ebensee</strong> lebten.<br />

1805 beschäftigt das Verwesamt <strong>Ebensee</strong> 1.663 Menschen:<br />

Meister Arbeiter zusammen<br />

bei der Salzarbeit 35 351 386

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