Deutscher Bundeswehrverband - Foeg.de

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12.07.2015 Aufrufe

ImpressumISSN 0007-5949Herausgeber:<strong>Deutscher</strong> Bun<strong>de</strong>swehrVerband e.V.Südstraße 123, 53175 Bonn,Tel.:(0228) 3823-0Oberst Ulrich Kirsch,Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>rJan Meyer, Leiter Presse- undÖffentlichkeitsarbeitRedaktion:Südstraße 123, 53175 Bonn,Fax: (0228) 38 23-219Internet: http://www.dbwv.<strong>de</strong>,E-Mail: presse@dbwv.<strong>de</strong>Die Redaktion übernimmt keineHaftung für unverlangt eingesandteManuskripte, Fotos und Illustrationen.Es entsteht kein Anspruchauf Honorierung und Rücksendung.Chefredakteur:Frank Henning (verantwortlich)Stellvertreten<strong>de</strong>r Chefredakteur:Yann BombekeRedakteurin:Christine HepnerLektorat: Jörg-Thomas FödischLayout: Rainer Roßbach,freier MitarbeiterRedaktionsassistentin:Babette NürnbergTel.: (0228) 3823-212/213Alle mit vollem Namen o<strong>de</strong>rNamenszeichen versehenen Arti -kel stellen nicht unbedingt dieMeinung <strong>de</strong>r Redaktion o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>sDBwV dar. Postbezug 30 Eurojährlich, zzgl. Zustellgebühr. FürMitglie<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r Bezug im Mitgliedsbeitragenthalten.Herstellung/Anzeigenverwaltung:Gebr. Lensing GmbH & Co. KG,Postfach 1050 51, 44047 Dortmund,Tel.: (0231) 9059-0Anzeigen:Frank Henke (verantwortlich)IVWund Sabine Bahr-Sarnes,Tel.: (0231) 9059-6421,Fax: (0231) 9059-8605,E-Mail: sabine.bahr-sarnes@mdhl.<strong>de</strong>Anzeigen und Beilagen in dieserZeitschrift sind nicht als Empfehlung<strong>de</strong>s DBwV anzusehen.Anzeigenschluss ist jeweils <strong>de</strong>r5. eines Vor monats. Es gilt <strong>de</strong>rzeitdie Anzeigen preisliste Nr. 42.RedaktionsschlussSeptember-Ausgabe:Montag, 5. August 2013Foto: HenningVerbandspolitikTeilstreitkräfte/OrganisationsbereicheSanitätsdienst: Neue Komman<strong>de</strong>urin an <strong>de</strong>rSanitätsaka<strong>de</strong>mie 44Rund um <strong>de</strong>n BundPersonalpolitik im Blick: Treffen <strong>de</strong>s ArbeitskreisesBun<strong>de</strong>swehr und Wirtschaft in <strong>de</strong>r Nahe-Region 50Neue Dienststelle: Generalleutnant Born besuchtKarrierecenter Kassel 50Berichte/ReportagenVeteranenheim: Dickes Präsent aus Bonn 80Vertrauenspersonen/PersonalräteMeinung: Gemeinsam stark o<strong>de</strong>r im eigenen Interesseschwach? 58Tarifbeschäftigte: Pauschalzahlung unter Vorbehalt 60Versorgung und EhemaligeMinijobs: Hinzuverdienstgrenze angehoben 46DBwV regionalAus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n 68Inhalt Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 3JustitiaInhaltGegen <strong>de</strong>n KontrollverlustDie Sporttherapie nach einer Einsatzschädigungüberzeugt mitihrem ganzheitlichen Ansatz. Jetztprüft das BMVg ein erweitertesKonzept für das Erfolgsmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>rSportschule <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr inWarendorf. Seite 30Zur Sache: Hinter die Fichte geführt? 1 Urteil: Überlange Verfahrensdauer ist nichtProminenter Besuch: Kanzlerkandidat Steinbrück zwangsläufig maßnahmemil<strong>de</strong>rnd 62beim Bun<strong>de</strong>svorstand 4AuslandseinsatzBeihilfe I: Unübersichtlicher – aber nicht besser 6Interview: Botschafter Koch über die ZukunftBeihilfe II: Eine Chronologie <strong>de</strong>r Ereignisse 7 Afghanistans 26Parlamentarischer Abend: Alle waren da 14 Nach <strong>de</strong>m Einsatz: Präventivkur mit Meeresblick 32Lan<strong>de</strong>sversammlung: Der Sü<strong>de</strong>n schnürt seinAufgabenpaket 18Personalia/Ge<strong>de</strong>nkenZielgruppenbefragung: Mehr Personal ist <strong>de</strong>r SchlüsselGe<strong>de</strong>nken 76zum Erfolg 20 Ehrungen und Auszeichnungen 7719. Hauptversammlung: Die Tagesordnung 22LeserforumBriefe an die Redaktion 66AnsprechpartnerHeer: Start für <strong>de</strong>n Einheitsführer Major 34Luftwaffe: Fachtagung militärische Luftfahrt 36 Auslandseinsatz 25Streitkräftebasis: „Leuchtturmprojekt“ <strong>de</strong>r NATO 40Verband intern 39Marine: Erste Kommandantinnen übernehmendas Ru<strong>de</strong>r 42MagazinInhalt/Impressum 3Freizeit & Multimedia: Caravaning-Geschichte imHymer-Museum 85Kino: Neuer Psychothriller von Danny Boyle 86Auto: Citroën C4 VTI 120 87Rätsel 88In einem Brief an <strong>de</strong>n DBwV hatte <strong>de</strong>r Verteidigungsministerkonkrete Schritte zur Bewältigung <strong>de</strong>r Beihilfe-Krise angekündigt– diese Maßnahmen lassen sich aber nicht umsetzen. Füruns ist klar: Thomas <strong>de</strong> Maizière bleibt in <strong>de</strong>r Verantwortung.Berichte auf <strong>de</strong>n Seiten 1 und 6 bis11.Foto: dpa


4 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013VerbandspolitikPeer Steinbrück,Kanzlerkandidat<strong>de</strong>r SPDBerlin. So ein Kanzlerkandidat hat schon vielewichtige Termine: Erst traf sich Peer Steinbrückmit US-Präsi<strong>de</strong>nt Barack Obama, einen Tag späterbesuchte er <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorstand <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s. Stan<strong>de</strong>sgemäß imgepanzerten VW Phaeton fuhr <strong>de</strong>r Gast am„Hotel Berlin, Berlin“ vor, wo das Gremiumunter Leitung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n OberstUlrich Kirsch zu einer Klausurtagung zusammengekommen war.Der Bun<strong>de</strong>svorstand hatte im Vorfeld <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>stagswahl im September sowohl <strong>de</strong>n SPD-Kanzlerkandidaten als auch die Bun<strong>de</strong>skanzlerinals Spitzenkandidatin <strong>de</strong>r Union eingela<strong>de</strong>n, umallgemeine sicherheitspolitische Fragen zu erörtern,aber natürlich auch, um die Erwartungen<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s an die künftige Bun<strong>de</strong>sregierung<strong>de</strong>utlich zu machen.Die Bun<strong>de</strong>swehr ist für Steinbrück keineunbekannte Größe. Im Gespräch mit <strong>de</strong>n Mandatsträgernerzählte Peer Steinbrück, dass er sichals Zeitsoldat für zwei Jahre bei <strong>de</strong>r Panzertruppeverpflichtet habe und nach seinen Wehrübun-SPD-Kanzlerkandidat besucht Bun<strong>de</strong>svorstandSteinbrück kritisiertBun<strong>de</strong>swehr-ReformAlle auf einer SeiteUnterstützung für Soldaten, Reservisten und Angehörige:Der Startschuss für ein zentrales Online-Portal fälltim August – Alle Ansprechpartner und Selbsthilfeeinrichtungenzu Fragen <strong>de</strong>r Betreuung und FürsorgeEin neues zentrales Online-Portal bieteterstmals die Möglichkeit, alle relevantenHilfsangebote auf einer Online-Plattform zu bün<strong>de</strong>ln. Von Familienbetreuungbis zur Posttraumatischen Belastungsstörungen(PTBS) wer<strong>de</strong>n alle Themenfel<strong>de</strong>r abge<strong>de</strong>ckt.Das Angebot ist für alle aktiven o<strong>de</strong>r ehemaligenSoldatinnen und Soldaten, Reservistenund Angehörigen bestimmt.Bei <strong>de</strong>n Auslandseinsätzen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrist Fürsorge und Betreuung für Partnerund Familien <strong>de</strong>r Soldatinnen und Soldatenaußeror<strong>de</strong>ntlich wichtig. Hier sind in Zukunftalle unterstützen<strong>de</strong>n ehrenamtlichen Partnerund dienstlichen Stellen zu fin<strong>de</strong>n.Das Portal bietet noch mehr: Dienststellen<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, Ansprechstellen <strong>de</strong>r psychosozialenNetzwerke <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr sowieehrenamtliche Organisationen aus <strong>de</strong>m Netzwerk<strong>de</strong>r Hilfe sind aufgerufen, sich zu registrierenund sich als Ansprechstelle in das Verzeichniseinzutragen. Sie halten ihre Datenselbst aktuell. Darüber hinaus wir<strong>de</strong>s bald eine Smartphone App fürAndroid und iPhone geben.Ansprechstellen lassen sich dannortsabhängig leicht und mobil abrufen.Oberst Ulrich Kirsch, Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s(DBwV), sowieReinhold Robbe, Wehrbeauftragter a.D. undMo<strong>de</strong>rator <strong>de</strong>s „Run<strong>de</strong>n Tisches – Solidaritätmit Soldaten“, stellen das von HauptfeldwebelFrank Eggen initiierte und realisierte Portal am24./25. August beim Tag <strong>de</strong>r offenen Tür <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>sregierung im Verteidigungsministeriums<strong>de</strong>r Öffentlichkeit vor.Eggen ist auf <strong>de</strong>m Gebiet PTBS-Betreuungbereits durch seine Internet-Initiative „Angriffauf die Seele“ mit diesem Thema vertraut. DerDBwV hat als Teilnehmer <strong>de</strong>r AG „Netzwerk<strong>de</strong>r Hilfe“ und <strong>de</strong>s „Run<strong>de</strong>n Tisches“ dieUmsetzung dieser I<strong>de</strong>e mit finanziellen Mittelnermöglicht.gen zum Leutnant beför<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n sei. Steinbrück.„Eine wichtige Zeit in meinem Leben!“Der Kandidat berichtete von seiner Unterhaltungmit Präsi<strong>de</strong>nt Obama, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlichgemacht habe, dass für ihn Europa nach wie vorim Fokus <strong>de</strong>r Außen- und Sicherheitspolitik stehe,er aber vor allem von Deutschland einegrößere Führungsrolle erwarte.Er erklärte, dass in seiner Mannschaft, aus<strong>de</strong>r er im Falle eines Wahlsiegs sein Kabinett formenwill, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitige Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier für Außen-, Sicherheits- undVerteidigungspolitik zuständig sei und warb:„Die Bun<strong>de</strong>swehr ist mit sozial<strong>de</strong>mokratischenVerteidigungsministern in <strong>de</strong>r Vergangenheitnicht so schlecht gefahren!“Steinbrück fand zu<strong>de</strong>m Gelegenheit, seinefrüheren, offenbar missverständlichen Äußerungenzur Zukunft <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Marine gera<strong>de</strong> zurücken: Er habe nicht vorgehabt, sie abzuschaffen,er könne sich allenfalls in Zukunft vorstellen,mit Bündnispartnern Marineeinheiten zupoolen. Mit Blick auf die Finanzen sagte er: „DieVorstellung, man könne mit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr-Reform Geld einsparen, war von Anfang an eineLebenslüge. Der Verteidigungshaushalt kannnicht rasiert wer<strong>de</strong>n!“ Zugleich musste er einräumen:„Gol<strong>de</strong>ne Horizonte gibt’s aber auchnicht.“Kontrovers diskutierten Kandidat und Mandatsträgerüber Fragen <strong>de</strong>r Gesundheitspolitik.Der Bun<strong>de</strong>svorstand ist für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>s Beihilfe-Systems,Peer Steinbrück will die Bürgerversicherung– und ließ sich nicht von seinerLinie abbringen.Im anschließen<strong>de</strong>n Pressegespräch danktenOberst Ulrich Kirsch und Peer Steinbrück <strong>de</strong>n20 000 Soldatinnen und Soldaten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr,die bei <strong>de</strong>r Hochwasserhilfe im Einsatzwaren. Der Kandidat kritisierte <strong>de</strong>n bisherigenVerlauf <strong>de</strong>r Neuausrichtung: „Die Bun<strong>de</strong>swehrreformwur<strong>de</strong> überhastet begonnen, ungenügendausgestaltet und nur mangelhaft umgesetzt.“ Für<strong>de</strong>n Fall eines Wahlsiegs kündigte er an, diegeplante Schließung von Standorten zu überprüfen,da er dort einen „gewissen Korrekturbedarf“sehe. Mittlerweile seien 80 Prozent <strong>de</strong>r Soldatinnenund Soldaten Pendler. Steinbrück: „Eineenorme Belastung für die Betroffenen und ihreFamilien.“ Konkrete Vorstellungen, an welchenStellen korrigiert wer<strong>de</strong>n muss, hat er noch nicht.Eine grundsätzliche „Reform <strong>de</strong>r Reform“lehnt Steinbrück allerdings, genau wie <strong>de</strong>r DeutscheBun<strong>de</strong>swehrVerband, ab.jmNetzwerk <strong>de</strong>r Hilfe: Informationen sindbald im neuen Online-Portal zu fin<strong>de</strong>n.Das neue Online-Portal ist eine neue Art<strong>de</strong>r Korporation zwischen Bun<strong>de</strong>swehr un<strong>de</strong>hrenamtlichen Organisationen sowie Initiativenaus <strong>de</strong>m erweiterten Kreis <strong>de</strong>r Partner imNetzwerk <strong>de</strong>r Hilfe.Weitere Informationen gibt es vorab, speziellfür Dienststellen und Organisationen diesich schon jetzt als BETA-Tester in das PortalBun<strong>de</strong>swehr-Support aufnehmen lassenmöchten unter <strong>de</strong>n E-Mail-Adresseninfo@bun<strong>de</strong>swehr-support.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>rinfo@netzwerk<strong>de</strong>rhilfe.<strong>de</strong>.sl/fe


Die Bun<strong>de</strong>swehr August 20135Notizen aus <strong>de</strong>r Hauptstadt27 Grad Celsius in Berlin, strahlen<strong>de</strong>r Sonnenschein.Durchs Regierungsviertel kriechenDoppel<strong>de</strong>cker-Busse voller Touristen.Am 28. Juni hat <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stag nach seinerletzten regulären Sitzung vor <strong>de</strong>r Sommerpausedie Abgeordneten entlassen, zuvor hattendie Parlamentarier in einer 16-stündigen Dauersitzungnoch unter an<strong>de</strong>rem die Mandate fürdie Bun<strong>de</strong>swehr-Einsätze in Mali und vor <strong>de</strong>rKüste <strong>de</strong>s Libanon beschlossen. Auch <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>srat hat seine Arbeit vorerst been<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>rneue Punkte-Katalog von VerkehrsministerPeter Ramsauer ist beschlossen. Der Betriebim politischen Berlin ruht weitestgehend.Nur ein paar Abgeordnete haben Pech: dieMitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Verteidigungsausschusses. Siemüssen im Sommer arbeiten. Der Verteidigungsausschusshatte sich En<strong>de</strong> Juni alsUntersuchungsausschuss konstituiert, um dasgescheiterte Drohnen-Projekt „Euro Hawk“zu untersuchen. An sechs Tagen im Juli will<strong>de</strong>r Ausschuss nun 17 Zeugen anhören und soklären, wann genau VerteidigungsministerThomas <strong>de</strong> Maizière von <strong>de</strong>n Problemen mit<strong>de</strong>r Zulassung <strong>de</strong>r Aufklärungsdrohne erfahrenhat und wie er in die Entscheidung zumStopp <strong>de</strong>s Projekts eingebun<strong>de</strong>n war.Der Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s, Oberst UlrichKirsch, hatte im Vorfeld gemahnt: „Ich zähleauf <strong>de</strong>n Untersuchungsausschuss <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stagesund <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sminister <strong>de</strong>r Verteidigung,gemeinsam die Affäre so aufzuarbeiten,dass die Bun<strong>de</strong>swehr am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gewinnerist – und nicht <strong>de</strong>r eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Wahlkampf-Ringer.“CDU-Abgeordneter Jürgen Hardt zeigtesich nach <strong>de</strong>r Konstituierung erfreut: „Es ist eingutes Zeichen für <strong>de</strong>n Zustand unserer Demokratie,dass auch in Wahlkampfzeiten Verfahrensvereinbarungenund Entscheidungen überZeugen einstimmig getroffen wer<strong>de</strong>n können.“Mal schauen, ob das so bleibt. Den erstenÄrger gab es je<strong>de</strong>nfalls schon, als <strong>de</strong>r Ausschussnoch gar nicht richtig mit <strong>de</strong>r Arbeitangefangen hatte: Oppositionsabgeordnetewarfen <strong>de</strong>m Verteidigungsminister vor, <strong>de</strong>mGremium wichtige Akten vorzuenthalten, <strong>de</strong>rSPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnoldsprach sogar von „mutwilliger Vertuschung“.✶✶✶✶✶Die Zeit vor <strong>de</strong>r Sommerpause war für <strong>de</strong>nVerteidigungsminister kein Spaziergang. DieHauptstadtpresse war im Jagdfieber, für diverseMedienvertreter war klar: Eine zünftigeAffäre kann eigentlich nur mit <strong>de</strong>m Rücktritt<strong>de</strong>s Ministers en<strong>de</strong>n. Vor <strong>de</strong>r letzten Juni-Woche schrieb die „Süd<strong>de</strong>utsche Zeitung“ mitBlick auf die Drohnen-Affäre und die Zielgruppenbefragung<strong>de</strong>s DBwV: „Für ThomasDie Bun<strong>de</strong>swehr muss amEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gewinner seinJan Meyer,Herausgeber<strong>de</strong>rung, die ein Sprecher <strong>de</strong>s Verteidigungsministeriumsumgehend zurückwies und kommentierte:„Das ist eine einfache, plakative For<strong>de</strong>rung“,die Begründung dafür sei „ziemlichdünn“. Ein Soldat meinte dazu empört: „Da istaber was ganz an<strong>de</strong>res ziemlich dünn!“✶✶✶✶✶Zum Sommer in <strong>de</strong>r Hauptstadt gehören auch dieFeste <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svertretungen. Ein beson<strong>de</strong>rsSusanne Kastner, Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Verteidigungsausschusses, leitet En<strong>de</strong> Juni die konstituieren<strong>de</strong>Sitzung <strong>de</strong>s Drohnen-Untersuchungsausschusses <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stages.<strong>de</strong> Maizière hat auch diese Woche wenig Erfreulichesparat …“Am Montag, <strong>de</strong>n 24. Juni, saß Oberst UlrichKirsch zusammen mit Professor Gerd Strohmeiervon <strong>de</strong>r TU Chemnitz vor <strong>de</strong>r berühmtenblauen Wand in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>spressekonferenz undsprach über die Ergebnisse <strong>de</strong>r zweiten Tranche<strong>de</strong>r Zielgruppenbefragung (siehe auch Seite 20).Ernsthaft, mahnend und konstruktiv trugen sieResultate und Schlussfolgerungen vor. OberstKirsch erläuterte die For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s,einmalig und befristet bis 2017 zusätzlich 10 000Haushaltsstellen bereitzustellen, die nötig seien,um die Reform zum Erfolg zu führen. Eine FornettesWie<strong>de</strong>rsehen mit einem alten Freund gabes beim Sommerfest <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rsachsen: Unter<strong>de</strong>n 2000 Gästen, die <strong>de</strong>r Einladung von Ministerpräsi<strong>de</strong>ntStephan Weil gefolgt waren,befand sich auch <strong>de</strong>r Kommandant <strong>de</strong>r Fregatte„Nie<strong>de</strong>rsachsen“, Fregattenkapitän Kurt Leonards,mit einer Abordnung seiner Besatzung.Nach wochenlanger intensiver Einsatzvorbereitungnutzten sie die Gelegenheit, an diesem warmenSommerabend bei Leckerein und guterMusik interessante Gespräche zu führen. En<strong>de</strong>Juli ist die Fregatte planmäßig zum Atalanta-Einsatzam Horn von Afrika aufgebrochen. Wirsagen: Viel Glück – und kommt heile wie<strong>de</strong>r!Foto: dpa


6 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013BeihilfeBeihilfebearbeitungLangsam wird es unübersichtlich... und kein Stück besser.Zu allem Ärger über die überlangen Beihilfebearbeitungszeitenkommt nun auch nochhinzu, dass es offenbar Abstimmungsschwierigkeitenbei <strong>de</strong>n mittlerweile beteiligten Ressortsgibt. Die von uns positiv bewerteteAnkündigung <strong>de</strong>s Ministers vom 19. Juni 2013,<strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n Bearbeitungsstau (Stand30. Juni 2013: jeweils ca. 29 000 Anträge in<strong>de</strong>n WBVen Süd und West) durch eine ungeprüfteAuszahlung unter Vorbehalt zu beseitigen(siehe nebenstehen<strong>de</strong>n Ausriss), wirdje<strong>de</strong>nfalls so nicht umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Daswird in einem Schreiben <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>sverwaltungsamts vom 3. Juli 2013(siehe Ausriss unten) und auch in <strong>de</strong>m Interviewmit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtsfür zentrale Dienste und offene Vermögensfragenvom 17. Juli 2013 (siehe Seite 10) <strong>de</strong>utlich.Noch selten ist die schriftlich geäußerteAbsicht eines Bun<strong>de</strong>sministers <strong>de</strong>r Verteidigungso schnell und so unverblümt kassiertwor<strong>de</strong>n. Staatssekretär Beemelmans ist <strong>de</strong>shalbum Scha<strong>de</strong>nsbegrenzung bemüht (sieheSeite 8). Ob die von ihm in die Wege geleitetenMaßnahmen allerdings wirklich rascheAbhilfe schaffen, darf getrost bezweifelt wer<strong>de</strong>n.Was also bleibt <strong>de</strong>m Verband, um zueiner Lösung zu kommen?Klar ist, dass Minister <strong>de</strong> Maizière verantwortlichist und bleibt. Klar ist auch,dass es einer politischen Lösung bedarf,offensichtlich unter Einbeziehung <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>sminister <strong>de</strong>s Innern und <strong>de</strong>rFinanzen. Glücklicherweise hat <strong>de</strong>rDBwV noch fast 50 000 Protestkartenvon Betroffenen in <strong>de</strong>r Hand.Und wenn das BMVg allein kein geeigneterAdressat ist, muss <strong>de</strong>r Verbandmöglicherweise etwas höher zielen.Auch in Zeiten <strong>de</strong>s Wahlkampfs.Beachten Sie die letzte Information aufSeite 1 (Leitartikel <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n).


Beihilfe Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 7Chronologie <strong>de</strong>r Beihilfemisere –Aktivitäten <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sab En<strong>de</strong> 2011:– spürbarer Anstieg <strong>de</strong>r Bearbeitungszeiten bei <strong>de</strong>r WBV Süd– erhöhtes Aufkommen an Anrufen in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sgeschäftsstelle<strong>de</strong>s DBwV mit Klagen von Mitglie<strong>de</strong>rn über verzögerteErstattungenFebruar und Mai 2012:– Information <strong>de</strong>r WBV Süd an Beihilfeantragsteller: verlängerteBearbeitungszeiten stehen in Zusammenhang mit <strong>de</strong>rNeuausrichtung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr– gleichzeitig zunehmend nachlassen<strong>de</strong> telefonische Erreichbarkeit<strong>de</strong>r Beihilfefestsetzer in <strong>de</strong>r WBV Süd– vermitteln<strong>de</strong> Unterstützung durch die Abteilung VR <strong>de</strong>sDBwV in Härtefällen9. Mai 2012: Gespräch <strong>de</strong>s Vorstands ERH in <strong>de</strong>r WBV West– Erörterung <strong>de</strong>r Personalsituation vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>rReform (Abwan<strong>de</strong>rung in an<strong>de</strong>re Ressorts)16. Juli 2012/24. Juli 2012: Gespräche <strong>de</strong>s Vorstands ERH in <strong>de</strong>r WBVSüd– Abwan<strong>de</strong>rungswelle v.a. bei <strong>de</strong>n Festsetzern / Mangel an qualifiziertemNachwuchs6. November 2012: Gespräch <strong>de</strong>s Vorstands ERH mit <strong>de</strong>m Leiter ProjektbüroBMVg (Übergabe Personalabrechnung)Januar/Februar 2013:– zunehmend längere Bearbeitungszeiten auch bei <strong>de</strong>r WBVWest durch vermehrtes Antragsaufkommen und eine Grippewelle,aber auch durch abwan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s Personal21. Januar 2013: Gespräch <strong>de</strong>s Vorstands ERH in <strong>de</strong>r WBV Süd– Ankündigung öffentlichkeitswirksamer Maßnahmen8. Februar 2013: Offener Brief <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n an Minister <strong>de</strong>Maizière– Hinweis auf die untragbare Situation in <strong>de</strong>r Beihilfebearbeitung– Vorschlag für eine unmittelbar wirksame Sofortmaßnahme:ungeprüfte Abschlagszahlung auf die beantragten Beihilfeleistungen,8. April 2013: Schriftliche Nachfrage <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n beiStaatssekretär Beemelmans zum Sachstand– Verweis auf <strong>de</strong>n nach acht Wochen (!) noch immer unbeantwortetenoffenen Brief– Abfrage <strong>de</strong>r konkret ergriffenen organisatorischen Maßnahmen– Hinweis auf vereinfachte Bearbeitungsverfahren in einzelnenBun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn (z.B. in Nordrhein-Westfalen) bei unerwartethohem Antragsaufkommen18. April 2013: Schriftliche Antwort von Staatssekretär Beemelmans– Darstellung <strong>de</strong>s Sachstands trifft zu: durchschnittlich mehr als20 Arbeitstage Bearbeitungszeit in <strong>de</strong>n WBVen Süd und West– Vorschlag <strong>de</strong>s DBwV wur<strong>de</strong> eingehend geprüft, zuletzt aberverworfen– statt<strong>de</strong>ssen wur<strong>de</strong>n zahlreiche personelle und organisatorischeMaßnahmen ergriffen, u.a. auch die Zusammenfassung vonAnträgen und die Reduzierung <strong>de</strong>s „hohen Betrags“ auf 1000Euro24. April 2013: gleichlauten<strong>de</strong> Veröffentlichung im Intranet <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrdurch P I 325. April 2013: Schreiben <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n an Minister <strong>de</strong> Maizière– Hinweis auf <strong>de</strong>n nach wie vor untragbaren Zustand: die ergriffenenbzw. angekündigten Maßnahmen sind nicht ausreichendund zeigen keine Wirkung– Ankündigung <strong>de</strong>r Protestkartenaktion „Jetzt reicht's!“Mai-Ausgabe <strong>de</strong>s Verbandsmagazins:– Start <strong>de</strong>r Protestkartenaktion „Jetzt reicht's!“/Laufzeit: bis 14.Juni 2013– Leitartikel BV: „Aus Duldsamkeit wird Wut“– „Beihilfe (be)trifft je<strong>de</strong>n“22. Mai 2013: Gespräch <strong>de</strong>s Vorstands ERH mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>samts für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen(BADV)– Darstellung <strong>de</strong>r im BADV zu diesem Zeitpunkt nur ansatzweisebekannten Zustän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Beihilfebearbeitung <strong>de</strong>r WBVen27. Mai 2013 Gespräche <strong>de</strong>s Vorstands ERH im Bun<strong>de</strong>sverwaltungsamt(BVA) und <strong>de</strong>r WBV WestJuni-Ausgabe <strong>de</strong>s Verbandsmagazins– „Wenn man sich vorkommt wie ein Bittsteller“– „Alles wird gut ... o<strong>de</strong>r?“14. Juni 2013: Gespräch <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n mit Minister <strong>de</strong> Maizière– Hinweis auf die Dringlichkeit einer Sofortlösung, eines „Befreiungsschlags“:ca. 45 000 Protestkarten Betroffener haben <strong>de</strong>nDBwV erreicht19. Juni 2013: Schreiben von Minister <strong>de</strong> Maizière an <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n– Darstellung <strong>de</strong>s Sachverhalts trifft zu; die Beanstandung erfolgtzu Recht– die ergriffenen Gegenmaßnahmen allein reichen zur kurzfristigenReduzierung <strong>de</strong>r Bearbeitungszeiten nicht aus– Absicht, Beihilfeleistungen zeitlich befristet ungeprüft undunter Vorbehalt zu erstatten24. Juni 2013: Bun<strong>de</strong>spressekonferenz mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n– <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> zur Beihilfe: Lösung scheint in Sicht26. Juni 2013: Parlamentarischer Abend <strong>de</strong>s DBwV– <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> zur Beihilfe: Lösung zeichnet sich abJuli-Ausgabe <strong>de</strong>s Verbandsmagazins– „Beihilfebearbeitung: Der Minister hat endlich ein Einsehen“1. Juli 2013: Übertragung <strong>de</strong>r fachlichen Zuständigkeit für die Beihilfevom BMVg an BMI und BMF3. Juli 2013: Schreiben <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s BVA an <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n– Vorhaben <strong>de</strong>r ungeprüften Zahlung unter Vorbehalt verworfen– statt<strong>de</strong>ssen: organisatorische Maßnahmen innerhalb <strong>de</strong>s BVA15. Juli 2013: Interview <strong>de</strong>s DBwV mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s BADV– Vorhaben <strong>de</strong>r ungeprüften Zahlung unter Vorbehalt noch vor <strong>de</strong>rÜbertragung <strong>de</strong>r fachlichen Zuständigkeit (!) verworfen– im Übrigen noch kein klares Lagebild von <strong>de</strong>r Bearbeitungssituation:Zusagen nicht möglich16. Juli 2013: Gespräch <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n mit StaatssekretärBeemelmans– Absicht <strong>de</strong>s Ministers nach <strong>de</strong>r Ressortabstimmung nichtumsetzbar– statt<strong>de</strong>ssen massiver Personalaufbau (Neueinstellungen) in <strong>de</strong>n„alten“ WBVen zur Reduzierung <strong>de</strong>r Antragsflut– Ziel: Abbau bis spätestens En<strong>de</strong> Oktober17. Juli 2013: Gespräch <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten<strong>de</strong>s BADV


8 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013BeihilfeBeihilfebearbeitungDas aktuelle Schreiben von Staatssekretär BeemelmansIn einem persönlichen Gespräch am 16. Juli2013 hat Staatssekretär Beemelmans <strong>de</strong>nBun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n aktuellenSachstand zur Beihilfebearbeitung informiert.Dabei wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, dass die ursprünglichvom Bun<strong>de</strong>sminster <strong>de</strong>r Verteidigunggeäußerte Absicht, beantragte Beihilfeleistungenzeitlich befristet ungeprüft unterVorbehalt zu erstatten und erst nachgelagertabschließend zu beschei<strong>de</strong>n, zumin<strong>de</strong>st sonicht umsetzbar ist.Die beteiligten Ressorts, die Bun<strong>de</strong>sministerien<strong>de</strong>s Innern und <strong>de</strong>r Finanzen, waren für<strong>de</strong>n Ansatz nicht zu gewinnen.Das BMVg ist nach wie vor bemüht, das Problem kurzfristigund vor allem noch vor <strong>de</strong>r Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s für die Beihilfebearbeitungzuständigen Personals zu lösen. Wie dasgeschehen soll, können Sie <strong>de</strong>m beigefügten Schreibenvon Staatssekretär Beemelmans entnehmen, das uns nochunmittelbar vor Drucklegung erreicht hat. Für eine fundierteBewertung blieb damit keine Zeit. Man darf aber nachwie vor zweifeln, ob sich die Situation in <strong>de</strong>r Beihilfebearbeitungmit <strong>de</strong>n dargestellten Maßnahmen kurzfristig zumBesseren wen<strong>de</strong>t.Vielleicht ist das aber auch nicht mehr nötig. Bitte lesen Siehierzu die letzte Ergänzung unter <strong>de</strong>m Leitartikel <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>nauf Seite 1. Selbstverständlich wer<strong>de</strong>n wiraußer<strong>de</strong>m laufend online über die neuesten Entwicklungenberichten.


10 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013InterviewNach Auflösung <strong>de</strong>r WehrbereichsverwaltungenWest undSüd hat das Bun<strong>de</strong>samt für zentraleDienste und offene Vermögensfragenam 1. Juli 2013 die Verantwortungüber die Bearbeitungvon Beihilfe- und Kin<strong>de</strong>rgeldanträgen<strong>de</strong>r Versorgungsempfängeraus <strong>de</strong>m Geschäftsbereich<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums <strong>de</strong>r Verteidigungübernommen.Die Bun<strong>de</strong>swehr: Was prä<strong>de</strong>stiniertIhre Behör<strong>de</strong> zur Übernahmedieser Aufgaben?Florian Scheurle: Das Bun<strong>de</strong>samtfür zentrale Dienste und offene Vermögensfragenist eine obere Bun<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>im Geschäftsbereich<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sfinanzministeriums mitzwei großen Kompetenzfel<strong>de</strong>rn.Zum einen entschei<strong>de</strong>n wir über dieWie<strong>de</strong>rgutmachung von Vermögensverlustenim Zeitraum vonIm Gespräch: Florian Scheurle, Hauptmann a.D. Rolf Meyer, <strong>de</strong>r die Belange <strong>de</strong>r ERH im Bun<strong>de</strong>svorstandvertritt, und Justitiar Christian Sieh (v.l.).„Wir verfügen über langjährige Erfahrung“Interview mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samts für zentrale Dienste und offeneVermögensfragen (BADV), Florian Scheurle1933 -1945 auf <strong>de</strong>m Territorium <strong>de</strong>rDDR. Zum an<strong>de</strong>ren sind wir einer<strong>de</strong>r größten zentralen Dienstleisterin <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverwaltung mitlangjährigen Kompetenzen in <strong>de</strong>nBereichen Bezüge-, Beihilfe-, Kin<strong>de</strong>rgeld-,Reisekosten-, UmzugsundTrennungsgeldberechnung.Stark nachgefragt wird auch unserumfangreiches Leistungsspektrumauf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Organisationsberatung.Zu unseren weiteren Aufgabengehören u.a. die sog. Münzangelegenheitenund die Verwaltung<strong>de</strong>s bun<strong>de</strong>seigenen Kunstbesitzes.Unsere Kompetenzzentrenfür mo<strong>de</strong>rne und IT-gestützte Fachverfahrenwie z.B. die elektronischeBeihilfebearbeitung, das Kin<strong>de</strong>rgeldverfahrenKING sowie einSAP-basiertes Personalverwaltungssystemrun<strong>de</strong>n unser Leistungsprofilab.Zahlreiche Ministerien undobere Bun<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>n, aber auchBehör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r mittelbaren Bun<strong>de</strong>sverwaltungbetreuen wir seit vielenJahren erfolgreich in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nenDienstleistungsbereichen.Wir konnten unseren Kun<strong>de</strong>nstammstetig ausbauen. Gera<strong>de</strong> imBeihilfebereich ist die zu bearbeiten<strong>de</strong>Anzahl <strong>de</strong>r Anträge kontinuierlichgewachsen. Wir verfügendaher über langjährige Erfahrungenin <strong>de</strong>r Beihilfe- und Kin<strong>de</strong>rgeldbearbeitung.Dies und unsere Kompetenzzentrenfür die jeweiligen Fachverfahrenprä<strong>de</strong>stinieren uns für dieÜbernahme <strong>de</strong>r uns übertragenenAufgaben.Die Bun<strong>de</strong>swehr: Wie wirkt sichdie Verlagerung dieses Aufgabenbereichesvon <strong>de</strong>n ehemaligen Wehrbereichsverwaltungenorganisatorischauf Ihre Behör<strong>de</strong> aus?Florian Scheurle: Mit <strong>de</strong>n Kolleginnenund Kollegen aus Stuttgartund Düsseldorf wer<strong>de</strong>n für dasBADV künftig über 2100 Beschäftigtean vierzehn Standorten imBun<strong>de</strong>sgebiet tätig sein.Der Beihilfebereich wird sichmit <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Bearbeitungfür die Versorgungsempfänger <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr – auch im Verhältnis zu<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Dienstleistungen –stark ausweiten und damit zu einernoch wichtigeren Säule <strong>de</strong>s BADVals bisher. Organisatorisch nehmenwir die Aufgabenbereiche <strong>de</strong>r ehemaligenWehrbereichsverwaltungenund das zu uns wechseln<strong>de</strong> Personalin unsere Dienstleistungsabteilungenauf. Dies erleichtert dieIntegration und fachliche Abstimmung.Die Beihilfe wird künftig indrei hierfür neu eingerichtetenReferaten <strong>de</strong>r Abteilung A, das Kin<strong>de</strong>rgeldinnerhalb <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>nBun<strong>de</strong>sfamilienkasse bearbeitetwer<strong>de</strong>n.Die Bun<strong>de</strong>swehr: Welche Situationhaben Sie im Rahmen <strong>de</strong>r Übernahmeam o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m 1. Juli 2013in <strong>de</strong>n Beihilfe<strong>de</strong>zernaten <strong>de</strong>r jeweiligenWBVen vorgefun<strong>de</strong>n?Florian Scheurle: Uns wird dieÜbernahme von Personal und Aufgabennicht leicht gemacht, wichtigeRahmendaten kennen wir zumjetzigen Zeitpunkt immer nochnicht genau. Wir haben gera<strong>de</strong> erstbegonnen, uns unmittelbar ein eigenesBild vor Ort zu machen. Wirhören u.a. von einem riesigenAntragsstau, zu langen Bearbeitungszeiten,zu wenig Personal undvon Vakanzen bei sog. Festsetzernund Prüfern. Wenn es so sein sollte,dass die übergehen<strong>de</strong>n Arbeitseinheitenbei allem Einsatz <strong>de</strong>rBeschäftigten nicht in <strong>de</strong>r Lagesind, die gewünschten Bearbeitungsstandardszu erreichen, wärenuns nicht die ausdrücklich zugesagtensog. funktionsfähigen Arbeitseinheitenübertragen wor<strong>de</strong>n. Umdies beurteilen zu können, ist eszunächst einmal wichtig, gemeinsammit <strong>de</strong>n Beschäftigten vor Orteine umfassen<strong>de</strong> und schonungsloseBestandsaufnahme vorzunehmen.Die Bun<strong>de</strong>swehr: Mit welchenMaßnahmen wollen Sie <strong>de</strong>m Bearbeitungsstaubegegnen?Florian Scheurle: Das kann ich erstsagen, wenn wir die Bestandsaufnahmedurchgeführt und bestehen<strong>de</strong>Probleme gemeinsam mit <strong>de</strong>nBeschäftigten vor Ort und auch mitHilfe unserer Organisationsberatunganalysiert haben. Erst dannsind wir in <strong>de</strong>r Lage, im Rahmenunserer Möglichkeiten praktikableLösungen zu entwickeln. Es machtkeinen Sinn, bestehen<strong>de</strong> Organisationsstrukturenund Arbeitsabläufe„ins Blaue hinein“ zu verän<strong>de</strong>rn.Der trotz <strong>de</strong>s großen Einsatzes<strong>de</strong>r dortigen Bearbeiter aufgelaufeneAntragsbestand <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrwird sich vermutlich nicht soschnell abbauen lassen, wie wir unsdas wünschen. Aber auch wenn dieRahmenbedingungen <strong>de</strong>s Übergangsvon Aufgaben und Personalnicht optimal sind, wer<strong>de</strong>n wir –auch im Interesse unserer Kun<strong>de</strong>n –mit allem Engagement versuchen,die Herausfor<strong>de</strong>rungen gemeinsammit unseren neuen Kolleginnen undKollegen erfolgreich zu meistern.Die Bun<strong>de</strong>swehr: Der Bun<strong>de</strong>sminister<strong>de</strong>r Verteidigung hat in einemSchreiben an <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorsitzen-


Interview<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s DBwV eine pauschale Zahlung<strong>de</strong>r beantragten Beihilfeleistungenunter Vorbehalt <strong>de</strong>r Nachberechnungin Aussicht gestellt.Sehen Sie sich in <strong>de</strong>r Lage, diesen(auch vom DBwV gefor<strong>de</strong>rten)Lösungsansatz mitzutragen, undwenn ja, wie wollen Sie ihn zeitlichund organisatorisch umsetzen?Florian Scheurle: Pauschale Zahlungenunter Vorbehalt <strong>de</strong>r Nachberechnungbeseitigen nicht die Ursachenfür lange Bearbeitungszeitenund führen zu Mehrfacharbeit, diespäter wie<strong>de</strong>r die Bearbeitungszeitenverlängern. Zu<strong>de</strong>m belasten siedie Antragsteller mit <strong>de</strong>m Risikospäterer Rückfor<strong>de</strong>rungen, wennsie sich ggf. nach <strong>de</strong>r endgültigenBerechnung mit Krankenhäuserno<strong>de</strong>r Ärzten auseinan<strong>de</strong>rsetzenmüssen. Das Bun<strong>de</strong>sministerium<strong>de</strong>r Finanzen hat daher bereits vorÜbertragung <strong>de</strong>r Aufgabe <strong>de</strong>n Vorschlagabgelehnt.Die Bun<strong>de</strong>swehr: Viele Mitglie<strong>de</strong>runseres Verban<strong>de</strong>s beschweren sichin unseren Geschäftsstellen, dassdie Beihilfefestsetzer trotz festgelegterSprechzeiten telefonischnicht erreichbar sind. Anfragen perE-Mail wur<strong>de</strong>n bisher in <strong>de</strong>r Regelüberhaupt nicht beantwortet. Wiehält es Ihre Behör<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Kommunikationmit Ihrer neuen „Kundschaft“?Florian Scheurle: Es liegt auf <strong>de</strong>rHand, dass <strong>de</strong>r Abbau <strong>de</strong>s Bearbeitungsstaussowie die Verkürzung<strong>de</strong>r Bearbeitungszeiten einerseitsund eine bessere Kommunikationmit <strong>de</strong>n Antragstellern – je<strong>de</strong>nfallsbis auf weiteres – in einem Spannungsfeldstehen. Wer telefoniert,kann nicht gleichzeitig einen Beihilfeantragbearbeiten. In <strong>de</strong>r aktuellenSituation hat die Verkürzung<strong>de</strong>r Bearbeitungszeiten absolutenVorrang. Daher ist es zumin<strong>de</strong>st ineiner Übergangszeit <strong>de</strong>nkbar, <strong>de</strong>nTelefonservice zu Gunsten schnellererBearbeitung zeitlich stark einzuschränken.Wir glauben, dassunseren Kun<strong>de</strong>n mit einem schnellenBescheid mehr gedient ist alsmit einer umfassen<strong>de</strong>n telefonischenErreichbarkeit. Aber auch dasgehört zu <strong>de</strong>n Fragen, die wir mit<strong>de</strong>n Beschäftigten vor Ort möglichstrasch klären wollen.Die Bun<strong>de</strong>swehr: Bisher gab eseine Regelung, wonach Beihilfeanträgemit hohen Beträgen vorrangigbearbeitet wur<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r Herabsetzung<strong>de</strong>r Schwelle für <strong>de</strong>n„hohen Betrag“ von 2500 Euro auf1000 Euro hat sich die Zahl <strong>de</strong>r vorrangigzu bearbeiten<strong>de</strong>n Anträgevervielfacht. Viele Antragsteller mitgeringeren For<strong>de</strong>rungen müssendaher noch längere Wartezeitenhinnehmen. Wer<strong>de</strong>n Sie diese Regelungbeibehalten, und falls nein, mitwelchen Maßnahmen wollen Siesicherstellen, dass Antragsteller mithohen Beträgen möglichst schnellihr Geld erhalten?Florian Scheurle: Ich bitte um Verständnis,dass ich mich hierzu wenigeTage nach <strong>de</strong>r Übertragung <strong>de</strong>rAufgaben auf unser Amt noch nichtäußern kann. Auch hier gilt: erst <strong>de</strong>nBestand aufnehmen, dann analysierenund erst anschließend entschei<strong>de</strong>n,nicht umgekehrt.Die Bun<strong>de</strong>swehr: Auf welcheÄn<strong>de</strong>rungen im Rahmen <strong>de</strong>r Antragstellunghaben sich unsere Mitglie<strong>de</strong>reinzustellen?Florian Scheurle: Zunächst wer<strong>de</strong>nwir keine Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>nAbläufen vornehmen, so dass esauch keine Än<strong>de</strong>rungen im Rahmen<strong>de</strong>r Antragstellung (Antragsformulare,Fristen, Adressen und Telefonnummern)gibt – ausgenommen bei<strong>de</strong>r Bezeichnung <strong>de</strong>r Arbeitseinheiten:statt WBV Süd heißt es jetztBADV Referat A 9, anstelle vonWBV West jetzt BADV Referat A10.Die Bun<strong>de</strong>swehr: Der DBwV undhier insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Vorstand <strong>de</strong>sFachbereichs Ehemalige, Reservistenund Hinterbliebene haben in<strong>de</strong>r Vergangenheit gut mit <strong>de</strong>n Wehrbereichsverwaltungenzusammengearbeitet.In Rahmen von „Halbjahresgesprächen“gab es einenregelmäßigen und für bei<strong>de</strong> Seitenhilfreichen Informationsaustausch.Wer<strong>de</strong>n Sie diesen regelmäßigenDialog fortsetzen und ggf. auchKontakte auf Arbeitsebene zwischenMitarbeitern Ihrer Behör<strong>de</strong> und <strong>de</strong>sDBwV ermöglichen?Florian Scheurle: Der Dialog hatbereits vor <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Aufgabenbegonnen und ich begrüßeihn sehr. Wir wer<strong>de</strong>n ihn sicherlichfortsetzen. Die Kollegen, die dieInteressen <strong>de</strong>r Versorgungsempfängervertreten, wollen im Novemberwie<strong>de</strong>r mit mir sprechen. Dazu binich gern bereit. Bis dahin wer<strong>de</strong>nwir uns ein konkretes Bild <strong>de</strong>rSituation vor Ort machen und ersteMaßnahmen einleiten.In <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Ausgabeveröffentlichen wir ergänzen<strong>de</strong>in Interview mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverwaltungsamts,Christoph Verenkotte.


12 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013VerbandspolitikEin Jahr ist vergangen, seit<strong>de</strong>m die Neufassung<strong>de</strong>s Dienstzeitausgleicherlasses (DZAE) inKraft ist. Lei<strong>de</strong>r hat man die Chance nichtgenutzt, neben einem neuen Ausgleicherlass einenganz neuen „Dienstzeiterlass“ herauszugeben. Dashat nach unseren Beobachtungen und Informationenunverän<strong>de</strong>rt zur Folge, dass es in <strong>de</strong>r Truppeunterschiedliche Arbeitszeiten (Pausen abgezogen)gibt, für die aber eine einheitliche Besoldung gezahltwird. Unverän<strong>de</strong>rt besteht ein Ausgleichsanspruchin Gestalt von Freistellung vom Dienst (FvD) bzw.in Form <strong>de</strong>r Vergütung für Soldaten mit beson<strong>de</strong>rerzeitlicher Belastung erst dann, wenn 46-Wochenstun<strong>de</strong>n(einschl. Pausen) in <strong>de</strong>r Zeit von Montag bisSonntag überschritten wer<strong>de</strong>n.Zur Erinnerung: Der § 50a <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sbesoldungsgesetzes(BBesG) wur<strong>de</strong> mit Wirkung vom 1.Juli 1980 eingeführt. Damals regelte er die „Vergütungfür Soldaten mit Spitzendienstzeiten“. Dieseinerzeitige Vergütung in Höhe von monatlich 90Deutsche Mark (= 46,02 Euro) durfte nur gezahltwer<strong>de</strong>n in Einheiten, in <strong>de</strong>nen die Soldaten imJahresschnitt mehr als 56 Stun<strong>de</strong>n pro Woche Dienstleisten. Die vom BMI und BMVg erlassene „Verordnungüber die Vergütung für Soldaten mit Spit-Auch beson<strong>de</strong>re Aufgaben, wie hier die Präsentation <strong>de</strong>s Geräts <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr auf <strong>de</strong>r InternationalenLuft- und Raumfahrtausstellung (ILA), führen zur Anhäufung von Dienststun<strong>de</strong>n.Foto: BombekeTeil 1Erfahrungen mit <strong>de</strong>mDienstzeitausgleicherlasszendienstzeiten“ vom 28. August 1980 ist quasi <strong>de</strong>rVorläufer <strong>de</strong>s heutigen DZAE.Übrigens, kurze Zeit nach Inkrafttreten <strong>de</strong>s §50a BBesG hat <strong>de</strong>r DBwV erstmals die For<strong>de</strong>rungnach einer gesetzlichen Arbeitszeitregelung für dieSoldaten erhoben.In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren stellte sich heraus, dassdie „Spitzendienstregelung“ zu Ungerechtigkeitenführte.1988 hat dann die damalige Bun<strong>de</strong>sregierungeine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s § 50a BBesG auf <strong>de</strong>n Weggebracht, die vorsah, eine Vergütung von 15 DM fürje<strong>de</strong>n mehr geleisteten Dienst zu gewähren, wenneine bestimmte Stun<strong>de</strong>nzahl pro Kalen<strong>de</strong>rtag min<strong>de</strong>stensdreimal im Monat überschritten wird. Als<strong>de</strong>r Kabinettsbeschluss <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>srat und <strong>de</strong>mBun<strong>de</strong>stag zugeleitet wur<strong>de</strong>, kam eine heftige Diskussionauf, die im Bun<strong>de</strong>srat ihren Ursprung fand.Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Diskussion und <strong>de</strong>m Einbringen weitererÄn<strong>de</strong>rungsvorschläge entstand dann <strong>de</strong>r § 50aBBesG in seiner inhaltlich noch heute gelten<strong>de</strong>nFassung mit <strong>de</strong>r neuen Überschrift „Vergütung fürSoldaten mit beson<strong>de</strong>rer zeitlicher Belastung“. Derdamit neugefasste § 50a BBesG trat am 1. Juni 1989in Kraft, zeitgleich wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Dienstzeitausgleich -erlass in seiner bis heute nur marginal geän<strong>de</strong>rtenFassung in Kraft gesetzt.Zurück zum heutigen Erlass. Seit seiner Inkraftsetzungwer<strong>de</strong>n die Mandatsträger und die Mitarbeitermit Anfragen überhäuft, die <strong>de</strong>utlich machen,dass – auch bei unverän<strong>de</strong>rtem Sachverhalt – mansich doch mit <strong>de</strong>r Neufassung intensiver befasst.Dazu hat auch die Arbeitshilfe <strong>de</strong>s Erlasshalters beigetragen,die auch hier als sehr hilfreich angesehenwird. In <strong>de</strong>n unzähligen telefonischen und schriftlichenAnfragen zu <strong>de</strong>m Thema wer<strong>de</strong>n einigeSchwerpunkte erkennbar, die nachstehend aufgeführtsind.Dienst an gesetzlichen Wochenfeiertagen unddienstfreien Wochenen<strong>de</strong>nAbgesehen davon, dass es einige Einheiten gab, dieim Mai 2013 an <strong>de</strong>n Wochenfeiertagen regelmäßigenDienst zu leisten hatten, was ein glatter Verstoßgegen gesetzliche Feiertagsregelungen be<strong>de</strong>utet, istdie Ausgleichsregelung für solche Tage unbefriedigend.Man muss auf je<strong>de</strong>n Fall die 46-Wochenstun<strong>de</strong>n-Grenzeüberschreiten, ehe man einen Ausgleichsansprucherwirbt. Leistet man z.B. an einemSamstag 11 Stun<strong>de</strong>n Dienst, sind drei Regeln zubeachten,Die erste Regel lautet: Ausgleich gibt es nur,wenn in <strong>de</strong>r Kalen<strong>de</strong>rwoche die 11 Stun<strong>de</strong>n Dienstauch zur Überschreitung <strong>de</strong>r 46-Wochenstun<strong>de</strong>ngrenzeführen. Die zweite Regel lautet, dass für die11 Stun<strong>de</strong>n mehrgeleisteten Dienst höchstens 10einzelne Stun<strong>de</strong>n Freistellung von Dienst (FvD)gewährt wer<strong>de</strong>n dürfen. Die dritte Regel führt dannzu einer weiteren Kürzung. Selbst wenn mit <strong>de</strong>n 11Stun<strong>de</strong>n zusätzlich geleisteter Dienst die 46-Wochenstun<strong>de</strong>ngrenze überschritten wur<strong>de</strong>, dürfenfür diese eh schon auf 10 ausgleichsfähige Stun<strong>de</strong>nnur die Differenzstun<strong>de</strong>n zwischen <strong>de</strong>n tatsächlichgeleisteten Stun<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r 46-Wochenstun<strong>de</strong>ngrenzeausgeglichen wer<strong>de</strong>n (Beispiel: NormalerWochendienstplan = 43 Stun<strong>de</strong>n plus 11 Stun<strong>de</strong>n amSamstag = 54 Stun<strong>de</strong>n; Differenz zu 46 = 8. D.h. für11 Stun<strong>de</strong>n zusätzlichen Dienst an einem Samstagwer<strong>de</strong>n nicht 11, nicht 10, son<strong>de</strong>rn nur 8 Stun<strong>de</strong>nFvD gewährt.Hier besteht <strong>de</strong>utlicher Handlungsbedarf vonSeiten <strong>de</strong>s BMVg.TruppenübungsplatzaufenthalteImmer wie<strong>de</strong>r kommt das alte Thema „Waffen amMann“ und „Ruhe“ auf. Die Tatsache, dass man aufeinem Truppenübungsplatzaufenthalt auf seine(ungela<strong>de</strong>ne) Waffe „aufpassen“ muss, auch wenn„Ruhe“ befohlen wur<strong>de</strong>, hat Mitte <strong>de</strong>r 1990er Jahreein Truppendienstgericht dazu gebracht, einerBeschwer<strong>de</strong> statt zu geben und diese Zeiten als anrechenbareDienstzeiten gelten zu lassen. Kurze Zeitspäter haben an<strong>de</strong>re Truppendienstgerichte genauan<strong>de</strong>rs entschie<strong>de</strong>n. Bis heute gilt daher: „ungela<strong>de</strong>neWaffe am Mann“ ist kein anrechenbarerDienst. Sobald eine Waffe aber teil- o<strong>de</strong>r sogar fertiggela<strong>de</strong>n ist, muss man sich im Dienst befin<strong>de</strong>n,sonst wäre das Führen einer solchen Waffe nicht nurein Dienstvergehen, son<strong>de</strong>rn auch ein Verstoß gegendas Waffengesetz.Das Thema „Ruhe“ auf <strong>de</strong>m Truppenübungsplatzwird unverän<strong>de</strong>rt unter unseren Mitglie<strong>de</strong>rnkonträr diskutiert. Ruhe be<strong>de</strong>utet, dass man sich ausruhensoll und in <strong>de</strong>r Ruhezeit im Normalfall nichtzu einer Dienstleistung herangezogen wer<strong>de</strong>n darf.Dass eine „Ruhezeit“ auf einem Truppenübungsplatznicht mit einer Ruhezeit in einem Hotelwährend einer Dienstreise vergleichbar ist, dürfteauf <strong>de</strong>r Hand liegen. Dennoch leistet man beimRuhen keinen Dienst. Auch mit dieser Frage hattensich die Truppendienstgerichte zu befassen undkamen zum gleichen Ergebnis.Es gibt nach Erkenntnissen <strong>de</strong>s DBwV, die beiAnfragen gewonnen wur<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>rzeit drei „Verfahrensweisen“bei <strong>de</strong>r Dienstgestaltung auf Truppen -übungsplätzen..Das erste Verfahren ist das zuvor dargestellte„Ruhe-Verfahren“ ohne Ausgleichsanspruch für dieRuhezeiten.


14 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Parlamentarischer AbendDefilee <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen SicherheitsundVerteidigungspolitik beimParlamentarischen AbendDer Deutsche Bun<strong>de</strong>swehrVerband hatteeingela<strong>de</strong>n – und alle waren gekommen.Rund 450 hochrangige Gäste aus Politik,Militär, Verwaltung und Medien kamen inBerlin-Prenzlauer Berg zusammen.Von Christine HepnerOberst Ulrich Kirsch war es sichtlicheine Freu<strong>de</strong>, noch einmal Gastgeberdieser Veranstaltung im Hof <strong>de</strong>r BerlinerGeschäftsstelle <strong>de</strong>s DBwV in <strong>de</strong>r SchönhauserAllee zu sein. Und einmal mehr <strong>de</strong>monstriertenzahlreiche Vertreter aus <strong>de</strong>mpolitischen und militärischen Bereich, Verbandspolitiker,Soldaten und Journalisten mitihrer Anwesenheit die enge Verbun<strong>de</strong>nheit mit<strong>de</strong>m DBwV.In seiner Begrüßungsre<strong>de</strong> richtete <strong>de</strong>r Verbandsvorsitzen<strong>de</strong>zunächst einen beson<strong>de</strong>renDank an alle Soldaten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, die sicham Hochwassereinsatz beteiligt hatten. „UnserenKameradinnen und Kamera<strong>de</strong>n flogen beidiesem Einsatz die Herzen entgegen! Sie warendie beste Werbung für die Bun<strong>de</strong>swehr“, sagteKirsch. Kurz vor <strong>de</strong>r parlamentarischen Sommerpauseund <strong>de</strong>m Beginn <strong>de</strong>r heißen Phase <strong>de</strong>sWahlkampfes blickte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>noch einmal zurück: „DerDeutsche Bun<strong>de</strong>swehr-Verband hat in <strong>de</strong>n letztenvier Jahren die Interessenseiner Mitglie<strong>de</strong>r sehraktiv im Bun<strong>de</strong>stag, imBun<strong>de</strong>srat und gegenüber<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung vertreten.Wir waren nichtimmer bequem, aber stetskonstruktiv.“ Auch nutzteKirsch die Gelegenheit,auf seinen Abschied vom politischen Parkett einzugehen:„Dies ist mein letzter ParlamentarischerAbend als Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s. Ich sage ein herzlichesDankeschön für diese Zeit. Es war eine großartigeZeit, weil ich sie mit Ihnen allen gemeinsamerleben durfte.“Verteidigungsminister Thomas <strong>de</strong> Maizièrezog in seiner Ansprache zunächst eine kurzeOberst Ulrich Kirsch (r.) und Verteidigungsminister Thomas<strong>de</strong> Maizière auf <strong>de</strong>m Parlamentarischen Abend <strong>de</strong>s DBwV.Bilanz <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n letzten Jahren errungenenErfolge in <strong>de</strong>r Sicherheits- und Verteidigungspolitik:„Bei allem, was wir sonst kritisch diskutieren:Ich bin davon überzeugt, dass diese Legislaturperio<strong>de</strong>eine sehr erfolgreiche für die Bun<strong>de</strong>swehrund für die Soldaten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrgewesen ist.“ Auch ging <strong>de</strong>r Minister auf <strong>de</strong>nBericht <strong>de</strong>s DBwV zur zweiten Zielgruppenbefragungein. Die vom Verband gefor<strong>de</strong>rtenFoto: Christine Hepner


Parlamentarischer Abend Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 15Foto: Christine HepnerApplaus für Oberst Kirsch: Minister Thomas <strong>de</strong> Maizière, <strong>de</strong>r WehrbeauftragteHellmut Königshaus, <strong>de</strong>r Parlamentarische StaatssekretärThomas Kossen<strong>de</strong>y (vorn, v. l.) sowie <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong> verteidigungspolitischeSprecher <strong>de</strong>r CDU/CSU-Bun<strong>de</strong>stagsfraktion, HenningOtte, <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong> Generalinspekteur Generalleutnant PeterSchelzig und Militärgeneralvikar Walter Wakenhut (hinten, v. r.).Bun<strong>de</strong>swirtschaftsminister Philipp Rösler (r.) gehörte, wie auchim Vorjahr, zu <strong>de</strong>n Gästen <strong>de</strong>s Parlamentarischen Abends.Gemeinsam mit Oberst Ulrich Kirsch gab er ein Doppel-Interviewfür Radio An<strong>de</strong>rnach, <strong>de</strong>n Truppenbetreuungssen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr.Fotos (2): Elke A. Jung-Wolff10 000 zusätzlichen Stellen wer<strong>de</strong> es nichtgeben, aber vor allem in <strong>de</strong>n Hauptkritikpunkten,<strong>de</strong>r Planungsunsicherheit sowie <strong>de</strong>r mangeln<strong>de</strong>nVereinbarkeit von Familie und Dienst, räumte erHandlungsbedarf ein. Schließlich bedankte sich<strong>de</strong> Maizière bei Kirsch für die langjährige guteZusammenarbeit: „Wir haben zwar manchmal dieKlingen gekreuzt, aber doch immer kritisch-konstruktivfür die gleiche Einrichtung gestritten.“Auch <strong>de</strong>r Wehrbeauftragte <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>stages, Hellmut Königshaus, würdigte<strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>s DBwV-Vorsitzen<strong>de</strong>n für dieSache <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrangehörigen. „Dem Verbandwünsche ich, dass er genauso weiter prosperiert,auch wenn Oberst Kirsch nicht mehr anseiner Spitze stehen wird“, sagte Königshaus. Zu<strong>de</strong>n prominenten Gästen <strong>de</strong>s Abends gehörte,wie bereits im Vorjahr, auch Bun<strong>de</strong>swirtschaftsministerPhilipp Rösler. Zu<strong>de</strong>m konnte OberstKirsch neben vielen an<strong>de</strong>ren die ParlamentarischenStaatssekretäre Thomas Kossen<strong>de</strong>y undChristian Schmidt, <strong>de</strong>n stellvertreten<strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Verteidigungsausschusses, Dr.Karl A. Lamers, die verteidigungspolitischenSprecher <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stagsfraktionen Ernst-ReinhardBeck (CDU/CSU), Rainer Arnold (SPD),Elke Hoff (FDP), Paul Schäfer (Die Linke) undOmid Nouripour (Bündnis 90/Die Grünen), dieStaatssekretäre Stéphane Beemelmans undRüdiger Wolf, <strong>de</strong>n Generalinspekteur <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr,General Volker Wieker, sowie <strong>de</strong>Maizières Amtsvorgänger Franz Josef Jungbegrüßen.Erst gegen Mitternacht, als die letzten Gäste<strong>de</strong>n Heimweg antraten, ging ein stimmungsvollerAbend voll angeregter Gespräche zu En<strong>de</strong>.Ein Erfolg war die Veranstaltung auch für dieHeinz-Volland-Stiftung – Mildtätige Stiftung<strong>de</strong>s DBwV: Bei <strong>de</strong>r Sammlung für die AktionsgemeinschaftHochwasserhilfe spen<strong>de</strong>tendie Gäste <strong>de</strong>s Parlamentarischen Abendsrund 2 300 Euro für betroffene Soldatinnenund Soldaten sowie <strong>de</strong>ren Angehörige.Auf <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Seite sehen Sie noch einigeImpressionen <strong>de</strong>s Abends.■


16 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Parlamentarischer AbendVon links: Der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus,Staatssekretär Christian Schmidt, Bun<strong>de</strong>swirtschaftsministerPhilipp Rösler, Oberst UlrichKirsch und Ro<strong>de</strong>rich Kiesewetter, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>sReservistenverban<strong>de</strong>s.Spen<strong>de</strong>n für die Hochwasseropfer: StaatssekretärThomas Kossen<strong>de</strong>y, Oberst UlrichKirsch, <strong>de</strong>r Wehrbeauftragte Hellmut Königshausund Oberstleutnant Thomas Behr, Vorsitzen<strong>de</strong>rHeer im DBwV.Fotos: Elke A. Jung-WolffDBwV-Vize André Wüstnerbegrüßte <strong>de</strong>n AbteilungsleiterPlanung im BMVg, VizeadmiralJoachim Georg Rühle (l.).Thomas <strong>de</strong> Maizière mit seinem Amtsvorgänger,Franz Josef Jung (r.).Gefragter Gesprächspartner: StaatssekretärStéphane Beemelmans (M.).Die Verteidigungspolitischen Sprecher<strong>de</strong>r Linken und <strong>de</strong>r Grünen: PaulSchäfer und Omid Nouripur (v. l.).CDU-Politiker Ernst-Reinhard Beck,Generalmajor Carsten Jacobson, ISAF-Sprecher in Afghanistan, und Elke Hoff,Sicherheitspolitische Sprecherin <strong>de</strong>r FDP-Bun<strong>de</strong>stagsfraktion (v. l.).General Volker Wieker, Generalinspekteur<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr (l.), im Gesprächmit Reinhold Robbe,Wehrbeauftragter a.D.Briga<strong>de</strong>general Reinhard Kloss, AbteilungsleiterFührung im Kommando SKB, GeneralleutnantRainer Korff, Komman<strong>de</strong>ur <strong>Deutscher</strong>Anteil Multinationales Korps, und ManfredHofmann, Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s BAPersBw (v. l.).CDU-Bun<strong>de</strong>stagsabgeordneter Ingo Gä<strong>de</strong>chens(2. v. r.) mit Vizeadmiral Axel Schimpf (l.), Inspekteur<strong>de</strong>r Marine, und <strong>de</strong>m Vorstand Marine im DBwV,Oberstabsbootsmann Kai Kästel (M.) und undFregattenkapitän Jens Tischer (r.).Die Kriegsversehrten HauptfeldwebelJörg Ohlendorf (l.) undOberfeldwebel Kai Cziesla.Mandatsträger <strong>de</strong>s DBwV im Gespräch:Oberstabsfeldwebel a.D. Andreas Hubert,Vorsitzen<strong>de</strong>r Fachbereich Beteiligunsrechte,Hauptmann Andreas Steinmetz, Vorsitzen<strong>de</strong>rLuftwaffe, und Oberstleutnant Thomas Sohst,Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r West (v.l.n.r.).


Verbandspolitik Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 17Erschwerniszulage für WechselschichtundSchichtdienst neu geregeltAnfang Juni dieses Jahres hat die Bun<strong>de</strong>sregierungeine umfassen<strong>de</strong> „Verordnung zurÄn<strong>de</strong>rung von Vorschriften für Dienst zu wechseln<strong>de</strong>nZeiten“ verabschie<strong>de</strong>t. Die Verordnungwird zum 1. Oktober 2013 aller Voraussicht nachin Kraft treten.Die Verordnung än<strong>de</strong>rt bestehen<strong>de</strong> Regelungen<strong>de</strong>r Erschwerniszulagenverordnung, <strong>de</strong>r Erholungsurlaubsverordnung,<strong>de</strong>r Soldatenurlaubsverordnungund <strong>de</strong>r Mutterschutzverordnung für Soldatinnen.Ziel <strong>de</strong>r Verordnung ist es, vergleichbareBelastungen auch gleich zu behan<strong>de</strong>ln.Die Verordnung unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>sministeriums <strong>de</strong>s Innern (BMI) ist mitintensiver Beteiligung <strong>de</strong>r Spitzenorganisationenzu Stan<strong>de</strong> gekommen. Über mehr als zweiJahre trafen sich u.a. auch Vertreter <strong>de</strong>s DBwVim BMI, um Erfahrungen und Erkenntnisseunserer Mitglie<strong>de</strong>r, insbeson<strong>de</strong>re zum ThemaSchichtdienst einbringen zu können. Wenn auchnicht allen For<strong>de</strong>rungen entsprochen wur<strong>de</strong>, istfestzustellen, dass die Belastungen <strong>de</strong>s Schichtdienstesbeson<strong>de</strong>rs zu Nachtzeiten nunmehrauch finanziell <strong>de</strong>utlich stärker berücksichtigtwer<strong>de</strong>n sollen.Vorweg: Der DBwV konnte sein For<strong>de</strong>rungnach Erhalt <strong>de</strong>r sog. kleinen Schichtzulage(Schichtdienste zwischen 06:00 Uhr und 22:00Uhr) nicht durchsetzen. Alle an <strong>de</strong>r VerordnungBeteiligten waren sich aber einig, dass einSchichtdienst zu diesen Zeiten weniger belastendist als <strong>de</strong>r unregelmäßige und wechseln<strong>de</strong>Dienst zu „tiefen Nachtzeiten“.Die Begriffe „Wechselschichtdienst“ und„Schichtdienst“ wer<strong>de</strong>n als Erschwerniszulageaufgegeben, zukünftig wird es eine Erschwerniszulagefür Dienst zu wechseln<strong>de</strong>n Zeitengeben.Die neu gestaltete Zulage setzt einen „Dienstzu wechseln<strong>de</strong>n Zeiten“ voraus, davon müssenmin<strong>de</strong>stens in einem Kalen<strong>de</strong>rmonat fünf„Nachtdienststun<strong>de</strong>n“ (Dienst in <strong>de</strong>r Zeit zwischen20 Uhr und 6 Uhr) geleistet wer<strong>de</strong>n.Der„Dienst zu wechseln<strong>de</strong>n Zeiten“ verlangtaußer<strong>de</strong>m, dass viermal im Kalen<strong>de</strong>rmonat dieDifferenz zwischen <strong>de</strong>n Anfangsuhrzeiten zweierDienste min<strong>de</strong>stens sieben Stun<strong>de</strong>n und höchstens18 Stun<strong>de</strong>n betragen muss.Je geleisteter Nachtdienststun<strong>de</strong> wird einGrundbetrag von 2,40 Euro gezahlt, höchstens108 Euro monatlich (= 45 Nachtdienststun<strong>de</strong>n).Zusätzlich wird für je<strong>de</strong> geleistete Stun<strong>de</strong>zwischen 0 Uhr und 6 Uhr ein Erhöhungsbetragvon 1 Euro gezahlt.Wer darüber hinaus min<strong>de</strong>stens dreimalüberwiegend an einem Samstag, Sonntag o<strong>de</strong>rWochenfeiertag zu Diensten herangezogen wird,erhält einen monatlichen Zusatzbetrag in Höhevon 20 Euro.Neben <strong>de</strong>r neuen „Zulage für Dienst zuwechseln<strong>de</strong>n Zeiten“ wird unverän<strong>de</strong>rt die„Zulage für Dienst zu ungünstigen Zeiten“gezahlt.Wenn in einem Kalen<strong>de</strong>rmonat wegen <strong>de</strong>rHöchstgrenze <strong>de</strong>s Grundbetrags mehr als 45Nachtdienststun<strong>de</strong>n (neuer Begriff) geleistetwor<strong>de</strong>n sind, wer<strong>de</strong>n diese Stun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Folgemonatübertragen, wobei <strong>de</strong>r Übertrag auf 135Nachtdienststun<strong>de</strong>n begrenzt ist. Erreicht manim Folgemonat die Grundvoraussetzungen nicht(z.B. kein wechseln<strong>de</strong>r Dienst o<strong>de</strong>r keine 5Nachtdienststun<strong>de</strong>n), dann wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>nnoch dieübertragenen Stun<strong>de</strong>n im Folgemonat vergütet.Neben kleineren Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>rErschwerniszulagenverordnung wur<strong>de</strong>n dieErholungsurlaubsverordnung und wirkungsgleichdie Soldatenurlaubsverordnung <strong>de</strong>m neuenBegriff „Dienst zu wechseln<strong>de</strong>n Zeiten“ angepasst.Anspruch auf einen halben Tag Zusatzurlauberwächst, wenn im Kalen<strong>de</strong>rmonat min<strong>de</strong>stensviermal wechseln<strong>de</strong>r Dienst und min<strong>de</strong>stens 35Nachtdienststun<strong>de</strong>n geleistet wer<strong>de</strong>n. Nachtdienststun<strong>de</strong>n,die diese Stun<strong>de</strong>nzahl überschreiten,wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Folgemonat übertragen,höchstens jedoch 70 Nachtdienststun<strong>de</strong>n. JeKalen<strong>de</strong>rjahr ist <strong>de</strong>r Zusatzurlaub auf sechsArbeitstage beschränkt. Es wer<strong>de</strong>n nur volleZusatzurlaubstage gewährt.Wer die Min<strong>de</strong>stvoraussetzungen (viermalwechseln<strong>de</strong>r Dienst und 35 Nachtdienststun<strong>de</strong>nim Kalen<strong>de</strong>rmonat) nicht erfüllt, hat Anspruchauf einen Tag Zusatzurlaub für jeweils 100Nachtdienststun<strong>de</strong>n, jedoch nicht mehr als sechsZusatzurlaubstage im Jahr. Soweit mehr als 600Nachtdienststun<strong>de</strong>n geleistet wur<strong>de</strong>n, sind dienoch nicht durch Zusatzurlaub abgegoltenenStun<strong>de</strong>n in das folgen<strong>de</strong> Urlaubsjahr zu übertragen.Der Übertrag ist auf 100 Nachtdienststun<strong>de</strong>nbegrenzt.Mit Umstellungsschwierigkeiten, dieanfangs noch auftreten können, muss gerechnetwer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m will das BMI noch eine„Arbeitshilfe“ veröffentlichen, über die wir nachVeröffentlichung berichten wer<strong>de</strong>n. hdsIhr gutes Recht – Anspruch auf Kin<strong>de</strong>rganztagsbetreuungSeit August hat je<strong>de</strong>s Kind zwischen einem und drei Jahren einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Dochdie verfügbaren Plätze sind knapp. Viele Eltern suchen vergebens nach einem Kita-Platz.Mit <strong>de</strong>r Gesetzesnovelle <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sfamilienministeriumszum SGB VIII wird je<strong>de</strong>m Kindim Alter zwischen einem und drei Jahren seit <strong>de</strong>m 1.August 2013 ein Betreuungsplatz garantiert. Damitsind die Städte und Gemein<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Pflicht,bedarfsgerechte Ganztagsplätze in einem ausreichen<strong>de</strong>nMaß zur Verfügung zu stellen und <strong>de</strong>nrechtlichen Anspruch <strong>de</strong>r Eltern zu erfüllen. Lautaktueller Daten <strong>de</strong>s Statistischen Bun<strong>de</strong>samtes fehlenzehntausen<strong>de</strong> Plätze, und viele Eltern suchenzum magischen Datum vergebens nach einemBetreuungsplatz. Bleibt die Frage, was ist zu tun?Aus <strong>de</strong>m Gesetz ergibt sich ein individuellerAnspruch auf frühkindliche För<strong>de</strong>rung in einerTageseinrichtung o<strong>de</strong>r in Kin<strong>de</strong>rtagespflege. ZurBewilligung eines Betreuungsplatzes ist dieAntragstellung bei <strong>de</strong>m Jugendamt erfor<strong>de</strong>rlich,in <strong>de</strong>ssen Einzugsbereich das Kind seinen Wohnsitzhat. Gleichzeitig sollte ein Antrag bei <strong>de</strong>rinfrage kommen<strong>de</strong>n Tagespflegeeinrichtunggestellt wer<strong>de</strong>n, um etwaiger Einwän<strong>de</strong> <strong>de</strong>sJugendamtes entgegenzuwirken. Der Antragsollte so früh wie möglich in schriftlicher Formvon <strong>de</strong>n Eltern gestellt wer<strong>de</strong>n. Hierbei ist esunerheblich, ob das Kind zum Zeitpunkt <strong>de</strong>rAntragstellung das erste Lebensjahr vollen<strong>de</strong>that o<strong>de</strong>r nicht. Bei Nichterfüllung <strong>de</strong>s Antragsbesteht die Möglichkeit <strong>de</strong>r gerichtlichen Durchsetzung<strong>de</strong>s individuellen Anspruchs sowie einesErsatz- o<strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nsersatzanspruchs gegen dasJugendamt. Zur Beurteilung <strong>de</strong>s Einzelfalls müssendie beson<strong>de</strong>ren Gegebenheiten vor Ort be -rücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Wenn absehbar ist, dass <strong>de</strong>rbetreffen<strong>de</strong> Antrag nicht bewilligt wird, solltendie Eltern einen Rechtsanwalt konsultieren un<strong>de</strong>ine umfassen<strong>de</strong> Rechtsberatung einholen. pkFoto: OSH Dres<strong>de</strong>nHaben Sie Fragen zum Thema „Kita-Platz“? Nähere Informationen zur frühkindlichen För<strong>de</strong>rungin einer Tageseinrichtung o<strong>de</strong>r in Kin<strong>de</strong>rtagespflege erhalten Sie beim örtlichenJugendamt o<strong>de</strong>r über die Bürgerämter. Als Mitglied <strong>de</strong>s DBwV steht Ihnen auch gerne in <strong>de</strong>rBGst Bonn die Abteilung Verbandspolitik und Recht zur Verfügung: 0228/3823-222 bzw.VR-4@DBwV.<strong>de</strong>.Aus Eigen initiativen entstan<strong>de</strong>ne Tagesstättenwie hier in Dres<strong>de</strong>n <strong>de</strong>cken einen Teil <strong>de</strong>sBedarfs. Für Kin<strong>de</strong>r unter drei Jahren siehtes noch düster aus.


18 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Lan<strong>de</strong>sversammlung Süd<strong>de</strong>utschlandFotos: KüttnerZu einer menschlichen Schleife <strong>de</strong>r Solidarität formierten sich Teilnehmer und Gäste <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sversammlung Süd<strong>de</strong>utschland.Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r Stabsfeldwebel a.D.Gerhard Stärk zog die Bilanz <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>sVorstan<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>n vergangenen vier Jahren.Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r Oberst Ulrich Kirschstellte die Kampagnefähigkeit und das Vertretungsmonopol<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s heraus.Ein Abstimmungsmarathon war notwendig,um die gut 240 Anträge an die Hauptversammlungauf <strong>de</strong>n Weg zu bringen.„Das war eine <strong>de</strong>r besten Lan<strong>de</strong>sversammlungen,die ich erlebt habe“ – und er hat schon einigeerlebt: Oberstleutnant a.D. Bertram Hackersprach aus, was viele dachten. Die Lan<strong>de</strong>sversammlungSüd<strong>de</strong>utschland war ein Musterbeispielfür disziplinierte politische Arbeit inkameradschaftlicher Atmosphäre. Rund 240Delegierte waren aus allen Teilen Ba<strong>de</strong>n-Württembergsund Bayerns nach Bamberg gekommen.Sie berieten mehr als 240 Anträge und vervollständigtendamit das Antragspaket für die19. Hauptversammlung.Als letzter <strong>de</strong>r vier Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> imDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband schritt<strong>de</strong>r Sü<strong>de</strong>n zur Tat. Er hatte nach Bambergeingela<strong>de</strong>n. Und vielleicht lag es an <strong>de</strong>r malerischenfränkischen Fachwerk-Idylle, dass sich dieDelegierten vom ersten Moment an heimisch fühlten.Sie gingen konzentriert und sachorientiert andie politische Arbeit. Dazu war jedoch immerGelegenheit, am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sversammlungdie Kameradschaft zu pflegen und Erfahrungenauszutauschen.In <strong>de</strong>r Einführung erinnerte <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk, an dieLeistungen <strong>de</strong>r Hochwasserhelfer und <strong>de</strong>n schwierigenDienst <strong>de</strong>r Soldaten in <strong>de</strong>n Einsatzgebieten.Er stellte in seinem Rechenschaftsbericht heraus,dass sein Lan<strong>de</strong>sverband große Erfolge bei <strong>de</strong>rMitglie<strong>de</strong>rgewinnung und -bindung erzielt habe.So sei es gelungen, <strong>de</strong>n Organisationsgrad beiBerufs- und Zeitsoldaten von rund 63 auf 65,6 Prozentzu erhöhen. Allerdings müsse <strong>de</strong>r Verbandweitere Anstrengungen unternehmen. Allein inBayern und Ba<strong>de</strong>n-Württemberg seien durch dieReform mehr als 29000 zivile und militärischeDienstposten bei <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr weggefallen.Stärk for<strong>de</strong>rte alle Mandatsträger und Mitarbeiter<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s auf, ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk aufdie Werbung von Mitglie<strong>de</strong>rn zu legen. Verwun<strong>de</strong>rtzeigte sich <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> darüber,dass bisher lediglich rund 36000 Mitglie<strong>de</strong>r ihrenMitgliedsausweis angefor<strong>de</strong>rt haben. Er rief dieDelegierten dazu auf, unter <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn für dieneue handliche Karte zu werben.Große Erfolge habe <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschlandauch bei <strong>de</strong>n Personalratswahlenerzielt. Hier sei es gelungen, etwa durch die Besuchealler Personalversammlungen die Wähler zumobilisieren, sagte Stärk.Stärks Stellvertreter, Oberstleutnant JosefRauch, dankte anschließend <strong>de</strong>n Ansprechpartnern<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>n Auslandseinsätzen fürihr Engagement in <strong>de</strong>n Einsatzgebieten. DerDBwV habe die Unterstützung <strong>de</strong>r dortigen Komman<strong>de</strong>ure.Auch <strong>de</strong>shalb sei <strong>de</strong>r Verband in <strong>de</strong>nFeldlagern „erlebbar“. Er rief alle Mandatsträgerdazu auf, nach geeigneten Ansprechpartnern fürdie künftigen Kontingente Ausschau zu halten.Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r Oberst Ulrich Kirschwarnte davor, das Debakel bei <strong>de</strong>r Beschaffung <strong>de</strong>s„Euro Hawk“ auf <strong>de</strong>m Rücken <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrangehörigenauszutragen. „Wir wer<strong>de</strong>n höllischaufpassen, dass das Geld zur Schließung <strong>de</strong>r entstan<strong>de</strong>nenFähigkeitslücke nicht aus <strong>de</strong>m Budgetfür die Vereinbarkeit von Familie und Dienst o<strong>de</strong>rfür Attraktivität genommen wird.“Großes Lob zollte Kirsch <strong>de</strong>n Helfern beimHochwassereinsatz. Allerdings habe <strong>de</strong>r auchgezeigt, welche Lücke die Aussetzung <strong>de</strong>r allgemeinenWehrpflicht gerissen habe. „Früher warenmal 40000 Soldaten im Einsatz, jetzt waren es20000.“Wie wichtig <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrVerband alsSachwalter <strong>de</strong>r Interessen aller Bun<strong>de</strong>swehrangehörigenist, machte Kirsch an einigen Beispielen<strong>de</strong>utlich. So hätte es ohne die Interessenvertretungdie Einsatzversorgung in ihrer jetzigen Ausgestaltungnie gegeben. Die Kürzung <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rzahlung(landläufig „Weihnachtsgeld“ genannt) wäre niezurückgenommen wor<strong>de</strong>n.Zu<strong>de</strong>m habe <strong>de</strong>r Verband großen Einfluss in<strong>de</strong>n Beteiligungsgremien <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr. Der


Lan<strong>de</strong>sversammlung Süd<strong>de</strong>utschland Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 19nächste Schritt sei hier die Einrichtung einer Streitkräftevertretung,für die <strong>de</strong>r Verband kämpfe.Auch die Neuausrichtung sei durch <strong>de</strong>nDBwV entschei<strong>de</strong>nd geprägt wor<strong>de</strong>n, etwa durchdas Attraktivitätsprogramm. Gera<strong>de</strong> das Reformbegleitprogrammhabe im ersten Entwurf „vorneund hinten nicht ausgereicht“. Die Interessenvertretunghabe aber <strong>de</strong>utliche Verbesserungenerzielt, etwa durch <strong>de</strong>n Wegfall <strong>de</strong>r Hinzuverdienstgrenze,sagte Kirsch. Was die Einschätzung<strong>de</strong>r Neuausrichtung angeht, habe <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrVerbandPionierarbeit geleistet. Denn erhabe als einzige Stimme die Reform realistischbewertet, sagte <strong>de</strong>r Verbandschef. Grundlagedafür seien die Befragungen <strong>de</strong>r Führungskräftegewesen. Vor allem Kontinuität mahnte <strong>de</strong>rDBwV-Chef an: „Wir brauchen keine Reform <strong>de</strong>rReform.“Mit Blick auf die Auslandseinsätze stellteKirsch fest, dass <strong>de</strong>r Verband je<strong>de</strong>n Einsatz hervorragendbetreue und auch dort ansprechbar undpräsent sei. „Hier sind wir exzellent aufgestellt.“In Sachen Beihilfebearbeitungszeiten nahmDer Sü<strong>de</strong>n schnürt seinAufgabenpaketAufbruchstimmung im Frankenland: Rund 240 Anträge an dieHauptversammlung gestellt – Konzentrierte politische Arbeitim kameradschaftlichen Miteinan<strong>de</strong>rKirsch <strong>de</strong>n Minister in die Pflicht. Auch wenn dieZuständigkeit nun zum Bun<strong>de</strong>sfinanz- und Innenministeriumgewechselt sei, trage <strong>de</strong> Maizière weiterhindie politische Verantwortung, bis das Problemgelöst sei.Gefor<strong>de</strong>rt sei das Verteidigungsressort auch,wenn es um die Veteranen gehe. Hier müsse <strong>de</strong>rMinister im eigenen Hause ein Organisationselementschaffen, um alle Angelegenheiten aus einerHand zu bearbeiten.Kirsch, <strong>de</strong>r hier in seinem Heimat-Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>benfalls ankündigte, im November nichtmehr für <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorsitz zu kandidieren, wur<strong>de</strong>von <strong>de</strong>n Delegierten mit großem Applaus verabschie<strong>de</strong>t.Briga<strong>de</strong>general Johann Berger, Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>skommandos Bayern, stellte die Belastung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrangehörigen in <strong>de</strong>n Mittelpunktseines Grußworts. Die laufen<strong>de</strong> Neuausrichtungsei die „Mutter aller Transformationen“.Dieser radikale Umbau führe allerdings zu Verunsicherungbei <strong>de</strong>n Betroffenen und rufe Misstrauengegenüber <strong>de</strong>r militärischen und auch <strong>de</strong>r politischenFührung hervor. „Alle müssen sich erst anneue Zuständigkeiten und Verantwortlichkeitengewöhnen“, sagte Berger. Das habe etwa beimHochwassereinsatz zu Problemen geführt, da dieKrise das Lan<strong>de</strong>skommando mitten im Umzuggetroffen habe.Mit Blick auf die jüngste Zielgruppenbefragung<strong>de</strong>s DBwV sagte <strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur, dass dieErgebnisse entgegen so mancher skeptischenStimme das richtige Bild von <strong>de</strong>r Wahrnehmung<strong>de</strong>r Betroffenen zeichneten. Gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>swegen seijedoch die Interessenvertretung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrangehörigenso wichtig: „Damit <strong>de</strong>r Mensch imMittelpunkt bleibt“, ergänzte <strong>de</strong>r General. Ermahnte in diesem Zusammenhang auch eine transparenteFehlerkultur innerhalb <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr an.Der Oberbürgermeister von Bamberg, AndreasStarke, hatte zuvor die Delegierten und Gästein „seiner“ Stadt begrüßt. Er freue sich, dass <strong>de</strong>rLan<strong>de</strong>sverband zum dritten Mal seine Versammlungin Bamberg ausrichte, sagte Starke.Ein Beleg für die prächtige Stimmung unter<strong>de</strong>n Delegierten war auch das Ergebnis <strong>de</strong>r Sammlungfür die Heinz-Volland-Stiftung: Vorsitzen<strong>de</strong>rThomas Behr freute sich über 2200 Euro, die amKameradschaftsabend in die Spen<strong>de</strong>ndosen wan<strong>de</strong>rten.Die Lan<strong>de</strong>sversammlung wählte zu<strong>de</strong>m 53Delegierte für die 19. Hauptversammlung undberief sieben Mitglie<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Koordinierungsausschuss.Der Ausschuss kommt in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sgeschäftsstelleBonn zusammen, um die Anträgealler vier Lan<strong>de</strong>sversammlungen zusammenzufassen.Im Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschland sind beinahe53000 DBwV-Mitglie<strong>de</strong>r organisiert. fhDer Kandidat <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s für <strong>de</strong>nBun<strong>de</strong>svorsitz, Oberstleutnant André Wüstner,stellte sich <strong>de</strong>m Plenum vor.Kein Blatt vor <strong>de</strong>n Mund nahmen die Delegierten,hier Oberstleutnant a.D. BertramHacker, in <strong>de</strong>r Diskussion über die Anträge.Oberstleutnant Thomas Behr freute sich alsVorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Heinz-Volland-Stiftungüber ein Sammelergebnis von 2200 Euro.Wahlen: Die Delegierten zur Hauptversammlungund die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Koordinierungsausschusseswur<strong>de</strong>n bestimmt.Der Ehrenvorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s,Stabshauptmann a.D. Roland Walther, eröffnetelaunig <strong>de</strong>n Kameradschaftsabend.Das Präsidium um Oberstleutnant JosefRauch (M.) hatte die Veranstaltung je<strong>de</strong>rzeitim Griff.


20 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Verbandspolitik: ZielgruppenbefragungKirsch: Mehr Personal ist Schlüssel zum Reform-ErfolgBun<strong>de</strong>swehrVerband stellt Ergebnisse <strong>de</strong>r Zielgruppenbefragung vorOberst UlrichKirsch (r.) undProfessor GerdStrohmeierstellen in <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>spressekonferenzdieBefragungsergebnissevor.Berlin. Der Deutsche Bun<strong>de</strong>swehrVerband for<strong>de</strong>rt,zeitlich befristet zusätzliches Personal einzustelleno<strong>de</strong>r weiter zu verpflichten, um die größtenHerausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Neuausrichtung zu meistern.Der Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> Oberst Ulrich Kirschsagte bei <strong>de</strong>r Vorstellung <strong>de</strong>r neuen Zielgruppenbefragung<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>spressekonferenzin Berlin (siehe auch Seite 5): „Wir braucheneinmalig und befristet bis 2017 zusätzlich10 000 Haushaltsstellen, um die Reform zumErfolg zu führen!“ Zur Begründung sagte Kirsch:„Die Personal-Reduzierung verläuft zu schnell.“Dazu kämen zeitweilig Doppelstrukturen, diedurch <strong>de</strong>n Umbruch bedingt sind, und zusätzlicheEinsätze wie in <strong>de</strong>r Türkei o<strong>de</strong>r Mali. In <strong>de</strong>r Folgewür<strong>de</strong>n die Stehzeiten im Ausland immer länger,Von Gerd StrohmeierVor <strong>de</strong>r ersten Erhebungselle <strong>de</strong>r Zielgruppenbefragungin <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, die in <strong>de</strong>rZeit vom 26. Juni bis 31. Juli 2012 stattfandund <strong>de</strong>ren Ergebnisse vor etwa einem Jahr vorgestelltwur<strong>de</strong>n, haben wir mit einer Beteiligungsquotevon maximal 30 Prozent gerechnet. Am En<strong>de</strong>haben wir keine 30 Prozent erreicht, son<strong>de</strong>rn 44,3Prozent. Vor <strong>de</strong>r zweiten Erhebungselle, die in <strong>de</strong>rZeit vom 2. April bis 10. Mai 2013 stattfand und<strong>de</strong>ren Ergebnisse an dieser Stelle vorgestellt wer<strong>de</strong>n,haben wir damit gerechnet, dass die Beteiligungsquotevon 44,3 Prozent nicht mehr erreicht wer<strong>de</strong>nkann. Am En<strong>de</strong> haben wir sie auch nicht erreicht,son<strong>de</strong>rn weit übertroffen: 58,1 Prozent <strong>de</strong>r militärischenFührungskräfte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr – in absolutenZahlen: 2 223 – haben sich an <strong>de</strong>r zweiten Erhebungswellebeteiligt – was natürlich einer kritischenMasse entspricht, die einen repräsentativen Charakterentfaltet. Diese Beteiligungsquote ist außeror<strong>de</strong>ntlichhoch, äußerst zufrie<strong>de</strong>nstellend und durchausüberraschend. Sie lässt darauf schließen, dassdas Mitteilungsbedürfnis gewachsen ist, dass dasProblembewusstsein gewachsen ist und dass wohldie Regenerationsphasen in <strong>de</strong>r Heimat immerkürzer. Das alles belaste die Soldatinnen und Soldatenenorm. Hier spare man Truppe und Familienkaputt. Das Ergebnis: „Die Bun<strong>de</strong>swehr steht kurzvor <strong>de</strong>r Implosion.“ Wenn jetzt nicht schnellgehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>, drohe das innere Gefüge <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr nachhaltig Scha<strong>de</strong>n zu nehmen.Der übereilte Personalabbau sei auch <strong>de</strong>rGrund für die in <strong>de</strong>r Studie zutage getretene enormeUnzufrie<strong>de</strong>nheit. Kirsch: „Das einzige, wasintern noch trägt, ist Kameradschaft und Teamgeist.Dies oft auf Kosten von Gesundheit o<strong>de</strong>rFamilie!“Auch bei <strong>de</strong>r Neuauflage <strong>de</strong>r Zielgruppenbefragunggibt das Führungspersonal <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr<strong>de</strong>r Reform schlechte Noten: Nicht einmalacht Prozent bewerten die Umsetzung <strong>de</strong>rNeuausrichtung als „gut“ o<strong>de</strong>r„sehr gut“. 74 Prozent <strong>de</strong>rmilitärischen und zivilenBefragten wür<strong>de</strong>n ihren Kin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Dienst in <strong>de</strong>n Streitkräftennicht empfehlen.Kirsch: „Auch, wenn die Hauptsorgen <strong>de</strong>rzeitim Militärischen liegen: Es gab so viel Kritik aus<strong>de</strong>m zivilen Bereich <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, dass auchhier nachgesteuert wer<strong>de</strong>n muss.“Mit Blick auf aktuelle Medienberichte überSchwierigkeiten mit Waffen und Gerät bekräftigteOberst Kirsch seine Haltung: „Jetzt über einzelnePersonalien in <strong>de</strong>r Führungsspitze <strong>de</strong>s Ministeriumszu spekulieren, hilft in <strong>de</strong>r Sache nicht weiter.Es muss Schluss sein mit <strong>de</strong>n ewigen Neuanfängen.“Das gelte übrigens auch für die Neuausrichtung,so Kirsch weiter. „Trotz aller Sorgen undtrotz <strong>de</strong>s dringen<strong>de</strong>n Nachsteuerungsbedarfs -nach <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stagswahl darf es keine Reform <strong>de</strong>rReform geben. Dies wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr endgültigdas Genick brechen!“Die Universität Chemnitz hat im Auftrag <strong>de</strong>sDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s 3991 militärischeund zivile Führungskräfte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrbefragt und dabei mehr als 2200 Fragebögen ausgewertet.Das entspricht einer Beteiligungsquotevon knapp 60 Prozent.Damit verfügt unter allen Verbän<strong>de</strong>n nur<strong>de</strong>r DBwV über ein <strong>de</strong>rart umfassen<strong>de</strong>s Bild <strong>de</strong>rLage in <strong>de</strong>n Streitkräften.Die aktuelle Situation <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr aus Sichtmilitärischer und ziviler FührungskräfteErgebnisse <strong>de</strong>r zweiten Erhebungswelle <strong>de</strong>r Zielgruppenbefragung in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrFoto: Hepnerauch die Probleme gewachsen sind. Zusätzlich zu<strong>de</strong>n militärischen Führungskräften wur<strong>de</strong>n in einemersten Ansatz sowie auch erstmalig 168 zivileFührungskräfte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr befragt, die einenengen Bezug zum „Alltagsleben“ in <strong>de</strong>n Streitkräftenhaben. Davon hat sich ebenfalls mehr als dieHälfte (55,4 Prozent) – in absoluten Zahlen: 93 –beteiligt. Mit Blick auf die Ergebnisse wird <strong>de</strong>utlich,dass sich die Einschätzungen <strong>de</strong>r befragten zivilenFührungskräfte – zumin<strong>de</strong>st was die jeweiligen Ten<strong>de</strong>nzenanbelangt – in <strong>de</strong>r Regel weitgehend mit <strong>de</strong>nEinschätzungen <strong>de</strong>r militärischen Führungskräfte<strong>de</strong>cken.Die – zum Teil mit großer Mehrheit – gemachtenEinschätzungen <strong>de</strong>r militärischen Führungskräftelassen sich zu folgen<strong>de</strong>n Ergebnissen zusammenfassen:Erstens wird <strong>de</strong>utlich, dass sich die – bereits voretwa einem Jahr festgestellte – kritische Situation<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in <strong>de</strong>r Neuausrichtung nicht verbessert,son<strong>de</strong>rn zum Teil sogar verschlechtert hat.Nur drei Prozent sind <strong>de</strong>r Auffassung, dass die voretwa einem Jahr – durch die Zielgruppenbefragung<strong>de</strong>r TU Chemnitz und Studien <strong>de</strong>s SozialwissenschaftlichenInstituts <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr – festgestelltekritische Situation <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in <strong>de</strong>r darauffolgen<strong>de</strong>nZeit zu einer Verbesserung <strong>de</strong>r Kommunikationund Erläuterung <strong>de</strong>r Neuausrichtunggeführt hat. Noch weniger, genau 1,5 Prozent, vertretendie Position, dass die Veröffentlichung <strong>de</strong>rErgebnisse <strong>de</strong>r oben genannten Studien in <strong>de</strong>r darauffolgen<strong>de</strong>nZeit zu einer von verschie<strong>de</strong>nen Seitengefor<strong>de</strong>rten Nachsteuerung bei <strong>de</strong>r Neuausrichtunggeführt hat. Nur 7,8 Prozent bewerten dieUmsetzung <strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr beieiner Gesamtbetrachtung als gut bzw. sehr gut – imRahmen <strong>de</strong>r ersten Erhebungswelle waren esimmerhin noch 15,2 Prozent. Damit hat sich <strong>de</strong>rAnteil <strong>de</strong>rer, die die Umsetzung <strong>de</strong>r Neuausrichtungpositiv bzw. sehr positiv beurteilen im Vergleich zurersten Erhebungswelle etwa halbiert. Etwa drei Viertel(75,4 Prozent) bewerten <strong>de</strong>n aktuellen Nachsteuerungsbedarfmit Blick auf die Neuausrichtung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr als groß bzw. sehr groß. Zu <strong>de</strong>nwichtigsten For<strong>de</strong>rungen zählen die Erhöhung <strong>de</strong>rberuflichen Planungssicherheit (83,2 Prozent)sowie die Verbesserung <strong>de</strong>r Vereinbarkeit von Familieund Beruf (72,6 Prozent), relativ <strong>de</strong>utlich abge-


Verbandspolitik: Zielgruppenbefragung Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 21schlagen dahinter befin<strong>de</strong>t sich die Verbesserung <strong>de</strong>rBesoldung und Vergütung (41,6 Prozent). Im Übrigenbewertet nur gut ein Fünftel (21,7 Prozent) dieUmsetzung <strong>de</strong>s Konzepts <strong>de</strong>s „Vernetzten Ansatzes“durch die Bun<strong>de</strong>sregierung als prinzipielleLeitlinie ihres sicherheitspolitischen Han<strong>de</strong>lns alsgut bzw. sehr gut – allerdings auch nur ein knappesFünftel (19,4 Prozent) als schlecht bzw. sehrschlecht.Zweitens zeigt sich, dass sich die Menschen in<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr von <strong>de</strong>r Politik (nach wie vor)sprichwörtlich im Stich gelassen fühlen – mit Ausnahme<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums <strong>de</strong>r Verteidigung.Von <strong>de</strong>r Politik im Allgemeinen fühlen sich etwa dreiFünftel (59,4 Prozent) nicht unterstützt – im Rahmen<strong>de</strong>r ersten Erhebungswelle waren es 67,8 Prozent;vom Bun<strong>de</strong>stag fühlt sich <strong>de</strong>utlich mehr als dieHälfte (55,5 Prozent) nicht unterstützt – im Rahmen<strong>de</strong>r ersten Erhebungswelle waren es 64,3 Prozent;von <strong>de</strong>r gesamten Bun<strong>de</strong>sregierung fühlt sich ebenfalls<strong>de</strong>utlich mehr als die Hälfte (55 Prozent) nichtunterstützt – im Rahmen <strong>de</strong>r ersten Erhebungswellewaren es 65,4 Prozent; vom Bun<strong>de</strong>sministerium <strong>de</strong>rVerteidigung fühlt sich in<strong>de</strong>ssen nur etwa ein Viertel(25,6 Prozent) nicht unterstützt – im Rahmen <strong>de</strong>rersten Erhebungswelle waren es 26,7 Prozent. ImVergleich zur ersten Erhebungswelle hat sich damitin allen Bereichen <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>rer, die sich nichtunterstützt fühlen, etwas reduziert. Gleichwohl ist<strong>de</strong>r Anteil immer noch als sehr hoch anzusehen. Indiesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass<strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>rer, die sich von <strong>de</strong>r Politik im Allgemeinen,<strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>stag und <strong>de</strong>r gesamten Bun<strong>de</strong>sregierung(vollends, also nicht nur teilweise) unterstütztfühlen, jeweils unter 3 Prozent liegt – und beimBun<strong>de</strong>sministerium <strong>de</strong>r Verteidigung auch nur 15,5Prozent beträgt.Keine GemeinschaftsaufgabeNur 8,1 Prozent glauben, dass die Neuausrichtung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr innerhalb <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierungeher als Gesamtaufgabe <strong>de</strong>nn als spezifischeAufgabe <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums <strong>de</strong>r Verteidigunggesehen wird – im Rahmen <strong>de</strong>r ersten Erhebungswellewaren es immerhin noch 16,4 Prozent. Damithat sich <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>rer, die glauben, dass dieNeuausrichtung innerhalb <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung alsGesamtaufgabe gesehen wird, im Vergleich zurersten Erhebungswelle etwa halbiert.Bei internationalen Einsätzen sieht eine Mehrheitauch das Auswärtige Amt und ein Teil <strong>de</strong>rBefragten zu<strong>de</strong>m noch an<strong>de</strong>re Ministerien in <strong>de</strong>rPflicht, mehr Engagement zu zeigen: Den Handlungsbedarfbeim Auswärtigen Amt, für internationaleEinsätze Deutschlands mehr Engagement alsbisher zu zeigen, bewertet gut die Hälfte (51,5 Prozent)als groß bzw. sehr groß – beim Bun<strong>de</strong>sministeriumfür wirtschaftliche Zusammenarbeit undEntwicklung sind es zwei Fünftel (44,1 Prozent)und beim Bun<strong>de</strong>sministerium <strong>de</strong>s Innern knapp einDrittel (32,2 Prozent). Äußerst alarmierend ist, dassein Großteil davon ausgeht, dass die politischen Entscheidungsträgersich überhaupt nicht hinreichendmit <strong>de</strong>n sicherheitspolitischen Herausfor<strong>de</strong>rungenfür Deutschland befassen und an<strong>de</strong>ren Politikfel<strong>de</strong>rnPriorität einräumen: Weniger als ein Viertel(23,3 Prozent) glaubt, dass sich die politischen Entscheidungsträgerin Deutschland ausreichend mit<strong>de</strong>n sicherheitspolitischen Herausfor<strong>de</strong>rungen fürDeutschland auseinan<strong>de</strong>rsetzen. Zu<strong>de</strong>m stimmtProf. Dr. GerdStrohmeier lehrtan <strong>de</strong>r TechnischenUniversitätChemnitz amInstitut fürPolitikwissenschaft.mehr als die Hälfte (52,8 Prozent) <strong>de</strong>r Aussage zu,dass die Bun<strong>de</strong>swehr zunehmend ein „Lückenbüßer“für an<strong>de</strong>re Politikfel<strong>de</strong>r ist.Drittens lässt sich feststellen, dass die Aufga -ben erfüllung durch die Bun<strong>de</strong>swehr angesichts <strong>de</strong>rangestrebten Größe <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr sowie <strong>de</strong>r Investitionenin <strong>de</strong>n Personalkörper gefähr<strong>de</strong>t ist. Mehrals zwei Drittel (68,3 Prozent) bewerten die im Rahmen<strong>de</strong>r Neuausrichtung angestrebte Größe <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr, um <strong>de</strong>n sicherheitspolitischen Herausfor<strong>de</strong>rungenDeutschlands und seiner Verbün<strong>de</strong>tengerecht zu wer<strong>de</strong>n, als zu klein bzw. viel zu klein.Zu<strong>de</strong>m sind nur 7,6 Prozent <strong>de</strong>r Auffassung, dass dieInvestitionen in <strong>de</strong>n Personalkörper <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrausreichen, damit diese als zuverlässiges Instrument<strong>de</strong>utscher Sicherheitspolitik wirken kann.MotivationsverlustViertens wird <strong>de</strong>utlich, dass die Neuausrichtung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr zu einer (bisweilen starken) Demotivierung<strong>de</strong>r Menschen in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr führt –sowohl bei <strong>de</strong>njenigen, die <strong>de</strong>n Führungskräften un -terstellt sind, als auch bei <strong>de</strong>n Führungskräften selbst.Mehr als zwei Drittel (70,2 Prozent) bewerten dieAuswirkung <strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr aufdie Motivation <strong>de</strong>r Menschen in ihrem un terstelltenBereich als negativ bzw. sehr negativ. Nur ein einzigerBefragter beurteilt sie als sehr positiv. Zu<strong>de</strong>mbewertet knapp die Hälfte (47,5 Prozent) die Auswirkung<strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr auf dieeigene Motivation als negativ bzw. sehr negativ.Fünftens zeigt sich, dass es <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr anAttraktivität und <strong>de</strong>m Nachwuchs <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehran Qualität mangelt. Mehr als drei Viertel (77,6 Prozent)sind <strong>de</strong>r Auffassung, dass die Qualität <strong>de</strong>sNachwuchses in allen Laufbahnen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrseit <strong>de</strong>m Aussetzen <strong>de</strong>r Wehrpflicht abgenommenbzw. stark abgenommen hat. Kein einziger ist <strong>de</strong>rMeinung, dass die Qualität <strong>de</strong>s Nachwuchses starkzugenommen hat. Mehr als vier Fünftel (83,9 Prozent)sind <strong>de</strong>r Meinung, dass die Qualität <strong>de</strong>s Nachwuchsesin allen Laufbahnen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrzukünftig abnehmen bzw. stark abnehmen wird.Kein einziger ist <strong>de</strong>r Auffassung, dass die Qualität<strong>de</strong>s Nachwuchses zukünftig stark zunehmen wird.Nur etwa ein Sechstel (17 Prozent) wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>n ihnennahe stehen<strong>de</strong>n Personen (z.B. <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn) gegenwärtig<strong>de</strong>n Dienst in <strong>de</strong>n Streitkräften empfehlen –im Rahmen <strong>de</strong>r ersten Erhebungswelle waren esimmerhin noch 22,3 Prozent. Die Anreize für eineVerpflichtung als Soldat bzw. Soldatin auf Zeitbewertet nur ein gutes Viertel (26,3 Prozent) als gutbzw. sehr gut. Die Vorbereitung ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Soldatenbzw. Soldatinnen für einen Wechsel auf <strong>de</strong>nArbeitsmarkt außerhalb <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr bewertenübrigens knapp drei Fünftel (57,5 Prozent) als gutbzw. sehr gut. In diesem Zusammenhang ist allerdingsdarauf hinzuweisen, dass das Problem <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr, <strong>de</strong>n qualifizierten Nachwuchs im notwendigenUmfang zu rekrutieren, neben <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mo-graphischen Entwicklung durch die Entwicklungauf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt bzw. die Existenz attraktiverArbeitsplatzangebote außerhalb <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrforciert wird.Sechstens lässt sich feststellen, dass die Verankerung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in <strong>de</strong>r Gesellschaft mangelhaftund verbesserungswürdig ist. Nur gut einAchtel (12,8 Prozent) beurteilt die Verankerung <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr in <strong>de</strong>r Gesellschaft als gut bzw. sehrgut. Noch <strong>de</strong>utlich weniger, genau 2,4 Prozent, sind<strong>de</strong>r Auffassung, dass sich die Verankerung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrin <strong>de</strong>r Gesellschaft in Zukunft verbessernwird. Mehr als vier Fünftel (82,9 Prozent) bewerten<strong>de</strong>n politischen Handlungsbedarf, um die Wahrnehmung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in <strong>de</strong>r Gesellschaft zu verbessern,als groß bzw. sehr groß. Im Übrigen hält esnur etwa ein Sechstel (16,9 Prozent) für wahrscheinlichbzw. sehr wahrscheinlich, dass mit <strong>de</strong>rDefinition und einer künftigen Nutzung <strong>de</strong>s „Veteranenbegriffs“durch <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sminister <strong>de</strong>r Verteidigungdie gesellschaftliche Wertschätzung <strong>de</strong>rLeistungen <strong>de</strong>utscher Soldaten bzw. Soldatinnengeför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n kann.Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r referierten Einschätzungenmag es durchaus überraschen, dass die Aufgabenerfüllungdurch die Bun<strong>de</strong>swehr und die internationaleReputation <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr als gut bissehr gut eingeschätzt wer<strong>de</strong>n. So bewerten mehr alszwei Drittel (69,2 Prozent) die Aufgabenerfüllung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr im Auslandseinsatz als gut bzw.sehr gut. Zu<strong>de</strong>m beurteilt mehr als die Hälfte (54,6Prozent) die internationale Reputation <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrund die Wertschätzung ihrer Aufgabenerfüllungim Ausland als groß bzw. sehr groß.Es besteht HandlungsbedarfDie Ergebnisse <strong>de</strong>r zweiten Erhebungswellesind – wie bereits die Ergebnisse <strong>de</strong>r ersten Erhebungswelle– alarmierend und signalisieren einenakuten politischen Handlungsbedarf.Um die Neuausrichtung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr erfolg -reich – und nicht zulasten <strong>de</strong>r Menschen in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr– zu En<strong>de</strong> zu führen und die Aufgabenerfüllungdurch die Bun<strong>de</strong>swehr sowie die damit verbun<strong>de</strong>neWertschätzung zu garantieren, erscheint es– auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r erhobenen Ergebnisse –dringend geboten, dass bei <strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr bzw. <strong>de</strong>ren Umsetzung nachgesteuertwird, z.B. die berufliche Planungssicherheit erhöhtund die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessertwird; dass ausreichen<strong>de</strong> Ressourcen für dieUmsetzung <strong>de</strong>r Neuausrichtung und Aufgabenerfüllung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n,z.B. die durch die Reduzierung <strong>de</strong>s Personalumfangs(mittelfristig) bestehen<strong>de</strong>n Engpässe kompensiertwer<strong>de</strong>n; dass die Neuausrichtung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrals Aufgabe <strong>de</strong>r gesamten Bun<strong>de</strong>sregierungbegriffen wird; dass die politischen Entscheidungsträgersich umfangreich mit <strong>de</strong>n sicherheitspolitischenHerausfor<strong>de</strong>rungen und <strong>de</strong>n Belangen<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr auseinan<strong>de</strong>rsetzen und die Menschenin <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr umfangreich politischunterstützen; dass die Kommunikation und Erläuterung<strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr verbessertund die Motivation <strong>de</strong>r Menschen in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrerhöht wird; dass die Attraktivität <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrund in <strong>de</strong>r Folge die Qualität <strong>de</strong>s Nachwuchsesin <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr er höht wird; und dassauch die Verankerung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in <strong>de</strong>r Gesellschaftverbessert wird.■


22 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 201319. HauptversammlungZeitplan und vorläufige Tagesordnung<strong>de</strong>r 19. Hauptversammlungvom 18. bis 22. November 2013Motto: „Zu Hause und im Einsatz kritisch – konstruktiv – sozial“En<strong>de</strong> November ist es wie<strong>de</strong>r soweit: Knapp 300 Delegierte <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s aus ganz Deutschland begeben sichnach Berlin, um dort <strong>de</strong>n künftigen Kurs <strong>de</strong>s DBwV zu bestimmen.Nach<strong>de</strong>m die vier Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> im vergangenen halben Jahr auf ihrenVersammlungen ihre Anliegen und Vorstellungen für die Gestaltung <strong>de</strong>rVerbandspolitik formuliert, in Anträge gefasst und über diese abgestimmthaben, obliegt es nun <strong>de</strong>r 19. Hauptversammlung vom 18. bis 22. November,die Weichen für die Zukunft zu stellen. Wir stellen Ihnen hier das offizielleProgramm <strong>de</strong>r Hauptversammlung vor, wie es uns die Satzung <strong>de</strong>sDBwV vorschreibt.Teile <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s müssen neu gewählt o<strong>de</strong>r bestätigt wer<strong>de</strong>n.Ein verantwortungsvoller Auftrag für die Delegierten. Die Bun<strong>de</strong>swehrund somit auch <strong>de</strong>r DBwV als Interessenvertretung aller Bun<strong>de</strong>swehrangehörigenstehen erneut vor großen Herausfor<strong>de</strong>rungen. Die Gefahren inStand 8. Juli 2013<strong>de</strong>n Auslandseinsätzen haben nicht abgenommen. Die Neuausrichtungwird noch einige Jahre Planungsunsicherheit und weitere Belastungen fürdieAngehörigen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr und ihre Familien mit sich bringen. Hiersteht <strong>de</strong>r Verband an <strong>de</strong>r Seite seiner Mitglie<strong>de</strong>r. Der DBwV wird auch inZukunft seinen Einfluss gegenüber <strong>de</strong>r Politik geltend machen, wenn wie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>r „Rotstift“ zu Lasten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr gezückt wer<strong>de</strong>n sollte.Spannung bei <strong>de</strong>r Hauptversammlung verspricht <strong>de</strong>r Hintergrund <strong>de</strong>rpolitischen Konstellation. Wenn die Delegierten in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>shauptstadttagen, sind nur zwei Monate seit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stagswahl im September verstrichen.Zu diesem Zeitpunkt wird sicherlich schon erkennbar sein, welchenKurs die neu gebil<strong>de</strong>te Regierung in sicherheits- und verteidigungspolitischenFragen verfolgt. Wie es auch kommen mag, <strong>de</strong>r Verband wirdweiter seine Ziele verfolgen und seine Maxime nicht aus <strong>de</strong>n Augen verlieren:„Zu Hause und im Einsatz kritisch – konstruktiv – sozial“. ■Montag, 18. November 2013ab 14.00 Uhr Sitzung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s16.00 –19.30 Uhr Anreise <strong>de</strong>r Delegierten,Anmeldung <strong>de</strong>r Delegierten und Teilnehmer imHotelfoyer <strong>de</strong>s Tagungshotels (5 Stationen)ab 18.30 Uhr Aben<strong>de</strong>ssen20.00 Uhr – Versammlung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>En<strong>de</strong> offen Wahlvorschläge für− <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorstand− die Verbandsschiedskommission− die RevisorenDienstag, 19. November 201307.00 - 09.00 Uhr Sitzung <strong>de</strong>s Koordinierungsausschusses08.15 Uhr Kranznie<strong>de</strong>rlegung durch eine Delegation <strong>de</strong>rStandortkameradschaft Berlin09.00 –12.00 Uhr 1. Plenarsitzung (Leitung: Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r)1.a) Eröffnung und Begrüßung1.b) Feststellung <strong>de</strong>r ordnungsgemäßen Ladung1.c) Feststellung <strong>de</strong>r Beschlussfähigkeit1.d) Genehmigung <strong>de</strong>r Tagesordnung<strong>de</strong>r 19. Hauptversammlung1.e) Totenehrung2. Grußworte3. Genehmigung <strong>de</strong>r Geschäftsordnungfür die 19. Hauptversammlung4. Wahl <strong>de</strong>s Präsidiums(danach übernimmt <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt die Leitung)5.a) Wahl <strong>de</strong>s Wahlausschusses5.b) Wahl <strong>de</strong>s Redaktionsausschusses6. Bericht <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s(Tätigkeitsbericht)Aussprache7. Bericht <strong>de</strong>s SchatzmeistersAussprache8. Bericht <strong>de</strong>r RevisorenAussprache9. Bericht <strong>de</strong>r VerbandsschiedskommissionAussprache10. Beschlussfassung über die neueSchiedsordnung11. Entlastung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s12.00 Uhr Mittagessen / Ausgabe <strong>de</strong>r Televoter13.00 Uhr Letzter Termin zur Abgabe von Dringlichkeitsanträgenzu Satzungsän<strong>de</strong>rungen und ggf. erneutesZusammentreten <strong>de</strong>s Koordinierungsausschusses14.00 Uhr 2. Plenarsitzung− Bericht <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Koordinierungsausschusses(nur zu Satzungsän<strong>de</strong>rungen)− Beratung und Beschlussfassung über Satzungsän<strong>de</strong>rungen− Beratung und Beschlussfassung über dasGrundsatzprogramm− Genehmigung <strong>de</strong>r Wahlordnung <strong>de</strong>r19. Hauptversammlung18.30 Uhr Aben<strong>de</strong>ssen / Abgabe <strong>de</strong>r Televoter20.00 Uhr bei Bedarf Fortsetzung <strong>de</strong>r 2. Plenarsitzunganschl.nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 2. Plenarsitzung− bei Bedarf Bun<strong>de</strong>svorstandssitzung− bei Bedarf Versammlung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>Mittwoch, 20. November 201309.00 – 12.00 Uhr Versammlung in <strong>de</strong>n TSK und OrgBereichenund <strong>de</strong>r ERH− Personal<strong>de</strong>batte12.00 Uhr Mittagessen / Ausgabe <strong>de</strong>r Televoter13.00 Uhr letzter Termin zur Abgabe <strong>de</strong>r Wahlvorschläge:− für nicht TSK und OrgBereich gebun<strong>de</strong>ne Ämter− Verbandsschiedskommission− Revisoren3. Plenarsitzung14.00 Uhr Wahl <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>r danngelten<strong>de</strong>n Satzung vorgesehenen Reihenfolgemit jeweiliger Bekanntgabe <strong>de</strong>r Wahlergebnisse15.00 Uhr Versammlung in <strong>de</strong>n TSK und OrgBereichenund <strong>de</strong>r ERHWahl <strong>de</strong>r Vertreter <strong>de</strong>r TSK und OrgBereicheund <strong>de</strong>r ERH4. Plenarsitzung17.00 Uhr Bekanntgabe <strong>de</strong>r Wahlergebnisse <strong>de</strong>r TSK undOrgBereiche und <strong>de</strong>r ERHWahl <strong>de</strong>r Verbandsschiedskommission mit jeweiliger


19. Hauptversammlung Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 23Foto: DBwVBekanntgabe <strong>de</strong>r WahlergebnisseWahl <strong>de</strong>r Revisoren mit jeweiliger Bekanntgabe<strong>de</strong>r Wahlergebnisse19.00 Uhr Aben<strong>de</strong>ssen anschl. KameradschaftsabendAbgabe <strong>de</strong>r TelevoterDonnerstag, 21. November 201308.00 Uhr Letzter Termin zur Abgabe von Dringlichkeitsanträgenzu <strong>de</strong>n Sachgebieten und ggf. erneutesZusammentreten <strong>de</strong>s Koordinierungsausschusses08.00 – 08.30 Uhr bei Bedarf Versammlung <strong>de</strong>r Delegierten mitMandaten in Personalvertretungen und alsVertrauensperson5. Plenarsitzung09.00 – 10.00 Uhr Das Europäische Engagement <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sEinführungsvortrag durch OberstleutnantThomas SohstBeschlussfassung10.00 – 12.00 Uhr Beratung und Beschlussfassung <strong>de</strong>r Anträge12.00 Uhr Mittagessen13.30 Uhr 6. PlenarsitzungFortsetzung <strong>de</strong>r Beratung und Beschlussfassung<strong>de</strong>r Anträge− Genehmigung <strong>de</strong>r Haushaltsermächtigung− Beschlussfassung über <strong>de</strong>n Mitgliedsbeitrag18.30 Uhr Aben<strong>de</strong>ssen20.00 – 21.30 Uhr 7. Plenarsitzung− Rückgabe <strong>de</strong>r Leitung an <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n− EhrungenSchlusswort <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>ndanach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 19. HauptversammlungFreitag, 22. November 201310.00 Uhr Festakt mit gela<strong>de</strong>nen Gästen12.00 Uhr Empfang mit gela<strong>de</strong>nen Gästen14.00 Uhr Pressekonferenz15.00 Uhr Konstituieren<strong>de</strong> Sitzung <strong>de</strong>s neuen Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>sDie Delegierten <strong>de</strong>r Hauptversammlung (Foto: 18. HV in Berlin)legen alle vier Jahre <strong>de</strong>n Kurs <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sin Sachen Politik und Verbandsorganisation fest und wählen <strong>de</strong>nVorstand auf Bun<strong>de</strong>sebene in Teilen neu.Anzeige


24 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013AuslandseinsatzFoto: Bun<strong>de</strong>swehrVerbandsvize zum zweiten Mal in WestafrikaWüstner: „Bun<strong>de</strong>swehrVerband gleich EinsatzVerband“In einer Gesprächsrun<strong>de</strong> mit malischen und französischen Soldaten: GeneralinspekteurVolker Wieker (M.) verschafft sich mit DBwV-Vize Oberstleutnant André Wüstner (2.v.r.)einen Eindruck von <strong>de</strong>r Situation bei <strong>de</strong>m multinationalen Einsatz in Westafrika.Diesmal ging es mit <strong>de</strong>m Generalinspekteurzur Truppenreise nach Westafrika:Der stellvertreten<strong>de</strong> Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,Oberstleutnant André Wüstner, besuchte zumzweiten Mal innerhalb von drei Monaten die<strong>de</strong>utschen Soldaten, die im Senegal und in MaliDienst tun. Mit General Volker Wieker hat sich<strong>de</strong>r Verbandsvize ein Bild von <strong>de</strong>n Einsatzbedingungen<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Kontingents gemacht.Und dabei geprüft, inwieweit sich die Situation<strong>de</strong>r Pioniere, Sanitäter und Lufttransportsoldatenverän<strong>de</strong>rt hat. Zuletzt war Wüstner mit <strong>de</strong>mParlamentarischen Staatssekretär Thomas Kossen<strong>de</strong>ymehrtägig in Mali und im Senegal unterwegs.Dabei gelang es, kleinere Probleme inSachen Betreuung und Fürsorge zu i<strong>de</strong>ntifizierenund in <strong>de</strong>r Nachbereitung zu lösen.„Das zeigt, dass <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrVerbandnicht nur bei <strong>de</strong>n Parlaments<strong>de</strong>batten im Bun<strong>de</strong>stagvertreten ist“, sagte Wüstner kurz vor <strong>de</strong>mAbflug. Auch im Einsatz sei die Interessenvertretungmit regelmäßigen Besuchen von Mandatsträgernund seinem beispielhaften Netz vonAnsprechpartnern immer präsent.Mit Pfer<strong>de</strong>n zurück ins LebenNeue Therapieform für traumatisierte Bun<strong>de</strong>swehrsoldaten –Bun<strong>de</strong>svorstandsmitglied Jürgen Görlich macht sich ein BildTiergestützte Therapien sind als alternativeBehandlungsverfahren bei psychiatrischen undneurologischen Erkrankungen inzwischen weitverbreitet. Warum sollte diese Metho<strong>de</strong> nicht auch beitraumatisierten Einsatzsoldaten angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,fragte sich Oberstabsfeldwebel Jürgen Görlich. Derstellvertreten<strong>de</strong> Vorsitzen<strong>de</strong> Streitkräftebasis imDBwV verschaffte sich einen Eindruck.Vor <strong>de</strong>n Toren von Kaiserslautern in einer sehrländlichen Idylle trifft Oberstabsfeldwebel Görlich, aufdie Diplompsychologin Ilka Parent und die Trainerinund Seminarleiterin Sabine Devosse. Im Hintergrundauf einem Trainingsplatz stehen mit drei Pfer<strong>de</strong>n dieHauptakteure <strong>de</strong>s Tages. Im Gespräch erläutern Parentund Devosse, dass sie 2011 nach einem Umzug ausAmerika hier in Kaiserslautern ihr neues Domizil aufgebauthaben. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist vor allemdie pfer<strong>de</strong>unterstützte Therapie und das pfer<strong>de</strong>unterstützteTraining. Dieses baut ausschließlich auf <strong>de</strong>rEAGALA-Metho<strong>de</strong> (Equine Assisted Growth andLearning Association) auf. EAGALA stützt sich auf 4Grundsätze: Team ansatz – vom Bo<strong>de</strong>n aus – lösungsundklientenorientiert – strenger Ethik-Ko<strong>de</strong>x.Seit einem Jahr nun nimmt auch die Bun<strong>de</strong>swehrdieses Angebot an und führt von <strong>de</strong>r EAS unterstützteJürgen GörlichundSebastianLohmüllervon <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sgeschäftsstelleBerlinüberzeugensich von <strong>de</strong>nQualitäten<strong>de</strong>r Therapie.dreitägige Rüstzeiten mit PTBS-traumatisierten Soldatenin <strong>de</strong>r Nähe von Kaiserslautern durch. Hierbeikann Parent auf zehn Jahre Erfahrung zurückgreifen,was <strong>de</strong>n Umgang mit PTBS-Erkrankten und dieSchwierigkeiten beim Übergang vom Kampfeinsatzzum Alltagsleben angeht.In Gruppen von bis zu zehn Teilnehmern wird in vertraulicherUmgebung versucht, das Erlebte im Umgangmit <strong>de</strong>n Tieren in das Bewusstsein <strong>de</strong>r Soldaten und ihremomentane Situation zu übertragen. Aber auch Stress -Dazu komme, dass die Verbandsführungauch in die übrigen beteiligten Ressorts guteKontakte pflege. So gab es eine Vielzahl vonGesprächen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svorstandsmitglie<strong>de</strong>r mit<strong>de</strong>m Auswärtigen Amt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sministeriumfür Entwicklungszusammenarbeit.Kürzlich traf sich Wüstner zu<strong>de</strong>m mit BotschafterEgon Kochanke, Regionalbeauftragter fürSubsahara-Afrika und Sahel.Der DBwV beschäftigt sich seit mehr alseinem Jahr mit <strong>de</strong>r Situation in Mali. Die Sahel-Zone wird im Fokus bleiben müssen, <strong>de</strong>nn einelangfristige Destabilisierung dieser Regionerhöht mit <strong>de</strong>n daraus resultieren<strong>de</strong>n Flüchtlingsproblemenauch <strong>de</strong>n Druck auf die europäischeSüdgrenze, lautet die Einschätzung vonOberstleutnant Wüstner. „Und dann haben wirvom größeren Handlungsradius terroristischerGruppierungen noch gar nicht gesprochen.“Afrika wer<strong>de</strong> aufgrund <strong>de</strong>r fragilen Lagekünftig ein Schwerpunkt für die Bun<strong>de</strong>swehrsein, sagt Wüstner voraus. Daher habe die Interessenvertretungaller Bun<strong>de</strong>swehrangehörigendie Einsätze dort von Anfang an begleitet.Bereits 2006 hat <strong>de</strong>r damalige Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Oberst Bernhard Gertz <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Soldateneinen Besuch abgestattet, die im EU-geführtenEinsatz die Wahlen im Kongo absicherten.Wüstner als Bun<strong>de</strong>svorstandsmitglied mit <strong>de</strong>mZuständigkeitsbereich Auslandseinsätze war injüngster Zeit etwa in Dschibuti o<strong>de</strong>r eben in Maliund im Senegal. „Der Bun<strong>de</strong>swehrVerband isteben auch EinsatzVerband – so muss es sein",sagte Wüstner.■bewältigung und Team-Building sind Ziele <strong>de</strong>r Arbeitmit <strong>de</strong>n Pfer<strong>de</strong>n. Bei<strong>de</strong> Therapeuten berichteten vonsichtbaren Erfolgen in <strong>de</strong>n drei Tagen „Und wenn es gutläuft, hört man sogar ab und an ein Lachen“, sagt Parent<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Besuchern <strong>de</strong>s DBwV.Um aber die Therapie zu verstehen, ist es wichtig,sie auch einmal in <strong>de</strong>r Praxis zu erleben. Somit bekamGörlich die Aufgabe, einen Parcours aufzubauen, umdie Pfer<strong>de</strong> ohne weitere Hilfsmittel von einem beengtenRaum über die Hin<strong>de</strong>rnisse in einen weiträumigenRaum zu führen. Dazu galt es erst einmal, <strong>de</strong>n Parcoursnach eigenen Vorstellungen aufzubauen. Nach <strong>de</strong>r Fertigstellungversuchten die Übungsteilnehmer mit Hilfe<strong>de</strong>r Therapeutinnen, sowohl Start und Ziel als auch dieHin<strong>de</strong>rnisse bildlich mit <strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen imtäglichen Leben gleichzusetzen. Anschließend lautetedas Ziel, ohne Hilfsmittel mit <strong>de</strong>n drei Pfer<strong>de</strong>n die Hin<strong>de</strong>rnisbahnzu überwin<strong>de</strong>n. Um dies zu erreichen,waren Teamarbeit und Einfallsreichtum gefragt. Auchhier gab es im Anschluss wie<strong>de</strong>r Gespräche um dieÜbertragbarkeit auf das alltägliche Leben.Nach gut einer Stun<strong>de</strong> intensiver Arbeit mit <strong>de</strong>nPfer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n Gesprächen mit Devosse und Parentzogen die Besucher vom DBwV ein positives Resümee.Es bleibt nun abzuwarten, ob sich Erfolge einstellen.Im September kehren erstmalig Soldaten zueiner zweiten Rüstzeit zurück. Der DBwV wird dieseMetho<strong>de</strong>, wie auch alle an<strong>de</strong>ren Versuche, unserentraumatisierten Soldaten zu helfen, begleiten. DasWohl <strong>de</strong>r traumatisierten Soldaten steht dabei immerim Vor<strong>de</strong>rgrund.■


26 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013AuslandseinsatzDie Menschen in Afghanistanwollen ihr Schicksal selbst bestimmenBotschafter Michael Koch, Son<strong>de</strong>rbeauftragter <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung fürAfghanistan und Pakistan, im Interview mit „Die Bun<strong>de</strong>swehr“ über die Zukunft<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s am Hindukusch.Botschafter Michael Koch konzipiertund koordiniert seit April 2012 als Son<strong>de</strong>rbeauftragter<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierungfür Afghanistan und Pakistan das diplomatischeEngagement Deutschlands gegenüberdieser Region und berät mit internationalenPartnern über die Möglichkeiten einer weiterenStabilisierung.BotschafterDr. Michael KochDie Bun<strong>de</strong>swehr: Sie haben im Juni gemeinsammit Außenminister Guido Westerwelle Afghanistanund Pakistan besucht. Wür<strong>de</strong>n Sie die Lage,die Sie in Afghanistan vorfan<strong>de</strong>n, als stabilbezeichnen?Michael Koch: Die Lage in Afghanistan bleibtschwierig. Gleichwohl gibt es beträchtliche Fortschrittebeim Aufbau <strong>de</strong>r Sicherheitskräfte, dieseit En<strong>de</strong> letzten Jahres fast komplett aufgestelltsind und seit Mitte Juni die Verantwortung für dieSicherheit im gesamten Land tragen. Wir wer<strong>de</strong>nsie mit Ausbil<strong>de</strong>rn und Beratern auch nach <strong>de</strong>mEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ISAF-Mission 2014 noch einige Zeitunterstützen.Es gibt aber auch <strong>de</strong>utliche Fortschritte im Bildungssystem,im Gesundheitswesen und bei <strong>de</strong>rInfrastruktur. Und es gibt konkrete Signale aus<strong>de</strong>n Reihen <strong>de</strong>r militanten Opposition, sich anVersöhnungsgesprächen beteiligen zu wollen.Schließlich: Afghanistan steht 2014 vor <strong>de</strong>n drittenPräsi<strong>de</strong>ntschaftswahlen seit 2001. Die Menschendort wollen ihr Schicksal selbst bestimmen,auch wenn erneut mit Hin<strong>de</strong>rnissen gerechnetwer<strong>de</strong>n muss.Über<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n diese Entwicklungen freilichweiterhin von <strong>de</strong>n schrecklichen Terroranschlägeneiner brutalen Aufstandsbewegung,die zivile Opfer be<strong>de</strong>nkenlosin Kauf nimmt. Nur eininnerafghanischer Versöhnungsprozesswird daher dauerhaftenFrie<strong>de</strong>n und eine stabile Entwicklungmit mehr Wohlstandfür alle Afghaninnen und Afghanenbewirken können.Die Bun<strong>de</strong>swehr: Sie erwähnendie Präsi<strong>de</strong>ntschaftswahlen imkommen<strong>de</strong>n Jahr in Afghanistan.Sind bereits Wahlvorbereitungenzu beobachten und wasist politisch für die Zeit nachKarsai zu erwarten?Michael Koch: Die Wahlvorbereitungen zu <strong>de</strong>nfür <strong>de</strong>n 5. April 2014 angesetzten Präsi<strong>de</strong>ntschafts-und Provinzratswahlen haben unter Leitung<strong>de</strong>r Unabhängigen Wahlkommissionbegonnen. Der Zeitplan für <strong>de</strong>n Wahlprozess istveröffentlicht. Auch die Wählerregistrierung hatbereits vor einigen Wochen begonnen. Präsi<strong>de</strong>ntKarsai hat im Einklang mit <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>rafghanischen Verfassung versichert, nicht füreine dritte Amtszeit zu kandidieren. Die afghanischeRegierung hat sich in <strong>de</strong>r internationalenAfghanistan-Konferenz in Tokio im letzten Jahrdazu verpflichtet, „glaubwürdige, inklusive undtransparente Wahlen in Übereinstimmung mit<strong>de</strong>r afghanischen Verfassung abzuhalten“. Daraufdrängen die rege afghanische Zivilgesellschaftund auch die politische Opposition.Ein von <strong>de</strong>r Bevölkerung mehrheitlich akzeptiertesWahlergebnis wird <strong>de</strong>m neuen Präsi<strong>de</strong>ntenein starkes Mandat für die Fortführung wichtigerAufgaben geben: <strong>de</strong>r Einleitung <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns-und Versöhnungsprozesses, <strong>de</strong>r Bekämpfung<strong>de</strong>r Korruption und <strong>de</strong>r weiteren Verbesserung<strong>de</strong>r Menschenrechtslage, <strong>de</strong>r wirtschaftlichenBedingungen und von Bildung undGesundheit in Afghanistan.Die Bun<strong>de</strong>swehr: Hat das Land nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong><strong>de</strong>s ISAF-Mandats 2014 eine Chance auf einelangfristige Befriedung?Michael Koch: Wie gesagt, ein dauerhafter Frie<strong>de</strong>nin Afghanistan ist mit militärischen Mittelnallein nicht zu erreichen. Mit <strong>de</strong>r Eröffnung einesBüros <strong>de</strong>r Taliban in Doha am 18. Juni 2013 und<strong>de</strong>r grundsätzlichen Bereitschaft von Präsi<strong>de</strong>ntKarsai zu Verhandlungen scheint ein wichtigerSchritt getan, um einen innerafghanischen Frie<strong>de</strong>ns-und Versöhnungsprozess nach jahrelangenBemühungen nunmehr in Gang zu setzen. Allerdings:Die sofort sichtbar gewor<strong>de</strong>nen Problemezeigen erneut, dass dieser Prozess schwierig undlangwierig sein und auch nicht ohne schwereRückschläge vorankommen wird. Die Herausfor<strong>de</strong>rungenauf <strong>de</strong>m Feld <strong>de</strong>r inneren Sicherheitin Afghanistan sind überdies vielschichtig. DieTaliban stellen neben <strong>de</strong>r organisierten Kriminalität– vor allem im Bereich Drogenanbau und- han<strong>de</strong>l – nur einen Teil <strong>de</strong>r Bedrohung dar. Wirerwarten von <strong>de</strong>r afghanischen Regierung, dasssie die verbreitete Korruption konsequenterbekämpft und auch noch stärkere Bemühungenbei <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>r Menschenrechte und <strong>de</strong>rRechtsstaatlichkeit zeigt. Alle diese Faktorenwer<strong>de</strong>n zur Stabilisierung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s beitragen.Aber auch Afghanistans Nachbarstaaten sindgefragt. Sie können zu einer friedlichen Entwicklungentschei<strong>de</strong>nd beitragen. Vor diesemHintergrund sind die Fortschritte beim Istanbul-Regionalprozess bemerkenswert.Die Bun<strong>de</strong>swehr: Im Nachbarland Pakistanwur<strong>de</strong> im Juni ein neuer Premierministergewählt. Sehen Sie <strong>de</strong>n Regierungswechsel alsGelegenheit, das Verhältnis zwischen Pakistanund Afghanistan zu verbessern und stabilisierendauf die Region einzuwirken?Michael Koch: Ich habe Außenminister Westerwelleauf seiner Reise nach Afghanistan undPakistan begleitet, unmittelbar nach <strong>de</strong>r Amtseinführung<strong>de</strong>r neuen pakistanischen Regierungunter Premierminister Sharif. Der Eindruck wardurchaus ermutigend. Die neue pakistanischeRegierung hat ihre Bereitschaft betont, ein neuesKapitel in <strong>de</strong>n afghanisch-pakistanischenBeziehungen aufschlagen zu wollen. AuchStaatspräsi<strong>de</strong>nt Karsai hat sich positiv zur WahlSharifs geäußert.Inzwischen sind allerdings auch hier wie<strong>de</strong>r diegroßen Hin<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>utlich gewor<strong>de</strong>n, die füreine durchgreifen<strong>de</strong> Verbesserung <strong>de</strong>s bilateralenVerhältnisses zu überwin<strong>de</strong>n bleiben. Siesind vor allem in einem tief verwurzelten Mis s-trauen begrün<strong>de</strong>t. Das än<strong>de</strong>rt aber nichts an <strong>de</strong>rdringen<strong>de</strong>n Notwendigkeit, die Chancen beherztzu nutzen, die sich mit <strong>de</strong>r neu gewählten RegierungPakistans und aus einer gewan<strong>de</strong>lten Haltungbei <strong>de</strong>r pakistanischen Armee ergeben.Dafür setze ich mich bei meinen Gesprächen ein.Die Bun<strong>de</strong>swehr: Sie führen <strong>de</strong>n Vorsitz <strong>de</strong>r„Internationalen Kontaktgruppe zu Afghanistanund Pakistan“. Wie sehen die Pläne <strong>de</strong>r interna-


Auslandseinsatz Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 27Foto: Christine Hepnertionalen Gemeinschaft aus, um die StabilisierungAfghanistans langfristig zu unterstützen?Michael Koch: In Chicago hatten die NATO undAfghanistan 2012 beschlossen, dass nach <strong>de</strong>mEn<strong>de</strong> von ISAF ein stark verringertes Trup penkontingentmit einem neuen, verän <strong>de</strong>r ten Auftragdie afghanischen Sicherheitskräf te weiterausbil<strong>de</strong>n, beraten und unterstützen soll.Deutschland hat am 18. April 2013 als erstesLand seine Bereitschaft zur Teilnahme an dieserMission konkretisiert: Etwa 600 bis etwa 800Soldatinnen und Soldaten ohne Kampfauftragsollen ab 2014 für zwei Jahre in Nordafghanistanund Kabul diese Aufgaben wahrnehmen. Selbstverständlichsteht dieser künftige Einsatz unter<strong>de</strong>m Vorbehalt <strong>de</strong>r Zustimmung durch <strong>de</strong>n DeutschenBun<strong>de</strong>stag. Deutschland knüpft seineBereitschaft außer<strong>de</strong>m an weitere Voraussetzungen,wie etwa eine Einladung durch die afghanischeRegierung.Eines ist klar: Die internationale Gemeinschaftwird das afghanischen Volk auch nach 2014 nichtim Stich lassen. Wir wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Land weiterhinmit umfangreicher ziviler Unterstützung zurSei te stehen. Solche und an<strong>de</strong>re Fragen erörternwir in <strong>de</strong>r Internationalen Kontaktgruppe:bei spielsweise auch die bevorstehen<strong>de</strong>n Wahlen,<strong>de</strong>n innerafghanischen Frie<strong>de</strong>ns- und Versöhnungsprozess, die Menschenrechtslage o<strong>de</strong>rdie Wirtschaftsentwicklung Afghanistans – undzwar jeweils im Beisein <strong>de</strong>r afghanischenRegie rung und von Vertretern <strong>de</strong>r Zivilgesellschaft.Die Fragen stellte „Die Bun<strong>de</strong>swehr“-RedakteurinChristine Hepner.Berlin. Die Krisenregion Mali erlebt im Zuge <strong>de</strong>rPräsi<strong>de</strong>ntschaftswahlen am 28. Juli eine spannen<strong>de</strong>Zeit. Die Weichen für <strong>de</strong>n reibungsfreienAblauf <strong>de</strong>r Wahlen und einen <strong>de</strong>mokratischenÜbergangsprozess wur<strong>de</strong>n in Mali, aber auch inBrüssel, New York und Berlin gestellt. Währenddie EU-Kommission En<strong>de</strong> Juni 90 MillionenEuro als erste Tranche eines Hilfspakets für Malizur Verfügung stellte, bestätigte <strong>de</strong>r UN-Sicherheitsrateinstimmig <strong>de</strong>n Einsatz einer 12 600Mann starken Frie<strong>de</strong>nstruppe ab 1. Juli. En<strong>de</strong>Das Treffen <strong>de</strong>r Internationalen Kontaktgruppe zu Afghanistan und Pakistan fand zuletzt am14. Mai 2013 im Auswärtigen Amt in Berlin statt. Neben Botschafter Michael Koch nahmauch Bun<strong>de</strong>saußenminister Guido Westerwelle (M.) daran teil.Die Internationale Kontaktgruppe zu Afghanistanund Pakistan ist das Hauptforum fürdie politische Koordinierung <strong>de</strong>r internationalenBemühungen um Frie<strong>de</strong>n und Stabilitätin Afghanistan und <strong>de</strong>r Region. Den Vorsitz<strong>de</strong>r Gruppe hat Botschafter MichaelKoch inne. Die im Februar 2009 gegrün<strong>de</strong>teGruppe umfasst heute etwa 50 Län<strong>de</strong>r undJuni billigte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stag die Überführung <strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen Unterstützung von AFISMA (African-ledInternational Support Mission to Mali)in die Unterstützung <strong>de</strong>r StabilisierungsmissionMINUSMA (Mission Intégrée <strong>de</strong>s NationsUnies pour la Stabilisation au Mali).Dies war Anlass genug für <strong>de</strong>n Stellvertreten<strong>de</strong>nDBwV-Vorsitzen<strong>de</strong>n OberstleutnantAndré Wüstner, sich mit Botschafter EgonKochanke, Regionalbeauftragter für Subsahara-Afrika und Sahel, zu einem vertraulicheninternationale Organisationen wie die VereintenNationen, die NATO, die EU und dieOrganisation für Islamische Zusammenarbeit(OIC). Weiterhin gehören ihr die internationalenTruppensteller in Afghanistan,Geberlän<strong>de</strong>r und regionale Akteure an. In<strong>de</strong>r Regel tritt die Internationale Kontaktgruppedrei Mal pro Jahr zusammen. ■Entwicklung in Mali im Blickpunkt <strong>de</strong>sDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sOberstleutnantAndréWüstner imGespräch mitBotschafterEgonKochanke (l.).Gespräch zu treffen. Botschafter Kochankeunterrichtete Wüstner aus Sicht <strong>de</strong>s AuswärtigenAmtes über die <strong>de</strong>rzeitige politische Lage inMali und in <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Staaten sowieüber die in <strong>de</strong>m westafrikanischen Staat anlaufen<strong>de</strong>nWahlvorbereitungen. Kochanke ging indiesem Zusammenhang auch auf die „Sahel-Task-Force“ <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung ein, die ressort-übergreifenddie humanitären Unterstützungsmaßnahmenin <strong>de</strong>r Sahel-Zone koordiniert.Wüstner, im Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerbandverantwortlich für das Thema Einsätze, hattezuletzt im Mai die Einsatzkontingente in Maliund im Senegal besucht. Dabei hatte er sich auchvon <strong>de</strong>r hohen Motivation <strong>de</strong>r malischen Rekrutenüberzeugen können. „Allerdings mangelt esbei <strong>de</strong>n politischen Maßnahmen für die Krisenregionnoch immer an einer mittelfristigen Zielsetzung.Diese ist beson<strong>de</strong>rs im Hinblick aufInvestitionen beispielsweise in die Infrastrukturnotwendig“, so <strong>de</strong>r Verbandsvize.Mehr Fragen und Antworten gibt es in <strong>de</strong>rnächsten Ausgabe <strong>de</strong>r Verbandszeitschrift: Dortwird sich Botschafter Kochanke in einem Interview<strong>de</strong>tailliert zur Lage in <strong>de</strong>r Sahelzoneäußern.chFotos (2): Auswärtiges Amt


28 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Blickpunkt: Würdiges Ge<strong>de</strong>nkenVon Susanne KastnerIn wenigen Wochen en<strong>de</strong>t die 17. Legislaturperio<strong>de</strong><strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>stages.Die zurückliegen<strong>de</strong>n vier Jahre waren ausverteidigungspolitischer Sicht zweifelsohneintensiv und sehr bewegend. Den 34 Mitglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s Verteidigungsausschusses kam dabeieine beson<strong>de</strong>re Verantwortung zu, sind wir esdoch, die die Einsatzbedingungen <strong>de</strong>r Soldatinnenund Soldaten genauestens zu kontrollierenhaben.In <strong>de</strong>n mehr als 150 Ausschusssitzungen wares für mich immer wichtig, für eine gute Arbeit s-atmosphäre zu sorgen, damit <strong>de</strong>r Verteidigungsausschussseine Arbeit sachgerecht und zielorientierterfüllen konnte. Um einen direkten undungeschönten Eindruck <strong>de</strong>r Lage zu bekommen,lag mir das direkte Gespräch mit Soldatinnenund Soldaten an <strong>de</strong>n Standorten hier und in <strong>de</strong>nEinsatzgebieten am Herzen. Nur so konnte ichdie wirklich wichtigen Details in Erfahrung bringen.Für mich steht prinzipiell immer <strong>de</strong>rMensch im Mittelpunkt – also unsere Soldatinnenund Soldaten und <strong>de</strong>ren Angehörige, dieReservisten, Veteranen und Zivilbeschäftigten.Prägen<strong>de</strong>s Element für sie wie für mich gleichermaßenwar in <strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n vier Jahrendie permanente Verän<strong>de</strong>rung. Seit Oktober2009 haben alle Angehörigen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrgroße Verän<strong>de</strong>rungen mitmachen müssen. DieVerkürzung und schließlich die Aussetzung <strong>de</strong>rWehrpflicht, die Neuausrichtung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr,die wachsen<strong>de</strong>n Aufgaben im Rahmen vonEU-, NATO- und UN-Einsätzen verlangenje<strong>de</strong>m Einzelnen eine Menge ab. Und machenwir uns nichts vor, es wird noch lange dauern, bissich die Wogen <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Strukturreformgeglättet haben. Das Zeitfenster von fünf bis siebenJahren bleibt in Anbetracht <strong>de</strong>s aktuellenSachstan<strong>de</strong>s ein sportliches Unterfangen. Mit<strong>de</strong>r jüngsten Vorgesetztenbefragung <strong>de</strong>s DBwVzeigte sich einmal mehr, wo <strong>de</strong>r Schuh drückt. Eswird daher noch einiges an Anstrengung kosten,bis sich je<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr wie<strong>de</strong>r gut aufgehobenfühlt. Daran gilt es zu arbeiten.Es gibt aber auch Positives zu berichten aus<strong>de</strong>n letzten Jahren. Mit <strong>de</strong>m fraktionsübergreifen<strong>de</strong>nAntrag zur Verbesserung <strong>de</strong>r Betreuungskommunikationkonnten wir beispielsweise <strong>de</strong>nBedürfnissen <strong>de</strong>r Einsatzsoldaten in großen Teilengerecht wer<strong>de</strong>n. Das heißt selbstverständlichnicht, dass wir an einem Punkt angelangt sind, an<strong>de</strong>m es nichts mehr zu verbessern gibt.Der aus meiner Sicht wichtigste Aspekt <strong>de</strong>rAusschussarbeit war das Einsatzversorgungs-Verbesserungsgesetz. Nach langen, teils zähenVerhandlungen ist es gelungen, die schlimmstenAuswirkungen von Verwundungen o<strong>de</strong>r tödlichenVerletzungen für die Betroffenen und <strong>de</strong>renAngehörige abzumil<strong>de</strong>rn. Damit sind wir jedochnicht am En<strong>de</strong> unserer Bemühungen angelangt.Die Begegnungen mit <strong>de</strong>n Angehörigen <strong>de</strong>r Soldaten,die im Dienst ihr Leben lassen mussten,haben mich zutiefst bewegt. Fraktionsübergreifendhaben wir daher in einer ArbeitsgruppeDr. h.c. Susanne Kastner, Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>sVerteidigungsausschusses im Bun<strong>de</strong>stag.Möglichkeiten erarbeitet, wie man künftig gefallenerSoldaten noch besser würdig ge<strong>de</strong>nkenkönnte. Dabei wur<strong>de</strong> auch gezielt das Gesprächmit Angehörigen gesucht, damit ihre Wünscheeinfließen können und wir mit ihnen gemeinsamdie weiteren Schritte erörtern konnten.Die von <strong>de</strong>r „Arbeitsgruppe WürdigesGe<strong>de</strong>nken gefallener Soldaten“ im Konsens erarbeitetenVorschläge haben wir mit Schreibenvom März 2013 an Bun<strong>de</strong>stagspräsi<strong>de</strong>nt NorbertLammert weitergeleitet. Angeregt wur<strong>de</strong> darin,künftig anlassbezogen vor Eintritt in die Tagesordnungeine Ge<strong>de</strong>nkminute im Plenum <strong>de</strong>sDeutschen Bun<strong>de</strong>stages durchzuführen, um imEinsatz gefallenen Soldaten öffentlich zu ge<strong>de</strong>nken.Dies ist innerhalb <strong>de</strong>s Verteidigungsausschussesselbstverständlich gängige Praxis. Zielmuss es aber sein, das Ge<strong>de</strong>nken in einem würdigenRahmen in die Öffentlichkeit zu tragen,wofür das Plenum aus meiner Sicht bestensgeeignet wäre.Vorschlag <strong>de</strong>r AG war es ferner, einen I<strong>de</strong>enwettbewerbauszuloben, um an einem vonBesuchsverkehr starkfrequentierten Ort imo<strong>de</strong>r im Umfeld <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>stages eine gutzugängige Erinnerungsstättezu errichten.Diese sollte alsErgänzung zumEhrenmal <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrdie beson<strong>de</strong>reRolle <strong>de</strong>r Parlaments-te aussehen könnte und welche weiteren Personengruppen,die in vom Bun<strong>de</strong>stag mandatiertenAuslandseinsätzen ums Leben gekommen sind,dabei ebenfalls berücksichtigt wer<strong>de</strong>n sollten,muss Gegenstand einer über <strong>de</strong>n Verteidigungsausschusshinausgehen<strong>de</strong>n Debatte sein. Die AGhat ihren Auftrag erfüllt, nun liegt es nicht mehran <strong>de</strong>n Verteidigungspolitikern, wie die Vorschlägevom gesamten Bun<strong>de</strong>stag umgesetztwer<strong>de</strong>n. Ich baue fest darauf, dass die Arbeit in<strong>de</strong>r nächsten Legislaturperio<strong>de</strong> zielstrebig fortgesetztwird. Nach<strong>de</strong>m zwischenzeitlich alleFraktionen gegenüber <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>stagspräsi<strong>de</strong>ntenStellung zu unseren Vorschlägen genommenhaben, wür<strong>de</strong> ich eine Befassung im Ältestenratgleich zu Beginn <strong>de</strong>r 18. Wahlperio<strong>de</strong>begrüßen.Außer<strong>de</strong>m ist mir wichtig, dass auch dieAngehörigen einen Ort <strong>de</strong>r persönlichen Trauerhaben, an <strong>de</strong>m sie selbst ihrer gefallenen Familienmitglie<strong>de</strong>rge<strong>de</strong>nken können. Es freut michdaher, dass unter Mitwirkung <strong>de</strong>r Angehörigeneine Ge<strong>de</strong>nkstätte in Potsdam entstehen wird, indie auch die zurückverlegten Ehrenhaine ingeeigneter Form integriert wer<strong>de</strong>n. Diese öffent-Ruhigeres Fahrwasser für die Bun<strong>de</strong>swehrarmee hervorhebenund – einem Wunsch<strong>de</strong>r Angehörigen entsprechend– dieNamen <strong>de</strong>r Gefallenensichtbar machen. Wiegenau eine solche Stätlichzugängliche Ge<strong>de</strong>nkstätte soll im nächstenJahr im Vorfeld <strong>de</strong>s Volkstrauertages ihrerBestimmung übergeben wer<strong>de</strong>n. Ich <strong>de</strong>nke, dassdiese Stätte ein würdiger Ort sein wird für dasöffentliche und private Ge<strong>de</strong>nken.Nach meinem Ausschei<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m DeutschenBun<strong>de</strong>stag bleibe ich <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrselbstverständlich eng verbun<strong>de</strong>n. Eines war dasAmt <strong>de</strong>r Ausschussvorsitzen<strong>de</strong>n niemals, nämlichlangweilig. Aber wenn ich einen Wunsch freihätte, so wür<strong>de</strong> ich <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr ruhigeresFahrwasser wünschen, damit alle Bun<strong>de</strong>swehrangehörigeneinmal in Ruhe ihrem Dienst nachgehenkönnen.Susanne Kastner, SPD, war von 2002 bis 2009Vizepräsi<strong>de</strong>ntin <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>stages undwur<strong>de</strong> anschließend Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Verteidigungsausschussesim Bun<strong>de</strong>stag. Anfang 2013setzte <strong>de</strong>r Verteidigungsausschuss eine Arbeitsgruppemit <strong>de</strong>m Arbeitstitel „Würdiges Ge<strong>de</strong>nkengefallener Soldaten“ ein. Bei <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stagswahl2013 wird Kastner nicht mehr kandidieren.Susanne Kastner empfängt eine Delegation hochrangiger pakistanischerOffiziere im Verteidigungsausschuss.Foto: <strong>Deutscher</strong> Bun<strong>de</strong>stag/Lichtblick/Achim Mel<strong>de</strong>


Blickpunkt: Hinterbliebenenfürsorge Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 29Im Einsatz für HinterbliebeneVon Birgitt HeidingerDer frühere Bun<strong>de</strong>skanzler HelmutSchmidt hat vor einigen Jahrenbeim Gelöbnis in Berlin vor <strong>de</strong>mReichstag eine <strong>de</strong>nkwürdige Re<strong>de</strong> gehalten.An die Rekruten gewandt, sagte erdamals: „Ihr habt das Glück, einer heutefriedfertigen Nation und ihrem heuterechtlich geordneten Staat zu dienen [...]Ihr könnt Euch darauf verlassen: DieserStaat wird Euch nicht missbrauchen“.Dies dürfen alle Soldatinnen und Soldatenerwarten. Und sie können erwarten, dassEntscheidungen über Auslandseinsätze <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr nach sorgfältiger Abwägung<strong>de</strong>s Für und Wi<strong>de</strong>r und nicht leichtfertiggetroffen wer<strong>de</strong>n. Niemand macht sich dieseEntscheidung leicht. Aber wenn die Entscheidunggefallen ist, dann gehört es zurberuflichen Pflicht <strong>de</strong>r Soldaten, <strong>de</strong>n erteiltenAuftrag zu erfüllen und die damit verbun<strong>de</strong>nenRisiken und Gefahren auf sich zunehmen. Niemand kann eine Garantiegeben, dass gefährliche Einsätze erspartbleiben, niemand kann Eltern, Ehepartnern,Kin<strong>de</strong>rn, Geschwistern o<strong>de</strong>r Freun<strong>de</strong>n dieSorge nehmen.Wer Menschen in einen gefährlichen Einsatzschickt, trägt eine beson<strong>de</strong>re Verantwortung, undzwar für je<strong>de</strong> einzelne Soldatin, für je<strong>de</strong>n einzelnenSoldaten. Dabei geht es um ein hohes Maßan Fürsorge und Unterstützung – im äußerstenFall bei Verletzung o<strong>de</strong>r gar Tod. Es ist selbstverständlich,dass <strong>de</strong>r Staat in <strong>de</strong>r Pflicht steht,alles zu tun, um die Folgen solch tragischerEreignisse lin<strong>de</strong>rn zu helfen. Auch <strong>de</strong>shalbgehören Verantwortung und Fürsorge für Hinterbliebenevon Bun<strong>de</strong>swehrangehörigen ganzwesentlich zum Dienst in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr. DieseAuffassung hat <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sminister <strong>de</strong>r Verteidigungim Jahr 2010 veranlasst, mir die Einrichtungeiner Ansprechstelle für Hinterbliebenein seinem Haus zu übertragen und mich diesesJahr zur Beauftragten Angelegenheiten für Hinterbliebenezu berufen. Mit meinem Team seheich unsere vordringliche Aufgabe in <strong>de</strong>r Betreuungvon und im Eintreten für Hinterbliebene –und das heißt insbeson<strong>de</strong>re auch, dass dies zeitlichunbefristet geschieht.Als Beauftragte habe ich keine eigene fachlicheZuständigkeit, son<strong>de</strong>rn vielmehr eine„Drehscheibenfunktion“ inne. Wir nehmenAnliegen <strong>de</strong>r Hinterbliebenen auf und bin<strong>de</strong>n diefachlich zuständigen Stellen innerhalb <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr,aber auch externe Behör<strong>de</strong>n, ein, um<strong>de</strong>n Angehörigen von gefallenen Soldaten bestmöglichhelfen zu können. Dabei sind die Anliegenvielfältig. Sie reichen von <strong>de</strong>r Bitte umUnterrichtung über die näheren To<strong>de</strong>sumstän<strong>de</strong><strong>de</strong>s Gefallenen, um Unterstützung bei <strong>de</strong>rArbeitsplatzsuche, um Hilfe bei <strong>de</strong>r Bewilligungvon Reha-Maßnahmen bis hin zur Hilfe beimAuffin<strong>de</strong>n von vermissten Gegenstän<strong>de</strong>n ihresAngehörigen. Vielen Hinterbliebenen unserergefallenen Soldaten ist es auch ein dringen<strong>de</strong>sBirgitt Heidinger, Beauftragte Angelegenheiten fürHinterbliebene im BMVg.Anliegen, zur Bewältigung ihrer Trauer in dasEinsatzgebiet zu reisen. Sie möchten sehen, woihr Angehöriger gearbeitet, geschlafen, gegessenhat und auch – sofern dies die Lage im Einsatzgebietzulässt – wo er gestorben ist.Ich habe mehrfach mit <strong>de</strong>m Psychologen <strong>de</strong>sEinsatzführungskommandos <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrHinterbliebene in das Einsatzgebiet Afghanistanbegleitet, ihre Trauer und Tränen gesehen, aberauch erlebt, wie wichtig es für die Angehörigenist, vor Ort zu sein und mit <strong>de</strong>n Soldatinnen undSoldaten im Einsatz sprechen zu können. DieHinterbliebenen sind dankbar, dass die Bun<strong>de</strong>swehrihnen diese Reise ermöglicht, aber auch für<strong>de</strong>n Halt und das Mitgefühl, die ihnen im Einsatzgebietvon <strong>de</strong>n Kamera<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r militärischenFührung entgegengebracht wer<strong>de</strong>n.Da wir nur ein kleines Team von insgesamtfünf Personen sind, kümmern wir uns schwerpunktmäßigum die Hinterbliebenen, die einenAngehörigen bei <strong>de</strong>r Dienstausübung verlorenhaben. Wir gehen aktiv auf die Hinterbliebenenzu, wer<strong>de</strong>n aber erst dann tätig, wenn viele Fragen<strong>de</strong>r Angehörigen bereits von <strong>de</strong>n fachlichzuständigen Stellen geklärt wer<strong>de</strong>n konnten.Unsere Prämisse ist, uns nicht aufzudrängen. DieHinterbliebenen sollen wissen, dass es uns gibtund dass wir sie unterstützen, wenn sie uns brauchen.Das Tun soll nicht an <strong>de</strong>n Menschen, umdie es geht, vorbeigehen, son<strong>de</strong>rn gemeinsammit ihnen bewältigt wer<strong>de</strong>n.Wir nehmen die Hinterbliebenen persönlichwahr, in Einzelgesprächen, bei Besuchen zuHause, aber auch bei vielen Treffen wie beispielsweise<strong>de</strong>r zentralen Ge<strong>de</strong>nkfeier beimEhrenmal <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr anlässlich <strong>de</strong>s Volkstrauertagesund an <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r EvangelischenMilitärseelsorge ausgerichteten Hinterblie-benen-Wochenen<strong>de</strong>n. Den Angehörigensind diese Zusammenkünfte wichtig, weilsie ihnen bei <strong>de</strong>r Bewältigung ihrer Trauerhelfen.Betreuung und Fürsorge gegenüber Hinterbliebenenentwickeln sich stetig weiter.Beispielsweise nehmen im „FachberatungsseminarBetreuung und Fürsorge untereinem Dach“, das unter an<strong>de</strong>rem psychologische,seelsorgerische und sozialdienstlicheBeratung und Betreuung gewährt, nebenEinsatzgeschädigten auch Angehörige vonGefallenen teil. Eine Weiterentwicklungstellt auch die beschränkte Öffnung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>nUniversitäten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr für Hinterbliebenemit einem beson<strong>de</strong>ren Fürsorgegrunddar. Für sie stehen insgesamt drei Studienplätzepro Jahr zur Verfügung. DieBereitstellung <strong>de</strong>s Studienplatzes erfolgtkostenlos und gilt für ein Bachelor- undMaster-Studium. Die Auswahl <strong>de</strong>r Bewerberobliegt <strong>de</strong>r Beauftragten. Wer hieran interessiertist, kann sich unmittelbar an uns wen<strong>de</strong>n.Wir verstehen uns jedoch nicht nur als„Kümmerstelle“, son<strong>de</strong>rn insbeson<strong>de</strong>reauch als „Interessenvertreter <strong>de</strong>r Hinterbliebenen“,wenn es beispielsweise um dasEhrenmal <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Verbleib <strong>de</strong>rEhrenhaine aus <strong>de</strong>n Einsatzgebieten bei Aufgabe<strong>de</strong>s Einsatzstandortes geht. Hinterbliebenegehören daher auch meiner Arbeitsgruppe„Angebote und Möglichkeiten <strong>de</strong>r Unterstützungvon Hinterbliebenen“ im Rahmen <strong>de</strong>sNetzwerks <strong>de</strong>r Hilfe an. In <strong>de</strong>r Arbeitsgruppensitzungim Oktober letzten Jahres wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>mKreis <strong>de</strong>r Angehörigen die Errichtung eines„Wal<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Erinnerung“ für Bun<strong>de</strong>swehrangehörige,die im Dienst ihr Leben verlorenhaben, angeregt. Die von <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe erarbeitetenEckpunkte hierzu sind auf großes Interessegestoßen. Auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Einsatzführungskommandos<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr wird <strong>de</strong>r„Wald <strong>de</strong>r Erinnerung“ entstehen. Er stellt einenwür<strong>de</strong>vollen Rahmen für die offiziellen Ehrenhaineaus <strong>de</strong>n Einsatzgebieten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrdar. Zu<strong>de</strong>m wird er <strong>de</strong>n Hinterbliebenen dieMöglichkeit bieten, einen Baum für ihrenAngehörigen zu kennzeichnen o<strong>de</strong>r zu pflanzen.Rückschauend war die Einrichtung einerzentralen Stelle im Ministerium, die sich um dieBelange von Hinterbliebenen kümmert, <strong>de</strong>r richtigeWeg. Das zeigt die Wertigkeit, die <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sminister<strong>de</strong>r Verteidigung <strong>de</strong>n Angehörigenvon gefallenen Soldaten beimisst, und gibt unsan<strong>de</strong>rerseits – wie das Vorhaben „Wald <strong>de</strong>r Erinnerung“zeigt – die Möglichkeit, gemeinsam mitHinterbliebenen für Hinterbliebene vieles zubewegen.Birgitt Heidinger war 2010-2012 als Beauftragtefür Familie und Dienst sowie Ansprechstellefür Hinterbliebene tätig und übernahm im Januar2013 die Funktion <strong>de</strong>r Beauftragten Angelegenheitenfür Hinterbliebene im Verteidigungsministerium.


30 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013AuslandseinsatzGegen <strong>de</strong>nKontrollverlustDie Sporttherapie nachEinsatzschädigung ist einvoller Erfolg – ganzheitlicherAnsatz für Körper, Geist undSeele – Ministerium prüfterweitertes KonzeptDer Mann im blauen Sporttrikot balanciertkonzentriert auf <strong>de</strong>m schmalen Band. Erwird gestützt durch einen Kamera<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>rihm Halt und Sicherheit gibt. Für Soldatenwie etwa Jan N.* ist das wichtiger als fürviele an<strong>de</strong>re Menschen. Denn er ist vomAuslandseinsatz traumatisiert. Hier in <strong>de</strong>rSportschule <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in Warendorfwill er ein Stück weit seine physische undpsychische Balance wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n. DieSporttherapie nach Einsatzschädigungbietet dafür alle Möglichkeiten.Stabsgefreiter N. stand als Rettungssanitäter imBrennpunkt <strong>de</strong>r schweren Karfreitagsgefechte2010. Dass er diese Ereignisse mental nichtverarbeiten konnte, merkte <strong>de</strong>r Soldat danach sehrschnell: „Ich habe mich repatriieren lassen.“ Nachdrei Tagen Ruhe im Zentralkrankenhaus in Koblenz,„um irgendwo wie<strong>de</strong>r anzukommen“, begann diepsychologische Betreuung. Stresstraining und therapeutischeMaßnahmen bis hin zur Psychotherapiebegleiten <strong>de</strong>n jungen Mann seither. Was vor allem amSelbstwertgefühl nagt. „Es ist am Anfang unheimlichschwer, sich einzugestehen, dass man krank ist.“Sein Umfeld dagegen machte ihm das sehr schnell<strong>de</strong>utlich. „Viele haben mir gesagt, dass ich mich verän<strong>de</strong>rthabe“, sagt N.Dazu kamen Aggressionsausbrüche wegenunbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Kleinigkeiten. Im Verlauf einer zweiwöchigenPsychotherapie erkannte <strong>de</strong>r Soldat, wietief seine Seele verwun<strong>de</strong>t ist. „Ich dachte, ich kommeschon klar. Aber jetzt habe ich realisiert, dass garnichts klar ist.“ Die Übungen mit <strong>de</strong>m Therapeutenhaben die verschütteten Erlebnisse zutage geför<strong>de</strong>rt.N. weiß jetzt, dass sie nicht bewältigt sind. Vor allem<strong>de</strong>r Kontrollverlust macht ihm Angst. „Ich dachte,dass ich die Situation beherrsche. Aber sie beherrschtmich.“ Umso erleichterter war er, als sein Truppenarztihm vom Angebot <strong>de</strong>r Sportschule zur „Sporttherapienach Einsatzschädigung“ erzählte. N. nimmtan <strong>de</strong>r insgesamt sechsten Auflage (darunter zweiPilotlehrgänge) <strong>de</strong>s dreiwöchigen Lehrgangs teil.Was <strong>de</strong>r bewirken kann, schil<strong>de</strong>rt OberfeldwebelKai Cziesla. „Ich bin unmotiviert und<strong>de</strong>primiert hier an-, aber wie verwan<strong>de</strong>ltnach Hause gekommen. Meine Frau hatmich gefragt, wie die Schule mich wie<strong>de</strong>rso hinbekommen hat.“ Cziesla weiß,wovon er spricht. Nach<strong>de</strong>m er durcheinen IED-Anschlag beinahe seinenrechten Unterschenkel verloren hatte,bot ihm <strong>de</strong>r erste Pilotlehrgang eineneue Chance. „Mir wur<strong>de</strong> hier daserste Mal gesagt, was ich noch allestun kann, nicht umgekehrt“, beschreibt<strong>de</strong>r drahtige Soldat die Motivationsspritze<strong>de</strong>s Warendorfer Teams. Jetzt nimmt Czieslaan Wettkämpfen wie <strong>de</strong>n USMC ParalympicStyle Trials (siehe „Die Bun<strong>de</strong>swehr“6/2013, S.17) teil.Ein Geheimnis <strong>de</strong>s Erfolgs ist <strong>de</strong>r ganzheitlicheAnsatz, <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Sportschulegrundsätzlich im Vor<strong>de</strong>rgrund steht.„Rund 60 Prozent aller Lehrgangsteil-


Auslandseinsatz Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 31Fotos: HenningHauptfeldwebel Naef A<strong>de</strong>bahr hat als Organisationsfeldwebelauch die Aufgabe, möglicheLehrgangsteilnehmer ausfindig zu machen.Beim Badminton-Spiel sind Koordination,Geschicklichkeit und Fitness gefragt – einegute Übung für die Einsatzsoldaten.Der Geschäftsführer <strong>de</strong>s Soldatenhilfswerks,Oberstleutnant a.D. Hans-Michael Ketterle,übergibt Sportpakete an die Teilnehmer.Oberstarzt Dr. Andreas Lison ist so etwaswie <strong>de</strong>r „spiritus rector“ <strong>de</strong>s ganzheitlichenTherapiekonzepts.Oberst Bernd Grygiel hat als Schulkomman<strong>de</strong>urdie I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Sporttherapie für Einsatzgeschädigteimmer geför<strong>de</strong>rt.nehmer erhalten eine fachübergreifen<strong>de</strong> Behandlung“,sagt Oberstarzt Dr. Andreas Lison. Er hat inseinem Sportmedizinischen Institut die Sporttherapienach Einsatzschädigung maßgeblich konzipiertund initiiert. Für diesen speziellen Lehrgang ist dieallumfassen<strong>de</strong> Betreuung natürlich ganz beson<strong>de</strong>rswichtig. „Aktion – Kognition – Emotion“, fasstLison die wesentlichen Inhalte zusammen. Dasreicht vom Kennenlern-Abend, bei <strong>de</strong>m die Teilnehmerin lockerer Run<strong>de</strong> zusammenkommen, über eineakribische Eingangsdiagnostik bis zur ständigenBetreuung durch die Psychologin Heidrun Glienke.Für je<strong>de</strong>n Lehrgangsteilnehmer erstellen die Medizinereinen individuellen Trainingsplan. Sie sagenihm, wie er sich ernähren muss, um fitter zu wer<strong>de</strong>n.Und sie begutachten die Verletzung, die er erlittenhat. Da kann es auch schon mal vorkommen, dass füreinen Soldaten mit Verletzungen am Bewegungsapparateine spezielle Orthese gefertigt wird.Der Sport steht natürlich im Mittelpunkt. Je<strong>de</strong>nMorgen bewältigen die Teilnehmer zunächst Übungenzur Kräftigung und Koordination. Dazu kommenUnterrichtseinheiten, in <strong>de</strong>nen etwa die Psychologinerläutert, wie mentales Wohlbefin<strong>de</strong>n auf<strong>de</strong>m körperlichen aufbaut und umgekehrt. Die Kontrolleüber Geist und Körper steht im Mittelpunkt.Beim Lehrgang, <strong>de</strong>r jetzt zu En<strong>de</strong> gegangen ist, wardie psychologische Begleitung beson<strong>de</strong>rs wichtig.Denn vor allem traumatisierte Soldaten versuchtenhier, wie<strong>de</strong>r Fuß zu fassen. Dabei steht zunächst nichtunbedingt <strong>de</strong>r Leistungsgedanke im Vor<strong>de</strong>rgrund.Worauf es ankommt, erklärt Hauptmann Julian Tatje,einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Sporttherapeuten im Team: „DieÜbungen müssen individuell auf die Patienten undihre Einschränkungen zugeschnitten sein. Darüberhinaus arbeiten wir leistungsdifferenziert, so dassje<strong>de</strong>r Teilnehmer individuell belastet und beanspruchtwird. Und Hauptmann Christian Lützkendorf,<strong>de</strong>r zweite Sportwissenschaftler, ergänzt:„Bei traumatisierten Soldaten stehen kleine Spielemit Wettkampfcharakter nicht an oberster Stelle.Denn Berührungen könnten für sie problematischsein.“ Das Gemeinschaftsgefühl ist <strong>de</strong>nnoch ganzwichtig. N. sagt, warum: „Wir sind hier unter Kamera<strong>de</strong>nmit ähnlichen Erlebnissen. Die verstehen uns.Ich sehe je<strong>de</strong>m an, wenn es ihm nicht so gut geht undverhalte mich <strong>de</strong>mentsprechend.“ Das sei unterNicht-Einsatzsoldaten häufig an<strong>de</strong>rs. „Da wissen dieMenschen oft nicht, wie sie mit uns umgehen sollen.“Die Betreuung en<strong>de</strong>t natürlich nicht, wenn <strong>de</strong>rLehrgang abgeschlossen ist. Denn <strong>de</strong>ssen Ziel ist vorallem die Hilfe zur Selbsthilfe: „Die Teilnehmer lernenhier, mit welchen Übungen sie ihre Fitnesszurückbekommen und wie sie sich ernähren müssen“,sagt Dr. Lison. „Das müssen sie dann an -schließend umsetzen.“ Dazu gibt es Zielvereinbarungen.„Deren Inhalt kann aber nicht sein, dass manetwas schneller laufen o<strong>de</strong>r bessere Werte beimErgometer-Training erzielen will“, sagt Lützkendorf.Es wür<strong>de</strong>n vielmehr konkrete und messbareVorgaben verabre<strong>de</strong>t. Etwa: „Am 1. September willich statt 150 Watt 200 auf <strong>de</strong>m Ergometer treten.“Das Lehrgangsteam kontrolliert in festgelegtenAbstän<strong>de</strong>n, ob diese Ziele erreicht wer<strong>de</strong>n. Das kanndurchaus auch die Verbindung von sportlicher Herausfor<strong>de</strong>rungund innerer Einkehr sein. „Ein Teilnehmerhat sich vorgenommen, <strong>de</strong>n Jacobsweg alsPilger zu gehen, ein an<strong>de</strong>rer möchte <strong>de</strong>n Kilimandscharobesteigen“, sagt Tatje. Die Gruppe Sporttherapiehält regelmäßig Kontakt zu ehemaligen Lehrgangsteilnehmern,überprüft u.a. Trainingstagebüchero<strong>de</strong>r bespricht weitere Schritte in <strong>de</strong>r langfristigangelegten Betreuung an <strong>de</strong>r Sportschule <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr. Neben <strong>de</strong>m dreiwöchigen Grundlehrgang,<strong>de</strong>r für eine Zahl von acht bis 15 Soldaten ausgelegtist, gibt es auch <strong>de</strong>n Lehrgang „spezielleSporttherapie“. Hier wer<strong>de</strong>n Teilnehmer, die gleichartigeBeeinträchtigungen aufweisen, in Kleingruppen(bis zu vier) zusammengefasst. Die Therapeutenkönnen auf diese Weise noch gezielter auf <strong>de</strong>n einzelnenSoldaten eingehen.Diese dringend notwendige umfassen<strong>de</strong> Betreuunghat ihren Preis und <strong>de</strong>n zahlt <strong>de</strong>rzeit nicht <strong>de</strong>rDienstgeber. „Ich erhalte nur einen geringen Zu -schuss für je<strong>de</strong>n Teilnehmer von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr“,sagt Schulkomman<strong>de</strong>ur Oberst Bernd Grygiel. Erhat <strong>de</strong>swegen nach an<strong>de</strong>ren Wegen gesucht undLösungen gefun<strong>de</strong>n. So sponsert etwa das Soldatenhilfswerk<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr e.V. ein Paket mit hochwertigenSportgeräten, das je<strong>de</strong>r Teilnehmer erhält,um selbständig weiter zu trainieren. Und die Evangelische/KatholischeArbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung(EAS / KAS) führt ein Familienwochenen<strong>de</strong>während <strong>de</strong>s Lehrgangs durch, an <strong>de</strong>m dieAngehörigen in <strong>de</strong>n Behandlungsplan mit einbezogenwer<strong>de</strong>n.Dass dieses Konzept erfolgreich ist, ist offensichtlich:„Ich bin mit einem ganz an<strong>de</strong>ren Körpergefühlhier herausgegangen“, sagt Cziesla. Das Traininghabe die Lebensqualität enorm gesteigert. ImMinisterium hat man die Chancen erkannt und dasSportmedizinische Institut damit beauftragt, einKonzept auszuarbeiten. Derzeit berät die Ressortleitungdie Vorschläge aus Warendorf.Zwar können die engagierten Betreuer keine Wun -<strong>de</strong>r bewirken. „Meinen vorherigen Seelenzustan<strong>de</strong>rreiche ich wohl nie wie<strong>de</strong>r“, sagt N. mit Blick auf seinTrauma. Aber: „Ich habe wie<strong>de</strong>r mehr Zuversicht, orientieremich auch beruflich neu.“ Was in seiner Zielvereinbarungstehen wird, weiß N. auch ganz genau:„Ich möchte einige Kilogramm abnehmen.“ fh*Name <strong>de</strong>r Redaktion bekanntInfos: Sportschule <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr,Gruppe Sporttherapie nach Einsatzschädigung,Dr. Rau-Allee 32, 48231 Warendorf,Tel. 02581-9411-4573/4574, 90-3339-4573/4574,Mail: sportsbwgrpsporttherapienacheinsatzschaedigung@bun<strong>de</strong>swehr.org


32 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013AuslandseinsatzDamp. Eine Präventivkur nach <strong>de</strong>m Einsatz mit<strong>de</strong>r Familie – im Ostseebad Damp ist das möglich.Oberstabsfeldwebel Stefan Sprengers, Vorsitzen<strong>de</strong>rSanitätsdienst im DBwV-Bun<strong>de</strong>svorstand,hat sich das Angebot <strong>de</strong>r Helios RehaklinikDamp angeschaut.Die Rückkehr in <strong>de</strong>n Alltag nach mehrerenMonaten im Auslandseinsatz ist oft schwierigerals gedacht – auch ohne traumatisieren<strong>de</strong> Dingeerlebt zu haben, müssen Körper und Geist dasErlebte erst einmal verarbeiten. Hilfreich kanneine Präventivkur sein, die je<strong>de</strong>r Soldat nach <strong>de</strong>mEinsatz bei seinem Disziplinarvorgesetztenbeantragen kann. Alle drei Wochen begrüßt Dr.Matthias Köhler, Ärztlicher Direktor <strong>de</strong>r HeliosRehaklinik Damp, bis zu 20 Soldatinnen undSoldaten, die ihre Kur an <strong>de</strong>r Ostsee verbringen –zum Teil mit ihren Angehörigen.Dafür ist das Angebot optimal: Während sichdie Einsatzrückkehrer ganz auf Entspannungs-,Sport- o<strong>de</strong>r auch Traumatherapie konzentrierenkönnen, fin<strong>de</strong>t die Familie ein umfangreichesFreizeit-Angebot vor. Die Angehörigen könnenIn Damp: Dr. Lothar Schuppert, Prof. Dr. MatthiasKöhler, Oberstabsfeldwebel StefanSprengers und Generalarzt a.D. Arno ManfredRoßlau, <strong>de</strong>r die Helios Rehaklinik inBun<strong>de</strong>swehr-Fragen berät (v.l.).in unmittelbarer Nähe im Ostseehotel untergebrachtwer<strong>de</strong>n, auf Wunsch aber auch auf <strong>de</strong>mgleichen Zimmer wie <strong>de</strong>r Patient.Auch mit <strong>de</strong>m Thema PTBS ist man in Dampvertraut. „Die Bun<strong>de</strong>swehr hat mittlerweile eingutes Vorsorgesystem, um zu erkennen, wer imEinsatz einen Scha<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Seele davongetragenhaben könnte“, sagt Dr. Lothar Schuppert,Leiter <strong>de</strong>s Psychosomatischen Zentrums an <strong>de</strong>rKlinik, „aber hin und wie<strong>de</strong>r rutscht einerdurch“. Aus diesem Grund wird eine kompletteEingangs- und Ausgangsuntersuchung durchgeführt.„Nachbohren, ob da wirklich nichts ist –auch das ist unsere Aufgabe in <strong>de</strong>n drei WochenPräventivkur“, sagt Schuppert. Wer nur <strong>de</strong>n„normalen“ Einsatzstress verarbeiten will, nutztin Damp <strong>de</strong>n großen Wellnessbereich o<strong>de</strong>r dievielfältigen Sport- und Freizeitangebote wieKlettern, Squash, Fußball o<strong>de</strong>r Volleyball.Wie wertvoll das Angebot <strong>de</strong>r PräventivkurenKur am Yacht-Hafen: Das OstseebadDampbietet das richtigeUmfeld, umsich von <strong>de</strong>npsychischenBelastungeneines Auslandseinsatzeszuerholen. In Dampkönnen auch dieAngehörigendabei sein.Präventivkur mit MeeresblickDie Helios Rehaklinik in Damp bietet optimale Möglichkeiten fürdie Regeneration nach <strong>de</strong>m Einsatz – auch für die FamilieNicht alltäglich: Fitness-Training mit Blickauf die Ostsee.ist – sei es in Damp o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rnorts – weiß auchOberstabsfeldwebel Sprengers: „Nach meinemletzten Einsatz weiß ich, wie wichtig diese Form<strong>de</strong>r Regeneration ist. Ich kann die Präventivkurje<strong>de</strong>m nur dringend empfehlen.“ybAnzeige


Heer Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 33Obwohl etwa 700 Soldaten <strong>de</strong>r Panzerbriga<strong>de</strong>12 an <strong>de</strong>r Donau gegen dieFluten kämpften, waren die siebenBataillone <strong>de</strong>r „Zwölfer“ Anfang Juni zueinem Verabschiedungsappell in Ambergangetreten. Neben zahlreichen Gästen ausPolitik, Wirtschaft, Militär sowie Angehörigen<strong>de</strong>r Soldaten war auch <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong>Vorsitzen<strong>de</strong> Heer im Deutschen Bun<strong>de</strong>swehr-Verband, Stabsfeldwebel Stefan Lysk, <strong>de</strong>rEinladung in die Leopoldkaserne gefolgt.Thomas Kreuzer, Staatsminister und Leiter<strong>de</strong>r Bayerischen Staatskanzlei, dankte <strong>de</strong>r Briga<strong>de</strong>zunächst für ihre überaus wichtige Unterstützungim Kampf gegen das Hochwasser. SeineGastre<strong>de</strong> widmete sich vor allem aber auch<strong>de</strong>n bevorstehen<strong>de</strong>n Auslandseinsätzen. Erbetonte, dass Sicherheit und Wachsamkeit nachwie vor <strong>de</strong>r Preis <strong>de</strong>r Freiheit seien. Die Soldatenwür<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n nächsten Wochen schwierigeinternationale Aufgaben in <strong>de</strong>n Einsatzgebietenübernehmen und dabei weit mehr tun als ihrePflicht, so Kreuzer weiter. Ihr Dienst sei oftlebensgefährlich, aber auch unverzichtbar. Undgera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb stün<strong>de</strong>n die Menschen in Ambergund ganz Bayern hinter <strong>de</strong>n Soldatinnen und Soldaten,zollten ihnen Respekt und Wertschätzung.Briga<strong>de</strong>general Markus Laubenthal,Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>r Panzerbriga<strong>de</strong> 12, bedanktesich bei <strong>de</strong>n Anwesen<strong>de</strong>n dafür, dass sie <strong>de</strong>r Einladungnach Amberg so zahlreich gefolgt waren:„Sichtbarer kann man die Verbun<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>nSoldatinnen und Soldaten nicht zum Ausdruckbringen.“ Schon in wenigen Tagen wür<strong>de</strong>n dieHauptkräfte <strong>de</strong>r Briga<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Verlegung in<strong>de</strong>n Einsatz beginnen, so <strong>de</strong>r General. Insgesamtwer<strong>de</strong>n etwa 1 950 Soldaten <strong>de</strong>r Panzerbriga<strong>de</strong>12 im zweiten Halbjahr 2013 ihren Dienst inAfghanistan, im Kosovo und als OperationalReserve Force (ORF)-Bataillon für <strong>de</strong>n Balkanverrichten.Eine Kerze neben <strong>de</strong>m Rednerpult erinnertedaran, dass die Briga<strong>de</strong> um zwei ihrer Kamera<strong>de</strong>ntrauert – einen Oberfeldwebel, <strong>de</strong>r bei einemDie Bürgermeister <strong>de</strong>r Patengemein<strong>de</strong>n Amberg und Markt Hahnbach überreichten <strong>de</strong>rTruppe Ortsschil<strong>de</strong>r zur Erinnerung an die Heimat.Abschied <strong>de</strong>r „Zwölfer“ in <strong>de</strong>n EinsatzDie Panzerbriga<strong>de</strong> 12 „Oberpfalz“ stellt das letzte <strong>de</strong>utsche ISAF-Kontingent in Kunduz – undbereitet sich im Rahmen <strong>de</strong>s ORF-Bataillons für <strong>de</strong>n Balkan auf einen möglichen Aktivierungsfallvor. Etwa 2 000 Soldaten <strong>de</strong>r Briga<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n in Kürze im Einsatz o<strong>de</strong>r in Einsatzbereitschaft sein.Unfall auf <strong>de</strong>m Truppenübungsplatz AltmarkEn<strong>de</strong> Mai sein Leben verloren hatte, und einenjungen Panzergrenadier, <strong>de</strong>r nur einen Tag zuvorim Feldlager in Masar-e-Sharif gestorben war.Mit einer Schweigeminute gedachten die Anwesen<strong>de</strong>nsowohl diesen bei<strong>de</strong>n Soldaten als auchall jenen Kamera<strong>de</strong>n, die in <strong>de</strong>r Vergangenheit imDienst für ihr Land ihr Leben lassen mussten.Höchste Professionalität gefor<strong>de</strong>rtDie Soldatinnen und Soldaten <strong>de</strong>r Panzerbriga<strong>de</strong>12 sind seit nunmehr zehn Jahren immer wie<strong>de</strong>rin Nordafghanistan im Einsatz. Im Kosovogehörten die „Zwölfer“ 1999 sogar zu <strong>de</strong>n Kräften<strong>de</strong>r ersten Stun<strong>de</strong>. Auch die aktuell bevorstehen<strong>de</strong>nEinsätze wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n betroffenenTruppenteilen wie<strong>de</strong>r höchste Professionalitätfor<strong>de</strong>rn. In Afghanistan wird es allerdings <strong>de</strong>rletzte Einsatz eines <strong>de</strong>utschen Kontingentes sein.Respekt zollte Briga<strong>de</strong>general Laubenthalaber auch <strong>de</strong>n Kräften, die ihren Dienst weiter inStabsfeldwebel StefanLysk mit <strong>de</strong>m Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>r 10. Panzerdivision,Briga<strong>de</strong>generalJohann Langenegger,<strong>de</strong>m Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>rPanzerbriga<strong>de</strong> 12, Briga<strong>de</strong>generalMarkusLaubenthal, und <strong>de</strong>mVorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r örtlichenTruppenkameradschaft,StabsfeldwebelReinhard Johann Goger(v.l.n.r.).<strong>de</strong>r Heimat verrichten wer<strong>de</strong>n, sowie <strong>de</strong>nAngehörigen <strong>de</strong>r Einsatzsoldaten. Er betonte,dass ohne <strong>de</strong>ren Unterstützung und Beistand <strong>de</strong>rAuftrag nicht zu erfüllen wäre. In seinen Dankschloss Briga<strong>de</strong>general Laubenthal ausdrücklichauch die Patengemein<strong>de</strong>n mit ihren gewähltenVertretern, die Traditionsverbän<strong>de</strong>, Reservistenkameradschaftenund alle übrigen anwesen<strong>de</strong>nGäste ein.Unter <strong>de</strong>n Gästen <strong>de</strong>s Appells war auch ColonelDouglas A. Sims, Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s 2nd USStryker Cavalry Regiment aus Vilseck, <strong>de</strong>m amerikanischenPartnerverband <strong>de</strong>r „Zwölfer“, <strong>de</strong>rebenfalls unmittelbar vor <strong>de</strong>m nächsten ISAF-Einsatz steht. General Laubenthal würdigte diegute Zusammenarbeit zwischen bei<strong>de</strong>n Verbän<strong>de</strong>n.Gemeinsame Ausbildungen und Übungenwür<strong>de</strong>n diese seit 2009 enge Partnerschaft unterstreichen.Ortsschil<strong>de</strong>r als Erinnerung an die HeimatSowohl <strong>de</strong>r zweite Bürgermeister <strong>de</strong>r StadtAmberg, Michael Cerny, als auch <strong>de</strong>r Bürgermeistervon Markt Hahnbach, Norbert Bösl,äußerten im Rahmen <strong>de</strong>s Appells ihre Wertschätzungfür <strong>de</strong>n Dienst <strong>de</strong>r Soldaten. Sie zeigtensich erfreut über die gute Integration <strong>de</strong>r„Zwölfer“ in die bei<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n. Als Zeichendieser Verbun<strong>de</strong>nheit übergaben die Bürgermeisterje ein Ortsschild an ihre Patenverbän<strong>de</strong> – zurMitnahme in <strong>de</strong>n Einsatz und als Erinnerung andie Heimat. Mit <strong>de</strong>n Worten „Meine sehr verehrtenDamen und Herren, wir mel<strong>de</strong>n uns ab!“been<strong>de</strong>te Briga<strong>de</strong>general Laubenthal <strong>de</strong>nAppell, <strong>de</strong>r eingebettet war in Maßnahmen <strong>de</strong>rFamilienbetreuung für die Angehörigen <strong>de</strong>r Einsatzsoldatenund ein Biwak mit statischer Waffenschau.markus zwing, ebFoto: Heer/Philipp Fiedler


34 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013HeerBefehlsausgabe im Einsatz. Künftig wird <strong>de</strong>rKompaniechef ein Major sein.Foto: Wolfgang Marxne und in <strong>de</strong>n Offizieranwärter-Bataillonen wer<strong>de</strong>ndie Verbesserungen greifen. Die neue Regelunggilt übrigens für alle Offiziere in Heeresuniform,also auch für jene, die in <strong>de</strong>r Streitkräftebasisihren Dienst leisten.Offizieller Start für Einheitsführer MajorMit <strong>de</strong>m neuen Verwendungsaufbau für Offiziere wer<strong>de</strong>n bessere Rahmenbedingungenfür mehr Erfahrung und Kompetenz geschaffen.Am 1. Juli gab <strong>de</strong>r Inspekteur <strong>de</strong>s Heeres,Generalleutnant Bruno Kasdorf,<strong>de</strong>n offiziellen Startschuss für die Einführung<strong>de</strong>s neuen Verwendungsaufbaus zumEinheitsführer Major. Die Realisierung <strong>de</strong>sneuen Konzepts ist ein wichtiger Baustein <strong>de</strong>rNeuausrichtung <strong>de</strong>s Heeres.Mit <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>s Verwendungsaufbausfür die Truppenoffiziere wer<strong>de</strong>n die Rahmenbedingungenfür <strong>de</strong>n Erwerb von Führungskompetenzweiter verbessert. Dadurch verfügtdas Deutsche Heer künftig über Offiziere mit<strong>de</strong>utlich breiterer Führungserfahrung auf <strong>de</strong>rEinheitsebene als bisher. Ein positiver Nebeneffektdabei ist, dass die Chefs in Zukunft Majoresein wer<strong>de</strong>n.Schlüsselfunktion <strong>de</strong>r Einheiten, Schlüsselposition<strong>de</strong>r EinheitsführerIn <strong>de</strong>n Einsätzen <strong>de</strong>r vergangenen Jahre konntenviele wichtige Erfahrungen gesammelt wer<strong>de</strong>n.Eine <strong>de</strong>r gewonnenen Erkenntnisse ist es, dass<strong>de</strong>r Einheitsebene eine Schlüsselfunktion für dieprofessionelle Ausbildung und das erfolgreicheFühren im Einsatz zukommt. Aus diesem Grundwer<strong>de</strong>n die Einheiten im StrukturkonzeptHEER2011 gestärkt. Der neue Verwendungsaufbauresultiert dabei keineswegs aus etwaiger Kritikan Qualität und Leistungen <strong>de</strong>r heutigenChefs. Im Gegenteil: Die Heeresführung hatimmer wie<strong>de</strong>r festgestellt, dass die Chefs ihreArbeit sehr gut machen. Die ihnen anvertrautenMänner und Frauen im Heer sollen aber bestmöglichgeführt wer<strong>de</strong>n und dazu gehört auchmöglichst viel Erfahrung. Daher ist <strong>de</strong>r neue Verwendungsaufbaumit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s Majorsals Kompanie-, Batterie- o<strong>de</strong>r Staffelchef in Einheitenmit Einsatzbezug nur konsequent. Diejungen Truppenoffiziere erhalten mit <strong>de</strong>r Neuregelungdie Chance, über etwa acht Jahre hinwegin verschie<strong>de</strong>nen Verwendungen auf EinheitsundVerbandsebene Führungserfahrungen zusammeln.Das Deutsche Heer verfügt künftigüber Offiziere mit <strong>de</strong>utlichbreiterer Führungserfahrung.Die neue Regelung wur<strong>de</strong> vor allem für dieEinheiten mit ein<strong>de</strong>utigem Einsatzbezuggeschaffen. Aber auch in <strong>de</strong>n Einheiten <strong>de</strong>r Feld-webelanwärter-/Unteroffizieranwärter-Bataillo-Erfahrungsgewinn durch <strong>de</strong>utlich längereStehzeiten in FührungsverantwortungDas neue Mo<strong>de</strong>ll sieht vor, dass Offiziere künftigbis zu drei verschie<strong>de</strong>ne Verwendungendurchlaufen, bevor sie zum Einheitsführer geför<strong>de</strong>rtwer<strong>de</strong>n. Damit wer<strong>de</strong>n sie in die Lage versetzt,über annähernd acht Jahre hinweg breiteFührungs- und Einsatzerfahrung zu sammeln.Im I<strong>de</strong>alfall wird <strong>de</strong>r Offizier in seiner erstenTruppenverwendung nach <strong>de</strong>m Studium als Zugführer<strong>de</strong>s II. Zuges (Leutnant/Oberleutnant,A9/10) eingesetzt, bevor er entwe<strong>de</strong>r im Bataillonsstabo<strong>de</strong>r als Zugführer <strong>de</strong>s I. Zuges verwen<strong>de</strong>twird. Dieser Dienstposten ist zukünftig mitA11 dotiert und eröffnet die För<strong>de</strong>rmöglichkeitzum Hauptmann.Die Teilnahme am Stabsoffizierlehrgang(SOL) ist unverän<strong>de</strong>rt im neunten Offizierdienstjahrvorgesehen, also gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>rersten Verwendung als Hauptmann. Daranschließt sich die Auswahlkonferenz zur Teilnahmeam Lehrgang Generalstabs-/AdmiralstabsdienstNational (LGAN) an. Diejenigen, die fürdiese Spitzenför<strong>de</strong>rung ausgewählt wer<strong>de</strong>n,durchlaufen zunächst eine dreijährige Verwendungals Einheitsführer (A13), bevor sie amPrinzipskizze <strong>de</strong>s neuen Verwendungsaufbaus. Künftig wer<strong>de</strong>n min<strong>de</strong>stens zwei verschie<strong>de</strong>neTruppenverwendungen durchlaufen, bevor <strong>de</strong>r SOL absolviert wird. Erst nach weitererBewährung, beispielsweise als Einsatzoffizier, ist eine För<strong>de</strong>rung zum Einheitsführer(Major) möglich. Für die sogenannten Fachverwen<strong>de</strong>r (Laufbahnen, in <strong>de</strong>nen nur wenigeo<strong>de</strong>r keine Zugführerverwendungen möglich sind) wird es angepasste Verfahren geben.Illustrationen: Kommando Heer, Abteilung III


Heer Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 35Die Struktur HEER2011 sieht in <strong>de</strong>n Einheiten mit Einsatzbezug einen Major als Einheitsführerund einen Hauptmann als Einsatzoffizier vor. Der Kompanie-/Batterie-/Staffel-Feldwebelist ein Oberstabsfeldwebel. Der erste Zug wird von einem Hauptmann geführt, <strong>de</strong>rzweite Zug von einem Leutnant/Oberleutnant. Den dritten Zug führt ein erfahrener Feldwebeldienstgrad(Neuerungen in rot).LGAN teilnehmen. Die Offiziere, die nicht für<strong>de</strong>n LGAN ausgewählt wur<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n in eineA12-Verwendung – i<strong>de</strong>alerweise als Einsatzoffiziereiner Einheit – geführt, um anschließend alsChef an die Spitze einer Einheit zu rücken.Realisierung beginnt mit <strong>de</strong>r DivisionsebeneDer Inspekteur <strong>de</strong>s Heeres hat im April 2013 inenger Abstimmung mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>samt für Personalmanagement<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr (BAPersBw)die wichtigsten Eckpunkte festgelegt, um einenreibungslosen Übergang in die neue StrukturHEER2011 zu gewährleisten und laufbahnrechtlicheNachteile für die betroffenen Offiziere auszuschließen.Auch die Offiziere in Heeresuniform,die in <strong>de</strong>r Streitkräftebasis (SKB) ihrenDie Einnahme <strong>de</strong>r neuen Strukturwird im Jahr 2015 im Wesentlichenabgeschlossen sein.Dienst versehen, brauchen keine Nachteile zubefürchten. Das Kommando SKB trägt dasMo<strong>de</strong>ll mit, somit gilt <strong>de</strong>r vorgestellte Verwendungsaufbauauch für die Einheiten mit Einsatzbezug<strong>de</strong>r SKB für alle Uniformträgerbereiche.Die Höherdotierung <strong>de</strong>r Dienstposten erfolgtim Rahmen <strong>de</strong>r Umglie<strong>de</strong>rungen/Neuaufstellungen<strong>de</strong>r Einheiten und Verbän<strong>de</strong>. Inzwischen istdas auch keine Zukunftsmusik mehr. Basierendauf <strong>de</strong>m mit <strong>de</strong>n Einsatzverpflichtungen abgestimmtenRealisierungsplan hat die SKB bereitsim zweiten Quartal 2013 damit begonnen, dieersten Einheiten umzuglie<strong>de</strong>rn und die neueStruktur einzunehmen. Im Heer setzt <strong>de</strong>rUmbau, <strong>de</strong>m Realisierungsplan folgend, etwasspäter ein. Nach<strong>de</strong>m 2013 das Heer mit <strong>de</strong>rUmglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Divisionsebene beginnt, wer<strong>de</strong>ndie Briga<strong>de</strong>n mit ihren Einheiten und Verbän<strong>de</strong>nin <strong>de</strong>n Jahren 2014/2015 folgen. Gleichwohlwer<strong>de</strong>n erste neue Dienstposten EinheitsführerA13 in <strong>de</strong>n Feldwebelanwärter-/Unteroffizieranwärter-Bataillonenbereits 2013 eingerichtet.Die Einnahme <strong>de</strong>r neuen Struktur wirdauf Ebene <strong>de</strong>r Einheiten und Verbän<strong>de</strong> im Heerebenso wie in <strong>de</strong>r SKB im Jahr 2015 im Wesentlichenabgeschlossen sein.Die Umglie<strong>de</strong>rung und Einführung <strong>de</strong>s neuenVerwendungsaufbaus im Heer beginnt 2013(Zugführer/Stabsverwendung A9/10, anschließendZugführer/Stabsverwendung A11).Damit wer<strong>de</strong>n die ersten nach <strong>de</strong>m neuen Verwendungsaufbauausgebil<strong>de</strong>ten Offiziere ab2016 zur Verfügung stehen. In einer Übergangsphasewer<strong>de</strong>n die Chef-Dienstposten daher mitOffizieren besetzt sein, die bereits in <strong>de</strong>r jetzigenStruktur eine Einheitsführerverwendung alsChef (A12) innehaben.Mit <strong>de</strong>r Höherdotierung <strong>de</strong>r Chef-Dienstpostenauf A13 wird keine automatische Abversetzung<strong>de</strong>r aktuellen Dienstposteninhaber verbun<strong>de</strong>nsein, auch wenn diese noch nicht die Voraussetzungenfür eine Beför<strong>de</strong>rung zum Majorerfüllen. Die bisherige voraussichtliche Verwendungsdauerbleibt unangetastet. Allerdings wirdauch nicht je<strong>de</strong>r Offizier, <strong>de</strong>r jetzt einen solchenDienstposten besetzt, automatisch zum Majorbeför<strong>de</strong>rt. Es gelten nach wie vor die Bestimmungen<strong>de</strong>r Zentralen Dienstvorschrift 20/7(Beför<strong>de</strong>rungen von Soldaten) und <strong>de</strong>r Soldatenlaufbahnverordnung.Der Inspekteur<strong>de</strong>s Heeres,GeneralleutnantBrunoKasdorf (l.),kennt die internationalenStandards undweiß, was ervon seinemFührungspersonalverlangenmuss. Hierbei einer Lageeinweisungwährend seinesletztenISAF-Besuchsim Juni.Eine enge Abstimmung mit <strong>de</strong>m BAPersBwerfolgt auch für die Zugführerdienstposten, diein <strong>de</strong>r jetzigen Struktur noch mit Stabsfeldwebel/Feldwebeldotiert sind und in Zukunft durcheinen Oberleutnant/Leutnant besetzt wer<strong>de</strong>n (II.Zug). Hier wer<strong>de</strong>n im BAPersBw die AbteilungenIII (PersFü Offz) und IV (PersFü Uffz) bei<strong>de</strong>r Nachbesetzung zusammenarbeiten.Der Übergang in die neue Struktur wird sichfließend vollziehen. Gemäß Vorgabe <strong>de</strong>s Inspekteurs<strong>de</strong>s Heeres muss die Stehzeit für die jetzigenEinheitsführer min<strong>de</strong>stens zwei Jahre (plusTeilnahme am SOL) betragen. Somit wird es keineStichtagsregelung, also gleichzeitige Umstellungaller betroffenen Einheiten geben. So kannes in <strong>de</strong>n beteiligten Verbän<strong>de</strong>n zeitlich befristetzu unterschiedlichen Besetzungen (A13 undA12) <strong>de</strong>r Chefdienstposten kommen. Außer<strong>de</strong>mist bei <strong>de</strong>r Anpassung <strong>de</strong>r RealisierungsplanHEER2011 zu berücksichtigen.Kontinuität in <strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>s militärischenSpitzenpersonals bleibt erhaltenAuch für die Generalstabsausbildung <strong>de</strong>r Offizierein Heeresuniform wird es Übergangsregelungengeben. Um zu verhin<strong>de</strong>rn, dass aufgrund<strong>de</strong>r Umstellung zum Einheitsführer Major in <strong>de</strong>nnächsten Jahren keine o<strong>de</strong>r nur wenige Lehrgangsteilnehmeraus <strong>de</strong>m Heeresuniformträgerbereichfür <strong>de</strong>n LGAN 2017-2020 zur Verfügungstehen, hat <strong>de</strong>r Inspekteur <strong>de</strong>s Heeres entschie<strong>de</strong>n,die für <strong>de</strong>n LGAN ausgewählten Soldatenentsprechend ihrem Lebensalter und ihrem bisherigenVerwendungsaufbau zu unterschiedlichenZeitpunkten zum LGAN zu entsen<strong>de</strong>n(„Splittingverfahren“). Beginnend mit <strong>de</strong>n SOL-Absolventen dieses Jahres (2013) wird ein Teil<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n LGAN ausgewählten Offiziere direktin <strong>de</strong>n nachfolgend starten<strong>de</strong>n LGAN (2014)eingesteuert wer<strong>de</strong>n. Der an<strong>de</strong>re Teil wirdzunächst in eine Stabsoffizierverwendung, wieS3-Stabsoffizier, OMLT Briga<strong>de</strong>, geführt wer<strong>de</strong>n,um dann 2017 am LGAN teilzunehmen.Damit än<strong>de</strong>rt sich zwar <strong>de</strong>r Ausbildungsverlauf,es ist jedoch weiterhin sichergestellt, dassauch im Übergangszeitraum je<strong>de</strong>r Offizier individuellin seinem Ausbildungsjahrgang betrachtetwird, die Chancengerechtigkeit gewahrt undauch in Zukunft die Auswahl für <strong>de</strong>n LGAN eineBestenauswahl bleibt.piz heerFoto: Frank Henning


36 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013LuftwaffeNeues vom Vorstand LuftwaffeAndreas SteinmetzNeues Mitglied im Bun<strong>de</strong>svorstandFür <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>s Ausschei<strong>de</strong>ns eines Bun<strong>de</strong>svorstandsmitglie<strong>de</strong>s aus<strong>de</strong>m Amt sieht die Satzung gemäß § 25(2) vor, dass <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svorstandauf Vorschlag <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorstän<strong>de</strong> ein Ersatzmitglied wählt. So wur<strong>de</strong>Hauptfeldwebel Heiko Stotz in <strong>de</strong>r Klausurtagung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>sim Juni nach Satzung zum stellvertreten<strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>nLuftwaffe in <strong>de</strong>n Luftwaffenvorstand gewählt. Hauptfeldwebel Stotzstammt aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sverband West und ist stellvertreten<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>rim GVPA, also mit <strong>de</strong>r Gremienarbeit sehr vertraut. In vielzähli-Vom Flurfunk zum Bordfunk, ohne Vorlage4. Fachtagung <strong>de</strong>r militärischen LuftfahrtHeiko Stotzgen Funktionen hat er seine Fähigkeit, für <strong>de</strong>n Verband zu arbeiten, unterBeweis gestellt und ist somit ein erfahrener Verbandsmann. Er wird dasMandat im Luftwaffenvorstand bis zur Hauptversammlung ausfüllenund stellt sich im November in Berlin bei <strong>de</strong>n Delegierten <strong>de</strong>r Luftwaffeerneut zur Wahl. In einer <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Ausgaben <strong>de</strong>s Verbandsmagazinswird sich Hauptfeldwebel Stotz vorstellen. Mir bleibt nun zu sagen: Willkommenim Team und ich freue mich auf eine Zusammenarbeit im Sinne<strong>de</strong>r Interessen unserer Mitglie<strong>de</strong>r im DBwV.Berlin. En<strong>de</strong> Juni fand auf Einladung <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>sLuftwaffe im Rahmen <strong>de</strong>r Zielgruppentagung<strong>de</strong>s DBwV die 4. Fachtagung <strong>de</strong>r militärischenLuftfahrt statt. Beteiligt waren die Vorstän<strong>de</strong><strong>de</strong>s Forums Militärische Luftfahrt, <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Militärischen Flugsicherung,<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r StrahlgetriebenenKampfbesatzungen sowie Vertreter aus <strong>de</strong>r Einsatzführungund <strong>de</strong>n betroffenen Bereichen <strong>de</strong>sFähigkeitstransfers CH-53. Alle Teilnehmerwaren sich bewusst, dass zur effektiven Interessenwahrnehmungzum Wohle <strong>de</strong>r Soldaten undBeschäftigten eine enge Abstimmung <strong>de</strong>s politischenHan<strong>de</strong>lns wichtig ist. Auf <strong>de</strong>r Tagung wur<strong>de</strong>ndaher Kooperationsschwerpunkte festgelegt,um die Rolle <strong>de</strong>r Soldaten und Beschäftigtendurch die Beteiligung bei <strong>de</strong>r Neuausrichtungzu stärken. Der Regen am ersten Tagungsaben<strong>de</strong>rleichterte dann auch <strong>de</strong>n Wissensaustauschdurch Verdichtung <strong>de</strong>s Hotel-Flurfunks.Zunächst stand die Veranstaltung im Zeichen<strong>de</strong>s Austauschs mit <strong>de</strong>m Befehlshaber <strong>de</strong>s Luftwaffenführungskommandos,GeneralmajorMartin Schelleis. Schwerpunktthemen warendabei <strong>de</strong>r Fähigkeit stransfer CH-53 und die Pro-Die Teilnehmer <strong>de</strong>r Fachtagung mit GeneralmajorMartin Schelleis (l.).Der Vorsitzen<strong>de</strong> Luftwaffeim DBwV, HauptmannAndreas Steinmetz, imGespräch mit <strong>de</strong>n AbgeordnetenHans-Peter Bartelsund Florian Hahn (v. l.).bleme beim Eurofighter aufgrundunterschiedlicher Bauzustän<strong>de</strong>.Auch die geplanteVerlegung <strong>de</strong>r Flugsicherungsausbildungnach Erndtebrück,die Weiternutzung <strong>de</strong>s Ausbildungszentrumsin Kaufbeuren im Rahmen einer öffentlich-privatenPartnerschaft und die Umwandlung<strong>de</strong>r Dienstverhältnisse <strong>de</strong>r Piloten von Berufsoffizierenauf Zeit zu Berufsoffizieren kamenzur Sprache. Ziel <strong>de</strong>s Gespräches mit GeneralSchelleis war es nicht, von ihm Lösungen präsentiertzu bekommen, son<strong>de</strong>rn sich über dasweitere Vorgehen abzustimmen und gegebenenfallsLösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.In einer Gesprächsrun<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m WehrbeauftragtenHellmut Königshaus berichtete dieserüber die Schwerpunkte seiner Tätigkeit in <strong>de</strong>rletzten Zeit. So spiegelten die Eingaben diehohen Belastungen durch die Neuausrichtungund die mangeln<strong>de</strong> Vereinbarkeit von Familieund Beruf wi<strong>de</strong>r. Auch wür<strong>de</strong>n fehlen<strong>de</strong>s Problembewusstseinvon militärischen Führern undzu kurze Regenerationszeiten nach <strong>de</strong>m Einsatzbemängelt sowie Fürsorge auch gegenüber <strong>de</strong>nAngehörigen <strong>de</strong>r Soldaten eingefor<strong>de</strong>rt. DesWeiteren wur<strong>de</strong>n die Anschubfinanzierung <strong>de</strong>rReform und <strong>de</strong>r Fähigkeitstransfer von CH-53und NH-90 diskutiert.Der Fähigkeitstransfer CH-53 war auch Thema<strong>de</strong>r Diskussion mit <strong>de</strong>n VerteidigungspolitikernFlorian Hahn (CDU/ CSU) und Hans-Peter Bartels (SPD). Hier galt es, <strong>de</strong>n AbgeordnetenAnregungen für ihre Arbeit zu geben.Dabei lagen <strong>de</strong>n Teilnehmern vor allem die ThemenUnterkunftssituation am Standort Manching/Oberstimm,Verpflichtung von BO41 zumBerufssoldaten und Entpflichtung von Hubschrauberpilotenam Herzen. Aber auch dieunbefriedigen<strong>de</strong>n Personalmaßnahmen im Rahmen<strong>de</strong>r Umstrukturierung, die Personalsituationin <strong>de</strong>r Militärische Flugsicherung und die fehlen<strong>de</strong>Attraktivität <strong>de</strong>s Soldatenberufes wur<strong>de</strong>nbesprochen.Höhepunkt <strong>de</strong>r dreitägigen Veranstaltungwar <strong>de</strong>r Parlamentarische Abend in <strong>de</strong>r BerlinerGeschäftsstelle <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s.Hier bot sich <strong>de</strong>n Teilnehmern die Gelegenheit,mit han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Personen aus <strong>de</strong>msicherheitspolitischen Bereich direkt insGespräch zu kommen, unter an<strong>de</strong>rem mit VerteidigungsministerThomas <strong>de</strong> Maizière, mit <strong>de</strong>mGeneralinspekteur <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, GeneralVolker Wieker, mit <strong>de</strong>m Inspekteur Luftwaffe,Generalleutnant Karl Müllner, o<strong>de</strong>r mit Abgeordnetenund einsatzerfahrenen Soldaten. DenBericht zu dieser Veranstaltung lesen Sie ab Seite14 in dieser Ausgabe.Die Fachtagung machte erneut <strong>de</strong>utlich, dassdas Motto „Getrennt marschieren, gemeinsamschlagen!“ für die Luftwaffe nicht mehr geltenkann. Statt <strong>de</strong>ssen muss es lauten: „Gemeinsammarschieren, gemeinsam schlagen!“ asFoto: Christine Hepner


Luftwaffe Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 37Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/Christian EsserAufgabe Führungszentrum <strong>de</strong>rLuftwaffe wechselt nach KalkarKöln. Nach über 19 Jahren trat En<strong>de</strong> Juni die letzteSchicht im Führungszentrum <strong>de</strong>r Luftwaffeihren Dienst an. Damit ging ein langes und wichtigesKapitel <strong>de</strong>s Luftwaffenführungskommandoszu En<strong>de</strong>. 1994 war die Gruppe Führung Krisenreaktionskräfteaufgestellt wor<strong>de</strong>n, nun wur<strong>de</strong>ndie Aufgaben <strong>de</strong>s Führungszentrums Luftwaffean das zukünftige Zentrum für Luftoperationenin Kalkar übertragen, das zum 1. Juli inDienst gestellt wur<strong>de</strong>.In seiner Struktur bestand das FührungszentrumLuftwaffe seit Oktober 2001 zunächst inzwei Dezernaten. Später wur<strong>de</strong> es erneut umgeglie<strong>de</strong>rtund ein Teilbereich wechselte in dieAbteilung A3. Hauptaufgabe war und ist dieKoordinierung und Auswertung aller Einsätze<strong>de</strong>r Luftwaffe. Dabei liefen alle für die Führung<strong>de</strong>r Luftwaffe relevanten Aspekte hier zusammenund wur<strong>de</strong>n in einem Einsatztagebuchlückenlos dokumentiert.En<strong>de</strong> Juni mel<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>s Führungszentrums<strong>de</strong>r Luftwaffe, Oberst i.G. WolfgangSchad, die letzte Schicht im Gefechtsstand an<strong>de</strong>n Befehlshaber <strong>de</strong>s Luftwaffenführungskommandos,Generalmajor Martin Schelleis. DerAeroSpaceDay in FaßbergFaßberg. In Anlässlich <strong>de</strong>s 80-jährigen Bestehens<strong>de</strong>s Fliegerhorstes Faßberg fin<strong>de</strong>t dort am7. September <strong>de</strong>r „AeroSpaceDay Faßberg“statt. Auf etwa 380.000 Quadratmetern Ausstellungsflächezeigen die Gemein<strong>de</strong> Faßberg,Übergabe nachKalkar: GeneralleutnantMartin Schelleis(vorn, l.) undOberst i.G.Wolfgang Schadmit <strong>de</strong>r letztenSchicht imFührungszentrum<strong>de</strong>r Luftwaffein Köln.General bedankte sich persönlich bei <strong>de</strong>n Mitarbeiterndieser letzten Schicht, stellvertretend füralle an<strong>de</strong>ren Mitarbeiter <strong>de</strong>s Führungszentrums<strong>de</strong>r Luftwaffe. „Sie sind die letzte Schicht nachfast zwei Jahrzenten als Zentrum <strong>de</strong>r Einsatzorganisation.Hier lief alles zusammen und Siehaben <strong>de</strong>r Luftwaffenführung mitgeteilt, waswichtig war. Ab 15 Uhr heute klingelt in Kalkardas Telefon. Ich danke Ihnen allen für dieher vor ragen<strong>de</strong> Arbeit, die ich in meiner kurzenZeit als Befehlshaber <strong>de</strong>s Luftwaffenführungskommandosmiterleben durfte“, so <strong>de</strong>r Befehlshaber,<strong>de</strong>r die angetretenen Soldaten mit Handschlagund einigen persönlich Worten verabschie<strong>de</strong>te.Die Entscheidung, die Aufgaben <strong>de</strong>sFührungszentrums <strong>de</strong>r Luftwaffe <strong>de</strong>m Verantwortungsbereich<strong>de</strong>r Operationszentrale (OPZ)<strong>de</strong>s Zentrums Luftoperationen (ZentrLuftOp)zuzuordnen, bezeichnete Schelleis als richtigund konsequent. Bis zur Indienststellung <strong>de</strong>sZentrLuftOp OPZ in Kalkar wird die Aufgabenun übergangsweise durch die FührungszentraleNationale Luftverteidigung (FüZNatLV) wahrgenommen.füzlw, ebdie Region Südhei<strong>de</strong>, die in Trauenansässige Raumfahrt-Kompetenzsowie die Bun<strong>de</strong>swehr, dassTourismus, Militär und Luft- undRaumfahrttechnologie am StandortFaßberg eng miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>nsind und voneinan<strong>de</strong>r profitieren.Unter <strong>de</strong>m Motto „Militärluftfahrt,Weltraum und Hei<strong>de</strong>“ wirdneben <strong>de</strong>r Ausstellung „DerTraum vom Fliegen“, die einen Überblick überdie technische Entwicklung von Luft- undRaumfahrt gibt, eine Vielzahl mo<strong>de</strong>rner undhistorischer Luftfahrzeuge unterschiedlichsterHerkunft im Static Display zu sehen sein.Flugplatzfest inBerlin-GatowBerlin-Gatow. Am 7. und 8. September fin<strong>de</strong>tauf <strong>de</strong>m Flugplatz Gatow das jährlicheFlugplatzfest statt. Den Gästen wer<strong>de</strong>n Spaßund Attraktionen für die ganze Familie gebotenmit einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm,Cockpitbesichtigungen un<strong>de</strong>iner internationalen Mo<strong>de</strong>lbauausstellung.Das Museum auf <strong>de</strong>m Flugplatz Berlin-Gatow ist eine Außenstelle <strong>de</strong>s MilitärhistorischenMuseums <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr undbeherbergt <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>r luftfahrtgeschichtlichenSammlung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr.Gezeigt wer<strong>de</strong>n Luftfahrzeuge, Flugabwehrraketensysteme,Radargeräte und an<strong>de</strong>reGroßgeräte, Kunst, Uniformen, Ausbildungsmaterialienund vieles mehr.Der Eintritt zu <strong>de</strong>m im Rahmen <strong>de</strong>s Tages<strong>de</strong>r Reservisten stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Flugplatzfestist kostenlos.■Der Fliegerhorst Faßberg in <strong>de</strong>r Lüneburger Hei<strong>de</strong>.Geplant ist auch eine Flugvorführung <strong>de</strong>sTransporthubschrauberregiments 10 „LüneburgerHei<strong>de</strong>“. Auf <strong>de</strong>m Flugplatz Faßbergwer<strong>de</strong>n 30 000 Besucher erwartet.aerospacedayFoto: MHMFoto: AeroSpaceDay


Foto: Andreas Steinmetz38 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013LuftwaffeDas mo<strong>de</strong>rnste Luftschiff seiner Klasse: <strong>de</strong>r in Friedrichshafen gebaute „Zeppelin NT“.Luftfahrtpionier <strong>de</strong>r ersten Stun<strong>de</strong>:Graf ZeppelinFerdinand Adolf Heinrich August vonZeppelin, am 8. Juli 1838 im alemannischenKonstanz geboren, wur<strong>de</strong> schonfrüh geistige Beweglichkeit und ein wacherVerstand nachgesagt. Ferdinand Graf vonZeppelin war sein Leben lang fasziniert von<strong>de</strong>r Luftfahrt. Mit seinen nach ihm benanntenzigarrenförmigen Luftschiffen verhalf er <strong>de</strong>rFliegerei zum Durchbruch. Der junge Offizierunternahm 1863 eine Dienstreise in die USA, woer sich am Bürgerkrieg beteiligte und seine ersteBallonfahrt erlebte. Somit war er wohl <strong>de</strong>r ersteSoldat aus <strong>de</strong>utschen Lan<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r sich in die Lufterhob. Er erkannte dabei die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Fliegereifür das Militär: „Kein Turm, keine Höhe isthoch genug, um die Verteilung <strong>de</strong>r Truppen <strong>de</strong>sVerteidigers auf <strong>de</strong>m sanften, offenen Hangehinter seiner Gefechtslinie zu zeigen.“ Nach seinerRückkehr aus <strong>de</strong>n USA diente Zeppelin alswürttembergischer Kavallerieoffizier und nahmam Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil.Die vom französischen Militär eingesetzten Fesselballoneweckten dabei seine Aufmerksamkeit.Da diese Ballone jedoch nicht steuerbar und örtlichgebun<strong>de</strong>n waren, entschloss sich Zeppelin,lenkbare Luftfahrzeuge zu entwickeln.Der Glücksfall von EchterdingenDer Traum vom Fliegen mit Luftschiffen schien1908 ausgeträumt, als im schwäbischen Echterdingendas bereits vierte von Zeppelin entwickelteLuftschiff verunglückte. Doch dieKatastrophe wur<strong>de</strong> zum Glücksfall für die Luftschifffahrt,<strong>de</strong>nn eine <strong>de</strong>r größten Spen<strong>de</strong>naktionen<strong>de</strong>r Geschichte ermöglichte <strong>de</strong>m Grafen dieFortsetzung seines Werkes auf sicherer finanziellerGrundlage. So wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Grundstock fürdie noch heute existieren<strong>de</strong> Zeppelin-Stiftung,die <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Luftschiffbaus dienen soll,gelegt. Heute hält die Stiftung 93,8 Prozent <strong>de</strong>rAktien <strong>de</strong>r ZF Friedrichshafen AG und istEigentümerin <strong>de</strong>r Luftschiffbau Zeppelin GmbHsowie <strong>de</strong>r Zeppelin GmbH und <strong>de</strong>ren Tochtergesellschaften.Die Erträge aus diesen sogenanntenStiftungsbetrieben wer<strong>de</strong>n mildtätigen und gemeinnützigenZwecken zugeführt.Soziales und militärisches Engagementschlossen sich für Zeppelin nicht aus und so wur<strong>de</strong>ndie Zeppeline auch für militärische Zweckeeingesetzt. Im Ersten Weltkrieg dienten sie dazu,Bombenangriffe auf feindliche Städte zu fliegen.Nach <strong>de</strong>m Krieg wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zeppelin „LZ 126“aus Friedrichshafen als Reparationszahlung andie USA abgegeben. Das Luftschiff diente unter<strong>de</strong>m Namen „ZR-3“ fortan unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>rPostbeför<strong>de</strong>rung. Dies war <strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>r USamerikanischenZeppelinpost, die, wie auch imDeutschen Reich, stetig ausgebaut wur<strong>de</strong>. Heutzutageorganisiert <strong>de</strong>r gemeinnützige Verein„Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rdorf Flugpost e.V.“ die Flugpostbeför<strong>de</strong>rungin Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>rZLT Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co.KG. Erster Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vereins ist Wolfgangvon Zeppelin.Das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen LuftschifffahrtIn <strong>de</strong>n 1930er Jahren waren die „USS Akron“und ihr Schwesterschiff „USS Macon“ die größtenStarrluftschiffe <strong>de</strong>r Welt. Sie waren als fliegen<strong>de</strong>Aufklärer für die US-Marine entwickeltwor<strong>de</strong>n und dienten als fliegen<strong>de</strong> Flugzeugträgerfür bis zu vier Aufklärungsflugzeuge . Die Luftschiffewur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Goodyear-Zeppelin Co.entwickelt, einer Fusion <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen LuftschiffbauZeppelin GmbH und <strong>de</strong>r GoodyearTire & Rubber Company. Die Katastrophe vonLakehurst mit <strong>de</strong>m Absturz <strong>de</strong>s Luftschiffes„Hin<strong>de</strong>nburg“ (LZ 129) im Jahr 1937 be<strong>de</strong>utetedas En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r lenkbaren Luftschiffe als Massenbeför<strong>de</strong>rungsmittel.Ferdinand Graf von Zeppelinwar bereits am 8. März 1917 in Berlin verstorbenund erlebte <strong>de</strong>n vorläufigen Nie<strong>de</strong>rgangseiner Luftschiffe nicht mehr mit.Das US-Militär setzte Luftschiffenoch während und nach<strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg ein. Auchheute noch wer<strong>de</strong>n sogenannteBlimbs, Luftschiffe ohne tragen<strong>de</strong>Struktur, zur Luftraumüberwachungin Afghanistan verwen<strong>de</strong>t.Seit 1993 wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Zeppelin-StadtFriedrichshafen nunwie<strong>de</strong>r Luftschiffe gebaut. Der„Zeppelin NT“ ist durch seinebeson<strong>de</strong>ren Flugeigenschafteni<strong>de</strong>al als Sensorplattform für dieVerkehrsüberwachung undAtmosphärenforschung einsetzbar.Das mo<strong>de</strong>rnste Luftschiff <strong>de</strong>rWelt wur<strong>de</strong> auch für das ForschungsprojektSOCCER <strong>de</strong>s Deutschen Zentrumsfür Luft- und Raumfahrt zur Vermeidungvon Verkehrsstaus eingesetzt. Im Jahr 2001 wur<strong>de</strong>nvorbereiten<strong>de</strong> Tests auf <strong>de</strong>m FliegerhorstMemmingen durchgeführt, um <strong>de</strong>n "NT" inKroatien zur Minensuche zu nutzen.Neues Einsatzfeld TourismusDerzeit sind die Luftschiffe vorwiegend zu touristischenZwecken im Raum Bo<strong>de</strong>nsee im Einsatz.Seit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufnahme von Rundflügenwur<strong>de</strong>n annähernd 120 000 Passagiere beför<strong>de</strong>rt.Anlässlich <strong>de</strong>s 175. Geburtstages von Graf Zeppelinfan<strong>de</strong>n in Friedrichshafen Son<strong>de</strong>rflügestatt, und so hatte auch <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> Luftwaffeim DBwV, Hauptmann Andreas Steinmetz,die Gelegenheit, sich persönlich von <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit<strong>de</strong>s Luftfahrzeugs zu überzeugen.Der Flug, von <strong>de</strong>r einzigen, aus Großbritannienstammen<strong>de</strong>n Luftschiffpilotin Kate Boarddurchgeführt, war ein einmaliges Erlebnis.Zeppelin, vom Volksmund auch „Narr vomBo<strong>de</strong>nsee“ genannt, gilt als Wegbereiter <strong>de</strong>rmo<strong>de</strong>rnen Luftfahrt. Er schuf das Fundamentzum Aufbau <strong>de</strong>r militärischen Luftfahrt im DeutschenReich und damit auch <strong>de</strong>r Luftwaffe.Somit gilt für <strong>de</strong>n Grafen: „Narrenmund tutWahrheit kund“. In <strong>de</strong>r Person <strong>de</strong>s Grafen Zeppelintrafen sich Patriotismus, soziales Engagementund Begeisterung für die Luftfahrt. Er kanndamit für viele Luftwaffensoldaten ein Vorbildsein.In diesem Sinne "Glück ab und gut Land“!Hauptmann Andreas Steinmetz an Bord <strong>de</strong>s „Zeppelin NT“.as


40 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013StreitkräftebasisEinheitsführer A13 in <strong>de</strong>r SKBDie Umsetzung <strong>de</strong>r Einheitsführin/<strong>de</strong>sEinheitsführers auf die BesoldungsgruppeA13 ist ein wichtiger Bestandteil<strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>s Heeres und <strong>de</strong>rStreitkräftebasis (SKB). In <strong>de</strong>r Zielstruktur<strong>de</strong>r SKB sind alle Kompaniechef(KpChef)-Dienstposten, unabhängig welcher Teilstreitkraftdie Chefin/<strong>de</strong>r Chef angehört, auf dieBesoldungsgruppe A 13 höherdotiert. Dadurchkann ein Offizier zukünftig im „SystemEinheit“ auf <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Funktions- undBesoldungsebenen bis zu sieben Jahre verwen<strong>de</strong>twer<strong>de</strong>n und so als KpChef die Einheit nocherfolgreicher führen, ausbil<strong>de</strong>n und erziehen, alsdieses bisher schon <strong>de</strong>r Fall gewesen ist.Gemeinsamanpacken und diekommen<strong>de</strong>nHerausfor<strong>de</strong>rungenmeistern:Kompaniecheftagung<strong>de</strong>r Streitkräftebasismit<strong>de</strong>m Inspekteur<strong>de</strong>r SKB, VizeadmiralManfredNielson (M.).Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/WolfErhöhte Führungskompetenz an <strong>de</strong>r BasisDurch die Verbesserung <strong>de</strong>r Rahmenbedingungenwird somit Personal auf <strong>de</strong>n SchlüsseldienstpostenEinheitsführerin/Einheitsführerverwen<strong>de</strong>t, das einen höheren Grad an Kompetenzund Erfahrung aufweisen wird. Die Verantwortungfür die Führung einer Kompanie istbereits im Grundbetrieb, vor allem aber im Einsatzeine herausragen<strong>de</strong>, fachlich und persönlichfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Aufgabe. Die Männer und Frauen indiesen Einheiten sollen durch erfahrene undführungsfähige Vorgesetzte bestmöglich geführtwer<strong>de</strong>n. Schon jetzt machen die KpChefs ihreSache gut. Zukünftig wird auf <strong>de</strong>r Teileinheitsebenedie erfor<strong>de</strong>rliche Erfahrungsreife intensiverund länger erworben. Auch die Erhöhung <strong>de</strong>rVerwendungsdauer <strong>de</strong>r Einheitsführerinnen/Einheitsführer trägt dazu bei.Das be<strong>de</strong>utet aber auch, dass die Offiziereetwa drei bis fünf Jahre später als bisher einesogenannte Chefverwendung erhalten. Das Einstiegsalterzum Chef wird dann bei etwa 34 Jahrenliegen. In diesem Lebensalter steht für dasPersonal regelmäßig eine Beför<strong>de</strong>rung zumMajor an. Die zukünftige Chefin/<strong>de</strong>r zukünftigeChef ist daher <strong>de</strong>mnächst ein Stabsoffizier. Kurzum:Die Verlängerung <strong>de</strong>r Stehzeiten für dieKpChefs in <strong>de</strong>n Einsatzkompanien führt zu einerErhöhung <strong>de</strong>r Führungskompetenz an <strong>de</strong>r Basisund dient <strong>de</strong>r Steigerung <strong>de</strong>r Professionalität undStärkung <strong>de</strong>r Einheits- und Verbandsebene.Umsetzung bis 2015Im Jahr 2013 sind bereits folgen<strong>de</strong> Verbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>rStreitkräftebasis auf ihre neue Soll-Organisationumgestellt und haben damit die Voraussetzung,um Majore auf KpChef-Verwendungen einzusetzen:„Leuchtturmprojekt“ <strong>de</strong>r NATO●●●●●●●LogBtl 161, DelmenhorstLogBtl 172, BeelitzElokaBtl 911, StadumElokaBtl 912, NienburgElokaBtl 931, DaunElokaBtl 932, Frankenberg/E<strong>de</strong>rFüUstgBtl 292, Dillingen/DonauWeitere Verbän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n bis En<strong>de</strong> 2013 nochfolgen:● LogBtl 171, Burg● SpezPiBtl 164, Husum● FüUstgBtl 293, MurnauDamit wer<strong>de</strong>n bereits 10 Verbän<strong>de</strong> die Umstellungauf KpChef A13 vollzogen haben. DieUmsetzung <strong>de</strong>r organisatorischen Maßnahmenin <strong>de</strong>r Streitkräftebasis wer<strong>de</strong>n sich bis in dasJahr 2015 erstrecken. gerhard <strong>de</strong>tteDie Bun<strong>de</strong>swehr betritt mit <strong>de</strong>m Multinationalen Kommando Operative Fuhrung zukunftsweisen<strong>de</strong>sNeuland. Die Soldaten und zivilen Mitarbeiter aus 18 Nationen sind auf weltweite Einsätzeunter <strong>de</strong>m Mandat von EU, NATO und Vereinten Nationen spezialisiert.Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/Stephanie BarheierUlm. Mit einem feierlichen Appell auf <strong>de</strong>mUlmer Münsterplatz hat <strong>de</strong>r Inspekteur <strong>de</strong>rStreitkräftebasis, Vizeadmiral Manfred Nielson,zum 1. Juli das Multinationale KommandoOperative Führung in Dienst gestellt. Alszukunftsweisen<strong>de</strong> Antwort auf die stets komplexerwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen von Einsätzenund <strong>de</strong>m Zwang zur effizienteren Nutzungvorhan<strong>de</strong>ner militärischerMittel sei diesein „Leuchtturmprojektund Juwel fürunsere Bun<strong>de</strong>swehrund darüber hinaus“,so Nielson.Dem MultinationalenKommandoOperative Führungin Ulm gehören Soldatenund zivileMitarbeiter aus 18Nationen an.Das Multinationale Kommando OperativeFührung – englische Multinational Joint HeadquartersUlm – führt im Auftrag <strong>de</strong>r EuropäischenUnion o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Vereinten Nationenzukünftig vermehrt auch Krisen- undHilfseinsätze <strong>de</strong>r NATO in aller Welt. Dazu ist esaufgrund <strong>de</strong>r hochmobilen Gefechtsstand- undmo<strong>de</strong>rnen IT-Ausstattung je<strong>de</strong>rzeit und schnellverlegbar. Dem in <strong>de</strong>r Ulmer Wilhelmsburgkasernebeheimateten neuen Kommando gehören800 Soldaten und zivile Mitarbeiter aus zunächst18 Nationen an, <strong>de</strong>nen noch weitere folgen sollen.Das militärische Zeremoniell auf <strong>de</strong>m UlmerMünsterplatz mit zahlreichen militärischen undzivilen Gästen stieß auch in <strong>de</strong>r Bevölkerung aufgroßes Interesse. Tausen<strong>de</strong> verfolgten <strong>de</strong>n Aufstellungsappell,<strong>de</strong>ssen Höhepunkt ein gemeinsamesOpen-Air-Konzert <strong>de</strong>s Heeresmusikkorps10 aus Ulm und <strong>de</strong>r Militärmusik Vorarlberg ausBregenz war.christoph scheppe


Streitkräftebasis Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 41Vorstand SKB mit Rechenschaftsberichtauf <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sversammlungenZwischen Februar und Juli hielten dievier Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s ihre Lan<strong>de</strong>sversammlungenab. Um <strong>de</strong>n Delegierten ausTruppen- und Standortkameradschafteneinen Überblick über ihre Tätigkeit in <strong>de</strong>nvergangenen zwei Jahren zu geben, warenauch Hauptmann Jörg Greiffendorf undOberstabsfeldwebel Jürgen Görlich bei <strong>de</strong>nVeranstaltungen vor Ort. Dabei stellte <strong>de</strong>r VorstandStreitkräftebasis im DBwV zunächst seineZuständigkeiten dar, <strong>de</strong>ren Bandbreite durch dieNeuausrichtung stark gewachsen ist. Mit <strong>de</strong>nAbteilungen Personal, AIN und IUD sowie ihrenzugehörigen Oberbehör<strong>de</strong>n und nachgeordnetenBereichen sind wesentliche Aufgaben hinzugekommen.Als weiteren Tätigkeitsschwerpunktbenannte Greiffendorf die Zusammenarbeit mit<strong>de</strong>m neuen Inspekteur Streitkräftebasis, VizeadmiralManfred Nielson, und <strong>de</strong>ssen Team,mit <strong>de</strong>m Übergangsvertrauenspersonenausschuss,<strong>de</strong>m Übergangsbezirkspersonalrat sowie<strong>de</strong>m neu gewählten Bezirkspersonalrat. Hierkonnte <strong>de</strong>r Vorstand SKB von einer überaus positivenEntwicklung in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit<strong>de</strong>n han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Personen berichten.Thema reger Diskussionen und auch vonEinzelgesprächen mit <strong>de</strong>n Kamera<strong>de</strong>n warenverschie<strong>de</strong>ne Baustellen bei <strong>de</strong>r Neuausrichtung<strong>de</strong>r SKB, wie beispielsweise die Situation <strong>de</strong>rHauptmannJörg Greiffendorfberichtet auf<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sversammlungOstüber dieTätigkeit <strong>de</strong>sVorstan<strong>de</strong>sSKB.Personalratswahlen im BAIUDBw:Mitstreiter gesucht!Als Teil <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr-Reform ist aus<strong>de</strong>r früheren Territorialen Wehrverwaltung<strong>de</strong>r neue Ressourcenbereich IUDgewor<strong>de</strong>n. Die Geschäftsbereiche von einstmalsfünf Mittelbehör<strong>de</strong>n (Bun<strong>de</strong>samt für Wehrverwaltungund vier Wehrbereichsverwaltungen)wer<strong>de</strong>n in einem neuen, großen Bun<strong>de</strong>samtzusammengefasst. An<strong>de</strong>rs als bisher wer<strong>de</strong>n invielen dieser Dienststellen Soldaten verwen<strong>de</strong>t.Das stellt die Personalvertretungen <strong>de</strong>sBereichs vor neue Herausfor<strong>de</strong>rungen.Sie sind Mitglied im DBwV und wollensich aktiv in die Wahrnehmung <strong>de</strong>r personellen,innerdienstlichen und sozialen Belange<strong>de</strong>r Arbeitnehmer, Beamten und Soldaten<strong>de</strong>s Bereichs IUD einbringen? Dannsind Sie hier richtig! Zur Wahl stehen an: ÖPR,GPR und BPR im Bun<strong>de</strong>samt für Infrastruktur,Das Projektteamfürdie Wahlenim BereichBAIUDBwbesteht aus:OTL WilhelmWeyandtOTL HenrikMunzerUmweltschutz und Dienstleistungen (BAI-UDBw) selbst und seinen Außenstellen, ÖPRund GPR im Zentrum Brandschutz und seinenAußenstellen, mit Besetzung <strong>de</strong>r militärischenDienstposten in diesen Dienststellen auch dieSoldatengruppen in <strong>de</strong>n ÖPR und GPR bei <strong>de</strong>nBun<strong>de</strong>swehr-Dienstleistungszentren und beimVerpflegungsamt <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr.Für Arbeitswillige im Zulauf: Sie sind auchdann wahlberechtigt und wählbar, wenn Sie biszum Tag <strong>de</strong>r Stimmabgabe im Zuständigkeitsbereicheines dieser zu wählen<strong>de</strong>n Gremienankommen wer<strong>de</strong>n. Im Zweifelsfall holen Siedazu <strong>de</strong>n Rat <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sgeschäftsstelle ein.Sie wollen dabei sein? Das ist prima!Mel<strong>de</strong>n Sie sich „asap“ bei mitbestimmung@dbwv.<strong>de</strong>o<strong>de</strong>r wilhelmweyandt@bun<strong>de</strong>swehr.org.baiudbwRARin AnkeGodschalkSönke Daniel-HirschfeldIngeMichelsenFahrschulen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Truppenübungsplätze.Weiterhin berichtete Hauptmann Greiffendorfausführlich über die Herausfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Rückführung<strong>de</strong>s Materials aus Afghanistan. Insbeson<strong>de</strong>redie Situation in Trapzon stellte er mitvielen Fotos und Zahlen anschaulich dar. Aberauch die Kampagne „Ich war’s“ sowie das Ergebnis<strong>de</strong>r zweiten Zielgruppenbefragung aus Sicht<strong>de</strong>r SKB waren Themen <strong>de</strong>r Veranstaltungen.Schließlich erläuterte <strong>de</strong>r Vorstand auchnoch Beson<strong>de</strong>rheiten im Vorstand SKB, wie dieMitarbeit bei <strong>de</strong>n Themen Europa und Personalmanagement,und gab einen Ausblick auf dieHauptversammlung und die möglichen Kandidatenzur Vorstandswahl. Während HauptmannGreiffendorf wie<strong>de</strong>r für das Amt <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>nSKB zur Verfügung steht, wird OberstabsfeldwebelGörlich für das Amt <strong>de</strong>s 1. Stellvertreten<strong>de</strong>nBun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n kandidieren. EinVorschlag für seine Nachfolge als stellvertreten<strong>de</strong>rVorsitzen<strong>de</strong>r SKB wird im September durch<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorstand bekannt gegeben.Auf <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sversammlungen hatten auchdie Bewerber für die Delegiertenwahl <strong>de</strong>r SKBdie Möglichkeit, sich und ihre Beweggrün<strong>de</strong> vorzustellen.Der Vorstand SKB gratuliert auf diesemWege nochmals allen Delegierten zur Wahlund freut sich auf ein Wie<strong>de</strong>rsehen in Berlin. jgTraditionelles Grillfestin EuskirchenEuskirchen. „Je<strong>de</strong>r ist willkommen und Rohrfrei“ hieß es beim 12. Standortgrillen <strong>de</strong>r StandortkameradschaftEuskirchen unter <strong>de</strong>m Vorsitzvon Hauptfeldwebel Roman Reiter. Mehrals 100 Gäste waren gekommen, unter ihnen dieBun<strong>de</strong>stagsabgeordneten Detlef Seif (CDU) undGabriele Molitor (FDP), die 1. stellvertreten<strong>de</strong>Bürgermeisterin <strong>de</strong>r Stadt Euskirchen, ChristianeLoeb, sowie zahlreiche Vertreter aus <strong>de</strong>nverschie<strong>de</strong>nen Verbän<strong>de</strong>n und Vereinen. In entspannterAtmosphäre gab es ausreichend Möglichkeitzu Gesprächen auf Augenhöhe. Da auchdie „Wetterfrösche“ vom Amt für Geoinformationswesenfür angenehme Temperaturen gesorgthatten, fan<strong>de</strong>n die frisch gegrillten Würstchenund kühlen Getränke regen Absatz.stoka euskirchenFoto: Christine HepnerFoto: StOKa Euskirchen


Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/Jelena Wiedbrauk42 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013OberstabsbootsmannKai KästelMarineNeues vomVorstand MarineFregattenkapitänJens TischerErste Kommandantinnen übernehmen das Ru<strong>de</strong>r„Wir sind Kommandantinnen.“Kiel. Ein historischer Tag und ein Meilenstein in<strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Deutschen Marine: ZwölfJahre nach<strong>de</strong>m im Sommer 2001 alle militärischenLaufbahnen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr auch fürFrauen geöffnet wur<strong>de</strong>n, übernahmen nun dieersten bei<strong>de</strong>n weiblichen Marineoffiziere dasWilhelmshaven. Nach ihrer Beteiligung aneiner US-Flugzeugträgergruppe lief die „Hamburg“En<strong>de</strong> Juni wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n nord<strong>de</strong>utschenMarinestützpunkt ein. Seit Anfang <strong>de</strong>s Jahreswaren Schiff und Besatzung in verschie<strong>de</strong>nenManövern – von <strong>de</strong>r amerikanischen Ostküstebis in <strong>de</strong>n Persischen Golf – und zum Schutz <strong>de</strong>r„USS Dwight D. Eisenhower“ eingebun<strong>de</strong>ngewesen.Zu Beginn hatte die „Hamburg“ vor <strong>de</strong>rUnsere Marine im EinsatzOperation ATALANTA● Fregatte AugsburgOperation UNIFIL● Korvette Braunschweig● Schnellboot S76 FrettchenStändige Einsatzverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Nato● Ten<strong>de</strong>r Mosel● Minentauchereinsatzboot RottweilKommando überjeweils ein Minenjagdboot.Dass Frauen in <strong>de</strong>rMarine Führungsverantwortungwahrnehmen,ist inzwischenNormalität. Dass sieaber die Verantwortungfür ein Boot und <strong>de</strong>ssenBesatzung tragen, isteine Premiere. Seit MitteJuni nun führtKapitänleutnant Inkavon Puttkamer dasKommando über dasMinenjagdboot „Homburg“,eines von insgesamt13 Booten <strong>de</strong>s inKiel beheimateten 3.Minensuchgeschwa<strong>de</strong>rs.Auf <strong>de</strong>m Schwesterboot „Datteln“ übernahmam gleichen Tag Kapitänleutnant HelenaLin<strong>de</strong>r-Jeß das Kommando.„Ich betrachte es als ganz beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung,aber auch als große Chance, ab heutedas Kommando auf <strong>de</strong>m Minenjagdboot ,Dat-Küste Floridas an einer Einsatzvorausbildungmit <strong>de</strong>r US-Flugzeugträgergruppeum die „USS HarryS. Truman“ teilgenommen. Unmittelbardanach schloss sich die Fregatte<strong>de</strong>r Flugzeugträgergruppe umdie „USS Dwight D. Eisenhower“an. Nach ersten gemeinsamenÜbungen im Mittelmeer verlegte<strong>de</strong>r Verband in das Seegebiet imnördlichen Arabischen Meer undPersischen Golf. Fortan übernahmdie „Hamburg“ die Koordinationund Überwachung sämtlicher Flugbewegungenim Umkreis von 180 Kilometern um <strong>de</strong>n Verband.Unter <strong>de</strong>m Kommando von FregattenkapitänRalf Kuchler legte die „Hamburg“ in dieserZeit mehr als 40 000 Seemeilen zurück.Der Einsatz war eine Premiere, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>rkommandiere US-Admiral Michael R. Manazirhatte erstmals in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r US Navyeine <strong>de</strong>utsche Fregatte mit <strong>de</strong>m alleinigen Schutzeines amerikanischen Flaggschiffes beauftragt.Die <strong>de</strong>utsche Besatzung stellte dabei ihre eigeneteln’ führen zu dürfen. Für mich ist das ein einzigartigesErlebnis“, sagte Kapitänleutnant Lin<strong>de</strong>r-Jeßnach <strong>de</strong>r Kommandoübernahme. „Auchich freue mich auf die vor mir liegen<strong>de</strong> Aufgabeund bin sehr gespannt, was auf mich zukommt“,fügte Kapitänleutnant von Puttkamer hinzu.Die bei<strong>de</strong>n Marineoffiziere haben bislangeine „klassische“ Karriere durchlaufen. Der allgemeinenAusbildung und <strong>de</strong>m Studium schlosssich die typspezifische Ausbildung für Minenabwehrbootean. Es folgten rund drei Jahre alsWachoffiziere mit zahlreichen Teilnahmen aninternationalen Manövern und am UNIFIL-Einsatz.Auch waren bei<strong>de</strong> als Adjutanten tätig: vonPuttkamer beim Befehlshaber <strong>de</strong>s ehemaligenFlottenkommandos und Lin<strong>de</strong>r-Jeß bei <strong>de</strong>rNATO in Brüssel.Kapitänleutnant Andreas Schmidt, <strong>de</strong>r die„Datteln“ für fast drei Jahre in zahlreichenManövern und im NATO-Verband geführt hatte,geht zum Admiralstabslehrgang in die weiterführen<strong>de</strong>Ausbildung. Kapitänleutnant PierreSchubjé, seit Mitte 2011 Kommandant <strong>de</strong>r„Homburg“ , wird im Einsatzstab <strong>de</strong>s UNIFIL-Kontingentes für die <strong>de</strong>utsche Ausbildungsunterstützung<strong>de</strong>r Libanesischen Marine verantwortlichsein.piz marine, eb„Mission accomplished!“ - Fregatte „Hamburg“zurück im Heimathafen„Carrier Strike Group“: RAS-Manöver im Arabischen Meer.Leistungsfähigkeit ebenso wie die <strong>de</strong>r Fregatteund ihrer Systeme mehrfach eindrucksvoll unterBeweis. „Diese Besatzung hat in <strong>de</strong>n vergangenenacht Monaten Unglaubliches geleistet – fürsich, für die Deutsche Marine und für unserLand. Ich bin verdammt stolz auf sie“, resümierteKuchler. Für Kuchler war das Einlaufen in Wilhelmshavenzugleich auch <strong>de</strong>r Abschied alsKommandant <strong>de</strong>r „Hamburg“. Am 1. Juli übergaber das Kommando an FregattenkapitänAxel Schulz.piz marine, ebFoto: US Navy / Ryan D. McLearnon


Marine Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 43Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/Thomas BurkhardtFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Sophie FiebelerFührung von NATO-VerbandübernommenKreta. Nun ist es offiziell: Die Deutsche Marinehat für ein Jahr die operative Führung <strong>de</strong>s ständigenMinenabwehrverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r NATO imMittelmeer übernommen. Im griechischenMarinehafen von Souda Bay auf Kreta wur<strong>de</strong>Fregattenkapitän Matthias Seipel am 24. Junidas Kommando übertragen. Als schwimmen<strong>de</strong>Kommandoplattform dient ihm fortan <strong>de</strong>r Ten<strong>de</strong>r„Mosel“.Zu <strong>de</strong>m feierlichen Anlass waren neben <strong>de</strong>nangetretenen Besatzungen auch nationale undinternationale Militärs gekommen. FregattenkapitänSeipel übernahm die Führungsverantwortungüber die Standing Nato Mine CountermeasuresGroup 2 (SNMCMG2) von Kapitän zurHandover auf Kreta.Maritimes Drei-Län<strong>de</strong>r-FestWilhelmshaven. Anfang Juli feierte die Hafenstadtdas 39. Wochenen<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Ja<strong>de</strong>. Am Nachmittag<strong>de</strong>s ersten Tages gaben OberbürgermeisterAndreas Wagner, <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong> Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>s Marinestützpunktkommandos,Fregattenkapitän Jörg-Harald Mandt, und<strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>s Marinearsenals Christoph Otten<strong>de</strong>n Startschuss für die Feierlichkeiten.Die Besucher <strong>de</strong>s Stadt- und Hafenfesteserwartete ein buntes Programm mit Flottenpara<strong>de</strong>,Besichtigung <strong>de</strong>r Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ und Öffnung <strong>de</strong>s Marinearsenals.Auch Marineeinheiten aus Polen und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>nbeteiligten sich am Hafenfest: PolenVerbindungsboote <strong>de</strong>r Deutschen Marine beim Hafenfest.See Marco von Kölln. Dieser hatte <strong>de</strong>n Verbandinterimsweise vom Hauptquartier im englischenNorthwood aus geführt.US-Admiral Robert Kamensky, <strong>de</strong>r alsNato-Repräsentant die Übergabe leitete, betontein seiner Ansprache, dass die Minenabwehrverbän<strong>de</strong><strong>de</strong>r Nato heute noch genauso wichtig seienwie bei ihrer Einrichtung vor mehr als 40 Jahren.Minen seien einfach herzustellen, unauffälligund können ganze Seefahrtswege lahm legen,so <strong>de</strong>r Admiral.Mit Blick auf seine neue Aufgabe sagte FregattenkapitänSeipel, er wer<strong>de</strong> „die nötigen Richtungenund Weisungen vorgeben, gleichzeitigaber auch auf die Fähigkeit <strong>de</strong>s Stabes und <strong>de</strong>rEinheiten vertrauen“.Zum abschließen<strong>de</strong>n Empfang ludAdmiral Kamensky auf das Flug<strong>de</strong>ck <strong>de</strong>r„Mosel“ ein. So konnten die Besatzungsmitglie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>s Ten<strong>de</strong>rs die Crews <strong>de</strong>sbereits bestehen<strong>de</strong>n Gefüges aus <strong>de</strong>r britischen„HMS Ledbury“ und <strong>de</strong>r türkischen„Edincik“ etwas näher kennenlernen. DerVerband wird in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n sechsMonaten im östlichen Mittelmeer operativeund seemännische Fähigkeiten imBereich <strong>de</strong>r Minenabwehr trainieren undanwen<strong>de</strong>n. Anfang 2014 löst das Schwesterschiff„Rhein“ die „Mosel“ als Flaggschiffab.piz marine, ebmit <strong>de</strong>m Minensuchboot „ORP Gardno“ und dieNie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Korvette „HNLMS Zeeland“.Am Abend <strong>de</strong>s Eröffnungstages lud FlottillenadmiralJürgen zur Mühlen, Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>r Einsatzflottille 2, zahlreiche Gäste ausMilitär, Politik und Wirtschaft auf die Fregatte„Mecklenburg-Vorpommern“ ein. In seinerAnsprache ermutigte er die Anwesen<strong>de</strong>n, diemaritime Gemeinschaft in <strong>de</strong>r Region durchintensive Gespräche weiter zu stärken. Ganz indiesem Sinne überreichte <strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>mWilhelmshavener Oberbürgermeister das Duplikateines Notenblattes mit beson<strong>de</strong>rer Geschichte:Anlässlich <strong>de</strong>s Marineballs2012 war <strong>de</strong>r Einsatzflottille2 die Komposition„WilhelmshavenWeiße Gischt“ vom MarinemusikkorpsNordseeübergeben wor<strong>de</strong>n. DiesesMusikstück soll dieMarine ebenso wie dieStadt Wilhelmshavenstets an das MarinemusikkorpsNordsee erinnern,das im Rahmen <strong>de</strong>rNeuausrichtung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrim Frühjahr2014 aufgelöst wird.piz marine, ebDie Besatzung <strong>de</strong>r „Hyäne“ wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>mNikolauspreis ausgezeichnet.Bester <strong>de</strong>r FlotteWarnemün<strong>de</strong>. Jährlich würdigt das EinsatzausbildungszentrumSchiffsicherung (EAZS) <strong>de</strong>rMarine die beste Leistung in <strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nsabwehr-und Gefechtsausbildung (SAGA). DerNikolauspreis 2012 wur<strong>de</strong> En<strong>de</strong> Juni an dieSchnellbootbesatzung „Hyäne“ verliehen.Die 36-köpfige Besatzung <strong>de</strong>s Schnellbooteshatte ihre Ausbildung im Winter 2012 absolviert.Urkun<strong>de</strong> und Trophäe nahm <strong>de</strong>r Kommandant<strong>de</strong>r „Hyäne“, Kapitänleutnant Patrick Preuß,entgegen. Der Nikolauspreis, <strong>de</strong>r seinen Namen<strong>de</strong>m Schutzpatron <strong>de</strong>r Seefahrt Sankt Nikolausvon Myra verdankt, wird seit 29 Jahren verliehenund ging nun zum insgesamt achten Mal an einSchnellboot.piz marine, ebBordkonzert für<strong>de</strong>n guten ZweckKiel. Musik lag in <strong>de</strong>r Luft, als das MarinemusikkorpsOstsee kürzlich zum Kieler-Woche-Konzert auf die „Bran<strong>de</strong>nburg“ lud.Rund 300 Gäste genossen das musikalischeEvent auf <strong>de</strong>m Flug<strong>de</strong>ck <strong>de</strong>r Fregatte.Unter <strong>de</strong>r Leitung von FregattenkapitänFriedrich Szepanzky spielte das Musikkorpseinen Mix aus klassischen Märschen, Filmmusikenund Seemannslie<strong>de</strong>rn. Das Konzertdiente neben <strong>de</strong>r Unterhaltung auch einemguten Zweck: Es wur<strong>de</strong>n Spen<strong>de</strong>n für die Flutopferin Lauenburg gesammelt. Dabei kamen1 400 Euro an Spen<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>rn zusammen. ■Spen<strong>de</strong>n für die Flutopfer nimmtdie Heinz-Volland-Stiftung – MildtätigeStiftung <strong>de</strong>s DBwV entgegen.Kennwort: HochwasserhilfeVolksbank Bonn Rhein-Sieg eGKontonummer: 500 500Bankleitzahl 380 601 86Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/Christin KrakowFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Ulrike Harz


44 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013SanitätsdienstFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Pascal LenzNeue Komman<strong>de</strong>urin undUnterstellungswechsel in MünchenGeneralarzt Dr. Erika Franke führt die Sanitätsaka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr. Damit steht erstmaligeine Frau an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie.München. Mit einem Appell unterstellte <strong>de</strong>rInspekteur <strong>de</strong>s Sanitätsdienstes, GeneraloberstabsarztDr. Ingo Patschke, die Sanitätsaka<strong>de</strong>mie<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr <strong>de</strong>m Kommando Sanitätsdienst<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr und setzte GeneralarztDr. Erika Franke als Komman<strong>de</strong>urin ein.Rund 150 Gäste und Abordnungen aus <strong>de</strong>mKommandobereich <strong>de</strong>s Sanitätsamtes wohnten<strong>de</strong>m Kommando- und Unterstellungswechselbei. In ihrer Ansprache als kommissarischeAmt schefin <strong>de</strong>s Sanitätsamtes <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrsagte Generalarzt Franke: „Dieser Umglie<strong>de</strong>rungsprozessim Rahmen <strong>de</strong>r Neuausrichtung isterneut ein großer Schritt für <strong>de</strong>n Sanitätsdienst,<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>n betroffenen Menschen und ihrenFamilien viel abverlangt.“ Die neue Komman<strong>de</strong>urindankte ihrem Vorgänger, Generalarzt Dr.Norbert Weller, für seinen „unermüdlichen persönlichenEinsatz für die Sache und das Wohl <strong>de</strong>rAka<strong>de</strong>mie“. Dankbar sei sie auch, weiterhin aufseine Fachexpertise zählen zu können. GeneralarztWeller wird <strong>de</strong>r neuen Aka<strong>de</strong>mie als Direktorfür <strong>de</strong>n Bereich Wehrmedizinische und -pharmazeutischeWissenschaft und FähigkeitsentwicklungSanitätsdienst erhalten bleiben.Lebenslange Aus-, Fort- und WeiterbildungGeneraloberstabsarzt Patschke ging in seinerRe<strong>de</strong> auf die Geschichte und Leistungen <strong>de</strong>sSanitätsamtes <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr ein. In <strong>de</strong>r letztenPhase <strong>de</strong>s Sanitätsamtes habe Franke dieFührungsaufgabe mit ruhiger, aber wenn nötigauch fester Hand geführt, so <strong>de</strong>r Inspekteur.Er hob jedoch auch die notwendigen Verän-Kommandowechsel beim Lazarettregiment 11Friedrichstadt. Der wohl letzte Kommandowechselbeim Lazarettregiment 11 aus Seethwur<strong>de</strong> En<strong>de</strong> Juni vor <strong>de</strong>r Kulisse <strong>de</strong>s nordfriesischenHollän<strong>de</strong>rstädtchens Friedrichstadt vorgenommen.Oberstarzt Dr. Bernd Mattiesen,stellvertreten<strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur KommandoGeneralarztDr. NorbertWeller,GeneraloberstabsarztDr. IngoPatschke undGeneralarztDr. ErikaFranke (v. l.)besiegelnper HandschlagdieÜbergabe.<strong>de</strong>rungen hervor und gab einen Ausblick auf dieHerausfor<strong>de</strong>rungen für die Angehörigen <strong>de</strong>rumstrukturierten und vergrößerten neuenSanitätsaka<strong>de</strong>mie. „Lebenslange Aus-, Fort- undWeiterbildung sind kein Luxus, son<strong>de</strong>rn das Ölim Getriebe <strong>de</strong>s Sanitätsdienstes <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr“,betonte Patschke.Sanitätsdienstliches KompetenzzentrumDie Sanitätsaka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr wird voneiner Ausbildungseinrichtung zum sanitätsdienstlichenKompetenzzentrum für Ausbildungund Lehre, wehrmedizinische Forschung undFähigkeitsentwicklung ausgebaut. Damit wirdFlottillenarzt Dr. Tim Fiedler,Oberstarzt Dr. Bernd Mattiesenund Oberfeldarzt Dr. Arne Müller(v. l.) während <strong>de</strong>s Kommandowechsels.Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung,übergab das Kommando vonOberfeldarzt Dr. Arne Müller anFlottillenarzt Dr. Tim Fiedler. ZahlreicheGäste aus <strong>de</strong>r Politik sowie Vertreteraus <strong>de</strong>r Wirtschaft und Freun<strong>de</strong><strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s wohnten <strong>de</strong>r Zeremoniebei. Oberstarzt Mattiesen hob in seinerRe<strong>de</strong> die loyale und verlässlicheArbeit von Oberfeldarzt Müller hervor. Für seinenächste Verwendung als Leiter <strong>de</strong>s SanitätszentrumsEckernför<strong>de</strong> wünschte er ihm viel Soldatenglück.Bis zur Auflösung im Jahr 2015 steht dasLazarettregiment 11 noch mit zahlreichen Auf-<strong>de</strong>r engen Verzahnung von Forschung und LehreRechnung getragen. Ihr wur<strong>de</strong>n die Institute fürRadiobiologie, Mikrobiologie sowie Pharmakologieund Toxikologie unterstellt. „Die Aka<strong>de</strong>miewird damit insgesamt grundlegend neu ausgerichtet“,sagte Franke.Als gleichberechtigtes Element reiht sich dieSanitätsaka<strong>de</strong>mie in <strong>de</strong>r Führungsstruktur <strong>de</strong>sSanitätsdienstes <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr neben <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>nFähigkeitskommandos ein und wird damit in<strong>de</strong>r Wertigkeit angehoben. Mit <strong>de</strong>m Wegfall <strong>de</strong>sKommandobereichs <strong>de</strong>s Sanitätsamtes <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrwur<strong>de</strong> <strong>de</strong>ssen Auflösung zum En<strong>de</strong> diesesJahres eingeleitet. knut klein, ebträgen in Verantwortung. So wer<strong>de</strong>n weiterhinRekruten ihre allgemeine Grundausbildung amStandort Seeth absolvieren. Auch sind einsatzvorbereiten<strong>de</strong>Ausbildungen verschie<strong>de</strong>nster Artfür Einsätze <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr mit sanitätsdienstlicherBeteiligung Schwerpunkte <strong>de</strong>s Regiments.Darüber hinaus wird das Lazarettregiment11 die Verantwortung als Leitverband fürdas 33. Deutsche Einsatzkontingent ISAF sowiefür die in Mali stationierten Soldaten <strong>de</strong>s 3. Kontingentsübernehmen.Schließlich folgt die Auflösung mit geplantemAbschluss zum 30. Juni 2015. Um <strong>de</strong>n Soldatinnenund Soldaten <strong>de</strong>s Lazarettregiments 11frühestmögliche Planungssicherheit zu geben,wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n nächsten Wochen mit <strong>de</strong>r jeweilszuständigen Personalführung das weitere Vorgehenbesprochen und Handlungsmöglichkeitenfestgelegt. Ab Herbst 2015 soll die StapelholmerKaserne in Seeth zivil weitergenutzt wer<strong>de</strong>n.wolfgang plünzke, ebFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Julia Langer


Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/SchirrmeisterRennerod. Premiere im Westerwald: NeunVertreter <strong>de</strong>r hessischen Bereitschaftspolizeikamen erstmals nach Rennerod, um sich mit<strong>de</strong>n Soldaten <strong>de</strong>s Westerwäl<strong>de</strong>r Verban<strong>de</strong>s ineinem Vergleichsschießen zu messen.Der Tag auf <strong>de</strong>m Alsberg begann für die dritteKompanie <strong>de</strong>s Lazarettregiments 21 „Westerwald“und die Kollegen <strong>de</strong>r Bereitschaftspolizeimit einer Vorstellung <strong>de</strong>s neuen Schießausbildungskonzeptes<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr. Darin wer<strong>de</strong>ndie Erfahrungen aus <strong>de</strong>n Auslandseinsätzendirekt in <strong>de</strong>r praktischen Schießausbildungumgesetzt, um die Soldaten bestmöglich aufgefährliche Situationen vorzubereiten. DieSzenarien waren für viele Bereitschaftspolizistenallerdings nicht neu. PolizeihauptkommissarMichael Lippeke beispielsweise war selbstschon im Auslandseinsatz in Afghanistan un<strong>de</strong>rklärt: „Auch bei uns wird die Ausbildungschon seit <strong>de</strong>n neunziger Jahren zunehmend einsatzbezogenerund wie bei <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr sindvor allem die Nah- und Mitteldistanzen hier entschei<strong>de</strong>nd.“Seit 2002 sind immer wie<strong>de</strong>r bis zuSanitätsdienst Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 45„Westerwäl<strong>de</strong>r“ treten gegen Bereitschaftspolizeiauf <strong>de</strong>m Schießstand an200 <strong>de</strong>utsche Polizisten im Auslandseinsatz, umafghanische Polizeikräfte vor Ort auszubil<strong>de</strong>n.Während das Schießen am Vormittag nochim Simulator stattfand, ging es am Nachmittagdann auf die Standortschießanlagein Seck. Dersportliche Wettbewerbzwischen Bun<strong>de</strong>swehr undPolizei wur<strong>de</strong> in zwei Disziplinen– mit <strong>de</strong>r P8 und<strong>de</strong>m G36 – ausgetragen.Bei<strong>de</strong> Siege gingen an dieBereitschaftspolizisten.Oberstabsarzt Dr.Igor Amann, Kompaniechef<strong>de</strong>r dritten Kompanie,sagte am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Tages:„Ich hoffe, dass wir heute<strong>de</strong>n Grundstein für eine fürbei<strong>de</strong> Seiten fruchtbare,freundschaftlich-kameradschaftlicheZusammenarbeitlegen konnten.“ DieOberstabsarzt Dr. Igor Amann (l.) und Korvettenkapitän DirkMiesler (r.) begrüßten die hessischen Polizisten unter Führungvon Polizeihauptkommissar Michael Lippeke (4. v. l.).Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhaus Hamburg mitneuem BettenhausHamburg. Es ist die größte infrastrukturelleMaßnahme in <strong>de</strong>r 55jährigen Geschichte <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>swehrkrankenhauses Hamburg: <strong>de</strong>rMitte Juni feierlich eingeweihte Neubau <strong>de</strong>sBettenhauses. Vier Jahre hatte <strong>de</strong>r Bau gedauertund 46 Millionen Euro waren investiertwor<strong>de</strong>n. Nun stehen auf vier Etagen insgesamt307 Betten für die Normal- und Intensivpflegezur Verfügung.In seiner Eröffnungsre<strong>de</strong> begrüßte <strong>de</strong>r Chefarzt<strong>de</strong>s Hauses, Generalarzt Dr. JoachimHoitz, zahlreiche Gäste und Mitarbeiter. Erdankte allen, die am Gelingen <strong>de</strong>s Großprojektesbeteiligt waren, für ihren Anteil an dieser nunsichtbaren, herausragen<strong>de</strong>n Leistung. Der Komman<strong>de</strong>urGesundheitseinrichtungen und stell-vertreten<strong>de</strong>r Inspekteur <strong>de</strong>s Sanitätsdienstes,Generalstabsarzt Dr. Detlev Fröhlich, machtenoch einmal <strong>de</strong>utlich, dass <strong>de</strong>r Neubau <strong>de</strong>s Bettenhausesam Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhaus Hamburgein unausweichlicher Schritt gewesen sei,um weiterhin eine qualifizierte Behandlung undhochwertige Pflege leisten zu können.Das im Stadtteil Wandsbek gelegene Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhausist seit Jahrzehnten einunverzichtbarer Baustein in <strong>de</strong>r Kliniklandschaft<strong>de</strong>r Hansestadt. Das Krankenhaus beherbergtnicht nur die größte Rettungsstation Nord<strong>de</strong>utschlands,son<strong>de</strong>rn leistet auch eine wichtigeUnterstützung im Bereich <strong>de</strong>r luft- und bo<strong>de</strong>ngebun<strong>de</strong>nenNot- und Unfallversorgung. Je<strong>de</strong>sJahr vertrauen durchschnittlich 5 000 Soldaten,aber auch mehr als7 000 zivile Patientenauf die hohenmedizinischenStandards <strong>de</strong>r 14Übergabe <strong>de</strong>sSchlüssels fürdas neue Bettenhausvon KlausSchablitzki (l.),Leiter <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sbauabteilung,an <strong>de</strong>n Chefarzt,Generalarzt Dr.Joachim Hoitz.Westerwäl<strong>de</strong>r Sanitäter wer<strong>de</strong>n schon bald dieGelegenheit zu einer sportlichen Revanchebekommen, <strong>de</strong>nn die Einladung nach Mainz-Kastel steht. Benjamin maiorano, ebFachabteilungen. So würdigte <strong>de</strong>r HamburgerInnensenator Michael Neumann in seinerAnsprache auch die beson<strong>de</strong>re Bindung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhausesan die Region und diegute Zusammenarbeit mit vielen zivilen Einrichtungen<strong>de</strong>r Hansestadt wie beispielsweise <strong>de</strong>rBerufsfeuerwehr.Wie ein Staffelstab wur<strong>de</strong> ein symbolischerSchlüssel vom Architekten und GeneralplanerThomas Jansen an <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sbauabteilung,Klaus Schablitzki, weitergereichtund von diesem schließlich an Generalarzt Hoitzübergeben. Mit <strong>de</strong>m Durchtrennen <strong>de</strong>s rotenBan<strong>de</strong>s war die Eröffnung <strong>de</strong>s neuen Bettenhausesschließlich vollzogen. Das Leistungsangebot,das nun mehr Soldaten und Zivilisten zurVerfügung steht, ist beeindruckend: Von <strong>de</strong>n 307Betten, auf vier großzügig gestaltete Obergeschosseverteilt, entfallen 285 auf neun Normalpflegestationen.Zwölf Betten stehen für einehochmo<strong>de</strong>rne Intensivstation zur Verfügung,zehn Betten für eine Intermediate-Care-Station.Im Erdgeschoss befin<strong>de</strong>t sich nun die neu gestalteteNotaufnahme.Ein Höhepunkt im Rahmen <strong>de</strong>r Einweihungwar <strong>de</strong>r sogenannte Bürgertag. Nachbarn <strong>de</strong>sHauses, Mitarbeiter, <strong>de</strong>ren Familien und vieleinteressierte Bürger <strong>de</strong>r Hansestadt nutzten dieGelegenheit, „ihr“ neues Krankenhaus zubesichtigen. Alle Fachabteilungen präsentiertensich mit Informationsangeboten, Vorführungenund Mitmach-Aktionen. Musikalisch begleitetwur<strong>de</strong> das Event durch das Luftwaffenmusikkorps.stefan maaßen, ebFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Sabine Darantik


46 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Kameradinnenund Kamera<strong>de</strong>n,Anfang Juli fand in Bamberg die Lan<strong>de</strong>sversammlungSüd<strong>de</strong>utschlandstatt. Damit haben alle Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>ihre Lan<strong>de</strong>sversammlungenabgehalten und wir können zielstrebigauf die 19. Hauptversammlung inBerlin zugehen. In Bamberg, wie auchauf <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Lan<strong>de</strong>sversammlungen,wur<strong>de</strong>n die gestellten Anträge mitviel Engagement und fachlichem Hintergrundin <strong>de</strong>n Ausschüssen diskutiertund dann <strong>de</strong>m Plenum vorgeschlagen.Auch wenn einige Anträgenicht die Mehrheit in <strong>de</strong>n Ausschüssenund im Plenum fan<strong>de</strong>n, so wur<strong>de</strong> doch<strong>de</strong>utlich, was unseren KameradschaftenEhemalige Soldaten / Reservistenund Hinterbliebenen für die Zukunft<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s wichtig war. Im Koordinierungsausschusswer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>ssenMitglie<strong>de</strong>r die Beschlüsse aus <strong>de</strong>nvier Lan<strong>de</strong>sversammlungen zusammenführenund als Antragsumdruckvorlegen. Mit <strong>de</strong>n gewählten Delegiertenzur 19. Hauptversammlungwer<strong>de</strong>n, da bin ich mir sicher, guteBeschlüsse gefasst wer<strong>de</strong>n. Ich freuemich auf die gemeinsame Beratung.Liebe Kameradinnen und Kamera<strong>de</strong>n,die Zustimmung zu <strong>de</strong>n Maßnahmen<strong>de</strong>s DBwV, die Beihilfebearbeitungszeitenwie<strong>de</strong>r auf ein verträglichesMaß zu reduzieren, ist überwältigend.Es gibt aber auch einige Zweiflerunter unseren Mitglie<strong>de</strong>rn. Es istihr gutes Recht, uns dieses auch zuschreiben. Ich vermisse allerdings bei<strong>de</strong>nen, die nicht betroffen sind undsich entsprechend negativ geäußerthaben, <strong>de</strong>n Gedanken <strong>de</strong>r Solidarität.Gera<strong>de</strong> diese Solidarität macht dieStärke unseres Han<strong>de</strong>lns im DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerband aus. Dashat sich in <strong>de</strong>r Vergangenheit bewährtund ist auch für die Zukunft notwendig.Wir können mit Recht, beson<strong>de</strong>rsin unserem OrganisationsbereichERH, darauf stolz sein. Letzte Informationenzum Thema Beihilfe sindallerdings nicht erfreulich. Siehe hierzuentsprechen<strong>de</strong>n Bericht sowie dieBeiträge auf <strong>de</strong>n ersten Seiten dieserAusgabe.Trotz aller Probleme die wir zubearbeiten haben, endlich hat unsauch <strong>de</strong>r Sommer erreicht, wir lassen<strong>de</strong>n Kopf nicht hängen. Wir wünschenIhnen erholsame Sommertage undallen Urlaubern eine gute ErholungIhrHauptmann a.D.Rolf MeyerVersorgung und EhemaligeBeson<strong>de</strong>re Hinzuverdienstgrenzeauf 450 Euro angehobenZwischenzeitlich ist nach Verkündungim Bun<strong>de</strong>sgesetzblattdie gesetzliche Regelung zur Anhebung<strong>de</strong>r (beson<strong>de</strong>ren) soldatenversorgungsrechtlichenHinzuverdienstgrenzen,mit <strong>de</strong>r diese an dieneue Verdienstgrenze für Minijobsangepasst wer<strong>de</strong>n, in Kraft getreten.Die Anhebung von bisher 400 Euroauf nunmehr 450 Euro monatlichgilt dabei rückwirkend ab <strong>de</strong>m1. Januar 2013.In <strong>de</strong>r Praxis wirkt sich dieseNeuregelung insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>nnachfolgen<strong>de</strong>n drei Bereichen bei<strong>de</strong>r Versorgung <strong>de</strong>r Berufssoldatenaus:Sommerfestmit Ehrungen1. Steuerfreie Einmalzahlunggemäß § 38 Abs. 4 SVGEine nachträgliche Kürzungbzw. Rückfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>rvorgenannten Einmalzahlungenthaltenen Monatsanteils (44Euro) erfolgt nunmehr erst,wenn monatlich Einkünfte vonmehr als 450 Euro erzielt wer<strong>de</strong>n,wobei in zwei Monateninnerhalb eines Kalen<strong>de</strong>rjahresbis zu 900 Euro unschädlichsind.Aber: Wer<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>n Monatemit einem für die Einmalzahlungunschädlichen Hinzuverdienstvon bis zu 900 Euro ausgeschöpft,so liegt kein sog.Minijob mehr vor, da das regelmäßigeArbeitsentgelt (Durchschnittsverdienst)im Sinne <strong>de</strong>sSteuer- und Sozialversicherungsrechtsüber 450 Euro liegt(14 x 450 Euro = 6.300 Euro : 12= 525 Euro).Insofern empfiehlt es sichdurchaus in <strong>de</strong>r Regel, sich überdas gesamte Jahr an <strong>de</strong>r 450,00Euro-Grenze zu orientieren.2. Vorübergehen<strong>de</strong> Erhöhung<strong>de</strong>s Ruhegehaltssatzes (§ 26a SVG)§ 26 a SVG hat insbeson<strong>de</strong>re –aber nicht nur – bei Berufssoldatenmit Vordienstzeiten in <strong>de</strong>rehemaligen NVA praktischeBe<strong>de</strong>utung. Die über die Vorschriftauf Antrag möglicheErhöhung <strong>de</strong>s Ruhegehaltssatzes(Prozentsatzes für die Pensionsberechnung)entfällt nunmehrnur noch dann, wenn <strong>de</strong>rmonatsdurchschnittliche Hinzuverdienstim Kalen<strong>de</strong>rjahr stattbisher 466,67 Euro <strong>de</strong>n Betragvon 525 Euro übersteigt. Wirddie Tätigkeit nicht über dasgesamte Kalen<strong>de</strong>rjahr ausgeübt,so ist <strong>de</strong>r Monatsdurchschnittauf die Monate <strong>de</strong>s Tätigkeitszeitraumszu beziehen.Auch hier gilt jedoch, dass einMinijob im steuer- bzw. sozialversicherungsrechtlichenSinnenicht mehr vorliegt, sobald <strong>de</strong>rDurchschnittsverdienst450Euro übersteigt.3. Hinzuverdienstgrenze nachZurruhesetzung aufgrundnicht wehrdienstbedingterDienstunfähigkeitFür diesen Fall gilt gemäß § 53Abs. 2 Nr. 3 SVG eine bestimmteHinzuverdienstgrenze(Höchstgrenze), bis zu <strong>de</strong>r diebezogene Pension mit einemHinzuverdienst kürzungsfreiaufgestockt wer<strong>de</strong>n kann. DieHöchstgrenze betrug bisher71,75 Prozent <strong>de</strong>r sog. ruhegehaltfähigenDienstbezüge aus<strong>de</strong>r Endstufe <strong>de</strong>s Grundgehalts<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Besoldungsgruppe,zuzüglich einesAufstockungsbetrages von466,67 Euro. Fortan beträgt <strong>de</strong>rAufstockungsbetrag 525 Euro.Da die Erhöhung <strong>de</strong>r Hinzuverdiensthöchstgrenzerückwirkendzum 1. Januar 2013erfolgt, sollte im Einzelfallgeprüft wer<strong>de</strong>n, ob eine ggf.bereits vorgenommene Pensionskürzungnicht nachträglichzu korrigieren ist. dkHauptmann a.D. Hans-Walter Teßler, Oberstabsfeldwebela.D.F-J. Weber (40 Jahre),Oberstleutnant a.D.Siegfried Walther,Frau U. Schindler, (25Jahre), Oberstleutnanta.D. Widow, (50 Jahre)und Hauptmann a.D.Rolf Meyer (v.l.n.r.).Die ERH Garmisch-Partenkirchenführte ihr Sommerfest2013 bei schönstem Sonnenscheinim Juli in <strong>de</strong>r Eishütte am Kainzenbadin Partenkirchen durch. DerVorsitzen<strong>de</strong> Oberstleutnant a.D.Siegfried Walther konnte 46 Mitglie<strong>de</strong>rbegrüßen. Beson<strong>de</strong>rs wur<strong>de</strong><strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> ERH im Bun<strong>de</strong>svorstand,Hauptmann a.D. RolfMeyer sowie <strong>de</strong>r Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>Oberbayern, Hauptmann a.D.Hans-Walter Teßler, mit seiner Gattinbegrüßt.Der Vorsitzen<strong>de</strong> ERH, Hauptmanna.D. Meyer, berichtete über die<strong>de</strong>rzeitige Situation <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr.Er berichtete über die seit 1. Juli 2013gültigen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Beihilfebearbeitungund die neu geschaffenenBeihilfestellen Stuttgart undDüsseldorf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes für zentraleDienste und offene Vermögensfragen(BADV). Meyer machte <strong>de</strong>utlich,dass <strong>de</strong>r DBwV es nicht hinnimmt,dass die Bearbeitung <strong>de</strong>r Beihilfensich über 6 bis 8 Wochen undmehr hinzieht. Das Bun<strong>de</strong>sministeriumfür Verteidigung hat dazu seineHausaufgaben nicht gemacht. Wie eszukünftig mit <strong>de</strong>r Bearbeitungszeitweitergehen soll, wird in Gesprächenmit <strong>de</strong>m BADV für die Versorgungsempfängerbesprochen. Bei <strong>de</strong>r Postkartenaktion„Beihilfe“ wur<strong>de</strong>n 44000 Karten gesammelt..Ein weiteres Anliegen ist die„Härtefall-Stiftung“. RadargeschädigteAntragsteller, die ihre Anträgezurückgezogen haben, sollten dieseunbedingt erneut stellen.Nach <strong>de</strong>n Vorträgen erfolgten dieEhrungen von Mitglie<strong>de</strong>rn für ihrelange treue Mitgliedschaft im Deutschen<strong>Bun<strong>de</strong>swehrverband</strong>:Die Ehrungen wur<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>nVorsitzen<strong>de</strong>n ERH, Hauptmann a.D.Rolf Meyer, <strong>de</strong>m Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>nOberbayern, Hauptmann a.D.Hans-Walter Teßler, und <strong>de</strong>n 1. Vorsitzen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Kameradschaft OTLa.D., Siegfried Walther, vorgenommen.


Versorgung und Ehemalige Die Bun<strong>de</strong>swehr Agust 2013 47Enttäuschung in hohem MaßeNoch im Juni haben wir <strong>de</strong>m Wort unseres Bun<strong>de</strong>sministers <strong>de</strong>r Verteidigung,Thomas <strong>de</strong> Maizière vertraut. Ich persönlich habe voneinem „Riesenerfolg“ gesprochen.Das Ergebnis ist ernüchternd und beschämend!Wie<strong>de</strong>r einmal sind wir von <strong>de</strong>r politischen Führung unseres Ministeriumszutiefst enttäuscht wor<strong>de</strong>n. Inzwischen wird bereits von dreiMonaten gesprochen, bis wir unsere Beihilfe erhalten.Was sagen wir <strong>de</strong>r Witwe eines Hauptfeldwebels, die dringend auf dieAbrechnung <strong>de</strong>r Beihilfe wartet und <strong>de</strong>r die Mahnungen von Ärzten o<strong>de</strong>rKrankenhäusern ins Haus flattern?Mit <strong>de</strong>m Vertrauen auf die Aussage <strong>de</strong>s Ministers und <strong>de</strong>ren Veröffentlichungsind auch wir als <strong>Deutscher</strong> Bun<strong>de</strong>swehrVerband, und hierbeson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> ERH, in die berechtigte Kritik <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rgelangt.Der Druck aus <strong>de</strong>r Mitgliedschaft wächst immer mehr. Es wird Zeit,verehrter Herr Minister, das jetzt Dampf abgelassen wird. Dieser Druckwird Sie und Ihr Haus treffen, <strong>de</strong>nn „ Sie“ sind bei unseren Mitglie<strong>de</strong>rn imWort, auch wenn an<strong>de</strong>re Ressorts inzwischen die Aufgaben übernommenhaben. Das, was ihr Haus übergeben hat, sind nicht gemachte Hausaufgaben.Als Schulnote wür<strong>de</strong>n Sie eine glatte 6 mit Sternchen bekommen.Wer jetzt auf die Straße geht, wird von uns nicht mehr aufzuhalten sein,Wir bekun<strong>de</strong>n aber auch unsere Solidarität mit <strong>de</strong>n Mitarbeitern, diein an<strong>de</strong>re Ressorts gewechselt sind: auch auf <strong>de</strong>ren Rücken wird das Problem<strong>de</strong>r Personalausglie<strong>de</strong>rung ausgetragen.Wir hatten auf das Ministerwort gehofft, nun sind wir bitter enttäuscht,Herr Bun<strong>de</strong>sverteidigungsminister Thomas <strong>de</strong> Maizière.Abzüge beim WitwengeldAuf Seite 41 im Verbandsmagazin07/2013 haben wir die ab 1.August 2013 gelten<strong>de</strong>n Ruhegehälterbzw. Witwengel<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>mjeweiligen Brutto-Betrag dargestellt.Aus gegebener Veranlassung seinochmals ausdrücklich darauf hingewiesen,dass das Witwengeld imFalle einer bestehen<strong>de</strong>n Pflichtversicherungin <strong>de</strong>r gesetzlichen Krankenversicherungbzw. sozialen (=gesetzlichen) Pflegeversicherungum weitere Abzüge zu vermin<strong>de</strong>rnist. Der Abzug für die gesetzlicheKrankenversicherung beträgt dabei<strong>de</strong>rzeit 15,5 Prozent, <strong>de</strong>r Beitrag fürdie soziale Pflegeversicherung 1,025Prozent <strong>de</strong>s Witwengel<strong>de</strong>s.Der Beitrag für die soziale Pflegeversicherungdarf dabei nicht mit<strong>de</strong>m sog. Abzug für Pflegeleistunggemäß § 55 f <strong>de</strong>s Soldatenversorgungsgesetzes(SVG) verwechseltwer<strong>de</strong>n. Bei letzterem han<strong>de</strong>lt essich rechtlich um keinen Beitrag fürdie Pflegeversicherung, son<strong>de</strong>rnum eine reine Versorgungskürzung,mit <strong>de</strong>r eine Mehrbelastung <strong>de</strong>rRentner in <strong>de</strong>r sozialen Pflegeversicherungwirkungsgleich auf dieVersorgungsempfänger übertragenwird.Im Gegensatz zum Abzuggemäß § 55 f SVG reduzieren dieBeiträge für die gesetzliche Kranken-bzw. soziale Pflegeversicherungnicht das steuerpflichtige Brutto.Bemessungsgrundlage für dievorgenannten Beiträge ist aber dasWitwengeld nach Reduzierung um<strong>de</strong>n Abzug gemäß § 55 f SVG. Dieserbeträgt 1,025 Prozent <strong>de</strong>s an sichzu zahlen<strong>de</strong>n Brutto-Witwengel<strong>de</strong>s.Im Falle einer Versicherung <strong>de</strong>rWitwe in <strong>de</strong>r privaten Krankenversicherungentfallen die geson<strong>de</strong>rtenBeiträge für gesetzliche Krankenundsoziale Pflegeversicherung.Hier richtet sich <strong>de</strong>r Versicherungsbeitragausschließlich nach <strong>de</strong>mindividuell geschlossenen Versicherungsvertragmit <strong>de</strong>m privaten Versicherungsunternehmen.dkHinweis:Mit <strong>de</strong>r letzten Bezügeabrechnung, gültig ab 1.7.2013 ist in <strong>de</strong>m „kleingedruckten“Text auf <strong>de</strong>n Seiten 2 und 3 <strong>de</strong>r Bezügeabrechnung eine wichtigeInformation zu <strong>de</strong>n zuständigen Pensionsregelungsbehör<strong>de</strong>n (Zahlung<strong>de</strong>r Versorgungsbezüge) und <strong>de</strong>n zuständigen Beihilfestellen enthalten.Bitte unbedingt lesen!!!!!!!!Verwendung bei <strong>de</strong>r NATO mitanschließen<strong>de</strong>r PensionskürzungEine gerechte Regelung?Nicht selten wer<strong>de</strong>n Berufssoldatenwährend ihrer Dienstzeit fürdie Tätigkeit im öffentlichen Diensteiner zwischenstaatlichen o<strong>de</strong>r überstaatlichenEinrichtung (z. B. NATO-Agentur im In- o<strong>de</strong>r Ausland) unterWegfall <strong>de</strong>r Dienst- und Sachbezügebeurlaubt o<strong>de</strong>r führen diese Tätigkeitsogar nach ihrer Zurruhesetzunganschließend noch fort. Wird durchdiese Tätigkeit eine zusätzliche Versorgungerworben (NATO PENSIONSCHEME), so sieht § 55 b <strong>de</strong>s Soldatenversorgungsgesetzes(SVG) eineAnrechnung auf die nationalen Versorgungsbezügeim Wege einer sog.Ruhensregelung vor.Dies gilt auch und vor allem für<strong>de</strong>n Fall, dass in Ermangelung einesAnspruchs auf laufen<strong>de</strong> Versorgung z.B. von <strong>de</strong>r NATO – dafür wird nämlichin <strong>de</strong>r Regel eine min<strong>de</strong>stens zehnjährigeTätigkeit vorausgesetzt – statt<strong>de</strong>ssenein sog. (einmaliger) Kapitalbetraggezahlt wird, <strong>de</strong>r vom Soldatennicht innerhalb einer Ausschlussfristvon einem Jahr nach <strong>de</strong>r Beendigung<strong>de</strong>r Tätigkeit bei <strong>de</strong>r NATO an <strong>de</strong>nDienstherrn abgeführt wird.Dieser Kapitalbetrag ist dann zurDurchführung <strong>de</strong>r Anrechnungsvorschriftnach einer gesetzlichen Vorgabein eine laufen<strong>de</strong> Versorgung umzurechnenbzw. zu verrenten.Letztlich kommt es auch in diesenFällen regelmäßig zu einer teilweiseerheblichen monatlichen Kürzung <strong>de</strong>rVersorgungsbezüge.In diesem Zusammenhang wirdvon <strong>de</strong>n Betroffenen als beson<strong>de</strong>rsungerecht und belastend empfun<strong>de</strong>n,dass nach <strong>de</strong>rzeitiger Rechtslage dieKürzung <strong>de</strong>r nationalen Versorgungsbezügeauf <strong>de</strong>r Zeitachse nicht entfällt,wenn die Summe <strong>de</strong>r monatlichenKürzungsbeträge <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>s bezogenenKapitalbetrages erreicht hatbzw. dieser „abgegolten“ ist. Ab diesemZeitpunkt kann von einer eigentlichenDoppelversorgung aus öffentlichenKassen nicht mehr gesprochenwer<strong>de</strong>n, da die seinerzeit gewährteLeistung vom Empfänger zu diesemZeitpunk (vergleichbar einem Darlehen)nunmehr abbezahlt wor<strong>de</strong>n ist.Der als Begründung für die <strong>de</strong>rzeitigeRechtslage herangezogenesachliche Grund, eine Doppelversorgungaus (nationalen) öffentlichenKassen zu vermei<strong>de</strong>n, ist auch insoweitzu hinterfragen, als regelmäßignur ein bestimmter Bruchteil <strong>de</strong>r fürdie Zahlung <strong>de</strong>r Kapitalabfindungaufgebrachten Mittel aus nationalenöffentlichen Kassen stammt. Zwischenzeitlichhaben einzelne Betroffene<strong>de</strong>n Klageweg beschritten unddabei insbeson<strong>de</strong>re BerechnungssowieVerzinsungsfaktoren im Zusammenhangmit § 55 b SVG in Fragegestellt. Die dazu bisher ergangenenUrteile <strong>de</strong>r Verwaltungsgerichtsbarkeitführten aber noch nicht zu einerzufrie<strong>de</strong>nstellen<strong>de</strong>n Lösung bzw. endgültigenKlärung <strong>de</strong>r Rechtslage.Zu <strong>de</strong>n bis zum 30.09.1994 gelten<strong>de</strong>nFassungen <strong>de</strong>s § 55 b SVG istzu<strong>de</strong>m noch ein Verfahren vor <strong>de</strong>mBun<strong>de</strong>sverfassungsgericht anhängig.Erschwerend tritt nämlich bei diesenFassungen noch hinzu, dass die Höhe<strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r NATO erhaltenen Kapitalbetrageskeinerlei Begrenzungswirkungauf die Höhe <strong>de</strong>s monatlichenKürzungsbetrages hat, so dass sichbeson<strong>de</strong>rs hohe Missverhältnisseergeben können.Da in vielen Fällen <strong>de</strong>n Betroffenen„die Zeit wegläuft“, soll neben <strong>de</strong>rausstehen<strong>de</strong>n Klärung durch dieGerichtsbarkeit zur Vorbereitung eineretwaigen politischen Initiative nachfolgendim Wege einer reinenBestandsaufnahme die mögliche Zahl<strong>de</strong>r betroffenen Soldaten bzw. Beamten(§ 56 BeamtVG enthält eineinhaltsgleiche Parallelvorschrift)ermittelt wer<strong>de</strong>n.Es wird daher gebeten, nachfolgen<strong>de</strong>Angaben per Post o<strong>de</strong>r per Email –möglichst bis zum 30.09.2013 –zumachen:Name <strong>de</strong>r Organisation (z. B. NAM-SA, NETMA etc.):Dauer <strong>de</strong>r Verwendung bei <strong>de</strong>r zwischen-bzw. überstaatlichen Einrichtung:Höhe <strong>de</strong>s erhaltenen Kapitalbetrages:Monatlicher Kürzungsbetrag bei <strong>de</strong>rVersorgung:Bisher durch <strong>de</strong>n Dienstherrn vorgenommeneKürzung <strong>de</strong>r Versorgungsbezüge:Ungefährer Zeitpunkt <strong>de</strong>r Abtragung<strong>de</strong>s Kapitalbetrages:Die Angaben bitte an folgen<strong>de</strong>Anschrift übermitteln:<strong>Deutscher</strong> Bun<strong>de</strong>swehrVerbandReferat VR-1Südstraße 12353175 BonnE-mail: VR-1@dbwv.<strong>de</strong>Ihre eingehen<strong>de</strong>n Angaben wer<strong>de</strong>nvom DBwV anonym behan<strong>de</strong>lt. Ziel<strong>de</strong>r Datenerfassung ist es, über eineparlamentarische Regelung zu einerfür alle Beteiligten zufrie<strong>de</strong>nstellen<strong>de</strong>nLösung zu gelangen.


48 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Auch in NRW wird dieDienstzeit berücksichtigt!Bonn. Wechselt ein SaZ als Beamter in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>s-bzw. Kommunaldienst <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Nordrhein-Westfalen,so wer<strong>de</strong>n seine Vordienstzeitenbei <strong>de</strong>r Stufenfestsetzung berücksichtigt. DasDienstrechtsanpassungsgesetz für das LandNordrhein-Westfalen vom 16. Mai 2013, am 24.Mai 2013 im Gesetz- und Verordnungsblatt <strong>de</strong>sLan<strong>de</strong>s NRW verkündigt, sieht eine entsprechen<strong>de</strong>Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sbesoldungsgesetzesvor. Das bisherige System <strong>de</strong>s Besoldungsdienstaltersist auch in <strong>de</strong>m einwohnerstärkstenBun<strong>de</strong>sland in ein System mit Erfahrungsstufenumgeän<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n.Mit <strong>de</strong>r ersten Ernennung in ein Beamtenverhältnismit Anspruch auf Dienstbezüge beimLand o<strong>de</strong>r bei einer Kommune erfolgt eine Stufenfestsetzung.Bei <strong>de</strong>r Festsetzung <strong>de</strong>r Erfahrungsstufewer<strong>de</strong>n nach § 27 Absatz 2 Satz 4 <strong>de</strong>sübergeleiteten Besoldungsgesetzes für das LandNordrhein-Westfalen frühere Dienstzeiten mitAnspruch auf Dienstbezüge in einem Beamten-,Richter- o<strong>de</strong>r Soldatenverhältnis bei einemöffentlich-rechtlichen Dienstherrn im Geltungsbereich<strong>de</strong>s Grundgesetzes berücksichtigt. Sieführen zu einer Vorverlegung <strong>de</strong>s Beginns <strong>de</strong>sStufenaufstiegs. Somit wer<strong>de</strong>n die Vordienstzeiten<strong>de</strong>r Soldatinnen auf Zeit und Soldaten auf Zeitohne nähere und weitere Prüfung berücksichtigt.Viele Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r haben mittlerweile solche„soldatenfreundliche“ Regelungen, bei einigenBun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn gibt es aber Handlungsbedarf.Wie in <strong>de</strong>r Vergangenheit bereits geschehen,wer<strong>de</strong>n wir auch weiterhin bei fehlen<strong>de</strong>nRegelungen <strong>de</strong>r Dienstzeitanerkennung <strong>de</strong>r SaZbei einem Wechsel zum Beamten für das Wohl<strong>de</strong>r SaZ kämpfen. Wir sind für unsere Mitglie<strong>de</strong>rda!mkTermineSeptember03.09.: Berufsorientierungstag „Gewerblichtechnischerund kaufmännischer Bereich inklusiveIT und Medien“ <strong>de</strong>s BFD Köln und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagenturfür Arbeit; 9-15 Uhr; Tagungszentrum– Heeresamt, Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Kaserne,Brühler Straße 300, 50968 Köln; Ansprechpartner:BFD Köln, BFDKoelnkun<strong>de</strong>nservice@bun<strong>de</strong>swehr.org,Dorina Geib / Rafael Nolte, (0221)9371- 4466 / - 432205.09.: Informations- und Kontaktmesse fürKöche und Küchenmeister <strong>de</strong>s BFD Kiel; 9-12Uhr; MUS Plön, Ausbildungshalle 8 Insp. DerLogistikschule Bw, Ruhleben 30, 24306 Plön;Info: KCKielBFDStoTEutin@bun<strong>de</strong>swehr.org,Tel.: (04521) 7748-202/201/20012.09.: Job- und Bildungsmesse <strong>de</strong>s BFD Münster;Unna; Ansprechpartner: Herr Sandhowe,Tel.: (0251) 60948 32519.09.: 9. Job- und Bildungsmesse <strong>de</strong>s BFD Berlin;Julius-Leber-Kaserne in Berlin; Ansprechpartner:Herr Krieger, Tel.: (030) 6794 215719.09.: Job- und Bildungsmesse <strong>de</strong>s BFD Kiel amStO Hamburg; 9-13 Uhr; Reichspräsi<strong>de</strong>nt-Ebert-SaZ-KurierHauptmann S.: Ich schei<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrnach 13 Jahren aus und beginnedirekt im Anschluss ein Angestelltenverhältnis.Ich wollte mich als freiwilliges Mitglied in<strong>de</strong>r gesetzlichen Krankenversicherung(GKV) versichern, da mir klar war, dass ichaufgrund <strong>de</strong>r Höhe meines Einkommensnicht sozialversicherungspflichtig wür<strong>de</strong>.Eine Anwartschaft bei einer gesetzlichen Versicherunghatte ich nicht. Die GKV nimmtmich jetzt nicht auf. Ist das rechtens??Die Frage<strong>de</strong>sMonats …Antwort: Während Ihrer Dienstzeit als SaZhaben Sie Anspruch auf unentgeltliche truppenärztlicheVersorgung und sind <strong>de</strong>shalb von <strong>de</strong>rVersicherungspflicht in einer Krankenversicherungfreigestellt (§ 6 Absatz 1 Nr. 2 <strong>de</strong>s FünftenSozialgesetzbuch (SGB V)).Wenn Sie nach <strong>de</strong>r Dienstzeit eine Beschäftigungaufnehmen und Ihr regelmäßiges Jahresarbeitsentgeltdie Jahresarbeitsentgeltgrenzedirekt übersteigt, so sind Sie unmittelbar mitAufnahme <strong>de</strong>r Beschäftigung versicherungsfrei.Versicherungsfreie Arbeitnehmer könnensich unter bestimmten Voraussetzungen freiwilligin <strong>de</strong>r GKV versichern. Die freiwillige Versicherungist in § 9 SGB V geregelt. Der GKV könnenPersonen beitreten, die als Mitglie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>rVersicherungspflicht ausgeschie<strong>de</strong>n sind und inKaserne (Geb. 20), Osdorfer Landstr. 365, 22589Hamburg; Ansprechpartner: KarrCBw Kiel, BFD,StOT Hamburg, André Metzelaers o<strong>de</strong>r MiriamDettmar, (040) 86648-4768/-4769, KarrCBwKiel-BFDStoTHamburg@bun<strong>de</strong>swehr.org24.-25.09.: SaZ-Tagung <strong>de</strong>s LV Ost; Info:Ost@DBwV.<strong>de</strong>25.09.: IT-Messe für SaZ und FWDL <strong>de</strong>s BFDKoblenz ; 9-15 Uhr; Falkensteinkaserne, 56070Koblenz; Ansprechpartner: Frau Kehl, BFDKoblenz@bun<strong>de</strong>swehr.org,Tel.: (0261) 896 5026Oktober08.10.: Berufsorientierungstag „ÖffentlicherDienst“ <strong>de</strong>s BFD Köln und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur fürArbeit; 9-15 Uhr; Tagungszentrum Heeresamt,Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Kaserne, Brühler Straße 300,50968 Köln; Ansprechpartner: BFD Köln, BFDKoelnkun<strong>de</strong>nservice@bun<strong>de</strong>swehr.org,DorinaGeib/Rafael Nolte, (0221) 9371- 4466/-432215.-16.10.: SaZ-Tagung <strong>de</strong>s LV Süd<strong>de</strong>utschland;Wolnzach; Info: süd@dbwv.<strong>de</strong>22.-23.10.: SaZ-Tagung <strong>de</strong>s LV Nord; Garlstedt;Info: nord@dbwv.<strong>de</strong><strong>de</strong>n letzten fünf Jahren vor <strong>de</strong>m Ausschei<strong>de</strong>nmin<strong>de</strong>stens 24 Monate o<strong>de</strong>r unmittelbar vor <strong>de</strong>mAusschei<strong>de</strong>n ununterbrochen min<strong>de</strong>stens 12Monate versichert waren. Hier wür<strong>de</strong> z.B. aucheine Anwartschaft in <strong>de</strong>r GKV ausreichend sein.Ausnahmen bil<strong>de</strong>n auch die Personen, die erstmalseine Beschäftigung im Inland aufnehmenund aufgrund Überschreitens <strong>de</strong>r Jahresarbeitsentgeltgrenzeversicherungsfrei sind (§ 9 Abs. 1S. 1 Nr. 3 SGB V).Zur letztgenannten Personengruppe zählennicht die Soldatinnen auf Zeit und Soldaten aufZeit, die nach <strong>de</strong>m Ausschei<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Dienstverhältniseine Beschäftigung aufnehmen undwegen <strong>de</strong>r Erhöhung <strong>de</strong>s Arbeitsentgeltes versicherungsfreisind. Mit dieser Bestimmung erhaltendiejenigen die Möglichkeit eines freiwilligenBeitritts zur Krankenversicherung, die als Berufsanfängernur wegen <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>s Jahresarbeitsentgeltesvon <strong>de</strong>r Versicherungspflichtbefreit wer<strong>de</strong>n. Soldatinnen auf Zeit und Soldatenauf Zeit sind hingegen nach Beendigung ihrerDienstzeit nicht mehr als Berufsanfänger bzw.-einsteiger ins Berufsleben anzusehen, da sie,auch wenn sie in einem beson<strong>de</strong>ren Treue- undDienstverhältnis <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr stan<strong>de</strong>n, mitdieser Erwerbstätigkeit bereits ins Berufslebeneingetreten sind.Somit müssen Sie sich privat versichern.Während <strong>de</strong>s Bezuges <strong>de</strong>r Übergangsgebührnissesteht Ihnen ein Beihilfeanspruch zu, sodass Sie zunächst nur die Restkosten durch eineprivate Krankenversicherung ab<strong>de</strong>cken müssen.In diesem Zusammenhang ist <strong>de</strong>r Abschlusseiner Anwartschaft in frühen Dienstjahren empfehlenswert:Sollte einem etwas gesundheitlichzustoßen, muss man nach <strong>de</strong>m Ausschei<strong>de</strong>n aus<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr von dieser Versicherung aufgenommenwer<strong>de</strong>n, so lange man aufgrund vongesetzlichen Bestimmungen nicht versicherungspflichtigist!mk29.10.: Jobmesse <strong>de</strong>s BFD Saarlouis; 9-14 Uhr;Vereinshaus Fraulautern, Saarbrücker Straße 5,66740 Saarlouis; Ansprechpartner: Hr. Ochs,(06831) 1271-2532, DietmarOchs@Bun<strong>de</strong>swehr.orgbzw. KarrCBwSaarlouisBFD@bun<strong>de</strong>swehr.orgNovember6.11.: 8. Job- und Bildungsmesse <strong>de</strong>s BFD Wilhelmshaven;Wilhelmshaven; Ansprechpartner:Herr Gohl, Tel.: (04421) 49 322313.11.: Job- und Bildungsmesse im BereichGesundheit und Soziales <strong>de</strong>s BFD Koblenz; 9-15Uhr; Falkensteinkaserne, 56070 Koblenz;Ansprechpartner: Frau Kehl,BFDKoblenz@bun<strong>de</strong>swehr.org, Tel.: (0261) 896502625.11.: Beratungstag Kfz-Technik <strong>de</strong>s BFD Erfurtmit <strong>de</strong>m BTZ Rohr-Kloster; 13-15.30 Uhr; Berufsbildungs-und Beratungszentrum (BTZ) <strong>de</strong>r HWKSüdthüringen, Kloster 1, 98530 Rohr; Anmel<strong>de</strong>schluss:14.10.2013; Ansprechpartner: BFDErfurt, Hr. Schnei<strong>de</strong>r, (03621) 511-380, HenrykSchnei<strong>de</strong>r@bun<strong>de</strong>swehr.orgmk


SaZ-Kurier Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 49Karrierecenter <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr Stuttgartauf <strong>de</strong>m IHK-FachkräftekongressStuttgart. Fachkräfte fin<strong>de</strong>n, qualifizierenund halten war eines <strong>de</strong>rzentralen Themen auf <strong>de</strong>m Fachkräftekongress<strong>de</strong>r IHK's in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, <strong>de</strong>r am 5. Juni inStuttgart stattgefun<strong>de</strong>n hat.Der Fachkräftemangel wird in<strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren zu einer <strong>de</strong>rgrößten Herausfor<strong>de</strong>rungen für dieWirtschaft. Der <strong>de</strong>mografischeWan<strong>de</strong>l führt dazu, dass vieleUnternehmen ihre freien Stellen nurnoch schwer o<strong>de</strong>r gar nicht mehrbesetzen können. Nicht nur Aka<strong>de</strong>miker,son<strong>de</strong>rn auch viele beruflichausgebil<strong>de</strong>te und weitergebil<strong>de</strong>teKräfte sind knapp.Maßnahmen gegen <strong>de</strong>nFachkräftemangelIhren Mitgliedsunternehmenbieten die IHK`s in Ba<strong>de</strong>n-Württembergeine große Bandbreite anInformationen und Leistungen, diedabei helfen, sich strategisch auf<strong>de</strong>n Fachkräftemangel vorzubereitenund rechtzeitig die passen<strong>de</strong>nMaßnahmen zu ergreifen. Im Rahmen<strong>de</strong>r Aktivitäten <strong>de</strong>s BeratungszentrumsBun<strong>de</strong>swehr-Wirtschaftbeteiligte sich <strong>de</strong>r BFD Stuttgartmit einem Informationsstand auf<strong>de</strong>m „Markt <strong>de</strong>r Möglichkeiten“.Geldlehrer machen Soldaten fit für FinanzenLehrgang an <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrfachschule NaumburgNaumburg. Die eigene Altersvorsorgeberechnen, Darlehenskonditionenrichtig einschätzen undRatenkredite beurteilen können –das kann man lernen, auch ohneeine Banklehre zu absolvieren. ZumBeispiel an <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrfachschule(BwFachS) Naumburg. Siebietet ihren Lehrgangsteilnehmernprofessionellen Unterricht zumrichtigen Umgang mit Geld an. Daskommt bei <strong>de</strong>n Schülern – ehemaligenSoldatinnen und Soldaten aufZeit – sehr gut an.Reinhard Kissel, <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>rBwFachS Naumburg, hat zwei Profisvom gemeinnützigen Verein <strong>de</strong>rGeldlehrer Deutschlands engagiert,um seine Schüler finanzfit zumachen. „Uns ist es wichtig, dassunsere Lehrgangsteilnehmer Kompetenzendazu erwerben können,die sie bisher vielleicht nicht hatten“,beschreibt Kissel sein Engagementin Sachen ökonomischerZahlreiche Gespräche wur<strong>de</strong>n in Stuttgart am Info-Stand <strong>de</strong>sBerufsför<strong>de</strong>rungsdienstes geführt.Die Teilnehmer <strong>de</strong>s Geldunterrichtes mit Zertifikat an <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrfachschuleNaumburg.Grundbildung.Die Finanzberater zeigen Tricksund Tücken von Finanzproduktenund lassen die Schüler etwa selbstZinsen und Zinseszinsen berechnen.Ein spezieller Taschenrechnermacht es möglich, dass ver<strong>de</strong>ckteKosten schnell ans Licht kommen.Ihre fundierte militärische Ausbildung,die darin erworbenen spezifischenKompetenzen sowie dieindividuellen För<strong>de</strong>ransprüche <strong>de</strong>rSoldatinnen und Soldaten auf Zeit,machen sie für die vom Fachkräftemangelbedrohte Wirtschaft interessant.Eine stärkere Nutzung ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>rSoldatinnen und Soldatenauf Zeit, die in <strong>de</strong>n unterschiedlichstenBerufsfel<strong>de</strong>rn qualifiziertsind, könnte zur Min<strong>de</strong>rung<strong>de</strong>s Fachkräftemangels beitragen.Zahlreiche Gespräche mit Firmenvertreternzeugten von <strong>de</strong>mgroßen Interesse an Soldatinnenund Soldaten auf Zeit, einer Klientel,die viele Unternehmen bishernoch nicht in Betracht gezogenhaben, um <strong>de</strong>n Fachkräftemangelabzufe<strong>de</strong>rn.KarrC Bw Stuttgart BFD„Die Schüler haben am En<strong>de</strong> einbesseres Gespür für Gel<strong>de</strong>ntscheidungen“,meint Kissel zufrie<strong>de</strong>n.So zeigen die ersten zehn Lehrgangsteilnehmer<strong>de</strong>s Vorkursesnach erfolgreicher Teilnahme amneuen Wahlfach lächelnd ihr Zertifikat.BiZBw40 Prozent <strong>de</strong>roffenen Stellen inkleinen BetriebenNürnberg. Vier von zehn offenenStellen waren im ersten Quartal2013 in Betrieben mit weniger alszehn Mitarbeitern zu besetzen. Daszeigt eine repräsentative Arbeitgeberbefragung<strong>de</strong>s Instituts fürArbeitsmarkt- und Berufsforschung(IAB). „Daher lohnt es sichfür Arbeitssuchen<strong>de</strong>, nicht nur aufStellenangebote <strong>de</strong>r bekanntengroßen Betriebe zu achten, son<strong>de</strong>rnauch nach Stellenangeboten vonkleinen Betrieben Ausschau zu halten“,sagt ArbeitsmarktforscherinAnja Kettner. Im ersten Quartal2013 gab es auf <strong>de</strong>m ersten Arbeitsmarktbun<strong>de</strong>sweit 950 000 offeneStellen, davon 808 000 in West<strong>de</strong>utschlandund 142 000 in Ost<strong>de</strong>utschland.Im Westen ist damitdas Stellenangebot im Vergleichzum Vorjahresquartal nahezu konstantgeblieben, im Osten gab eseinen leichten Rückgang um fünfProzent.Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Branchen71 Prozent aller offenen Stellenwollten die Arbeitgeber sofortbesetzen. Bei 29 Prozent <strong>de</strong>r Stellenwaren sie bereits auf Personalsuche,planten die Einstellung aber füreinen späteren Zeitpunkt. Knappdie Hälfte aller offenen Stellen hattendie Betriebe <strong>de</strong>n Arbeitsagenturengemel<strong>de</strong>t, wobei die Mel<strong>de</strong>quotein Ost<strong>de</strong>utschland mit 56 Prozent<strong>de</strong>utlich höher lag als die Mel<strong>de</strong>quotein West<strong>de</strong>utschland (43 Prozent).Die Entwicklung <strong>de</strong>r Arbeitskräftenachfragein <strong>de</strong>n Wirtschaftsbereichenwar sehr unterschiedlich.So lag die Zahl <strong>de</strong>r offenen Stellenim Bereich Metalle/Metallerzeugnissemit 12 000 um ein Viertelniedriger als im Vorjahresquartal. Inan<strong>de</strong>ren Bereichen gab es dagegenteils <strong>de</strong>utliche Zuwächse, beispielsweiseim Gastgewerbe (+38 Prozentauf 99 000), im BereichHan<strong>de</strong>l/Reparatur (+36 Prozent auf136 000) und im Bereich Erziehungund Unterricht (+32 Prozent auf23 000).Das IAB erfasst viermal jährlichdas gesamte Stellenangebot,also auch jene Stellen, die nicht <strong>de</strong>nArbeitsagenturen gemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.Im ersten Quartal 2013 wur<strong>de</strong>n9000 Arbeitgeber aller Wirtschaftsbereichebefragt. Die Ergebnisse<strong>de</strong>r IAB-Erhebung zum GesamtwirtschaftlichenStellenangebot(EGS) stehen im Internet unterhttp://doku.iab.<strong>de</strong>/grauepap/2013/os1301.xls.IAB


50 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Generalleutnant Bornzu Besuch imKarrierecenter KasselBun<strong>de</strong>swehr beim HessentagKassel.Am 18. Juni hat sich <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r AbteilungPersonal im Bun<strong>de</strong>sministerium <strong>de</strong>r Verteidigung,Generalleutnant Wolfgang Born, bei seinemBesuch im Karrierecenter <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrKassel über die Situation in <strong>de</strong>r neuen Dienststelleinformiert. Anschließend besuchte er auchdie Karriereberater <strong>de</strong>s Karrierecenters Mainzauf <strong>de</strong>m Hessentag.Das Karrierecenter Kassel ist zentralerAnsprech- und Kooperationspartner für Politik,Industrie und Han<strong>de</strong>l, für Behör<strong>de</strong>n sowie für dieRegionaldirektionen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur fürArbeit mit Zuständigkeit für ganz Hessen. DieSchwerpunktaufgaben liegen in <strong>de</strong>n FähigkeitsbereichenBerufsför<strong>de</strong>rungsdienst (BFD) undReservistenbetreuung/Wehrersatz. Danebenagiert das Karrierecenter Kassel, das nicht überein Assessmentcenter verfügt, zeitlich befristetzur Unterstützung für das Karrierecenter <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr in Mainz. In diesem Rahmen fin<strong>de</strong>npsychologische und medizinische Prüfungenvon Bewerberinnen und Bewerbern für <strong>de</strong>n freiwilligenWehrdienst (FWDL) in Kassel statt.Nach <strong>de</strong>r Begrüßung durch <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>sKarrierecenters Kassel, RegierungsdirektorWerner Arndt, wur<strong>de</strong> im Gespräch mit <strong>de</strong>n Leitern<strong>de</strong>r Teileinheiten sowie <strong>de</strong>m Personalrat dieSituation im neuen Amt unter organisatorischen,personellen und infrastrukturellen Bedingungenausführlich dargelegt. Im Rahmen <strong>de</strong>rGespräche wur<strong>de</strong> Generalleutnant Born auch einStatusbericht zur Situation <strong>de</strong>r Karrierecenterund <strong>de</strong>s BFD aus Sicht <strong>de</strong>s nordhessischen Karrierecentersüberreicht.Hoch motiviertes PersonalGeneralleutnant Born fand hoch motivierteMitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor, die im Wissenum die Be<strong>de</strong>utung ihrer Tätigkeiten mitgroßem persönlichem Einsatz ihre Aufgabe erfüllen.Im Anschluss an das Gespräch ließ es sich <strong>de</strong>rLeiter <strong>de</strong>r Abteilung Personal nicht nehmen, mitRegierungsdirektor Arndt einen Rundgang über<strong>de</strong>n Hessentag zu <strong>de</strong>n Ausstellungsflächen <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr zu machen. Es ist Tradition, dass dieBun<strong>de</strong>swehr während <strong>de</strong>s zehntägigen Lan<strong>de</strong>sfestes,bei <strong>de</strong>m dieses Jahr über 1,5 Millionen Besuchererwartet wur<strong>de</strong>n, mit einem großen Aufgebotan Fahrzeugen und Großgerät <strong>de</strong>n Auftrag und dieLeistungsfähigkeit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr präsentiert.Von beson<strong>de</strong>rem Interesse für GeneralleutnantBorn war selbstverständlich auch die amHessentag teilnehmen<strong>de</strong> Karriereberatung. DasKarrierecenter <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr aus Mainz, dasfür die Nachwuchsgewinnung in Hessen, Rheinland-Pfalzund <strong>de</strong>m Saarland verantwortlich ist,präsentierte sich mit einem Info-Truck und <strong>de</strong>mneuen Karrieremobil auf <strong>de</strong>m Hessentag undkonnte so potentielle Bewerber gezielt über Karrieremöglichkeitenin <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr informieren.BFD KasselSaZ-KurierPersonalpolitik aus einer Hand38. Treffen <strong>de</strong>s Arbeitskreises Bun<strong>de</strong>swehr & Handwerkin <strong>de</strong>r Nahe-RegionIn Herrstein: Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Arbeitskreises mit<strong>de</strong>n Arbeitgeber-Vertretern <strong>de</strong>r KreishandwerkerschaftenBirkenfeld sowie Rhein-Nahe-Hunsrück.Herrstein. Personalmanagement sowie Än<strong>de</strong>rungenin <strong>de</strong>r Berufsför<strong>de</strong>rung für Zeitsoldatenwaren die Schwerpunkte beim 38. Treffen <strong>de</strong>sregionalen Arbeitskreises Bun<strong>de</strong>swehr & Handwerkin <strong>de</strong>r Nahe-Region, das 15 Vertreter ausTruppe, Bun<strong>de</strong>swehrverwaltung und Handwerkim Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege<strong>de</strong>r Handwerkskammer (HwK) Koblenzzusammenführte.Annette Thoss, seit Dezember 2012 Chefin<strong>de</strong>s Karrierecenters (KarrC) Mainz, stellte Aufgabenund Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r 16 KarrC, davon 8 mitAssessment, und 110 Karriereberatungsbüros(KarrBB) vor. Die Dienststellen sind <strong>de</strong>m Personalmanagement<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in Köln unterstellt.Personalgewinnung, -entwicklung und-ausglie<strong>de</strong>rung für militärische und zivileBedienstete erfolgten erstmals in <strong>de</strong>r Geschichte<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr aus einer Hand. Ihre eigeneDienststelle mit 15 KarrBB in Rheinland-Pfalz,Hessen und im Saarland ist zuständig für die Einberufungvon Freiwillig Wehrdienstleisten<strong>de</strong>n,ab Juli 2013 auch für die Auswahl von zivilemPersonal für <strong>de</strong>n mittleren technischen Dienstund die Einstellung von Zeitsoldaten sowie fürdie Dienstleistungsüberwachung und Reservistenbearbeitung.In <strong>de</strong>r Diskussion wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, dass dasKarrC wegen <strong>de</strong>r noch nicht abgeschlossenenInfrastruktur in Mainz und Vakanzen bei <strong>de</strong>rDienstpostenbesetzung noch nicht in allen Aufgabenbereichenvoll arbeitsfähig sei. Assessmentunterstützungund computerunterstützteBewerbervorauswahl bei <strong>de</strong>n KarrBB seienergänzen<strong>de</strong> Lösungen. Vorgeschlagen wur<strong>de</strong> aus<strong>de</strong>m Arbeitskreis, zumin<strong>de</strong>st für diese Interimsphasedie Möglichkeit <strong>de</strong>r Truppenwerbung zurBedarfs<strong>de</strong>ckung stärker zu nutzen. Beson<strong>de</strong>rePriorität lege das KarrC Mainz auf die Info-Arbeit mit Schulen und Bildungsträgern sowie in<strong>de</strong>n sozialen Netzwerken. Für die Kooperationmit Wirtschaftsunternehmen nannte Thoss das„Schaumburger Mo<strong>de</strong>ll“ sowie einen „Mehrwert“<strong>de</strong>r Mitarbeiter durch Führungserfahrungund Qualifizierung bei militärischen Übungen.Michael Fuhr verkörpert einen gelungenenÜbergang von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in die Zivilwirtschaft.Nach <strong>de</strong>r Ausbildung zum Industriekaufmannhatte er sich für zwölf Jahre als Pionieroffizierverpflichtet, studierte Betriebswirtschaftslehrewährend <strong>de</strong>r Offiziersausbildung an <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr-Fachhochschule in Neubiberg unddurchlief anschließend Truppenverwendungenals Zugführer, Kompaniechef und S6-Offizier in<strong>de</strong>r PioBrig 40/Lahnstein. Über <strong>de</strong>n BFD absolvierteer ein Controlling-Aufbaustudium, bevorer 1999 Betriebsberater bei <strong>de</strong>r HwK Koblenzwur<strong>de</strong>, in 2002 zusätzlich Leiter <strong>de</strong>s HerrsteinerZentrums. Das Anfor<strong>de</strong>rungsprofil für seineArbeit umfasse neben Fachkompetenz vor allemauch soziale-, Selbst- und Metho<strong>de</strong>nkompetenz,die zu entwickeln für ihn die Bun<strong>de</strong>swehrdie „hohe Schule“ gewesen sei.Seine Empfehlungen an SaZ, die aus<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr ausschei<strong>de</strong>n, lauten:frühzeitige Zivilberufsplanung, Selbstinitiativeund systematische Suchenach Unterstützung, sich eigene Stärkenaus <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>swehr-Erfahrungenbewusst machen und gezielt potenzielleArbeitgeber kontaktieren. Möglichkeitenhierzu bieten sich bei <strong>de</strong>r AusbildungsmesseHandwerk am 21. Septemberim HwK-Zentrum Bad Kreuznachsowie bei <strong>de</strong>r „Nacht <strong>de</strong>r Technik“am 9. November im HwK-Metall- undTechnologiezentrum Koblenz.Markus Grunenberg, Leiter <strong>de</strong>szum KC Mainz gehörigen BFD Koblenz, stelltenach einem Überblick über seine Dienststelleklar: Nach Inkrafttreten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrreform-Begleitgesetzes am 26. Juli 2012 wer<strong>de</strong> zunächstaltes und neues Berufsför<strong>de</strong>rungsrecht parallelangewen<strong>de</strong>t, je nach Eintrittsdatum in die Bun<strong>de</strong>swehr.Als wesentliche Än<strong>de</strong>rungen stellte eran ausgewählten Fallbeispielen vor:• Verlagerung sämtlicher För<strong>de</strong>ransprüche indie Zeit nach Dienstzeiten<strong>de</strong>• Flexibilisierung <strong>de</strong>s Zahlungsbeginns <strong>de</strong>rÜbergangsgebührnisse bis sechs Jahre nachDienstzeiten<strong>de</strong>• Neuordnung <strong>de</strong>r Dienstzeit begleiten<strong>de</strong>nFör<strong>de</strong>rung• Linearisierung und Erhöhung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>ransprüche• Unterhaltsbeitrag für SaZ 20+ als Kann-Regelung zur Vermeidung sozialer Härten• Linearisierung und Erhöhung <strong>de</strong>r Übergangsbeihilfesowie• Neustrukturierung <strong>de</strong>r Übergangsgebührnisse.Nachgehend wur<strong>de</strong> erläutert, dass Wirtschaftsunternehmenweiterhin gezielt Fachkräfte/Berufsnachwuchsbeim Jobservice <strong>de</strong>s BFDnachfragen können. Die För<strong>de</strong>rmittel <strong>de</strong>s BFDkönnen nach wie vor unter Berücksichtigung vonbetrieblich benanntem Fortbildungsbedarfgenutzt wer<strong>de</strong>n.HwK Koblenz


„Ein Aushängeschild fürdie Bun<strong>de</strong>swehr“Informations- und Kontaktmesse „Perspektive“Baunatal. Rund 400 Soldatinnen und Soldatenund zahlreiche zivile Besucher folgten am 22. Mai<strong>de</strong>r Einladung <strong>de</strong>s Karrierecenters <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr(KarrCBw) Kassel zur elften InformationsundKontaktmesse „Perspektive“ in Baunatal.„Beson<strong>de</strong>rs gefreut hat uns das rege Interesse vonSoldatinnen und Soldaten, die nicht im Einzugsbereich<strong>de</strong>s Karrierecenters Kassel beheimatetsind“, so <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r Zentralabteilung <strong>de</strong>sBerufsför<strong>de</strong>rungsdienstes Kassel, Michael Roh<strong>de</strong>.Die Messe bot eine effiziente Plattform, um<strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r Einglie<strong>de</strong>rung in das zivileBerufsleben und die Personalgewinnung zu vernetzen.Zahlreiche Schüler informierten sich amKarrieretruck <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr über zivile undmilitärische Ausbildungen.„Das Talentkreislaufmo<strong>de</strong>ll ‘gewinnen – qualifizieren– einglie<strong>de</strong>rn’ wird für die Bun<strong>de</strong>swehrimmer wichtiger.“ Dies betonte <strong>de</strong>r Geschäftsführen<strong>de</strong>General <strong>de</strong>s neuen Bun<strong>de</strong>samtes für Personalmanagement<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, Briga<strong>de</strong>generalJürgen Knappe. Der Dienst für Deutschlandsoll sich auch zivilberuflich lohnen, so dass neben<strong>de</strong>n Zeitsoldaten auch weiterhin junge MenschenSaZ-Kurier/Reservisten Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 51Die Informations-und Kontaktmessein<strong>de</strong>r StadthalleBaunatal locktezahlreicheBesucher an –Soldaten undZivilisten. Rund70 potenzielleArbeitgeberund Bildungsträgerstelltenihre Angebotevor.als zivile Mitarbeiter für die Bun<strong>de</strong>swehr gewonnenwer<strong>de</strong>n können. Briga<strong>de</strong>general Eckart Klink,Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>skommandos Hessen,ergänzte: „Veranstaltungen dieser Art sind einAushängeschild für die Bun<strong>de</strong>swehr.“Mit mehr als 70 vertretenen Unternehmenund zahlreichen Dienstleistern, Hochschulen undBildungsträgern gab es ein breites Spektrum anmöglichen Ausbildungs- und Arbeitsplätzen.Beson<strong>de</strong>ren Zuspruch erhielten die Einstellungsberater<strong>de</strong>s öffentlichen Dienstes. Das Bun<strong>de</strong>skriminalamt,<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>snachrichtendienst, die Einstellungsberater<strong>de</strong>r Polizei und <strong>de</strong>r Justiz sowieVertreter <strong>de</strong>r Vormerkstellen Hessen und Sachsenwaren beliebte Anlaufpunkte für die Besucher.Ergänzt wur<strong>de</strong> das Informationsangebotdurch Fachvorträge zu <strong>de</strong>n Themen Ausbildung,Bewerbung, Selbstvermarktung und Arbeitsplatzangebotein Branchen und Firmen. Die Berater<strong>de</strong>s BFD, <strong>de</strong>r Agentur für Arbeit Kassel und <strong>de</strong>sVerban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Metall und Elektro-UnternehmenHessen stan<strong>de</strong>n für zahlreiche persönlicheGespräche und Vermittlungsunterstützung zurVerfügung.KarrC Bw Kassel – BFDBefristet Beschäftigtewer<strong>de</strong>n häufigerübernommenNürnberg. Die Chance, aus einer befristeten ineine unbefristete Beschäftigung übernommen zuwer<strong>de</strong>n, ist seit <strong>de</strong>m Krisenjahr 2009 kontinuierlichgestiegen. Das berichtet das Institut fürArbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). DieZahl <strong>de</strong>r Übernahmen von befristeter in unbefristeteBeschäftigung stieg seit 2009 merklich an.Wur<strong>de</strong>n 2009 noch 30 Prozent <strong>de</strong>r zunächstbefristet angestellten Arbeitnehmer anschließendin eine unbefristete Beschäftigungübernommen, lag <strong>de</strong>r Anteil im Jahr 2012 bei 39Prozent. Der Anteil <strong>de</strong>r Verlängerungen befristeterVerträge betrug in bei<strong>de</strong>n Jahren 33 Prozent.Been<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n 37 Prozent <strong>de</strong>r befristetenArbeitsverhältnisse im Jahr 2009 bzw. 28 Prozentim Jahr 2012.Die Zahl <strong>de</strong>r befristet Beschäftigtenlag 2012 mit rund 2,7 Millionen gut doppeltso hoch wie im Jahr 1996 mit 1,3 Millionen.Von 2011 auf 2012 ist <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r befristetBeschäftigten an allen sozialversicherungspflichtigBeschäftigten mit 9,5 Prozent aber konstantgeblieben. Der Anteil <strong>de</strong>r befristeten Einstellungenan allen Einstellungen ging in <strong>de</strong>nletzten Jahren sogar etwas zurück: Im Krisenjahr2009 betrug er noch 47 Prozent, danach sank erkontinuierlich auf 44 Prozent im Jahr 2012. Gutzehn Jahre zuvor, im Jahr 2001, lag er allerdingserst bei 32 Prozent.Branchenspezifische Unterschie<strong>de</strong>Es gibt <strong>de</strong>utliche branchenspezifische Unterschie<strong>de</strong>bei befristeten Einstellungen und Übernahmen.In <strong>de</strong>n Bereichen „Erziehung undUnterricht“ und „Öffentliche Verwaltung“ wirdsehr häufig befristet eingestellt: Die Befristungsanteilebetragen hier 76 bzw. 60 Prozent.Gleichzeitig sind die Übernahmequoten in diesenBereichen beson<strong>de</strong>rs niedrig: Bei „Erziehungund Unterricht“ lediglich 18 Prozent, imBereich „Öffentliche Verwaltung“ 28 Prozent.Befristet wer<strong>de</strong> in diesen Bereichen vor allem,weil Projekt- und Haushaltsmittel häufig nur füreinen kurzen Zeitraum vergeben wer<strong>de</strong>n, erklärtIAB-Arbeitsmarktforscher Christian Hohendanner.Die IAB-Zahlen zur Befristung im Internet:http://doku.iab.<strong>de</strong>/aktuell/2013/Befristung_2012.pdf.Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> sind in <strong>de</strong>n Zahlennicht enthalten.IABInformationen für Reservistinnen und ReservistenHaben Sie Fragen zum Thema „Reservisten“? Dann informieren Sie sich im offiziellen Portal <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr unter www.reservisten.bun<strong>de</strong>swehr.<strong>de</strong>.Auf dieser Internetseite fin<strong>de</strong>n Sie auch die neue Information für Reservistinnen und Reservisten „RESERVE aktuell“. Diese ersetzt<strong>de</strong>n bisherigen „Informationsdienst für Reservisten und Reservistinnen“. Telefonisch o<strong>de</strong>r per Mail können Sie sich auch an die zentrale Info-Hotlinefür Reservisten und Arbeitgeber wen<strong>de</strong>n. Die Telefonnummer lautet 02241-155155 (Mo.-Do. 8-17 Uhr, Fr. 8-14 Uhr), die Mailadresse ist info@bun<strong>de</strong>swehr.org.Ihre Anfragen wer<strong>de</strong>n dort schnellstmöglich bearbeitet bzw. an die zuständigen Stellen weitergeleitet, von <strong>de</strong>nen Sie eine Antwort erhalten.Die Personal bearbeiten<strong>de</strong> Stelle für Reservistinnen und Reservisten ist seit <strong>de</strong>m 1. Dezember 2012 die Abteilung VI <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes für Personalmanagement<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr (ehemals SDBw Abt IV bzw. PersABw Abt V), erreichbar bis auf weiteres über die Mail-Adressebapersbwvielektrakte@bun<strong>de</strong>swehr.org (Mannschaften/Unteroffiziere) bzw.persabwresoffz@bun<strong>de</strong>swehr.org (Offiziere/ROA). Nähere Informationenerhalten Sie als Mitglied <strong>de</strong>s DBwV natürlich auch gerne in <strong>de</strong>r BGSt Bonn, Abteilung Verbandspolitik und Recht, 0228/3823-222 bzw.VR-6@DBwV.<strong>de</strong>.mk


58 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Personalvertretungen/VertrauenspersonenOberstabsfeldwebel a.D.Andreas HubertLiebe Leserinnen und Leser!… und es gibt sie doch, die Interessenvielfaltselbst bei <strong>de</strong>nen, dieihr Wirken nicht nur in <strong>de</strong>n Dienst<strong>de</strong>r Menschen in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrgestellt haben, son<strong>de</strong>rn sich regelmäßigdann auch ihrer Wie<strong>de</strong>rwahlstellen müssen.Dabei richtet sich <strong>de</strong>r Blick dannsehr häufig ausschließlich auf dieeigenen vier (Büro-) Wän<strong>de</strong> undverstellt damit <strong>de</strong>n Weg fürKampfwertsteigerung.Nischendasein mag zum Wohlfühlenbeitragen, selbst gezogeneGrenzen, sich Abgrenzen vonan<strong>de</strong>ren gesetzlich und damitnicht min<strong>de</strong>r be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n „Funktionären",erleichtern das täglichenGeschäft aber nicht.Wir haben uns im FachbereichBeteiligungsrechte <strong>de</strong>shalb auf<strong>de</strong>n Weg gemacht, die Maschine„Beteiligungsrechte" weiterzuentwickeln.Fehlen<strong>de</strong> Verzahnunglässt manches Rädchen hohl drehen.Leerlauf – ob bewusst o<strong>de</strong>runbewusst – lässt zwar hohe Drehzahlzu, verhin<strong>de</strong>rt aber <strong>de</strong>n Vorwärtsdrang.Das ruft jene auf <strong>de</strong>n Plan, die lieberheute als morgen einen Gangzurückschalten möchten bei <strong>de</strong>nMitwirkungsmöglichkeiten in <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr. Der Zeitpunkt istdaher gekommen, dass Netzwerkweiter zu fassen, als wie es in <strong>de</strong>rVergangenheit praktiziert haben.Blicken wir zurück auf einigeEreignisse <strong>de</strong>r zurückliegen<strong>de</strong>nMonate.Einigkeit war erzielt über eineeinvernehmliche Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>rDienstvorschrift zum Soldatenbeteiligungsgesetz(ZDv 10/2) undinsbeson<strong>de</strong>re die Auflistung <strong>de</strong>rpersonalratsfähigen Dienststellennach § 49 SBG.Auswahlentscheidung bei VersetzungenErfurt. Der Arbeitgeber darf Beschäftigteaus dienstlichen Grün<strong>de</strong>n versetzen(z.B. aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Personalabbauso<strong>de</strong>r Standortschließungen).Diese jahrelange Rechtsprechung <strong>de</strong>rGemeinsam stark o<strong>de</strong>r imeigenen Interesse schwach?Arbeitsgerichte bestätigte das Bun<strong>de</strong>sarbeitsgerichtjetzt erneut in einerEntscheidung vom 10. Juli 2013. Auchwenn in Tarifverträgen <strong>de</strong>r Arbeitgeberberechtigt ist, seine ArbeitnehmerSeit April hing die Überarbeitung<strong>de</strong>r Dienstvorschrift nun in <strong>de</strong>rRedaktionsphase fest, aber nun solles endlich so weit sein. Hoffen wiralso, dass wir alsbald wenigstenssagen können: „Es steht im Netz.“An an<strong>de</strong>rer Stelle allerdingserkenne ich eine schleichen<strong>de</strong> Aushöhlungvon im Gesetz verankertenAnsprüchen auf Mitbestimmung.Vielleicht gut gemeint, aber imErgebnis ungenügend, war und istdie Einrichtung von Übergangsvertrauenspersonenausschüssen(ÜVPA).Übergang steht nicht im Gesetz!Eine gesetzliche Regelung im Bun<strong>de</strong>swehrreformbegleitgesetzhabenMinisterium und Bun<strong>de</strong>stag sogar –trotz konkreter Vorschläge <strong>de</strong>sDBwV – ausdrücklich als überflüssigenSchnickschnack abgelehnt.Etwas später ließ man dann huldvollGna<strong>de</strong>nakte auf die Vertrauenspersonentröpfeln. Wie soll man solche„Rechtspolitik“ auf <strong>de</strong>m Rücken<strong>de</strong>r Vertrauenspersonen nennen?Wi<strong>de</strong>rsprüchlich? Fa<strong>de</strong>nscheinig?Je<strong>de</strong>nfalls nicht seriös!Rechte lassen sich aus diesenGna<strong>de</strong>nakten nach <strong>de</strong>m erklärtenWillen <strong>de</strong>s Ministeriums nichtableiten. Durchsetzúng von Initiativenist jetzt <strong>de</strong>r Beliebigkeit <strong>de</strong>rjeweiligen Ebene überlassen.Erstaunt nehme ich dabei diepositive Botschaft „Alles ist gut“zur Kenntnis. Der rechtlich win<strong>de</strong>lweiche„Übergang“ soll jetzt biszum Sanktnimmerleinstag verlängertwer<strong>de</strong>n, bis <strong>de</strong>reinst mit GottesHilfe die Gesetzesän<strong>de</strong>rung, die dasMinisterium abgelehnt hat, dochnoch vom Himmel fällt.Die vermeintliche Zufrie<strong>de</strong>nheit<strong>de</strong>r ÜVPA wird herausgehoben,„die Inspekteure“ teilen angeblichdas positive Feedback. Was war passiert?Ein überschaubarerGesprächskreis <strong>de</strong>r Ebene A 12 bisA 15 hatte sich getroffen. EinSchelm, wer Böses dabei <strong>de</strong>nkt.Je<strong>de</strong>nfalls, wer sich mit Strukturenbefasst, erkennt schnell, dass diewirkliche Mitbestimmung ausgehebeltwur<strong>de</strong>. Dem bisher stabilenGVPA wur<strong>de</strong>n die Zähne gezogen.Die Tätigkeitsfel<strong>de</strong>r Einsatz, Personalmaßnahmen,Materialwirtschaftsowie Betreuung/ Verpflegung sindkomplett aus <strong>de</strong>r Beteiligung nachSBG „entkommen“, weil es beimEinsFüKdo, beim BAPersBw, beimBAAINBw und beim BAIUDBwkeine ÜVPA gibt. Dazu wird nichteinmal eine ministerielle Krokodilstränevergossen o<strong>de</strong>r Bedauerngespielt.Dass die ÜVPA wohlfeiles Mittelzum Zweck <strong>de</strong>r Entkernung <strong>de</strong>sGVPA sind, erkennen einige dortinzwischen dann, wenn sie nachMitbestimmungsthemen unterhalb<strong>de</strong>r Inspekteursebene bei <strong>de</strong>n neuenFähigkeitskommandos fragen.Auch dort ist die Suche nach möglichstscheunentorgroßen Beteiligungslückenbereits ausgebrochen.Was mag die Motivation sein,diese Verfahren als geeignet zubetrachten?Also wer<strong>de</strong>n die Bezirkspersonalrätewie<strong>de</strong>r einmal gefor<strong>de</strong>rtsein, ihre Rechte mit Zähnen undKlauen zu verteidigen. Wenn diepolitische Führung Abbau bestehen<strong>de</strong>rTeilhabe weiter als Kern <strong>de</strong>rAttraktivitätssteigerung empfin<strong>de</strong>t,dann wird das so sein. Aber sehenwir doch in Ruhe, wer sich zu diesemspätmittelalterlich attraktivenUnternehmen noch verläuft.Wir sagen dazu: Wer so han<strong>de</strong>lt,sägt an <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>r InnerenFührung!Gleichstellung von Soldatinnenund Soldaten ist eine weitere spannen<strong>de</strong>Baustelle. Über eine Reihevon Beson<strong>de</strong>rheiten berichten wir.Die Än<strong>de</strong>rung zum „Soldatinnen-und Soldatengleichstellungsgesetz“ist inzwischen ohne wesentlicheÄn<strong>de</strong>rungen beschlossen wor<strong>de</strong>n.Wir haben uns redlich bemüht,die Fraktionen im Deutschen Bun<strong>de</strong>stagzu überzeugen, dass sie mehrfür die Soldaten tun können undauch sollten. Das Gesetz sollte aberdurch, ohne Wenn und Aber, unddas mit bekannten Mängeln.aus dienstlichen Grün<strong>de</strong>n zu versetzen,ist die Personalmaßnahme nurwirksam, wenn billiges Ermessengewahrt ist, also sowohl die Interessen<strong>de</strong>s Arbeitgebers als auch die Interessen<strong>de</strong>r betroffenen Arbeitnehmerangemessen berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.Die Regierungskoalition hatLinie gehalten, die Opposition hatpflichtgemäß argumentiert und imBun<strong>de</strong>stag abgelehnt, um dann imBun<strong>de</strong>srat doch zuzustimmen.Positiv ist, dass nunmehr dieWahlen <strong>de</strong>r Gleichstellungsbeauftragten,Primärziel <strong>de</strong>s Vorhabens,zeitnah durchgeführt wer<strong>de</strong>n können.Und <strong>de</strong>nnoch springt eineRegierung zu kurz, wenn sie Sachverständigeeinbestellt, um sielediglich zu fragen, ob unbestritteneDiskriminierungen von Soldatenschon die Grenze zur Willkürüberschreiten. Es ist ein himmelweiterUnterschied zwischeneinem „noch nicht willkürlichen“Gesetz und einem guten Gesetz.Die Chance wur<strong>de</strong> vertan. Ob undwann sie wie<strong>de</strong>rkommt, weiß niemand.Liebe Leserinnen und Leser,die Sommerpause steht vor <strong>de</strong>rTür, ein paar sonnige Tage sollenauch für die Beteiliger dabei rausspringen.Natürlich verweilen wir nichtausschließlich in <strong>de</strong>r Hängematte,son<strong>de</strong>rn bereiten zu all diesenThemen weitere Veranstaltungenvor. Am 4./ 5.September wer<strong>de</strong>nwir uns z.B. im Umfeld von Berlintreffen, um in einer Fachtagungüber die Zukunft <strong>de</strong>r Beteiligungsrechtein einem bun<strong>de</strong>swehrgemeinsamenAnsatz nachzu<strong>de</strong>nken.Ihnen/Euch wünsche ich eineerholsame Ferienzeit mitIhren/Euren Familien, unserenKameradinnen und Kamera<strong>de</strong>nim Einsatz rund um <strong>de</strong>n Globuswünsche ich eine sichere Einsatzzeitund eine baldige gesun<strong>de</strong>Rückkehr.HerzlichstVorsitzen<strong>de</strong>r FachbereichBeteiligungsrechteSo war in <strong>de</strong>m zu entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Falleine Auswahlentscheidung, wonachalle zuvor befristet Beschäftigten versetztwer<strong>de</strong>n sollten, ungültig.(Pressemitteilung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sarbeitsgerichtsvom 10. Juli 2013 – 10AZR 915/12)


Personalvertretungen Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 59Kostenübernahme von SpezialschulungenMit Schreiben vom 4. Juli 2013hat BMVg – P III 4 – Az 15-01-01/2 zwei Entscheidungen <strong>de</strong>s OberverwaltungsgerichtsNie<strong>de</strong>rsachsenbekannt gemacht, in <strong>de</strong>nen sich dasGericht mit <strong>de</strong>r Kostenübernahmevon Spezialschulungen für Personalräteauseinan<strong>de</strong>r zu setzen hatte.In <strong>de</strong>n Beschlüssen stellt dasGericht klar, dass die Entscheidungdarüber, ob ein Personalratsmitgliedund gegebenenfalls welches zu einerbestimmten Schulungs- und Bildungsveranstaltungentsen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>nsoll, allein in <strong>de</strong>r Hand <strong>de</strong>s Personalratsliegt. Gleichfalls erinnertdas Gericht aber auch nochmals an<strong>de</strong>n Grundsatz, dass die Kosten füreine Schulung nur dann getragenwer<strong>de</strong>n müssen, wenn die Veranstaltungerfor<strong>de</strong>rlich ist, <strong>de</strong>r Personalratalso ohne die Schulung <strong>de</strong>s zu entsen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nMitglieds seine personalvertretungsrechtlichenBefugnissenicht sachgerecht wahrnehmen kann.Dabei kommt es entschei<strong>de</strong>nd auf dieUmstän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r jeweiligen Dienststelle,bei welcher <strong>de</strong>r Personalratgebil<strong>de</strong>t ist, an. Bei <strong>de</strong>r Beurteilung,ob nach diesen Voraussetzungen <strong>de</strong>rSchulungsbedarf <strong>de</strong>s Personalratserfor<strong>de</strong>rlich ist, steht <strong>de</strong>m Personalratein eigener Prognose- und Beurteilungsspielraumzu, <strong>de</strong>r gerichtlichnur eingeschränkt überprüft wer<strong>de</strong>nkann.Der Personalrat hat zu<strong>de</strong>m bei<strong>de</strong>r Prüfung, ob die Entsendung einesMitglie<strong>de</strong>s zu einer Schulung erfor<strong>de</strong>rlichist, das Gebot <strong>de</strong>r sparsamenVerwendung öffentlicher Mittel zubeachten.Um hier auf Nummer sicher zugehen, sollte ein Personalrat jeweilsrechtzeitig und in <strong>de</strong>m erfor<strong>de</strong>rlichenUmfang vor Aufstellung <strong>de</strong>s Haushaltsplanes<strong>de</strong>r Dienststelle seinenvoraussichtlichen Schulungsbedarfgeltend machen. Ist jedoch eineSchulung für die ordnungsgemäßePersonalratsarbeit unentbehrlich undkann zu einem späteren Zeitpunktihren Zweck nicht mehr erfüllen, sinddie Kosten <strong>de</strong>nnoch zu tragen. WeitereInformationen hierzu enthält dasRundschreiben <strong>de</strong>s BMI vom 28.April 2008 – D I 3 – 212 154-1/1.Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht entschei<strong>de</strong>t:Leistungsvergütung für freigestellte Personalräte ja –aber klagen muss je<strong>de</strong>r selbstLeipzig/Hamburg. Praktisch seitEinführung von Leistungszulagenund Leistungsprämien wird darumgestritten, wie vom Dienst freigestelltePersonalratsmitglie<strong>de</strong>r in dasSystem <strong>de</strong>r leistungsbezogenen Vergütungen(Zulagen, Prämien,Gehaltsstufen) einbezogen wer<strong>de</strong>n.Nun hat das Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht(BVerwG) dieses Thema umfassendbeackert. Obwohl <strong>de</strong>r fraglicheFeststellungsantrag <strong>de</strong>s Personalratsals unzulässig verworfen wur<strong>de</strong>, weiler „<strong>de</strong>r falsche Kläger“ war, nahm dasGericht die Gelegenheit wahr, auch in<strong>de</strong>r Sache mitzuteilen, wie es <strong>de</strong>nkt.Auf diese Weise wur<strong>de</strong> die formalsiegreiche Verwaltung ihres Siegesnicht wirklich froh.Bisher hatte das Bun<strong>de</strong>sinnenministerium(BMI) stets erklärt, dasseinerseits vor <strong>de</strong>r Freistellung bewilligteLeistungszulagen und Leistungsstufenfür ihre festgelegte Laufzeitweiterlaufen, dass aber eine Neubewilligungvon Prämien, Zulagen undLeistungsstufen beim Gehalt während<strong>de</strong>r Freistellung unzulässig seien.Denn nach Meinung <strong>de</strong>s BMI wäre eseine unzulässige Begünstigung, wennfreigestellten Mitglie<strong>de</strong>rn diese Leistungenerhalten könnten, obwohl einebeurteilungsfähige dienstliche Leistungnicht erbracht wird.Irgendwie glaubte man <strong>de</strong>r eigenenamtlichen Meinung aber dochnicht, <strong>de</strong>nn für <strong>de</strong>n Tarifbereich unterschriebdas BMI einen Tarifvertrag,<strong>de</strong>r für freigestellte Arbeitnehmer eineBeteiligung nach Durchschnittswertenvorsieht. Gegen dieses Kud<strong>de</strong>lmud<strong>de</strong>lging ein Hamburger Personalratmit einem Feststellungsantragan, dass <strong>de</strong>r grundsätzliche Ausschlussseiner freigestellten Mitglie<strong>de</strong>rvon leistungsbezogenen Vergütungengegen das Benachteiligungsverbotaus § 46 Absatz 3 Satz 6 Bun<strong>de</strong>spersonalvertretungsgesetz(BPersVG) verstoße. Dies löste einenbunten Reigen Beschlüsse aus.Das Verwaltungsgericht (VG)Hamburg wies <strong>de</strong>n Antrag alsunzulässig zurück, weil es meinte,dieser Anspruch gehöre nicht in dasBeschlussverfahren, son<strong>de</strong>rn in dasUrteilsverfahren nach <strong>de</strong>r Verwaltungsgerichtsordnung;allerdingsunterließ es eine Verweisung <strong>de</strong>sRechtsstreits an das nach seiner Meinungzuständige Gericht.Auf die Beschwer<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Personalratsgab dann das Oberverwaltungsgericht(OVG) Hamburg <strong>de</strong>mAntrag statt und stellte fest: Es ist eineillegale Benachteiligung freigestellterPersonalratsmitglie<strong>de</strong>r, wenn sie vonleistungsbezogenen Vergütungenwegen ihrer Freistellung generell ausgeschlossenwer<strong>de</strong>n.Hiergegen erhob die VerwaltungRechtsbeschwer<strong>de</strong> beim Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht,und hatte damit formalErfolg: Der Antrag <strong>de</strong>s Personalratswur<strong>de</strong> endgültig als unzulässigverworfen.Dabei bekamen VG und OVG bei<strong>de</strong>prozessual Fett ab. Dem VG hieltendie Bun<strong>de</strong>srichter vor, sie hättenanhand ihrer Rechtsauffassung dasVerfahren an das zuständige Gerichtverweisen müssen und daher falschentschie<strong>de</strong>n. Dem OVG wur<strong>de</strong> vorgehalten,dass es nach § 65 ArbGGeigentlich die (falsche) Rechtswegbestimmung<strong>de</strong>s VG gar nicht hätte prüfendürfen. Und weil es bei<strong>de</strong> Gerichtefalsch gemacht hätten, entschei<strong>de</strong>nun das BVerwG in <strong>de</strong>r Sache.Dabei kam dann heraus, dass <strong>de</strong>rAnspruch auf benachteiligungsfreieTeilhabe an leistungsbezogenen Vergütungenein persönlicher Anspruch<strong>de</strong>s freigestellten Mitglie<strong>de</strong>s ist unddaher dieses Mitglied ihn selbst einklagenmuss. Der Personalrat könnedagegen nicht anstelle seiner Mitglie<strong>de</strong>rvorgehen. Der Antrag wur<strong>de</strong>damit unzulässig, weil ein „falscherKläger“ auftrat.Besoldungsrechtlich bekräftigtedas BVerwG <strong>de</strong>n BMI-Erlass insoweit,als vor <strong>de</strong>r Freistellung bewilligtePrämien, Zulagen und Leistungsstufenbeim Gehalt unverän<strong>de</strong>rt weitergezahlt wer<strong>de</strong>n müssen. Dies folgeaus § 46 Absatz 2 Satz 2 BPersVG.Im Gegensatz zur Auffassung <strong>de</strong>sBMI hält das BVerwG aber auch eineNeubewilligung von Leistungsprämien,Leistungszulagen und Leistungsstufenwährend <strong>de</strong>r Freistellung nichtfür ausgeschlossen. Über <strong>de</strong>ren erstmaligeo<strong>de</strong>r erneute Bewilligung seianhand <strong>de</strong>s Benachteiligungsverbotsaus § 46 Abs. 3 Satz 6 BPersVG zu entschei<strong>de</strong>n(Randziffer 26 <strong>de</strong>sBeschlusses). Im Streitfall müssedann <strong>de</strong>r Beamte (o<strong>de</strong>r Soldat) seinenAnspruch im Urteilsverfahren nach<strong>de</strong>r VwGO verfolgen. Wie genau diesdann geprüft und abgearbeitet wird,darüber schwiegen sich die Bun<strong>de</strong>srichterin<strong>de</strong>s aus.(Beschluss <strong>de</strong>s BVerwG vom 30.Januar 2013 – 6 P 5.12)Termine 2013 für unsereGrundschulungen:41. KW 7.10. – 11.10.13 Moritzburg43. KW 21.10. – 25.10.13 Tossens46. KW 11.11. – 15.11.13 Limburg47. KW 18.11. – 22.11.13 Königswinter48. KW 25.11. – 29.11.13 Freising48. KW 25.11. – 29.11.13 Travemün<strong>de</strong>49. KW 2.12. – 6.12.13 MoritzburgTermine 2013 für unsereSpezialschulungen:42. KW 14.10. – 18.10.13Geschäftsführung imPersonalrat(Königswinter)43. KW 21.10. – 23.10.13Akt. Entwicklung in Gesetzgebungund Rechtsprechungzum Arbeitsrecht(Königswinter)46. KW 11.11. – 15.11.13Soldatenbeteiligungsrecht/Soldatendienstrecht(Königswinter)46. KW 2.12. – 6.12.13Arbeitssicherheit(Königswinter)Fachtagungen 2013:41. KW 7.10. – 9.10.2013Tagung für Fachberater <strong>de</strong>rDienststellenleitung in Fragen<strong>de</strong>s BPersVG/ SBG(Königswinter)Termine 2014 für unsereGrundschulungen:5. KW 27.1. – 31.1.14 Freising9. KW 24.2. – 28.2.14 Tossens12. KW 17.3. – 21.3.14 Limburg13. KW 24.3. – 28.3.14 Moritzburg15. KW 7.4. – 11.4.14 Freising20. KW 12.5. – 16.5.14 Travemün<strong>de</strong>26. KW 23.6. – 27.6.14 Tossens27. KW 30.6. – 4.7.14 Moritzburg27. KW 30.6. – 4.7.14 Limburg37. KW 8.9. – 12.9.14 Limburg39. KW 22.9. – 26.9.14 Freising43. KW 20.10. – 24.10.14 Limburg45. KW 3.11. – 07.11.14 Moritzburg47. KW 17.11. – 21.11.14 Freising49. KW 1.12. – 5.12.14 Travemün<strong>de</strong>Nähere Informationen zu <strong>de</strong>nSchulungen erhalten Sie direktüber unsere Geschäftsstelle inBonn:Manfred-Grodzki-Institut e.V.,Südstraße 123,53175 Bonn,Telefon: (0228) 38 23 103/ - 195,Fax. (0228) 38 23 – 250,E-Mail: mgi@dbwv.<strong>de</strong>


60 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Obwohl <strong>de</strong>r TVöD seit Oktober 2005 gültigist, existiert bis heute keine Entgeltordnung,also ein Regelwerk, nach welchen Kriterien eineTätigkeit in welche Entgeltgruppe einzugruppierenist. Daher gelten nach wie vor die Vergütungsordnung<strong>de</strong>s BAT/BAT-O und die Lohngruppenordnung<strong>de</strong>s MTArb. Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>rBAT/BAT-O sah für verschie<strong>de</strong>ne VergütungsgruppenBewährungsaufstiege vor, die teilweisemit <strong>de</strong>m Überleitungstarifvertrag (TVÜ-Bund)zumin<strong>de</strong>st zeitweise bis spätestens zum In-Kraft-Treten einer Entgeltordnung im TVöD gesichertsind. Für Tarifbeschäftigte, die nach <strong>de</strong>m 1.Oktober 2005 eingestellt wur<strong>de</strong>n, gibt es jedochkeine Bewährungsaufstiege. Um Nachteilegegenüber <strong>de</strong>n in 2005 übergeleiteten Beschäftigtenzu min<strong>de</strong>rn, vereinbarten die Tarifvertragsparteienim Rahmen <strong>de</strong>r Lohnrun<strong>de</strong> 2012zum wie<strong>de</strong>rholten Mal eine einmalige Pauschalzahlung.Die Auszahlung <strong>de</strong>r Pauschalzahlung erfolgtjedoch unter Vorbehalt, da zurzeit nicht sicher ist,ob in 2013 eine Entgeltordnung noch in Kraft trittund welches Inkraftsetzungsdatum sie habenwird.Grundsätzlich sind anspruchsberechtigt Tarifbeschäftigte,die• bei Fortführung <strong>de</strong>s alten Tarifrechts in <strong>de</strong>rStatusgruppe <strong>de</strong>r Angestellten (nicht Arbeiterinnenund Arbeiter) gewesen wären undArbeitnehmer/BeamtePauschalzahlung 2013 für TarifbeschäftigteAntragsstellung zum Teil notwendig• in <strong>de</strong>n Entgeltgruppen 2 bis 8 eingruppiertsind.Dieser Kreis muss zusätzlich zu einem <strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong>n drei Gruppen gehören:1. Beschäftigte, die in <strong>de</strong>r Zeit vom 1. Oktober2005 bis zum 31. Dezember 2012 neueingestellt wor<strong>de</strong>n sind,für min<strong>de</strong>stens einen Tag im Zeitraum 1.Januar 2013 bis 31. Oktober 2013Anspruch auf Entgelt hatten bzw. habenundihr Arbeitsverhältnis am 31. Oktober2013 besteht.Diese Gruppe von Beschäftigten erhält –ohne Notwendigkeit <strong>de</strong>r Beantragung – dieeinmalige Pauschalzahlung im Oktober 2013zusammen mit <strong>de</strong>m monatlichenEntgelt.Teilzeitbeschäftigte erhalten diePauschalzahlung anteilig entsprechend <strong>de</strong>mUmfang ihrer am 31. Dezember 2012 gelten<strong>de</strong>nArbeitszeit.2. Beschäftigte, <strong>de</strong>ren Arbeitsverhältnis in<strong>de</strong>r Zeit vom 1. Januar 2013 bis 1. Juli 2013begonnen hat unddie bei Fortgeltung <strong>de</strong>s BAT/BAT-O nachspätestens einem Jahr in eine höhereVergütungsgruppe aufgestiegen wären,wenn das Arbeitsverhältnis im Oktober2013 fortbesteht.Diese Gruppe von Beschäftigten erhält nurauf schriftlichen Antrag die einmalige Pauschalzahlungzusammen mit <strong>de</strong>m monatlichenEntgelt für Oktober 2013. Teilzeitbeschäftigteerhalten die Pauschalzahlunganteilig entsprechend <strong>de</strong>m Umfang ihrer am1. Oktober 2013 gelten<strong>de</strong>n Arbeitszeit.Kein Anspruch auf Pauschalzahlung bestehtfür Beschäftigte, die bereits entsprechend <strong>de</strong>rAufstiegsgruppe eingruppiert sind.3. Am 1. Oktober 2005 in <strong>de</strong>n TVöD übergeleiteteBeschäftigte,<strong>de</strong>nen nach <strong>de</strong>r Überleitung eine an<strong>de</strong>reTätigkeit übertragen wur<strong>de</strong>, die zu einerneuen Eingruppierung geführt hat.Eine an<strong>de</strong>re Tätigkeit be<strong>de</strong>utet hierbei eineHöher- o<strong>de</strong>r Herabgruppierung o<strong>de</strong>r Eingruppierungin eine an<strong>de</strong>re Fallgruppegemäß <strong>de</strong>r Vergütungsordnung <strong>de</strong>sBAT/BAT-O. Auch hier ist ein schriftlicherAntrag notwendig, um die Pauschalzahlungim Oktober 2013 zu erhalten.Dort, wo ein schriftlicher Antrag notwendigist, ist die Ausschlussfrist gemäß § 37 TVöD zubeachten, die am 31. Oktober 2013 beginnt,sechs Monate beträgt und somit am 30. April2014 en<strong>de</strong>t.Auch wenn man bereits in früheren Jahrenauf Antrag eine Pauschalzahlung erhalten hat, istein erneuter Antrag erfor<strong>de</strong>rlich. Anträge sind anIhr zuständiges BwDLZ zu stellen.Willi MeisDBwV-Mitglied als ehrenamtlicher Richter beimOberverwaltungsgericht Nie<strong>de</strong>rsachsen bestätigtLüneburg. Für die kommen<strong>de</strong> Amtzeit(1.6.2013 – 31.5.2018) ist aufVorschlag <strong>de</strong>s DBwV erneut ein Mitglied<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s zum ehrenamtlichenRichter in personalvertretungsrechtlichenAngelegenheiten nach<strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>spersonalvertretungsgesetzbeim OberverwaltungsgerichtNie<strong>de</strong>rsachsen in Lüneburg ernanntwor<strong>de</strong>n. Nach § 84 BPersVG ist fürpersonalvertretungsrechtlicheBeschlussverfahren vorgeschrieben,dass nicht ein Berufsrichter allein indiesen Streitigkeiten entschei<strong>de</strong>t,son<strong>de</strong>rn ihm zur Unterstützung vierBeisitzer hilfreich zur Seite stehen.Auf diese Weise soll <strong>de</strong>n Berufsrichternzusätzliche Sachkenntnis<strong>de</strong>r Beson<strong>de</strong>rheiten im öffentlichenDienst zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n.Die ehrenamtlichen Richterwer<strong>de</strong>n je zur Hälfte von <strong>de</strong>nGewerkschaften und Berufsverbän<strong>de</strong>nund von <strong>de</strong>r Verwaltung vorgeschlagen.Wir gratulieren daher ganz herzlichunserem Kamera<strong>de</strong>n Willi Meisund wünschen ihm viel Erfolg für diewichtige und anspruchsvolle Tätigkeit.Wörtliches Zitieren aus Bewerbungsschreiben in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit kann zumAusschluss aus <strong>de</strong>r Personalvertretung führenDüsseldorf. Das Lan<strong>de</strong>sarbeitsgericht(LAG) Düsseldorf setzte sichim Rahmen einer betriebsverfassungsrechtlichenStreitigkeit mit<strong>de</strong>n Schweigepflichten <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rvon Personalvertretungen auseinan<strong>de</strong>r.Aufgrund entsprechen<strong>de</strong>rVorschriften im Bun<strong>de</strong>spersonalvertretungsgesetzdürfte diese Entscheidung<strong>de</strong>r ArbeitsgerichtsbarkeitRelevanz auch für die Personalräteentfalten.Dass Personalratsmitglie<strong>de</strong>r zurVerschwiegenheit verpflichtet sind,ist hinlänglich bekannt. DieseSchweigepflicht erstreckt sich insbeson<strong>de</strong>reauf die sensiblen Daten,welche <strong>de</strong>n Personalratsmitglie<strong>de</strong>rnim Rahmen <strong>de</strong>r personellen Maßnahmenbekannt gewor<strong>de</strong>n sind.Dazu gehören z.B. die persönlichenVerhältnisse und Angelegenheiten<strong>de</strong>r Beschäftigten.In <strong>de</strong>m hier diskutierten Fallzitierte ein Betriebsratsvorsitzen<strong>de</strong>rauf einer Betriebsversammlung aus<strong>de</strong>m Bewerbungsschreiben einesBeschäftigten. Dies geschah mit<strong>de</strong>m Ziel, <strong>de</strong>n übrigen Beschäftigtendie Einstellungspolitik <strong>de</strong>sUnternehmens zu ver<strong>de</strong>utlichen,welches nach Ansicht <strong>de</strong>s Betriebsratsvorsitzen<strong>de</strong>nnicht ausreichendqualifizierte Mitarbeiter einstellt.In diesem Verhalten liegt nach<strong>de</strong>r nun ergangenen Entscheidungeine grobe Verletzung <strong>de</strong>r gesetzlichenPflichten, welche zum Ausschluss<strong>de</strong>s Betroffenen aus <strong>de</strong>r Personalvertretungführe. Diese Pflichtverletzunghabe <strong>de</strong>n Betriebsfrie<strong>de</strong>nernstlich gefähr<strong>de</strong>t bzw. bereits nachhaltiggestört, sodass hier auchbereits die einmalige Pflichtverletzungzum Ausschluss führe. Dies seiinsbeson<strong>de</strong>re zu bejahen, da dieTätigkeit <strong>de</strong>r Personalvertretung aufgrund<strong>de</strong>s hierdurch eingetretenenVertrauensverlustes lahmgelegt,je<strong>de</strong>nfalls aber ernstlich gefähr<strong>de</strong>twur<strong>de</strong>. Ob eine <strong>de</strong>rart grobe Pflichtverletzungvorliege, welche auchohne Wie<strong>de</strong>rholung zum Ausschlussaus <strong>de</strong>r Personalvertretung führe,müsse jedoch im Einzelfall unterBerücksichtigung <strong>de</strong>r Gesamtumstän<strong>de</strong>geprüft wer<strong>de</strong>n.(LAG Düsseldorf Beschlussvom 9. Januar 2013 – 12 TaBV93/12)


Personalratswahlen Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 61Mitte Juli erreichte uns zu einem Beitrag im Juni-Magazin, S. 61, die nachstehend abgedruckte Zuschrift <strong>de</strong>s betroffenenWahlvorstan<strong>de</strong>s. Rechtlich han<strong>de</strong>lt es sich um keine Gegendarstellung, so dass keine Pflicht zum Abdruck bestand. ImInteresse <strong>de</strong>r Meinungsfreiheit drucken wir diesen Text gleichwohl aus eigenem Entschluss ab. Redaktion und Herausgeberstellen fest, dass <strong>de</strong>r Abdruck unkommentiert erfolgt ohne Rücksicht darauf, ob aus hiesiger Sicht bestimmteBehauptungen o<strong>de</strong>r Bewertungen zutreffend o<strong>de</strong>r unzutreffend, rechtlich richtig o<strong>de</strong>r falsch sind. Darüber befin<strong>de</strong>t verbindlichdas zuständige Gericht.Der „Wahlverhin<strong>de</strong>rungsvorstand“mel<strong>de</strong>t sich zuWort:Mit Erstaunen haben wir, <strong>de</strong>r Wahlvorstand,<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r VerbandszeitschriftNr. 6/2013 S. 61 abgedrucktenArtikel gelesen und zur Kenntnisgenommen. Da alles zwei Seiten hat,möchten wir die Gelegenheit nutzen,die Dinge aus unserer Sicht zu schil<strong>de</strong>rn.Zum 1.1.2013 wur<strong>de</strong> als neueDienststelle das Waffensystemunterstützungszentrum1 (WaSysUstgZ 1)in Erding aufgestellt. Als neue Einheitenkamen das SystemunterstützungszentrumKampfflugzeuge (SysUstgZKpfFlz) und die TypenbegleitmannschaftKampfflugzeuge (TypBglMschKpfFlz), die bei<strong>de</strong> in Manching beheimatetsind, hinzu. Aufgrund <strong>de</strong>rNeuaufstellung wur<strong>de</strong> die Wahl einesneuen Personalrates erfor<strong>de</strong>rlich. Zudiesem Zweck wur<strong>de</strong> seitens <strong>de</strong>sDienststellenleiters im Januar zu einerPersonalversammlung eingela<strong>de</strong>n.Dass die Soldaten <strong>de</strong>r EinheitenSysUstgZ KpfFlz und TypBglMschKpfFlz zu dieser Personalversammlungnicht eingela<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n lag daran,dass <strong>de</strong>r damalige „Interim-Komman<strong>de</strong>ur“für diese Einheiten, die imÜbrigen „nur“ aus Soldaten bestehen,die Wahl einer Vertrauensperson (VP)nach <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>s Soldatenbeteiligungsgesetztes(SBG),angeordnet hat. Gleich nach <strong>de</strong>r Wahlmachte sich <strong>de</strong>r Wahlvorstand an seineArbeit, um die Wahlen zumBezirkspersonalrat (BPR) beim Kommando<strong>de</strong>r Luftwaffe (KdoLw) undzum Örtlichen Personalrat (ÖPR)beim WaSysUstgZ 1 vorzubereiten.Auf Weisung <strong>de</strong>s Wahlvorstan<strong>de</strong>s zurWahl <strong>de</strong>s BPR beim KdoLw wur<strong>de</strong>nwir zusätzlich mit <strong>de</strong>r Durchführung<strong>de</strong>r BPR-Wahl für die EinheitenMünchen. Im April unterband dieFachkammer <strong>de</strong>s VerwaltungsgerichtsMünchen wenige Tage vorÖffnung <strong>de</strong>r Wahllokale bereits einmalin einer bayerischen Luftwaffen-Dienststelledie angesetzte Personalratswahl,nach<strong>de</strong>m mehrereSoldaten einen Antrag auf einstweiligeVerfügung gegen die Wahl eingereichthatten („Die Bun<strong>de</strong>swehr“berichtete im Juni-Heft, Seite 61).Damals reichte noch ein Telefonatfür eine „gütliche“ Beilegung aus.SysUstgZ KpfFlz und TypBglMschKpfFlz beauftragt. Da einige Mitglie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>s Wahlvorstand bereits 2008 und2012 im Wahlvorstand waren und <strong>de</strong>shalbüber Erfahrung verfügten, wür<strong>de</strong>sich „das Kind“ leicht schaukeln lassen,so dachten wir je<strong>de</strong>nfalls. Dochdann kam alles an<strong>de</strong>rs! Zwischen <strong>de</strong>mdamaligen Kdr WaSysUstgZ 1 und Teilen<strong>de</strong>s SysUstgZ KpfFlz wur<strong>de</strong> dasThema, ob die Soldaten/innen ausManching berechtigt sind an <strong>de</strong>r Wahlzum ÖPR beim WaSysUstgZ 1 teilzunehmen,zum Streitpunkt. Und wir alsWahlvorstand saßen mittendrin, wasuns mächtig unter Druck setzte. DieTatsache, dass die Einheiten SysUstgZKpfFlz und TypBglMsch KpfFlz bis31.12.2012 im Personalrat <strong>de</strong>s WaSysUstgZin Landsberg am Lech vertretenwaren, be<strong>de</strong>utet ja nicht automatisch,dass dies auch rechtens war, <strong>de</strong>nn „wokein Kläger ist, ist meist auch keinRichter“. Für unsere Arbeit kamerschwerend hinzu, dass bei<strong>de</strong> Lagerbereits im Vorfeld ankündigten, gegenunseren Beschluss rechtliche Schritteeinleiten zu wollen. Dass unter solchwidrigen Umstän<strong>de</strong>n eine Entscheidungnicht leicht fällt, zeigt die Tatsache,dass wir für unseren Beschlussmehr als fünf Wochen benötigt haben.In dieser Zeit haben wir vieleGespräche und Diskussionen geführt,Beteiligte und Verbandsvertreter zuunseren Sitzungen eingela<strong>de</strong>n, ja sogardas Büro von Dr. Gronimus um Hilfegebeten, – an dieser Stelle für dieUnterstützung nochmals danke – sowieviel Literatur gelesen und studiert. Dawir die Wahlen zeitgleich mit <strong>de</strong>n BPR-Wahlen durchführen wollten und dieZeit langsam knapp wur<strong>de</strong>, musste eineEntscheidung her. Nach langen undzum Teil heftigen Diskussionen fasstenwir <strong>de</strong>n Beschluss, dass die Kamera<strong>de</strong>n/innenaus <strong>de</strong>n Einheiten in Manchingan <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s ÖPR beimKern <strong>de</strong>s Rechtsstreits ist die Regelung,dass Soldaten in Kooperations-Betriebenihr Wahlrecht in <strong>de</strong>rabstellen<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>swehr-Dienststellebehalten (§ 4 KooperationsgesetzBun<strong>de</strong>swehr), und dass auchmilitärische Org-Elemente <strong>de</strong>r Einheits-Ebeneohne eigenen Personalhaushaltfür Zivilpersonal keine„Dienststellen“ im Sinne <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>spersonalvertretungsgesetzessind, son<strong>de</strong>rn als „weiter nachgeordneteStellen“ <strong>de</strong>m vorgesetztenWaSysUstgZ 1 nicht wahlberechtigtsind und somit nicht in unser Wählerverzeichnisaufgenommen wer<strong>de</strong>n sollen– nebenbei bemerkt, dieserBeschluss wur<strong>de</strong> nicht einstimmiggefasst. Wer etwas ankündigt, lässtmeist auch Taten folgen. So kamenwenige Tage nach Erlass <strong>de</strong>s Wahlausschreibens– 35 – Einsprüche von Soldaten/innenaus <strong>de</strong>m SysUstgZ KpfFlzbeim Wahlvorstand an -an dieser Stellesei bemerkt, dass die Soldaten/innenvon TypBglMsch KpfFlz zu keiner Zeitan diesem „Streitverfahren“ beteiligtwaren. Nun galt es die nächste großeHerausfor<strong>de</strong>rung zu meistern, nämlichdie Einsprüche zu beschei<strong>de</strong>n. „Wastun sprach Zeus, wir sind doch keineJuristen?!“ Da sich <strong>de</strong>r DBwV zu diesemZeitpunkt beratungstechnisch lei<strong>de</strong>rzurückgezogen hatte, mussten wiruns nach einer neuen Quelle umschauen,um uns in wahlrechtlichen Fragenberaten zu lassen. So kamen wir auf dieAbteilung Verwaltung beim Luftwaffenamt.Von dort wur<strong>de</strong>n und wer<strong>de</strong>nwir bis heute in allen Fragen kompetentunterstützt – dafür an dieser Stelle einherzliches Dankeschön. Für unsereBeschei<strong>de</strong>rteilung kam uns die Weisung<strong>de</strong>s BMVg „P III 4 - Az 15-02-01/04 SA 11 vom 28.02.2013“ zu Hilfe.In dieser Weisung wird angeordnet,dass u.a. in <strong>de</strong>n Einheiten SysUstgZKpfFlz und TypBglMsch KpfFlz Vertrauenspersonennach § 2 SBG zuwählen sind. An dieser Stelle seierwähnt, dass im Februar in bei<strong>de</strong>n Einheitenmittlerweile VP´s gewählt wur<strong>de</strong>n.Erleichterung machte sich bei unsbreit, da lagen wir mit unserer harterkämpften Entscheidung doch nichtso verkehrt. Doch zu früh gefreut! DerHammer kam zwei Tage vor <strong>de</strong>m angesetztenWahltermin. Per Fax ging überdas Bayerische VerwaltungsgerichtMünchen ein Antrag auf Unterlassung<strong>de</strong>r Wahl zum ÖPR beim WaSysUstgZStab zugeschlagen wer<strong>de</strong>n (§ 6Bun<strong>de</strong>spersonalvertretungsgesetzes).Bei<strong>de</strong>s bestritt <strong>de</strong>r Wahlvorstand<strong>de</strong>r ersten gescheiterten Wahl(Begründung siehe oben auf dieserSeite), mit bekanntem Ergebnis.Der Wahlvorstand wur<strong>de</strong> erneuteingesetzt. Es gab ein inhaltsgleichesWahlausschreiben. WegenMängeln <strong>de</strong>r Personalversammlung,die <strong>de</strong>n Wahlvorstand wählte,ging nunmehr <strong>de</strong>r DBwV mit einemAntrag auf einstweilige Verfügung1 ein. Mehrere Soldaten <strong>de</strong>s SysUstgZKpfFlz hatten diesen Antrag gestellt,weil wir bei <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s Wahlausschreibenseinen Fehler gemachthaben, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Folge dazu führte,dass die Berechnung <strong>de</strong>r Sitzverteilungnicht korrekt war. So mussten wirin einer außeror<strong>de</strong>ntlichen Sitzung<strong>de</strong>n Beschluss fassen, die Wahl zumÖPR in Erding abzusagen. Fehler zumachen ist legitim, solange man auchdazu steht. Wir als Wahlvorstand stehendafür ein. Für die Durchführung<strong>de</strong>r Wahlen zum BPR beim KdoLwwur<strong>de</strong> in Erding und Manching jeweilsein Wahllokal eingerichtet. Ein Teil<strong>de</strong>s Wahlvorstan<strong>de</strong>s fuhr zumSysUstgZ KpfFlz nach Manching.Aufgrund mehrerer Gespräche mitSoldaten/innen <strong>de</strong>s SysUstgZ KpfFlzhaben wir vor Ort <strong>de</strong>n Eindruckgewonnen, dass ein überwiegen<strong>de</strong>rTeil <strong>de</strong>r Belegschaft mit <strong>de</strong>r Situationeine Vertrauensperson als Soldatenvertreterzu haben, durchaus zufrie<strong>de</strong>nsind. Während unseres Aufenthalteswur<strong>de</strong>n wir durch <strong>de</strong>n Spieß und seinTeam bestens mit Speis und Trank versorgt,an dieser Stelle ebenfallsnochmals ein Dankeschön.Uns als Wahlvorstand ist sehr darangelegen, darauf aufmerksam zumachen, dass wir stets nach bestemWissen und Gewissen han<strong>de</strong>lten unduns dabei an gültige Gesetze undErlasse gehalten haben, was wir auchweiterhin tun wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r „beteiligungsfreienZeit“ wur<strong>de</strong>n alle anstehen<strong>de</strong>nPersonalmaßnahmen seitens<strong>de</strong>s Dienststellenleiters, in enger undvertrauensvoller Zusammenarbeit mit<strong>de</strong>m BwDLZ, ausnahmslos im Sinne<strong>de</strong>r Betroffenen entschie<strong>de</strong>n. So konntebeispielsweise eine Neueinstellungim Frühjahr 2013 realisiert wer<strong>de</strong>n.Mit freundlichen Grüßen,<strong>de</strong>r Wahlvorstand zur Wahl <strong>de</strong>s ÖPRbeim WaSysUstgZ 1.Personalratswahl erneut gescheitert:Verwaltungsgericht verbietet zum zweiten Mal Wahl wegen erheblicher Mängelgegen die zweite Wahl vor. DiesesMal gab <strong>de</strong>r neue Wahlvorstandnicht nach.Darauf verbot das Verwaltungsgerichtam 18. Juni durch einstweiligeVerfügung auch <strong>de</strong>n zweiten Wahlversuch,<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n 20. Juni angesetztwar. Nach Ansicht <strong>de</strong>s Gerichts warauch das zweite Wahlausschreibenoffensichtlich falsch. Egal, wie manrechne, die Sitzverteilung durch <strong>de</strong>nWahlvorstand sei auf je<strong>de</strong>n Fallrechtswidrig, so das Gericht.


62 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Justitia | Neue Blätter für Wehr- und DienstrechtIst die Höchstmaßnahme geboten, kann eine überlangeVerfahrensdauer sich nicht (mehr) maßnahmemil<strong>de</strong>rnd auswirkenBun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht, Urteil vom 6. September 2012 – 2 WD 26.111. Das BVerwG befasst sich in<strong>de</strong>m vorgenannten Urteil u.a.mit <strong>de</strong>r für die Praxis wichtigenFrage evtl. Rechtsfolgen einerunangemessen langen Dauer<strong>de</strong>s Disziplinarverfahrens.2. Den Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Urteils ist zuentnehmen, dass das BVerwGeine Einstellung <strong>de</strong>s gerichtlichenDisziplinarverfahrenswegen nicht mehr genügen<strong>de</strong>rAnfor<strong>de</strong>rungen an Art. 6 Abs. 1Satz 1 EMRK je<strong>de</strong>nfalls dannablehnt, wenn die Verhängung<strong>de</strong>r Höchstmaßnahme gegen<strong>de</strong>n Soldaten geboten ist (Art. 6Abs. 1 Satz 1 <strong>de</strong>r EuropäischenMenschenrechtskonvention[EMRK] lautet: „Je<strong>de</strong> Personhat ein Recht darauf, dass überStreitigkeiten in Bezug auf ihreAnzeigezivilrechtlichen Ansprüche undVerpflichtungen o<strong>de</strong>r über einegegen sie erhobene strafrechtlicheAnklage von einem unabhängigenund unparteiischen,auf Gesetz beruhen<strong>de</strong>n Gericht… innerhalb angemessenerFrist verhan<strong>de</strong>lt wird“). Die indiesem Zusammenhang maßgeblichenGrün<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Urteilswer<strong>de</strong>n nachfolgend in einerArt Zusammenfassung wie<strong>de</strong>rgegeben:aa) Das Wehrdisziplinarverfahrensteht nicht außerhalb <strong>de</strong>sAnwendungsbereiches von Art.6 Abs. 1 EMRK (so bereitsEGMR, Urteil vom 8. Juni 1976– Engel u.a. – EuGRZ 1976,221 ). Die EMRK gilt in<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Rechtsordnungim Range eines Bun<strong>de</strong>sgesetzesund ist bei <strong>de</strong>r Interpretation<strong>de</strong>s nationalen Rechts – auch<strong>de</strong>r Grundrechte und rechtsstaatlichenGarantien – zuberücksichtigen (BVerfG,Beschluss vom 14. Oktober2004 – 2 BVR 1481/04 – BVerf-GE 111, 307 und jurisRn. 30). Selbst wenn ein auf dieVerhängung <strong>de</strong>r Höchstmaßnahmegerichtetes Disziplinarverfahrenkeine Entscheidungüber eine strafrechtliche Anklagedarstellt, gilt dort Art. 6EMRK je<strong>de</strong>nfalls unter seinemzivilrechtlichen Aspekt undgibt Betroffenen einenAnspruch darauf, dass über dieStreitigkeiten innerhalb angemessenerFrist verhan<strong>de</strong>lt wird(EGMR, Urteil vom 16. Juli2009 – 8453/04 (Bayer/Deutschland) – NVwZ 2010,1015 ).bb) Ob die Dauer eines konkretenVerfahrens noch angemessen ist,ist unter Berücksichtigung <strong>de</strong>rUmstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Falls und folgen<strong>de</strong>rKriterien zu beurteilen: dieSchwierigkeit <strong>de</strong>s Falls, das Verhalten<strong>de</strong>s Betroffenen und das<strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong>n undGerichte sowie die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>sRechtsstreits für <strong>de</strong>n Betroffenen(EGMR, Urteil vom 16. Juli 2009– 8453/04 – NVwZ 2010, 1015 m.w.N.).cc) Dass die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>sArt. 6 Abs. 1 EMRK vorliegendnicht gewahrt wur<strong>de</strong>n, verlangtaber keine Einstellung <strong>de</strong>s Verfahrens.Eine Einstellung entsprechend §108 Abs. 3 Satz 2 WDO kann gebotensein, wenn wegen eines Dienstvergehenseine pflichtenmahnen<strong>de</strong>Disziplinarmaßnahme im Raumsteht. Denn bei solchen Maßnahmenbil<strong>de</strong>t eine unangemessen langeVerfahrensdauer einen Mil<strong>de</strong>rungsgrund(vgl. Urteile vom 17.Juni 2003 – BVerwG 2 WD 2.02 –NZWehrr 2004, 83 ff. und juris Rn.18; vom 26. September 2006 –BVerwG 2 WD 2.06 – BVerwGE127, 1 ; vom 13. März 2008 –BVerwG 2 WD 6.07 – juris Rn.116; vom 22. Oktober 2008 –BVerwG 2 WD 1.08 – juris Rn. 122und vom 4. Mai 2011 – BVerwG 2WD 2.10 -) In extrem gelagertenFällen kann wegen eines von Verfassungwegen anzunehmen<strong>de</strong>nVerfahrenshin<strong>de</strong>rnisses eine Einstellungin Betracht kommen,wenn unter Berücksichtigung <strong>de</strong>sbisherigen und <strong>de</strong>s noch zu erwarten<strong>de</strong>nVerfahrensverlaufs, <strong>de</strong>snoch im Raum stehen<strong>de</strong>n Vorwurfsund gegebenenfalls beson<strong>de</strong>rerpersönlicher Umstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>sBeschuldigten <strong>de</strong>ssen weitereBelastung mit <strong>de</strong>m Verfahrenselbst unter <strong>de</strong>r Voraussetzung,dass sich die Tatvorwürfe späterbestätigen, nicht mehr verhältnis-Meine Steuererklärung lasse ichKLARER PREIS. SCHNELLE HILFE. ENGAGIERTE BERATER.Weitere Informationen im Internet unter:www.steuerring.<strong>de</strong>/die-bun<strong>de</strong>swehrFöG-Kooperationspartnerseit mehr als 20 JahrenLohn- und Einkommensteuer Hilfe-Ring Deutschland e.V.(Lohnsteuerhilfeverein) | Alsfel<strong>de</strong>r Str. 10 | 64289 Darmstadtkostenloses Infotelefon: 0800–9784800Wir erstellen Ihre Steuererklärung – für Mitglie<strong>de</strong>r, nur bei Besoldungsbezügen,Arbeitseinkommen, Renten und Pensionen.Kieler Vertragsanwalt verlegt nach Nor<strong>de</strong>rstedtUnserKieler Vertragsanwalt,Rechtsanwalt Jörgen Breckwoldt,schließt zum 1. August seinePforten in Kiel und verlegt die Kanzleinach Nor<strong>de</strong>rstedt. Seine Tätigkeitfür <strong>de</strong>n Verband wird er nun aus <strong>de</strong>rNähe von Hamburg entfalten. DerFachanwalt für VerwaltungsrechtBreckwoldt war seit 2004 in Kiel für<strong>de</strong>n DBwV tätig.Die Verlegung <strong>de</strong>s Kanzleisitzesist nun auch eine Reaktion aufdie Schließung von Standorten unddie Verlegung von Truppenteilenim Zuge <strong>de</strong>r anhalten<strong>de</strong>n Transformation<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr. „Früherspielten sich die Prozesse, in <strong>de</strong>nenich DBwV-Mitglie<strong>de</strong>r vertretenhabe, fast ausschließlich bei <strong>de</strong>nGerichten in Hamburg und Schleswigab“, sagt <strong>de</strong>r Korvettenkapitän<strong>de</strong>r Reserve. Inzwischen seienregelmäßig auch Gerichte in Nie<strong>de</strong>rsachsen,Mecklenburg-Vorpommernund sogar Nordrhein-Westfalen beteiligt. „Da bin ichvon Nor<strong>de</strong>rstedt aus einfach näherdran“. Viele <strong>de</strong>r bisher aus Kielbetreuten Einheiten und Verbän<strong>de</strong>wur<strong>de</strong>n in Standorte nach Mecklenburg-Vorpommernund Nie<strong>de</strong>rsachsenverlegt.Neben <strong>de</strong>r Vertretung <strong>de</strong>r Verbandsmitglie<strong>de</strong>rals Vertragsanwalt<strong>de</strong>s DBwV beschäftigt sich<strong>de</strong>r Fachanwalt für FamilienrechtBreckwoldt schwerpunktmäßigmit <strong>de</strong>n Beson<strong>de</strong>rheiten, die dasFamilienrecht für Soldaten bereithält.


Justitia | Neue Blätter für Wehr- und Dienstrecht Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 63Unsere Vertragsanwälte zeichnen sich durch eine hohe Sachkenntnisin bun<strong>de</strong>swehr spezifischen Rechtsfragen aus. Bei ihnen könnenMitglie<strong>de</strong>r – wie auch über die zuständige Kameradschaft –Rechtsschutz beantragen. Die Vertragsanwälte bieten überdies einekostenlose Erstberatung in dienstlichen Angelegenheiten an.VertragsanwälteKlaus LübkeCalvinstraße 5 A10557 BerlinTel.: +49 (0)30 / 39 74 45 70o<strong>de</strong>r -39 74 45 75Fax: +49 (0)30 /39 74 45 80E-Mail: email@raklausluebke.<strong>de</strong>Gerhard KurschusRechtsanwälte Kölbl, Kurschus,LanghofKranichstraße 917034 Neubran<strong>de</strong>nburgTel.: +49 (0)395/43 01 00Fax: +49 (0)395/43 01 02 2E-Mail: kurschus@kkl-nb.<strong>de</strong>Jörgen BreckwoldtDänische Straße 30-3222846 Nor<strong>de</strong>rstedtTel.: +49 (0)40/88 17 18 88Fax:+49 (0)40/20 90 86 11E-Mail:mail@breckwoldt-recht.<strong>de</strong>Hans-Joachim HeineRechtsanwälte Heine & HeineAdalbertstraße 1126382 WilhelmshavenTel.: +49 (0)4421/2 78 98 o<strong>de</strong>r 2 62 91Fax: +49 (0)4421/2 62 92E-Mail: rae-heine@t-online.<strong>de</strong>Volker ThüraschRechtsanwälte Rothardt & PartnerWilhelmstraße 729614 SoltauTel.: +49 (0)5191/98 31-0Fax: +49 (0)5191/98 31-34E-Mail: rechtsanwaelte@rothardt.<strong>de</strong>Dr. Heinrich Breuer, Dieter L. HemmenRechtsanwälte Dr. Breuer & HemmenSchlossplatz 1848143 MünsterTel.: +49 (0)251/51 10 61Fax: +49 (0)251/47 93 5E-Mail: rae.breuer-hemmen@t- online.<strong>de</strong>Carsten SchwettmannRechtsanwälte WinterO<strong>de</strong>nthaler Straße 213-21551467 Bergisch GladbachTel.: +49 (0)2202 93 30-0Fax: +49 (0)2202 93 30-20E-Mail:schwettmann@rechtsanwaeltebergisch-gladbach.<strong>de</strong>Christopher Hilgert, Dr. Ira DitandyRechtsanwälte Neuhaus, Massenkeil,Zeller & PartnerSchloßstraße 156068 KoblenzTel.: +49 (0)261/91 16 70 0Fax: +49 (0)261/91 16 72 5E-Mail: info@n-partner.<strong>de</strong>Andreas-Christian Sey<strong>de</strong>lSchubertstraße 876185 KarlsruheTel.: +49 (0)721/84 40-21 o<strong>de</strong>r -22Fax: +49 (0)721/84 91 71E-Mail: raesey<strong>de</strong>l@t-online.<strong>de</strong>Willi A. WeberRechtsanwälte Weber & KollegenAmalienstraße 6280799 MünchenTel.: +49 (0)89/33 46 76 o<strong>de</strong>r 33 47 44Fax: +49 (0)89/33 46 78E-Mail: willi-a.weber@gmx.<strong>de</strong>Thomas MaurerRechtsanwälte Mössner & PartnerBahnhofstraße 189073 UlmTel.: +49 (0)731 / 14 15 0Fax: +49 (0)731 / 14 15 16E-Mail: rae@moessner.<strong>de</strong>Gerd ZirovnikWittelsbacher Straße 493049 RegensburgTel.: +49 (0)941 / 29 68 30Fax: +49 (0)941 / 29 68 32 0E-Mail: rae-zirovnik@t-online.<strong>de</strong>Thomas Me<strong>de</strong>rRechtsanwälte Spengler & KollegenWörthstraße 1397082 WürzburgTel.: +49 (0)931 / 99 13 16 60Fax: +49 (0)931 / 99 13 16 699E-Mail:thomas.me<strong>de</strong>r@kanzleispengler.<strong>de</strong>Christian SteffgenHumboldtstraße 2207545 GeraTel.: +49 (0)365 / 55 22 59 0Fax: +49 (0)365 / 55 22 59 1E-Mail: info@kanzlei-steffgen.<strong>de</strong>mäßig wäre (BVerfG, Beschlussvom 4. September 2009 – 2 BvR1089/09 – juris Rn. 6 für das Strafverfahren).Eine Verfahrenseinstellungkommt je<strong>de</strong>nfalls beieinem außergewöhnlich großenAusmaß an Verfahrensverzögerungund damit verbun<strong>de</strong>nenbeson<strong>de</strong>rs schweren Belastungen<strong>de</strong>s Beschuldigten in Betracht (vgl.BGH, Urteil vom 7. Dezember2009 – StbSt (R) 2/09 – NJW 2010,1155 = juris Rn. 15 für dasberufsrechtliche Verfahren gegenSteuerberater).An<strong>de</strong>rs ist dies aber, so dasBVerwG, wenn – wie hier – die Verhängung<strong>de</strong>r Höchstmaßnahmegeboten ist. Diese hat keinen pflichtenmahnen<strong>de</strong>nCharakter. Sie ziehtvielmehr die Konsequenz aus <strong>de</strong>mVerlust <strong>de</strong>s Vertrauens <strong>de</strong>sDienstherrn in die Integrität undZuverlässigkeit <strong>de</strong>s Soldaten und<strong>de</strong>m Entfallen <strong>de</strong>r Grundlage fürdie Fortsetzung <strong>de</strong>s gegenseitigenDienst- und Treueverhältnisses.Der Zweck <strong>de</strong>r Verhängung <strong>de</strong>rHöchstmaßnahme kann nicht durcheine beson<strong>de</strong>rs intensiv wirken<strong>de</strong>Belastung durch das Verfahren alssolches erreicht wer<strong>de</strong>n. Ihre Verhängungkann daher auch nichtneben <strong>de</strong>r pflichtenmahnen<strong>de</strong>nWirkung <strong>de</strong>s Verfahrens unverhältnismäßigsein. Hinzu kommt noch,dass hier we<strong>de</strong>r die Überschreitung<strong>de</strong>r im Lichte <strong>de</strong>s Art. 6 Abs. 1EMRK angemessenen Verfahrensdauerextrem hoch ist noch damitbeson<strong>de</strong>rs schwere Belastungen für<strong>de</strong>n früheren Soldaten, <strong>de</strong>r bis En<strong>de</strong>September 2006 Übergangsgebührnissebezogen und das En<strong>de</strong>seiner Dienstzeit ohnehin erreichthatte, verbun<strong>de</strong>n sind.Anmerkung und Hinweise fürdie PraxisIst die Verhängung <strong>de</strong>r Höchstmaßnahmegeboten, so ist nach <strong>de</strong>rRechtsprechung <strong>de</strong>s 2. WD-Senats<strong>de</strong>s BVerwG <strong>de</strong>m Soldaten dieDauer <strong>de</strong>s gerichtlichen Disziplinarverfahrensnicht maßnahmemil<strong>de</strong>rndzugute zu halten. § 198 GVG,<strong>de</strong>r wegen § 91 Abs. 1 WDO auchfür das WehrdisziplinarverfahrenAnwendung fin<strong>de</strong>, sehe für Verletzungen<strong>de</strong>s Art. 6 Abs. 1 EMRKgrundsätzlich lediglich einen Scha<strong>de</strong>nsersatzanspruchals Ausgleichvor.Ob diese Sicht <strong>de</strong>s 2. WD-Senats allerdings ausnahmslosauch vom EGMR mitgetragen wür<strong>de</strong>,mag man bezweifeln (Einzelfall!),<strong>de</strong>nn im vorliegen<strong>de</strong>n Falllag, wie <strong>de</strong>r Senat selbst einräumt,noch keine extreme Überschreitungeiner angemessenen Verfahrensdauerund damit auch noch keinebeson<strong>de</strong>rs schwere Belastung für<strong>de</strong>n Soldaten vor.


64 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013BlickpunktKaufi a<strong>de</strong>Protokoll einer Standortschließung: Beobachtungeneines Komman<strong>de</strong>urs und Standortältesten zur Auflösung<strong>de</strong>r Garnison in KaufbeurenOberst Richard Drexl. Der Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>r Technischen Schule<strong>de</strong>r Luftwaffe 1 und StandortältesteKaufbeuren muss die Auflösung<strong>de</strong>r Garnison koordinieren.Der 26. Oktober 2011 hat sich in das Gedächtnisvieler Bun<strong>de</strong>swehrangehöriger eingeprägt.An diesem Tag wur<strong>de</strong>n die Standort ent -scheidungen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministers <strong>de</strong>r Verteidigungveröffentlicht. 32 Standorte sollen ge -schlossen wer<strong>de</strong>n, zahlreiche weitere signifikantreduziert. Betroffen ist auch Kaufbeuren.Oberst Richard Drexl nimmt uns mit aufeine Reise zu betroffenen Dienststellen, Bun<strong>de</strong>swehrangehörigenund Bürgern <strong>de</strong>r Region.Von Oberst Richard Drexl, Kaufbeuren26.Oktober 2011Es ist 7 Uhr 10, das Telefon klingelt. Ich stehevor einer Anzeigentafel am Flughafen Tegelin Berlin und suche meine Flugverbindung nachKöln/Bonn. Eine vertraute Stimme berichtet von<strong>de</strong>n 7 Uhr-Nachrichten im Bayerischen Rundfunkmit <strong>de</strong>n Worten: „Hast Du schon gehört,Dein Standort wird geschlossen“. Nein, ich hattedas nicht vorher gehört. Die Information trifftmich wie ein Keulenschlag.Als Teilnehmer einer Monate vorher gebuchtenKonferenz in Berlin war ich kurzfristig zueiner Komman<strong>de</strong>urtagung <strong>de</strong>s Inspekteurs Luftwaffenach Köln befohlen wor<strong>de</strong>n. GeneralleutnantArne Kreuzinger-Janik wollte seinen verantwortlichenVerbandsführern die Standortentscheidungenpersönlich vermitteln. In meinemFall gab es also einen triftigen Anlass, dieSchließungsgrün<strong>de</strong> plausibel erläutert zu bekommen.Schließlich musste es meine Aufgabe wer<strong>de</strong>n,diese unerfreuliche Nachricht <strong>de</strong>n betroffenenMenschen nahe zu bringen.Im Kopf fangen die Gedanken an zu kreisen:Ich muss zusehen, dass ich meinen Flieger kriege,wo ist <strong>de</strong>nn bloß diese verflixte Flugnummer.Kaufbeuren soll geschlossen wer<strong>de</strong>n, das kanndoch gar nicht sein. Wir haben doch unsere Hausaufgabengemacht, haben die Einführung <strong>de</strong>sOptimierten Eigenmo<strong>de</strong>lls 2008 zu einer Erfolgsgeschichtewer<strong>de</strong>n lassen; mit über 60 eingespar-ten Dienstposten <strong>de</strong>n unverän<strong>de</strong>rten Auftragerfolgreich bewältigt, Inspektionen und Lehrgruppen(Bataillionsebene) abgeschafft und <strong>de</strong>nzentralen Dienstleister Ausbildungsunterstützungsgruppeeingeführt. Schlanke Organisationkönnen wir auch, nicht nur die Industrie. Manspricht darüber, das Kaufbeurer OEM zumSchulmo<strong>de</strong>ll für die Bun<strong>de</strong>swehr zu machen unddann das! Ich fin<strong>de</strong> meinen Flieger und eile zumFlugsteig. Bin <strong>de</strong>r einzige Uniformträger an Bord,kein Kamerad und Lei<strong>de</strong>nsgenosse in Sicht.Ich Köln/Wahn führt mich <strong>de</strong>r Weg ins zentraleBesprechungsgebäu<strong>de</strong> BBG, dort zunächstzu meinem Komman<strong>de</strong>ur, <strong>de</strong>r Beurteilungsfragenvon Stabsoffizieren erörtern möchte. Dochdie Spannung steigt. Um 10 Uhr sollen die Entscheidungenzur Bun<strong>de</strong>swehrreform in Intranetund Internet veröffentlicht wer<strong>de</strong>n. Brauche jetztkein Gespräch über Beurteilungen, so wichtigdie auch sein mögen.Dann ist es endlich soweit, die Stun<strong>de</strong> Null:Nach einer unerträglich lange erscheinen<strong>de</strong>nWartezeit, weil die zahllosen Zugriffsversuchedie Rechner überlastet haben, gelingt es <strong>de</strong>mAdjutanten, an die Stationierungsbroschüre heranzu kommen und das Papier auszudrucken.Da steht es schwarz auf weiß: Die TSLw 1wird aufgelöst, Bun<strong>de</strong>swehrdienstleistungszentrumund Sanitätszentrum wer<strong>de</strong>n aufgelöst,nicht mal vor <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n LuftwaffenmusikkorpsLMK 1 Neubiberg und LMK 2 Karlsruhe wirdHalt gemacht. Bei<strong>de</strong> wun<strong>de</strong>rbaren Klangkörper,die über Jahrzehnte unzähligen Menschen musikalischenHochgenuss bereitet haben, fallenebenfalls <strong>de</strong>r Sense zum Opfer. Mein stolzer Verbandist in ein paar Jahren nur noch eine Fußnotein <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrgeschichte.Rufe unverzüglich meinen Stellvertreter inKaufbeuren an, auf <strong>de</strong>n an meiner Stelle vor OrtDer Fliegerhorst Kaufbeurenalles einströmt: Der Bayerische Rundfunk stehtvor <strong>de</strong>r Tür, <strong>de</strong>r Oberbürgermeister wartet auf dieTeilnahme eines Verantwortlichen an <strong>de</strong>r Pressekonferenz,Telefone glühen mit Gesprächswünschenverschie<strong>de</strong>ner Medien. Ist das wirklich dierichtige Lösung frage ich mich, ausgerechnetjetzt in Köln/Wahn an einer Besprechung teilnehmenzu müssen, wo in Kaufbeuren die Luftbrennt? Wir stimmen uns kurz ab, er kann nurweiter geben, was an dürftigen Informationen in<strong>de</strong>r Stationierungsbroschüre steht, mehr habenzu diesem Zeitpunkt wir bei<strong>de</strong> nicht.In Köln/Wahn ist es endlich soweit, <strong>de</strong>rInspekteur nimmt zunächst seine Sorgenkin<strong>de</strong>rzur Seite, die Komman<strong>de</strong>ure <strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong>, dieaufgelöst o<strong>de</strong>r drastisch reduziert wer<strong>de</strong>n sollen.Kreuzinger-Janik geht alle betroffenen Bereichedurch, erläutert die Entscheidungen und beantwortetFragen soweit möglich. Gefragt nach <strong>de</strong>nGrün<strong>de</strong>n für die Auflösung meines Standortesverweist er auf <strong>de</strong>n hohen Sanierungsbedarf unddie Prinzipentscheidung, die Luftwaffe schwerpunktmäßigim Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Republik zu stationieren.Im dicht besie<strong>de</strong>lten und stark frequentiertenLuftraum über Mitteleuropa wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Übungsluftraumkünftig knapp wer<strong>de</strong>n.Zwischendurch immer wie<strong>de</strong>r Telefonate mitKaufbeuren, Berichte von Mitarbeitern mit entwe<strong>de</strong>rHeulkrämpfen o<strong>de</strong>r toten Augen tragennicht gera<strong>de</strong> zu meiner Beruhigung bei.Endlich am Spätnachmittag zum Flieger nachMünchen. Einerseits hat mich ein tiefes Gefühl<strong>de</strong>r Machtlosigkeit ergriffen, an<strong>de</strong>rerseits empfin<strong>de</strong>ich es als meine ureigenste Aufgabe, meinenSoldaten und zivilen Mitarbeitern beizustehenund das bis gestern kaum Denkbare zu erläutern.So gut es eben geht.War die Entscheidung zur Standortauflösungtatsächlich nicht vorhersehbar? 2009 bis 2011Der Fliegerhorst Kaufbeuren ist ein seit 1935 bestehen<strong>de</strong>r Militärflugplatz <strong>de</strong>r Luftwaffe<strong>de</strong>r Wehrmacht und später <strong>de</strong>r Luftwaffe <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr am Rand <strong>de</strong>r Stadt Kaufbeurenin Bayern. Er erstreckt sich in seiner heutigen Form über eine Gesamtfläche von mehr als 2,3Quadratkilometern und ist <strong>de</strong>r höchstgelegene Militärflugplatz in DeutschlandNach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg wur<strong>de</strong> Airfield R.70 so die ursprüngliche alliierte Bezeichnungnach Besetzung durch die Amerikaner, als „Kaufbeuren Air Base“ von <strong>de</strong>r US Air Forcegenutzt. Die Anlage wur<strong>de</strong> am 14. Dezember 1957 an Deutschland übergeben. Bereits 1956nahm die Technische Schule „K“ in Kaufbeuren <strong>de</strong>n Ausbildungsbetrieb auf, die am 22. November1956 in Technische Schule <strong>de</strong>r Luftwaffe 1 umbenannt wur<strong>de</strong>.Aktuell beherbergt die Anlage die Technische Schule <strong>de</strong>r Luftwaffe 1 und wird vom örtlichenLuftsportverein für Sportfliegerei, Segelfliegerei und beschränkt als Hubschrauberbasisfür die militärische Gebirgsflugausbildung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr genutzt.Die für 2017 geplante Schließung <strong>de</strong>s Fliegerhorstes stellt für die Stadt Kaufbeuren und dasUmland eine große Herausfor<strong>de</strong>rung dar. Die Bun<strong>de</strong>swehr ist <strong>de</strong>r mit Abstand größte Arbeitgeber.Die Konversion <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s wird <strong>de</strong>rzeit vorbereitet.


Blickpunkt Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 65waren haushalterisch sehr schwierige Jahre – dieBankenkrise drohte sich zur weltweiten Wirtschaftskriseauszuwachsen. Minister zu Guttenberghatte im Zuge <strong>de</strong>ssen im Kabinett zugesagt,bis 2014 über acht Milliar<strong>de</strong>n Euro im Verteidigungsetatzu streichen, um <strong>de</strong>r rasant steigen<strong>de</strong>nVerschuldung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik entgegen zu wirkenund Mittel für die Krisenbekämpfung frei zuschaufeln. In einem Land, in <strong>de</strong>m ein immer größe-rer Teil <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>shaushaltes über Leistungsgesetzeim Sozialbereich gebun<strong>de</strong>n ist und in <strong>de</strong>m diePolitik sich schwer tut mit Interessengruppen, dieEinschnitte rigoros bekämpfen, ist <strong>de</strong>r begehrlicheBlick auf <strong>de</strong>n Wehretat schon oft genug <strong>de</strong>r kleinstegemeinsame Nenner für Haushaltskürzungengewesen. Und das min<strong>de</strong>stens seit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung.Die Frie<strong>de</strong>nsdivi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> so schonmehrfach eingefahren. Fortsetzung folgtDie Technische Schule <strong>de</strong>r LuftwaffeDie Technische Schule <strong>de</strong>r Luftwaffe 1 (TSLw 1) ist eine im Jahre 1957 gegrün<strong>de</strong>te Ausbildungseinrichtung<strong>de</strong>r Luftwaffe in Kaufbeuren und verfügt über einen Personalstammvon ca. 620 Soldaten und zivilen Mitarbeitern.Ihr Auftrag beinhaltet die Aus- und Weiterbildung von Soldaten aller Dienstgradgruppensowie Zivilbeschäftigten aus allen militärischen Organisationsbereichen. Das Spektrum <strong>de</strong>rAusbildung erstreckt sich von <strong>de</strong>r Grundlagenausbildung für Luftfahrzeugtechnik über dieWaffensystemausbildung Tornado und Eurofighter und <strong>de</strong>ren Bewaffnung, die militärischeFlugsicherung, die Elektronische Kampfführung und rechnergestützte Betriebsführung.Als Lehrer sind an <strong>de</strong>r TSLw 1 Offiziere, Unteroffiziere und Zivilbeschäftigte eingesetzt.Die praktische Ausbildung wird in Kleingruppen an Einsatzluftfahrzeugen und Simulatorendurchgeführt. Hierfür stehen <strong>de</strong>r TSLw 1 <strong>de</strong>rzeit jeweils drei Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighterund Tornado zur Verfügung.Das Ausbildungszentrum Militärische Flugsicherung verfügt mit seinem 360 Grad Rund -umtower über mo<strong>de</strong>rnste Möglichkeiten simulationsgestützter Fluglotsenausbildung.Nach <strong>de</strong>r Stationierungsentscheidung vom 26. Oktober 2011 wird die TSLw 1 zum 31.Dezember 2013 aufgelöst und zum Jahreswechsel 2013/2014 zusammen mit <strong>de</strong>r TSLw 3 ausFaßberg in das neu aufzustellen<strong>de</strong> Technische Ausbildungszentrum <strong>de</strong>r Luftwaffe überführt.AnzeigeOberst Richard Drexl, Ing. (grad)*19. August 1952, Weil (Landsberg /Lech)1972 Eintritt Bun<strong>de</strong>swehr in Fürstenfeldbruck1972 – 1976 Offizierausbildung und StudiumLuft- und Raumfahrzeugtechnik1976 – 1979 Technischer Offizier bei <strong>de</strong>r 1. verstärktenStaffel <strong>de</strong>s Hubschraubertransportgeschwa<strong>de</strong>rs64 Penzing1979 – 1981 Leiter Technischer Einsatz beimLufttransportgeschwa<strong>de</strong>r 61 Penzing1981 – 1986 Sachbearbeiter Rüstung <strong>de</strong>r Luftwaffe,BMVg Fü L VII 3 Bonn1986 – 1989 Staffelchef InstandsetzungsstaffelJaboG 34 Memmingen1989 – 1993 Stellvertreter Komman<strong>de</strong>ur TechnischeGruppe JaboG 34 Memmingen1993 – 1996 Bevollmächtigter Vertreter <strong>de</strong>r LuftwaffeWS Tornado BMVg Fü L V 6Bonn1996 – 2001 Referent Ablauforganisation Bun<strong>de</strong>swehrbeim BMVg OrgStab 1 Bonn2001 – 2003 Abteilungsleiter A3, LuftwaffenmaterialkommandoKöln/Wahn2003 – 2006 Komman<strong>de</strong>ur und StandortältesterLuftwaffeninstandhaltungsregiment1 Erding2006 – 2008 Stellvertreter General Luftwaffenrüstungund AbtLtr WaffensystemkommandoLuftwaffe Köln/Wahnbis Sept. 2013 Komman<strong>de</strong>ur und StandortältesterTSLw 1 KaufbeurenEmpfohlen von <strong>de</strong>rweltweit kostenfrei Geld abhebenkostenfreie DBwV-VISA-Cardattraktive Guthaben- und DispozinsenJetzt eröffnen unter www.foeg.<strong>de</strong>


Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 67Werben Sie Mitglie<strong>de</strong>rfür <strong>de</strong>n DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerbandNur mit einer großen Zahl von Mitglie<strong>de</strong>rn kann <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrVerbandals gefragter Partner von Verteidigungsministerium, Regierung und Parlamentetwas für Sie erreichen.Zu <strong>de</strong>n jüngsten Verbandserfolgen zählt die Wie<strong>de</strong>rgewährung <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rzahlung.Die umgangssprachlich Weihnachtsgeld genannte Zahlung ist wie<strong>de</strong>r anteilig inGrundgehalt und Pension eingearbeitet wor<strong>de</strong>n. Wir haben zurückerkämpft, was unsjahrelang vorenthalten wur<strong>de</strong> – entgegen vollmundiger Versprechen. Höhepunkt <strong>de</strong>rAktionen war die Übergabe von mehr als 120 000 Protestpostkarten am 16. Dezember2010 im Kanzleramt in Berlin.Ein Riesenplus für die Soldaten ist außer<strong>de</strong>m die künftig bessere Einsatzversorgung.Erleichterung gibt es vor allem für Einsatzversehrte: Für die Weiterverwendungreicht nun eine Beschädigung von 30 Prozent aus (bisher 50 Prozent). Dashilft vor allem jenen, die mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)heimkehren.Endlich – nach 15-jähriger Stagnation – gibt es auch mehr Geld für mehrgeleistetenDienst. Im günstigsten Fall wer<strong>de</strong>n die gelten<strong>de</strong>n Vergütungssätze verdoppelt.Angestrebt hatten wir freilich die Anhebung um das 2,6-fache. Es bleibt also nochallerhand zu tun. Wir kämpfen weiter für die stufenweise Anhebung und Dynamisierung<strong>de</strong>r „Vergütung für Soldaten mit beson<strong>de</strong>rer zeitlicher Belastung".Die jüngste Verlängerung <strong>de</strong>s Strukturerlasses gestattet <strong>de</strong>n Pendlern drei Jahre Ruhe. Der Strukturerlass, <strong>de</strong>r die freie Wahl zwischen Trennungsgeldund Umzugskostenvergütung erlaubt, ist erstmals um mehr als ein Jahr verlängert wor<strong>de</strong>n. Die vom Verband hartnäckig verteidigte Verbesserung<strong>de</strong>r Vereinbarkeit von Familie und Dienst, die auch <strong>de</strong>n Arbeitgeber Bun<strong>de</strong>swehr attraktiver macht, ist so bis En<strong>de</strong> 2014 gesichert.Ob Alltag, Sport o<strong>de</strong>r Outdoor-Aktivität – diese Kamera ist für <strong>de</strong>n harten Einsatz konzipiert: Mitglie<strong>de</strong>r können in <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rauslosungeine schwarze o<strong>de</strong>r rote Lumix Tough-Kamera von Panasonic gewinnen! Das 16,1-Megapixel-Mo<strong>de</strong>ll DMC-FT20ist staub- und wasserdicht bis 5 m Tiefe, frostsicher bis -10°C und fallsicher bis zu 1,5 m Höhe. Vom 25mm-Super-Weitwinkelbis 100mm-Tele reicht die Optik und filmt Vi<strong>de</strong>os in High Definition mit 1.280 x 720 p. Pro geworbenem Mitglied kann ein Couponeingesen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Mehrere geworbene Mitglie<strong>de</strong>r und eingesen<strong>de</strong>te Coupons erhöhen die Gewinnchancen!Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleNord Ost West Süd<strong>de</strong>utschlandWaschpohl 5 – 7 Schönhauser Allee 59 Südstraße 123 Prager Straße 324534 Neumünster 10437 Berlin 53175 Bonn 82008 UnterhachingSen<strong>de</strong>n Sie diesen Coupon und <strong>de</strong>n Mitgliedsantrag an Ihre Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleTeilnahmebedingungen:Werben Sie ein neues Mitglied im Status SaZ/BS o<strong>de</strong>rBeamte/Arbeitnehmer im Geschäftsbereich <strong>de</strong>s BMVg.Heften Sie <strong>de</strong>n Coupon an die Beitrittserklärung <strong>de</strong>s vonIhnen geworbenen Neumitglie<strong>de</strong>s und sen<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>san <strong>de</strong>njeweiligen Lan<strong>de</strong>sverband, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Werber seinenDienstort hat, Nord, Ost, West o<strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utschland,Anschriften siehe oben.Alle von Ihnen eingesandten Coupons nehmen an <strong>de</strong>njeweiligen monatlichen Verlosungen teil. Der Werberist damit einverstan<strong>de</strong>n, dass sein Dienstgrad undName sowie die Zugehörigkeit zur Kameradschaft imVerbandsmagazin und im Internet veröffentlichtwer<strong>de</strong>n. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Coupon!Gültig ab 1. Mai bis 31. August 2013Vor- und Zuname, Geb.-Datum geworbenes Mitgliedtelefonische Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Werbers✂Unterschrift <strong>de</strong>s WerbersVor– und Zuname, Mitgliedsnummer Werber✂


68 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Lan<strong>de</strong>sverband NordNachgehakt:BeihilfebriefNeumünster. Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> hatte En<strong>de</strong>Juni – unter Beteiligung <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n Nord<strong>de</strong>r Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen(ERH) – einen Brief an die Bremer, Hamburger,nie<strong>de</strong>rsächsischen und schleswig-holsteinischenBun<strong>de</strong>stagsabgeordneten geschrieben. Oberstabsfeldwebela.D. Hans-Dieter Petersen weist inseinem Schreiben unter an<strong>de</strong>rem auf die Folgen<strong>de</strong>r unzumutbaren Bearbeitungszeiten von Beihilfeanträgenhin. Der Mandatsträger stellte in allerDeutlichkeit fest, dass nicht die Bearbeiter Schuldam „Beihilfechaos“ tragen, son<strong>de</strong>rn ein „Organisationsversagen“vorliegt. Petersen for<strong>de</strong>rt dieAbgeordneten auf, sich beim Verteidigungsministerfür die schnelle Behebung <strong>de</strong>r Missstän<strong>de</strong> einzusetzen.Leer. Gut besucht war eineInformationsveranstaltungim Bezirk 6 (Nie<strong>de</strong>rsachsenWest). Auf Einladung ihresBezirksvorsitzen<strong>de</strong>n, OberstabsfeldwebelPeter Strauß,trafen sich die Vertreter aus<strong>de</strong>n Standorten Aurich, Delmenhorst,Diepholz, Leer,Lorup, Ol<strong>de</strong>nburg, Quakenbrück,Saterland, Schortens,Westerste<strong>de</strong>, Wittmund imostfriesischen Leer. AlsEhrengast im Unteroffizierheimwar <strong>de</strong>r ehemalige Vorsitzen<strong>de</strong><strong>de</strong>s Bezirks, Oberstabsfeldwebela.D. GünterTinnemeyer, dabei. Straußbegrüßte darüber hinaus <strong>de</strong>nVorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Ehemaligen,Reservisten und Hinterbliebenen (ERH) imLan<strong>de</strong>sverband Nord, Oberstabsfeldwebel a.D.Armin Koman<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>n zuständigen StandortbeauftragtenOberstabsfeldwebel a.D. Günter Kochsowie <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sgeschäftsführer, Oberstleutnant<strong>de</strong>r Reserve Stephan Peters.Mehr als ein Grußwort sprach Oberstarzt Dr.Ralf Hoffmann. Der Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s KommandosSchnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst„Ostfriesland“ berichtete über die umfangreichenAufgaben und die aktuellen Einsätze, anDer Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> weist darauf hin, dasswegen <strong>de</strong>r mehr als schleppen<strong>de</strong>n Bearbeitungvielfach Konten überzogen und dafür Zinsengezahlt wer<strong>de</strong>n müssen. Viele <strong>de</strong>r Betroffenenwissen nach seiner Ansicht einfach nicht, wie siemit <strong>de</strong>n Mahnungen von medizinischen Leistungserbringernumgehen sollen. Auf Medikamenteangewiesene Frauen und Männer könnenihre Rezepte nicht mehr bezahlen. Ein großer Teilvon ihnen leiht sich Gel<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r muss sogar Krediteaufnehmen, wobei es häufig um viele tausendEuro geht. Wie<strong>de</strong>rum an<strong>de</strong>re gehen nicht mehrzum Arzt, weil sie Rechnungen vermei<strong>de</strong>n wollen.Petersen betont, dass dies kein „Jammern aufhohem Niveau“ sei, <strong>de</strong>nn ein guter Teil <strong>de</strong>r Betroffenenbefin<strong>de</strong>t sich im Bereich <strong>de</strong>r mittleren Einkommenbis zur Besoldungsgruppe A 9. Nicht nurchronisch Kranke müssen mit hohen vierstelligenBeträgen dauerhaft in Vorleistung treten, <strong>de</strong>nn dieÄrzte, Kliniken und an<strong>de</strong>ren Gesundheitseinrichtungenerwarten zu Recht eine fristgerechteBezahlung <strong>de</strong>r Rechnungen. „Das gleiche Recht“,Informationen aus erster HandMandatsträger aus <strong>de</strong>m Bezirk 6 tagen in LeerLan<strong>de</strong>sverband NordLan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleWaschpohl 5-7, 24534 NeumünsterTelefon: 0 43 21/4 20 06, Fax: 0 43 21/4 42 33E-Mail: nord@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P: Oberstabsfeldwebel a.D. Hans-Dieter PetersenPressebeauftragter: Oberstabsfeldwebel a.D. Johann FritschTelefon: 05864/987074, Fax: 05864/987078Mobil: 0152/22626675E-Mail: johann-fritsch@web.<strong>de</strong>Armin Koman<strong>de</strong>r (l.) bekommtvon Peter Strauß zum Abschie<strong>de</strong>in Wappen.<strong>de</strong>nen sein Verband <strong>de</strong>rzeitbeteiligt ist. Zum Abschlusslobte <strong>de</strong>r Mediziner, selbstlangjähriges Mitglied imDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband,dass dieser schon sehrviel für die Soldatinnen undSoldaten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrerreicht hat.In seinem Bericht ging <strong>de</strong>rBezirksvorsitzen<strong>de</strong> unteran<strong>de</strong>rem auf die Lan<strong>de</strong>sversammlungvom März inDamp ein, informierte seineZuhörer über Neuigkeiten imZusammenhang mit <strong>de</strong>mReformbegleitgesetz, verbandsinterneEntwicklungenund die Vorhaben <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>nzwölf Monate imLan<strong>de</strong>sverband Nord.Auch das Dauerthema Beihilfe kam wie<strong>de</strong>rzur Sprache. Viele Ehemalige, aber auch aktiveMitglie<strong>de</strong>r, berichteten lebhaft über Anträge, dieweit über <strong>de</strong>n „Richtwert“ <strong>de</strong>r Bearbeitungszeitenhinaus gehen.Einigkeit herrschte darüber, dass dieserZustand nicht mehr hinnehmbar ist. „Es gehtnicht an“, so <strong>de</strong>r Tenor, „dass Antragsteller ihrKonto überziehen o<strong>de</strong>r sogar einen Kredit aufnehmenmüssen, weil die Wehrverwaltung nichtin <strong>de</strong>r Lage ist, innerhalb von zwei bis dreiWochen Geld zu überweisen.“ Die üblichen Entschuldigungsgrün<strong>de</strong>,die seit Jahren gebetsmühlenartigvorgetragen wer<strong>de</strong>n, sind für dieTeilnehmer nicht stichhaltig. Die Vertreter <strong>de</strong>rKameradschaften for<strong>de</strong>rten <strong>de</strong>shalb eine zufrie<strong>de</strong>nstellen<strong>de</strong>und dauerhafte Lösung <strong>de</strong>s Problems.Umfassen<strong>de</strong> Informationen bekamen dieTeilnehmer <strong>de</strong>r Veranstaltung durch <strong>de</strong>n Sozial-so Petersen, „steht aber auch <strong>de</strong>n Aktiven und Ehemaligen<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr zu“.Die zahlreichen Reaktionen <strong>de</strong>r angeschriebenenPolitiker zeigt durchweg eine Anerkennung<strong>de</strong>s berechtigten Anliegens. Inzwischen haben dieverschie<strong>de</strong>nen verbandlichen Aktivitäten zumErfolg geführt.Da die bislang bereits ergriffen Maßnahmennicht ausreichen, beabsichtigt <strong>de</strong>r Minister <strong>de</strong>shalbunter an<strong>de</strong>rem „die beantragten Beihilfeleistungenzeitlich befristet ohne aufwändige Einzelfallprüfungunter Vorbehalt zu erstatten“ un<strong>de</strong>rst im Nachgang endgültig festzusetzen. Er gehtdavon aus, dass dies „nachhaltige Wirkung“ zeigenund „innerhalb von zwei bis drei Monaten imVerbund mit <strong>de</strong>n übrigen Maßnahmen“ eineRückkehr zu maximal 15 Arbeitstagen Bearbeitungszeitermöglichen wer<strong>de</strong>. „Damit besteht dieChance, eine spürbare Verbesserung zu erreichen“,so Petersen, „allerdings wer<strong>de</strong>n wir kritischbeobachten, ob dies ein anhalten<strong>de</strong>r Zustandwird“.■dienst <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr. RegierungsamtmannHartmut Wissmann und die SozialpädagoginKristin Fregien vom örtlichen Dienstleistungszentrumberichteten über Verän<strong>de</strong>rungen undwichtige Themen ihres Fachgebietes für Aktiveund Ehemalige. Die Vertreter <strong>de</strong>s Sozialdienstessollen künftig einmal im Jahr zu Tagungen imBezirk eingela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>nOberstabsfeldwebel a.D. Armin Koman<strong>de</strong>rtrug gewohnt kompetent zu <strong>de</strong>n Problemen <strong>de</strong>rEhemaligen vor. Er kam mit seinen Ausführungenauch bei <strong>de</strong>n aktiven Soldatinnen und Soldatensehr gut an. Strauß und seine Mandatsträgerim Bezirk 6 bedauern, dass sie sich vom Vorsitzen<strong>de</strong>nERH im Lan<strong>de</strong>sverband Nord verabschie<strong>de</strong>nmüssen und wünschen ihm für seineKandidatur für <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorstand viel Erfolg.Für seinen letzten Auftritt in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigenFunktion wur<strong>de</strong> ihm ein handgeschnitztesHolzwappen <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sübergeben.Im Rahmen <strong>de</strong>r Veranstaltung wur<strong>de</strong> OberstabsfeldwebelGerhard Klawitter (Vorsitzen<strong>de</strong>rTruppenkameradschaft Leer) für sein beispielhaftesEngagement mit einer Dankesurkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>sLan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n ausgezeichnet. StabsfeldwebelOlaf Winter, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Truppenkameradschaft(Truka) Luftwaffeninstandhaltungsgruppe21 in Schortens, erhielt die Verdienstna<strong>de</strong>l<strong>de</strong>s DBwV in Bronze.Oberstabsfeldwebel a.D. Karl Horn aus <strong>de</strong>mVorstand <strong>de</strong>r ERH-Kameradschaft Wittmund istseit 40 Jahren in <strong>de</strong>r Interessenvertretung, Oberstabsfeldwebela.D. Frank Barelmann (Vorsitzen<strong>de</strong>rTruka Ol<strong>de</strong>nburg in Ol<strong>de</strong>nburg) bekameine Dankeskurkun<strong>de</strong> für vier Jahrzehnte Arbeitals Mandatsträger.Die Teilnehmer <strong>de</strong>r Veranstaltung nutzten inLeer die Gelegenheit, ein komplett aufgebautesRettungszentrum <strong>de</strong>s Kommandos Schnelle EinsatzkräfteSanitätsdienst „Ostfriesland“ zu besichtigen.Sie konnten sich dabei von <strong>de</strong>r umfangreichenund mo<strong>de</strong>rnen Ausstattung sowie <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit<strong>de</strong>r mobilen Einrichtung überzeugen.Ihr Dank ging an Oberstabsfeldwebel GerhardKlawitter, <strong>de</strong>r die Besichtigung kurzfristigmöglich gemacht hatte.■


Lan<strong>de</strong>sverband Nord Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 69Komman<strong>de</strong>ur zu GastNeumünster. Das Lan<strong>de</strong>skommando Schleswig-Holstein in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>shauptstadt Kiel hat seit Aprildieses Jahres einen neuen Komman<strong>de</strong>ur. Im Rahmenerster Kontaktgespräche besuchte OberstHannes Wendroth <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sverband Nord.Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>, Oberstabsfeldwebela.D. Hans-Dieter Petersen, freute sich sehr über<strong>de</strong>n keineswegs selbstverständlichen Besuch <strong>de</strong>sKomman<strong>de</strong>urs in <strong>de</strong>r Geschäftsstelle Neumünster.Aus <strong>de</strong>n KameradschaftenGruppenbild in Swinemün<strong>de</strong>.Cuxhaven. Patenschaftspflege stand im Mittelpunkteiner Reise <strong>de</strong>r ERH-Kameradschaft Cuxhaven.Die Ehemaligen von <strong>de</strong>r Nordsee besuchtenihre Kamera<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Ostsee, die ERH Karlshagenauf Usedom. Die bei<strong>de</strong>n Gemeinschaften sindseit 2001 freundschaftlich miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>nund treffen sich wechselweise an einem <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>nMeere. „Erfreulicherweise gibt es in unserer Beziehungkeinerlei Abnutzungserscheinungen“, stelltStabshauptmann a.D. Wolfgang Scheidt fest. DerVorsitzen<strong>de</strong> und seine Cuxhavener ERH erkun<strong>de</strong>tenbei ihrem Besuch unter an<strong>de</strong>rem die Insel Usedomund machten einen Abstecher in das polnischeSwinemün<strong>de</strong>.Lüneburg. Stabshauptmann a.D. Horst Schwarzund Oberstabsfeldwebel a.D. Klaus Deckert von<strong>de</strong>r Lüneburger ERH-Kameradschaft sind seit 40Jahren Mitglie<strong>de</strong>r im DBwV. Die Ehrung <strong>de</strong>r bei-JubilarSchwarz,Dombrowskiund Ulrich(v.l.).<strong>de</strong>n Pensionäre übernahmen während <strong>de</strong>s traditionellenGrillfestes im Offizierkasino StabsfeldwebelGerd Dombrowski und Oberstabsfeldwebela.D. Andreas Ulrich. Der Bezirksvorsitzen<strong>de</strong> und<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kameradschaft übergabenSchwarz und Deckert entsprechen<strong>de</strong> Treueurkun<strong>de</strong>nund -na<strong>de</strong>ln.Garlstedt-Schwanewe<strong>de</strong>. Die Sommersitzung<strong>de</strong>r Standortkameradschaft Garlstedt-Schwanewe<strong>de</strong>fand in diesem Jahr auf <strong>de</strong>r „Deutschland“ statt.Das Schulschiff, <strong>de</strong>ssen Räume für Veranstaltungenund Vorträge gemietet wer<strong>de</strong>n können, lag amFähranleger in Bremen-Vegesack. Unter einemstrahlend blauen „Logistikhimmel“ besichtigtendie Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r zunächst ihren Tagungsortvon innen und außen, ein „alter Seebär“ erläutertedabei je<strong>de</strong>s Detail. Anschließend begann in <strong>de</strong>rMesse die Vorstandssitzung <strong>de</strong>r Kameradschaft. Inmaritimer Atmosphäre wur<strong>de</strong> über <strong>de</strong>n erfolgreichenStandorttag mit <strong>de</strong>m Stellvertreten<strong>de</strong>n Bun-Oberst Hannes Wendroth (l.) und Oberstabsfeldwebela.D. Hans-Dieter Petersen.<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n Oberstleutnant André Wüstner imMai sowie die Planungen für die zweite Jahreshälftegesprochen. Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r außergewöhnlichenSitzung verabschie<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>, OberstleutnantJörg Struckmeier, zwei Kamera<strong>de</strong>n mitLesestoff und Flüssigversorgung auf ihren weiterenWeg Richtung Küste und nach Koblenz. MitDienstschluss wur<strong>de</strong> die örtliche Flaniermeile aufgesuchtund zu fortgeschrittener Stun<strong>de</strong> ein grandioserSonnenuntergang über <strong>de</strong>r Weser beobachtet.Auf <strong>de</strong>r „Deutschland“: Vorstandssitzungenkönnen Spaß machen.Munster. Zur diesjährigen Tagesfahrt konnteOberstleutnant a. D. Manfred Lidl, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rMunsteraner Kameradschaft <strong>de</strong>r ehemaligen Soldaten,Reservisten und Hinterbliebenen, 99 Teilnehmerbegrüßen. Die Ausflügler fuhren mit Bussennach Kiel, und gingen auf <strong>de</strong>r „Adler Princess“an Bord. Von <strong>de</strong>r För<strong>de</strong> ging es durch die SchleuseHoltenau in <strong>de</strong>n Nord-Ostsee-Kanal. Die rund vierstündigeFahrt führte unter an<strong>de</strong>rem unter <strong>de</strong>r historischenLevensauer Hochbrücke hindurch, wo diegrößte Schlafgemeinschaft an Fle<strong>de</strong>rmäusen inganz Mitteleuropa überwintert. Weiter ging esdurch die holsteinische Landschaft durch das vomKanal geteilte Dorf Sehestedt. Über die Ra<strong>de</strong>rHochbrücke und Schacht-Audorf erreichten dieTeilnehmer <strong>de</strong>n Zielhafen Rendsburg. Zwischenzeitlichwur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m Schiff ein ausgezeichnetesBuffet gereicht. Für das weitere Programmmussten die männlichen Teilnehmer aufihre „besseren Hälften“ verzichten, <strong>de</strong>nn auf diewartete ein beson<strong>de</strong>res Highlight. Die Damen fuhrenper Bus nach Holtsee in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Eckernför<strong>de</strong>rBucht, in eine über die Region hinausbekannte Käserei. Dort wur<strong>de</strong>n ihnen unter fachkundigerFührung diverse Produkte zur Verkostungangeboten. Während<strong>de</strong>ssen erkun<strong>de</strong>ten die HerrenRendsburg, einschließlich <strong>de</strong>r historischen Eisenbahnhochbrückemit Schwebefähre und Schiffsbegrüßungsanlage.Braunschweig. Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ERH-KameradschaftBraunschweig, Oberstabsfeldwebel a.D.Heinz Peter Scherer, und <strong>de</strong>r Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>Nie<strong>de</strong>rsachsen-Süd, Oberstabsfeldwebel MartinIn einem ausgesprochen kameradschaftlichen undfreundlichen Gespräch erfolgte dort ein erster Meinungs-und Informationsaustausch. Dabei konntePetersen „seinen“ Lan<strong>de</strong>sverband, Strukturen,Mandatsträger, Mitarbeiter sowie die Verbandsarbeitdarstellen. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong>n19. Hauptversammlung <strong>de</strong>s DBwV wur<strong>de</strong>im Laufe <strong>de</strong>s Treffens auch ein Blick „in <strong>de</strong>n Verband“geworfen. Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Gespräches stelltendie Gesprächspartner fest, dass sie die gute Verbindungzwischen Lan<strong>de</strong>skommando und Verbandin vielfältiger Weise fortsetzen wollen. ■Coupon-Werbung JuniBei <strong>de</strong>r Couponwerbung im Juni 2013 hatKapitänleutnant a.D. Manfred Hinrichs aus Cuxhaveneine Lumix Tough-Kamera von Panasonicgewonnen. An <strong>de</strong>r Aktion beteiligten sich in diesemMonat drei Kamera<strong>de</strong>n und Kameradinnenaus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sverband Nord. Durch sie konntensechs neue Mitglie<strong>de</strong>r gewonnenTermineMartin Gebauer,TheodorWinkelmannund HeinzPeter Scherer(v.l.).Gebauer, hatten die Ehre, Briga<strong>de</strong>general a.D.Theodor Winkelmann für seine 40-jährige Mitgliedschaftim DBwV auszuzeichnen. Winkelmannbetonte bei <strong>de</strong>r Verleihung von Treuena<strong>de</strong>lund -urkun<strong>de</strong> in Braunschweig, dass <strong>de</strong>r Verbandinsbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n letzten zwei Jahren herausragen<strong>de</strong>Erfolge erzielen konnte und in <strong>de</strong>r heutigen,strukturbelasteten Zeit je<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrangehörigeverstan<strong>de</strong>n haben müsste, wie wichtig eine Mitgliedschaftist. Der pensionierte Briga<strong>de</strong>generalbezeichnete <strong>de</strong>n DBwV als einzige Berufsvertretung,die real etwas für die Soldaten erreicht hat.Bad Segeberg. Nicht nur ehemalige Soldaten mitihren Ehefrauen, son<strong>de</strong>rn auch Hinterbliebene hörtenerstmals einen Vortrag von Oberstabstabsfeldwebela.D. Armin Koman<strong>de</strong>r. Der ERH-Vorsitzen<strong>de</strong>im Lan<strong>de</strong>sverband Nord ging in Klein Rönnaubei Bad Segeberg auf Probleme seiner Zielgruppeund entsprechen<strong>de</strong> Lösungen ein. Das komplexeDauerthema Beihilfe erläuterte Koman<strong>de</strong>r dabeifür je<strong>de</strong>rmann verständlich. Während <strong>de</strong>r Versammlungwur<strong>de</strong>n die Hauptleute a.D Horst Bre<strong>de</strong>meierund Uwe Winkelmann, Stabsfeldwebela.D Günter Dorau, sowie in Abwesenheit Hauptmanna.D Georg Butschke für 50 Jahre Treue zumVerband geehrt. Oberfeldwebel d.R. Volker Andreist seit vier Jahrzehnten dabei.Der stellvertreten<strong>de</strong>Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kameradschaft, Jochen Berke,dankte darüber hinaus Dieter Gamm für <strong>de</strong>ssen bisherigeArbeit an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>r Ehemaligen. ■ 03. – 05.09.2013 Fernausbildungskongressin Hamburg 10. – 11.09.2013 Tagung mit Komman<strong>de</strong>urenin Neumünster 15. – 16.10.2013 Tagung mit Chefs undSpießen in Garlstedt


70 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Lan<strong>de</strong>sverband OstDer etwas an<strong>de</strong>re AuslandseinsatzEURAD: Multinationale Übung in ÖsterreichStandortbeauftragterEine Aufgabe für Sie?Sie schei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mnächst aus <strong>de</strong>m aktivenDienst als Berufssoldat aus o<strong>de</strong>r sind jungerRuhestandssoldat und möchten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrund <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>swehrVerband verbun<strong>de</strong>nbleiben?Wir suchen baldmöglichst zur Verstärkungunseres Teams engagierte Standortbeauftragteauf 400 Euro Basis für• Letzlingen• Prenzlau & Neubran<strong>de</strong>nburg• Bad Salzungen• Marienberg & Frankenberg/Sa.• Beelitz & PotsdamIhre Aufgaben sind im Wesentlichen die Mitglie<strong>de</strong>rwerbung,die Unterstützung <strong>de</strong>r Mandatsträgerbei Mitglie<strong>de</strong>rgewinnung und-erhaltung sowie Hilfestellungen in <strong>de</strong>nKameradschaften.Wenn Sie in einer dieser Regionen wohnen,Erfahrungen in <strong>de</strong>r Verbandsarbeit haben,kontaktfreudig und mobil sind, dann bewerbenSie sich beim DBwV:Lan<strong>de</strong>sverband Ost,Lan<strong>de</strong>sgeschäftsführer Michael Stechert,Schönhauser Allee 59, 10437 Berlin.Termine 2013Geplante Termine 2013 (Stand: 8. Juli 2013)● 5.-6.9. Lan<strong>de</strong>svorstandssitzung 4/2013● 10.-11.09 Tagung mit Kompaniefeldwebeln● 18.-22.11. 19. Hauptversammlung DBwV● 26.-27.11. Lan<strong>de</strong>svorstandssitzung 5/2013,Berlin● 27.-28.11. Lan<strong>de</strong>stagung mit Komman<strong>de</strong>urenEuropean Advance“ (EURAD) 2013 – sodie Bezeichnung einer multinationalenEinladungsübung <strong>de</strong>s österreichischenStreitkräfteunterstützungskommandos im Geistevon „Partnerschaft für <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>n“, die vorkurzem auf <strong>de</strong>n österreichischen TruppenübungsplätzenAllensteig und Langenlebarn imNor<strong>de</strong>n Österreichs stattfand.Deutschland wur<strong>de</strong> im Anteil Übungstruppedurch rund 200 Soldaten <strong>de</strong>s Heeres mit 90 RadundKettenfahrzeugen vom Panzergrenadierbataillon391 aus Bad Salzungen, <strong>de</strong>m Auf-Schützenpanzer Mar<strong>de</strong>r im Feuerkampf.klärungsbataillon 13 aus Gotha, <strong>de</strong>m Fernmel<strong>de</strong>bataillon701 aus Frankenberg in Sachsen und<strong>de</strong>r Luftlan<strong>de</strong>aufklärungskompanie 260 ausZweibrücken vertreten. Ergänzt wur<strong>de</strong> dieÜbungstruppe durch Truppenteile <strong>de</strong>s österreichischenJägerbataillons 18. Unter Führung<strong>de</strong>r 7. österreichischen Jägerbriga<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r„Schwesterbriga<strong>de</strong>“ <strong>de</strong>r Panzergrenadierbriga<strong>de</strong>37 „Freistaat Sachsen“, glie<strong>de</strong>rte sich dieseÜbung in die Phasen Verlegung, Force IntegrationTraining und <strong>de</strong>m eigentlichen ÜbungsschwerpunktLIVEX. Es han<strong>de</strong>lte sich um diegrößte Übung <strong>de</strong>s österreichischen Bun<strong>de</strong>sheeresin diesem Jahr. Übungszweck war die Schulung<strong>de</strong>r Zusammenarbeit bei Aufgaben <strong>de</strong>sinternationalen Krisenmanagements und <strong>de</strong>rKatastrophenhilfe.Durch die bewusste Vermischung bei<strong>de</strong>rNationen im Rahmen <strong>de</strong>r Truppeneinteilungkonnte „interkulturelle Kompetenz“ bis auf Ebene<strong>de</strong>r Mannschaften erlebt und gelebt wer<strong>de</strong>n.So wur<strong>de</strong> ein österreichischer Panzerzugeiner <strong>de</strong>utschen Panzergrenadierkompanieunterstellt, dies mit bei<strong>de</strong>rseitigenLerneffekten nicht nur auf taktischer, son<strong>de</strong>rnauch auf menschlicher Ebene.Neben <strong>de</strong>m eigentlichen Übungsgeschehenwaren weitere Höhepunkte <strong>de</strong>rBesuch <strong>de</strong>s österreichischen Verteidigungsministersnebst Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s österreichischenParlamentes sowie ein Besuchstag, zu<strong>de</strong>m Spitzendienstgra<strong>de</strong> vieler europäischerStreitkräfte und zahlreiche Vertreter<strong>de</strong>r Wirtschaft begrüßt wer<strong>de</strong>n konnten.Durch Österreich als gastgeben<strong>de</strong> Nation wur<strong>de</strong>im Rahmen eines Kulturprogramms unter an<strong>de</strong>remein Ausflug in die Bun<strong>de</strong>shauptstadt Wienmit Besuchen <strong>de</strong>s Militärmuseums und einerStadtrundfahrt mit einem Abstecher in <strong>de</strong>n weltbekanntenPrater organisiert – eine für alle Beteiligtenwillkommene Abwechslung und gleichzeitigdie Möglichkeit, auch Land und Leuteetwas besser kennen zu lernen.■Aus <strong>de</strong>n Bezirken Weitere Berichte fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sseiten im Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>Berlin. Nach 727 Tagen, also fast genau zwei Jahren,ging das Kommando über das Wachbataillonbeim Bun<strong>de</strong>sministerium <strong>de</strong>r Verteidigung vonOberstleutnant Michael Krobok auf Oberstleutnanti.G. Dr. Axel Dohmen über. Den offiziellenAkt <strong>de</strong>r Kommandoübergabe über das so genannte„Erste Bataillon im Staate“ vollzog Briga<strong>de</strong>generalPeter Braunstein in <strong>de</strong>r Julius-Leber-Kasernevor <strong>de</strong>n Augen zahlreicher Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bataillonsund Gästen aus Politik, Wirtschaft, Öffentlichkeitund Militär. Das heutige Bataillon fin<strong>de</strong>tseinen Ursprung im Aufstellungsbefehl Nr. 40vom 16. Februar 1957. 1961 wur<strong>de</strong> durch dieÜbernahme <strong>de</strong>r Tradition <strong>de</strong>s Semper talis Bun<strong>de</strong>sdie Verbindung mit <strong>de</strong>r Geschichte wie<strong>de</strong>rhergestellt.Damit ist das Wachbataillon seit <strong>de</strong>m13. Mai <strong>de</strong>sselben Jahres einer Tradition verpflichtet,die ihre Ursprünge im Jahr 1673 fin<strong>de</strong>t.Sie bewahrt Werte, die sich aus <strong>de</strong>r Geschichte<strong>de</strong>s 1. Gar<strong>de</strong>-Regiments zu Fuß und <strong>de</strong>s 9. (Preussischen)Infanterie-Regiments Potsdam (IR 9) in<strong>de</strong>n Geist einer mo<strong>de</strong>rnen Armee, wie es die Bun<strong>de</strong>swehrist, als übertragbar erwiesen haben. Von<strong>de</strong>n kurfürstlichen Trabantengar<strong>de</strong>n über „DieLangen Kerls“ bis hin zu <strong>de</strong>n Männern <strong>de</strong>s„Ersten Hiebs“ stehen heute, nach<strong>de</strong>m das I.Bataillon IR 9 die Tradition bewahrte, junge Frauenund Männer <strong>de</strong>s Wachbataillons für Glauben,Disziplin, Treue und ein Han<strong>de</strong>ln getreu <strong>de</strong>mMotto „Semper talis“, d.h. „stets gleich (gut)“ ein.1965 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Wachbataillon durch <strong>de</strong>n damaligenBun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nten Heinrich Lübke, stell-


Lan<strong>de</strong>sverband Ost Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 71Aus <strong>de</strong>n BezirkenWeitere Berichte fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sseiten im Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>Bei <strong>de</strong>rKommandoübergabe:MichaelKrobok,Peter Braunsteinund Dr.Axel Dohmen(v.l.).vertretend für die gesamte Bun<strong>de</strong>swehr, die 1.Truppenfahne verliehen. Für Krobok, <strong>de</strong>n 19.Komman<strong>de</strong>ur, ging mit <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>s Kommandosam 30. Juni 2011 nicht nur ein persönlicherWunsch in Erfüllung, es stellte auch die Krönungseiner bisherigen Laufbahn dar. Beson<strong>de</strong>reHöhepunkte als Kommandieren<strong>de</strong>r im protokollarischenEhrendienst, die ihm nach eigenen Wortenin herzlicher Erinnerung bleiben, waren dieAmtseinführung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nten JoachimGauck, <strong>de</strong>r Besuch von Papst Benedikt XVI. undnatürlich erst vor kurzem <strong>de</strong>r Staatsbesuch <strong>de</strong>sPräsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r USA, Barack Obama. An die zumAppell angetretenen Soldatinnen und Soldatengewandt, merkte <strong>de</strong>r schei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Komman<strong>de</strong>uran: „Das professionelle Können <strong>de</strong>s Bataillonswur<strong>de</strong> nicht nur beim protokollarischen Ehrendienst,son<strong>de</strong>rn auch wie<strong>de</strong>rholt im Rahmen <strong>de</strong>rGefechtsausbildung, auf Truppenübungsplätzenund bei nationalen und internationalen Sport- undMilitärwettkämpfen unter Beweis gestellt. Hierfürmöchte ich <strong>de</strong>n Angehörigen <strong>de</strong>s Wachbataillonsmeinen Dank und meine Anerkennung zumAusdruck bringen. Ihrem Fleiß, Ihrer Beharrlichkeitund Ihrem Leistungsvermögen ist es zu verdanken,dass dieses Bataillon ein so positives Bildinnerhalb <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr und <strong>de</strong>r Öffentlichkeitabgibt. Ich sage auf Wie<strong>de</strong>rsehen und Sempertalis!“ Auch für <strong>de</strong>n 20. Komman<strong>de</strong>ur, Oberstleutnanti.G. Dr. Axel Dohmen, geht mit <strong>de</strong>r Übernahme<strong>de</strong>s Kommandos ein Herzenswunsch inErfüllung. Er ist für <strong>de</strong>n Verband kein Unbekannter,<strong>de</strong>nn bereits von 1999 bis 2006 diente er imWachbataillon als Zugführer, S3-Offizier Protokollund zum Abschluss als Kompaniechef inSiegburg und Berlin. Damit ist Dohmen für seineAufgabe gera<strong>de</strong>zu prä<strong>de</strong>stiniert und bestens vorbereitet.Der Deutsche Bun<strong>de</strong>swehrVerband undbeson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverband Ost wünschen andieser Stelle für die neue Aufgabe „Semper talis“,Soldatenglück und immer eine sichere Hand bei<strong>de</strong>r Führung <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s.Beelitz. Mit Wirkung zum 1. Juli wur<strong>de</strong> das Logistikbataillon172 En<strong>de</strong> Juni aus <strong>de</strong>m Verantwortungsbereich<strong>de</strong>r Logistikbriga<strong>de</strong> 1 unterFührung von Briga<strong>de</strong>general Volker Thomas herausgelöstund <strong>de</strong>m Logistikkommando <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrund <strong>de</strong>ssen Komman<strong>de</strong>ur GeneralmajorHans-Erich Antoni unterstellt. Als wahrnehmbaresZeichen <strong>de</strong>s Unterstellungswechsels wur<strong>de</strong>unter Beteiligung <strong>de</strong>r Öffentlichkeit ein Übergabeappellin Beelitz durchgeführt. Die angetreteneFormation von rund 250 Soldatinnen und Soldatenbestand aus Abordnungen <strong>de</strong>r siebenBataillone, die <strong>de</strong>r Logistikbriga<strong>de</strong> 1 angehören.„Ein weiterer Schritt innerhalb <strong>de</strong>r umfassen<strong>de</strong>nReform <strong>de</strong>r Streitkräfte wird damit vollzogen“,sagte Oberstleutnant Alexan<strong>de</strong>r Röpke, Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>s Logistikbataillons 172. Im Zuge <strong>de</strong>rStrukturreform soll das neu aufgestellte Logistikkommando<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in Erfurt zukünftigdurch schlankere Hierarchien und übersichtlicheVerantwortlichkeiten geprägt sein und diegesamten Kompetenzen <strong>de</strong>r Logistik bün<strong>de</strong>ln. ImRahmen <strong>de</strong>r Übergabe wur<strong>de</strong> das Logistikbataillon172, dass, so Röpke, mit 400 Soldaten und120 Fahrzeugen im Rahmen <strong>de</strong>r Katastrophenhilfeim Hochwasserschutz eingesetzt war, durchBriga<strong>de</strong>general Thomas mit „Hochachtung“In Beelitz: Wechsel <strong>de</strong>r Truppenfahne.geehrt. Stellvertretend für die Leistung und dasEngagement <strong>de</strong>s gesamten Bataillons bekamHauptmann Torsten Juch die Briga<strong>de</strong>medaille <strong>de</strong>rLogistikbriga<strong>de</strong> 1 verliehen. Auch General Antoniäußerte sich und merkte an, dass das BeelitzerBataillon ein zuverlässiger Partner sei und seinenEinsatzwillen beim Hochwasser eindrucksvollbewiesen habe. Oberstleutnant Röpke versicherteihm, dass mit <strong>de</strong>m Unterstellungswechsel dieLeistungsbereitschaft seines Bataillons nichtabnehmen wird.Schwerin. Der 16. Mai war für <strong>de</strong>n ehemaligenKomman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s Verteidigungsbereichskommandos86, Oberst a.D. Reinhard Wegener,sicherlich kein ganz normaler Tag. „Seine“ alteDienststelle, die sich seit 2007 Lan<strong>de</strong>skommandoMecklenburg-Vorpommern nennt, hatte eingela<strong>de</strong>n,um ihn an seiner ehemaligen Wirkungsstättedurch <strong>de</strong>n Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerbandIn Schwerin: Dieter Einbeck, Uwe Köpsel,Reinhard Wegener, Hauptmann Bohnsackund Christof Munzlinger (v.l. ).für seine 50-jährige Mitgliedschaft zu ehren. ImBeisein <strong>de</strong>s Komman<strong>de</strong>urs, Briga<strong>de</strong>general ChristofMunzlinger, überreichte <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,Hauptmann Uwe Köpsel, die Urkun<strong>de</strong>.Für Munzlinger und Köpsel gleichzeitig eine guteGelegenheit zu einem gemeinsamen konstruktivemGedankenaustausch zu aktuellen Themenwie auch zur aktuellen Verbandspolitik.Son<strong>de</strong>rshausen/Wiehe. En<strong>de</strong> Juni führte dieTruppenkameradschaft <strong>de</strong>r Logistiksteuerstelle 4gemeinsam mit <strong>de</strong>r KERH Son<strong>de</strong>rshausen eineMitglie<strong>de</strong>rversammlung als Dank für alle Mitglie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>r Truppenkameradschaft und ihre unermüdlicheMitgestaltung <strong>de</strong>s Verbandsleben imStandort Son<strong>de</strong>rshausen durch. Vor allem dieEinbindung <strong>de</strong>r KERH entpuppte sich als großerErfolg, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>ren Mitglie<strong>de</strong>r erhielten einGespür für ein aktives Verbandsleben und konntenzur weiteren erfolgreichen Gestaltung <strong>de</strong>rArbeit motiviert wer<strong>de</strong>n. Weiterhin wur<strong>de</strong> dieVeranstaltung zur Mitglie<strong>de</strong>rgewinnung undEhrung eines langjährigen Mitglie<strong>de</strong>s genutzt.Vor 25 Jahren trat Hauptmann Frank Grundler in<strong>de</strong>n Verband ein. Hierfür wur<strong>de</strong> ihm mit Verleihung<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Ehrenna<strong>de</strong>l gedankt.Die Auszeichnung nahm <strong>de</strong>r frisch gewählte Vorsitzen<strong>de</strong><strong>de</strong>s Bezirks Freistaat Thüringen im Lan<strong>de</strong>sverbandOst, Hauptfeldwebel Andreas Voigt,<strong>de</strong>r trotz engem Terminplan eigens angereist war,vor. Dafür ein ganz beson<strong>de</strong>rer Dank, war diesdoch Ausdruck beson<strong>de</strong>rer Wertschätzung undgleichermaßen Beleg für die gute Zusammenarbeit.Die Ehrung fand beim Besuch <strong>de</strong>r größtenMo<strong>de</strong>llbahn-Ganzjahresschau <strong>de</strong>r Welt in Wiehestatt. Eine Führung durch die Ausstellung und eingemeinsames Beisammensein stießen bei allenTeilnehmern auf große Zustimmung. Zunächstwur<strong>de</strong> natürlich auch gearbeitet. Der Vorsitzen<strong>de</strong>AndreasVoigt undFrankGrundler(v.l.n.r. ).<strong>de</strong>r Truppenkameradschaft, Hauptmann Hans-Jürgen Hoffmann, berichtete über die Lan<strong>de</strong>sversammlungOst in Dahlewitz. Loben<strong>de</strong> Worte fan<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs für die hervorragen<strong>de</strong> Atmosphärewährend <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sversammlung und die konstruktiveArbeit <strong>de</strong>r gewählten Delegierten. SeinFazit: „Der Lan<strong>de</strong>sverband Ost ist für die 19.Hauptversammlung gut gerüstet.“ ■Lan<strong>de</strong>sverband OstGeschäftsstelleSchönhauser Allee 5910437 BerlinTelefon: 030/29 34 71 70Telefax: 030/29 34 71 79Email-Adresse: Ost@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P.: Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Beauftragter für Pressearbeit: Wolfgang Ben<strong>de</strong>r


72 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschlandOberst Kirsch zu Besuch beim LTG 61Oberst Ulrich Kirsch erläuterte <strong>de</strong>n Angehörigen <strong>de</strong>s LTG 61, wie Verbandsarbeit funtkioniert.Im Rahmen <strong>de</strong>r politischen Bildung hat <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s,Oberst Ulrich Kirsch, das Lufttransportgeschwa<strong>de</strong>r61 in Penzing besucht.Nach <strong>de</strong>r Begrüßung durch <strong>de</strong>n Kommodore<strong>de</strong>s LTG 61, Oberstleutnant Markus Bestgen,erörterte Oberst Kirsch <strong>de</strong>n versammelten Soldatenund zivilen Mitarbeitern im Kasino <strong>de</strong>sFliegerhorstes die Be<strong>de</strong>utung und Wirkungsweise<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s seit seiner Entstehung1956 bis heute.Anhand <strong>de</strong>r jüngsten Einsätze <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrin Mali und <strong>de</strong>r Türkei, bei <strong>de</strong>nen das LTG61 am Lufttransport beteiligt ist, schil<strong>de</strong>rteOberst Kirsch die Möglichkeiten, auftreten<strong>de</strong>Probleme im Zusammenhang mit Auslandseinsätzenzu bewältigen.Zu<strong>de</strong>m zeigte er auf, wie die Arbeit <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>sdie Bedingungen <strong>de</strong>r Soldaten bei <strong>de</strong>nnoch andauern<strong>de</strong>n Einsätzen in Afghanistan undim Kosovo bereits nachhaltig verbessert hat.Am Beispiel <strong>de</strong>r aktuellen Bun<strong>de</strong>swehrreformmachte er jedoch <strong>de</strong>utlich, dass bei <strong>de</strong>r Durchsetzungvon Interessen <strong>de</strong>r Soldaten gegenüber <strong>de</strong>rPolitik nicht immer alles reibungslos verläuft.In einer anschließen<strong>de</strong>n Gesprächsrun<strong>de</strong>stellte sich Oberst Kirsch <strong>de</strong>n vielen Fragen allerAnwesen<strong>de</strong>n und im internen Gespräch <strong>de</strong>nAnliegen <strong>de</strong>r Staffelfeldwebel sowie <strong>de</strong>r Vertreter<strong>de</strong>r Vertrauenspersonenversammlung.„Landscapes & Memory“ – Fotografien von Jo Röttger über <strong>de</strong>nEinsatz <strong>de</strong>s Gebirgsjägerbataillons 232 in AfghanistanSon<strong>de</strong>rausstellung im Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt im Reduit TillyDer Fahnensaal im Neuen Schloss inIngolstadt war voll besetzt, als <strong>de</strong>r Direktor<strong>de</strong>s Bayerischen Armeemuseums, Dr.Ansgar Reiß, zusammen mit <strong>de</strong>m Abgeordneten<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>stages und Mitglied <strong>de</strong>sVerteidigungsausschusses, Dr. Reinhard Brandl,eine Son<strong>de</strong>rausstellung eröffnete, in <strong>de</strong>ren Mittelpunkt<strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>s Gebirgsjägerbataillons232 in Afghanistan stand. Mit dieser Son<strong>de</strong>rausstellungbeschreitet das Bayerische ArmeemuseumNeuland, <strong>de</strong>nn es ist das erste Mal in seinerGeschichte, dass ein aktiver Truppenteil <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr in einer Ausstellung gezeigt wird.Die Ausstellung zeigt 30 großformatigeFotografien <strong>de</strong>s renommierten Hamburger FotografenJo Röttger. In seiner beeindrucken<strong>de</strong>nBildsprache verbin<strong>de</strong>t Röttger Gefühle mit Realitätund thematisiert <strong>de</strong>utsche I<strong>de</strong>ntität in einemfrem<strong>de</strong>n, durch kriegerische Auseinan<strong>de</strong>rsetzungengeprägten Land. Sehnsucht, Einsamkeit undEntfremdung sind dabei ebenso zentrale Botschaftenseiner Bil<strong>de</strong>r wie die Einsatzrealitäten<strong>de</strong>s Krieges. Jo Röttger begleitete Soldaten <strong>de</strong>sin Bischofswiesen stationierten Gebirgsjägerbataillons232 während ihrer EinsatzvorbereitungLan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschlandGeschäftsstellePrager Straße 3, 82008 UnterhachingTelefon: 089/61 52 09-0, Fax: 089/61 52 09-99E-Mail: sued.unt@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P.: Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Beauftragter für Pressearbeit:Stabsfeldwebel Burkhard KüttnerMobil: 0172/8691548E-Mail: burkhard.kuettner@bayern-mail.<strong>de</strong>Briga<strong>de</strong>general a.D. Graf von Bothmer, Jo Röttgerund Generalmajor a.D. Winfried Dunkel (v.l.).Aus <strong>de</strong>n BezirkenMittenwald. Umfassend informiertüber die Bun<strong>de</strong>swehr-Reform wur<strong>de</strong>ndie Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kameradschaft ERHMittenwald auf <strong>de</strong>r Jahresversammlungin <strong>de</strong>r Kantine <strong>de</strong>r Standortschießanlage.Nach <strong>de</strong>m Rückblick <strong>de</strong>s ERH-Vorsitzen<strong>de</strong>nGerhard Wiest sprach Stabsfeldwebela.D. Wilhelm Arens. Der Vorsitzen<strong>de</strong>ERH im Lan<strong>de</strong>svorstand Süd<strong>de</strong>utschlandkritisierte die Aussage <strong>de</strong>sVerteidigungsministers Thomas <strong>de</strong> Maizière,dass die Soldaten süchtig nach Anerkennungseien. „Die Soldaten verdienen Anerkennung“, soArens, „ein Dankeschön für ihre Auslandseinsätzeim Gefechtsübungszentrum Letzlingen, im späterenEinsatz in Afghanistan und, zurück in <strong>de</strong>rHeimat, im Berchtesga<strong>de</strong>ner Land. Seine beeindrucken<strong>de</strong>nLandschaftsaufnahmen,die in einem Format von 150mal 100 cm gezeigt wer<strong>de</strong>n,ermöglichen <strong>de</strong>m Betrachtereinen eindringlichen Blick auf dieEinsatzrealität <strong>de</strong>utscher Soldatenund somit auf einen Teil <strong>de</strong>utscherI<strong>de</strong>ntität vor <strong>de</strong>m Hintergrun<strong>de</strong>iner frem<strong>de</strong>n Wirklichkeit.Viele <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Eröffnungteilnehmen<strong>de</strong>n Soldaten aus allenTruppenteilen <strong>de</strong>r Gebirgsjägerbriga<strong>de</strong>23 waren tief beeindrucktvon <strong>de</strong>r realen und gleichzeitigemotionalen Ausdruckskraft <strong>de</strong>rFotografien und fühlten sich zurückversetzt indie Zeit ihres eigenen Einsatzes in Afghanistan.Die Ausstellung wird noch bis zum 1. Septembergezeigt. Ein hochwertiger Begleitband ist imMuseumsshop erhältlich.Weitere Berichte fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sseiten im Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>In Mittenwald: Gerhard Wiest, Franz Dürrbeck, RainerEgger, Josef Theimer, Bernhard Vogl und Nikolaus Seemannsowie Klaus Arens (v.l.).wäre besser angebracht gewesen“. Durch die vielenVersetzungen und Standortauflösungen imZuge <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r Reform habe <strong>de</strong>r DBwV


Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschland Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 73erreicht, dass die Soldaten bei Versetzung zwischenUmzug o<strong>de</strong>r Trennungsgeld wählen können(bis En<strong>de</strong> 2014) und gefor<strong>de</strong>rt, dass diese Regelungauch über das Reform-En<strong>de</strong> 2017 bestehenbleibt. Mit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>reinführung <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rzahlung(Weihnachtsgeld), <strong>de</strong>r Erhöhung <strong>de</strong>r Versorgungsbezügesowie mit <strong>de</strong>m Einsatzversorgungsverbesserungsgesetzzählte Arens weitere Verbandserfolgeauf. Ein weiterer Schwerpunkt seinerAusführungen war das leidige Problem <strong>de</strong>r langenBeihilfebearbeitungszeiten und die DBwV-Postkartenaktion.Als Höhepunkt zeichnete Arens mit<strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n Wiest und <strong>de</strong>ssen StellvertreterDürrbeck verdiente Mitglie<strong>de</strong>r aus: Klaus Dahlkefür 50 Jahre, Bernhard Vogl und Nikolaus Seemannfür 40 Jahre, sowie Josef Theimer und RainerEgger für 25 Jahre im DBwV.Garmisch-Partenkirchen. Die Frühlingsfahrt <strong>de</strong>rKameradschaft ERH Garmisch-Partenkirchen imMai führte 28 Mitglie<strong>de</strong>r nach Ainertshofen beiSchrobenhausen. Dabei wur<strong>de</strong> zunächst die Wallfahrtkirche„Maria Birnbaum“ in Sielenbachbesichtigt. Auf <strong>de</strong>m Spargelhof – <strong>de</strong>m Waglerhof –erläuterte die Hoffamilie Gamperl die Geheimnisse<strong>de</strong>s Spargelanbaues. Anschließend wur<strong>de</strong>n die15 Hektar großen Spargelfel<strong>de</strong>r sowie die zum Hofgehören<strong>de</strong>n Erdbeerfel<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Obstanbau mitÄpfeln, Kirschen, Zwetschgen und Weintraubenbesichtigt. Diese Bereiche sind neben <strong>de</strong>m Ackerbauund <strong>de</strong>r Viehmast die Grundlage <strong>de</strong>s Hofes.Der Waglerhof ist ein ehemaliges Klostergut <strong>de</strong>rZisterzienser und gelangte 1803 durch die Säkularisationin Privatbesitz. Nach <strong>de</strong>m guten Spargelessenging es zur Besichtigung <strong>de</strong>s restlichenHofes sowie <strong>de</strong>r Stallungen. Den Abschluss bil<strong>de</strong>te<strong>de</strong>r Besuch <strong>de</strong>r zum Hof gehören<strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>nZisterzienserkirche. Die weitere Fahrt gingüber Augsburg und Schongau zum Panorama-Gasthof auf <strong>de</strong>m Auerberg bei Bernbeuren. Hierließen alle Teilnehmer das Alpenpanorama auf sichwirken, wo bei Kaffee und Kuchen die Unterhaltungnicht zu kurz kam.Roding. Nach langer Planung war <strong>de</strong>r Besuch <strong>de</strong>sstellvertreten<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>rStandortkameradschaft Roding am 5. Juni aufgrund<strong>de</strong>r Hochwasserkatastrophe im GroßraumNie<strong>de</strong>rbayern/Oberpfalz kurzfristig gefähr<strong>de</strong>t.Dennoch hielt man am Besuch von OberstleutnantAndré Wüstner in einer <strong>de</strong>r Krisensituation angepasstenForm fest. Die StoKa unter Vorsitz vonOberstabsfeldwebel August Aigner wur<strong>de</strong> erst imSommer 2012 von <strong>de</strong>n Truppenkameradschaften<strong>de</strong>s Logistikbataillons 4 und <strong>de</strong>r 4./Feldjägerbataillon451 gegrün<strong>de</strong>t. Nach <strong>de</strong>r Begrüßung durch<strong>de</strong>n Bataillonskomman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s Logistikbataillons4 und zugleich Standortältesten, OberstleutnantThomas Gottsche, und einem ersten Vorstellungsgespräch<strong>de</strong>r im Dienst befindlichen Mandatsträger<strong>de</strong>r örtlichen Kameradschaften, besuchte dieDelegation <strong>de</strong>n 1. Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Roding,Franz Reichold, im Rathaus. Dem stellvertreten<strong>de</strong>nBun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n 1. Bürgermeisterdie wirtschaftliche Situation <strong>de</strong>r Stadtsowie die Verbun<strong>de</strong>nheit zur Bun<strong>de</strong>swehr dargestellt.Nach<strong>de</strong>m sich Oberstleutnant Wüstner indas Gol<strong>de</strong>ne Buch <strong>de</strong>s Stadt Roding eintragen hatte,verlegte man zurück in die Kaserne, wo zweiGesprächsrun<strong>de</strong>n geführt wur<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong><strong>de</strong>r Chefs und <strong>de</strong>r Spieße ging es unter an<strong>de</strong>rem umThemen wie Nachwuchsgewinnung, Disziplinarrechtund Dienstzeitausgleich. Auch <strong>de</strong>r aktuelleKatastropheneinsatz vor Ort und die äußerst positiveund danken<strong>de</strong> Wertschätzung <strong>de</strong>r Bevölkerungwur<strong>de</strong> thematisiert. Aussagen von Bewohnernim Einsatzgebiet wie „Gott sei Dank, dass eseuch Soldaten von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr gibt und ihr unsso unterstützt“ stärkten insbeson<strong>de</strong>re bei SoldatenOberstleutnant André Wüstner bei seinemBesuch bei <strong>de</strong>r StandortkameradschaftRoding.die kurz darauf in <strong>de</strong>n ISAF-Einsatz nach Afghanistanverlegten und mit einem Selbstverständnismit vollem Elan bei <strong>de</strong>r Hochwasser-katastropheengagiert dabei waren und in Teilen auf persönlicheVorhaben verzichtet haben, das beruflicheSelbstwertgefühl. Im Kreise <strong>de</strong>r Vertrauenspersonenund Personalräte kam Wüstners Doppelfunktionklar zum Zuge. Als Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Gesamtvertrauenspersonenausschusseszeigte er immensesInteresse in Sachen Soldatenbeteiligungsgesetz,Fürsorgeverhalten in <strong>de</strong>r Truppe sowie VereinbarkeitDienst und Familie. Wüstner zeigte sichsehr verwun<strong>de</strong>rt, dass Standorte mit einer <strong>de</strong>rartigenEinsatzbelastung und zu<strong>de</strong>m mit <strong>de</strong>m Auftrag,die Realversorgung im Heimatland aufrecht zuerhalten, immer noch im Rahmen <strong>de</strong>r militärischenSicherheit für die Bewachung <strong>de</strong>r Liegenschaftenherangezogen wer<strong>de</strong>n. Wüstner versprach, sich <strong>de</strong>rSache anzunehmen und frühestmöglich über dieMandatsträger eine Rückmeldung bekanntzugeben.Aigner dankte <strong>de</strong>m stellvertreten<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>nfür <strong>de</strong>n von allen Seiten sehr positivbewerteten Besuch.Nürnberg. Im September 2012, im Februar 2013und im April 2013 hat die FDP Mittelfranken einedreitägige Reise für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ERH Nürnbergins „politische Berlin“ ermöglicht. Programmpunktewaren Besuche <strong>de</strong>s Einsatzführungskommandosin Potsdam, <strong>de</strong>r Ge<strong>de</strong>nkstätte Berlin-Hohenschönhausen (ehemalige Haftanstalt <strong>de</strong>rStasi), Plenarsitzungen <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>stages,<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>skanzleramtes, <strong>de</strong>s Verteidigungsministeriumsund <strong>de</strong>r Ge<strong>de</strong>nkstätte Wi<strong>de</strong>rstand imBendlerblock sowie Diskussionen in <strong>de</strong>r FDP-Fraktion und Stadtrundfahrten unter geschichtspolitischenAspekten.Bad Reichenhall. Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r KameradschaftERH Berchtesga<strong>de</strong>ner Land haben sich im Rahmeneiner militärhistorischen Informationsveranstaltungam Fortbildungsinstitut <strong>de</strong>r BayerischenPolizei (BPFI) in Ainring getroffen, um die DokustelleAinring Flughafen zu besuchen. Dieser Flughafenwur<strong>de</strong> als „Flughafen Reichenhall-Berch-Die ERH Berchtesga<strong>de</strong>ner Land besuchte dieDokustelle Ainring.tesga<strong>de</strong>n“ in <strong>de</strong>n Jahren 1933 bis 1935 erbaut. Erdiente <strong>de</strong>r Flugverbindung <strong>de</strong>s Obersalzberges mitBerlin. Mit <strong>de</strong>m „Anschluss“ Österreichs an dasDeutsche Reich im Jahre 1938 stand <strong>de</strong>r FlughafenSalzburg zur Verfügung und Ainring hatte alsZivilflughafen keine Be<strong>de</strong>utung mehr. Deshalbwur<strong>de</strong> ab 1940 in Ainring die „Deutsche Forschungsanstaltfür Segelflug (DFS)“ angesie<strong>de</strong>lt,<strong>de</strong>ren ziviler Name nicht darüber hinwegtäuschendarf, dass sie fast ausschließlich militärischenZwecken diente, <strong>de</strong>nn hier wur<strong>de</strong>n alle Neuentwicklungen<strong>de</strong>r damaligen Luftwaffe getestet.Nach Kriegsen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> das Gelän<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r zivilgenutzt. Es entstand <strong>de</strong>r Ortsteil Mitterfel<strong>de</strong>n unddie Bayerische Polizeischule zog in das Areal ein,die in ihrer heutigen Form als BPFI weiterbesteht.Die Führung übernahm Herr Müller-Romminger,auf <strong>de</strong>ssen Initiative mit Unterstützung <strong>de</strong>s BPFIund <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Ainring hin die Dokustelle eingerichtetwur<strong>de</strong>, die er mit außeror<strong>de</strong>ntlichem persönlichenEngagement betreut. Müller-Rommingerließ die Geschichte <strong>de</strong>s Flughafens an Hand <strong>de</strong>rAusstellungsstücke lebendig wer<strong>de</strong>n. Der Vorsitzen<strong>de</strong><strong>de</strong>r Kameradschaft, Oberstleutnant a.D.Klaus Schwarzenberger, bedankte sich im Namenaller. Den Abschluss <strong>de</strong>r Veranstaltung bil<strong>de</strong>te eingemütliches Beisammensein in <strong>de</strong>r dortigen Polizeikantine.Im Breisgau. Der Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt BadKrozingen, Dr. Ekkehart Meroth, hat im Auftrag<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>svorstands Süd<strong>de</strong>utschland aus <strong>de</strong>nHän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Kameradschaftsvorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rsKERH „Im Breisgau“, Oberstabsfeldwebel a.D.Wolfgang Mieske, als Dank für seine Unterstützungfür <strong>de</strong>n Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>inen Ehrenteller mit entsprechen<strong>de</strong>r Widmungerhalten. Die Stadt Bad Krozingen hatte die Kameradschaftim Rahmen <strong>de</strong>s 40-jährigen Jubiläums innicht unerheblicher Weise bei <strong>de</strong>r Durchführung<strong>de</strong>s Jubiläumsempfangs unterstützt. Der überraschteMeroth bekräftigte die Verbun<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>rStadt Bad Krozingen mit <strong>de</strong>m DBwV. ■Oberstleutnant a.D. Leipner, Oberstabsfeldwebela.D. Mieske, Bürgermeister Dr.Meroth und Kapitän zur See a.D. Koser (v.l.).


74 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013Lan<strong>de</strong>sverband WestDerLan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,OberstleutnantThomas SohstVerehrte Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DBwV im LV West,<strong>de</strong>r Sommer legt ja dieses Jahr immer wie<strong>de</strong>reine Pause ein – sozusagen Sommerpause. UntersuchungsausschussDrohne, Sommerreisen vonPolitikern auch bei <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr und Beihilfebearbeitungszeitenwer<strong>de</strong>n uns die nächstenWochen weiterhin beschäftigen – keine Pause!Warum eigentlich?Ist es eigentlich klug, sich mit und von an<strong>de</strong>rentreiben zu lassen? Haben wir überhaupt eineChance, wirklich Pause einzulegen? Wer o<strong>de</strong>r wastreibt uns? Die Angst, etwas zu verpassen? DerGedanke, es könnte etwas entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, an<strong>de</strong>m man selbst nicht beteiligt war? Die Sorge,dass an<strong>de</strong>re die eigene Abwesenheit nutzen o<strong>de</strong>rgar ausnutzen?Ich weiß nicht wie es früher war. Unsere Wahrnehmunghat sich da ja im Laufe <strong>de</strong>r Zeit auchdurch neue äußere Rahmenbedingungen verän<strong>de</strong>rt.O<strong>de</strong>r ziehen wir diese Argumente nur heran,weil wir uns gera<strong>de</strong> von diesen treiben lassen? DieInformationswelt in ihrer Vielfalt, ihrer Geschwindigkeit,in ihrem schwer zur verarbeiten<strong>de</strong>nRheine. Schwül und heiß war es am 18. Juni, als<strong>de</strong>r Wehrbeauftragte <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>stagesdie gemeinsame Veranstaltung <strong>de</strong>s DBwV, <strong>de</strong>rGesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik(GfW) und <strong>de</strong>s Reservistenverban<strong>de</strong>s in Rheinebesuchte. Auch die for<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Wetterbedingungenhielten Helmut Königshaus nicht davon ab,sich die nötige Zeit für <strong>de</strong>n Besuch zu nehmen.Im ersten Teil <strong>de</strong>r Veranstaltung zur Neuausrichtung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr unterhielten sich dieMandatsträger <strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong>, die Bürgermeisterin<strong>de</strong>r Stadt Rheine, Frau Dr. Angelika Kordfel<strong>de</strong>r,und <strong>de</strong>r Kreisdirektor <strong>de</strong>s Kreises Steinfurt,Dr. Martin Sommer, mit <strong>de</strong>m Wehrbeauftragten.Schnell konnten sie feststellen, dass dieser „imStoff stand“. Natürlich war auch die Schließung<strong>de</strong>r Liegenschaften in Rheine Thema. Der Wehrbeauftragteüberraschte die Anwesen<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>rI<strong>de</strong>e, in aufgegebenen Liegenschaften ein Internatfür Kin<strong>de</strong>r von Bun<strong>de</strong>swehrangehörigen imEinsatz einzurichten.Lan<strong>de</strong>sverband WestGeschäftsstelleSüdstraße 123, 53175 BonnTelefon: 02 28 / 3823-111,Fax: 02 28 / 3823-233Email: West@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P.: Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>rPressebeauftragter:Oberstleutnant a.D. Andreas P. SchnellbachTel.: 0212/335338E-Mail: andreas.schnellbach@dbwv.<strong>de</strong>Umfang macht es vielen Menschen schwer, Pausezu machen.Ich hoffe und wünsche Ihnen allen, dass es mitdiesem Pausenbild gelingt, Pause zu machen. Ichbin gera<strong>de</strong> im Urlaub und schreibe diese Gedankenfür Sie auf. Mir ist es nur bedingt gelungen,wirklich Pause zu machen. Möge es Ihnen bessergelingen – <strong>de</strong>nn nach einer wirklichen Pause kannman – und das ist erwiesen – mit vielen guten neuenGedanken viel besser starten.Fürsorge erfor<strong>de</strong>rt EntscheidungenWehrbeauftragter beanstan<strong>de</strong>t Verschleppungstaktik <strong>de</strong>s BMVgDer WehrbeauftragteHellmutKönigshausübt nicht nurKritik, erüberraschtmitunterauch mitkreativenI<strong>de</strong>en.Nach einem Pressegespräch trug <strong>de</strong>r Wehrbeauftragtedann zu <strong>de</strong>m Sachstand <strong>de</strong>r Neuausrichtungaus seiner Wahrnehmung vor. In <strong>de</strong>ranschließen<strong>de</strong>n Diskussion wur<strong>de</strong>n ihm durchunsere Mitglie<strong>de</strong>r noch ungelöste Probleme mitauf <strong>de</strong>n Weg gegeben. Im Fokus stand dabei dieBeihilfeproblematik, die „Entpflichtung vonLuftfahrzeugbesatzungsangehörigen, mangelhafteBeschwer<strong>de</strong>bearbeitung <strong>de</strong>s Personalamtesund Probleme in <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s Strukturanpassungsgesetzes,um nur die wichtigstenThemen zu nennen.Unverständnis äußerte <strong>de</strong>r Wehrbeauftragtebeson<strong>de</strong>rs über die Tatsache, dass das Ministeriumim Umgang mit Fürsorgethemen oft erstGerichtsentschei<strong>de</strong> abwarte, anstatt vorher selbstzu entschei<strong>de</strong>n.rsIch entlasse Sie mit diesen Gedanken in diezweite Hälfte <strong>de</strong>r Sommerpause. Mit Verbandspolitikmel<strong>de</strong> ich mich erst in <strong>de</strong>r Septemberausgabezurück.Ehrlich nach innen – offensiv nach außen.Aus <strong>de</strong>n KameradschaftenKöln-Ra<strong>de</strong>rthal. Stabsfeldwebel a.D. HeinzGeorg Arends, das letzte aktive Gründungsmitglied<strong>de</strong>r Arbeitsgruppe Wohnungsfürsorge Hei<strong>de</strong>kaul(AG Hei<strong>de</strong>kaul), wur<strong>de</strong> Anfang Juli feierlichvon <strong>de</strong>n Bewohnern <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>kaul-Siedlungin Köln-Ra<strong>de</strong>rthal verabschie<strong>de</strong>t. Mit seiner Entscheidung,in das heimische Ostfriesland zurückzuziehen,verliert die AG Hei<strong>de</strong>kaul einen Aktivpostenund wertvollen Freund. Er wur<strong>de</strong> jetztgeehrt für seine aufopfern<strong>de</strong> jahrzehntelangeTätigkeit im und für <strong>de</strong>n Hei<strong>de</strong>kaul und sein„nachbarschaftliches Lebenswerk“. Vom DBwVerhielt er die Verdienstna<strong>de</strong>l in Silber, die ihmdurch die Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stoka Köln, HauptmannHendrik Rottmann, und <strong>de</strong>r ERH Köln,Stabshauptmann a.D. Helmut Köhler, übergebenwur<strong>de</strong>. Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r AG Hei<strong>de</strong>kaul, HauptmannAndreas Wulf, übergab ihm, als letztem„aktiven“ Gründungsmitglied, die Urkun<strong>de</strong> überdie Ehrenmitgliedschaft in <strong>de</strong>r AG Hei<strong>de</strong>kaul, einFoto <strong>de</strong>r Nachbarn und ein Dankschreiben mit <strong>de</strong>nUnterschriften <strong>de</strong>r Nachbarn. Für die Stadt Kölnüberbrachten Bürgermeister Hans-WernerBartsch und Stadträtin Katharina Welcker <strong>de</strong>nDank für das ehrenamtliche nachbarschaftlicheEngagement und übergaben eine Dankurkun<strong>de</strong>.Die Verabschiedung in Köln-Ra<strong>de</strong>rthal.


Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r besuchtArtillerieschuleIdar-Oberstein. Auf Einladung <strong>de</strong>s Komman<strong>de</strong>urs<strong>de</strong>r Artillerieschule und Generals <strong>de</strong>r Artillerietruppe,Briga<strong>de</strong>general Heribert Hupka,sowie <strong>de</strong>r StoKa Idar-Oberstein hat <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong><strong>de</strong>s DBwV, Oberst Ulrich Kirsch,<strong>de</strong>n Standort Idar-Oberstein besucht. Dort stelltensich die Artillerieschule, das Bun<strong>de</strong>swehr-Dienstleistungszentrum, <strong>de</strong>r TruppenübungsplatzBaumhol<strong>de</strong>r sowie das Fachsanitätszentrumvor.Am gemeinsamen Mittagstisch mit seinenGastgebern saßen auch <strong>de</strong>r örtliche Stoka-Vorsitzen<strong>de</strong>,Oberst a.D. Günter Kaiser, und <strong>de</strong>rBezirksvorsitzen<strong>de</strong> 7, Stabsfeldwebel MichaelHochmuth. Gemeinsam mit <strong>de</strong>n Kompaniefeldwebelnund Kompaniechefs sowie <strong>de</strong>n örtlichenMandatsträgern <strong>de</strong>s DBwV erörterte OberstKirsch die aktuelle Lage in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr beieinem Arbeitsfrühstück. Danach trug er sich insgol<strong>de</strong>ne Buch <strong>de</strong>r Stadt Idar-Oberstein ein. ImLan<strong>de</strong>sverband West Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013 75Ulrich Kirsch (vorne, 3.v.l.) im Kreise <strong>de</strong>r Kompaniechefs,Kompaniefeldwebel und Mandatsträger in Idar-Oberstein.Anschluss stand <strong>de</strong>r Verbandschef<strong>de</strong>n Repräsentanten <strong>de</strong>rörtlichen Presse, Funk undFernsehen bei einem PressegesprächRe<strong>de</strong> und Antwort.Nach einer kurzen Mittagspausefolgte <strong>de</strong>r Höhepunkt<strong>de</strong>s Truppenbesuches in Idar-Oberstein: Im vollbesetzten„Barbarasaal“ <strong>de</strong>r Artillerieschuleerläuterte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>die Arbeit <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s.Mit seinemVortrag und <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Aussprachenahm sich Kirsch insgesamt zwei Stun<strong>de</strong>n Zeitfür die Verbandsmitglie<strong>de</strong>r. Die Teilnehmerkamen dafür auch aus benachbarten Standortenwie Kusel, Perl, o<strong>de</strong>r Merzig angereist. Während<strong>de</strong>s Vortrages füllten die Mitglie<strong>de</strong>r weiterhinProtestpostkarten zur aktuellen Beihilfe-Kampagne<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s aus und am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Veranstaltungkonnte Oberst Kirsch noch einen prallgefüllten Karton von Postkarten mit nach Berlinnehmen. Damit hatte <strong>de</strong>r DBwV-Chef die richtigeMunition im Gepäck, um am nächsten Tag mit<strong>de</strong>m Verteidigungsminister die Situation <strong>de</strong>r Beihilfebearbeitungzu erörtern.Aus <strong>de</strong>n KameradschaftenWeitere Berichte im Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>Germersheim/Bad Bergzabern. Ein nicht alltäglichesProgramm haben die Angehörigen <strong>de</strong>rERH Germersheim und Bad Bergzabern beimLuftwaffenausbildungsbataillon in <strong>de</strong>r GermersheimerSponeck-Kaserne genossen. Der Komman<strong>de</strong>ur,Oberstleutnant Dietmar Hinze,begrüßte auch Angehörige <strong>de</strong>s Traditionsvereins<strong>de</strong>s Fernmel<strong>de</strong>bataillons 860 sowie <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r TruKa Elektronikzentrum <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrBad Bergzabern. Ein Vortrag <strong>de</strong>s S3-Offiziers, Hauptmann Jürgen Sedlag, über <strong>de</strong>nAuftrag <strong>de</strong>s Bataillons und die Grundlagenausbildung<strong>de</strong>r Luftwaffe für Auslandseinsätze imFrie<strong>de</strong>n eröffnete die Veranstaltung. An dieserAusbildung nehmen alle Soldaten, die für dieAuslandseinsätze vorgesehen sind, teil. Danachfolgte <strong>de</strong>r praktische Teil <strong>de</strong>r Einweisung mitBesichtigung von Waffen und Einsatzgeräten.Die Besucher durchliefen drei Stationen dieserAusbildung: Main-Gate Ausbildung mit Check-Point und Kfz-Durchsuchungen, Patrouille ineinem afghanischen Dorf mit Feuergefechtsowie ein Bombenanschlag auf einen Marktplatz.Die Lehrgangsteilnehmer zeigten sich sehrmotiviert und wur<strong>de</strong>n durch das Stammpersonal,welches Erfahrungen aus teilweise mehrfachenAuslandseinsätzen (Afghanistan, Bosnien,Kosovo) einbringen konnte, realistisch und einsatznahausgebil<strong>de</strong>t. Bei <strong>de</strong>r Abschlussbesprechungim Kasino wur<strong>de</strong>n am En<strong>de</strong> eines ereignisreichenTages die letzten offenen Fragenbeantwortet.Aachen. Gleich drei Referenten hatte die KERHAachen zu <strong>de</strong>n Themen Pflegeberatung sowiePflege- und Krankenversicherung eingela<strong>de</strong>n. Soberichtete die Referentin <strong>de</strong>r Compass Pflegeberatung,Monika Zernitz-Pahl, über alles Wissenswertezum Thema Pflegefall und die Möglichkeiten,in einem solchen Fall eine fundierte Beratungzu bekommen. Die Vertreterin <strong>de</strong>r DBV (AXA),Gabriele Simons-Scherbel, und Nikolaus-PaulKläs von <strong>de</strong>r Continentale Versicherung ergänztendas Thema mit Neuem zur Pflege- und Krankenversicherung.Ein vollbesetzter Saal zeigte, wiewichtig die Themen <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn waren.Monika Zernitz-Pahl von <strong>de</strong>r Compass Pflegeberatung.Kusel. Vorsorge, Beihilfe und Aktuelles inSachen Neuausrichtung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr warendie dominieren<strong>de</strong>n Themen auf <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rversammlung<strong>de</strong>r Kameradschaft ERH Kusel.Der Vorsitzen<strong>de</strong>, Oberstabsfeldwebel a.D. KurtKrummenauer, begrüßte dazu neben zahlreichenMitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n Ehemalige,Hauptmann a.D. Ernst Wendland. Nach <strong>de</strong>s-Übergabeeines Gastgeschenkesvon KurtKrummenauer(l.)an ErnstWendland.sen Vortrag informierte Krummenauerdie Mitglie<strong>de</strong>r über dieBeschlüsse <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sversammlung West, an<strong>de</strong>r er im Mai in Bad Neuenahr-Ahrweiler alsDelegierter teilgenommen hat.Idar-Oberstein. Ein Revisor aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sverbandWest, Oberstleutnant a.D. Dirk Hunthe,hat vor kurzem seinen 70. Geburtstag gefeiert.Aus diesem Anlass besuchte <strong>de</strong>r Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>7, Stabsfeldwebel Michael Hochmuth, dieMonatsversammlung <strong>de</strong>r Kameradschaft ERHIdar-Oberstein und überbrachte seine Glückwünschesowie ein kleines Präsent persönlich.Anschließend berichtete Hochmuth noch <strong>de</strong>nMitglie<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sversammlungWest.■In eigener SacheCoupon-WerbungDirk Hunthe (l.)und MichaelHochmuth.Gleich zwei bedauerliche Fehler sind uns in <strong>de</strong>rJuli-Ausgabe unseres Magazins unterlaufen. ImBeitrag zur Lan<strong>de</strong>sversammlung West in BadNeuenahr-Ahrweiler (S.15) haben wir <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sgeschäftsführerWest, Bruno Schäfer, einenfalschen Vornamen angedichtet. Zu<strong>de</strong>m fand dieVeranstaltung <strong>de</strong>r ERH Südliches Sarland (S.67)nicht in Birkenfeld statt, son<strong>de</strong>rn in Saarlouis.Wir bitten, diese Fehler zu entschuldigen. ■Gewinner einer Lumix Outdoor-Kamera vonPanasonic aus <strong>de</strong>r Verlosung im Juni ist OberstabsgefreiterFelix Witt aus Hamm..


Foto: Födisch80 Die Bun<strong>de</strong>swehr August 2013VeteranenheimDickes Präsent aus Bonn für das VeteranenheimNach <strong>de</strong>r Scheckübergabe: Stabsfeldwebel a.D. Ernst Becker (Beisitzer FöV), Oberstabsfeldwebela.D. Harald Schmitt (Vorsitzen<strong>de</strong>r FöV), Oberstabsbootsmann a.D. Karl Heid (Vorsitzen<strong>de</strong>rStiftungsvorstand Veteranenheim), Oberstabsfeldwebel a.D. Hermann Borchert(Stellvertreten<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>r FöV) und Oberstabsfeldwebel a.D. Harald Schra<strong>de</strong>r (Stellvertreten<strong>de</strong>rVorsitzen<strong>de</strong>r Stiftungsvorstand Veteranenheim) (v.l.n.r.).Am 19. Juni fand das Sommerfest <strong>de</strong>s Veteranenheimes<strong>Deutscher</strong> Soldaten Freie undHansestadt Hamburg statt. Bei herrlichemWetter hatten sich mehrere Mandats-träger <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s, Repräsentanten <strong>de</strong>s öffentlichenLebens, hohe Militärs, Vertreter befreun<strong>de</strong>terVerbän<strong>de</strong> und karitativer Einrichtungen in Hamburg-Poppenbütteleingefun<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n Nachmittagmit <strong>de</strong>n Heimbewohnern zu verbringen. DerVorstandsvorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Alten- und Pflegeheimes,Oberstabsbootsmann a.D. Karl Heid, dankte allen,die sich für die Alteneinrichtung engagieren undskizzierte die Geschichte <strong>de</strong>r Einrichtung:1959 Gründung <strong>de</strong>r Stiftung „Veteranenheim<strong>Deutscher</strong> Soldaten Freie und HansestadtHamburg“ durch Soldaten1962 Beginn <strong>de</strong>r Bauarbeiten1963 Richtfest1964 Einweihungsfeier1974 Übernahme <strong>de</strong>r Patenschaft durch <strong>de</strong>nDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband e.V.1981 Bau eines Mehrzwecksaales und zusätzlicherWohneinheiten1982 Übernahme <strong>de</strong>r Verantwortung im Stiftungsvorstanddurch <strong>de</strong>n Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>.V.1983 Neubau einer Pflegestation1993 – 1996 Neubau und Umbau <strong>de</strong>s gesamtenHeimes zu einem mo<strong>de</strong>rnen AltenwohnundPflegeheim2000 Neubau einer KücheDanach teilte Heid <strong>de</strong>n Anwesen<strong>de</strong>n voller Stolzmit, dass es an diesem Tag ein beson<strong>de</strong>rs dickesPräsent für das Veteranenheim aus Bonn gegebenhabe: Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rvereins (FöV)<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s, Oberstabsfeldwebela.D. Harald Schmitt und <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong>Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s FöV, Oberstabsfeldwebela.D. Hermann Borchert, überreichten Heid einenScheck in Höhe von 15 000 Euro. Die bei<strong>de</strong>n FöV-Vertreter erklärten, dass die jährlichen Spen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rvereins normalerweise zwischen 3000und 5000 Euro liegen. In diesem Jahr wur<strong>de</strong> allerdingsein wesentlich höherer Betrag bereitgestellt,Helmut-Schmidt-Universität: Studieren<strong>de</strong>würdigen Leistung <strong>de</strong>r Lehren<strong>de</strong>nHamburg. In diesem Jahr feiert die Helmut-Schmidt-Universität/Universität <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrHamburg ihr 40-jähriges Bestehen. 40 Jahre Forschung,vor allem auch: 40 Jahre Lehre. In diesembeson<strong>de</strong>ren Jahr vergab <strong>de</strong>r stu<strong>de</strong>ntische Konvent,das Äquivalent zu <strong>de</strong>n Studieren<strong>de</strong>nparlamenten<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>suniversitäten, erstmalig einen Preis fürherausragen<strong>de</strong> Lehre. Mit dieser Auszeichnungsollen Professoren, aber auch Lehren<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>maka<strong>de</strong>mischen Mittelbau gewürdigt wer<strong>de</strong>n, diesich durch beson<strong>de</strong>res Engagement und Innovationskraftverdient ge macht haben. Die Beson<strong>de</strong>rheitan diesem Preis: Die Studieren<strong>de</strong>n selbsthaben ihre Preisträger gewählt. Im Rahmen <strong>de</strong>sum vor allem infrastrukturelle Maßnahmen imHeim durchzuführen zu können. Oberstabsbootsmanna.D. Heid bedankte sich im Namen <strong>de</strong>s Heimesund <strong>de</strong>s Stiftungsvorstan<strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>n FöV-Vertreternund sagte: „Diese Spen<strong>de</strong> hilft <strong>de</strong>n Bewohnern<strong>de</strong>s Heimes, das Leben hier zu erleichtern,<strong>de</strong>nn für geplante Baumaßnahmne wie z.b. neueBä<strong>de</strong>r, die Umgestaltung <strong>de</strong>s Speisesaals, neueFenster und eine neue Wärmedämmung könnenwir diese Mittel sehr gut gebrauchen. Außer<strong>de</strong>m ist<strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>s zweiten Rettungsweges in Haus Bgeplant, dieses Vorhaben soll noch in diesem Jahrrealisiert wer<strong>de</strong>n.“ Heid erinnerte in seiner Anspracheauch daran, dass das Veteranenheim nach wievor stark frequentiert sei und schon seit längeremeine Auslastung von 97 Prozent aufweise.Heid hatte auch zu <strong>de</strong>r vorher durchgeführtenSitzung <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Freun<strong>de</strong>skreises un<strong>de</strong>iner MItglie<strong>de</strong>rversammlung dieser Einrichtungeingela<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r die Entwicklung <strong>de</strong>r vergangenenJahre betrachtet und beraten wur<strong>de</strong>. Diskutiertwur<strong>de</strong> auch, wie sich die weiteren Ziele <strong>de</strong>s Projektesrealisieren lassen.Der Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong> in seinen abschließen<strong>de</strong>nWorten: „Das starke finanzielleEngagement <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rvereins im DBwV und dieintensive Arbeit im Freun<strong>de</strong>skreis <strong>de</strong>s Heimes sindGrund genug, positiv in die Zukunft zu blicken.“Für die musikalische Umrahmung sorgte dasMarineorchester Hamburg unter <strong>de</strong>r Leitung vonOberstabsbootsmann a.D. Köhler.jtfTages <strong>de</strong>r offenen Tür vergaben <strong>de</strong>ren Vertreter diebei<strong>de</strong>n Preise.Unter <strong>de</strong>n Professoren wur<strong>de</strong> Prof. Dr. MichaelBerlemann ausgezeichnet. Er hat <strong>de</strong>n Lehrstuhlfür politische Ökonomik und empirische Wirtschaftsforschunginne. Trotz seines breiten Engagementsin <strong>de</strong>r Forschung und innerhalb <strong>de</strong>r aka<strong>de</strong>mischenSelbstverwaltung gelingt es ihm aufganz beson<strong>de</strong>re Weise, seine Studieren<strong>de</strong>n zubegeistern. In <strong>de</strong>r Kategorie „bester wissenschaftlicherMitarbeiter“ wur<strong>de</strong> Dr. Michael Jonas ausgezeichnet.Neben seiner fachlichen Versiertheitbesticht er vor allem durch seine stets gute Laune,Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Lei<strong>de</strong>nschaftfür das Fach Geschichte. Dabei gelingt es ihm aufganz beson<strong>de</strong>re Art und Weise, eben jene Lei<strong>de</strong>nschaftauf seine Studieren<strong>de</strong>n zu übertragen.

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