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Patienteninformation Nachbehandlung ...

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Welche Operationsverfahren gibt es ? Wie ist der zeitliche Ablauf ?Zu unterscheiden sind zwischen endoskopisch arthroskopischen Operationsverfahrenund Operationsverfahren über kleine offene Operationsschnitte. Im weiteren ist zuunterscheiden zwischen einer reinen Glättung der Sehne und Erweiterung desSehnengleitraumes und rekonstruktiven Verfahren mit Wiederherstellen derSehnenkappe. Als ersten operativen Eingriff werden wir Ihnen fast in jedem Fall eineminimal invasive Operationsmethode, die sog. Schultergelenksarthroskopie vorschlagen.Hierbei wird in Narkose in einer bestimmten Lagerung über kleine Operationsschnitte einetwa bleistiftstarkes Instrument ins Gelenk und den Sehnengleitraum eingeführt, dasGelenk wird hierbei mit einer Flüssigkeit gefüllt, so dass die Gelenkstrukturengenauestens teilweise unter erheblichen Vergrößerungen beurteilt werden könnenEs kann somit das gesamte Schultergelenk im besonderen das Ausmaß und dieRissform der betroffenen Sehnen festgestellt werden. Bei dem sog. minimal invasivenEingriff kann entzündliches Gewebe und Auffaserung der Sehnen entfernt werden. DerSehnengleitraum unter dem Schulterdach kann mit entsprechendenOperationsinstrumenten oder laserähnlichen Sonden erweitertet werden. Bei speziellenkleineren Rissformen ist auch direkt eine Reparatur der betroffenen Sehnen möglich. Beiinkompletten Rissen, kleineren Rissen oder auch größeren Rissen des sehr altenMenschen ist dieser Eingriff möglicherweise in Kombination mit der entsprechenden<strong>Nachbehandlung</strong> so erfolgreich, dass ein weiterer reparativer Eingriff zunächst entfallenkann.In den anderen Fällen wird zunächst eine Reinigung des Schultergelenkes und derSehnen mit Entfernung von Entzündungsgewebe, möglicherweise auch eine Erweiterungdes sog. „Schulterdaches“ erfolgen. Ziel des Ersteingriffes ist es, zunächst die akutenBeschwerden des Schultergelenkes zu lindern und in der <strong>Nachbehandlung</strong> dieBeweglichkeit zu verbessern.Eine -spätere- Reparatur der Rotatorensehnen erfordert hingegen eine zeitweilige(Teil-)Ruhigstellung des Schultergelenkes.Insbesondere bei vorbestehenden stärkeren Beschwerden undBewegungseinschränkungen macht die Durchführung dieses Eingriffes erst Sinn, wenndie Beweglichkeit des :Schultergelenkes wieder hergestellt ist.Hierbei sieht der zeitliche Ablauf üblicherweise so aus, dass zunächst derarthroskopische Ersteingriff mit einem stationären Aufenthalt von etwa 3 – 5 Tagenerfolgt, dann eine physiotherapeutische <strong>Nachbehandlung</strong> zwischen 3 und WochenDauer und dann die geplante Rekonstruktion der Rotatorensehnen.Hierfür ist wiederum ein Krankenhausaufenthalt von etwa 1 Woche zu veranschlagen.Die <strong>Nachbehandlung</strong>szeit nach Rotatorensehnenrekonstruktion variiert erheblich,abhängig vom Ausmaß der Schädigung und der Reparatur sowie auch dem Berufsbilddes betroffenen Patienten.<strong>Nachbehandlung</strong>szeiten liegen üblicherweise zwischen 2 und 3 Monaten, können aberauch 3 – 6 Monate erreichen. Auch nach dieser Zeit können noch langsame Fortschrittegemacht werden, so dass ein Endergebnis möglicherweise erst nach noch längerer Zeitvorliegt.Dr. med. M. Kamminga Seite 3 von 6Form.Nr.: 0371Unfallchirurgie / <strong>Patienteninformation</strong> Rotatorenrekonstruktion


Anspannung im Bereich der genähten Sehnen führt und die Konstruktion schädigenkann. Als Faustregel gilt, der Arm ist immer vor der Körperebene in leichterAbspreizhaltung und neutral bis innen gedreht zu halten. Auch forcierte Außendrehungensind zu vermeiden (s. <strong>Nachbehandlung</strong>sschema).Sie erhalten eine entsprechende abschwellende und Schmerzmedikation zumAbklingend er Operationsschmerzen. Diese Medikamente sollten Sie auch über dieDauer des stationären Aufenthaltes hinaus einnehmen, etwa zwischen 2 und 4 Wochen.In den ersten 2 Wochen nach der Operation sollte eine passive Abspreizbewegung desArmes nach vorn und außen bis etwa 90 Grad (rechtwinkelig) erreicht seinBitte kümmern Sie sich auch selbst bereits vor der Entlassung darum, dass diePhysiotherapie möglichst nahtlos auch im ambulanten Rahmen weiter geführt wird.Hierzu können Sie entweder unser Therapieinstitut im Hause aufsuchen, oder aber einenTherapeuten Ihrer Wahl in Wohnortnähe. Die Erstverordnung erhalten Sie von uns. Die<strong>Nachbehandlung</strong> erfolgt durch einen Facharzt für Chirurgie oder Orthopädie oder auchdurch Ihren in orthopädisch/chirurgischen Dingen versierten Hausarzt.Zwischenzeitliche Kontrollen des Befundes durch unser Ärzteteam erfolgt aufVereinbarung oder auf Wunsch des behandelnden Arztes.Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit und die weitere Berufsfähigkeit ist stark abhängig vomausgeübten Beruf. Bitte sprechen sie mit uns über Ihre beruflichen Belastungen.Was können für Schwierigkeiten auftreten ?Kein operativer Eingriff ist als komplikationsfrei zu betrachten, so dass einige Worte überdie Risiken der genannten Eingriffe erforderlich sind.Grundsätzlich handelt es sich hier um Eingriffe an einem vorgeschädigten überwiegendschmerzhaften und bewegungseingeschränkten Schultergelenk. Ziel des Eingriffes isteine Wiederherstellung der Schulterfunktion und Schmerzfreiheit. Dieses kann in einergroßen Zahl der Fälle erreicht werden, aber eben nicht immer. Der Grund dafür liegt zumeinen in der Erkrankung selber: es stehen uns bis heute keine guten Ersatzmaterialienfür die geschädigten Sehnen zur Verfügung, so dass wir die Löcher in den Sehnenvolkstümlich gesprochen „stopfen“ müssen. Die degenerativen Schädigungen derSehnen bestehen also trotz Verschluss der Defekte weiter und können möglicherweiseauch weiter Beschwerden bereiten. Zum anderen ist das Schultergelenk wie auch andereGelenke am Körper besonders empfindlich auf länger währende Schmerzen undRuhigstellung. Es kommt hierbei zu Kapselschrumpfungen, die möglicherweise aufDauer bestehen bleiben können und so zu einer dauerhaften Bewegungseinschränkungführen. Üblicherweise sind aber mit Reparaturen der Rotatorensehnen gute Ergebnisseund Schmerzfreiheit oder -reduktion zu erreichen, wobei eine endgradige Beweglichkeitdes Schultergelenkes nicht immer wieder erreicht werden kann.Es kann natürlich, wie bei allen Operationen, zu Wundheilungsstörungen, Blutungen oderauch Entzündungen im Wund- und Gelenkbereich kommen. Auch hierbei handelt es sichnicht direkt um Katastrophen, da dieses durch Reintervention oft erfolgreich behandeltwerden können.Dr. med. M. Kamminga Seite 5 von 6Form.Nr.: 0371Unfallchirurgie / <strong>Patienteninformation</strong> Rotatorenrekonstruktion


Es ist deshalb allerdings auch besonders wichtig, dass die Warnzeichen von Ihnen undauch den nachbehandelnden Ärzten beachtet werden. Sollten Schwellungen, Rötungenoder wiederkehrende starke Schmerzen auftreten, würden wir Sie bitten, sich sofort zumelden, damit die entsprechenden Veränderungen beurteilt und ggfls. behandelt werdenkönnen.Auch bei guten Ergebnissen kann es im weiteren Verlauf wiederum zuVerschleißerscheinungen und erneuten Rissen oder Defekten der Sehnen kommen.Diese können möglicherweise auch erneut operiert werden.Im Weiteren gibt es auch nicht mehr zu reparierende Sehnendefekte. Auch hierfür stehenuns spezielle Operationsmethoden, die an anderer Stelle erläutert werden, zur Verfügung(z.B. Verschluss des Sehnendefektes mit Verpflanzung von Muskel- und Sehnenlappen,spezielle Schultergelenksendoprothesen/künstliche Schultergelenke. Sollte in Ihremspeziellen Fall ein solcher Defekt vorliegen, beraten wie Sie gern über die zusätzlich zurVerfügung stehenden Methoden.Dr. med. M. Kamminga Seite 6 von 6Form.Nr.: 0371Unfallchirurgie / <strong>Patienteninformation</strong> Rotatorenrekonstruktion

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