20 Jahre Kunsthof Zürich - Zürcher Hochschule der Künste

PublikationenZett 2–1357Tobi Müller:Observer-in-Residence2013/2014Nach Perikles Monioudis und Ruth Schweikertwird Tobi Müller (geboren 1970) neuerObserver-in-Residence der ZHdK. Währenddes Studienjahrs 2013/2014 bespricht derKulturpublizist wie sein Vorgänger und seineVorgängerin verschiedene Veranstaltungender ZHdK. Neu wird er mit den jeweiligenBeteiligten, ausgehend von seinen Beobachtungen,Werkstattgespräche führen undaudiovisuell dokumentieren. Tobi Müllernimmt ausserdem an einer transdisziplinärenTagung teil («Das Design echter Gefühle –wie Pop Authentizität entwirft» am Freitag,6. Dezember 2013) und wird in Zusammenarbeitmit Z+ neue experimentelle Formatefür seine Observer-Tätigkeit entwickeln.Tobi Müller studierte in Zürich und BerlinSprachen und verbrachte die Nullerjahre inZürich als Redaktor bei Zeitung und Fernsehen.Seit 2009 lebt er in Berlin und arbeitetfrei für Print und Radio vorwiegend überPop- und Theaterthemen. Müller moderiertregelmässig Podien zu Kulturthemen undleitet eine monatliche Pop-Talkshow an derVolksbühne Berlin. (Corina Caduff )www.zhdk.ch/Observer-in-ResidenceExperimentStrategieblogIn den letzten Monaten wurde die Strategieder ZHdK für den Zeitraum 2014–2018erarbeitet. Über einen Blog bezog dieHochschulleitung die Angestellten derZHdK in die Strategieprozesse mit ein. Mitdem Strategieblog der ZHdK setzte sie zurUnterstützung der Hochschulentwicklungerstmals auf ein interaktives Medium unddamit auch auf eine erweiterte Partizipation.Während acht Wochen stellte dieHochschulleitung in 22 Blogbeiträgen diestrategischen Teilprojekte Lehre, Forschung,Internationales und Kultur im Toni-Arealder ZHdK zur Diskussion.Die hohen Zugriffszahlen mit knapp 1000individuellen Besucherinnen und Besuchernund 4900 Seitenansichten zeugen von regemInteresse und dem Bedürfnis der Angehörigender ZHdK, Einsicht in die Strategieprozessezu erhalten. Das Ziel, über dieseProzesse und deren Inhalte zu informieren,wurde damit erreicht. Mit 23 Kommentarenbleibt der ebenfalls angestrebte aktive Einbezugjedoch bescheiden. Die Gründe für diegeringe Menge von Rückmeldungen könntenin der Exposition der Kommentierendenund dem Abstraktionsgrad des Themasbeziehungsweise der Blogbeiträge liegen.Erfreulich ist das hohe Engagement in derAuseinandersetzung mit den Inhalten derneuen Strategie in vereinzelten längerenKommentaren.Das Experiment Strategieblog mit seinerhohen Nutzung kann als zumindest teilweisegelungen betrachtet werden. Die Rückmeldungenund Kommentare fliessen in dieAusarbeitung von konkreten Massnahmenpaketenein. (Thomas D. Meier)Maybe not now,but eventuallyInstallation von Elena Habicher im Syros CulturalCenter. Foto: Elena HabicherIn der Einzelausstellung «Maybe not now,but eventually», die im Juli auf der griechischenInsel Syros gezeigt wurde, inszenierteElena Habicher eine ihrer Kurzgeschichtenaus der Reihe «Contemporary Fairy Tales».Habicher, die im Sommer den BachelorMedien & Kunst in der Vertiefung BildendeKunst an der ZHdK abgeschlossen hat, wurdevom Kulturzentrum Syros eingeladen, einestandortspezifische Installation im Rathausder Inselhauptstadt zu realisieren. Im Atriumdes neoklassizistischen Gebäudes schneideteine schräge Wand aus rotem, weichfallendem Plastik den Raum entzwei. Mitroter Flüssigkeit gefüllte Flaschen liegenauf dem Boden, während ein Soundloopeine Erzählung ununterbrochen durch denRaum flüstern lässt.Ausgangspunkt für Habichers Werk ist dasGefühl einer archaischen Traumwelt, ausder surrealistisch anmutende Erzählungenhervorsteigen. Die Objekte deuten schemenhaftein unheimliches Geschehnis an: Derrote Vorhang nimmt Bezug auf den Axthieb,der die Erzählung eröffnet; die Flaschensymbolisieren Organe, die aus dem Körperder konsternierten Erzählerin purzeln. DasPublikum ahnt ein Unheil, gleichwohl istder Raum von der Nichtanwesenheit desHergangs geprägt. Aus Textfetzen (re-)konstruiertdas Ohr einen eigenen Sinn, währenddas Auge konfrontiert ist mit Fallen, Stürzen,Gewalt und dem Blau des griechischenHimmels, das die Szene einrahmt.Neuerscheinung:Kunsthof Zürich1993–2013Mitten in der dicht bebauten Zürcher Innenstadthat sich eine Baulücke über zwanzigJahre behaupten können: der KunsthofZürich. Mit der Publikation «Mind the Gap.Kunsthof Zürich 1993–2013, Materialienund Dokumente» wird diese Ausstellungsplattformin einem umfassenden Rückblickgewürdigt. Die Publikation versammeltsämtliche künstlerischen Projekte, die zwischen1993 und 2013 im Kunsthof realisiertwurden. Jedes Projekt wird auf einer Seitevorgestellt, gefolgt von ausgewähltem, bishernoch nicht publiziertem Archivmaterial.Handschriftliche Notizen, Ausstellungspläne,Einladungskarten, Fotografien derKunstwerke, Kopien von Ausstellungstextenusw. lassen den Zeitgeist wiederauflebenund dokumentieren die Vielfalt der künstlerischenHerangehensweisen.Die Fülle an Materialien und Dokumentenmacht einen Ausstellungsraum erfahrbar,der ästhetisches Forschen ermöglichte undeinen anregenden Diskurs über Kunst im