Der Durchblick - DER ZAHNMANN
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Zahnmedizin<br />
<strong>Der</strong> <strong>Durchblick</strong><br />
Autor: Dr. med. dent. Hans H. Sellmann<br />
Ich persönlich finde, dass die Präparation und Eingliederung einer Gold-Teilkrone die Krönung zahnärztlich-prothetischer<br />
Arbeit ist. Okay – das Keramikinlay spur- und sichtlos eingegliedert, sieht optisch zwar schöner aus als die<br />
Rekonstruktion bei demjenigen, der vermeintlich sein Vermögen im Mund trägt, aber trotzdem.<br />
Trotzdem was? Nun, dass eine Teilkrone<br />
keine, nicht einmal die winzigste Schwachheit<br />
verzeiht. Wo man beim Keramikinlay,<br />
vornehm gesprochen, adhäsiv befestigt, in<br />
Wahrheit aber mit einem erheblichen Spalt<br />
mit Komposit einklebt, geht so etwas bei<br />
einem Onlay nicht. Die Spur der Nachlässigkeit,<br />
ein deutlich sichtbarer Zementspalt,<br />
würde Sie bei jeder neuen 01 im Recall des<br />
Patienten an Ihr schändliches Tun erinnern.<br />
Aber was ist erforderlich, um ein Onlay à la<br />
Tucker perfekt anfertigen und eingliedern<br />
zu können? Da ist zunächst das Labor gefragt,<br />
das unsere Abformung wie ein rohes<br />
Ei handhabt, welches den Alginsäurezyklus<br />
berücksichtigt und auch die Silikonabformung<br />
nicht zur Unzeit ausgießt.<br />
Thermische Expansion<br />
Schon zu meinen Studienzeiten fügten wir in<br />
die Muffel für den Goldguss einen Asbeststreifen<br />
(!) ein, um der Einbettmasse die thermische<br />
Expansion und Kontraktion zu ermöglichen,<br />
damit der Rohling auf dem Modell genauso<br />
passte wie die Wachsmodellation. All das<br />
war selbstverständlich. Was wir jedoch lernen<br />
mussten, war die exakte Präparation. Zu dieser<br />
gehört natürlich die ruhige Hand. Wenn diese<br />
im Alter (… ich weiß, es liegt aber nicht am<br />
Rotwein) etwas zittert, dann haben wir feine<br />
Kompensationsmechanismen gefunden: Wir<br />
stützen uns zum Beispiel bei der Präparation<br />
mit dem Mittelfinger am Nachbarzahn ab.<br />
Lange Arme<br />
Eine Kompensation erfordert aber auch eine<br />
weitere Konzession an das Alter, die nachlassende<br />
Sehkraft. Spätestens dann, wenn unsere<br />
Arme so lang geworden sind, dass wir nicht<br />
mehr an den Patienten herankommen (die<br />
Weitsichtigkeit des erschlaffenden Auges gleichen<br />
wir gern dadurch aus, dass wir die Zeitung<br />
weit von uns halten, um das Verschwommene<br />
überhaupt noch lesen zu können), sehen<br />
wir ein, dass wie sie brauchen: die Brille nämlich.<br />
Plötzlich erstrahlt alles wieder in neuem<br />
Glanz. „Bist doch ein fescher Kerl!“, sagen<br />
wir morgens zum Spiegelbild im Bad. Den,<br />
der uns dort entgegenlächelt, hatten wir lange<br />
nicht gesehen.<br />
Da sollte sie nur selten abgelegt werden, Ihre Lupenbrille. Meistens haben Sie sie auf der Nase, denn damit<br />
haben Sie den <strong>Durchblick</strong>.<br />
<strong>Der</strong> Zahntechniker wird<br />
misstrauisch<br />
Auch unser Zahntechniker versteht die Welt<br />
nicht mehr. Solch präzise Präparationsgrenzen<br />
hat er lange nicht gesehen. Und das alles nur<br />
wegen der Brille. Spätestens da beginnt, wenn<br />
wir immer noch neugierig sind in unserem Beruf<br />
und danach suchen, wie wir besser werden<br />
können und wie die Perfektion der manuellen<br />
Tätigkeit gesteigert werden kann, die Sucht<br />
nach mehr. Mich hatte die Sucht nach langer<br />
Suche jetzt erwischt.<br />
Am Pfeil können Sie es erkennen: So sieht ein<br />
Bandscheibenvorfall aus. Ursache: Immer nur an<br />
den Patienten gedacht und die eigene Behandlungshaltung<br />
gröblichst vernachlässigt.<br />
Auf der Suche nach mehr<br />
Für mich ist das OP-Mikroskop eine Nummer<br />
zu groß, das überlasse ich gerne den Endo-<br />
Spezialisten und Gefäßchirurgen. Aber ein<br />
wenig mehr durfte es schon sein.<br />
Zunächst hatte ich vor vielen Jahren von<br />
meinem Optikermeister – ich war jung und<br />
brauchte das Geld woanders – als Ausgleich<br />
für eine offene Rechnung eine Lupenbrille bekommen.<br />
Sie können dieses Teil auf dem Bild<br />
links sehen. So richtig überzeugt hatte sie mich<br />
allerdings nicht, und so landete sie schnell in<br />
der Schublade. Es ging auch so. Und fortan<br />
machte ich einen weiten Bogen um die Stände<br />
der Sehhilfenanbieter auf diversen Dentalausstellungen.<br />
28 Dental Barometer 2/2007
So geht es auch. Wer sich allerdings mit einem Billig-Produkt zufriedengibt, wird bald merken, dass sich<br />
Geiz in einem solchen Fall nicht lohnt. Ihre Augen sind Ihr Kapital!<br />
Es ist nicht nur das bessere<br />
Sehen<br />
Vor einigen Monaten jedoch ließ ich mich auf<br />
ein längeres Gespräch mit Herrn Loser von der<br />
gleichnamigen Firma aus Leverkusen ein. Als<br />
er mir von seiner SurgiTel-Lupenbrille erzählen<br />
wollte, winkte ich sofort ab – ich hatte mit<br />
dem Thema für den Rest meines Zahnarztlebens<br />
abgeschlossen. Doch er ließ nicht locker,<br />
und ihn unhöflich unterbrechen wollte ich auch<br />
nicht. Als dann die Worte „Rückenschmerzen“<br />
und „ergonomisches Arbeiten“ fielen, erwach-<br />
Dental Barometer 2/2007<br />
te meine Aufmerksamkeit wieder. Ich bekam<br />
einen Sonderdruck des Beitrages „Ergonomie<br />
für die Augen“ von Dr. B. J. Chang und den<br />
Ausdruck eines Beitrages des Kollegen Katzschner<br />
aus Hamburg übersandt und studierte<br />
diese aufmerksam.<br />
Nun möchte ich Sie mit ausführlichen Erläuterungen<br />
nicht langweilen; fordern Sie die Beiträge<br />
einfach selbst bei Loser in Leverkusen<br />
an. Einige wenige Stichpunkte möchte ich Ihnen<br />
dennoch nicht versäumen aufzuzeigen.<br />
Sie selbst werden einen solchen Anblick wohl kaum genießen können, denn Sie sehen sich bei der Arbeit<br />
nicht. Die Schmerzen im Rücken aber spüren Sie dafür abends.<br />
Zahnmedizin<br />
Arbeitsabstand und Neigungswinkel<br />
Normales Präzisionssehen erfordert einen Behandler-Patienten-Abstand<br />
von etwa 30 Zentimetern.<br />
Ein zu weit entfernt positionierter<br />
Patient führt zu einem Vorbeugen des Behandlers.<br />
Die Folgen für die Lendenwirbelsäule<br />
sind bekannt.<br />
Wenn wir aber den Patienten in richtigem<br />
Sichtabstand positionieren, dann behindert<br />
dies unsere Arbeit, wir sitzen in „Pfötchenstellung“.<br />
Nun wählen wir ein Lupensystem, bei<br />
dem der Patient etwa 40 Zentimeter von uns<br />
entfernt ist. Das wiederum hat eigene Tücken:<br />
Ein zu kleiner Neigungswinkel der Optik<br />
zwingt uns, den Kopf zu beugen, und belastet<br />
extrem die Halswirbelsäule. Und so weiter<br />
und so weiter.<br />
Viele Systeme verderben den<br />
Zahnarzt<br />
<strong>Der</strong> Verkäufer einer Lupenbrille wäre dumm,<br />
wenn er nicht die Vorzüge seines Systems in<br />
den höchsten Tönen loben und dessen Nachteile<br />
tunlichst verschweigen würde. <strong>Der</strong> Zahnarzt<br />
merkt erst zu Hause, was er sich eingehandelt<br />
hat. Und da die Brillen zumeist individuell<br />
angefertigt werden (das sollten sie auch unbedingt),<br />
ist eine Rückgabe ausgeschlossen.<br />
Ich habe deswegen gleich zu dem hochwertigen<br />
Produkt der Firma Loser, der individuell<br />
für mich hergestellten SurgiTel-Lupenbrille,<br />
gegriffen. Zwar musste ich ein paar Wochen<br />
darauf warten, aber es hat sich gelohnt. Die<br />
platzsparende Konstruktion der Brille erlaubt<br />
ein maximales peripheres Sichtfeld, und das<br />
verschiebbare Doppelscharnier der patentierten<br />
Befestigung richtet die geometrische<br />
Sichtlinie optimal auf die Optik des Auges<br />
aus.<br />
Wasserfest<br />
Natürlich arbeiten wir mit der Brille auch in<br />
„Blut, Schweiß und Tränen“, wie ich es gern<br />
scherzhaft nenne. Das bedeutet, dass die Brille<br />
auch nach den Vorgaben der neuen Hygienerichtlinien<br />
„aufzubereiten“ sein muss.<br />
Die SurgiTel-Optiken sind versiegelt und wasserfest.<br />
Deswegen kann die Brille nicht nur<br />
gesäubert, sondern auch effektiv desinfiziert<br />
werden.<br />
29
Zahnmedizin<br />
Die (gesunde) Körperhaltung ist eine Sache beim Einsatz der Lupenbrille. Die andere natürlich die gute<br />
Sicht und optimale Vergrößerung (nicht zu groß!).<br />
Auch wenn es hektisch wird, sitzt die SurgiTel-Lupe<br />
dank des Schnellspannverschlusses so, dass sie<br />
dem Behandler nicht von der Nase fällt.<br />
Was man weiß, was man<br />
wissen sollte oder die Entdeckung<br />
der Langsamkeit<br />
Wie ist denn nun das Arbeiten mit einer Lupenbrille?<br />
Ganz klar: Zunächst ungewohnt.<br />
Warum? Erstens ist die SurgiTel, auch wenn<br />
sie sehr leicht ist und gut ausbalanciert mit den<br />
komfortablen Nasenpolstern auf selbiger sitzt,<br />
immer noch ein Fremdkörper. Und zweitens<br />
muss man sich ein anderes Sehen oder besser<br />
gesagt eine andere Ruhe beim Sehen angewöhnen.<br />
Wegen des Vergrößerungsfaktors nämlich<br />
verwischen schnelle Kopfdrehungen die Sicht.<br />
Aber das Gewöhnen geht recht schnell. Nicht<br />
so schnell gewöhnt man sich hingegen an das,<br />
was man durch die Lupe sieht. Da geht man<br />
schon einmal mehr mit dem Finirer über die<br />
Präparationsgrenze, weil sich hier oder dort<br />
noch eine Delle an der Stufe zeigt.<br />
Aber wir wollen doch Qualität bei der Präparation!<br />
Sehr schön sind in der Vergrößerung<br />
auch der tief in der Alveole frakturierte Wurzelrest<br />
und seine Bewegungen zu erkennen,<br />
wenn wir ihn mit dem abgewinkelten feinen<br />
Bein luxieren konnten. Mein MKG-Chirurg<br />
schreibt in seinen Arztbriefen häufig (wenn es<br />
nicht anders ging) von „retrograden Wurzelkanalfüllungen<br />
unter Lupenbrille“. Probieren<br />
Sie es einmal aus, es ist fantastisch, was man<br />
da sieht.<br />
Angepasst<br />
Ich habe bereits erwähnt, dass eine Brille individuell<br />
angepasst werden muss. Dafür gehen<br />
Sie zunächst einmal zum Optiker Ihres Vertrauens<br />
und lassen den (einfachen) Visus bestimmen.<br />
Anschließend kommt einer der gut<br />
geschulten Außendienstler der Firma Loser in<br />
Ihre Praxis. Ein Tipp: Nehmen Sie sich etwas<br />
Zeit dafür. Machen Sie die „Anprobe“ der<br />
Na ja, die rechte Schulter hängt noch etwas. Das<br />
sei einem 57-Jährigen aber auch konzediert. Die<br />
Wirbelsäule jedenfalls steht dank der richtigen<br />
Sichttechnik und damit ergonomischen Arbeitshaltung<br />
mit der SurgiTel-Lupenbrille so, dass er auch<br />
morgen noch beschwerdefrei arbeiten kann.<br />
verschiedenen Systeme, Sichtwinkel, Gestelle<br />
etc. nicht zwischen Tür und Angel und nicht<br />
dann, wenn Sie müde sind! Zu leicht würden<br />
Sie sonst mit einer Situation zufrieden sein,<br />
die sich eventuell noch optimieren ließe. Auch<br />
ich habe immer wieder die verschiedenen Systeme,<br />
Vergrößerungen, das Umfeld, also das,<br />
was man beim Blick über die Lupe hinweg<br />
sieht (denn man muss auch mal aus der Schublade<br />
ein Instrument greifen), etc. ausprobiert.<br />
Die Außendienstler von Loser kommen mit<br />
einem großen Koffer zu Ihnen, in dem sie die<br />
verschiedenen für die „Erprobung“ erforderlichen<br />
Materialien haben.<br />
Die richtige Wahl<br />
Dr. Chang gibt zwölf Dinge vor, die derjenige,<br />
der mit der Lupenbrille liebäugelt, bei der<br />
Auswahl unbedingt beachten sollte. Lassen<br />
Sie sich dazu von Loser den Sonderdruck „Ergonomie<br />
für die Augen“ aus der Dentalzeitung<br />
zuschicken.<br />
Na, neugierig geworden? Oder wollen Sie<br />
weiterhin, dass der verschleierte Blick gnädig<br />
manches Defizit deckt? Oder leiden Sie masochistisch<br />
gerne an Ihren Rückenbeschwerden?<br />
Falls nicht, dann legen Sie los – für einen besseren<br />
<strong>Durchblick</strong>!<br />
Weitere Informationen:<br />
Gerd Loser & Co. GmbH<br />
Benzstraße 1-3<br />
51381 Leverkusen<br />
Telefon: (0 21 71) 70 66 70<br />
Telefax: (0 21 71) 70 66 66<br />
E-Mail: info@loser.de<br />
Internet: www.loser.de<br />
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