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Gregor C

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Saumwälder aus Mangroven, kleinere Reisfelder und weit verstreute ländliche Siedlungen dasLandschaftsbild im ruralen Süden Bangladeschs, findet der über die riesigen Aquakulturenschweifende Blick heutzutage kaum mehr einen Ankerpunkt am Horizont und längst sindtraditionell subsistente Wirtschaftsformen der Landbevölkerung zu marginalenZusatzerwerbsquellen degradiert. Wie weitreichend der Landnutzungswandel erfolgt lässt derBlick ins Zahlenwerk ahnen. Anfang der 1970 iger Jahre hatte der küstennaheMangrovenurwald mit fast 80 % den mit Abstand größten Flächenanteil inne. Bereits zu Beginndieses Jahrtausends hat sich der Waldanteil auf nur noch gut dreißig Prozent reduziert.Längst haben riesige Aquakulturen denursprünglichen Waldbestand verdrängt(Foto: G. Falk)Ein erheblicher Teil der konvertierten Flächen wird nunmehr zur industriellen Garnelenzuchtgenutzt, weitere Areale sind zwischenzeitlich durch Versalzung derart degradiert, dass keineökonomisch sinnvolle Nutzung mehr möglich ist. Gegenwärtig erstrecken sich die industriellfertigenden Aquakulturen über eine Fläche von rund 250.000 ha (Dep. of Fisheries 2011) undder Exportwert aller aus Bangladesch exportierten Garnelen beläuft sich auf nahezu 270 Mio.Euro. Mit einer kontinuierlich wachsenden Zahl an Betrieben bildet die Garnelenproduktionnach der Textilindustrie einen der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes. Problematisch istallerdings das Faktum, dass die Garnelenzucht im Vergleich zu den traditionellenWirtschaftsformen ein weit weniger arbeitsintensives Beschäftigungsfeld darstellt. Derüberwiegende Teil der Landbevölkerung findet sein Auskommen vor Ort nur noch alsTagelöhner und steht somit mit einem Monatslohn von teilweise weniger als 30 € am unterstenEnde einer globalen Wertschöpfungskette.Nach Einschätzung der betroffenen Bevölkerungsteile zählen der Verlust anlandwirtschaftlichen Nutzflächen, die Kontamination des Trinkwassers (durch Versalzung), derVerlust an Nutzholz, der Rückgang der Weideflächen, Salzwasserintrusion und eine Zunahmevon Naturkatastrophen (rascherer Wasserauflauf, höhere Windgeschwindigkeiten) zu dennegativen Folgeerscheinungen des Landnutzungswandels (Azam & Falk 2011). DerLandnutzungswandel als gradueller Prozess zwingt die Bevölkerung auf vielfältige Weise zurEntwicklung entsprechender Adaptionsmechanismen, die bis zu einem gewissen Grad

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