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Jahresbericht 2010 - Kölner Zoo

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Abb. 61: Eine Sensation: Kaulquappen beim Harlekinfrosch.<br />

A sensation: tadpoles of the harlequin toad. (Foto: T. Ziegler)<br />

Vor dem Hintergrund unserer Biodiversitäts-<br />

und Naturschutzprojekte<br />

in Vietnam ist die Nachzucht von 10<br />

Tiger-Zwergschmerlen (Yunnanilus<br />

cruciatus) besonders hervorhebenswert.<br />

Nicht nur weil diese Art auch in<br />

Phong Nha – Ke Bang in Zentralvietnam<br />

vorkommt, wo sich der <strong>Kölner</strong><br />

<strong>Zoo</strong> schon seit über einem Jahrzehnt<br />

stark engagiert, sondern weil die<br />

Nachzucht dieser erst vor wenigen<br />

Jahrzehnten wissenschaftlich beschriebenen<br />

Art unseres Wissens nach<br />

bisher noch nicht gelungen ist. Weiterhin<br />

konnten wir im Berichtsjahr bereits<br />

15 der ebenfalls erst seit kurzem<br />

bei uns gehaltenen Mekong-Reisfische<br />

(Oryzias mekongensis) aufziehen. Mit<br />

diesen Nachzuchten untermauern<br />

Abb. 62: Jemen-Chamäleon in Abwehrhaltung.<br />

Veiled chameleon in defense demeanor. (Foto: R. Schlosser)<br />

28<br />

wir unseren Schwerpunkt im Bereich<br />

Asien.<br />

An Wirbellosen ist die Nachzucht<br />

von 25 Ringelhandgarnelen (Macrobrachium<br />

assamensis) bemerkenswert.<br />

<strong>2010</strong> konnten im <strong>Kölner</strong> <strong>Zoo</strong>s sechs<br />

Amphibienarten zur Vermehrung gebracht<br />

werden. Darunter die in der<br />

Schmetterlingsfreiflughalle des Insektariums<br />

ausgestellte Schwimmwühlenart<br />

Typhlonectes cf. compressicauda mit drei<br />

Jungtieren und vier ebenfalls im Insektarium<br />

gehaltene Pfeilgiftfroscharten:<br />

5 Gebänderte Färberfrösche (Dendrobates<br />

leucomelas), 4 Färberfrösche<br />

(Dendrobates tinctorius), 3 Erdbeerfrösche<br />

(Oophaga pumilio) und 3 Goldbaumsteiger<br />

(Dendrobates auratus).<br />

Zu den „Highlights“ im Amphibienbereich<br />

zählte die Schenkung von im<br />

Leningrader <strong>Zoo</strong> geschlüpften Kaulquappen<br />

des erst vor einigen Jahren von<br />

unserem Kurator Dr. T. Ziegler in<br />

Vietnam entdeckten Ruderfrosches<br />

Rhacophorus orlovi. Bis jetzt konnten<br />

sich schon einige der Kaulquappen in<br />

unserem Amphibienraum zu Jungfröschen<br />

entwickeln. Die Studentin<br />

Marlen Wildenhues hatte so die Gelegenheit,<br />

im Rahmen ihrer Masterarbeit<br />

an der Universität zu Köln erstmals<br />

die zuvor unbekannten Larvalstadien<br />

dieser noch kaum bekannten Ruderfroschart<br />

zu untersuchen und nachfolgend<br />

zu beschreiben. Dies ist ein<br />

weiterer Beitrag unseres <strong>Zoo</strong>s, die<br />

globale Amphibienvielfalt besser zu<br />

verstehen.<br />

Als „Sensation“ in der Amphibiennachzuchtstation<br />

des <strong>Kölner</strong> <strong>Zoo</strong>s kann die<br />

Vermehrung der Harlekinfrosch- oder<br />

Stummelfußkrötenart Atelopus flavescens<br />

– zumindest bis zum Kaulquappenstadium<br />

– gewertet werden. Diese<br />

neotropischen Harlekinfrösche zählen<br />

aufgrund ihrer größtenteils besonderen<br />

Lebensraumansprüche und Höhenverbreitung<br />

zu den am stärksten vom<br />

Chytridpilz und anderen negativen<br />

Umwelteinflüssen bedrohten Amphibienarten<br />

der Welt. Um mehr über die<br />

Haltung und Vermehrung von Harlekinfröschen<br />

in Menschenhand zu erfahren<br />

und um so zum Aufbau von<br />

Reservepopulationen in <strong>Zoo</strong>s beitragen<br />

zu können, wurden schon vor Jahren<br />

Atelopus flavescens u.a. durch Dr. Stefan<br />

Lötters von der Universität Trier an<br />

<strong>Zoo</strong>s u.a. in Atlanta, Zürich und eben<br />

in Köln vermittelt. Bis jetzt gelang jedoch<br />

die <strong>Zoo</strong>-Nachzucht noch niemandem.<br />

Parallel zur Ausstrahlung einer<br />

bei uns im <strong>Kölner</strong> <strong>Zoo</strong> gedrehten Folge<br />

der ARTE-Wissenschaftsreihe XENI-<br />

Abb. 63: Quittenwaran-Nachzucht.<br />

Offspring of the yellow monitor. (Foto: T. Ziegler)

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