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Hellersdorf - Stadt und Land

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Wie geht es eigentlich<br />

Käpt'n Blaubär?<br />

Wussten Sie, welchen Beruf der Schauspieler Wolfgang Völz<br />

eigentlich erlernt hat, was er am liebsten isst <strong>und</strong> trinkt?<br />

Der Liebling der Kinder wird am 16. August 80 Jahre <strong>und</strong> ist<br />

noch voller Elan – bei Fernsehen, Film <strong>und</strong> Bühne<br />

Sie wurden am 16. August 1930<br />

in Danzig geboren, wie werden<br />

Sie Ihren r<strong>und</strong>en Geburtstag in<br />

diesem Jahr feiern?<br />

Ganz im Kreise der Familie, mit<br />

meiner Frau Roswitha, den Kindern,<br />

Schwiegerkindern <strong>und</strong> drei Enkelkindern.<br />

Bevor Sie 1950 – also vor 60 Jahren<br />

– Ihr Debüt am <strong>Land</strong>estheater<br />

in Hannover mit dem Pagen<br />

in Schillers „Don Carlos“ gaben,<br />

standen Sie aber schon als kleiner<br />

Junge auf der Bühne. Woran<br />

erinnern Sie sich aus dieser<br />

Zeit?<br />

Mein Debüt gab ich als 4-Jähriger<br />

in Danzig als Mohrenjunge. Bis 1948<br />

habe ich in verschiedenen Filmen<br />

mitgewirkt, bevor ich 1950 dann als<br />

Page in „Don Carlos“ auf der Theaterbühne<br />

stand.<br />

© WDR<br />

mediagroup<br />

licensing<br />

GmbH<br />

STADT UND LAND • MIETER Journal Nr. 28 • März 2010<br />

Gibt es eine Kino- oder Theaterrolle,<br />

die Sie am liebsten gespielt<br />

haben?<br />

Alle Rollen, da man damals schon<br />

gutes Geld verdiente, auch als Kind!<br />

Fünf Gulden pro Vorstellung. Das waren<br />

ungefähr vier Reichsmark.<br />

Ursprünglich wollten Sie ja Bäcker<br />

werden, kochen oder backen<br />

Sie heute auch noch?<br />

Ich habe nach dem Krieg als Bäcker<br />

ausgelernt, das stimmt, aber nie als<br />

Geselle gearbeitet. Während meiner<br />

Lehre habe ich immer wieder Theater<br />

gespielt. Mein Innungsmeister hat<br />

mir diese Zeit auf meine Lehre angerechnet,<br />

dafür habe ich ihm am<br />

Samstag <strong>und</strong> Sonntag geholfen. Als<br />

er mir den Gesellenbrief überreichte,<br />

sagte er: Ich gratuliere dir, aber ich<br />

möchte dich niemals in einer Backstube<br />

sehen. Ich koche heute noch<br />

gerne – am liebsten Querbeet.<br />

Welches ist Ihr Lieblingsgericht?<br />

Rote Grütze mit Vanille Sauce –<br />

schmeckt am besten, wenn es aus<br />

meiner Küche kommt.<br />

Welches Getränk schmeckt Ihnen<br />

am besten?<br />

Schottischer Whisky – aber alt <strong>und</strong><br />

echt!<br />

Wo haben Sie Ihre Frau Roswitha,<br />

die früher als Tänzerin<br />

im LIDO in Paris aufgetreten ist,<br />

kennen gelernt?<br />

Im Zirkus, tanzend <strong>und</strong> reitend auf<br />

einem Nilpferdrücken in London.<br />

Das Ganze in einer gemischten Raubtiernummer<br />

auf einem drehbaren<br />

Käfig.<br />

Wenn man mit einer Tänzerin<br />

verheiratet ist, muss man da<br />

iNtervieW<br />

Berliner Schauspieler, Wolfgang Völz.<br />

nicht auch ein guter Tänzer<br />

sein?<br />

Müsste man – aber bin ich nicht.<br />

Leider! Wenn ich tanze, dann alles<br />

nur auf Foxtrott.<br />

Eine Frage an den Wahl-Berliner,<br />

der in Wilmersdorf wohnt: Kennen<br />

Sie zum Beispiel auch den<br />

Bezirk Neukölln? Hatten Sie dort<br />

vielleicht ein unvergessliches Erlebnis?<br />

Wir haben zum Beispiel r<strong>und</strong> um<br />

die Hasenheide die große Fernsehserie<br />

„Die Koblanks“ mit Günter Pfitzmann<br />

gedreht. W<strong>und</strong>erbar.<br />

Ich bin im Übrigen, ohne Übertreibung,<br />

ein fulminanter Berlin-Kenner.<br />

Auch den Ostteil der <strong>Stadt</strong> kenne ich<br />

aus dem EffEff.<br />

Haben Sie einen Lieblingsplatz<br />

in Berlin?<br />

Ja, auf meinem Dachgarten, bei<br />

einem Glas Wein oder Whisky.<br />

Wenn man Schauspieler ist,<br />

bleibt man das sein Leben lang.<br />

Woran arbeiten Sie gegenwärtig?<br />

Ich arbeite auch noch im Alter sehr<br />

gern <strong>und</strong> viel, vielleicht auch zuviel,<br />

bei Fernsehen, Film <strong>und</strong> Bühne. Aber<br />

wichtig für mich ist, es muss mir Spaß<br />

machen.<br />

Apropos Spaß – wie geht es eigentlich<br />

Käpt’n Blaubär, eine Rolle,<br />

die besonders Kinder an Ihnen<br />

so lieben?<br />

Dem geht es gut. Ich habe gerade<br />

meinen Vertrag verlängert. Aber die<br />

Verantwortlichen müssen langsam<br />

den lieben Herrgott fragen, wie lange<br />

ich das noch machen kann.<br />

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