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„Saubere Energie aus Abfall“ 40 Jahre Entwicklung - Gevag

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Wird sich in Zukunft bezüglich Kernkompetenz beimGEVAG etwas ändern? In welche Richtung gehen Sie?Die Kernkompetenz wird immer die energetische Verwertung vonAbfällen bleiben. Jedoch gibt es innerhalb der Kernkompetenzeinen Wandel: Früher war das Verbrennen von Abfällen und somitderer Entsorgung das Ziel. Heute findet ein Umdenken statt:Es wird immer mehr darauf geachtet, dass möglichst viel <strong>Energie</strong><strong>aus</strong> einer KVA gewonnen werden kann. Die KVA Trimmis liefertheute schon bis 3,5 Prozent des Bündner Strombedarfs. Weiter liefernwir Prozesswärme an die Papierfabrik in Landquart. Müsstediese ihren <strong>Energie</strong>bedarf mit Heizöl decken, wären dazu bis zu6‘000‘000 Liter Heizöl notwendig. Ein weiterer Wandel innerhalbder Kernkompetenz ist sicher auch das Rückgewinnen von Wertstoffen<strong>aus</strong> der Restschlacke: Heute schon werden rund 1500 TonnenStahlschrott zurückgewonnen, seit eineinhalb <strong>Jahre</strong>n auchetwa 150 bis 200 Tonnen Buntmetalle. Die Sortiertechnik möchtenwir weiter optimieren, damit die Wertstoffe in den Stoffkreislauf zurückgegebenwerden können.Welche Zukunft geben Sie der Reststoffaufbereitung nach demOfen?Im Bereich der Aufbereitung der Restschlacke kann noch viel getanwerden. In diesem Bereich steckt die <strong>Entwicklung</strong> noch in denKinderschuhen. Ich denke, dass man in einigen <strong>Jahre</strong>n sämtlicheWertstoffe selektiv <strong>aus</strong> der Schlacke zurückgewinnen kann unddies mit einem hohen Reinheitsgrad. Das würde bedeuten, dasses sinnvoller wäre, dass Konservendosen, Aludosen und andereBuntmetalle, die im H<strong>aus</strong>halt anfallen, mit dem normalen Kehrichtsackabgegeben werden. Ein Anfahren von diversen einzelnenSammelstellen entfiele somit. Im Ofen der KVA würden die Metalledurch die Flamme gereinigt, was einer Pyrolyse entsprechen würde.Nach dem Ofen können die Metalle wieder zurückgewonnenwerden. Ich denke, die Technik wird in den nächsten drei bis vier<strong>Jahre</strong>n soweit sein, um dies umsetzen zu können. Die Frage stelltsich jedoch, wie die Öffentlichkeit darauf reagiert, wenn Konservendosenund ähnliches wieder in den Abfallsack zurück sollen.Aber wie gesagt – das Ganze steckt in den Anfängen und ist nurein mögliches Szenario bezüglich H<strong>aus</strong>müll.Was bringen diese Projekte dem GEVAG?Die Anlieferlogistik sowie der Abfallbunker stammen noch <strong>aus</strong>dem Jahr 1975. Die Verkehrsabwicklung ist sehr eng und birgtauch Gefahren. Für die heutige Verbrennungsmenge ist der bestehendeBunker zu klein. Die Rauchgaswäscher <strong>aus</strong> dem <strong>Jahre</strong>1988 haben ihre Betriebszeit erreicht und müssen ersetzt werden.Ebenfalls erreicht die Ofenlinie <strong>aus</strong> dem <strong>Jahre</strong> 1990 das Ende ihrerLebensdauer. Der Ersatz der Rauchgaswäscher sowie der Ofenliniegarantiert einen durchgehenden Betrieb der Anlage miteinem Minimum an ungeplanten Stillständen.In Planung ist auch eine Fernwärmeleitung für Chur Nord. Wasist da noch zu tun?Eine Machbarkeitsstudie wurde durchgeführt. Diese zeigt, dasseine Fernwärmeleitung machbar ist und welche Kosten etwaentstehen würden. Als Weiteres muss abgeklärt werden, ob entsprechendeSubventionen respektive Zuschüsse seitens der Politikoder von Stiftungen für das Projekt gesprochen werden. Zudemmüssen noch die politisch-formellen Verfahren durchlaufen werden.Anschliessend wird mit der Detailplanung begonnen, dannmit den Bauarbeiten.Welche Zukunft sehen Sie im Bereich der Fernwärme? WollenSie noch weiter gehen?Ich denke, mit der Versorgung der Papierfabrik, der GärtnereiGensetter, des Schulh<strong>aus</strong>es und des Forums im Ried in Landquartsowie der möglichen Anbindung von Chur Nord sind wir gut positioniert.Betrachtet man die Initialkosten für eine Fernwärmeerschliessung,so sind diese sehr hoch. Aus diesem Grund suchenwir vor allem Grossabnehmer von Wärme. Der <strong>Energie</strong>bedarf vonEinfamilienhäusern ist eher gering, und es werden immer mehrBestrebungen getroffen, dass man ältere Häuser besser isoliert.Neubauten entstehen zudem oft im Minenergie-Standard, weshalbdiese Häuser fast keine <strong>Energie</strong> mehr brauchen. Aus diesenGründen konzentrieren wir uns auf Grossabnehmer. Weiter wollenwir auch einen gewissen Teil der Wärmeleistung als elektrische<strong>Energie</strong> abgeben können.Dem GEVAG steht ein Bauvolumen von 89 Mio. Franken bevor.Was machen Sie konkret und bis wann ist alles umgesetzt?Wir planen, einen neuen Abfallbunker zu bauen mit der dazugehörigenAnlieferlogistik. Weiter ist der Ersatz der Rauchgaswäscher<strong>aus</strong> dem Jahr 1988 geplant. Ebenfalls muss die Ofenlinie <strong>aus</strong> demJahr 1990 erneuert werden. Die Umsetzung erfolgt für den Abfallbunkerund die Rauchgaswäscher in den <strong>Jahre</strong>n 2009/2010. DerErsatz des Ofens wird anschliessend in den <strong>Jahre</strong>n 2010/2011 erfolgen.Welche Zukunft geben Sie generell dem GEVAG?Die Entscheidungen, die die Gemeindedelegierten in den letztenzwei <strong>Jahre</strong>n getroffen haben, sind wegweisend und zielen indie richtige Richtung. Die KVA Trimmis hat einen modernen Ausb<strong>aus</strong>tandardund weist einige Spezialitäten gegenüber anderenKVAs auf. Der geographische Standort ist gut. Auch die <strong>Energie</strong>produktionund der Verkauf spielen eine wichtige Rolle: Wir sindüberzeugt, dass der GEVAG und alle anderen schweizerischenKVAs einen wertvollen Beitrag zur Versorgung der Schweiz mitelektrischer <strong>Energie</strong> leisten können. Zusammengefasst denke ich,dass der GEVAG mit der KVA Trimmis auf sehr gutem Kurs, und dieZukunft als <strong>Energie</strong>lieferant und Arbeitgeber gesichert ist.10

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