Schifffahrtsstandort Deutschland in Gefahr - Wirtschaftsrat der CDU ...

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Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG Ausgabe Dezember 2011 Schifffahrtsstandort Deutschland in Gefahr Düstere Aussichten für Hamburg? Seiten 6-9 ■ Energiewende – Mögliches und Unmögliches Seiten 12-18 – Schleswig-Holstein an der Spitze Seiten 50-53 ■ Kein Sparpaket für die Wissenschaft? Seiten 22-23

Landesverband Hamburg<br />

und Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH<br />

PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG<br />

Ausgabe Dezember 2011<br />

<strong>Schifffahrtsstandort</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong> <strong>Gefahr</strong><br />

Düstere Aussichten für Hamburg? Seiten 6-9<br />

■ Energiewende<br />

– Mögliches und Unmögliches Seiten 12-18<br />

– Schleswig-Holste<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Spitze Seiten 50-53<br />

■ Ke<strong>in</strong> Sparpaket für die<br />

Wissenschaft? Seiten 22-23


Editorial<br />

Nachgefragt<br />

Die Entwicklung des <strong>Schifffahrtsstandort</strong>es Hamburg<br />

und die Auswirkungen <strong>der</strong> Energiewende<br />

Matthias Leutke<br />

Landesvorsitzen<strong>der</strong><br />

I<br />

n <strong>der</strong> Conta<strong>in</strong>erschifffahrt stehen<br />

deutsche Ree<strong>der</strong>eien mit e<strong>in</strong>em TEU-<br />

Anteil von 34,2 Prozent weltweit an<br />

erster Stelle. Wichtigster Standort ist<br />

Hamburg. Hier haben 113 Ree<strong>der</strong>eien<br />

ihren Sitz, zugleich ist die Hansestadt<br />

mit ihren Banken, Emissionshäusern<br />

und Schiffs<strong>in</strong>vestoren führend bei den<br />

Schiffsf<strong>in</strong>anzierungen.<br />

Den <strong>Schifffahrtsstandort</strong> Hamburg<br />

traf die F<strong>in</strong>anzkrise doppelt: Der E<strong>in</strong>bruch<br />

<strong>der</strong> Frachtraten führte zu e<strong>in</strong>em<br />

Rückgang <strong>der</strong> Liquidität <strong>der</strong> Schiffseigner.<br />

Geplante Neubauten wurden nicht<br />

realisiert, bereits abgeschlossene Verträge<br />

storniert. Auch die Schiffsf<strong>in</strong>anzierer<br />

traf die Krise hart. 2009 konnten<br />

Emissionshäuser für rund 80 Schiffe<br />

ausreichend Eigenkapital e<strong>in</strong>werben.<br />

Im Jahr zuvor waren es noch 279 Schiffe<br />

gewesen. Während deutsche Banken,<br />

wie die HSH Nordbank, die Deutsche<br />

Schiffsbank und die Deutsche Shipp<strong>in</strong>g,<br />

verstärkt auf Sicherheiten bei <strong>der</strong> Vorf<strong>in</strong>anzierung<br />

achten, drängen asiatische<br />

Schiffsf<strong>in</strong>anzierer auf den Markt.<br />

Ch<strong>in</strong>as Werften s<strong>in</strong>d schon heute e<strong>in</strong><br />

bedeuten<strong>der</strong> Marktfaktor. Folgt man<br />

e<strong>in</strong>er neuen Studie des Wirtschafts prü -<br />

fungs- und Beratungsunternehmens<br />

KPMG, werden ch<strong>in</strong>esische Banken und<br />

Schiffsf<strong>in</strong>anzierer <strong>in</strong> fünf bis zehn Jahren<br />

auch <strong>in</strong> diesem Punkt aufgeholt<br />

haben. In se<strong>in</strong>em Beitrag „<strong>Schifffahrtsstandort</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong> <strong>Gefahr</strong>?“ ana-<br />

lysiert unser Mitglied Dr. Kurt Klemme,<br />

Manag<strong>in</strong>g Director <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>ei Nord,<br />

die Situation.<br />

Nicht nur Ree<strong>der</strong> und Schiffsf<strong>in</strong>anzierer<br />

s<strong>in</strong>d gezwungen, nach neuen Ge -<br />

schäftsmodellen zu suchen. Auch Senator<br />

Frank Horch schlägt angesichts <strong>der</strong><br />

wachsenden Konkurrenz neue Wege<br />

e<strong>in</strong>. Beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK<br />

berichtete <strong>der</strong> Präses <strong>der</strong> Behörde für<br />

Wirtschaft, Verkehr und Innovation<br />

über den neuen Hafenentwicklungsplan,<br />

<strong>der</strong> im kommenden Jahr von <strong>der</strong><br />

Bürgerschaft verabschiedet werden soll.<br />

Horch will Hamburg als Universalhafen<br />

verstanden wissen und dort verstärkt<br />

Industrie ansiedeln. Kurze Transportwege<br />

seien nicht nur ökologisch s<strong>in</strong>nvoll,<br />

sie reduzierten auch die Verkehre.<br />

Denn, so ist Horch überzeugt: Nicht die<br />

Umschlagskapazitäten s<strong>in</strong>d das Problem,<br />

son<strong>der</strong>n die Verkehrssituation als<br />

Ganzes. Die löse man nicht durch den<br />

Bau neuer Straßen und Brücken, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>in</strong>dem man das gesamte System<br />

flexibilisiere.<br />

Zweiter Schwerpunkt dieses Heftes ist<br />

die Energiewende. Professor Dr. Fritz<br />

Vahrenholt, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

RWE Innogy GmbH, nahm<br />

auf unserer Abendveranstaltung e<strong>in</strong>e<br />

nüch terne Analyse <strong>der</strong> Randbed<strong>in</strong>gungen<br />

vor. Damit erneuerbare Energien<br />

die Kernenergie ersetzen können, ist es<br />

notwendig, die Transport- und Verteilnetze<br />

auszubauen. Größte Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

dabei: die „BANANA“-Haltung<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung (Build absolutely<br />

noth<strong>in</strong>g anywhere near anyone).<br />

Der von <strong>der</strong> Bundesregierung be -<br />

schlossene Atomausstieg lässt Energie -<br />

unternehmen e<strong>in</strong>e Versorgungslücke<br />

befürchten. Deshalb setzen sie verstärkt<br />

auf russisches Gas. Dies ge fährde je -<br />

doch die Diversifizierung auf dem<br />

europäischen Energiemarkt und die<br />

Unabhängigkeit <strong>Deutschland</strong>s, warnte<br />

<strong>der</strong> Direktor des European Centre for<br />

Energy and Resource Security (EUCERS),<br />

Professor Dr. Fiedbert Pflüger, beim<br />

dem POLITISCHEN FRÜHSTÜCK. Nicht<br />

<strong>der</strong> Markt bestimme die Energie- und<br />

Rohstoffpolitik, son<strong>der</strong>n die strategischen<br />

Interessen <strong>der</strong> Staaten.<br />

Pflügers Warnungen er<strong>in</strong>nern an<br />

die jahrelangen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen<br />

zwischen Russland und <strong>der</strong> Ukra<strong>in</strong>e, die<br />

2009 zur Gasversorgungskrise führten.<br />

Speicheranlagen glichen damals die<br />

Lieferengpässe <strong>in</strong> Mittel- und West -<br />

europa aus. Wie e<strong>in</strong> solcher Speicher<br />

funktioniert, erfuhren die Mitglie<strong>der</strong><br />

bei e<strong>in</strong>er Besichtigung des E.ON Hanse<br />

Erdgasspeichers <strong>in</strong> Reitbrook.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> bundesweiten<br />

Kampagne Energie und Klimaschutz<br />

werden wir die politische Debatte im<br />

kommenden Jahr fortsetzen: Neben<br />

den vielfältigen Angeboten auf Bundesebene<br />

erwarten Sie <strong>in</strong> Hamburg<br />

auch 2012 unterschiedlichste Veranstaltungen<br />

zu diesem Thema.<br />

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich<br />

e<strong>in</strong> gesegnetes Weihnachtsfest und e<strong>in</strong><br />

gesundes und erfolgreiches Jahr 2012.<br />

Ihr Matthias Leutke<br />

Landesvorsitzen<strong>der</strong> Hamburg<br />

Ausgabe Dezember 2011 | Landesverband Hamburg 3


INHALT<br />

<strong>Schifffahrtsstandort</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Gefahr</strong><br />

Düstere<br />

Aussichten für<br />

Hamburg?<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />

Titelthema<br />

<strong>Schifffahrtsstandort</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong> <strong>Gefahr</strong><br />

Gastbeitrag von<br />

Dr. Kurt Klemme . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-9<br />

Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g für den Hafen<br />

POLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />

mit Senator Frank Horch . . . . . . . . 10-11<br />

Editorials<br />

Hamburg:<br />

Matthias Leutke<br />

Nachgefragt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong>:<br />

Dr. Philipp Murmann<br />

Innovation und Programm . . . . . . . 46<br />

Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g<br />

für den Hafen<br />

zu Gast: Senator<br />

Frank Horch<br />

Energiewende bis 2020 –<br />

Mogliches und Unmögliches<br />

Veranstaltungen<br />

Schwerpunkt:<br />

Energiewende bis 2020 –<br />

Mögliches und Unmögliches<br />

Erneuerbare Energien<br />

Abendveranstaltung mit<br />

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt . . . . . . . . 13-14<br />

Der Kampf um Strom<br />

POLITISCHES FRÜHSTÜCK mit<br />

Prof. Dr. Friedbert Pflüger . . . . . . . .15-16<br />

Energiereserven unter <strong>der</strong> Marsch<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort: E.ON Hanse<br />

Erdgasspeicher Reitbrook . . . . . . . .17-18<br />

<strong>Deutschland</strong> ist e<strong>in</strong> Zeitungsland<br />

POLITISCHES FRÜHSTÜCK mit<br />

Gabor Ste<strong>in</strong>gart . . . . . . . . . . . . . . . 20-21<br />

Ke<strong>in</strong> Sparpaket für die<br />

Wissenschaft?<br />

POLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />

mit Senator<strong>in</strong><br />

Dr. Dorothee Stapelfeldt . . . . . . . . 22-23<br />

4 Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />

Erneuerbare Energien – Der Kampf<br />

um Strom – Energiereserven<br />

unter <strong>der</strong> Marsch<br />

Ke<strong>in</strong> Sparpaket für die<br />

Wissenschaft?<br />

zu Gast: Senator<strong>in</strong><br />

Dr. Dorothee Stapelfeldt<br />

9. bildungspolitische Konferenz:<br />

Qualität <strong>der</strong> Lehrer als<br />

Schlüsselfaktor gegen den<br />

Fachkräftemangel . . . . . . . . . . . . . 47-48<br />

Podiumsdiskussion <strong>in</strong> Husum und<br />

Mittagsgespräch <strong>in</strong> Itzehoe:<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Spitze<br />

<strong>der</strong> Energiewende – Aber <strong>der</strong><br />

Weg wird teuer! . . . . . . . . . . . . . . . 50-53<br />

Podiumsdiskussion <strong>in</strong> Husum:<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen und Chancen<br />

<strong>der</strong> W<strong>in</strong>dkraft-Branche . . . . . . . . . . . 54<br />

Gießerei M. Jürgensen<br />

Wirtschfatsrat vor Ort:<br />

Unternehmensbesuch <strong>der</strong> Sektion<br />

Schleswig/Flensburg . . . . . . . . . . . . . . 55


Golfturnier 2011<br />

Zuschauen, spielen, arbeiten<br />

32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62<br />

Landesfachkommissionen<br />

Landesfachkommission<br />

Luft- und Raumfahrt . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Landesfachkommission<br />

Wachstum und Innovation . . . . . . . . 30<br />

ITK Informations-<br />

und Tele kommunikationstechnologie<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> an <strong>der</strong><br />

Spitze <strong>der</strong> Energiewende<br />

Aber <strong>der</strong> Weg wird teuer!<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong> Intern<br />

Neumitglie<strong>der</strong>nachmittag<br />

<strong>in</strong> den Colonnaden . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Golfturnier 2011 um den<br />

Ernst-Wer<strong>der</strong>mann-Wan<strong>der</strong>pokal<br />

auf Gut Kaden:<br />

Zuschauen, spielen, arbeiten . . . 26-27<br />

Kurznachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Neues aus dem<br />

Mitglie<strong>der</strong>kreis . . . . . . . . . . . . . . . . 56-58<br />

Mitarbeiter geben den<br />

Ton an! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

„Luftfahrtstandort Hamburg.<br />

Innovation, Forschung und Entwicklung<br />

im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich“<br />

ist <strong>der</strong> Titel e<strong>in</strong>es Berichts <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />

Luft- und Raumfahrt <strong>in</strong><br />

dem die Situation des Luftfahrtstandortes<br />

beleuchtet wird.<br />

Qualität <strong>der</strong> Lehrer als<br />

Schlüsselfaktor gegen den<br />

Fachkräftemangel<br />

Mehr Schulpraxis <strong>in</strong> das<br />

Lehrerstudium<br />

Interview mit Andreas Willim<br />

zur aktuellen Energiepolitik<br />

Rubriken<br />

Vorschau / Ausblick<br />

Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> . . . . . . . . . . . . . . . .62<br />

Pausengespräche<br />

Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Juniorenkreis<br />

Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34-36<br />

JOUR FIXE<br />

Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28-29<br />

...im Übrigen<br />

Infos aus <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle<br />

Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> . . . . . . . . . . . . . . . .61<br />

Neue Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> den Landesverbänden . . . . . . . . . . 44<br />

Warum ich Mitglied im<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong> b<strong>in</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

5


POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 23. November<br />

Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g für den Hafen<br />

Wer nach dem Vortrag von Senator Horch das Steigenberger-Hotel verließ,<br />

durfte für die Zukunft <strong>der</strong> Hansestadt optimistisch gestimmt se<strong>in</strong>.<br />

Olaf Scholz hatte e<strong>in</strong>en guten Griff getan, als er e<strong>in</strong>en sattelfesten Hamburger<br />

Wirtschaftsfachmann an die Spitze dieser wichtigen Behörde<br />

berief. Schwierige Probleme s<strong>in</strong>d damit <strong>in</strong> kompetenten Händen – so<br />

jedenfalls <strong>der</strong> E<strong>in</strong>druck aus dem Referat. Horch nannte die komfortablen<br />

Startbed<strong>in</strong>gungen Hamburgs im Wettbewerb <strong>der</strong> Metropolregionen und<br />

<strong>der</strong> nordeuropäischen Häfen. Kernstück se<strong>in</strong>er Ausführungen war <strong>der</strong><br />

Hafenentwicklungsplan. Der Leitfaden wird im Laufe des kommenden<br />

Jahres verabschiedet und soll die Richtung <strong>der</strong> Hafenpolitik bis 2025<br />

vorzeichnen. Inwieweit <strong>der</strong> Weg allerd<strong>in</strong>gs durch knappe F<strong>in</strong>anzen o<strong>der</strong><br />

aufgebrachte Bürger versperrt wird, dürfte erst die Praxis erweisen. Bei<br />

Horch war davon nicht die Rede.<br />

Der Senator übernahm bei se<strong>in</strong>em<br />

Amts antritt e<strong>in</strong>en wettbewerbsstarken<br />

Wirtschaftsraum mit zu kunfts träch -<br />

tigen Sparten als Cluster. H<strong>in</strong>zu kommt<br />

– zumal für den Hafen – die günstige<br />

geographische Lage Hamburgs als<br />

Drehscheibe für die Warenströme nach<br />

Nordeuropa. Der immer härtere Wettbewerb<br />

verlangt jedoch selbst von dieser<br />

soliden Ausgangsbasis aus nach<br />

e<strong>in</strong>er weit vorausschauenden Entwick-<br />

10 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

lungsstrategie, um die Position zu<br />

halten, möglichst noch auszubauen.<br />

Die an<strong>der</strong>en Häfen <strong>der</strong> Nord range<br />

(Antwerpen, Rotterdam, Bremerhaven<br />

und Wilhelmshaven) sowie erste Ost -<br />

see häfen (z.B. Danzig) bemühen sich<br />

ständig, größere Anziehungskraft zu<br />

entwickeln.<br />

In e<strong>in</strong>em Dialogprozess unter Füh -<br />

rung <strong>der</strong> Wirtschaftsbehörde wurden<br />

die Ent wicklungs chancen des Hafens <strong>in</strong><br />

Senator Frank Horch<br />

Begehrt bei den Medien:<br />

Senator Frank Horch ...<br />

... mit Matthias Leutke


Hamburg bleibt e<strong>in</strong><br />

Universalhafen, also neben dem<br />

Conta<strong>in</strong>erverkehr auch für den<br />

Massengutumschlag gerüstet<br />

den kommenden 15 Jahren analysiert.<br />

Daraus entsteht <strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong> Konzept,<br />

das die erwarteten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

be rücksichtigen soll. Schon die Zusammensetzung<br />

<strong>der</strong> vier Workshops, <strong>in</strong><br />

denen sich Fachleute aus unterschiedlichen<br />

Bereichen zu Themen wie Ka -<br />

pazitäten und Flächenstrategie austauschten,<br />

war ungewöhnlich. Geladen<br />

waren: Hafenbetriebe (auch mittelständische),<br />

Ree<strong>der</strong>eien, Logistikunter -<br />

nehmen, Naturschutzverbände, Ge -<br />

werkschaften und die Hafenbehörde.<br />

Man könnte annehmen, dass e<strong>in</strong> Dialog<br />

zwischen 140 Personen mit unterschiedlichen<br />

Interessen fruchtlos blieb.<br />

Horch berichtete vom Gegenteil.<br />

Die Hafenstrategie setzt auf folgende<br />

Maßnahmen:<br />

■ Hamburg bleibt e<strong>in</strong> Universal ha -<br />

fen, also neben dem Conta<strong>in</strong>erverkehr<br />

auch für den Massengutumschlag<br />

gerüstet.<br />

■ Die Flächenstrategie – <strong>in</strong> Hamburg<br />

e<strong>in</strong> Problem – berücksichtigt ausdrücklich<br />

das Gewerbe.<br />

■ Hamburg zeichnet sich aus durch<br />

schnellen Um schlag. Deshalb muss<br />

die technische Ausrüs tung auf dem<br />

neuesten Stand gehalten werden.<br />

Während heute ca. neun Millionen<br />

Conta<strong>in</strong>er im Jahr umgeschlagen<br />

werden, rechnet man 2025 mit 25 Millionen.<br />

■ Größte Herausfor<strong>der</strong>ung ist die<br />

Ver kehrsplanung. Die Anb<strong>in</strong>dung des<br />

Hafens an die Zielgebiete <strong>der</strong> Fracht<br />

muss auf Straße und Schiene erheblich<br />

ausgebaut werden. Lei<strong>der</strong> ist die<br />

B<strong>in</strong>nenschifffahrt kaum heranzuziehen.<br />

Während Rotterdam 30 Prozent<br />

<strong>der</strong> Güter über den Rhe<strong>in</strong> abtransportiert,<br />

s<strong>in</strong>d es <strong>in</strong> Hamburg über die<br />

Elbe lediglich zwei Prozent (fehlen<strong>der</strong><br />

Ausbau <strong>der</strong> Oberelbe).<br />

■ Den Arbeitsplätzen gilt beson<strong>der</strong>e<br />

Sorge. Dabei hilft die Absicht, „nahe<br />

<strong>der</strong> Kaikante“ und im Unterelberaum<br />

Betriebe anzusiedeln, die bislang lange<br />

und kostspielige Transportwege<br />

von o<strong>der</strong> zum Umschlag <strong>in</strong> Hamburg<br />

<strong>in</strong> Kauf nehmen. Durch den Fortfall<br />

ausgedehnter LKW-Transporte wird<br />

zudem die Umwelt entlastet.<br />

■ Die Emissionen im Hafen sollen<br />

weitmöglichst gesenkt werden.<br />

„Nahe <strong>der</strong> Kaikante“<br />

und im Unterelberaum sollen<br />

Betriebe angesiedelt werden, die<br />

bis heute lange und kostspielige<br />

Transportwege von o<strong>der</strong><br />

zum Umschlag <strong>in</strong> Hamburg<br />

<strong>in</strong> Kauf nehmen<br />

Bis Ende 2011 prüft die Hafenbehörde<br />

(HPA) alle ausführbaren Vorschläge und<br />

stellt den Plan auf. Die Unterlage geht<br />

dann <strong>in</strong> den Senat, <strong>der</strong> die F<strong>in</strong>anzierung<br />

prüft. Das letzte Wort hat die Bürgerschaft.<br />

Abschließend g<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Senator auf<br />

die Situation bei den Werften Blohm &<br />

Voss und Sietas e<strong>in</strong>. Der deutsche Schiffbau<br />

sei gegenüber <strong>der</strong> Konkurrenz <strong>in</strong><br />

Fernost nur noch <strong>in</strong> Nischen (Spezialschiffe,<br />

Mar<strong>in</strong>ee<strong>in</strong>heiten) wettbewerbs -<br />

fähig. Die Werften seien durch hohe<br />

Innovationsfähigkeit gut gerüstet. Die<br />

<strong>der</strong>zeit angebotene Hilfestellung des<br />

Senats basiert jedoch vor allem auf <strong>der</strong><br />

Überzeugung, dass beide Betriebe<br />

große Chancen haben, an <strong>der</strong> Ausrüs -<br />

tung <strong>der</strong> ausgedehnten Offshore-W<strong>in</strong>dtechnik<br />

mitzuwirken. He<br />

Rene S. Spiegelberger und Generalkonsul<br />

Thomas Hauff<br />

Dr. Thomas R.G. Berger und Sven Jarmuth<br />

Ulrich Bendfeldt, Bernd Auf<strong>der</strong>heide<br />

und Axel Schultz<br />

Tjark H. Woydt und He<strong>in</strong>rich Goller<br />

Peter Hähner und<br />

Generalkonsul<strong>in</strong> Erja Tikka<br />

Hubert Grimm und Claudia Roller<br />

11


Schwerpunkt<br />

Energiewende bis 2020 –<br />

Mögliches und Unmögliches<br />

Wenn die Euro-Krise <strong>der</strong> Vergangenheit angehört, wird die Sorge um das<br />

Energieangebot stark im Vor<strong>der</strong>grund stehen – denn gemessen am<br />

Bedarf wird es kaum für alle reichen.<br />

Die Industriestaaten s<strong>in</strong>d auf (viel) Energie<br />

so angewiesen wie auf die Luft zum<br />

Atmen. Neben diesen Nationen <strong>der</strong><br />

„ersten Welt“ drängen bedeutende<br />

Schwellenlän<strong>der</strong> auf den Markt und for<strong>der</strong>n<br />

ihren Anteil. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

suchen mehr als e<strong>in</strong>e Milliarde Menschen<br />

erstmalig Zugang zu Energiequellen,<br />

weil sie e<strong>in</strong>en Zuwachs an<br />

Lebensqualität versprechen. Das alles<br />

zusammen wird die Erzeugung überfor<strong>der</strong>n.<br />

Län<strong>der</strong>, die überwiegend auf<br />

Importe von Primärenergie angewiesen<br />

12 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

s<strong>in</strong>d, geraten damit zunehmend <strong>in</strong><br />

Abhängigkeit von den Rohstofflieferanten<br />

– machtpolitisch und wirtschaftlich.<br />

Die deutsche Politik hat sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

panikartigen Reaktion auf die Katastrophe<br />

von Fukushima zu e<strong>in</strong>er kurzfristigen<br />

„Energiewende“ entschlossen.<br />

E<strong>in</strong> großer Teil des Bedarfs an Öl, Gas,<br />

Kohle und Kernbrennstoff soll durch<br />

(heimische) Erneuerbare Energien er -<br />

setzt werden. In Berl<strong>in</strong> hat man dabei<br />

allerd<strong>in</strong>gs die Schwierigkeiten, tech -<br />

nischer und gesellschaftlicher Natur,<br />

offensichtlich unterschätzt, sodass <strong>der</strong><br />

Zeitplan fragwürdig ist. In langfristiger<br />

Perspektive jedoch bietet das Konzept<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung den Ausweg<br />

aus e<strong>in</strong>em vorhersehbaren Dilemma<br />

zwischen Mangel, Macht und Preisen.<br />

Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> setzt sich <strong>in</strong>tensiv<br />

mit den anstehenden Energieproblemen<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Se<strong>in</strong>e Kernthesen<br />

s<strong>in</strong>d auf www.<strong>Wirtschaftsrat</strong>.de unter<br />

<strong>der</strong> Rubrik Energiepolitik nachzulesen.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Gesamtproblematik<br />

berichtet das Journal nachfolgend über<br />

drei Veranstaltungen <strong>in</strong> Hamburg, bei<br />

denen sehr kompetente Referenten aus<br />

ihrer Sicht zu aktuellen Fragen Stellung<br />

nahmen. He


Abendveranstaltung am 10. November<br />

„Im Schatten <strong>der</strong> Eurokrise ist die<br />

Energiewende aus den Schlagzeilen<br />

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt<br />

verschwunden. Aber ich kann Ihnen<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

RWE Innogy GmbH<br />

versprechen, sie wird wie<strong>der</strong> dah<strong>in</strong><br />

Der promovierte Chemiker begann kommen. O<strong>der</strong> glaubt jemand, man<br />

se<strong>in</strong>e Karriere im Um weltbundesamt<br />

steigt so en passant aus 25 Prozent<br />

und wechselte dann <strong>in</strong>s hessische<br />

Umweltm<strong>in</strong>isterium, bevor er Staats- <strong>der</strong> deutschen Stromversorgung<br />

rat bei <strong>der</strong> Um welt behörde <strong>in</strong> Ham- (d.h. aus dem Anteil <strong>der</strong> Kernenerburg<br />

wurde.<br />

Danach führte Vahrenholt die Hamgie) aus und das war es dann.“<br />

burger Senatskanzlei und war später<br />

als Umweltsenator tätig. Anschlie -<br />

Das waren die e<strong>in</strong>leitenden Worte von<br />

ßend g<strong>in</strong>g Vahrenholt als Vorstand<br />

Prof. Vahrenholt und zugleich <strong>der</strong> Tenor<br />

zur Deutschen Shell AG, bevor er<br />

<strong>der</strong> ganzen Abendveranstaltung. E<strong>in</strong><br />

2000 <strong>in</strong> den Aufsichtsrat wechselte.<br />

Fachmann mit umfassen<strong>der</strong> Erfahrung<br />

E<strong>in</strong> Jahr später gründete er den<br />

(s. nebenstehenden Lebenslauf) wid-<br />

W<strong>in</strong>d energie-Anlagenbauer Repower<br />

mete sich jenseits des „ideologischen<br />

Systems und wurde dort Vorstands -<br />

Spielfelds“ e<strong>in</strong>er nüchternen Analyse<br />

chef. Seit 2008 leitet er die RWE<br />

<strong>der</strong> Randbed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>er „Energie-<br />

Innogy GmbH, die neu gegründete<br />

wende“. Das Primat <strong>der</strong> Politik wird<br />

Konzern-Gesellschaft für Erneuer bare<br />

Energien. Randbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>der</strong> Energiewende jenseits des<br />

„ideologischen Spielfelds“<br />

Die Photovoltaik ist<br />

e<strong>in</strong> krasses Beispiel<br />

volkswirtschaftlicher<br />

Fehlkalkulation<br />

Erneuerbare Energien<br />

Chancen und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

nicht <strong>in</strong> Frage gestellt, aber die Schwierigkeiten<br />

des Übergangs legte Vahrenholt<br />

illusionslos dar. Die politisch und<br />

gesellschaftlich verbreitete Vision e<strong>in</strong>er<br />

nahezu vollständig (80 Prozent) erneuerbaren<br />

und kohlenstofffreien Stromerzeugung<br />

(bei raschem Umbau des<br />

Energieversorgungssystems) ist, so das<br />

Fazit, mit e<strong>in</strong>er Vielzahl von Unwägbarkeiten<br />

und Risiken behaftet.<br />

Weg und Ziel <strong>der</strong> Energiewende<br />

müssen <strong>der</strong> Versorgungssicherheit, <strong>der</strong><br />

Wirtschaftlichkeit und den Klimazie -<br />

len Rechnung tragen. Zwei Drittel des<br />

deutschen Strombedarfs gehen auf das<br />

Konto von Industrie und Gewerbe. Die<br />

Be triebe s<strong>in</strong>d auf wettbewerbsfähige<br />

Preise und auf die deutsche Spitzenstellung<br />

bei <strong>der</strong> Verfügbarkeit von<br />

Strom (99,95 Prozent) angewiesen. Wer<br />

diese Prämis sen ignoriert, rührt an <strong>der</strong><br />

Basis unseres Wohlstands. In diesem<br />

S<strong>in</strong>ne plädiert Vahrenholt dafür, die<br />

Erneuerbaren Energien „mit Vernunft<br />

auszubauen und nicht jede kurzatmige<br />

Lösung um jeden Preis umzusetzen“.<br />

Welche Probleme erwarten uns?<br />

■ Zunächst <strong>der</strong> Paradigmenwechsel<br />

<strong>der</strong> Energieerzeugung. Sie folgt bislang<br />

<strong>der</strong> wechselnden Nachfrage <strong>in</strong> je<strong>der</strong><br />

M<strong>in</strong>ute. In Zukunft wird die Erzeugung<br />

– nach Zeitpunkt und Menge – weitgehend<br />

von den Naturkräften be -<br />

stimmt, wobei dennoch die abweichenden<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Verbraucher<br />

direkt zu erfüllen s<strong>in</strong>d. Das gilt<br />

auch während <strong>der</strong> 70 Prozent des Jahres,<br />

<strong>in</strong> denen ke<strong>in</strong>e geeignete W<strong>in</strong>dstärke<br />

zur Verfügung steht, und <strong>der</strong> 90<br />

Prozent, <strong>in</strong> denen die Sonne nicht ausreichend<br />

sche<strong>in</strong>t. Die ausgleichenden<br />

E<strong>in</strong>richtungen zur Vorratsspeicherung<br />

s<strong>in</strong>d bislang jedoch nicht im großen<br />

Maßstab e<strong>in</strong>setzbar. Die vorhandenen,<br />

hilfreichen Regelkraftwerke müssen<br />

deshalb laufend auf betriebsbereitem<br />

Stand gehalten werden. D.h. im Klartext:<br />

Bis auf weiteres muss für jedes <strong>in</strong><br />

W<strong>in</strong>d und Sonne <strong>in</strong>stallierte Kilowatt<br />

e<strong>in</strong>e gleiche Kapazität auch <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

zur Verfügung stehen.<br />

■ Noch s<strong>in</strong>d die regenerativen Energien<br />

deutlich teurer als konventionell<br />

erzeugter Strom (ca. 50 Prozent). E<strong>in</strong><br />

beson<strong>der</strong>s krasses Beispiel volkswirtschaftlicher<br />

Fehlkalkulation ist die Photovoltaik.<br />

Sie erfor<strong>der</strong>t Im Verlauf von<br />

20 Jahren etwa 100 Milliarden Euro an<br />

Subventionen, um 2 o<strong>der</strong> 3 Prozent <strong>der</strong><br />

Stromnachfrage zu decken. Das bedeutet<br />

freilich nicht, dass Photovoltaik <strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>en Klimazonen nicht die s<strong>in</strong>nvollste<br />

Lösung für die Energieprobleme<br />

se<strong>in</strong> kann. Gegenwärtig jedoch <strong>in</strong>stallieren<br />

wir <strong>in</strong> unserem Land, das e<strong>in</strong>e<br />

Sonnene<strong>in</strong>strahlung vergleichbar mit<br />

<strong>der</strong> von Alaska aufweist, mehr als 50<br />

Prozent <strong>der</strong> weltweiten PV-Kapazität.<br />

13


Abendveranstaltung am 10. November<br />

■ Das Konzept <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

sieht vor, dass 2050 e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>dener -<br />

giekapazität von 65.000 MW zur Verfügung<br />

steht, davon 28.000 MW Off -<br />

shore, d.h. aus W<strong>in</strong>dparks <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nordund<br />

Ostsee. Lt. „Welt am Sonntag“<br />

sollen alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nordsee 22.000<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen entstehen. Hier drohen<br />

Genehmigungsverweigerungen<br />

aus Naturschutzgründen. Die Industrie<br />

Das Hauptproblem liegt<br />

im Ausbau des Stromnetzes<br />

ist technisch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, die Zielvorstellung<br />

umzusetzen, wenn man sie<br />

denn lässt. Das Hauptproblem entsteht<br />

je doch im Ausbau des Stromnetzes. Der<br />

Schwerpunkt des Strombedarfs liegt im<br />

Süden und Westen <strong>Deutschland</strong>s. Das<br />

bestehende Netz wäre überfor<strong>der</strong>t,<br />

die Energie von <strong>der</strong> Küste dorth<strong>in</strong> zu<br />

be för<strong>der</strong>n. Mehr als 4.000 Trassenkilometer<br />

müssten deshalb rasch ausgebaut<br />

werden. Von den jährlich vorgesehenen<br />

800 Kilometern werden z.Zt. nur<br />

20 realisiert.<br />

■ Große Sorge bereitet die fehlende<br />

Akzeptanz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung für die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen. Der Wi<strong>der</strong>stand<br />

reicht von „Not <strong>in</strong> my backyard“,<br />

sobald Kraftwerke o<strong>der</strong> Hochspannungsleitungen<br />

projektiert werden, bis<br />

„build absolutely noth<strong>in</strong>g anywhere,<br />

near anyone“, wenn es um die Dämonisierung<br />

ganzer Technologien geht.<br />

Man darf gespannt se<strong>in</strong>, welche Reaktionen<br />

z.B. <strong>der</strong> Neubau und die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

von Kohle- und Gaskraftwerken<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bau von Pumpspeicherkraftwerken<br />

hervorruft, ohne die die<br />

Energiewende nicht vollzogen werden<br />

kann. Die dauerhafte Durchsetzbarkeit<br />

ihrer Planungen ist an<strong>der</strong>erseits für die<br />

Energieversorger von entscheiden<strong>der</strong><br />

Bedeutung, denn die Kapitalb<strong>in</strong>dung<br />

beträgt bei zahlreichen Projekten 40<br />

Jahre.<br />

Vahrenholt ruft dazu auf, den Bürgern<br />

re<strong>in</strong>en We<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zuschenken. E<strong>in</strong><br />

Umbau des Energiesystems sei technisch<br />

möglich. Je nach Tempo wird er<br />

aber höhere Kosten und (auch gravierende)<br />

E<strong>in</strong>schränkungen erfor<strong>der</strong>n. Es<br />

fragt sich, wieviel <strong>der</strong> Lasten die Bevölkerung<br />

schultern kann o<strong>der</strong> will. He<br />

14 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> hat wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Energiespeicher <strong>in</strong> Geesthacht<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Gesetzesän<strong>der</strong>ung zur Oberflächenwassernutzungsabgabe<br />

(OWAG) – <strong>der</strong> Entwurf wurde von <strong>CDU</strong> und FDP e<strong>in</strong>gebracht<br />

und ohne Gegenstimme angenommen – kann <strong>der</strong> Stausee des<br />

Pumpspeicherkraftwerks <strong>in</strong> Geesthacht wie<strong>der</strong> gefüllt werden. Den<br />

sogenannten Wasserpfenn<strong>in</strong>g hatte die rot-grüne Regierung im Jahre<br />

2001 aus fiskalischer Motivation heraus e<strong>in</strong>geführt und damit das<br />

e<strong>in</strong>zige Pumpspeicherwerk im Land hart getroffen.<br />

Gunnar Groebler,<br />

Leiter Wasserkraft bei<br />

Vattenfall, Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister<br />

Jost de Jager,<br />

Pieter Wasmuth,<br />

Generalbevollmächtigter<br />

für Norddeutschland<br />

bei Vattenfall (v.l.)<br />

Für die e<strong>in</strong>geläutete Energiewende<br />

s<strong>in</strong>d Stromspeichermöglichkeiten<br />

heu te wichtiger denn je, was die Politik<br />

bestärkte, den Handlungsrahmen<br />

wie<strong>der</strong> zu vergrößern. Die im Oktober<br />

beschlossene Reduzierung <strong>der</strong> Oberflächenwasserabgabe<br />

macht den<br />

Pump betrieb des seit 1958 operativen<br />

Energiespeichers wie<strong>der</strong> wirtschaftlich.<br />

Künftig s<strong>in</strong>d 0,077 Cent pro<br />

Kubikmeter entnommenen Elbwasser<br />

fällig, damit kann das Kraftwerk<br />

m<strong>in</strong>des tens zehnmal so viel im Pumpbetrieb<br />

produzieren wie bisher. Nun<br />

heißt es <strong>in</strong> Geesthacht an <strong>der</strong> Elbe<br />

wie<strong>der</strong>: Wasser marsch.<br />

Pumpspeicherwerke übernehmen<br />

als Stromspeicher e<strong>in</strong>e wichtige Rolle,<br />

denn sie können Schwankungen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Stromerzeugung, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

aus erneuerbaren Energien, ausgleichen.<br />

Durch die kurze Reaktionszeit<br />

tragen diese Speicherwerke wesentlich<br />

zur Sicherung <strong>der</strong> Netzstabilität<br />

bei. Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister Jost de Jager<br />

(<strong>CDU</strong>) hatte sich <strong>in</strong> Begleitung des<br />

Arbeitskreis Wirtschaft <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Landtagsfraktion<br />

im Sommer mit dem Be -<br />

treiber Vattenfall (Mitglied im <strong>Wirtschaftsrat</strong>)<br />

<strong>in</strong> Geesthacht getroffen,<br />

um das Problem des ungenutzten<br />

Energiewirtschaft<br />

Energiespeichers zu lösen. Der Landtag<br />

nahm die Initiative schließlich<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er haushaltsneutralen<br />

Lösung auf und verabschiedete e<strong>in</strong><br />

neues OWAG für den Energiespeicher.<br />

Vattenfall verpflichtet sich, <strong>in</strong>nerhalb<br />

von fünf Jahren Vorgaben nach dem<br />

neuesten Stand <strong>der</strong> Technik umzusetzen,<br />

damit die Belastung <strong>der</strong><br />

Tier- und Pflanzenwelt so ger<strong>in</strong>g wie<br />

möglich gehalten wird.<br />

Mit <strong>der</strong> Pumpleistung von 96 Me -<br />

ga watt lässt sich das 3,2 Millionen<br />

Kubikmeter Wasser fassende Speicherbecken<br />

<strong>in</strong> neun Stunden füllen.<br />

Bei vollem Stausee kann <strong>der</strong> 120 Me -<br />

ga watt starke Energiespeicher 600<br />

Megawattstunden elektrische Energie<br />

(Quelle: Vattenfall) für e<strong>in</strong>e Dauer<br />

von fünf Stunden erzeugen. Damit<br />

liegt <strong>der</strong> Wirkungsgrad bei 75 Prozent.<br />

Nutzer s<strong>in</strong>d die Bundeslän<strong>der</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

und Hamburg. Erst bei<br />

entsprechen<strong>der</strong> Rentabilität könnten<br />

ursprüngliche Pläne e<strong>in</strong>er Erweiterung<br />

verfolgt werden. Zum Zeitpunkt<br />

<strong>der</strong> Planung <strong>in</strong> den 50er Jahren des<br />

vorigen Jahrhun<strong>der</strong>ts war die Anlage<br />

ursprünglich auf die doppelte Kapazität<br />

ausgerichtet.<br />

EJH


POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 19. September<br />

Prof. Dr. Friedbert Pflüger<br />

ist Direktor am European Centre for<br />

Energy and Resource Security am<br />

Department of War Studies, K<strong>in</strong>g’s<br />

College London. Der frühere Pressesprecher<br />

des damaligen Bundespräsidenten,<br />

Richard von Weizsäcker, war<br />

von 1990 bis 2006 Mitglied des Bundestags.<br />

1998 wurde Pflüger Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Bundestagsausschusses<br />

für die Angelegenheiten <strong>der</strong> EU und<br />

2005/2006 Parlamentarischer Staatssekretär<br />

beim Bundesm<strong>in</strong>ister <strong>der</strong><br />

Verteidigung.<br />

Seit 2009 ist er Professor für Interna -<br />

tio nale Beziehungen am K<strong>in</strong>g’s Col -<br />

lege London. Pflüger hat e<strong>in</strong>e eigene<br />

Unternehmensberatung <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>/<br />

Erbil und ist Senior Advisor bei Roland<br />

Berger Strategy Consultants und<br />

Moser Baer Clean Tech Energy, Neu<br />

Delhi.<br />

Bis 2030 werden 880 000 Haushalte<br />

neu an das Stromnetz angeschlossen<br />

und müssen versorgt werden<br />

Bis 2050 wird die<br />

Weltbevölkerung auf<br />

voraussichtlich neun<br />

Milliarden Menschen<br />

anwachsen<br />

Der Kampf um Strom<br />

Das Energieproblem kennt – ungeachtet des deutschen Alle<strong>in</strong>gangs –<br />

ke<strong>in</strong>e Grenzen. Beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK machte Professor<br />

Friedbert Pflüger die ungeheuren Dimensionen deutlich, die das<br />

Thema durch die globale Betrachtung erfährt.<br />

Se<strong>in</strong> Ausgangspunkt: Der Bedarf wird<br />

weltweit schnell und stark zunehmen.<br />

Viele Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dritten Welt, die<br />

ke<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> nur ungenügenden Zu -<br />

gang zu Energie haben, werden diesen<br />

e<strong>in</strong>for<strong>der</strong>n, um Chancen für ihre Entwicklung<br />

zu erhalten. Mit <strong>der</strong> wachsenden<br />

Weltbevölkerung (bis 2050 wird<br />

die Bevölkerung auf voraussichtlich<br />

neun Milliarden anwachsen) nimmt<br />

auch <strong>der</strong> Energiebedarf zu. Bis 2030<br />

werden voraussichtlich 880 Millionen<br />

Haushalte neu an das Stromnetz angeschlossen.<br />

Wegen Engpässen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Energieversorgung drohen weltweit<br />

ernste Konflikte<br />

Beson<strong>der</strong>s rasant steigt <strong>der</strong> Verbrauch<br />

<strong>in</strong> den Schwellenlän<strong>der</strong>n wie Ch<strong>in</strong>a und<br />

Indien. Im angespannten Markt werden<br />

Öl, Strom und Gas zu stra tegischen<br />

Waffen. Ähnliche Kämpfe drohen um<br />

den Zugang und die Nutzung von<br />

Wasser.<br />

Pflüger skizzierte ke<strong>in</strong>e Lösung <strong>der</strong><br />

sich abzeichnenden Schwierigkeiten,<br />

erläuterte vielmehr „Megatrends“, die<br />

wesentlichen E<strong>in</strong>fluss auf die weitere<br />

Entwicklung und die <strong>in</strong>ternationale<br />

Diskussion haben werden.<br />

■ Obwohl durch an<strong>der</strong>e Fragen mo -<br />

mentan etwas <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund ge -<br />

drängt, wird <strong>der</strong> Klimawandel die Energiepolitik<br />

<strong>in</strong> den nächsten 30 Jahren<br />

beherrschen. Naturkatastrophen werden<br />

zunehmen, uralte Ökosysteme zu -<br />

sammenbrechen und damit die Energieerzeugung<br />

bee<strong>in</strong>flussen.<br />

■ Fossile Energiequellen (Kohle, Öl,<br />

Gas), die <strong>der</strong>zeit fast 80 Prozent <strong>der</strong><br />

Primärenergie stellen, werden auch bis<br />

2030 dom<strong>in</strong>ierend bleiben. Der Anteil<br />

<strong>der</strong> Erneuerbaren Energien wird <strong>in</strong> den<br />

nächsten 20 Jahren weltweit kaum<br />

über acht Prozent h<strong>in</strong>auskommen. Dennoch<br />

wird die „grüne Revolution“ weitergehen.<br />

Fortschritte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Speichertechnologie<br />

zu erwarten, die Voraussetzung<br />

für e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Nutzung<br />

<strong>der</strong> unsteten W<strong>in</strong>dkraft ist.<br />

■ Kernkraft wird auch weiterh<strong>in</strong> ge -<br />

nutzt. Weltweit s<strong>in</strong>d 440 Kraftwerke <strong>in</strong><br />

Betrieb und zahlreiche weitere im Bau.<br />

Schon im H<strong>in</strong>blick auf die Versorgung<br />

von Entwicklungslän<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d sie wichtig.<br />

Dr<strong>in</strong>gend ist allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e Lösung<br />

für das Problem <strong>der</strong> Endlagerung.<br />

■ Deutsche Energieunternehmen<br />

haben nicht mehr genug Geld für die<br />

not wendigen Investitionen. Gleichzeitig<br />

versuchen die Russen, größeren E<strong>in</strong>fluss<br />

zu gew<strong>in</strong>nen, u.a. durch e<strong>in</strong>e Be -<br />

teiligung an RWE. E<strong>in</strong> Meilenste<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

„Energiepartnerschaft“ mit Russland<br />

war die Eröffnung des ersten Stranges<br />

<strong>der</strong> Nord-Stream-Gaspipel<strong>in</strong>e, die die<br />

riesigen Erdgasfel<strong>der</strong> Sibiriens direkt<br />

mit Westeuropa verb<strong>in</strong>det. Bei <strong>der</strong> Er -<br />

öffnung beizeichnete <strong>der</strong> französische<br />

15


POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 19. September<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident Fillon Nord-Stream<br />

als „e<strong>in</strong>e Schlaga<strong>der</strong>, die uns künftig<br />

geradezu organisch verb<strong>in</strong>det“. Ganz<br />

im S<strong>in</strong>ne von Merkel wandte er sich<br />

damit gegen die Befürchtung e<strong>in</strong>er zu<br />

großen, e<strong>in</strong>seitigen Abhängigkeit vom<br />

Wohlwollen Russlands. Hierzu gehört<br />

<strong>der</strong> H<strong>in</strong>weis auf vorgesehene Alternativen<br />

für den Bezug von Gas aus Katar<br />

und dem kaspischen Raum.<br />

■ Wichtiger als <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz neuer<br />

Energien ist e<strong>in</strong>e Steigerung <strong>der</strong> Energieeffizienz.<br />

Hierzu gibt es diverse<br />

Ansätze.<br />

■ Die Sicherheit <strong>der</strong> Kraftwerke stellt<br />

ihre verwundbare Stelle dar. Neben Terroranschlägen<br />

gilt die Sorge zunehmend<br />

auch Angriffen im Datennetz.<br />

■ Die europäische Energiepolitik hat<br />

Schwächen. Die Standpunkte Frankreichs<br />

(Nutzung <strong>der</strong> Kernenergie), Osteuropas<br />

(Strom aus Kohle) und <strong>Deutschland</strong>s<br />

(Erneuerbare Energien) divergieren<br />

stark, was fehlt ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitlich<br />

Führung. Deshalb wird die EU auf den<br />

Energiesektor nur als Zwerg wahrgenommen.<br />

Die EU ist schwach<br />

<strong>in</strong> ihrer Energiepolitik<br />

■ Größtes Problem <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> ist<br />

die fehlende gesellschaftliche Akzeptanz.<br />

Der konsequente Ausbau <strong>der</strong> Netze<br />

als Vorraussetzung für e<strong>in</strong>e effektive<br />

Energiepolitik lässt sich nur schwer<br />

auf regionaler wie auf nationaler Ebene<br />

durchsetzen. Dadurch geht auch<br />

Spitzentechnologie mit großen Exportchancen<br />

verloren. <strong>Deutschland</strong> kommt<br />

nur im Schneckentempo voran. Vieles,<br />

was jüngst für die nahe Zukunft be -<br />

schlossen wurde, ist noch Hoffnung.<br />

Insgesamt werden die Kosten <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

steigen. He<br />

16 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

Unser Mitglied Dr. Detlev Repenn<strong>in</strong>g,<br />

Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter <strong>der</strong><br />

O.M.T. Lübeck, macht geme<strong>in</strong>same<br />

Sache mit dem bayerischen Solarhersteller<br />

Schletter und startet <strong>in</strong> Geesthacht<br />

mit neuer Lithiumbatterieproduktion.<br />

Dieser bedeutende Zuwachs<br />

ist <strong>der</strong> Entwicklung des Projektes för<strong>der</strong>lich,<br />

weiß StreetScooter-Geschäftsführer<br />

Prof. Dr. Achim Kampker<br />

(RWTH/ Aachen), denn dieser Bereich<br />

ist e<strong>in</strong> wichtiges Bauteil.<br />

Firmen<strong>in</strong>haber Ludwig Schletter<br />

und Dr. Detlev Repenn<strong>in</strong>g werden leis -<br />

tungsfähige Batteriepacks im neu -<br />

gegründeten Betrieb <strong>in</strong> Geesthacht<br />

produzieren. Die für das e-Mobil entwickelte<br />

Energiequelle wird im Street -<br />

Scooter e<strong>in</strong>en entscheidenden Part<br />

übernehmen. Wir stellten das Fahrzeug<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Ma gaz<strong>in</strong>ausgabe 3/2011<br />

vor. Partner von Dr. Detlev Repenn<strong>in</strong>g<br />

ist <strong>der</strong> Unternehmer Schletter aus<br />

Energiewirtschaft<br />

Power für e-Moblie<br />

aus Geesthachter Batterien<br />

Der Gesellschafterkreis <strong>der</strong> StreetScooter GmbH hat sich erneut er -<br />

weitert. Die Lübecker O.M.T. wurde Gesellschafter und beschleunigt<br />

mit ihrem Know-how die Entwicklung und Realisierung des e-Mobils<br />

StreetScooter, <strong>der</strong> als Prototyp auf <strong>der</strong> IAA <strong>in</strong> Frankfurt im September<br />

zu sehen war.<br />

Von <strong>der</strong> StreetScooter GmbH entwickeltes und produziertes Elektro-Auto mit<br />

dem Anspruch <strong>der</strong> passenden Mobilitätsdienstleistungen im S<strong>in</strong>ne nachhaltiger,<br />

wirtschaftlicher E-Cars<br />

Kirch dorf/Haag <strong>in</strong> Oberbayern, <strong>der</strong><br />

sich im Bereich <strong>der</strong> Solartechnik e<strong>in</strong>en<br />

Namen machte. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund,<br />

die über Solartechnik gewonnene<br />

Ener gie zu speichern und an e-Mobile<br />

abzugeben, trafen beide Unternehmer<br />

e<strong>in</strong> Jo<strong>in</strong>tventure und wollen nun<br />

im Norden an die Umsetzung des<br />

Projektes gehen. Der Start des Unternehmens<br />

ist für Anfang März geplant.<br />

„Der Schlüssel für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg von Elektrofahrzeugen<br />

liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Produzierbarkeit“, verkündet<br />

Kampker. Und weiter: „Durch<br />

die parallele Entwicklung von Fahrzeug<br />

und Produktionsprozessen beim<br />

StreetScooter zeigen wir geme<strong>in</strong>sam<br />

unseren Gesellschaftern und Kooperationspartnern<br />

auf, mit welchen<br />

Methoden hoch mo<strong>der</strong>ne e-Fahrzeuge<br />

kostengünstig und damit für den<br />

Verbraucher zu erschw<strong>in</strong>glichen Preisen<br />

gefertigt werden können.“ EJH


<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort am 21. September<br />

Matthias Boxberger<br />

Netzvorstand <strong>der</strong> E.ON Hanse AG,<br />

Quickborn<br />

Dr. Ralf Luy<br />

Leiter Netzwirtschaft und<br />

Erdgasspeicher, E.ON Hanse AG<br />

Schematische<br />

Darstellung des<br />

Erdgasspeichers<br />

Quelle: E.ON Hanse<br />

Energiereserven unter<br />

<strong>der</strong> Marsch<br />

E.ON Hanse Erdgasspeicher Reitbrook<br />

Zwischen Dove- und Gose Elbe gelegen, gehört Hamburg-Reitbrook,<br />

Bezirk Bergedorf, zu den Marschlanden. Neben Milchhöfen und Getreideanbau<br />

bestimmen aber auch sich ständig auf und ab bewegende<br />

Pferde kopfpumpen das Landschaftsbild. Pferdekopfpumpen zur Erd -<br />

ölför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den Marschlanden? – Ja, denn <strong>in</strong> den dreißiger und<br />

vierziger Jahren war hier zeitweilig <strong>Deutschland</strong>s wichtigstes Erdölfeld.<br />

Diese und weitere Informationen er -<br />

hielten die Vertreter des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />

bei e<strong>in</strong>em Besuch des Erdgasspeichers<br />

<strong>in</strong> Reitbrook. Hier tauschten sie<br />

sich mit Matthias Boxberger, Netzvorstand<br />

bei E.ON Hanse und Dr. Ralf Luy,<br />

<strong>der</strong> bei E.ON Hanse neben <strong>der</strong> Netzwirtschaft<br />

auch die Erdgasspeicher leitet,<br />

zu Themen <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

aus.<br />

1910 stieß man ganz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des<br />

heutigen Speichers bei e<strong>in</strong>er Bohrung<br />

nach Wasser unvermutet auf e<strong>in</strong> Gasvorkommen.<br />

Bis 1930 konnten etwa 170<br />

Millionen Kubikmeter Gas geför<strong>der</strong>t<br />

werden. Anschließend fand man <strong>in</strong><br />

rund 600 Metern Tiefe Erd öl. Was e<strong>in</strong>st<br />

<strong>Deutschland</strong>s wichtigstes Erdölfeld war,<br />

liefert heute allerd<strong>in</strong>gs nur noch etwa<br />

zwei Prozent <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> be -<br />

nötigten Menge. Seit 1973 wird <strong>in</strong> den<br />

alten Öllagerstätten Erdgas gespeichert.<br />

Das Erdgas gehört verschiedenen<br />

Energielieferanten, die es bei E.ON<br />

Hanse zwischenlagern, bis sie es weiterverkaufen.<br />

Genutzt wird dabei e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> mehr<br />

als 600 Meter Tiefe liegende, etwa 20<br />

Meter dicke Schicht aus porösem Kalk -<br />

ste<strong>in</strong>, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erdgas wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gewaltigem<br />

„Schwamm“ gespeichert werden<br />

kann. Die Poren im Kalkste<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d so<br />

kle<strong>in</strong>, dass sie mit bloßem Auge kaum<br />

zu erkennen s<strong>in</strong>d. Und doch ha ben sie<br />

e<strong>in</strong> Speichervermögen von rund 30 Prozent.<br />

Die <strong>in</strong>sgesamt er schlos sene Speicherfläche<br />

beträgt über vier Quadratkilometer.<br />

Oberirdisch wirkt die Anlage<br />

am Allermöher Deich eher un spekta -<br />

kulär: Schlichte flache Kl<strong>in</strong>kergebäude,<br />

Rohrleitungen mit Ar ma tu ren und e<strong>in</strong>ige<br />

Filter- und Trocken türme. Dies ist<br />

alles, was darauf schlie ßen lässt, dass<br />

hier gewaltige Energiereserven für Ham -<br />

burg und Schleswig-Holste<strong>in</strong> lagern.<br />

Das durch die Fernleitungen kommende<br />

Erdgas wird gere<strong>in</strong>igt und Tur -<br />

b<strong>in</strong>enrad- bzw. Wirbelgaszähler er mit -<br />

teln die Menge. Dann wird es über Verdichter<br />

komprimiert und über Bohrungen,<br />

die über dem Speicher verteilt s<strong>in</strong>d,<br />

mit e<strong>in</strong>em Druck von bis zu 80 Bar <strong>in</strong><br />

die Tiefe gepresst. Dabei unterscheiden<br />

die Fachleute zwischen Kissengas und<br />

Filter und Trocknungsanlagen auf dem<br />

Erdgasspeicher Reitbrook<br />

Arbeitsgas. Kissengas verbleibt permanent<br />

im Speicher. Es dient als Druckpuffer<br />

gegen das sogenannte Lagerstättenwasser.<br />

Die restliche Gasmenge,<br />

die e<strong>in</strong>gepresst und bei Bedarf wie<strong>der</strong><br />

entnommen wird – zurzeit bis zu 350<br />

Millionen Kubikmeter – ist das Arbeitsgas.<br />

Es ist zum Verbrauch bestimmt.<br />

E<strong>in</strong>mal unter die Erde gepumpt, kann<br />

es von alle<strong>in</strong> nicht entweichen. Das verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />

die mächtige Lehmschicht, die<br />

über dem Kalkste<strong>in</strong> liegt.<br />

17


<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort am 21. September<br />

Im W<strong>in</strong>ter, wenn mehr Erdgas be -<br />

nötigt wird, beg<strong>in</strong>nt die Ausspeicherung.<br />

Bis das e<strong>in</strong>gespeicherte Gas zum<br />

Verbraucher gelangt, durchläuft es<br />

aller d<strong>in</strong>gs noch mehrere Stationen. Das<br />

Erdgas steigt durch den Druck <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Lagerstätte durch die Speichersonden<br />

wie<strong>der</strong> nach oben. Dabei werden allerd<strong>in</strong>gs<br />

ger<strong>in</strong>ge Mengen von Öl und Wasser<br />

mitgerissen. Deshalb strömt es zu -<br />

nächst durch e<strong>in</strong>e Filteranlage und<br />

dann durch e<strong>in</strong>e Trocknungsanlage. Der<br />

hohe Druck, unter dem das Gas anfangs<br />

steht, wird Schritt für Schritt auf ca. 25<br />

bar reduziert. Dabei kühlt sich das Gas<br />

Das Dispatch<strong>in</strong>g überwacht die Speicher<br />

und Gasnetz <strong>der</strong> E.ON Hanse AG<br />

extrem ab und muss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wärme -<br />

austauscher vorgewärmt werden, da -<br />

mit die Armaturen nicht vereisen.<br />

Nach dem es gemessen wurde, wird<br />

dem Erdgas noch e<strong>in</strong> Geruchsstoff beigemischt,<br />

damit auch kle<strong>in</strong>ste Mengen<br />

austretenden Gases sofort bemerkt<br />

werden können.<br />

Dann geht das Gas nach Schleswig-<br />

Holste<strong>in</strong> und <strong>in</strong> den Hamburger Erdgasr<strong>in</strong>g.<br />

Bis zu 350.000 Kubikmeter pro<br />

Stunde können <strong>in</strong> das Versorgungsnetz<br />

e<strong>in</strong>gespeist werden. Unterwegs wird<br />

<strong>der</strong> Druck weiter abgesenkt und be -<br />

trägt schließlich am heimischen Gaszähler<br />

nur noch 22 Millibar.<br />

Herzstück <strong>der</strong> Anlage <strong>in</strong> Reitbrook<br />

ist das Dispatch<strong>in</strong>g. Vor mehr als zwei<br />

Dutzend Bildschirmen sitzen rund um<br />

die Uhr jeweils zwei Mann und beobachten<br />

das gesamte Verteilernetz. Das<br />

ist mehr als 26.000 Kilometer lang. Das<br />

Netz reicht von Flensburg bis an die<br />

Elbe und von Hamburg <strong>in</strong> Richtung<br />

Osten über Mecklenburg bis an die polnische<br />

Grenze. Auch <strong>der</strong> zweite Erdgasspeicher<br />

von E.ON Hanse, südlich von<br />

Schwer<strong>in</strong>, wird von hier aus überwacht.<br />

Volker Mielisch<br />

stellv. Pressesprecher E.ON Hanse AG<br />

18 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

E.on-Hanse rüstet Fahrdorf auf LED um<br />

Erste Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Schleswig-<br />

Holste<strong>in</strong> stellt Straßenbeleuchtung<br />

komplett auf LED-Leuchten<br />

um – Geme<strong>in</strong>de Fahrdorf spart<br />

1.500.000 Kilogramm CO2 e<strong>in</strong><br />

Die Straßenbeleuchtung <strong>in</strong> Fahrdorf<br />

leuchtet ab sofort umweltschonend.<br />

250 mo<strong>der</strong>ne LED-Leuchten sorgen für<br />

mehr Sicherheit auf den Straßen und<br />

Wegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de. Gleichzeitig<br />

sparen sie Geld und CO 2 e<strong>in</strong>. „Unsere<br />

Straßenbeleuchtung war – wie bei<br />

vielen Geme<strong>in</strong>den – zum Teil über 40<br />

Jahre alt. Damit war sie <strong>in</strong>effizient<br />

und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em technisch schlechten<br />

Zustand“, sagt Bürgermeister Frank<br />

Ameis. Als Ergebnis stand fest, dass sie<br />

erneuert werden sollte. Aber welche<br />

Techniken gibt es und was passt für<br />

Fahrdorf am besten? „Mit E.ON Hanse<br />

haben wir schnell e<strong>in</strong>en unabhängigen<br />

– und wie wir aus Erfahrung wis-<br />

„ausgedient“<br />

Foto: Frank Ameis<br />

sen – kompetenten Energieberater<br />

gefunden“, ergänzt Ameis. „Bei e<strong>in</strong>er<br />

Investition von knapp 120.000 Euro<br />

erreichen wir e<strong>in</strong>e CO 2 -E<strong>in</strong>sparung<br />

von 1.500 Tonnen und sparen <strong>in</strong>nerhalb<br />

von 20 Jahren über 250.000<br />

Euro.“<br />

„Wir gratulieren <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

Fahrdorf dazu, als erste Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong><br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> ihre Straßenbeleuchtung<br />

komplett auf LED-Leuchten<br />

umgestellt zu haben – und s<strong>in</strong>d stolz<br />

darauf, dass wir Fahrdorf dabei bera-<br />

Energiewirtschaft<br />

Matthias Boxberger, Netzvorstand <strong>der</strong><br />

E.ON Hanse AG, Frank Ameis, Bürgermeister<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Fahrdorf,<br />

Carsten Zieseniß, Account Manager<br />

bei Philips Light<strong>in</strong>g (v.l.)<br />

tend unterstützen konnten“, freut<br />

sich Matthias Boxberger, Netzvorstand<br />

<strong>der</strong> E.ON Hanse AG. „Energiewende<br />

und Energiesparen braucht<br />

starke Partnerschaften – das stellen<br />

wir hier unter Beweis!“<br />

Beim Projekt <strong>in</strong> Fahrdorf war darüber<br />

h<strong>in</strong>aus Philips als Leuchtenlieferant<br />

mit dabei. „Auch für uns ist dieses<br />

e<strong>in</strong> wegweisendes und zukunftsorientiertes<br />

Projekt“, sagt Carsten<br />

Zieseniß, Account Manager bei Philips<br />

Light<strong>in</strong>g. „Denn auch bundesweit ist<br />

Fahrdorf e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> ersten Geme<strong>in</strong>den,<br />

die für ihre Straßenbeleuchtung ausschließlich<br />

LED-Leuchten e<strong>in</strong>setzt.<br />

Beson<strong>der</strong>s möchte ich hier auf die<br />

sehr gute Zusammenarbeit, nicht nur<br />

mit den Projektpartnern, son<strong>der</strong>n<br />

auch mit den beteiligten Installateuren<br />

h<strong>in</strong>weisen. Alles lief vertrauensvoll<br />

und reibungslos ab.“<br />

„Wenn alle Kommunen bundesweit<br />

ihre Straßenbeleuchtung auf<br />

unseren jetzt erreichten Stand br<strong>in</strong>gen<br />

würden, könnten bis zu 38 Mrd. Kilowattstunden<br />

Strom e<strong>in</strong>gespart werden“,<br />

rechnete Bürgermeister Ameis<br />

während <strong>der</strong> offiziellen Inbetriebnahme<br />

<strong>der</strong> neuen Straßenbeleuchtung<br />

vor. „Damit würden nicht nur rund<br />

5,6 Mrd. Euro <strong>in</strong> den Kommunalhaushalten<br />

e<strong>in</strong>gespart werden, son<strong>der</strong>n<br />

auch knapp 20 Mio. Tonnen CO 2 .“ VM


POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 18. Oktober<br />

<strong>Deutschland</strong> ist e<strong>in</strong> Zeitungsland<br />

Qualitätsjournalismus <strong>in</strong> Zeiten des Internets<br />

Sieben von zehn Deutschen lesen regelmäßig e<strong>in</strong>e Tageszeitung. Dennoch<br />

haben die Zeitungen <strong>in</strong> den vergangenen zehn Jahren regelmäßig e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />

bis zwei Prozent ihrer bezahlten Auflage e<strong>in</strong>gebüßt. Häufig wird<br />

das Internet für diese Entwicklung verantwortlich gemacht. Offensichtlich<br />

än<strong>der</strong>n sich die traditionellen Lesegewohnheiten, weil die jüngere<br />

Generation das Internet als Informationsquelle bevorzugt. Entsprechend<br />

s<strong>in</strong>ken die Auflagen <strong>der</strong> gedruckten Medien. Damit gehen zugleich die<br />

Werbee<strong>in</strong>nahmen zurück. Zunehmend stellt sich die Frage, ob guter<br />

Journalismus noch bezahlbar bleibt. Über die Möglichkeiten, beide<br />

Medien über e<strong>in</strong>e Marke erfolgreich zu verb<strong>in</strong>den, sprach Gabor Ste<strong>in</strong>gart,<br />

Chefredakteur des Handelsblattes, beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK.<br />

Ste<strong>in</strong>gart f<strong>in</strong>g die Aufmerksamkeit<br />

se<strong>in</strong>er Zuhörer mit Humor und bemerkenswerter<br />

Eloquenz e<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>leitende<br />

Aussage, dass die Lage für die<br />

Zeitungsverleger schwierig, aber nicht<br />

hoffnungslos sei, zog sich als Credo für<br />

e<strong>in</strong> „Sowohl“ (<strong>der</strong> Pr<strong>in</strong>tmedien) als e<strong>in</strong><br />

„Auch“ (des Internets) durch das ganze<br />

20 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

Referat. Ste<strong>in</strong>gart glaubt, dass sich beide<br />

Formate ergänzen. Die Hälfte <strong>der</strong><br />

Leser des Handelsblatts ist <strong>in</strong>zwischen<br />

Onl<strong>in</strong>e. Leser <strong>der</strong> digitalen Ausgabe leis -<br />

ten jedoch e<strong>in</strong>en vergleichsweise ger<strong>in</strong>gen<br />

Beitrag zum Werbeetat (10 Prozent).<br />

Die IT-Version kostet also vergleichsweise<br />

viel Geld, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e wenn e<strong>in</strong><br />

Gabor Ste<strong>in</strong>gart<br />

Chefredakteur Handelsblatt<br />

VERKAUFSZAHLEN GROßER TAGESZEITUNGEN<br />

Handelsblatt<br />

III. Q. 2011 137.602<br />

II. Q. 2011 135.895<br />

Süddeutsche Zeitung<br />

III. Quartal 2011<br />

II. Quartal 2011<br />

FAZ<br />

III. Quartal 2011<br />

II. Quartal 2011<br />

➔<br />

DIE WELT und Welt Kompakt<br />

III. Quartal 2011 251.251<br />

II. Quartal 2011 252.334<br />

360.677<br />

360.859<br />

426.705<br />

430.513<br />

➔<br />

➔<br />

➔<br />

Quelle: IVW


Staatsrat a.D. Dr. Re<strong>in</strong>hard Behrens und<br />

Doris Mailän<strong>der</strong><br />

gutes Niveau geboten werden soll.<br />

Num mer e<strong>in</strong>s auf dem Werbemarkt<br />

s<strong>in</strong>d immer noch die Zeitungen, wie die<br />

vierseitigen Anzeigen für neue Automodelle<br />

bewiesen. Nach Me<strong>in</strong>ung vieler<br />

Experten s<strong>in</strong>d Anzeigen eben wirksamer<br />

als bewegte Bil<strong>der</strong> im Fernsehen.<br />

Dieser Feststellung wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diskussion<br />

wi<strong>der</strong>sprochen.<br />

Die Auflage <strong>der</strong> Zeitungen geht<br />

zurück – die jüngere Generation<br />

hat an<strong>der</strong>e Lesegewohnheiten<br />

Der Chefredakteur <strong>der</strong> größten deutschsprachigen<br />

Wirtschafts- und F<strong>in</strong>anzzeitung<br />

setzt auf Qualitätsjournalismus;<br />

denn zur Führungskraft werde man<br />

nicht durch Lesen von Tweets und Blogs,<br />

son<strong>der</strong>n durch seriöse, gut recherchierte<br />

Information. Das Handelsblatt bietet<br />

se<strong>in</strong>e Webseite mit den wichtigsten<br />

Meldungen des Tages kos tenlos an. Vertiefte<br />

Information ist da gegen e<strong>in</strong>e<br />

wertvolle Ware, die verkauft wird. Hierfür<br />

gibt es e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>eren Leserkreis,<br />

<strong>der</strong> meist beruflich auf die Inhalte angewiesen<br />

ist, z.B. im morn<strong>in</strong>g brief<strong>in</strong>g. Die<br />

Variante „Handelsblatt life“ erneuert<br />

sich laufend während des Tages, sodass<br />

die Nachrichten, z.B. Börsenkurse, stets<br />

Matthias Busold<br />

auf dem aktuellen Stand s<strong>in</strong>d. Für das<br />

IT-Format s<strong>in</strong>d die Leser auf e<strong>in</strong>e kluge<br />

Führung durch den Datenwust angewiesen.<br />

Auch dadurch hat sich <strong>der</strong> Beruf<br />

des Journalisten grundlegend geän<strong>der</strong>t.<br />

Führungskraft wird man<br />

nicht durch das Lesen von<br />

Tweets und Blogs<br />

Wie lassen sich junge Menschen für die<br />

Lektüre gedruckter Zeitungen be geis -<br />

tern? Ste<strong>in</strong>gart verweist auf Patenschaften<br />

für Schüler – wie sie z.B. das<br />

Hamburger Abendblatt praktiziert –<br />

o<strong>der</strong> auf Studenten-Abonnements, fi -<br />

nan ziert durch Spenden <strong>der</strong> Wirtschaft.<br />

He<strong>in</strong>z Peter und Rena M. Bargsten Sven Hildebrandt MBA und Kathar<strong>in</strong>a Wolff MdHB<br />

Leitgedanke ist, dass die ge druckte Zeitung<br />

e<strong>in</strong>en besseren Über blick und e<strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>es Lesegefühl vermittelt als das<br />

Display e<strong>in</strong>es I-pads. Die Welt lässt sich<br />

besser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em konventionellen Blatt<br />

darstellen und erklären. Darauf beruht<br />

auch <strong>der</strong> Optimismus, dass sich letztlich<br />

die Pr<strong>in</strong>tmedien gegen das Internet<br />

behaupten können. He<br />

21


POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 26. September<br />

Ke<strong>in</strong> Sparpaket für die<br />

Wissenschaft?<br />

„Alle staatlichen Hamburger Hochschulen erhalten <strong>in</strong> den Jahren 2011 und<br />

2012 mehr Geld als 2010. Aussagen, wonach die Budgets <strong>der</strong> Hochschulen<br />

massiv gekürzt werden, entsprechen nicht <strong>der</strong> Wirklichkeit.“<br />

Mit diesen Worten begegnete Senator<strong>in</strong><br />

Dr. Dorothee Stapelfeldt auf dem<br />

POLITISCHEN FRÜHSTÜCK <strong>der</strong> breiten<br />

Protestwelle aus Studenten und Professoren,<br />

die sich im Sommer gegen sie<br />

gerichtet hatte, nachdem E<strong>in</strong>zelheiten<br />

über den Haushaltsplan 2011/12 an die<br />

Öffentlichkeit gelangt waren.<br />

Nach dem Haushaltsplanentwurf,<br />

über den die Bürgerschaft Anfang 2012<br />

abstimmen wird, stehen den Hochschulen<br />

im kommenden Jahr 559 Millionen<br />

Euro zur Verfügung. H<strong>in</strong>zu kommen<br />

61 Millionen Euro aus dem Hochschulpakt<br />

und e<strong>in</strong> Ausgleich für die<br />

Tarifsteigerungen. Außerdem seien die<br />

Hochschulen von den Personale<strong>in</strong>spa -<br />

rungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hamburger Verwaltung<br />

ausgenommen, so die Senator<strong>in</strong>.<br />

Viel Wert legte Stapelfeldt darauf,<br />

dass es ke<strong>in</strong> Sparpaket des Senats im<br />

Bereich <strong>der</strong> Wissenschaft gebe: „Das,<br />

22 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

was dem jetzigen Senat öffentlich vorgeworfen<br />

wird, bezieht sich fast ausschließlich<br />

auf Beschlüsse des <strong>CDU</strong>geführten<br />

Vorgängersenats.“ In se<strong>in</strong>en<br />

beiden Sparklausuren 2009 und 2010<br />

habe dieser für die Hochschulen E<strong>in</strong> -<br />

sparungen im zweistelligen Millionenbereich<br />

beschlossen. Auch wenn diese<br />

größtenteils nicht mehr rückgängig<br />

gemacht werden könnten, sei es doch<br />

gelungen, e<strong>in</strong>ige Kürzungen zurückzunehmen<br />

– so etwa beim Studierendenwerk,<br />

das e<strong>in</strong>en jährlichen Zuschuss<br />

von 1,2 Millionen Euro erhalten soll. Ab<br />

2013 überweist die Behörde den Hochschulen<br />

jährlich 39 Millionen Euro.<br />

Damit sollen die Ausfälle kompensiert<br />

werden, die durch die Abschaffung <strong>der</strong><br />

Studiengebühren entstehen.<br />

Studiengebühren seien sozial ungerecht,<br />

betont die Senator<strong>in</strong>. Mit ihrer<br />

Abschaffung werde e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Bar-<br />

Senator<strong>in</strong> Dr. Dorothee Stapelfeldt<br />

Zweite Bürgermeister<strong>in</strong> und<br />

Präses <strong>der</strong> Behörde für Wissenschaft<br />

und Forschung<br />

riere für den Hochschulzugang beseitigt.<br />

Die <strong>CDU</strong> kann den Verzicht auf diese<br />

E<strong>in</strong>nahmequelle nicht nachvollziehen.<br />

Die Gebühren seien allgeme<strong>in</strong><br />

akzeptiert und hätten niemanden vom<br />

Studium abgeschreckt. Der Ausgleich –<br />

von <strong>der</strong> Senator<strong>in</strong> als „gewaltiger f<strong>in</strong>anzieller<br />

Kraftakt“ bezeichnet – sei für die


523 Mio<br />

37 Mio<br />

4 Mio<br />

22 Mio<br />

524 Mio<br />

37 Mio<br />

5 Mio<br />

21 Mio<br />

532 Mio<br />

34 Mio<br />

61 Mio<br />

27 Mio<br />

531 Mio<br />

2009 2010 2011 2012<br />

34 Mio<br />

69 Mio<br />

28 Mio<br />

Hochschulen e<strong>in</strong> „Nullsummenspiel“.<br />

Den Hochschulstandort br<strong>in</strong>ge diese<br />

Kompensation nicht voran.<br />

Viel Kritik entzündet sich an dem<br />

Beschluss des Senats, die Forschungsund<br />

Wissenschaftsstiftung aufzulösen.<br />

2009 von <strong>der</strong> Vorgängerregierung <strong>in</strong>s<br />

Leben gerufen, ergänzt sie die staatliche<br />

Forschungsför<strong>der</strong>ung durch projektbezogene<br />

Zuschüsse an die Hamburger<br />

Hochschulen. Stapelfeldt hat<br />

e<strong>in</strong>e „Neuausrichtung <strong>der</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung“<br />

angekündigt. Sie verspricht,<br />

dass <strong>der</strong> jährliche Etat <strong>der</strong> Wissenschaftsstiftung<br />

<strong>in</strong> Höhe von 11 Millionen<br />

Zuweisung<br />

Studiengebühren<br />

Hochschulpakt<br />

kle<strong>in</strong>e Baumaßnahmen<br />

Zuweisungen für<br />

die Hamburger<br />

Hochschulen <strong>in</strong><br />

Millionen Euro<br />

(Zahlen: BWF)<br />

Euro <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenschaftsbehörde verbleibt<br />

und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neu gestaltete Landesforschungsför<strong>der</strong>ung<br />

fließt. Die<br />

Opposition for<strong>der</strong>t konkrete Angaben.<br />

Bekannt sei bislang nur, dass <strong>der</strong> Senat<br />

die rechtlich garantierten zweckgebun -<br />

denen Mittel für die För<strong>der</strong>ung ab -<br />

schaffen wolle. Statt von namhaften<br />

Wissenschaftlern aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet würden die Mittel künftig<br />

von e<strong>in</strong>em Gremium <strong>der</strong> Fachbe -<br />

hörde vergeben. Außerdem befürchtet<br />

sie, dass die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stiftung <strong>der</strong>zeit vorhandenen<br />

überschüssigen Mittel nicht<br />

mehr <strong>der</strong> Forschung zur Verfügung ste-<br />

hen, wenn sie <strong>in</strong> den Haushalt <strong>der</strong> Wissenschaftsbehörde<br />

fließen.<br />

Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> verfolgt die Entwicklung<br />

ebenfalls mit Sorge. Die Wissenschaftsstiftung<br />

und die damit verbundene<br />

Landesexzellenz<strong>in</strong>itiative<br />

haben Hamburgs Position als Forschungsstandort<br />

gestärkt. Zwischen<br />

2005 und 2007 ist es Hamburger Hochschulen<br />

und Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

gelungen, rund 132 Millionen Euro an<br />

Forschungsmitteln bei <strong>der</strong> Deutschen<br />

Forschungsgeme<strong>in</strong>schaft (DFG) e<strong>in</strong>zuwerben.<br />

An diese Erfolge lässt sich nur<br />

anknüpfen, wenn die För<strong>der</strong><strong>in</strong>stitutionen<br />

überzeugt s<strong>in</strong>d, dass die Empfängerregion<br />

Kont<strong>in</strong>uität und Verlässlichkeit<br />

gewährleisten kann. Mit <strong>der</strong> Wissenschaftsstiftung<br />

befand sich Hamburg<br />

auf e<strong>in</strong>em guten Weg. Der Vergleich<br />

mit bewilligungsstarken Regionen<br />

wie Berl<strong>in</strong> (521,4 Millionen Euro)<br />

und München (517 Millionen Euro)<br />

macht jedoch deutlich, dass es noch viel<br />

zu tun gibt, um die Hansestadt <strong>in</strong> Wissenschaft<br />

und Forschung an die Spitze<br />

zu führen. CA<br />

23


Hamburger Schul- und Bildungspolitik<br />

Pausengespräche<br />

Nachdem im September Senator Rabe<br />

die Bildungspläne <strong>der</strong> Schulbehörde<br />

vorgestellt hatte, <strong>in</strong>formierte Gabriele<br />

Müller-Remer, Vor stand <strong>der</strong> HADAG AG<br />

sowie Ge schäftsführer<strong>in</strong> <strong>der</strong> Alster-<br />

Touristik GmbH, über die Erwartungen<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft an das Schulsystem.<br />

Gabriele Müller-Remer<br />

Die HADAG bildet vornehmlich Hauptschüler<br />

zu Schiffsführern aus. Das Un -<br />

ternehmen erwartet von den Auszu -<br />

bildenden fundierte Kenntnisse <strong>in</strong><br />

den Bereichen Rechnen, Technik und<br />

Deutsch, macht aber – wie an<strong>der</strong>e Un -<br />

ternehmen auch – immer wie<strong>der</strong> die<br />

Erfahrung, dass viele Schulabgänger<br />

auf die Ausbildung nicht ausreichend<br />

vorbereitet s<strong>in</strong>d.<br />

Weiterh<strong>in</strong> wichtig ist die E<strong>in</strong>sicht<br />

<strong>der</strong> Auszubildenden <strong>in</strong> die Notwendigkeit,<br />

die Anweisungen e<strong>in</strong>es Schiffsführers<br />

kommentarlos auszuführen,<br />

PR-BERICHT<br />

Tierschutz-Organisation zeichnet Joey’s<br />

Pizza aus / Award für Umstellung auf<br />

Eier o<strong>der</strong> Eierprodukte aus käfigfreien<br />

Haltungssystemen<br />

24 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

denn auf e<strong>in</strong>em Schiff hat nur <strong>der</strong><br />

Kapitän etwas zu sagen. Anordnungen<br />

müssen sofort befolgt werden, da sonst<br />

die Sicherheit von Schiff und Mensch<br />

gefährdet ist. Auch auf Pünktlichkeit<br />

und e<strong>in</strong>en höflichen Umgang legt das<br />

Unternehmen großen Wert. Nicht<br />

immer s<strong>in</strong>d die Jugendlichen durch die<br />

Schule <strong>in</strong> diesen Bereichen entsprechend<br />

vorbereitet.<br />

Aus den unterschiedlichen Erfahrungen<br />

hat das Unternehmen Konsequenzen<br />

gezogen. Es schickt se<strong>in</strong>e jungen<br />

Auszubildenden zwei Wochen nach<br />

Beg<strong>in</strong>n ihrer Ausbildung für drei<br />

Wochen auf e<strong>in</strong> Schulschiff. Hier wer-<br />

Marion Jürgens<br />

Claudia Ludwig<br />

Joey’s Pizza erhält „Das Goldene Ei“<br />

In Kooperation mit <strong>der</strong> Albert Schweitzer<br />

Stiftung für unsere Mitwelt hat die <strong>in</strong>ternationale<br />

Tierschutz-Organisation Compassion<br />

<strong>in</strong> World Farm<strong>in</strong>g CIWF am 20.<br />

Oktober den Tierschutz-Preis „Das Gol-<br />

dene Ei“ an Joey’s Pizza verliehen. Die Preisverleihung<br />

fand im Rahmen e<strong>in</strong>er feierlichen<br />

Gala <strong>in</strong> Paris statt, bei <strong>der</strong> <strong>in</strong>sgesamt<br />

41 Unternehmen aus ganz Europa ausgezeichnet<br />

wurden. Mit dem Verzicht auf Eier<br />

aus Käfighaltung unterstützt Joey’s Pizza<br />

die artgerechte Tierhaltung. „Als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />

Marktführer im Pizza-Homedelivery tragen<br />

wir Verantwortung. Deshalb setzen wir<br />

darauf, dass jede Zutat von beson<strong>der</strong>er<br />

Zusammenfassend stellte<br />

Müller-Remer folgende For<strong>der</strong>ungen<br />

an unser Bildungssystem:<br />

1. Früher E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Bildungssystem,<br />

2. ganztägige Betreuung,<br />

3. Vermittlung von Lernerfolgen,<br />

4. Flexibilität des Schulsystems,<br />

5. wirtschaftsorientierte Lehrerausbildung,<br />

6. geme<strong>in</strong>sames Zusammenwirken<br />

von Politik, Schulen, Eltern und<br />

Wirtschaft.<br />

den sie gemäß dem Motto: „Je<strong>der</strong> hat<br />

e<strong>in</strong>e Stärke und die muss er an an<strong>der</strong>e<br />

weitergeben!“ zu Teamarbeit angeregt.<br />

Dabei erfahren sie schnell Lernerfolge,<br />

die sie zu weiterem Lernen motivieren.<br />

Das Unternehmen hat mit diesem Projekt<br />

sehr gute Erfahrungen gemacht.<br />

Jedes Jahr werden auf diese Weise<br />

vier bis fünf Auszubildende ausge -<br />

bildet, zur Zeit bef<strong>in</strong>den sich elf junge<br />

Leute <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung – damit sorgt<br />

das Unternehmen für den eigenen<br />

Nachwuchs.<br />

Marion Jürgens und Claudia Ludwig<br />

Qualität ist und den Tierschutzstandards<br />

entspricht. Die Umstellung auf Eier aus<br />

artgerechter Haltung war für Joey’s daher<br />

logische Konsequenz. Ich freue mich sehr<br />

über diese Anerkennung unseres Engagements“,<br />

erläutert Friedrich Niemax,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Joey’s Pizza Service<br />

(<strong>Deutschland</strong>) GmbH. Dies betrifft bei<br />

Joey’s Pizza alle hühnereihaltigen Produkte<br />

wie den frischen Pizzateig, Pasta,<br />

Saucen sowie Dress<strong>in</strong>gs, gekochte Eier für<br />

den Belag und Muff<strong>in</strong>s. ■


Nachmittagsveranstaltung<br />

Cathr<strong>in</strong> F. Sikor und Conrad Seiffert<br />

In diesem Jahr begrüßte <strong>der</strong> Landesverband<br />

se<strong>in</strong>e neuen Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle.<br />

Über 30 Gäste waren <strong>der</strong> E<strong>in</strong> -<br />

ladung des Vorstandes <strong>in</strong> die<br />

Colonnaden gefolgt.<br />

Matthias Leutke und Conrad Seiffert<br />

stellten den Teilnehmern die Gremien<br />

vor. Auf reges Interesse stieß die Arbeit<br />

<strong>der</strong> Landesfachkommissionen. Lean<strong>der</strong><br />

Hollweg, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />

Wachstum und Innovation,<br />

konnte mehrere Mitglie<strong>der</strong> für e<strong>in</strong>e<br />

Mitarbeit gew<strong>in</strong>nen. Schwerpunkt des<br />

Nachmittags war jedoch <strong>der</strong> Austausch.<br />

Als branchenübergreifen<strong>der</strong> Verband<br />

bietet <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> se<strong>in</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n<br />

die Möglichkeit zu vielfältigen<br />

Kontakten, die im beruflichen und<br />

privaten Umfeld so nicht zu schließen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

„Als ich hier e<strong>in</strong>traf, fühlte ich mich<br />

überflüssig“, stellte Matthias Leutke<br />

schmunzelnd fest. Die neuen Mitglie<strong>der</strong><br />

seien bereits so vertieft <strong>in</strong>s Ge -<br />

spräch gewesen, dass es gar nicht notwendig<br />

gewesen sei, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Begrüßung<br />

Anstöße für das geme<strong>in</strong>same Kennenlernen<br />

zu geben.<br />

Die Gäste nutzten die Gelegenheit,<br />

ihre Vorstellungen mit Mitglie<strong>der</strong>n des<br />

Landesvorstandes zu diskutieren. Auch<br />

<strong>der</strong> Landesgeschäftsführer war e<strong>in</strong> ge -<br />

suchter Gesprächs partner.<br />

Doch vor dem Austausch von Visitenkarten<br />

steht die Bereitschaft, auf<br />

an<strong>der</strong>e Menschen zuzugehen und<br />

dafür – trotz des vollen Term<strong>in</strong>kalen -<br />

<strong>der</strong>s – Zeit zu <strong>in</strong>vestieren. „Mit e<strong>in</strong>em<br />

leeren Stuhl kann man ke<strong>in</strong>e Freundschaft<br />

schließen“, er<strong>in</strong>nerte Conrad<br />

Seiffert und ermunterte die Teilnehmer,<br />

das vielfältige Angebot des Wirtschafts -<br />

rates zu nutzen. CA<br />

Neumitglie<strong>der</strong>nachmittag <strong>in</strong><br />

den Colonnaden<br />

Alexan<strong>der</strong> Bargon u. Walter F. Wildemann<br />

Wolfgang Pr<strong>in</strong>zenberg, Conrad Seiffert,<br />

Niklas Wilke<br />

Dr. Hubert Baltes, Dr. Frank Schrö<strong>der</strong>-<br />

Oeynhausen, Lean<strong>der</strong> Hollweg<br />

Olaf Heitplatz und Mathias M<strong>in</strong>kus<br />

Ulf Schilke und Sonja Zuber<br />

Hagen Braune und Matthias Leutke<br />

Dirk Ulrich Naumann zu Grünberg und<br />

Cathr<strong>in</strong> F. Sikor<br />

Philipp Müller, Christian L<strong>in</strong>dner und<br />

Thomas Rosenke<br />

Christoph Jeßen und Dr. Agnus Cassens<br />

Informationen über die Arbeit <strong>der</strong><br />

Landesfachkommissionen f<strong>in</strong>den Sie<br />

auf <strong>der</strong> Webseite des Landesverbandes<br />

unter „Landesfachkommissionen“<br />

(www.wirtschaftsrat.de). Diese widmen<br />

sich den Themen Energie, Ge -<br />

sundheit, Logistik und Infrastruktur,<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

(ITK) sowie Wachstum<br />

und Innovation. Die Rubrik „Berichte“<br />

<strong>in</strong>formiert laufend über unsere Veranstaltungen.<br />

25


Golfturnier am 20. Oktober<br />

Zuschauen, spielen, arbeiten<br />

Golfturnier 2011 um den Ernst-Wer<strong>der</strong>mann-<br />

Wan<strong>der</strong>pokal auf Gut Kaden<br />

He<strong>in</strong>z Papenhagen ist <strong>der</strong> diesjährige<br />

Gew<strong>in</strong>ner des Ernst-Wer<strong>der</strong>mann-Wan<strong>der</strong>pokals.<br />

Mit 40 Nettopunkten<br />

gewann er vor Alexan<strong>der</strong> Lehnen (39<br />

Punkte) und dem Gew<strong>in</strong>ner des letzten<br />

Jahres, Harald Boberg (36 Punkte).<br />

Bestes Bruttoergebnis erzielte mit 25<br />

Punkten Wolfgang Buss (Gut Waldhof).<br />

Rund 50 Mitglie<strong>der</strong> und Gäste aus<br />

Hamburg und Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

waren am 20. Oktober zum traditionellen<br />

Golfturnier auf Gut Kaden angetreten.<br />

In diesem Jahr außerdem dabei:<br />

drei Schnuppergolfer. E<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> angemeldeten<br />

Spieler waren nicht erschie-<br />

Die Schnuppergolfer: Ulrich Bendfeldt, Barbara<br />

Wilcke-Schrö<strong>der</strong> und Uwe Hahlbrock<br />

26 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

nen – schade. Professionell nahm sich<br />

Wolfgang Mych, Geschäftsführer von<br />

Gut Kaden, <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung an, die<br />

Flights entsprechend umzustellen. So<br />

konnten alle Spieler ihre Abschläge<br />

pünktlich e<strong>in</strong>nehmen, das Turnier<br />

konnte beg<strong>in</strong>nen. Je<strong>der</strong> kämpfte für<br />

sich mit den Tücken des Platzes, den<br />

sehr schnellen Grüns und natürlich se<strong>in</strong>em<br />

eigenen Spiel. Ihnen seien Schläge<br />

gelungen wie nie zuvor, beteuerten<br />

viele Teilnehmer.<br />

Zur Preisverleihung bat <strong>der</strong> Titelträger<br />

des letzten Jahres, Vorstandsmitglied<br />

Harald Boberg, die Teilnehmer<br />

Oliver Zastrow<br />

Der Nettosieger Klasse A, Wolfgang Pr<strong>in</strong>zenberg (rechts)<br />

mit Conrad Seiffert und Alexan<strong>der</strong> Lehnen<br />

<strong>in</strong>s schöne Herrenhaus. Dank <strong>der</strong><br />

großzügigen Spenden unserer Spon -<br />

soren konnte Landesgeschäftsführer<br />

Conrad Seiffert auch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

neben dem Ernst-Wer<strong>der</strong>mann-Wan<strong>der</strong>pokal<br />

zahlreiche wertvolle Sachpreise<br />

vergeben.<br />

Der Bruttosieger Wolfgang E. Buss<br />

(rechts) mit Thomas John Meyer


DIE ERGEBNISSE<br />

Netto Klasse A<br />

Wolfgang Pr<strong>in</strong>zenberg (Hohwacht) 28 Punkte n. St.<br />

Torsten Lahl (Golf Lounge) 28 Punkte<br />

Dörte Krumeich (Jersbek) 24 Punkte<br />

Netto Klasse B<br />

Ulf Schilke (Haseldorf) 34 Punkte<br />

Dirk Klos (Walddörfer) 33 Punkte<br />

Oliver Schönbohm (Apeldör) 28 Punkte<br />

Netto Klasse C<br />

He<strong>in</strong>z Papenhagen (Gut Kaden) 40 Punkte<br />

Alexandra Lehnen (Wittkoppengerb) 39 Punkte<br />

Harald Boberg (Flottbek) 36 Punkte<br />

Ulf Schilke Dörte Krumeich He<strong>in</strong>z von Kempen<br />

Während des geme<strong>in</strong>samen Abendessens<br />

war auch das Wetter e<strong>in</strong> Thema.<br />

Das Turnier musste wegen <strong>der</strong> starken<br />

Regenfälle vom September <strong>in</strong> den Oktober<br />

verlegt werden. Auch wenn <strong>der</strong><br />

Platz dieses Mal im guten Zustand war,<br />

vermittelte die jahreszeitlich bed<strong>in</strong>gte<br />

Dirk Klos, He<strong>in</strong>z Papenhagen (Netto-Sieger Klasse C)<br />

und Ulf Schilke (Netto-Sieger Klasse B)<br />

Feuchtigkeit e<strong>in</strong>en leisen E<strong>in</strong>druck, wie<br />

dramatisch die Situation am ursprünglich<br />

vorgese henen Austragungstag ge -<br />

wesen se<strong>in</strong> musste.<br />

Wer auf den Geschmack gekommen<br />

ist, wird auch 2012 wie<strong>der</strong> Gelegenheit<br />

haben, sich mit den Mitglie-<br />

Titelverteidiger Harald Boberg<br />

mit Conrad Seiffert<br />

Wir danken den Sponsoren für Ihre<br />

großzügigen Sachpreise<br />

Carlsberg <strong>Deutschland</strong> GmbH,<br />

J.J. Darboven GmbH & Co. KG,<br />

Gut Kaden Golf und Land Club<br />

GmbH, R<strong>in</strong>dchens We<strong>in</strong>kontor,<br />

UBS <strong>Deutschland</strong> AG<br />

<strong>der</strong>n des Landesverbandes zu messen.<br />

Denn wie wusste schon <strong>der</strong> amerikanische<br />

Schauspieler und Golfer Bob Hope:<br />

„Wenn du Zuschauer bist, ist es e<strong>in</strong><br />

Spaß, wenn du spielst, ist es Entspannung,<br />

wenn du daran arbeitest, ist es<br />

Golf“. Sei<br />

Nach <strong>der</strong> Runde: Pause am 19. Loch<br />

Der Gew<strong>in</strong>ner des<br />

Ernst-Wer<strong>der</strong>mann-<br />

Wan<strong>der</strong>pokals:<br />

He<strong>in</strong>z Papenhagen<br />

27


Landesfachkommission<br />

Luft- und Raumfahrt<br />

Unter den fünf Luftfahrtstand -<br />

orten <strong>der</strong> Welt (Hamburg, Toulouse,<br />

Seattle, Montreal, Sao José dos<br />

Campos) f<strong>in</strong>det sich Hamburg zu -<br />

sammen mit dem brasilianischen<br />

Sao José dos Campos h<strong>in</strong>sichtlich<br />

Forschung und Entwicklung auf<br />

dem letzten Platz.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt e<strong>in</strong>e Studie<br />

<strong>der</strong> Fachhochschule Wedel, die die Luftfahrtkommission<br />

<strong>in</strong> Auftrag gegeben<br />

hatte. Die Studie bewertet die aktuelle<br />

und künftige Innovationskraft <strong>in</strong> den<br />

fünf größten und weltweit führenden<br />

Luftfahrtclustern anhand von Kenn -<br />

zahlen und Kriterien wie z.B. „Corporate<br />

Research“, „Wissenstransfer“ und<br />

„Hoch schulforschung“. Sie basiert auf<br />

e<strong>in</strong>er Analyse <strong>der</strong> Patentanträge bei <strong>der</strong><br />

Weltorganisation für geistiges Eigentum<br />

(World Property Intellectual Organisation,<br />

WIPO). Die Ergebnisse zeigen,<br />

dass die Metropolregion Hamburg bei<br />

ke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Kriterien über den dritten<br />

Platz h<strong>in</strong>auskommt und zusammen mit<br />

Sao José dos Campos an letzter Stelle<br />

liegt.<br />

Dies steht nicht im Wi<strong>der</strong>spruch zu<br />

den guten Ergebnissen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Metropolregion.<br />

Die Luft- und Raumfahrt ist<br />

<strong>der</strong>zeit Job-Motor. Weltweit steigt die<br />

Nachfrage und kurbelt Umsätze und<br />

Beschäftigungszahlen an. Damit wachsen<br />

aber auch die Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

Forschung und Entwicklung. Die Notwendigkeit,<br />

ihren Ausbau <strong>in</strong> <strong>der</strong> Metropolregion<br />

zu för<strong>der</strong>n, bestätigt auch die<br />

Studie. Die exzellente Qualität bestehen<strong>der</strong><br />

Forschung wird dadurch nicht<br />

geschmälert.<br />

Die jüngsten Zahlen sprechen für<br />

sich. Airbus hat 2011 über 1.500 Flugzeuge<br />

verkauft, <strong>in</strong> den Auftragsbüchern<br />

stehen weitere 4.500. Erst kürzlich wurden<br />

weitere Milliardenbestellungen avisiert,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für den neu entwickelten<br />

A320 NEO. Durch Innovationen<br />

– also <strong>in</strong>tensive Forschung und Entwicklung<br />

– soll dieser 15 Prozent Treibstoff<br />

sparen. Der Standort Hamburg<br />

28 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

profitiert davon beson<strong>der</strong>s, weil die<br />

Endl<strong>in</strong>ienmontage <strong>der</strong> A320-Familie<br />

(A 318, A319, A320 und A321) <strong>in</strong> F<strong>in</strong>kenwer<strong>der</strong><br />

stattf<strong>in</strong>det. Außerdem gibt es<br />

Überlegungen, die monatliche Produktion<br />

von <strong>der</strong>zeit 38 auf 42 Flugzeuge<br />

auszudehnen. E<strong>in</strong>e Produktionsrate von<br />

50 Stück ist bereits im Gespräch.<br />

Damit ist <strong>der</strong> Produktionsstandort<br />

Hamburg für viele Jahre gesichert. Dennoch<br />

dürfen Forschung und Entwicklung<br />

nicht vernachlässigt werden. Gerade<br />

kle<strong>in</strong>ere und mittlere Unternehmen<br />

und die angeschlossenen Hochschulen<br />

sichern mit ihrer Innovationskraft die<br />

Zukunftsfähigkeit des Standortes und<br />

tragen wesentlich zum Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal<br />

des Hamburger Luftfahrtclus -<br />

ters bei. Ohne sie wäre es nicht möglich<br />

gewesen, den bundesweiten Clus ter -<br />

wettbewerb zugunsten von Hamburg<br />

zu entscheiden und damit 40 Millionen<br />

Euro För<strong>der</strong>mittel <strong>in</strong> die Hansestadt zu<br />

holen. Mit Hilfe des Mittelstandes könnte<br />

Hamburg weltweit e<strong>in</strong>en guten dritten<br />

o<strong>der</strong> – geme<strong>in</strong>sam mit Toulouse –<br />

e<strong>in</strong>en zweiten Platz e<strong>in</strong>nehmen. Erste<br />

Schritte auf dem Weg dorth<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d mit<br />

<strong>der</strong> Gründung des Zentrums für Angewandte<br />

Luftfahrtforschung (ZAL), dem<br />

TestCenter Fuhlsbüttel, dem TechCenter<br />

F<strong>in</strong>kenwer<strong>der</strong> und dem Hamburg Center<br />

of Aviation Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (HCAT) getan.<br />

Nichts ist für Schlüssel<strong>in</strong>dustrien,<br />

von denen e<strong>in</strong> Land lebt, wichtiger als<br />

ihre Fortentwicklung. Auch hier gilt:<br />

Stillstand ist Rückschritt. Innovationen,<br />

aber auch <strong>der</strong> Mut, sie anzugehen,<br />

zeich nen e<strong>in</strong>e lebendige und prospek-<br />

„Luftfahrtstandort Hamburg. Innovation,<br />

Forschung und Entwicklung im <strong>in</strong>ternationalen<br />

Vergleich“ ist <strong>der</strong> Titel e<strong>in</strong>es<br />

Berichts <strong>der</strong> Landesfachkommission Luftund<br />

Raumfahrt. In Interviews mit Mart<strong>in</strong><br />

Dehn (Airbus <strong>Deutschland</strong>), Prof. Werner<br />

Granzeier (iDS Industrial Design Studio)<br />

und Dr. Franz Josef Kirschf<strong>in</strong>k (Lufthansa-<br />

Technik AG) wird die Situation des Luftfahrtstandortes<br />

beleuchtet. Außerdem<br />

enthält <strong>der</strong> Bericht e<strong>in</strong>e Management<br />

Summary <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />

bei <strong>der</strong> Fachhochschule Wedel <strong>in</strong><br />

Auftrag gegebenen Studie. Der Bericht ist<br />

abrufbar auf <strong>der</strong> Webseite des Landesverbandes<br />

(www.wirtschaftsrat.de) unter<br />

Landesfachkommissionen / Luft- und<br />

Raumfahrt.<br />

tive Wirtschaftsregion aus. Damit dies<br />

so bleibt, hat sich die Luft- und Raumfahrtkommission<br />

auf die Fahnen ge -<br />

schrie ben, kritisch, konstruktiv und<br />

för<strong>der</strong>lich für diesen Industriezweig e<strong>in</strong>zutreten.<br />

Sowohl auf Seiten <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

als auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Politik. Die Kommission<br />

will deutlich mahnen, freundlich<br />

för<strong>der</strong>n und stilvoll loben, wo<br />

immer es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft – und Raumfahrt<br />

angezeigt ist.<br />

Schon heute möchten wir Sie auf<br />

e<strong>in</strong>e Vortragsveranstaltung mit an -<br />

schließen<strong>der</strong> Podiumsdiskussion mit<br />

dem Parlamentarischen Staatssekretär<br />

Peter H<strong>in</strong>tze aufmerksam machen, die<br />

am 15. Februar, um 18.30 Uhr stattf<strong>in</strong>den<br />

wird. Sehr freuen würden wir uns, wenn<br />

Sie diesen Term<strong>in</strong> bereits frühzeitig <strong>in</strong><br />

Ihrem Kalen<strong>der</strong> vormerkten.<br />

Markus Meyer-Chory<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />

Luft- und Raumfahrt


PR Abfallwirtschaft<br />

Die Mülltrennung wird immer beliebter:<br />

Mitte Oktober wurde bei <strong>der</strong> Stadtre<strong>in</strong>igung<br />

Hamburg die 100.000ste<br />

grüne Biotonne geor<strong>der</strong>t. Damit ist <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> grünen Biotonnen <strong>in</strong> Hamburg<br />

seit Jahresbeg<strong>in</strong>n um rund 76 Prozent<br />

gestiegen, die blaue Papiertonne<br />

hat um 15 Prozent zugelegt. Das Sor -<br />

timent <strong>der</strong> Müllbehälter wird durch<br />

die gelbe Hamburger Wertstofftonne<br />

(HWT) ergänzt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die rund 890.000<br />

Hamburger Privathaushalte Verpa -<br />

ckungsabfälle und stoffgleiche Nichtverpackungen<br />

(Metall und Kunststoff,<br />

ke<strong>in</strong>e Elektrogeräte) sammeln können.<br />

Mit <strong>der</strong> Wertstofftonne (HWT) hat das<br />

Bundesland Hamburg bereits e<strong>in</strong>e Re -<br />

form des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

Umwelt-Hauptstadt Hamburg<br />

Die gelbe Hamburger<br />

Wertstofftonne<br />

umgesetzt, die vorsieht,<br />

dass ab 2013 die<br />

gelbe Wertstofftonne<br />

vor den Haus türen<br />

aller Bundesbürger<br />

ste hen soll und dass<br />

bis 2015 dieses Re form -<br />

gesetz bundesweit umgesetzt se<strong>in</strong> soll.<br />

Rund 460.000 Haushalte (52 Prozent)<br />

entsorgen ihr Altpapier <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Papiertonne, und ca. 33 Prozent nutzen<br />

e<strong>in</strong>e Biotonne für die umweltgerechte<br />

Entsorgung von Küchen- und Gartenabfällen,<br />

etwa 4 Prozent <strong>der</strong> Haushalte<br />

kompostieren ihre Küchen- und Gartenabfälle<br />

direkt auf dem Wohngrundstück.<br />

Das zeigt, dass gerade bei <strong>der</strong><br />

getrennten Bioabfallsammlung noch<br />

viel Potenzial vorhanden ist: 60 Prozent<br />

aller Haushalte haben we<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e grüne<br />

Biotonne noch kompostieren sie ihre<br />

Küchen- und Gartenabfälle. Dabei handelt<br />

es sich meist um Mieter von Wohnungsbaugesellschaften,<br />

die bisher<br />

ke<strong>in</strong>e Biotonnen aufstellen sodass die<br />

Mieter we<strong>der</strong> die Gebührenvorteile <strong>der</strong><br />

grünen Biotonne genießen noch zum<br />

Umwelt- und Klimaschutz beitragen<br />

können. Auch beim Wertstoff Papier<br />

liegt ungenutztes Potenzial, weil nicht<br />

alle Wohnungsbaugesellschaften ihren<br />

Mietern blaue Papiertonnen zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Die Menge <strong>der</strong> <strong>in</strong> grünen, blauen<br />

und gelben Wertstofftonnen erfassten<br />

Rohstoffe wächst: In den ersten neun<br />

Monaten dieses Jahres lag <strong>der</strong> Anteil<br />

mit 68.145 Tonnen bereits um sechs Prozent<br />

höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum<br />

(64.440 t). Mit <strong>der</strong> zum<br />

1. Mai neu e<strong>in</strong>geführten gelben Hamburger<br />

Wertstofftonne (HWT) konnten<br />

bisher rund 1.377 t Wertstoffe zusätzlich<br />

erfasst und verwertet werden. Die Entsorgung<br />

von Altmetall (Bratpfannen,<br />

Schrauben, Türdrücker usw.) <strong>in</strong> die gelbe<br />

Hamburger Wertstofftonne und den<br />

gelben Wertstoffsack wird noch nicht<br />

von allen Haushalten gleichermaßen<br />

gut genutzt. EJH<br />

29


Landesfachkommission<br />

Wachstum und Innovation<br />

Neue Impulse für Hamburg als<br />

Grün<strong>der</strong>-Metropole<br />

Geld ist nicht alles, auch nicht für Unternehmensgrün<strong>der</strong>. Der Geschäftserfolg<br />

von Start-ups hängt gleichermaßen ab vom Zugang zu Wissen<br />

und Erfahrung, Netzwerken, Geschäftskontakten und Märkten. Erfah -<br />

rene Hamburger Unternehmen und Manager sollten sich daher als<br />

„Bus<strong>in</strong>ess Angel“ engagieren. E<strong>in</strong> dem erfolgreichen „Forum Kiedrich“<br />

nachempfundenes Netzwerk für Grün<strong>der</strong> und Mentoren könnte auch <strong>in</strong><br />

Hamburg junge Unternehmen noch besser unterstützen. Dies ist das<br />

Ergebnis <strong>der</strong> Veranstaltung „Grün<strong>der</strong>Capital Hamburg“, die am 26. Oktober<br />

<strong>in</strong> den Räumen des Bus<strong>in</strong>ess Club Hamburg stattfand. Die Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> im Frühjahr 2011 <strong>in</strong>s Leben gerufenen Landesfachkommission<br />

Wachstum und Innovation hatten die Diskussion organisiert.<br />

Zur Erneuerung ihrer wirtschaftlichen<br />

Strukturen muss sich jede Wirtschaftsregion<br />

um die För<strong>der</strong>ung neuer Unternehmen<br />

bemühen. „Es liegt daher nahe,<br />

dass sich unsere Kommission zuerst diesem<br />

Thema zugewandt hat“, berichtete<br />

Lean<strong>der</strong> L. Hollweg, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Hamburger Tenman GmbH, <strong>der</strong> die<br />

Kommission leitet. Die Kommission be -<br />

schäftigt sich mit <strong>der</strong> Frage, welche<br />

wirtschaftlichen Chancen sich für die<br />

Metropolregion <strong>in</strong> den nächsten 30 Jahren<br />

ergeben und welchen Risiken sie<br />

begegnen muss. Die kurz- und mittelfristige<br />

Entwicklung <strong>der</strong> großen Hamburger<br />

Wirtschaftsbereiche („Cluster“)<br />

wird von spezialisierten Fachkommissionen<br />

untersucht. Die Kommission<br />

Wachstum und Innovation fungiert als<br />

e<strong>in</strong>e Art „Dachkommission“: Sie wird<br />

versuchen, diese Ideen aufzunehmen<br />

und zu verknüpfen. Trotz ihrer langfris<br />

tigen Orientierung kommt es <strong>der</strong><br />

neuen Kommission darauf an, rasch<br />

um setzbare Ergebnisse zu erzielen. Die<br />

Realisierung liegt vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hand<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es.<br />

Wilfried H. Remmers, viele Jahre als<br />

Bus<strong>in</strong>ess Angel aktiv, machte Mut, se<strong>in</strong>em<br />

Beispiel zu folgen: „Das Engagement<br />

für e<strong>in</strong> junges Unternehmen soll<br />

Spaß machen. Sympathie zum Grün<strong>der</strong>team<br />

ist dabei e<strong>in</strong> wichtiger Faktor!“<br />

Mentoren und Grün<strong>der</strong>unternehmen<br />

30 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

riet er, klar zu ver e<strong>in</strong>baren, welche Art<br />

von Unterstützung erwartet werde.<br />

E<strong>in</strong>e Vergütung solle nur im Erfolgsfall<br />

verlangt werden.<br />

Dieser partnerschaftliche Ansatz<br />

unterscheidet sich von <strong>der</strong> etablierten<br />

Venture-Capital-Szene. Dort ist es zum<br />

Beispiel üblich, dass junge Unternehmen<br />

alle<strong>in</strong> dafür etwas bezahlen, dass<br />

sie ihr Unternehmen vor e<strong>in</strong>em Kreis<br />

<strong>in</strong>teressierter Kapitalgeber präsenteren<br />

dürfen. An<strong>der</strong>s h<strong>in</strong>gegen beim „Forum<br />

Kiedrich“. Seit 1997 vernetzt es erfolgreich<br />

Grün<strong>der</strong>, Mentoren und F<strong>in</strong>anciers<br />

Informationen über die Arbeit <strong>der</strong><br />

Landesfachkommission Wachstum und<br />

Innovation f<strong>in</strong>den Sie auf <strong>der</strong> Webseite<br />

des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es (www.wirtschaftsrat.de)<br />

unter „Landesverband Hamburg“,<br />

„Landesfachkommissionen“.<br />

Mitglie<strong>der</strong>, die an e<strong>in</strong>er Mitarbeit <strong>in</strong>teressiert<br />

s<strong>in</strong>d, bitten wir, sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle<br />

zu melden (Telefon:<br />

040 / 30 38 10 49 o<strong>der</strong> per E-Mail an:<br />

LV-HH@wirtschaftsrat.de).<br />

Mehr über das Forum Kiedrich erfahren<br />

Sie unter www.forum-kiedrich.de.<br />

Wissenswertes über den Innovationsstarter<br />

Fonds Hamburg, e<strong>in</strong>e Initiative<br />

<strong>der</strong> Behörde für Wirtschaft, Verkehr und<br />

Innovation, f<strong>in</strong>den Sie unter www.<strong>in</strong>novationsstarter.com.<br />

Claudia Erben<br />

Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Forum Kiedrich<br />

GmbH<br />

Dr. Heiko Milde<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

Innovationsstarter<br />

Hamburg GmbH<br />

Wilfried H. Remmers<br />

Mitglied des BAND<br />

Bus<strong>in</strong>ess Angels Netzwerk<br />

<strong>Deutschland</strong><br />

im Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-Gebiet. Als Initiative<br />

des IT-Unternehmens CSC Ploenzke AG<br />

gestartet, arbeitet das Forum seit 2001<br />

als eigenständige GmbH, die von zahlreichen<br />

weiteren Unternehmen f<strong>in</strong>anziert<br />

und aus dem Europäischen Fonds<br />

für regionale Entwicklung (EFRE) geför<strong>der</strong>t<br />

wird. „Zweimal im Jahr veranstaltet<br />

das Forum Kiedrich e<strong>in</strong>en großen<br />

Grün<strong>der</strong>markt, auf dem sich ausgesuchte<br />

junge Unternehmen kostenlos<br />

vor Mentoren, Bus<strong>in</strong>ess Angeln und professionellen<br />

Kapitalgebern präsentieren<br />

können“, erläuterte Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

Claudia Erben. „Die Veranstaltung<br />

be<strong>in</strong>haltet stets auch Vorträge von Top-<br />

Managern, die allen Beteiligten Nutzen<br />

br<strong>in</strong>gen. Darüber h<strong>in</strong>aus organisiert das<br />

Forum das ganze Jahr über verschiedene<br />

Workshops und sorgt für lebendige<br />

Netzwerkkontakte.<br />

Jetzt s<strong>in</strong>d För<strong>der</strong>er gesucht, die am<br />

Aufbau e<strong>in</strong>es entsprechenden „Grün<strong>der</strong>forum<br />

Hamburg“ mitwirken möchten.<br />

Mit dem Innovationsstarter Fonds<br />

Hamburg steht zudem e<strong>in</strong>e neue Quelle<br />

zur Frühphasenf<strong>in</strong>anzierung bereit,<br />

über die Geschäftsführer Dr. Heiko<br />

Milde <strong>in</strong>formierte.<br />

Lean<strong>der</strong> Hollweg<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Landesfachkommission<br />

Wachstum<br />

und Innovation


Anzeige<br />

Auszeichnung<br />

Entrepreneure des Jahres:<br />

Start-up-Unternehmer-Duo<br />

ausgezeichnet<br />

Bei <strong>der</strong> diesjährigen Preisverleihung „Entrepreneur des Jahres“ konnten<br />

sich die Hamburger Brü<strong>der</strong> Dr. Kai Wawrz<strong>in</strong>ek und Dr. Christian<br />

Wawrz<strong>in</strong>ek (nebenstehendes Foto) Grün<strong>der</strong> und Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

Goodgame Studios <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kategorie „Start-up“ durchsetzen. Die<br />

Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young würdigt jedes Jahr<br />

herausragende Unternehmer <strong>in</strong> sechs Kategorien, die dann den Titel zum<br />

„Entrepreneur des Jahres“ führen dürfen.<br />

Von 300 nom<strong>in</strong>ierten Firmen hatten<br />

sich 65 für die F<strong>in</strong>alrunde qualifiziert.<br />

Ende September wurden die Sieger vor<br />

hochkarätigen Gästen aus Politik und<br />

Wirtschaft auf e<strong>in</strong>er Galaveranstaltung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Alten Oper <strong>in</strong> Frankfurt geehrt.<br />

Professor Manfred Spitzer sorgte<br />

mit se<strong>in</strong>em Vortrag „Gefühle, Geld,<br />

Geist und Gehirn“ für e<strong>in</strong>en weiteren<br />

Höhepunkt des festlichen Abends. Der<br />

renommierte Hirnforscher bee<strong>in</strong>druck -<br />

te mit se<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>drucksvollen Erkenntnissen<br />

– speziell für Unternehmer.<br />

„Die Entrepreneure s<strong>in</strong>d herausragende<br />

Unternehmer. Sie s<strong>in</strong>d Pioniere<br />

<strong>in</strong> ihren Branchen, setzen Visionen ziel-<br />

gerichtet um, vergessen dabei aber<br />

nicht ihre Verantwortung als Unterneh -<br />

mer“, erklärt Wolfgang Glauner, Organisator<br />

und Projektleiter des Wettbewerbs.<br />

In <strong>der</strong> F<strong>in</strong>alrunde wurden die<br />

Unternehmer <strong>in</strong> den Kategorien Indus -<br />

trie, Handel, Dienstleistung und Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie/Medien<br />

sowie Start-up mit<br />

dem Preis ausgezeichnet.<br />

Nom<strong>in</strong>iert als deutscher Vertreter<br />

für den <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerb<br />

„World Entrepreneur of the Year 2012“<br />

ist Dr. Manfred Wittenste<strong>in</strong> mit <strong>der</strong> Wittenste<strong>in</strong><br />

AG. Die Preisverleihung f<strong>in</strong>det<br />

am 9. Juni 2012 <strong>in</strong> Monte Carlo statt.<br />

Ernst & Young organisiert den Un -<br />

ternehmerwettbewerb „Entrepreneur<br />

des Jahres“ weltweit <strong>in</strong> über 50 Län<strong>der</strong>n.<br />

In <strong>Deutschland</strong> wird die Auszeichnung<br />

2011 zum 15. Mal verliehen.<br />

E<strong>in</strong>e neutrale Jury wählt die Sieger <strong>in</strong><br />

fünf Kategorien. Mit <strong>der</strong> Auszeichnung<br />

werden unternehmerische Spitzenleis -<br />

tungen identifiziert und honoriert.<br />

Unterstützt wird <strong>der</strong> Wettbewerb von<br />

namhaften Unternehmen und Medien,<br />

darunter die DZ BANK, die Frankfurter<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Zeitung und das Manager<br />

Magaz<strong>in</strong>.<br />

Neben <strong>der</strong> Auszeichnung erfolgreicher<br />

Unternehmerpersönlichkeiten hat<br />

sich Ernst & Young auch die För<strong>der</strong>ung<br />

kommen<strong>der</strong> Generationen von Entrepreneuren<br />

zur Aufgabe gemacht und<br />

die „Entrepreneur of the Year Junior<br />

Academy“ <strong>in</strong>s Leben gerufen. ■<br />

31


Landesfachkommission<br />

Informations- und Telekommunikationstechnologie<br />

E<strong>in</strong> neuer,<br />

hochspezialisierter<br />

Trojaner<br />

Das Sicherheitsunternehmen Symantec<br />

hat e<strong>in</strong>e neue Malware analysiert, die<br />

dem Spionage-Trojaner Stuxnet sehr<br />

ähnlich ist. „DuQu“ hat jedoch e<strong>in</strong>e<br />

an<strong>der</strong>e Ausrichtung. Stuxnet gilt als das<br />

Werk e<strong>in</strong>es staatlichen Geheimdienstes<br />

und richtete sich gezielt auf das iranische<br />

Atom-Programm. DuQu dagegen<br />

dient allgeme<strong>in</strong> <strong>der</strong> Spionage und ge -<br />

zielten Attacken. Bis heute stellt Stuxnet<br />

die Experten vor Rätsel. Es sollen<br />

Geheimdienste <strong>der</strong> USA und Israels an<br />

dem Projekt beteiligt gewesen se<strong>in</strong>.<br />

Schon bei se<strong>in</strong>er Entdeckung war klar,<br />

dass diese Malware alle bisher dagewesenen<br />

Schädl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> den Schatten<br />

stellt. Nun kommt DoQu und lebt das<br />

mit Stuxnet e<strong>in</strong>geläutete neue Malware-Zeitalter<br />

weiter. Es handelt sich um<br />

e<strong>in</strong>en hochspezialisierten Trojaner, <strong>der</strong><br />

Überwachungsdaten und an<strong>der</strong>e Informationen<br />

aus Organisationen abziehen<br />

kann.<br />

Symantec hat noch e<strong>in</strong>en weiteren<br />

Hackerangriff aufgedeckt: Weltweit wa -<br />

ren davon <strong>in</strong> den letzten Monaten mehr<br />

als 50 <strong>in</strong>ternationale Rüstungs- und<br />

Chemiefirmen betroffen. Als Ziel nannte<br />

Symantec geistiges Eigentum wie<br />

Design-Dokumente, Formeln und Informationen<br />

über Fertigungsprozesse.<br />

Unter den Betroffenen waren mehrere<br />

Fortune-100-Unternehmen, die chemische<br />

Komponenten erforschen und daraus<br />

Materialien entwickeln o<strong>der</strong> Fertigungsanlagen<br />

für die Chemie<strong>in</strong>dustrie<br />

herstellen. Auch Anbieter von Materialien<br />

für Militärfahrzeuge zählten zu den<br />

Opfern. Die meisten <strong>in</strong>fizierten Rechner<br />

fanden sich <strong>in</strong> den USA, Bangladesch<br />

und Großbritannien. „Die Angreifer<br />

haben im Lauf <strong>der</strong> Zeit ihre Ziele geän<strong>der</strong>t“,<br />

heißt es <strong>in</strong> Symantecs Untersuchungsbericht.<br />

Von Ende April bis An -<br />

fang Mai seien Menschenrechtsorganisationen<br />

das Ziel gewesen. Ende Mai<br />

hätten sich die Hacker auf die Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />

konzentriert. Zwischen<br />

Anfang Juni und Mitte Juli seien sie<br />

32 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

nicht aktiv gewesen. „Danach begann<br />

die laufende Kampagne gegen Chemiekonzerne.“<br />

Die Angriffswelle startete<br />

Ende Juli und hielt bis Mitte September<br />

an. Die ersten Befehlsserver seien<br />

schon im April <strong>in</strong> Betrieb gewesen.<br />

In <strong>der</strong> Vergangenheit wurden<br />

Hacker angriffe auf Unternehmen nicht<br />

öffentlich gemacht. Zuletzt häuften sich<br />

aber Berichte über Attacken auf Firmen<br />

und kritische Infrastrukturen. Symantec<br />

registrierte mehr als 100 e<strong>in</strong>deutige IP-<br />

Adressen.<br />

Ausführliche Informationen zum<br />

Thema „Netz- und Medienpolitik“<br />

f<strong>in</strong>den Sie auf <strong>der</strong> Webseite des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />

(www.wirtschaftsrat.de)<br />

unter „Themen“ / „Netz- und Me -<br />

dien politik“. Dort erfahren Sie auch<br />

mehr über die Bundesarbeitsgruppe<br />

Netz- und Medienpolitik, die Lö -<br />

sungsstrategien zu den zentralen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

von Wirtschaft und Gesellschaft<br />

entwickelt.<br />

Aus <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Kommission ITK<br />

In <strong>der</strong> Sitzung im September wurde das<br />

Thema „Medien und die Zukunft <strong>der</strong><br />

Internetgesellschaft – <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />

als Begleiter <strong>der</strong> Enquete-Kommission<br />

des Bundestags“ behandelt. Dr.<br />

Ra<strong>in</strong>er Gerd<strong>in</strong>g, Bundesgeschäftsführer<br />

des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es, trug hierzu vor. Er<br />

widmete sich folgenden Themen:<br />

Medienkompetenz. Der <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />

tritt dafür e<strong>in</strong>, dass Politik, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft geme<strong>in</strong>sam die Me -<br />

dienkompetenz schärfen. Sie ist <strong>in</strong>zwischen<br />

die vierte Kulturtechnik. Dabei<br />

soll e<strong>in</strong>e digitale Spaltung <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden.<br />

Datenschutz. Europaweit s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>heitliche<br />

Datenschutzstandards anzustreben,<br />

auch wenn das hohe deutsche<br />

Niveau abgesenkt werden müsste.<br />

Urheberrecht. Das Urheberrecht sei<br />

unabhängig von Endgeräten o<strong>der</strong> Übertragungswegen<br />

auszugestalten und<br />

e<strong>in</strong>e europaweite Informationsplattform<br />

sei zur Reduzierung von Rechtsunsicherheiten<br />

zu errichten..<br />

Netzneutralität. Neben e<strong>in</strong>em bestmöglichen<br />

Basisdienst s<strong>in</strong>d zusätzliche<br />

Qualitätsstufen <strong>der</strong> Datenübermittlung<br />

zuzulassen.<br />

Ludolf von Löwenstern und<br />

Dr. Ra<strong>in</strong>er Gerd<strong>in</strong>g<br />

In <strong>der</strong> Sitzung im Oktober wurde das<br />

Thema „Cyber-Crime. Wie Netzspione<br />

ihre Opfer austricksen“ behandelt. Hierzu<br />

trug Jan Drömer, CIO bei <strong>der</strong> AFS<br />

Aviation Fuel Services vor.<br />

Im November behandelten wir das<br />

Thema „Konvergente ITK im Zuge <strong>der</strong><br />

Energiewende“, vorgetragen von Frank<br />

Burkert, Partner bei Deloitte&Touche.<br />

Themenausblick<br />

Folgendes Thema behandelt die Kommission<br />

ITK <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sitzung im Monat<br />

Dezember: „The Darkside of the Internet<br />

– u.a. Un<strong>der</strong>ground-Economy, Da -<br />

tendiebstähle aus EDV-Systemen“<br />

Wie gehabt, s<strong>in</strong>d Gäste immer herzlich<br />

willkommen. Bei Interesse bitten<br />

wir Sie, sich an mich und/o<strong>der</strong> an die<br />

Geschäftsstelle zu wenden.<br />

Ludolf Baron von Löwenstern<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />

ITK


PR Wirtschaftsfaktor Mobilität<br />

Kostenfaktor Fuhrpark<br />

Hugo Pfohe GmbH als Partner<br />

Fast jedes Unternehmen ist auf Controll<strong>in</strong>g angewiesen. Je<strong>der</strong> Chef, je<strong>der</strong><br />

Mitarbeiter nutzt es heutzutage. Controller f<strong>in</strong>den garantiert E<strong>in</strong>sparpotential<br />

bei den Kosten. Es gab Zeiten, da gehörte es zum Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Arbeitsverträge und war schlichtweg Statussymbol. Doch die Zeiten<br />

haben sich geän<strong>der</strong>t. Auch wenn sich heutzutage so mancher Manager<br />

wie<strong>der</strong> auf den altbewährten Drahtesel setzt, das Automobil ist und<br />

bleibt e<strong>in</strong> Wirtschaftsfaktor <strong>in</strong> den Unternehmen.<br />

Die Zuverlässigkeit e<strong>in</strong>es Fuhrparks<br />

steht nicht nur bei Händlern hoch im<br />

Kurs. Wer Ware von A nach B transportieren<br />

will, wer kurzfristig zu Besprechungen<br />

muss, kann auf verfügbare<br />

zuverlässige Mobilität nicht verzichten.<br />

In e<strong>in</strong>em Markt von Herstellern und<br />

Anbietern ist die Bündelung <strong>der</strong> An -<br />

gebote durch e<strong>in</strong>en kompetenten Ge -<br />

schäftspartner von unbezahlbarem<br />

Wert. E<strong>in</strong> effektiver Fuhrpark – von <strong>der</strong><br />

Beschaffung bis zur Lieferung – gehört<br />

zum Kerngeschäft <strong>der</strong> Hugo Pfohe<br />

GmbH. Das Team sieht sich als Problem -<br />

löser. Wenn die Aufgabe nach den Vorgesprächen<br />

klar def<strong>in</strong>iert ist, s<strong>in</strong>d die<br />

wichtigsten Weichen für e<strong>in</strong>e optimale<br />

Lösung bereits gestellt. Viele Experten<br />

stehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hamburger Zentrale be -<br />

reit, wenn es um F<strong>in</strong>anzierung, Laufzeiten<br />

und Modelle geht. In den Filialen<br />

von Kiel bis Schwer<strong>in</strong> wird selbstverständlich<br />

ebenfalls Hugo-Pfohe-spezifisch<br />

beraten, zumal wenn es um e<strong>in</strong>e<br />

Unternehmens-Fahrzeugflotte geht.<br />

Seit 1919 steht das Autohaus im<br />

Dienst <strong>der</strong> Mobilität se<strong>in</strong>er Kunden. Was<br />

anfänglich Ford-Haus hieß und aus -<br />

schließlich diese Marke handelte, bietet<br />

heute viele gängige Marken an. Verkaufsleiter<br />

Carsten Blume: „Unser Vorteil<br />

ist, dass wir mit dieser Vielzahl (fast)<br />

jeden Markenwunsch erfüllen können.“<br />

Mit dem Ziel, e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes und<br />

breites Spektrum an Fahrzeugen anzu -<br />

bieten, hat die Unternehmensgruppe,<br />

beg<strong>in</strong>nend mit <strong>der</strong> Marke Ford, bis heute<br />

die Marken Jaguar, Range Rover, Land<br />

Rover, Volvo, Mazda, Kia, BMW, MINI und<br />

Citroën <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Angebotssortiment aufgenommen.<br />

Mit 11 Standorten <strong>in</strong> Nord-<br />

deutschland und 16 weiteren Stand -<br />

orten <strong>in</strong> Bulgarien ist Pfohe optimal<br />

positioniert und für alle Kunden rund<br />

um die Uhr bestens erreichbar. E<strong>in</strong> erstklassiger<br />

Service mit eigenem Fachpersonal<br />

<strong>in</strong> den Werkstätten ist Garantie;<br />

<strong>der</strong> kostenlose Hol- und Br<strong>in</strong>gservice<br />

spricht für sich selbst.<br />

Die Beratung und Betreuung aller<br />

Marken <strong>der</strong> Unternehmensgruppe er -<br />

folgt aus e<strong>in</strong>er Hand. Das Großkundenvertriebsteam<br />

blickt auf langjährige<br />

Erfahrung im Geschäft zurück. Das Ziel:<br />

die wirtschaftlich effektivste Lösung<br />

zu f<strong>in</strong>den. Dazu gehören Leas<strong>in</strong>g- und<br />

F<strong>in</strong>anzierungsangebote, die für Unternehmen<br />

<strong>in</strong>teressante E<strong>in</strong>sparungspotentiale<br />

aufzeigen.<br />

Service im Norden: In Hamburg,<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> und Mecklenburg-<br />

Vorpommern ist Hugo Pfohe vielfach<br />

präsent und somit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, für die<br />

Kunden <strong>in</strong>dividuelle und zielgerichtete<br />

Service-Pakete zu schnüren wie z. B. das<br />

Schadenmanagement und <strong>der</strong> 24-Stunden<br />

Not- und Abschleppdienst. Diese<br />

Abteilung sorgt dafür, dass die Fahrzeuge<br />

schnell wie<strong>der</strong> im E<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d.<br />

E<strong>in</strong> zertifizierter Karosserie- und La -<br />

ckier betrieb bietet professionelle Ab -<br />

wicklung durch Hol- und Br<strong>in</strong>g-Service.<br />

O<strong>der</strong> Airport Hamburg, Valet Park<strong>in</strong>g:<br />

Sie geben das Fahrzeug <strong>in</strong> unmittelbarer<br />

Nähe beim Term<strong>in</strong>al 2 ab und nehmen<br />

e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> wahr. Während dessen<br />

wird Wartung, Reparatur, Re<strong>in</strong>igung<br />

o<strong>der</strong> sonstiges am Fahrzeug erledigt.<br />

Nach dem Rückflug steigt man <strong>in</strong> se<strong>in</strong><br />

„frisches“ Fahrzeug e<strong>in</strong>.<br />

Nachhaltiges planen mit Elektromobilität:<br />

Die Angebotspalette bietet<br />

e<strong>in</strong>e gute Zukunftsperspektive. Der Klimawandel<br />

erfor<strong>der</strong>t neue Mobilitäts -<br />

lösungen. Die EU verlangt ab 2015, dass<br />

<strong>der</strong> Schadstoffausstoß für Autos auf 130<br />

Gramm s<strong>in</strong>kt. Hugo Pfohe hat sich darauf<br />

e<strong>in</strong>gestellt. Für die Unternehmen<br />

br<strong>in</strong>gt dieser Schritt bessere (Umwelt)-<br />

Bilanzen, ger<strong>in</strong>gere Kraftstoffkosten,<br />

e<strong>in</strong>e gesellschaftsverträgliche Fuhrparkstrategie<br />

und nachhaltige Kundenbeziehungen.<br />

Unter dem Motto<br />

„Erleben Sie mit uns die neue Art des<br />

Fahrens“ hat <strong>der</strong> Prototyp des „Transit<br />

Connect Electric“ bereits bundesweit<br />

Teststrecken erfolgreich absolviert.<br />

EJH<br />

Der Ford Transit Connect Electric wurde mit dem<br />

„Öko Globe“ 2011 ausgezeichnet. Als erster Flottenbetreiber<br />

hat sich die norwegische Post entschlossen, mit diesem<br />

Fahrzeugtyp e<strong>in</strong>en umweltgerechten Verteilerverkehr zu<br />

starten. 20 Exemplare werden <strong>in</strong> Kürze ausgeliefert.<br />

33


Berichte aus dem Juniorenkreis<br />

JUNIORENKREIS<br />

Rückblick und Vorschau<br />

Im März wählte <strong>der</strong> Bundesvorstand<br />

des Juniorenkreises unseren bisherigen<br />

Landesvorsitzenden Rene S. Spiegelber -<br />

ger zum Bundesvorsitzenden. Damit<br />

fällt <strong>der</strong> Vorsitz nach langer Zeit wie<strong>der</strong><br />

dem Landesverband zu, <strong>in</strong> dem <strong>der</strong><br />

Juniorenkreis 1987 gegründet wurde.<br />

Wir s<strong>in</strong>d sehr stolz, dass <strong>der</strong> Bundesvorsitzende<br />

unserem Landesverband<br />

angehört. Florian Eilken rückte als Landesvorsitzen<strong>der</strong>,<br />

Thomas Scheffel als<br />

stellvertreten<strong>der</strong> Landesvorsitzen<strong>der</strong><br />

nach. Geme<strong>in</strong>sam werden wir den Inte -<br />

ressen <strong>der</strong> Junioren bundesweit e<strong>in</strong>e<br />

Stimme geben.<br />

Das Jahr 2011 stand im Juniorenkreis<br />

ganz im Zeichen <strong>der</strong> Europäischen<br />

Um welthauptstadt. Aber auch an<strong>der</strong>e<br />

Themen, wie die Eurokrise o<strong>der</strong> die<br />

Stärkung Hamburgs als Luftfahrtstand -<br />

ort, kamen nicht zu kurz.<br />

Im kommenden Jahr wollen wir<br />

unsere Mitglie<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund<br />

stellen. „Mitglie<strong>der</strong>struktur – Junge<br />

Verantwortungsträger“ lautet unser<br />

Schwer punkt für 2012. Das Programm<br />

wollen wir geme<strong>in</strong>sam mit Ihnen planen.<br />

Welche Themen <strong>in</strong>teressieren Sie<br />

ganz beson<strong>der</strong>s? Was vermissen Sie?<br />

Wo können wir noch besser werden?<br />

E<strong>in</strong> Aspekt wird sicherlich se<strong>in</strong>, stärkeres<br />

Gewicht auf den Branchenmix <strong>der</strong><br />

Hansestadt zu legen. Stärker aufstellen<br />

wollen wir uns <strong>in</strong> den klassischen Hamburger<br />

Wirtschaftszweigen wie dem<br />

Handel o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Logistik. Gleichzeitig<br />

34 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

wollen wir uns aber auch Zukunftsthemen<br />

wie <strong>der</strong> IT und den Medien widmen.<br />

Außerdem wollen wir uns mit<br />

<strong>der</strong> demographischen Entwicklung be -<br />

schäf tigen. Welche Konsequenzen ergeben<br />

sich daraus für die Ausbildung o<strong>der</strong><br />

die Rekrutierung von Fachkräften?<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wollen wir uns verstärkt<br />

mit unserer Mitglie<strong>der</strong>struktur<br />

beschäftigen. In welchen Branchen s<strong>in</strong>d<br />

wir gut aufgestellt? Wo s<strong>in</strong>d wir unterrepräsentiert?<br />

Wie kann es gel<strong>in</strong>gen,<br />

junge Verantwortungsträger für e<strong>in</strong>e<br />

Mitgliedschaft im <strong>Wirtschaftsrat</strong> zu<br />

begeistern? Bitte kommen Sie gerne<br />

auf uns zu, wenn Sie Ideen zu unserem<br />

Schwerpunktthema „Mitglie<strong>der</strong>struktur<br />

– Junge Verantwortungsträger“<br />

haben.<br />

E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Freude ist es uns,<br />

im kommenden Jahr Herrn Prof. Hans<br />

Helmut Schetter, Vizepräsident des<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong>es, Landesvorsitzen<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

Hessen, Honorarprofessor an <strong>der</strong> TU<br />

Darmstadt und Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Bilf<strong>in</strong>ger Berger Budownictwo S.A.,<br />

<strong>in</strong> Hamburg als Referenten für e<strong>in</strong>e Veranstaltung<br />

begrüßen zu dürfen.<br />

Im Oktober werden die Hamburger<br />

Junioren den bundesweiten Jungen<br />

Wirt schaftstag <strong>in</strong> Hamburg ausrichten.<br />

Es erwartet Sie e<strong>in</strong> spannendes Programm<br />

mit hochkarätigen Gästen. Dies<br />

wird auch <strong>der</strong> Rahmen se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> dem wir<br />

den Chancen und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

unseres Landes als „Junge Verantwor-<br />

Juniorenkreis bei blokart<br />

Team Germany auf <strong>der</strong><br />

Hanseboot<br />

tungsträger“ gerecht werden wollen.<br />

Falls wir Sie nicht mehr vor dem Christfest<br />

sehen sollten, wünschen wir Ihnen<br />

e<strong>in</strong>e gesegnete und bes<strong>in</strong>nliche Weihnacht<br />

und e<strong>in</strong>en guten Rutsch <strong>in</strong>s Jahr<br />

2012.<br />

Herzlichst, Ihr Florian Eilken<br />

und Ihr Thomas Scheffel<br />

KONTAKT<br />

Für Ihre Fragen und Anregungen<br />

haben wir immer e<strong>in</strong> offenes Ohr.<br />

Sprechen Sie uns gerne auf den<br />

Veranstaltungen an o<strong>der</strong> schreiben<br />

Sie uns e<strong>in</strong>e E-Mail:<br />

florian.eilken@googlemail.com


Auch <strong>in</strong> diesem Jahr traf sich wie<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Gruppe Abenteurer, um<br />

den Freizeittrend Strandsegeln auszuprobieren.<br />

Das von unserem Mitglied<br />

Alexan<strong>der</strong> Bruhn entwickelte Indoor-<br />

Strandsegeln macht dies sogar mitten<br />

<strong>in</strong> Hamburg möglich. So trafen wir uns<br />

<strong>in</strong> Halle A3 <strong>der</strong> „hanseboot“, wo <strong>der</strong><br />

Lärm <strong>der</strong> W<strong>in</strong>dmasch<strong>in</strong>en bereits darauf<br />

h<strong>in</strong>deutete, was uns erwartete.<br />

Nach e<strong>in</strong>er kurzen Sicherheitse<strong>in</strong>weisung<br />

(Helmpflicht!) und Erläuterungen<br />

zur Handhabung <strong>der</strong> Fahrzeuge auf<br />

dem Parcours waren wir startklar.<br />

E<strong>in</strong>ige Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsrunden später war<br />

<strong>der</strong> Wettkampfgeist geweckt. Es fanden<br />

sich drei mutige Rennteilnehmer. Für<br />

gleiche Startbed<strong>in</strong>gungen wurde ge -<br />

F<strong>in</strong>kenwer<strong>der</strong> Fluggeräte weltweit unterwegs<br />

Im Oktober besuchte <strong>der</strong> Juniorenkreis<br />

mit zahlreichen Teilnehmern das Airbus<br />

Werk <strong>in</strong> Hamburg F<strong>in</strong>kenwer<strong>der</strong>.<br />

Unter <strong>der</strong> Überschrift „Flugzeugbau<br />

und Umweltschutz“ beleuchtete <strong>der</strong><br />

Besuch e<strong>in</strong>e weitere Facette unseres<br />

diesjährigen Schwerpunktthemas „Eu -<br />

ropäische Umwelthauptstadt“.<br />

E<strong>in</strong>en ersten Blick auf zahlreiche zur<br />

Auslieferung bereit stehende Flugzeuge<br />

<strong>der</strong> A320er Familie und e<strong>in</strong>ige A380<br />

warfen wir bereits während <strong>der</strong> Busfahrt<br />

über das Vorfeld des Werksge -<br />

ländes.<br />

Doch zunächst führte <strong>der</strong> Weg <strong>in</strong><br />

das Hauptgebäude, wo uns <strong>der</strong> Stand -<br />

ortleiter Hamburg, Dr. Georg Mecke, be -<br />

Vice President AIRBUS<br />

<strong>Deutschland</strong><br />

Dr. Georg Mecke (l<strong>in</strong>ks)<br />

und Karsten Gold (rechts),<br />

verantwortlich für den<br />

Umweltschutz am<br />

Standort Hamburg,<br />

mit den Junioren<br />

sorgt (gleichmäßiges Anschieben<br />

bis zur Startl<strong>in</strong>ie), doch nach wenigen<br />

Runden waren bereits deutliche<br />

Unterschiede <strong>in</strong> den Rundenzeiten<br />

zu erkennen.<br />

Neben dem sportlichen Ehrgeiz<br />

war jedoch <strong>der</strong> Spaß <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe<br />

entscheidend. Bei Getränken<br />

philosophier ten wir noch lange<br />

über mögliche Vor- und Nachteile<br />

e<strong>in</strong>zelner Teilnehmer auf dem blokart.<br />

Wir freuen uns auf die technische<br />

Weiterentwicklung, die<br />

Alexan<strong>der</strong> Bruhn uns zum nächsten<br />

Jahr versprochen hat und<br />

wünschen dem blokart Team Germany<br />

weiterh<strong>in</strong> viel Erfolg!<br />

Cathr<strong>in</strong> F. Sikor<br />

grüßte und e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> den<br />

Markt des Flugzeugbaus gab. Beson -<br />

<strong>der</strong>es Augenmerk galt dem Standort<br />

Hamburg. Mecke schil<strong>der</strong>te die enormen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen, die e<strong>in</strong>e neue<br />

Produktentwicklung mit sich br<strong>in</strong>gt,<br />

wie Airbus – aber auch Bo<strong>in</strong>g – anhand<br />

ihrer Modelle A380, A400M und B777<br />

leidvoll erfahren mussten. Die hohe<br />

Zahl an Neubestellungen des mo<strong>der</strong>nisierten<br />

A320 neo zeigt, dass die strategische<br />

Entscheidung, von e<strong>in</strong>er gänz -<br />

lichen Neuentwicklung abzusehen,<br />

rich tig war. Als Endmontagel<strong>in</strong>ie dieser<br />

Produktfamilie, <strong>der</strong> sogenannten S<strong>in</strong> -<br />

gle-Aisle-Jets, profitiert <strong>der</strong> Standort<br />

Hamburg beson<strong>der</strong>s von diesem Auf -<br />

trags boom. Künftig ist jedoch gerade <strong>in</strong><br />

diesem Marktsegment mit beson<strong>der</strong>en<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen zu rechnen, da<br />

Wett bewerber aus Kanada, Brasilien<br />

und Ch<strong>in</strong>a mit neuen Modellen <strong>in</strong> diesen<br />

Fertigungsbereich drängen. Vor diesem<br />

H<strong>in</strong>tergrund s<strong>in</strong>d auch die jüngs -<br />

ten Bemühungen um Produktivitätssteigerungen<br />

im Werk F<strong>in</strong>kenwer<strong>der</strong> zu<br />

sehen, die zu Warnstreiks <strong>der</strong> Belegschaft<br />

führten.<br />

Die Besichtigung des Werkes zeigte,<br />

dass Hamburg für diese Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

gut aufgestellt ist: Neueste Um -<br />

Cathr<strong>in</strong> F. Sikor, Alexan<strong>der</strong> Bruhn, Dr.-Ing. Thorsten<br />

Machner, Olaf H. Diekhaus, Ulf-Axel Herold, Ulf Nashan,<br />

Sandra Iris Spiegelberger, Hauke Har<strong>der</strong>s<br />

welttechnologie <strong>in</strong> Form von Blockheiz -<br />

kraftwerken, Elbwasser-Aufbereitung<br />

und Hallen für Lackierarbeiten, die mo -<br />

<strong>der</strong>nsten Standards entsprechen. Es<br />

war bee<strong>in</strong>druckend zu beobachten, wie<br />

auf dem gigantischen A380 Mitarbeiter<br />

auf <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e balancieren.<br />

Durch Deckseile gesichert, bereiteten<br />

sie den Lackierprozess vor, <strong>in</strong>dem sie<br />

Fenster, Rahmen und Kanten abklebten.<br />

Herzstück <strong>der</strong> Fertigung und Höhepunkt<br />

<strong>der</strong> Besichtigung ist die Endmontagel<strong>in</strong>ie<br />

<strong>der</strong> A320-Familie. Dort<br />

werden vier Modelle des Grundtyps<br />

A320 fertiggestellt: Neben <strong>der</strong> A320 die<br />

kle<strong>in</strong>eren A318 und A319 sowie die<br />

größere A321. Die verschiedenen Komponenten<br />

werden teils mit dem Transportflugzeug<br />

Beluga aus Frankreich,<br />

Spanien o<strong>der</strong> Großbritannien e<strong>in</strong>geflogen<br />

o<strong>der</strong> erreichen Hamburg per Schiff.<br />

In <strong>der</strong> Endmontagehalle werden diese<br />

dann <strong>in</strong> zweie<strong>in</strong>halb Tagen zu e<strong>in</strong>em<br />

neuen Flugzeug zusammengesetzt. Das<br />

fertiggestellte Flugzeug wird außerhalb<br />

<strong>der</strong> Halle betankt und zum ersten Mal<br />

angelassen. Sobald die Masch<strong>in</strong>e die<br />

Testflüge erfolgreich absolviert hat,<br />

kann sie dem Käufer übergeben werden.<br />

Mit se<strong>in</strong>er Überführung <strong>in</strong> den<br />

Heimatflughafen macht sich e<strong>in</strong> weiteres<br />

Stück Hamburger Ingenieurskunst<br />

auf den Weg <strong>in</strong> die ganze Welt.<br />

Dr. Philip Marx und Florian Eilken<br />

35


Berichte aus dem Juniorenkreis<br />

JUNIORENKREIS<br />

Besuch im US-Generalkonsulat<br />

Im September war <strong>der</strong> Juniorenkreis zu<br />

Besuch im „Kle<strong>in</strong>en Weißen Haus an <strong>der</strong><br />

Alster“, <strong>in</strong> dem uns Generalkonsul<strong>in</strong><br />

Inmi Kim Patterson empf<strong>in</strong>g.<br />

In e<strong>in</strong>em Impulsvortrag erläuterte<br />

die Generalkonsul<strong>in</strong> die Rahmenbed<strong>in</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Präsidentschafts- und Kongresswahlen<br />

im kommenden Jahr. In<br />

<strong>der</strong> anschließenden Fragerunde g<strong>in</strong>g es<br />

zunächst um die deutsch-amerikanischen<br />

Beziehungen. Bestimmendes<br />

Thema waren jedoch die F<strong>in</strong>anz- und<br />

Wirtschaftskrise. Es bewegt Europäer<br />

wie Amerikaner gleichermaßen. Auch<br />

wenn an diesem Abend ke<strong>in</strong>e Lösungen<br />

für die Eurokrise o<strong>der</strong> für die notwendige<br />

Haushaltskonsolidierung <strong>der</strong> Ver-<br />

Gruppenfoto auf <strong>der</strong><br />

Treppe im US Konsulat mit<br />

<strong>der</strong> Generalkonsul<strong>in</strong><br />

Inmi Kim Patterson<br />

36 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

e<strong>in</strong>igten Staaten gefunden werden<br />

konnten, so ergaben sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dis -<br />

kussion doch viele <strong>in</strong>teressante Sichtweisen.<br />

Bei e<strong>in</strong>em Rundgang durch das<br />

Konsulat gewährte uns die Generalkonsul<strong>in</strong><br />

zum Abschluss e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong><br />

ihr Arbeitszimmer. Hamburg gehört zu<br />

den ersten Städten, <strong>in</strong> denen die Vere<strong>in</strong>igten<br />

Staaten nach ihrer Unabhän-<br />

gigkeitserklärung 1776 e<strong>in</strong>e diplomatische<br />

Vertretung e<strong>in</strong>richteten. Das Konsulat<br />

<strong>in</strong> Hamburg wurde zusammen<br />

mit Konsulaten <strong>in</strong> Bilbao, Cowes,<br />

Marseille, Le Havre, London, Fayal und<br />

Sur<strong>in</strong>am am 17. Juni 1790 eröffnet. In<br />

diesem S<strong>in</strong>ne wünschen wir uns weiterh<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e erfolgreiche wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit.<br />

Florian Eilken


Kurznachrichten<br />

Bundesverdienstkreuz<br />

für Generalsekretär Wolfgang Steiger<br />

Der Bundespräsident hat Wolfgang<br />

Steiger das Bundesverdienstkreuz verliehen.<br />

Steiger war nach se<strong>in</strong>er Ausbildung<br />

zum Bankkaufmann bei <strong>der</strong> Commerzbank<br />

und später als selbständiger<br />

Unternehmer tätig. Von 1993 bis 1999<br />

war er <strong>CDU</strong>-Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimatstadt<br />

Rö<strong>der</strong>mark und von 2000 bis<br />

2009 <strong>CDU</strong>-Kreisvorsitzen<strong>der</strong>. Von 1994<br />

bis 2002 gehörte er dem Bundestag an.<br />

Zehn Jahre war Steiger Ehrenamtlicher<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Johanniter <strong>in</strong> Stadt<br />

und Kreis Offenbach. Von 2006 bis 2008<br />

war er Mitglied <strong>der</strong> Vollversammlung<br />

<strong>der</strong> Industrie- und Handelskammer<br />

Offenbach. Von 2004 bis 2009 hatte er<br />

den Landesvorsitz des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />

Hessen <strong>in</strong>ne. Danach wechselte er als<br />

Bundesgeschäftsführer zum <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />

und übernahm kurz darauf<br />

die Positon des Generalsekretärs. Präsident<br />

Kurt Lauk gratulierte Steiger im<br />

Wie wir wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Bildungsnation werden<br />

können<br />

Vor zwei Jahren hat Josef Kraus im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Reihe PAUSENGESPRÄCHE<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Vortrag „Qualität statt<br />

Quote“ zu den Ergebnissen <strong>der</strong> PISA-<br />

Studie Stellung genommen. Jetzt ist<br />

se<strong>in</strong> neues Buch „Bildung geht nur<br />

mit Anstrengung“ im Hamburger<br />

CLASSICUS Verlag erschienen. Inhaber<strong>in</strong><br />

des 2010 gegründeten Verlags ist<br />

unser Mitglied, Claudia Ludwig.<br />

Das Buch zeigt Wege zu e<strong>in</strong>er leistungs-,<br />

begabungs- und k<strong>in</strong>dgerechten<br />

Schule auf. Kraus ist Gymnasialdirektor<br />

<strong>in</strong> Bayern und Diplom-Psychologe.<br />

Seit 1987 ist er Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Deutschen Lehrerverbandes (DL).<br />

Am 22. Februar 2012 wird Kraus erneut<br />

zu Gast bei den PAUSENGESPRÄCHEN<br />

Wolfgang Steiger<br />

Generalsekretär<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.<br />

Namen des Präsidiums, des Bundesvorstandes<br />

und <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>: „Der<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong> ist dankbar und stolz,<br />

dass mit Wolfgang Steiger e<strong>in</strong>e engagierte<br />

Persönlichkeit ausgezeichnet<br />

wurde, die es wirklich verdient hat.“<br />

CA<br />

se<strong>in</strong> (diesmal abends).<br />

Er wird uns erklären,<br />

warum Bildung nur<br />

mit Anstrengung zu<br />

haben ist. CA<br />

„Bildung geht nur<br />

mit Anstrengung“<br />

ist im CLASSICUS<br />

Verlag er schie nen<br />

(www.classicus-verlag.de)<br />

und kostet 9,90 Euro.<br />

Dr. Julia D<strong>in</strong>gwort-Nusseck<br />

Run<strong>der</strong> Geburtstag:<br />

Dr. Julia D<strong>in</strong>gwort-Nusseck<br />

Im Oktober beg<strong>in</strong>g unser langjähriges<br />

Mitglied Dr. Julia D<strong>in</strong>gwort-Nusseck<br />

e<strong>in</strong>en ganz beson<strong>der</strong>en Ehrentag. Die<br />

ehemalige Präsident<strong>in</strong> <strong>der</strong> Landeszentralbank<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen (1976-1988)<br />

wurde 90 Jahre alt. In Hamburg geboren,<br />

kam die promovierte Volkswirt<strong>in</strong><br />

1946 als junge Redakteur<strong>in</strong> zum späteren<br />

NDR. Seit 1948 Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftsredaktion<br />

des Hörfunks, wechselte<br />

sie 1969 als stellvertretende Chef -<br />

redakteur<strong>in</strong> und Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftsredaktion<br />

zum NDR-Fernsehen.<br />

In jener Zeit begegnete sie dem Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister<br />

und späteren Bundeskanzler<br />

Ludwig Erhard häufig <strong>in</strong> Interviews<br />

und auch im privaten Rahmen.<br />

Der Landesverband gratuliert Dr. Julia<br />

D<strong>in</strong>gwort-Nusseck zu ihrem ganz be -<br />

son <strong>der</strong>en Geburtstag. Wir hoffen, die<br />

Verfechter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialen Marktwirtschaft<br />

und geistreiche Diskutant<strong>in</strong> auch<br />

weiterh<strong>in</strong> auf vielen Veranstaltungen<br />

begrüßen zu dürfen. CA<br />

37


Veranstaltungsberichte<br />

JOUR FIXE<br />

Pizza und viel W<strong>in</strong>d beim JOUR FIXE<br />

<strong>Deutschland</strong>, 20 Uhr, gleich e<strong>in</strong> guter<br />

Film im Fernsehen, durchaus Appetit,<br />

aber fehlende Motivation zum Selbstkochen?<br />

Und schon liegt die Frage im<br />

Raum: „Wollen wir e<strong>in</strong>e Pizza bestellen?“<br />

Der Abend sche<strong>in</strong>t gerettet, aber<br />

– ist die Pizza vom Br<strong>in</strong>gdienst wirklich<br />

so lecker? Um dies aktiv zu testen und<br />

mehr zu erfahren über e<strong>in</strong> erfolgreiches<br />

Geschäftskonzept, trafen wir uns im<br />

Oktober auf E<strong>in</strong>ladung von Christian<br />

Niemax, Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />

<strong>der</strong> Joey’s Pizza Int. GmbH, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Firmenzentrale von Joey’s am<br />

Holzdamm.<br />

Im wachsenden Markt für Pizza-<br />

Lieferservices konnte sich unser Mit -<br />

glieds unternehmen zum bundesweiten<br />

Markt führer entwickeln. Der mehrfach<br />

preisgekrönte Hamburger Franchise-Geber<br />

Joey’s verfügt 20 Jahre nach<br />

se<strong>in</strong>er Gründung über mehr als 100<br />

Franchise-Nehmer mit e<strong>in</strong>em Umsatz<br />

von über 90 Millionen Euro.<br />

Neben <strong>der</strong> Erfolgsstory bee<strong>in</strong>druckte<br />

die JOUR FIXE-Teilnehmer auch die<br />

Qualität <strong>der</strong> Pizzen, die <strong>in</strong> überreichem<br />

Maße zur Verkostung standen und<br />

<strong>der</strong>en reizvolle Rezepte auch auf den<br />

Geschmack <strong>der</strong> Führungskräfte zurückgehen.<br />

Joey’s – e<strong>in</strong> schönes Beispiel für<br />

erfolgreiche Hamburger Unternehmen,<br />

<strong>in</strong> denen Mitarbeitermotivation e<strong>in</strong><br />

untrennbares Führungstool darstellt.<br />

38 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

Dr. Antraud Ashölter und Bruno Schmüser<br />

Dr. Hanno Stöcker (rechts) dankt Christian<br />

Niemax (4. von rechts) und se<strong>in</strong>em Team<br />

Frank Mackenroth und Dr. Dirk Kleveman<br />

Julia Bade und Prof. Dr. Hans-Jürgen Holle<br />

Johann-He<strong>in</strong>rich Riekers mit Gastgeber<br />

Christian Niemax<br />

Im November begrüßten wir unser<br />

Mitglied Mart<strong>in</strong> Heimes, Manag<strong>in</strong>g<br />

Partner <strong>der</strong> Ventus Ventures GmbH. Der<br />

von Energieversorgungsunternehmen<br />

unabhängige Vermarkter von W<strong>in</strong>d -<br />

energie vernetzt Betreiber, Versorgungsunternehmen<br />

und Unternehmensendkunden.<br />

Mit se<strong>in</strong>en Partnerunternehmen<br />

agiert Ventus Ventures<br />

Gabriele Sievers mit Mart<strong>in</strong> Heimes<br />

Thorsten Boeckmann und Jürgen Sprang<br />

europaweit entlang <strong>der</strong> gesamten<br />

Wert schöpfungskette <strong>der</strong> Energieerzeugung:<br />

Von <strong>der</strong> Projektf<strong>in</strong>anzierung<br />

über Bauleitung und Betriebsführung<br />

bis h<strong>in</strong> zur Vermarktung.<br />

Worum geht es eigentlich, wenn<br />

man über W<strong>in</strong>drä<strong>der</strong> spricht? Was s<strong>in</strong>d<br />

die Unterschiede von Onshore und Off -<br />

shore? Wie groß s<strong>in</strong>d W<strong>in</strong>drä<strong>der</strong>, und<br />

wie viel Strom erzeugen sie? Beim JOUR<br />

FIXE gab Mart<strong>in</strong> Heimes fasz<strong>in</strong>ierende<br />

E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die für die Energiewende so<br />

bedeutende Technologie. Derzeit arbeiten<br />

<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> rund 370.000 Men-


schen im Cluster Erneuerbare Energien.<br />

Bis 2020 könnten es 500.000 se<strong>in</strong>.<br />

Doch die Energiewende hat auch<br />

ihre Tücken. Neben <strong>der</strong> Bereitstellung<br />

und Speicherung von Energie bereitet<br />

den Versorgern vor allem <strong>der</strong> Ausbau<br />

<strong>der</strong> vorhandenen Netze Sorgen: Wäh -<br />

rend <strong>der</strong> Bedarf bei etwa 4.500 Kilometern<br />

liegt, s<strong>in</strong>d erst 100 Kilometer<br />

fertiggestellt (siehe hierzu auch die<br />

Beiträge zum Thema Energie auf den<br />

Seiten 12-18 <strong>in</strong> diesem Heft).<br />

Jan-Henrik Kern, Peer Schmidt-Ohm,<br />

Uwe Kern und Mathias M<strong>in</strong>kus<br />

Die rege Diskussion zeigte, dass die<br />

W<strong>in</strong>denergie e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Alternative<br />

ist, um künftig den Energiebedarf<br />

<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> zu decken. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

muss sie auch f<strong>in</strong>anzierbar se<strong>in</strong>.<br />

Heimes verwies auf Befragungen, nach<br />

denen für 34 Prozent <strong>der</strong> Hamburger<br />

<strong>der</strong> Verzicht auf Atomenergie oberste<br />

Priorität hat. 61 Prozent f<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>en<br />

günstigen Preis sehr wichtig. Diese Zahlen<br />

verdeutlichen den Stellenwert e<strong>in</strong>er<br />

offenen und klaren Kommunikation<br />

über die Konsequenzen <strong>der</strong> Energiewende.<br />

Der Ausstieg aus <strong>der</strong> Atomenergie<br />

ist verbunden mit milliardenschweren<br />

Investitionen. Die aktuellen<br />

Strompreise werden daher kaum zu<br />

halten se<strong>in</strong>.<br />

Auch 2012 erwartet sie wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

attraktives Programm mit spannenden<br />

Referenten. Bitte beachten Sie, dass wir<br />

– an<strong>der</strong>s als bei unseren Frühstücks-,<br />

Mittags- und Abendveranstaltungen -<br />

beim JOUR FIXE ausschließlich Mitglie<strong>der</strong><br />

zulassen können.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Gabriele Sievers<br />

und Dr. Hanno Stöcker<br />

Vorsorge:<br />

PR Gesundheitswirtschaft<br />

Risikofaktoren kennen –<br />

und den Lebensstil anpassen<br />

Das vor 17 Jahren gegründete Diagnostik Zentrum Fleet<strong>in</strong>sel Hamburg<br />

reagiert auf den gestiegenen Bedarf an Vorsorgeangeboten. Gastroenterologe<br />

Dr. Hermann Johenn<strong>in</strong>g ergänzt ab sofort das Fachärzteteam<br />

um Dr. Tomas Ste<strong>in</strong> als ärztlichen Direktor von Norddeutschlands führendem<br />

Zentrum für Vorsorgemediz<strong>in</strong>. Im Präventions-Spiegel 2011 vom<br />

September legt das Institut Zahlen vor. Dabei erschreckt die Erkenntnis,<br />

dass dreiviertel aller Hypertoniker nicht wissen, dass sie unter Bluthochdruck<br />

leiden. Die Zahlen <strong>der</strong> etwa 6.200 Medical Check-ups, die für<br />

diese Studie (2002-2009) ausgewertet wurden, decken Übergewicht und<br />

schlechte Blutfettwerte auf. Zu den Risikofaktoren gesellt sich die um -<br />

gangssprachliche Fettleber, die bei jedem dritten Mann diagnostiziert<br />

wurde. Doch wer se<strong>in</strong>e Schwächen kennt, ist auf dem besten Weg <strong>der</strong><br />

Besserung.<br />

Der aktuelle Präventions-Spiegel belegt<br />

erfreulicherweise e<strong>in</strong>en Trend: Neben<br />

<strong>der</strong> gesundheitsbewussten E<strong>in</strong>zelperson<br />

nehmen immer mehr Unternehmer<br />

die Prävention auch für ihre Mitarbeiter<br />

ernst. So me<strong>in</strong>t Dr. Tomas Ste<strong>in</strong>:<br />

„In <strong>Deutschland</strong> herrscht e<strong>in</strong>e neue<br />

Präventionskultur. Immer mehr Menschen<br />

sehen die mediz<strong>in</strong>ische Vorsorge<br />

als lohnende Investition <strong>in</strong> ihre Gesundheit,<br />

und Unternehmen bieten ihren<br />

Führungskräften Medical Check-Ups<br />

an.“ Zu den Risikofaktoren gehören<br />

Herz<strong>in</strong>farkt und Schlaganfall, aber auch<br />

die Leber ist e<strong>in</strong> wun<strong>der</strong> Punkt. Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Prävention ist es, Risikofaktoren<br />

dieser Erkrankungen zu ermitteln. Bluthochdruck,<br />

Übergewicht und erhöhte<br />

Blutwerte steigern die Gefährdung. 19<br />

Prozent <strong>der</strong> Check-Up-Teilnehmer litten<br />

unter Bluthochdruck, 76 Prozent <strong>der</strong><br />

Teilnehmer wussten aber nichts davon.<br />

Bei 5.300 Ultraschalluntersuchungen<br />

(Sonographie) stellten die Ärzte bei 31<br />

Prozent <strong>der</strong> Männer und 12 Prozent <strong>der</strong><br />

Frauen e<strong>in</strong>e Leberzellverfettung fest.<br />

Diese Erkrankung kann e<strong>in</strong>e Hepatitis<br />

(Leberentzündung) o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Leberzirrhose<br />

hervorrufen. Von den Check-<br />

Up-Patienten zählen die 44- bis 49-<br />

Jährigen zur Hauptgruppe, zwei Drittel<br />

davon s<strong>in</strong>d Männer.<br />

Nur wer se<strong>in</strong>e Risikofaktoren kennt,<br />

kann gezielt gegensteuern. E<strong>in</strong>e Ernäh -<br />

rungsumstellung wirkt Wun<strong>der</strong>, auch<br />

e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung des Bewegungsverhaltens<br />

verbessert die Werte. Dabei kann<br />

z.B. <strong>der</strong> Sport- o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ernährungswissenschaftler<br />

des Zentrums helfen. Die<br />

Empfehlungen <strong>der</strong> Experten des Diag -<br />

nostik Zentrums zeigen Erfolge: Jede<br />

dritte Frau und je<strong>der</strong> dritte Mann trieben<br />

nach dem ersten Check-Up mehr<br />

Sport, und auch nach dem zweiten Test<br />

waren 37 Prozent <strong>der</strong> Frauen deutlich<br />

aktiver als früher, bei den Männern<br />

waren es noch 27 Prozent. Die Anzahl<br />

<strong>der</strong> übergewichtigen Frauen und Männer<br />

verr<strong>in</strong>gerte sich nach vier Check-<br />

Ups jeweils um vier Prozent. Diese Verbesserungen<br />

zeigen e<strong>in</strong>deutig, dass<br />

Medical Check-Ups Maßstab und Motivation<br />

gleichermaßen s<strong>in</strong>d. Wer se<strong>in</strong>e<br />

gesundheitlichen Risikofaktoren kennt,<br />

ist motiviert, se<strong>in</strong>en Lebensstil erfolgreich<br />

umzustellen.<br />

Das Institut bietet e<strong>in</strong>en Check-Up<br />

nach Maß an, dass heißt <strong>der</strong> Basis<br />

Check-Up kann, je nach persönlichen<br />

Risikofaktoren, um Zusatzuntersuchun -<br />

gen ergänzt werden. Die Komplettuntersuchung<br />

von vier Fachärzten durchgeführt,<br />

nehmen mit Abschlussgespräch<br />

etwa sechs Stunden <strong>in</strong> Anspruch. EJH<br />

39


Gesundheitswirtschaft<br />

Allianz für schwache Herzen<br />

Herzschwäche ist die Todesursache Nummer 1<br />

Drei Hamburger Chefärzte nahmen sich dieses Problems an und beschlossen<br />

e<strong>in</strong>e Allianz für bessere Patientenversorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> norddeutschen<br />

Metropolregion. Hamburger Herztransplantationszentrum (HHZ) heißt<br />

diese neue Institution, die zwar ohne Aufnahme und OP-Saal auskommt,<br />

aber nicht ohne telemediz<strong>in</strong>ische Vernetzung, <strong>in</strong>novative Therapieoptionen<br />

und hausübergreifende Vertretungsregelungen.<br />

Prof. Dr. Michael Schmoeckel, Asklepios St. Georg, Prof. Dr. Dr. Hermann Reichen spurner,<br />

Universitäres Herzzentrum Hamburg, Prof. Dr. Friedrich-Christian Rieß, Albert<strong>in</strong>en<br />

Herzzentrum Hamburg (v.l.)<br />

Erfolge hängen stets von <strong>der</strong> Qualität<br />

<strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Behandlung ab. Herz -<br />

patienten können künftig vom gebündelten<br />

Know-how <strong>der</strong> Experten und <strong>der</strong><br />

Kooperation <strong>der</strong> beteiligten Häuser profitieren.<br />

„Das wertvolle Gut, Spen<strong>der</strong>herzen<br />

dem Richtigen e<strong>in</strong>zupflanzen<br />

und e<strong>in</strong>e optimale Nachversorgung zu<br />

gewährleisten, ist höchstes Ziel dieser<br />

Allianz“, so die drei Chefärzte bei e<strong>in</strong>er<br />

geme<strong>in</strong>samen Pressekonferenz im September<br />

<strong>in</strong> Hamburg.<br />

Für das erfolgversprechende Projekt<br />

zeichnen Prof. Dr. Dr. Hermann Reichen -<br />

spurner (Universitäres Herzzentrum<br />

Die mediz<strong>in</strong>ischen Leiter mit<br />

ihren Spezialistenteams s<strong>in</strong>d die<br />

beste Option für e<strong>in</strong>en Erfolg<br />

Hamburg), Prof. Dr. Friedrich-Christian<br />

Rieß (Albert<strong>in</strong>en Herzzentrum Hamburg)<br />

und Prof. Dr. Michael Schmoeckel<br />

(Asklepios St. Georg) verantwortlich. Die<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Leiter dieser drei führenden<br />

Kl<strong>in</strong>iken s<strong>in</strong>d mit ihren Spezialis -<br />

tenteams die beste Option für e<strong>in</strong>en<br />

Erfolg. Zurück geht diese neue Allianz<br />

40 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

auf e<strong>in</strong>e Idee von Prof. Dr. Dr. Reichenspurner,<br />

<strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Mitstreiter aus früheren<br />

geme<strong>in</strong>samen Tätigkeiten bestens<br />

Hamburgs Stellenwert bei <strong>der</strong><br />

Herztransplantation spielte bisher<br />

e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle<br />

kennt. Zum Erfolgsplan <strong>der</strong> Allianz<br />

gehört die Verbesserung des Rufs <strong>der</strong><br />

norddeutschen Region auf diesem speziellen<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Gebiet und <strong>der</strong><br />

Wunsch, mit den neuesten Entwicklungen<br />

Schritt zu halten.<br />

Hamburgs Stellenwert spielte bei<br />

Herztransplantationen bisher e<strong>in</strong>e eher<br />

untergeordnete Rolle. Bundesweit werden<br />

jährlich 380 Transplantationen <strong>in</strong><br />

24 Zentren durchgeführt. Im UHZ, das<br />

seit 26 Jahren aktiv ist, erfolgten <strong>in</strong><br />

diesem Jahr bis jetzt 24 E<strong>in</strong>griffe. Die<br />

Kooperation <strong>der</strong> drei Institutionen soll<br />

bewirken, dass für Patienten mit<br />

schwerster Herzschwäche e<strong>in</strong>e optimale<br />

Therapie gefunden wird. Die<br />

effektivste und erfolgversprechende<br />

Form soll <strong>in</strong> engster Abstimmung des<br />

alliierten Kompetenzteams <strong>in</strong> regel-<br />

mäßigen Therapiekonferenzen herausgefunden<br />

werden.<br />

Wie sehen die Schritte konkret aus?<br />

Für den Patienten bleibt zunächst alles<br />

wie bisher: Bei Beschwerden konsultiert<br />

er se<strong>in</strong>en Hausarzt. Bei Verdacht auf<br />

e<strong>in</strong>e Herzkrankheit wird er an den Kardiologen<br />

überwiesen. Erst wenn <strong>der</strong><br />

kardiologische Befund vorliegt, überweist<br />

ihn dieser Facharzt an e<strong>in</strong>e <strong>der</strong><br />

drei Kl<strong>in</strong>iken, um mit <strong>der</strong> Therapie zu<br />

beg<strong>in</strong>nen. „Dank mo<strong>der</strong>ner und schonen<strong>der</strong><br />

OP-Techniken wie <strong>der</strong> komplettarteriellen<br />

Bypassversorgung am schlagenden<br />

Herzen ohne Herzlungen-<br />

Masch<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> die Herzklappenrekonstruktion<br />

können heute auch Patienten<br />

mit schwerer Herzschwäche sicher und<br />

erfolgreich operiert werden. Oftmals<br />

wird so e<strong>in</strong>e Herztransplantation vermieden“,<br />

so Rieß.<br />

Die Implantation von Unterstützungssystemen<br />

soll <strong>in</strong> allen drei Herzzentren<br />

erfolgen, während e<strong>in</strong>e Herztransplantation<br />

als ultima ratio ausschließlich<br />

im UKE durchgeführt wird.<br />

Nach erfolgter Transplantation können<br />

die Patienten dann <strong>in</strong> allen drei Kl<strong>in</strong>iken<br />

weiterbehandelt werden.<br />

Neben <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Zielsetzung<br />

sehen die Ärzte auch den wirtschaftlichen<br />

Erfolg. In den 90er Jahren<br />

hatte das UKE auf dem Gebiet <strong>der</strong> Herztransplantation<br />

kaum Bedeutung. Zehn<br />

Jahre später rangiert das Institut h<strong>in</strong>ter<br />

Bad Oeynhausen, Berl<strong>in</strong>, München<br />

Neben <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Zielsetzung sehen die Ärzte auch<br />

den wirtschaftlichen Erfolg<br />

und Heidelberg bereits auf Rang fünf.<br />

Wie viele Transplantationen e<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>ik<br />

macht, hängt von <strong>der</strong> Warteliste ab. Je<br />

länger sie ist, desto mehr Spen<strong>der</strong>herzen<br />

werden von <strong>der</strong> Stiftung Eurotrans -<br />

plant zugewiesen. Die drei Ärzte wollen<br />

am UHZ <strong>in</strong> Hamburg öfter transplantieren,<br />

doch es gibt zu wenig Spen<strong>der</strong>herzen.<br />

„Wir haben dreimal mehr Pa -<br />

tienten, als wir operieren können“, sagt<br />

Reichenspurner. EJH


PR Gesundheitswirtschaft<br />

Die Planung und<br />

Berechnung <strong>der</strong> Altersvorsorge<br />

wird immer<br />

komplexer!<br />

Private Altersvorsorge <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> ist oft wie e<strong>in</strong> Bl<strong>in</strong>dflug ohne Navigationssystem.<br />

E<strong>in</strong>erseits fehlt es an e<strong>in</strong>em zuverlässigen Planungsfundament<br />

auf Grundlage aller Vermögenswerte und bestehen<strong>der</strong> Rentenansprüche<br />

(staatlich/privat), an<strong>der</strong>erseits s<strong>in</strong>d Berechnungen und Empfehlungen<br />

für den E<strong>in</strong>zelnen oft nicht nachvollziehbar und unterliegen<br />

somit dem E<strong>in</strong>druck <strong>der</strong> Willkür.<br />

Wer sich heute mit <strong>der</strong> Altersvorsorge<br />

ernsthaft ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzt wird erkennen,<br />

dass Lösungen aus <strong>der</strong> Westentasche<br />

nicht möglich s<strong>in</strong>d. Es bedarf e<strong>in</strong>er<br />

genauen Analyse <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen<br />

Situation. So kommt e<strong>in</strong>e fundierte Planung<br />

an <strong>der</strong> Berücksichtigung aller<br />

bestehenden Versorgungsansprüche<br />

(Renten, Kapitalbauste<strong>in</strong>e, Immobilien,<br />

disponible Vermögenswerte etc.) nicht<br />

vorbei. Zudem müssen Inflation und<br />

Steueraspekte während <strong>der</strong> Ansparund<br />

Rentenphase e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Klare Empfehlungen<br />

So <strong>in</strong>dividuell wie je<strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelne ist,<br />

muss auch das Vorsorgekonzept se<strong>in</strong>:<br />

Welcher Weg br<strong>in</strong>gt die meisten Vorteile<br />

(Basis-Rente, Riester-Rente, be -<br />

trieb liche Altersvorsorge, Privat-Rente,<br />

Fondssparplan)? Neben Rendite, Sicherheit<br />

und Anpassungsfähigkeit an sich<br />

än<strong>der</strong>nde Lebensumstände s<strong>in</strong>d es<br />

auch die qualitativen Entscheidungsparameter<br />

wie Kapitalwahlrecht, Ga -<br />

rantie und Vererbbarkeit, die das persönliche<br />

Konzept bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Ausblick auf 2012<br />

Im kommenden Jahr müssen klassische<br />

Lebens- und Rentenversicherer die<br />

Rech nungsgrundlagen für ihre Tarife<br />

anpassen. Das bedeutet, dass sich e<strong>in</strong><br />

Vertragsabschluss o<strong>der</strong> die Erhöhung<br />

e<strong>in</strong>es bestehenden Vertrages noch <strong>in</strong><br />

diesem Jahr beson<strong>der</strong>s lohnt. Und das<br />

nicht nur, weil e<strong>in</strong> früher Abschluss e<strong>in</strong>e<br />

längere Laufzeit bedeutet. Wer noch <strong>in</strong><br />

diesem Jahr e<strong>in</strong>en Vertrag zur Altersversorgung<br />

abschließt, kann weiterh<strong>in</strong><br />

vom höheren Garantiez<strong>in</strong>s profitieren.<br />

Ab nächstem Jahr s<strong>in</strong>kt <strong>der</strong> Garantiez<strong>in</strong>s<br />

von 2,25 auf 1,75 Prozent.<br />

Im kommenden Jahr wird die<br />

frühestmögliche Inanspruchnahme <strong>der</strong><br />

Altersrente (wenn alle sonstigen Vor-<br />

Altersvorsorge –<br />

bedarfsgerecht und<br />

<strong>in</strong>dividuell<br />

Vorsorgemanagement: 6 Schritte e<strong>in</strong>er strukturierten Vorsorgeberatung<br />

aussetzungen erfüllt s<strong>in</strong>d) vom 60. auf<br />

das 62. Lebensjahr angehoben. Da die<br />

gesetzliche Rentenversicherung <strong>in</strong> Zu -<br />

kunft nur noch e<strong>in</strong>e Grundversorgung<br />

bietet, s<strong>in</strong>d weitere Vorsorgemaßnahmen<br />

unerlässlich.<br />

E<strong>in</strong>e bedarfsgerechte Vorsorgeberatung<br />

sollte bei f<strong>in</strong>anzmathematischer<br />

Bewertung aller Zahlungsströme<br />

und unter den <strong>in</strong>dividuell gegebenen<br />

Daten die vorteilhafteste Lösung zur<br />

Ausf<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> Versorgungslücke<br />

ermitteln. Dabei sollten die steuerlichen<br />

und sozialversicherungsrechtlichen<br />

Gegebenheiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anspar- und<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Leistungsphase berücksichtigt<br />

werden. Die Systematik <strong>der</strong> Planung<br />

sollte nachvollziehbar und vorbildlich<br />

dokumentiert se<strong>in</strong>.<br />

Von daher ist es empfehlenswert,<br />

für diese Planungen e<strong>in</strong>en unabhän -<br />

gigen Vorsorgeberater zu wählen, <strong>der</strong><br />

objektiv berät und die Umsetzung <strong>der</strong><br />

erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen begleitet.<br />

Gern steht die Funk Vorsorgebe -<br />

ratung GmbH (www.funk-grupe.de)<br />

un ter stützend zur Seite. ■<br />

41


Aus dem Mitglie<strong>der</strong>kreis<br />

Gewerbeflächen und leer stehende Büros für Wohnraum nutzen!<br />

Prima Idee – aber, was zunächst verlockend kl<strong>in</strong>gt, muss<br />

unbed<strong>in</strong>gt zu allererst auf den Prüfstand. Nicht immer ist<br />

Umwandlung die beste Lösung. Hier punkten nur Projekte,<br />

die spezielle und entscheidende Kriterien erfüllen. Viele <strong>der</strong><br />

bisher gelungenen Vorhaben machen Mut und dass sich<br />

dieser Trend durch Erfolge bestätigt, beweist die Hamburger<br />

Garbe Gruppe, die bereits <strong>in</strong> zweiter Generation mit<br />

Christopher und Alexan<strong>der</strong> Garbe dem <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />

angehören.<br />

Im Wohnimmobilienmarkt ist Garbe<br />

seit mehr als 40 Jahren erfolgreich tä -<br />

tig. Dieser Geschäftsbereich umfasst<br />

den gesamten Entwicklungsprozess<br />

von <strong>der</strong> Grundstücksakquisition bis h<strong>in</strong><br />

zum Objektverkauf. Interessiert s<strong>in</strong>d<br />

private und <strong>in</strong>stitutionelle Anleger mit<br />

dem Blick auf mittlere bis exklusive Ob -<br />

jekte – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch Quartiersentwicklungen.<br />

Neuerd<strong>in</strong>gs hat sich<br />

dieser Geschäftszweig durch die erfolgversprechende<br />

Umwandlung alter Bü -<br />

ro gebäude <strong>in</strong> Wohnraum erweitert.<br />

Doch dieser Bereich hat se<strong>in</strong>e eigenen<br />

Gesetze. Hier e<strong>in</strong>ige Kernpunkte:<br />

Was eignet sich überhaupt zur Um -<br />

wandlung? Da ist zunächst die Lage von<br />

entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung. Nicht an<br />

jedem Standort läßt sich Wohnraum<br />

verkaufen. Bei <strong>der</strong> Auswahl e<strong>in</strong>er gu ten<br />

Wohnlage s<strong>in</strong>d Schulen, E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten,<br />

mediz<strong>in</strong>ische Versorgung,<br />

Grünflächen sowie unmittelbarer An -<br />

schluss an das öffentliche Nahverkehrs -<br />

netz entscheidend. Das vorhandene<br />

Ge bäude muss e<strong>in</strong>e Umnutzung erlauben,<br />

denn nicht jede Gebäudetiefe wird<br />

den Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht. Die Be -<br />

lichtungs- und Versorgungsstandards<br />

müs sen erfüllt se<strong>in</strong>, damit sich die In -<br />

vestition auch rentiert. Nach e<strong>in</strong>er<br />

Frankfurter Studie lassen sich gerade<br />

mal 13 Prozent <strong>der</strong> Kontorhäuser um -<br />

nutzen.<br />

In vielen Fällen ist <strong>der</strong> Wandel aber<br />

zu realisieren, behauptet Peter Niermann,<br />

Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />

im Hause Garbe. Nach se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schät-<br />

Goltste<strong>in</strong>-Forum <strong>in</strong> Köln-Bayenthal<br />

erfolgreich fertiggestellt<br />

Wohnraum aus<br />

Büro-Leerstand gew<strong>in</strong>nen<br />

42 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

zung lassen sich durch diesen Trend<br />

gleich zwei Probleme lösen: <strong>der</strong> Mangel<br />

an bezahlbarem Wohnraum und <strong>der</strong><br />

Leerstand von Büroflächen.<br />

Aktuell werden die ehemaligen<br />

Barmbeker Krankenhäuser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

attraktiven Wohnpark im Grünen um -<br />

gebaut, und im Bereich Vorsetzen, wo<br />

früher <strong>der</strong> Germanische Lloyd residierte,<br />

wird ebenso gearbeitet. Aber auch<br />

<strong>in</strong> Wandsbek, Barmbek, <strong>in</strong> <strong>der</strong> City Nord<br />

und im Verlauf des Wallr<strong>in</strong>gs sieht Niermann<br />

Möglichkeiten für Umwandlungsprojekte.<br />

Als gelungene Vorzeigeobjekte gilt<br />

das ehemalige Gaswerkareal <strong>in</strong> Altona/Bahrenfeld,<br />

das <strong>in</strong> den 90er Jahren<br />

zu e<strong>in</strong>em Wohn- und Gewerbegebiet<br />

wurde. O<strong>der</strong> auch das Falkenriedge län -<br />

de <strong>in</strong> Hoheluft, das sich Ende des vorigen<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts von den ehemaligen<br />

Kaiserwerther Straße <strong>in</strong> Düsseldorf <strong>in</strong> Realisierung<br />

Werkstätten <strong>der</strong> Straßen- und Eisenbahngesellschaft<br />

unter Erhaltung alter<br />

Gebäude <strong>in</strong> e<strong>in</strong> gemischtes Wohn- und<br />

Gewerbequartier verwandelte. Auch<br />

am Rhe<strong>in</strong> hat man Erfahrungen mit<br />

Umwidmungen sammeln können mit<br />

dem Hauptquartier von Johnson &<br />

Johnson <strong>in</strong> Düsseldorf und dem Goltste<strong>in</strong>-Forum,<br />

dem elfstöckigen Hochhaus<br />

<strong>in</strong> Köln, mit knapp 79 Mietwohnungen,<br />

Läden und Dienstleistern.<br />

Die Vorteile des „Redevelopment“<br />

s<strong>in</strong>d unübersehbar. Bei den Baukosten<br />

ist rund 1.800 Euro pro Quadratmeter<br />

dafür zu kalkulieren. Die Mieten entsprechen<br />

den Neubaumieten. Investoren<br />

können mit e<strong>in</strong>er Bruttorendite von<br />

etwa 5,5 Prozent rechnen. Auch wenn<br />

die leer stehenden Gebäude erst noch<br />

auf ihre Eignung genau zu prüfen s<strong>in</strong>d<br />

– es gibt sie reichlich. EJH


PR hit-Technopark Hamburg<br />

Ingenieure wandeln auf den<br />

Spuren von Sherlock Holmes<br />

Rout<strong>in</strong>ewerkstoffprüfungen und Schadensanalyse s<strong>in</strong>d die Dienst -<br />

leistungsangebote <strong>der</strong> Germanische Lloyd Prüflabor GmbH im hit-<br />

Technopark Hamburg. Und das ist ganz und gar ke<strong>in</strong>e langweilige<br />

Angelegenheit – detektivischer Spürs<strong>in</strong>n ist gefragt.<br />

Manchmal dr<strong>in</strong>gt etwas Lärm durch die<br />

Rolltore am Tempowerkr<strong>in</strong>g 11 <strong>in</strong> Hamburg.<br />

Es hört sich nach Hämmern und<br />

Sägen an, Geräusche wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Me -<br />

tall verarbeitenden Betrieb. So etwas<br />

Ähnliches macht <strong>der</strong> Mieter auch im<br />

h<strong>in</strong>tersten Eck des hit-Technopark, dem<br />

mit 100 kle<strong>in</strong>en und mittelständischen<br />

Unternehmen e<strong>in</strong>zigen privaten Technologiezentrum<br />

Hamburgs. Die GL-<br />

Prüflabor GmbH testet und analysiert<br />

als Dienstleister Werkstoffe und erstellt<br />

Schadensanalysen. In Zeiten weltweiter<br />

Produktionsstandorte mit unterschiedlichsten<br />

Qualitätsstandards s<strong>in</strong>d<br />

die Auftragbücher gut gefüllt.<br />

„2011 erwarten wir aus 25.000 Aufträgen<br />

e<strong>in</strong>en Umsatz von acht Millionen<br />

Euro“, sagt Manfred Feyer, <strong>der</strong> promovierte<br />

Ingenieur und Geschäftsführer,<br />

„unsere Kunden stammen aus dem<br />

Masch<strong>in</strong>en- und Anlagenbau, <strong>der</strong> Werkstoffherstellung<br />

sowie aus dem Automobil-<br />

und Schiffbau.“ Die GL-Prüflabore<br />

mit vier deutschen Standorten <strong>in</strong><br />

Mülheim, Herne, Stuttgart und seit<br />

2006 auch <strong>in</strong> Hamburg gehören zum<br />

Germanischen Lloyd, <strong>der</strong> seit 1867 für<br />

technische Sicherheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Seefahrt<br />

sorgt und se<strong>in</strong>e Ingenieurdienstleis -<br />

tungen <strong>in</strong>zwischen auch auf die Sektoren<br />

Öl, Gas und alternative Energien<br />

ausgedehnt hat. In den GL-Laboren s<strong>in</strong>d<br />

80 Mitarbeiter, davon 17 Ingenieure,<br />

mit den Werkstoffprüfungen befasst.<br />

„Werk stoffprüfer ist sogar e<strong>in</strong>e anerkannter<br />

Lehrberuf“, sagt Manfred Feyer<br />

und fügt e<strong>in</strong> wenig stolz h<strong>in</strong>zu, dass<br />

se<strong>in</strong> Unternehmen auch Auszubildende<br />

im hit-Technopark Hamburg und an<br />

den an<strong>der</strong>en Standorten beschäftige.<br />

Für die Prüfungen <strong>der</strong> Werkstoffe<br />

auf Basis <strong>in</strong>ternationaler Normen wurde<br />

unter an<strong>der</strong>em e<strong>in</strong>e Werkstatt zur<br />

Probenfertigung e<strong>in</strong>gerichtet, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Komponenten mit e<strong>in</strong>em Gewicht von<br />

bis zu drei Tonnen gehandhabt werden<br />

können. Außerdem verfügen die Prüf -<br />

<strong>in</strong>genieure über komplett ausgestattete<br />

Labore<strong>in</strong>richtungen für zerstörende<br />

und nicht zerstörende Prüfungen, Korrosionsversuche,<br />

Metallografie, Lichtmikroskopie,Rasterelektronenmikroskopie<br />

und Röntgen-Mikroanalyse.<br />

Werkstoffeigenschaften wie Festigkeit,<br />

Zähigkeit o<strong>der</strong> Härte, die die Ge -<br />

brauchs eigenschaften von Bauteilen<br />

o<strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>en maßgeblich bee<strong>in</strong>flussen,<br />

werden hier tagtäglich zu Hun<strong>der</strong>ten<br />

ermittelt.<br />

Neben <strong>der</strong> Rout<strong>in</strong>ewerkstoffprüfung,<br />

bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Kunde gemäß se<strong>in</strong>em<br />

speziellen Wunsch die Ermittlung dieser<br />

Werkstoffkennwerte <strong>in</strong> Auftrag gibt<br />

und zeitnah als dokumentierte Ergebnisse<br />

erhält, stellt die Schadensanalyse<br />

das an<strong>der</strong>e Standbe<strong>in</strong> des Dienstleis -<br />

tungsangebotes <strong>der</strong> Labore dar.<br />

Letzteres hat sehr viel mit krim<strong>in</strong>alistischem<br />

Spürs<strong>in</strong>n zu tun – die Ingenieure<br />

vom Gemanischen Lloyd Prüflabor<br />

wandeln hier auf den Spuren von<br />

Sherlock Holmes. Geschäftsführer Feyer<br />

nennt diese detektivische Tätigkeit<br />

gern „technische Pathologie“, da hier<br />

<strong>der</strong> Werkstoff als Datenträger des Scha-<br />

Prüfraum und<br />

Ultraschallprüfung<br />

dens fungiert und ihm im Labor die<br />

Geschichte se<strong>in</strong>es Versagens entlockt<br />

werden kann.<br />

Von welch gewaltigem Nutzen e<strong>in</strong>e<br />

Schadensuntersuchung se<strong>in</strong> kann, verdeutlicht<br />

Manfred Feyer an e<strong>in</strong>em Beispiel<br />

aus <strong>der</strong> Schiffstechnik. Bei nur kurz<br />

<strong>in</strong> Betrieb bef<strong>in</strong>dlichen Conta<strong>in</strong>erschiffen<br />

e<strong>in</strong>er Baureihe kam es gehäuft zum<br />

Bruch <strong>der</strong> sogenannten Laschstangen.<br />

Hierbei handelt es ich sich um Befestigungsstangen,<br />

die die Conta<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />

unteren Ebenen an Deck untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verb<strong>in</strong>den und somit dem Aufbau <strong>der</strong><br />

Ladung erst die notwendige Festigkeit<br />

geben. E<strong>in</strong>e Materialuntersuchung im<br />

Prüflabor ließ erkennen, dass unsachgemäße<br />

Fertigungsschweißungen als<br />

Ursache für das Versagen e<strong>in</strong>deutig<br />

identifiziert werden konnten. Der Eigner<br />

erhielt für alle betroffenen Schiffe<br />

neue Laschstangen im Wert von mehr<br />

als 500.000 Euro als Ersatz. Der Preis für<br />

die Untersuchung betrug nur e<strong>in</strong>en<br />

Bruchteil dieser Summe – wahrlich gut<br />

<strong>in</strong>vestiertes Geld. Andreas Eckhoff<br />

Germanischer Lloyd Prüflabor GmbH<br />

www.gl-group.com<br />

hit-Technopark<br />

www.hit-technopark.de<br />

43


<strong>Wirtschaftsrat</strong> Intern<br />

INFOS AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE HAMBURG<br />

IM ÜBRIGEN ...<br />

... ist für viele Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> direkte<br />

Austausch <strong>der</strong> wichtigste Grund für<br />

ihren Beitritt. Ihren Wunsch nach Kommunikation<br />

wollen wir künftig noch<br />

stärker berücksichtigen. Mit e<strong>in</strong>er Theaterbestuhlung<br />

wollen wir mehr Kontakt<br />

zum Referenten herstellen als es mit<br />

<strong>der</strong> Anordnung run<strong>der</strong> Esstische möglich<br />

ist. Den geselligen Teil des Abends<br />

wollen wir an Stehtische verlagern.<br />

Damit wird es noch leichter, mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>s Gespräch zu kommen und zwischen<br />

e<strong>in</strong>zelnen Gruppen zu wechseln.<br />

Wir hoffen, Ihnen wird dieses Konzept<br />

gefallen. Wir freuen uns auf Ihre Erfahrungsberichte.<br />

... ist das neue Layout das Ergebnis e<strong>in</strong>er<br />

Diskussion mit Fachleuten aus Werbung,<br />

PR und Verlagen, die uns im September<br />

beraten haben. Im Mittelpunkt<br />

unseres Bemühens, e<strong>in</strong> qualitativ an -<br />

sprechendes JOURNAL zu erstellen, stehen<br />

unsere Leser. Neben Nachrichten<br />

WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN<br />

LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Sebastian Freund<br />

PICON Hamburg<br />

Hamburg<br />

Sven Kl<strong>in</strong>genberg<br />

Geschäftsführer<br />

Kl<strong>in</strong>genberg Consult<strong>in</strong>g GmbH<br />

Hamburg<br />

Bernd Pawlitz<br />

Geschäftsführer<br />

ADFL GmbH<br />

Hamburg<br />

Kar<strong>in</strong> Prien MdHB<br />

Rechtsanwält<strong>in</strong> / Partner<strong>in</strong><br />

Prien & Asmussen Rechtsanwälte<br />

Hamburg<br />

Gerhard Röthl<strong>in</strong>ger<br />

Geschäftsführer<br />

ROECO Consult<strong>in</strong>g GmbH<br />

Hamburg<br />

Re<strong>in</strong>er Schmidt<br />

Hamburg<br />

ELWE Technik GmbH<br />

Creml<strong>in</strong>gen<br />

Christian Hassenste<strong>in</strong>-Krause<br />

Inhaber<br />

PRIMA Market<strong>in</strong>g Krause-Hassenste<strong>in</strong><br />

Ahrensburg<br />

Florian Hempel<br />

Leiter Market<strong>in</strong>g & Vertrieb<br />

E-Collection by o.m.t. GmbH<br />

Hamburg<br />

Bernd Kreikmann<br />

Geschäftsführer<br />

ELWE Technik GmbH<br />

Creml<strong>in</strong>gen<br />

Eike B. Kreikmann<br />

CFO<br />

ELWE Technik GmbH<br />

Creml<strong>in</strong>gen<br />

Bernd Repenn<strong>in</strong>g<br />

Stellv. Geschäftsführer<br />

E-Collection by o.m.t. GmbH<br />

Hamburg<br />

44 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />

aus unserem Landesverband und Be -<br />

richten über unsere Veranstaltungen<br />

soll das Journal künftig noch stärker<br />

den unternehmerischen Sachverstand<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>beziehen.<br />

Für diese Ausgabe haben wir e<strong>in</strong>e<br />

ganze Reihe von Autoren aus dem Mitglie<strong>der</strong>kreis<br />

gew<strong>in</strong>nen können. Wir<br />

bedanken uns für die Beiträge und hoffen,<br />

Ihnen damit viele <strong>in</strong>teressante<br />

Anregungen zu geben.<br />

Dem Magaz<strong>in</strong> se<strong>in</strong> neues Gesicht<br />

gegeben hat unser Grafiker Wolfgang<br />

Schlett. E<strong>in</strong> großer Dank geht auch an<br />

unser Mitgliedsunternehmen Copy-<br />

Druck für die großzügige För<strong>der</strong>ung<br />

jenseits re<strong>in</strong> kaufmännischer Betrachtungen.<br />

Sehr freuen würde es uns,<br />

wenn auch Sie 2012 diesem Beispiel folgen<br />

und mit Ihrer Anzeige den Mitglie<strong>der</strong>n<br />

unseres Landesverbandes auch<br />

weiterh<strong>in</strong> dieses Magaz<strong>in</strong> ermöglichen.<br />

Unser Streben, das Journal <strong>in</strong> ausgewählten<br />

Unternehmen und Hotels auszulegen,<br />

könnte e<strong>in</strong> weiterer Anreiz<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Wolfgang Voß<br />

Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />

Voß & Voß GmbH & Co. Service KG<br />

Aukrug<br />

... wünscht das ganze Team <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle<br />

Ihnen und Ihren Fami -<br />

lien e<strong>in</strong> frohes und gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und e<strong>in</strong>en guten Rutsch <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> erfolgreiches neues Jahr 2012.<br />

Nach e<strong>in</strong>er kurzen Pause zwischen<br />

den Feiertagen, an denen das Büro<br />

<strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle geschlossen<br />

bleibt, werden wir ab dem 2. Januar<br />

2012 wie<strong>der</strong> für Sie da se<strong>in</strong> und freuen<br />

uns schon jetzt, Sie spätestens zum<br />

Neujahrsempfang mit Friedrich Merz<br />

am 15. Januar wie<strong>der</strong> zu sehen.<br />

Nachlese<br />

Conrad Seiffert<br />

„Nichts geschieht ohne Risiko,<br />

aber ohne Risiko geschieht<br />

auch nichts“<br />

Walter Scheel


Vorschau Landesverband Hamburg<br />

Warum ich Mitglied<br />

im <strong>Wirtschaftsrat</strong> b<strong>in</strong><br />

„Familienunternehmer s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> für<br />

den wirtschaftlichen Erfolg <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

<strong>Deutschland</strong>, aber auch<br />

Norddeutschlands nicht mehr wegzudenken<strong>der</strong><br />

Faktor. An<strong>der</strong>s als viele Konzernunternehmen<br />

s<strong>in</strong>d sie auch so eng<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Region verwurzelt, dass sie maßgeblichen<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die regionale<br />

Wirtschaft, die regionale und Landespolitik<br />

haben, aber auch die kulturelle<br />

Szene ganzer Ortschaften und Regionen<br />

mit ihrem Engagement prägen.<br />

Gerade für diese Unternehmen ist es<br />

wichtig, kompetent mit an<strong>der</strong>en Familienunternehmern<br />

und <strong>in</strong>teressanten<br />

Personen parteiübergreifend über<br />

wirtschaftlich und politisch relevante<br />

Fragen zu diskutieren. An dieser Diskussion<br />

im Rahmen des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />

teilzuhaben ist Motivation und<br />

Ansporn für me<strong>in</strong>e Mitgliedschaft.“<br />

Prof. Dr. habil. Günther Strunk<br />

Wissenschaftlicher Leiter des Hamburger<br />

Instituts für Familienunternehmen<br />

und geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />

<strong>der</strong> Strunk Kolaschnik Anwalts- und<br />

Steuerberatungssozietät<br />

„Kontakte s<strong>in</strong>d für uns, die Amadeus<br />

FiRe AG, das Fundament, auf dem<br />

unsere Dienstleistung aufsetzt. Als<br />

Mitglied können wir nicht nur unser<br />

Netzwerk mit hochspannenden Persönlichkeiten<br />

erweitern, son<strong>der</strong>n auch<br />

<strong>in</strong> den Diskurs mit <strong>der</strong> Politik treten.<br />

Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> stellt für uns e<strong>in</strong>e<br />

ideale Möglichkeit dar, aktiv und zu -<br />

gleich gestaltend zu se<strong>in</strong>. Diese aktive<br />

Mitgestaltung <strong>der</strong> Politik ist für uns<br />

das Erfüllen <strong>der</strong> Verantwortung, die <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> breite <strong>der</strong> Gesellschaft zu Hause<br />

se<strong>in</strong> sollte.“<br />

Christian L<strong>in</strong>dner<br />

Area Manager, Amadeus FiRe AG<br />

VERANSTALTUNGSVORSCHAU<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

13. Dezember 2011<br />

Mittagsveranstaltung<br />

mit Hilmar Kopper,<br />

Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />

HSH Nordbank<br />

15. Januar 2012<br />

Neujahrsempfang<br />

„2012 – Schicksalsjahr für Europa und Amerika?“<br />

18. Januar 2012<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort<br />

Cornelia Herz stellt das Mamma-Zentrum Hamburg vor<br />

15. Februar 2012<br />

Abendveranstaltung<br />

<strong>der</strong> Landesfachkommission „Luft- und Raumfahrt“<br />

mit Staatssekretär Peter H<strong>in</strong>tze<br />

22. Februar 2012<br />

Pausengespräch<br />

mit Josef Kraus, Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Deutschen Lehrerverbandes<br />

1. März 2012<br />

Abendveranstaltung<br />

mit Prof. Dr. Bernhard Vogel,<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident a.D., Ehrenvorsitzen<strong>der</strong>,<br />

Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.<br />

20. März 2012<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort<br />

Vattenfall: Die zentrale Warte des Stromnetzes<br />

POLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />

24. Januar 2012<br />

Jörg Dräger, PhD,<br />

Mitglied des Vorstandes,<br />

Bertelsmann Stiftung<br />

16. Februar 2012<br />

Georg Mascolo, Chefredakteur,<br />

Der Spiegel<br />

JOUR FIXE FÜR MITGLIEDER<br />

12. Januar 2012<br />

Carl-Edgar Jarchow, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> des HSV<br />

9. Februar 2012<br />

Andreas Bartmann, Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter,<br />

Globetrotter Ausrüstung GmbH<br />

22. März 2012<br />

Björn Walter, Geschäftsführer, Dat<strong>in</strong>gcafé<br />

JUNIORENKREIS<br />

14. Februar 2012<br />

Dietrich Wersich MdHB<br />

Friedrich Merz<br />

Referent auf unserem<br />

Neujahrsempfang am<br />

15.1.2012<br />

Prof. Dr. Bernhard Vogel<br />

Abendveranstaltung am<br />

1. März 2011<br />

Jörg Dräger PhD<br />

POLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />

am 24. Januar 2012<br />

Än<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d möglich<br />

45<br />

Foto: Arne Weychardt, Hamburg


Editorial<br />

Innovation und Programm<br />

Haushaltskonsolidierung, Schul- und Energiepolitk<br />

werden den Landtagswahlkampf bestimmen<br />

Dr. Philipp Murmann<br />

Landesvorsitzen<strong>der</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

M<br />

it dem Vorstoß für e<strong>in</strong>e untere<br />

Lohnuntergrenze gestaltet die<br />

<strong>CDU</strong> e<strong>in</strong> Thema, das bislang hart<br />

umstritten war. Daher kommt es auf<br />

die konkrete Ausgestaltung an. Man<br />

muß bedenken, daß e<strong>in</strong>e überhöhte<br />

Lohnuntergrenze trifft die Schwächsten<br />

<strong>in</strong> unserer Gesellschaft und begenzt die<br />

Chancen für Ger<strong>in</strong>gqualifizierte. An<strong>der</strong>erseits<br />

muß <strong>der</strong> gezielten Ausbeutung<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e ausländischer Arbeitskräfte<br />

im Wettbewerb mit verantwortlichen<br />

kle<strong>in</strong>- und mittelständischen<br />

Unternehmen e<strong>in</strong> Riegel vorgeschoben<br />

werden. Wichtig ist daher, daß nicht die<br />

Politik, son<strong>der</strong>n die Tarifparteien die<br />

Lohnuntergrenze aushandeln und daß<br />

die Untergrenze nur <strong>in</strong> Kraft tritt, wenn<br />

es ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>slautende tarifliche Re -<br />

ge lung gibt. Mit e<strong>in</strong>er solchen verträglichen<br />

Lösung verr<strong>in</strong>gern sich auch die<br />

Chancen, daß nach e<strong>in</strong>em möglichen<br />

Regierungswechsel e<strong>in</strong> Gesetz verabschiedet<br />

wird, das – wie es beispielsweise<br />

die Grünen for<strong>der</strong>n – mit e<strong>in</strong>em<br />

flächendeckend politisch festgelegtem<br />

M<strong>in</strong>destlohn von 8,50 Euro unsere<br />

markt wirtschaftliche und tarifhoheitliche<br />

Ordnung aus den Angeln hebt.<br />

Haushaltskonsolidierung<br />

In Schleswig-Holste<strong>in</strong> stehen wir jetzt<br />

vor dem Landtagswahlkampf, <strong>der</strong> im<br />

Ergebnis zeigen wird, ob <strong>der</strong> historische<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Pfad <strong>der</strong> nachhaltigen<br />

Haushaltskonsolidierung vom Wähler<br />

erkannt und honoriert wird. Unsere<br />

Arbeit im Landesverband beschäftigt<br />

sich <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong>tensiv mit den Konsequenzen<br />

aus <strong>der</strong> e<strong>in</strong>geleiteten Energiewende.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e für Schleswig-<br />

Holste<strong>in</strong> ergeben sich hieraus Chancen,<br />

aber wir dürfen auch die Risiken beispielsweise<br />

für unseren Industriestand -<br />

ort nicht aus den Augen verlieren. Die<br />

nachfolgende Berichterstattung über<br />

unsere Aktivitäten zeigt, daß dieses<br />

Thema uns ebenso wie die Europadiskussion<br />

weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiv beschäfti-<br />

46 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />

gen muß. Aber auch bis zum Ende <strong>der</strong><br />

Legislaturperiode stehen noch wichtige<br />

Bereiche wie <strong>der</strong> des Denkmalschutzes<br />

und die Neuregelung des<br />

Glücksspiels auf <strong>der</strong> Agenda. Der <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />

hat sich hier mit eigenen Vorschlägen<br />

e<strong>in</strong>gebracht.<br />

Schulpolitik<br />

Schließlich müssen wir auch die programmatische<br />

Ausrichtung für die<br />

nächste Legislaturperiode <strong>in</strong>s Auge fassen.<br />

Dazu muß nach jahrelangen Strukturdebatten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulpolitik endlich<br />

e<strong>in</strong>e zielführende und konstruktive<br />

Qualitätsdiskussion geführt werden.<br />

E<strong>in</strong>en entscheidenden Ansatzpunkt<br />

haben wir mit unserer 9. bildungspolitischen<br />

Konferenz bei <strong>der</strong> Stiftung<br />

Louisenlund herausgearbeitet. Weitere<br />

lassen sich aus unserem umfassenden<br />

Strategiepapier zur Steigerung <strong>der</strong><br />

In no vationsfähigkeit für Schleswig-<br />

Holste<strong>in</strong> bei gebündelten Mittele<strong>in</strong>satz<br />

ableiten. Unsere Systeme – e<strong>in</strong>schließlich<br />

<strong>der</strong> Verwaltung von Land und Kommunen<br />

– bieten noch ganz erhebliche<br />

Effizienzreserven, die angesichts e<strong>in</strong>er<br />

fortgesetzten Haushaltskonsolidierung<br />

und e<strong>in</strong>em spürbar e<strong>in</strong>setzenden de -<br />

mo graphischen Wandel jetzt gehoben<br />

werden müssen. Zur Sicherung unseres<br />

Wohlstandes for<strong>der</strong>e ich Sie als unser<br />

Mitglied herzlich auf, an diesem Prozeß<br />

aktiv mitzuwirken.<br />

Dr. Philipp Murmann


9. bildungspolitische Konferenz bei <strong>der</strong> Stiftung Louisenlund am 19. September 2011 <strong>in</strong> Güby<br />

Qualität <strong>der</strong> Lehrer ...<br />

... als Schlüsselfaktor gegen<br />

den Fachkräftemangel<br />

Mehr Schulpraxis <strong>in</strong> das Lehrerstudium<br />

Seit Jahrzehnten ist die Schulpolitik von fö<strong>der</strong>aler Kle<strong>in</strong>staaterei, ideolo -<br />

gischem Aktionismus sowie schier unendlichen Schulstrukturde batten<br />

geprägt. Es ist höchste Zeit, diesen gordischen Knoten zu durchschlagen<br />

und den Blick frei zu machen auf die eigentliche Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

im globalen Wettbewerb, nämlich die Qualität <strong>der</strong> schulischen Ausbildung.<br />

Die Schlüsselrolle kommt dabei den Lehrern zu, <strong>der</strong>en Auslese,<br />

Aus-, Weiter- und Fortbildung bislang nicht annährend dem Anspruch<br />

gerecht wird, den die wichtigste Aufgabe <strong>in</strong> unserer Gesellschaft erfor<strong>der</strong>t.<br />

Auf dieser Grundlage hat die Landesfachkommission Bildung und<br />

Wirtschaft des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es unter <strong>der</strong> Leitung von Ulrich Wiethaup<br />

e<strong>in</strong> Lehrerleitbild entworfen, das als Grundlage für die zukünftige schulpolitische<br />

Diskussion dienen soll.<br />

Wie weit die Auffassungen zu den<br />

schul politischen Herausfor<strong>der</strong>ungen an<br />

dieser Stelle ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegen, zeigte<br />

die bildungspolitische Konferenz. Wäh -<br />

rend Helmut Landsiedel als zuständiger<br />

Abteilungsleiter des Bildungsm<strong>in</strong>is -<br />

teriums für berufliche Bildung und<br />

Lehrerbildung die Lehrerschaft fast<br />

durch weg als gut ausgebildet und mo -<br />

tiviert bezeichnete, beklagte die Präsident<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Flensburger Universität, Prof.<br />

Dr. Waltraud Wende, e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Verfall des Ansehens des Lehrerberufes.<br />

Die Gründe für diesen Ansehensverlust<br />

lieferte Professor Dr. Kurt<br />

Czerwenka von <strong>der</strong> Leuphana-Univer-<br />

sität Lüneburg, <strong>der</strong> Lehramtsstudenten<br />

wissenschaftlich untersucht hat und zu<br />

dem Ergebnis kommt, daß zum<strong>in</strong>dest<br />

je<strong>der</strong> fünfte Kandidat mit <strong>der</strong> Aufgabe<br />

potentiell überfor<strong>der</strong>t ist und zudem<br />

u. a. risikoscheue und sozial orientierte<br />

Persönlichkeiten den Beruf wählen.<br />

Folgende Ansatzpunkte leitet Professor<br />

Dr. Czerwenka daraus ab:<br />

■ Auswahlverfahren filtern ungeeignete<br />

und risikobehaftete<br />

Bewerber<br />

■ Status und höhere Bezahlung<br />

erleichtern e<strong>in</strong>e Bestenauslese<br />

■ Praxisbezüge <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung<br />

för<strong>der</strong>n pädagogische Erfolge<br />

■ eigenverantwortliche Schulen,<br />

Qualitätszirkel, Teamwork und<br />

Unterstützungssyteme erleichtern<br />

e<strong>in</strong>e systematische<br />

Personalentwicklung<br />

■ Beratungsmodelle, <strong>in</strong>terne und<br />

externe Beurteilungssysteme<br />

sowie Partnerschaften und Austauschmodelle<br />

mit schulfremden<br />

Instituten helfen bei <strong>der</strong> Kompetenzentwicklung<br />

Diese Ansatzpunkte wurden im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Diskussion allerseits als zielführend<br />

anerkannt. Daß man als<br />

Außen stehen<strong>der</strong> den Reformbedarf bei<br />

<strong>der</strong> Lehrerauslese und Ausbildung auch<br />

wesentlich grundlegen<strong>der</strong> sehen kann,<br />

47


9. bildungspolitische Konferenz bei <strong>der</strong> Stiftung Louisenlund am 19. September 2011 <strong>in</strong> Güby<br />

Norbert Basler<br />

„Es ist nicht zu begreifen,<br />

warum <strong>der</strong> Lehrer als wichtigster<br />

aller Berufe we<strong>der</strong> Zulassungshürden,<br />

noch Prüfungsauslese<br />

o<strong>der</strong> wettbewerbliche Leistungs -<br />

orientierung kenne“<br />

zeigt e<strong>in</strong> Vergleich mit den Systemen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Wirtschaft, den <strong>der</strong> Unternehmer<br />

Norbert Basler heranzog:<br />

Während praktisch je<strong>der</strong> Lehramtsstudent<br />

an <strong>der</strong> Universität Flensburg<br />

für das Studium angenommen werde,<br />

se<strong>in</strong>en Abschluß erhalte und später<br />

auch als Beamter e<strong>in</strong>gestellt werde, er -<br />

for<strong>der</strong>e das Ingenieurstudium Grund -<br />

lagenpraktika vor dem Studium, viele<br />

harte studienbegleitende Prüfungen<br />

im Vorstudium und umfangreiche<br />

Praktika für die Zulassung zum Hauptstudium.<br />

In <strong>der</strong> Konsequenz erhalte<br />

häufig von den ursprünglich Studierwilligen<br />

nur noch je<strong>der</strong> Zehnte se<strong>in</strong>en<br />

Abschluß.<br />

Dieser Ausleseprozeß setze sich<br />

anschließend <strong>in</strong> Bewerbungsgesprä -<br />

chen und „Assessments“ fort, die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

wettbewerblichen Arbeitswelt re gel -<br />

mäßig durch Leistungsbeurteilungen<br />

und Zielvere<strong>in</strong>barungen erneuert werden<br />

und vor allem regelmäßig auch<br />

Möglichkeiten eröffneten, sich wie<strong>der</strong><br />

vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu trennen. Basler verwies<br />

auf an<strong>der</strong>e Ausbildungsgänge für Me -<br />

di z<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> Piloten und fragte ab -<br />

Sektionssprecher Dr. Christopher Leptien<br />

(li) mit dem gastgebenden<br />

Prof. Dr. Werner Esser<br />

Helmut Landsiedel<br />

„Wir pürfen <strong>der</strong>zeit die<br />

Möglichkeiten dualer<br />

Ausbildungselemente“<br />

Ulrich Wiethaup<br />

Leiter <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />

Bildung und Wirtschaft<br />

„Wir sollten e<strong>in</strong>e durchgreifende<br />

Dualisierung <strong>der</strong> Lehrerausbildung als<br />

Innovationstreiber nutzen“<br />

schlie ßend, warum <strong>der</strong> Lehrerberuf als<br />

vielleicht wichtigster aller Berufe we<strong>der</strong><br />

Zulassungshürden, noch Prüfungsauslese<br />

noch e<strong>in</strong>e wettbewerbliche Leis -<br />

tungsorientierung kenne, son<strong>der</strong>n<br />

durch die Verbeamtung die Mängel im<br />

System auch noch zementiere. E<strong>in</strong> notwendig<br />

drastischer Systemwech sel bei<br />

<strong>der</strong> Lehrerausbildung müsse entsprechend<br />

flankierend werden durch e<strong>in</strong>e<br />

deutliche Anhebung <strong>der</strong> Entlohnung.<br />

Dabei dürfe man nicht dem Argument<br />

aufsitzen, daß dafür ke<strong>in</strong> Geld da sei,<br />

son<strong>der</strong>n zum e<strong>in</strong>en müßten die Folgekosten<br />

des jetzigen Sys tems erkannt<br />

48 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />

Prof. Dr. Waltraud Wende<br />

„Für die E<strong>in</strong>führung dualer<br />

Elemente <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehrerausbildung<br />

fehlen <strong>der</strong>zeit noch die<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen“<br />

Prof. Dr. Kurt Czerwenka<br />

„Je<strong>der</strong> fünfte Kandidat für die<br />

Lehrerausbildung ist tendenziell<br />

überfor<strong>der</strong>t“<br />

werden und zum an<strong>der</strong>en biete dieses<br />

noch unglaubliche Re serven, wenn man<br />

es effizient organisieren würde.<br />

In <strong>der</strong> Diskussion wurde herausgearbeitet,<br />

daß e<strong>in</strong>e Dualisierung <strong>der</strong> Lehrerausbildung<br />

e<strong>in</strong>e Reihe von grundlegenden<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungsmöglichkeiten<br />

bietet. Helmut Landsiedel signalisierte<br />

für das Bildungsm<strong>in</strong>isterium, daß man<br />

diese Möglichkeiten <strong>der</strong>zeit prüfe, wäh -<br />

rend Professor<strong>in</strong> Dr. Waltraut Wende<br />

an deutete, daß die auch von ihr ge wün -<br />

sch te E<strong>in</strong>führung dualer Elemente <strong>in</strong><br />

Flensburg noch nicht die notwendigen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen vorfände. Professor<br />

Dr. Kurt Czerwenka plädierte dafür,<br />

durch Praxissemester und Schul assis -<br />

tenzmodelle e<strong>in</strong>e Mischung von ge -<br />

blockten Modulen und e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Praxisbegleitung anzustre ben.<br />

Nach <strong>der</strong> Auffassung des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />

bestehen große Chancen,<br />

e<strong>in</strong>e durchgreifende Dualisierung des<br />

Studienganges mit Schulpraxis von An -<br />

fang an als Innovationstreiber zu nutzen,<br />

um das System <strong>der</strong> Lehrerauslese<br />

und Ausbildung fundamental zu mo -<br />

<strong>der</strong> nisieren. BZ<br />

E<strong>in</strong>drücke vom Internat (hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bibliothek) durften die Gäste wie <strong>in</strong> jedem Jahr bei<br />

e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>formativen Rundgang sammeln. U.a. dabei: die FDP-Landtagsabgeordnete<br />

Kirst<strong>in</strong> Funke, Mitglied des Bildungsausschusses (3. v.r.)


Eckernför<strong>der</strong> Nachrichten, 21. September 2011<br />

Fit an Band und Bildschirm<br />

Ausgerechnet das Management e<strong>in</strong>es Süßwarenherstellers übernimmt<br />

Verantwortung für e<strong>in</strong> firmen<strong>in</strong>ternes Gesundheitsprojekt. „Stressabbau<br />

und fit am Produktionsband“, so das Motto im Hause Nie<strong>der</strong>egger<br />

<strong>in</strong> Lübeck, das mit großer Begeisterung umgesetzt wird.<br />

Bei <strong>der</strong> Planung waren die AOK Schleswig-Holste<strong>in</strong>,<br />

die Fachhochschule Lü -<br />

beck und das Gesundheitsamt beteiligt.<br />

Alle Beteiligten haben e<strong>in</strong> Ziel: das<br />

Rentenalter bei guter Gesundheit erreichen.<br />

Nahtlos schließt das seit Herbst<br />

letzten Jahres e<strong>in</strong>geführte „Turnprojekt“<br />

an das erfolgreiche Raucherentwöhnungsprogramm<br />

an und stößt bei<br />

den Mitarbeitern, davon 80 Prozent<br />

Frauen, auf große Zustimmung.<br />

Die häufigsten Krankmeldungen<br />

verursachten <strong>der</strong> Bewegungsapparat,<br />

Herz-Kreislaufbeschwerden und die<br />

Atemwege. Nach <strong>der</strong> Umstellung des<br />

Kant<strong>in</strong>enangebotes und mit <strong>der</strong> nunmehr<br />

durchgeführten Mobilitätspause<br />

am Arbeitsplatz sowie dem konsequent<br />

durchgehaltenen Rauchverbaut ist <strong>der</strong><br />

Krankenstand merklich gesunken und<br />

die Fitness verbessert. Nach Aussage<br />

<strong>der</strong> Firmenleitung stieg <strong>der</strong> Wohlfühl -<br />

aspekt am Arbeitsplatz um sagenhafte<br />

40 Prozent.<br />

Das mittelständische Unternehmen<br />

<strong>in</strong> Lübeck wurde aufgrund se<strong>in</strong>er idealen<br />

Vorgaben vom Gesundheitsamt für<br />

das Projekt ausgewählt. In diversen<br />

Schulungen zum Thema Sitzen, Stehen,<br />

Heben und Tragen wurden die Mitarbeiter<br />

aus Büro und Herstellung aufgeklärt<br />

und Ausgleichsübungen zur<br />

Kräftigung und Dehnung <strong>der</strong> belasteten<br />

Muskelgruppen praktisch geübt<br />

und tra<strong>in</strong>iert. Die Übungen wurden <strong>in</strong><br />

die Arbeitsabläufe <strong>in</strong>tegriert und werden<br />

seitdem täglich regelmäßig wäh -<br />

rend <strong>der</strong> Arbeitszeit durchgeführt. Zu<br />

e<strong>in</strong>em Leistungsanstieg <strong>der</strong> Produktion,<br />

die <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> Son<strong>der</strong>schichten läuft,<br />

war allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e Auskunft zu be -<br />

kommen, gleichwohl bleibt <strong>der</strong> Schluss:<br />

Geht es den Mitarbeitern gut, geht es<br />

auch <strong>der</strong> Firma gut. EJH<br />

PR-BERICHT<br />

49


Podiumsdiskussion am 1. November <strong>in</strong> Husum und Mittagsgespräch am 31. Oktober <strong>in</strong> Itzehoe<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Energiewende:<br />

Aber <strong>der</strong> Weg wird teuer!<br />

von Wolfgang Buhmann<br />

Die Energiewende ist beschlossene Sache. Geographisch an vor<strong>der</strong>ster<br />

Front gelegen, ist Schleswig-Holste<strong>in</strong> gefor<strong>der</strong>t und entschlossen, bei<br />

den erneuerbaren Energien e<strong>in</strong>e Schrittmacherrolle zu übernehmen.<br />

Ob und wie sie funktionieren wird, ist aber noch vollkommen unklar.<br />

Der Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es hat die<br />

Chancen und Risiken zu se<strong>in</strong>em Veranstaltungsschwerpunkt am Ende<br />

des Jahres gemacht. Über die Flut <strong>der</strong> Thesen berichten wir auf den<br />

folgenden Seiten.<br />

Itzehoe/Husum. Unterschiedlicher<br />

konnten Positionen und Erwartungen<br />

nicht se<strong>in</strong>: Zwei Mal hatte <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />

an zwei aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> folgenden<br />

Tagen zu e<strong>in</strong>er Expertenrunde zum<br />

Thema Energiewende geladen: Am<br />

31. Oktober <strong>in</strong> Itzehoe sowie am 1. No -<br />

vem ber <strong>in</strong> Husum. Beim ersten Treffen<br />

prägte Skepsis die Gesprächsrunde,<br />

beim zweiten war es e<strong>in</strong>e fast eupho -<br />

rische Aufbruchsstimmung. Nur <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Punkt waren sich erstaunlicherweise<br />

alle Diskutanten e<strong>in</strong>ig. Es wäre<br />

nicht richtig, den weiteren Zubau von<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen, Solarscheunen und<br />

Biomassenanlagen so lange zurückzustellen,<br />

bis die Netze die produzierten<br />

Strommengen auch tatsächlich aufnehmen<br />

können. Denn e<strong>in</strong>es ist Fakt:<br />

Nicht nur, aber ganz beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong><br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> wird Ökostrom zur<br />

Zeit über die Nutzbarkeit h<strong>in</strong>aus produziert.<br />

An 107 Tagen mußten im letzten<br />

Jahr im Land zwischen den Meeren<br />

W<strong>in</strong>drä<strong>der</strong> wegen Netzüberlastung ab -<br />

50 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />

geschaltet werden. Dadurch wurden<br />

Ausfalleistungen <strong>in</strong> Höhe von zehn Millionen<br />

Euro an die W<strong>in</strong>dmüller fällig –<br />

Geld, das ihnen das Energieversorgungsunternehmen<br />

E.ON überweist,<br />

das es sich – dem gesetzlichen Auftrag<br />

folgend – aber von se<strong>in</strong>en Stromkunden<br />

zurückholt.<br />

Das Netzentgeld kommt<br />

– aber wie<br />

teuer wird es?<br />

16,5 Cent kostet den privaten Endverbraucher<br />

gegenwärtig im Durchschnitt<br />

e<strong>in</strong>e Kilowattstunde Strom. Nur 40 Prozent<br />

des Preises verbleiben beim Erzeuger,<br />

60 Prozent s<strong>in</strong>d staatlich verursacht<br />

und reguliert. Mit 3,5 Cent s<strong>in</strong>d im Mo -<br />

ment die Belastungen aus dem Erneu-


erbare-Energien-Gesetz (EEG) da bei. Sie<br />

sollen möglichst nicht steigen, wünschen<br />

sich alle Experten. Doch e<strong>in</strong>e Ga -<br />

rantie dafür können sie nicht abgeben.<br />

Ebenso sehr ist sicher, daß e<strong>in</strong> wie<br />

immer geartetes „Netzentgelt“ <strong>in</strong> ab -<br />

seh barer Zeit auf die Stromrechnung<br />

aufgeschlagen werden muß. Denn <strong>der</strong><br />

– unstreitig seit Jahren verschleppte –<br />

Netzausbau mit Kosten <strong>in</strong> Milliardenhöhe<br />

ist die ganz große Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

um die alternativen Energien von<br />

den Produzenten im Norden zu den<br />

Ver brauchern im Süden zu transportie -<br />

ren. Stefan Brumm, Leiter Unter neh -<br />

mensentwicklung <strong>der</strong> E.ON Hanse AG<br />

(Quickborn), erwartet bei den Netz ent -<br />

gelten neben steigenden Belas tun gen<br />

sogar regional unterschiedliche Strukturen.<br />

E<strong>in</strong> Pr<strong>in</strong>zip wie „E<strong>in</strong> An schluß, e<strong>in</strong><br />

Preis“, das vor <strong>der</strong> Deregulie rung <strong>der</strong><br />

Strommärkte beispielsweise <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

bei dem landesweiten<br />

Ener gieversorgungsunternehmen<br />

Schleswag von Glücksburg bis Helgoland<br />

unantastbares Geschäftspr<strong>in</strong>zip<br />

war, wäre damit endgültig passé.<br />

Netzausbau braucht<br />

Geld vom Kapitalmarkt<br />

Die erfor<strong>der</strong>lichen 3.600 Kilometer<br />

neue 380-kV-Leitungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

die nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

gesellschaftlichen Anstrengung<br />

bewerkstelligt werden können, räumt<br />

Dr. Christian Schneller, Leiter Public<br />

Affairs und Recht <strong>der</strong> TenneT TSO GmbH<br />

(Bayreuth) freimütig e<strong>in</strong>. Das nie<strong>der</strong>ländische<br />

Unternehmen hat im Zuge<br />

des von <strong>der</strong> EU verordneten „Unbundl<strong>in</strong>g“<br />

(die Trennung von Erzeugung und<br />

Dr. Christian Schneller:<br />

„Die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

ist nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samengesellschaftlichen<br />

Anstrengung zu<br />

bewerkstelligen.“<br />

Das Podium v.l.:<br />

Stefan Brumm (Leiter Unternehmensentwicklung E.ON Hanse AG);<br />

Landrat Dieter Harrsen, Mo<strong>der</strong>ator Andreas Eichler (Pressesprecher<br />

<strong>der</strong> Vestas GmbH), nordfrieslands Bundestagsabgeordneter Inbert Lieb<strong>in</strong>g,<br />

Dr. Mart<strong>in</strong> Grundmann (Geschäftsführer ARGE Netz GmbH & Co. KG)<br />

Ingbert Lieb<strong>in</strong>g MdB<br />

gab zu Bedenken, daß<br />

<strong>der</strong> Block <strong>der</strong> steuerlichen<br />

Abgaben auf den Strompreis<br />

die Preissteigerungspotentiale<br />

durch die<br />

Energiewende deutlich<br />

übersteigt<br />

Transport) das von Nord nach Süd<br />

durch <strong>Deutschland</strong> laufende Höchstspannungsnetz<br />

<strong>der</strong> E.ON übernommen.<br />

Alle<strong>in</strong> für den Anschluß von Offshore-<br />

W<strong>in</strong>dkraft hat TenneT bislang schon<br />

5,5 Milliarden Euro <strong>in</strong>vestiert. Bei e<strong>in</strong>em<br />

Unternehmenswert von knapp 1 Mrd.<br />

Euro sei aber auch klar, daß ohne das<br />

Engagement von Investoren vom Kapitalmarkt<br />

die Infrastruktur für die Energiewende<br />

nicht gebaut werden könne.<br />

Dem müßten Politik und Regulierungs -<br />

behörde Rechnung tragen, nicht nur bei<br />

den Renditen, son<strong>der</strong>n auch bei <strong>der</strong><br />

Vermeidung von Investitionshürden<br />

etwa aufgrund von Unbundl<strong>in</strong>g-Be -<br />

stimmungen.<br />

Neben <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierbarkeit neuer<br />

Infrastruktur stellt <strong>der</strong> Rückgang konventioneller<br />

und <strong>der</strong> Zubau witterungs -<br />

abhängiger Erzeugungskapazitäten die<br />

Stabilität des Systems auf harte Belas -<br />

tungsproben, so Dr. Schneller: Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

von Störungen und Ausfällen<br />

werde größer. Gab es 2003 im<br />

ganzen Jahr nur zwei kritische Netzsi-<br />

Erfahrungsaustausch:<br />

Stefan Brumm (E.ON Hanse AG)<br />

im Gespräch mit N<strong>in</strong>a Hildebrandt<br />

(Referent<strong>in</strong> Regionale Kooperation<br />

<strong>der</strong> Vattenfall Europe AG)<br />

bereits 300. Heute müßten die Netzbetreiber<br />

fast täglich regulierend <strong>in</strong> den<br />

Betrieb e<strong>in</strong>greifen bis h<strong>in</strong> zu Auffor<strong>der</strong>ungen<br />

an Kraftwerksbetreiber, fest e<strong>in</strong>geplante<br />

Kraftwerksrevisionen zu verschieben.<br />

Was geschieht, wenn <strong>in</strong> den<br />

nächsten zehn Jahren, wie politisch<br />

beschlossen, weitere 13.000 MW Kernkraftwerkskapazitäten<br />

ausfallen, ließ<br />

Schneller ohne weiteren Kommentar<br />

offen.<br />

Sicher ist: Wenn Netzausbau und<br />

Netzanpassung <strong>in</strong> dem Tempo voranschreiten<br />

wie <strong>in</strong> den vergangenen fünf<br />

Jahren, als gerade 90 von geplanten<br />

850 Kilometern fertiggestellt wurden,<br />

werden Ersatzkapazitäten nicht an -<br />

nähernd zeitgleich zur Verfügung stehen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs zeige gerade die Netz -<br />

ausbau <strong>in</strong>itiative <strong>der</strong> schleswig-holste<strong>in</strong>ischen<br />

Landesregierung, daß es auch<br />

an<strong>der</strong>s und besser gehe. Vor diesem<br />

H<strong>in</strong>tergrund hat <strong>der</strong> Bundestag das<br />

Netzausbaubeschleunigungsgesetz<br />

beschlossen.<br />

tuationen, waren es im letzten Jahr Bürger sollen frühzeitig<br />

<strong>in</strong> die Planung neuer<br />

Trassen e<strong>in</strong>bezogen werden<br />

In e<strong>in</strong>em sechsstufigen Verfahren sollen<br />

neue Netze bis zur Baureife ge -<br />

langen, erläuterte <strong>der</strong> nordfriesische<br />

<strong>CDU</strong>-Bundestagsabgeordnete Ingbert<br />

Lieb<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Husum das Pr<strong>in</strong>zip. Bereits <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> ersten Stufe würden betroffene<br />

Bürger e<strong>in</strong>bezogen, und am Ende werde<br />

jedes e<strong>in</strong>zelne Vorhaben als Gesetz<br />

geregelt se<strong>in</strong>. Davon verspricht sich <strong>der</strong><br />

Gesetzgeber e<strong>in</strong>en reibungsloseren Planungsverlauf.<br />

„Und“, so Lieb<strong>in</strong>g, „dann<br />

51


Podiumsdiskussion am 1. November <strong>in</strong> Husum und Mittagsgespräch am 31. Oktober <strong>in</strong> Itzehoe<br />

gilt das Gesetz und es entscheidet am<br />

Ende nicht mehr e<strong>in</strong> Gericht über die<br />

energiewirtschaftliche Notwendigkeit<br />

e<strong>in</strong>es Leitungsausbaus.“<br />

Bürgerbeteiligung ist überhaupt<br />

das Zauberwort <strong>in</strong> Nordfriesland.<br />

<strong>Deutschland</strong>s „klimafreundlichster<br />

Land kreis“, so Landrat Dieter Harrsen,<br />

ist stolz darauf, daß 90 Prozent se<strong>in</strong>er<br />

W<strong>in</strong>dparks als Modell des „Bürgerw<strong>in</strong>dparks“<br />

(Dithmarschen folgt mit –<br />

geschätzten – zehn bis 20 Prozent) konzipiert<br />

und realisiert s<strong>in</strong>d. Das habe die<br />

Akzeptanz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung („Erneuerbare<br />

Energien als vierte Säule <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Altersversorgung“) spürbar geför<strong>der</strong>t.<br />

Gleiches erhofft er sich von e<strong>in</strong>em – pa -<br />

rallelen – Modell „Bürgernetz“. Das aber<br />

ersche<strong>in</strong>t <strong>der</strong>zeit wenig realistisch, und<br />

<strong>in</strong>zwischen ist auch deutlich geworden,<br />

daß nicht je<strong>der</strong> Bürger gleichzeitig<br />

Landbesitzer ist – und damit auf das<br />

Anwerfen e<strong>in</strong>er weiteren Gelddruckmasch<strong>in</strong>e<br />

hoffen kann.<br />

Der ungehemmte Ausbau <strong>der</strong> er -<br />

neu erbaren Energien ist auch <strong>in</strong> ihrem<br />

Stammland Nordfriesland nicht ge -<br />

wollt. Dr. Mart<strong>in</strong> Grundmann, Ge -<br />

schäfts führer <strong>der</strong> ARGE Netz GmbH &<br />

Co. KG (Breklum), stellte klar, daß es<br />

hierfür klare gesetzliche Regelungen<br />

gibt. Er warb aber für den vorrangigen<br />

Ausbau <strong>der</strong> Onshore-W<strong>in</strong>dparks. Bei<br />

Offshore-W<strong>in</strong>dparks sei bis heute e<strong>in</strong><br />

Quelle: Netzentwicklungs<strong>in</strong>itiative Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

Etwa 60 Mitglie<strong>der</strong> und Gäste<br />

<strong>der</strong> Sektion Nordfriesland<br />

diskutierten über Netzausbau<br />

und Strompreise<br />

Durchbruch zu e<strong>in</strong>em verläßlichen<br />

Energielieferanten <strong>in</strong> nennenswertem<br />

Stil noch nicht gelungen, sie werden<br />

aber künftig e<strong>in</strong>e eigene Rolle spielen.<br />

Bei <strong>der</strong> Planung neuer Stromleitungen<br />

komme es darauf an, die Menschen<br />

mitzunehmen. Es werde, me<strong>in</strong>te Dr.<br />

Grund mann, auch darauf ankommen,<br />

den Menschen die Möglichkeit e<strong>in</strong>er<br />

f<strong>in</strong>anziellen Beteiligung an den Erlösen<br />

des Netzbetriebs <strong>in</strong> Aussicht zu stellen,<br />

um die Akzeptanz für den Netzausbau<br />

zu erreichen.<br />

Mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tegrierten<br />

Konzept drückt das<br />

Land aufs Tempo<br />

Primäres Kriterium bei <strong>der</strong> Planung<br />

neuer Stromleitungen müsse es se<strong>in</strong>,<br />

den Menschen die „Angst“ davor zu<br />

52 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />

Herbert Reul MdEP:<br />

„Die Energiewirtschaft<br />

ist e<strong>in</strong> gesamteuropäisches<br />

Arbeitsfeld.“<br />

Dr. Mart<strong>in</strong> Grundmann (li) und<br />

Dr. Gerold Neumann (Technischer<br />

Leiter Dispatch Energy Innovations<br />

GmbH) prüften nach <strong>der</strong><br />

Podiumsdiskussion Kooperationsmöglichkeiten<br />

nehmen. Mutmaßlich werde, me<strong>in</strong>te<br />

Dr. Grundmann e<strong>in</strong> wenig sybill<strong>in</strong>isch,<br />

wenn dabei die Möglichkeit e<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>anziellen<br />

Beteiligung <strong>in</strong> Aussicht steht,<br />

dieser Umstand nicht h<strong>in</strong><strong>der</strong>lich se<strong>in</strong>.<br />

Das Land Schleswig-Holste<strong>in</strong> selbst<br />

will weiter an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Energiewende<br />

marschieren. Gerade hat die<br />

Landesregierung e<strong>in</strong> „<strong>in</strong>tegriertes Energie-<br />

und Klimakonzept“ vorgelegt. Es<br />

sieht – möglichst im Rekordtempo –<br />

den Bau von 700 Kilometern neuer<br />

Höchst- und Hochspannungsleitungen<br />

vor. Im Mittelpunkt steht dabei e<strong>in</strong>e<br />

380-kV-Leitung von Nord nach Süd entlang<br />

<strong>der</strong> gesamten Westküste. Mit den<br />

Kreisen Dithmarschen, Ste<strong>in</strong>burg, P<strong>in</strong>neberg<br />

und Nordfriesland wurde deshalb<br />

e<strong>in</strong> Abkommen zur Bildung e<strong>in</strong>er<br />

Pilotregion zum Sammeln von Erfahrungen<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommunikation<br />

gebildet. Bislang dauerte die Planung<br />

neuer Leitungen bis zu zehn Jahre.<br />

Künftig sollen es nicht mehr als vier<br />

se<strong>in</strong>. Gel<strong>in</strong>gt die Umsetzung, ist Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister<br />

Jost de Jager überzeugt,<br />

kann das Land ab 2020 bis zu zehn Prozent<br />

des deutschen Strombedarfs aus<br />

regenerativen Quellen decken.<br />

Daß die Energiewirtschaft e<strong>in</strong> ge -<br />

samteuropäisches Arbeitsfeld ist, machte<br />

<strong>der</strong> Vorsitzende des Ausschusses für<br />

Industrie, Forschung und Energie im<br />

Europäischen Parlament, Herbert Reul,<br />

deutlich. Die EU strebt Nationen übergreifend<br />

bis 2020 e<strong>in</strong>en Anteil von 20<br />

Prozent an <strong>der</strong> Energieversorgung aus<br />

erneuerbaren Energien an. Vor diesem<br />

H<strong>in</strong>tergrund bedauerte er den deutschen<br />

Alle<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> <strong>der</strong> Energiewende<br />

außerordentlich. E<strong>in</strong> abgestimmtes Verfahren<br />

„könnte viel <strong>in</strong>telligenter se<strong>in</strong>“<br />

und hätte größere Erfolgsaussichten<br />

versprochen. Zugleich kritisierte er die


Husumer Nachrichten, 3. November 2011<br />

e<strong>in</strong>seitige Bevorzugung des Aspekts Klimaschonung<br />

vor den – gleichrangigen<br />

– Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Versorgungs -<br />

sicherheit und <strong>der</strong> Bezahlbarkeit. Auch<br />

wenn Belgien und Italien vor Kurzem<br />

die Bedeutung <strong>der</strong> Kernenergie für<br />

ihre Energieerzeugung relativiert hätten,<br />

ließ er ke<strong>in</strong>en Zweifel daran, daß<br />

<strong>Deutschland</strong> se<strong>in</strong>en Weg ziemlich alle<strong>in</strong><br />

geht: Frankreich, das zu 85 Prozent auf<br />

Atomstrom setzt, werde, schon wegen<br />

Die bislang übliche Berücksichtigung<br />

des Geschlechts als Risikofaktor <strong>in</strong> den<br />

Versicherungsverträgen ist e<strong>in</strong>e unzu -<br />

lässige Diskrim<strong>in</strong>ierung, urteilte <strong>der</strong> Eu -<br />

ropäische Gerichtshof (EuGH) <strong>in</strong> Luxemburg.<br />

Zur Begründung verweist <strong>der</strong><br />

EuGH auf die EU-Gleichstellungsrichtl<strong>in</strong>ie<br />

aus dem Jahr 2004. Sie verlange<br />

ge schlechts neutrale, sogenannte Uni -<br />

<strong>der</strong> CO 2 -Emissionsfreiheit ke<strong>in</strong>esfalls<br />

von <strong>der</strong> Kernenergie lassen. Und <strong>in</strong><br />

Polen stehe sie vor e<strong>in</strong>er Renaissance –<br />

mutmaßlich aus drei Anlagen und mit<br />

Mengen, die <strong>in</strong> absehbarer Zeit auch auf<br />

den deutschen Markt drängen werden.<br />

Für Ingbert Lieb<strong>in</strong>g wie für Andreas<br />

Eichler, Geschäftsführungsmitglied des<br />

Husumer W<strong>in</strong>dkraftanlagenherstellers<br />

Vestas <strong>Deutschland</strong> GmbH, <strong>der</strong> die Veranstaltung<br />

mo<strong>der</strong>ierte, ist das ke<strong>in</strong><br />

Unisex-Tarife ab Dezember 2012<br />

Die Kranken- und Leben-Versicherer müssen <strong>in</strong> Zukunft sogenannte<br />

Unisex-Tarife anbieten. Der Europäische Gerichtshof hat am 1.3.2011 entschieden,<br />

dass Versicherer ke<strong>in</strong>e unterschiedlichen Preise für Männer<br />

und Frauen verlangen dürfen.<br />

sex-Tarife, im Grundsatz schon ab dem<br />

21. Dezember 2007 und sehe e<strong>in</strong>e Überprüfung<br />

nach fünf Jahren, also am 21.<br />

Dezember 2012, vor.<br />

Bislang werden Versicherungstarife<br />

nach dem statistischen Risiko kalkuliert.<br />

Dabei spielt das Geschlecht häufig<br />

e<strong>in</strong>e zentrale Rolle. So bezahlen Frauen<br />

weniger für ihre Kfz-Haftpflicht, weil<br />

Anlaß, den e<strong>in</strong>geschlagenen Weg zu<br />

überdenken. We<strong>der</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e noch <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e fürchtet das Abwan<strong>der</strong>n energie<strong>in</strong>tensiver<br />

Industrien unter Kostenaspekten<br />

o<strong>der</strong> aus Gründen <strong>der</strong> Versorgungssicherheit.<br />

Er sei felsenfest<br />

davon überzeugt, sagte Lieb<strong>in</strong>g, daß<br />

<strong>Deutschland</strong> e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>ternationalen<br />

Trend gesetzt habe und nun von <strong>der</strong><br />

Spitzenposition aus vielfältigen wirtschaftlichen<br />

Nutzen ziehen könne. ■<br />

KURZNACHRICHT – VERSICHERUNGEN PR-BERICHT<br />

sie im Durchschnitt weniger Unfälle<br />

bauen. In <strong>der</strong> privaten Krankenversicherung<br />

s<strong>in</strong>d die Beiträge für Frauen<br />

dagegen häufig höher. Beson<strong>der</strong>s wichtig<br />

ist auch die um etwa fünf Jahre<br />

höhere statistische Lebenserwartung<br />

<strong>der</strong> Frauen: Sie führt zu günstigeren<br />

Bei trägen für e<strong>in</strong>e Risiko-Lebensversicherung,<br />

aber zu deutlich höheren<br />

Beiträgen für e<strong>in</strong>e private Rentenversicherung.<br />

Bestehende Verträge werden<br />

von <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung nicht betroffen se<strong>in</strong>.<br />

Auch Verträge, welche bis zum E<strong>in</strong>tritt<br />

<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung abgeschlossen werden,<br />

s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Unisex-Tarife und profitieren<br />

weiterh<strong>in</strong> von <strong>der</strong> jeweils günstigeren<br />

Situation. ■<br />

53


Podiumsdiskussion <strong>der</strong> Sektion Dithmarschen am 7. November 2011 <strong>in</strong> Husum<br />

Husumer Nachrichten, 3. November 2011<br />

Hochkarätige Podiumsteilnehmer v.l.:<br />

Frank Schnabel (Geschäftsführer Brunsbüttel Ports GmbH);<br />

André Ifflän<strong>der</strong> (Leiter Offshore-Projekte <strong>der</strong> wpd offshore solutions GmbH);<br />

Mo<strong>der</strong>ator Mart<strong>in</strong> Schmidt (Geschäftsführer w<strong>in</strong>dcomm schleswig-holste<strong>in</strong> e.V.);<br />

Hans-Jörn Arp MdL (Schleswig-Holste<strong>in</strong>s Mittelstandsbeauftragter);<br />

Wilfried Hube (Leiter Projektumsetzung Offshore EWE Energie AG) und<br />

Florian Würtz (Technischer Leiter Betriebe Offshore W<strong>in</strong>d <strong>der</strong> RWE Innogy GmbH<br />

54 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />

Nordfrieslands Landrat Dieter Harrsen<br />

(vorne Mitte) gab se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schätzung zu<br />

den künftigen Offshore-Projekten ab:<br />

„Wir müssen jetzt Infrastruktur anbieten,<br />

um <strong>in</strong> den nächsten Jahrzehnten vom<br />

offshore-Boom profitieren zu können“


Unternehmensbesuch <strong>der</strong> Sektion Schleswig/Flensburg am 3. November 2011<br />

Hauptgesellschafter Dr. Georg Jürgensen<br />

(li) mit Sektionssprecher Hans-Peter Kjer<br />

(Hausverwaltung Kjer, Flensburg)<br />

Die M. Jürgensen GmbH & Co KG <strong>in</strong><br />

Sörup (Kreis Schleswig-Flensburg) ist<br />

e<strong>in</strong> weltweit führen<strong>der</strong> Hersteller von<br />

Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>laufbuchsen für mittelschnellaufende<br />

Viertaktmotoren. Das Unternehmen<br />

beschäftigt 320 Mitarbeiter<br />

und setzt jährlich rund 30 Millionen<br />

Euro um. Die Produkte werden vor<br />

allem für Diesel-, Gas- sowie Dual-Fuel-<br />

Motoren und Kolbenkompressoren e<strong>in</strong>gesetzt,<br />

aber auch im Anlagenbau und<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Petrochemie. Zentrale Anwendungsgebiete<br />

s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en Antriebsund<br />

Nebenaggregate für die Schiffahrt<br />

– von <strong>der</strong> Schnellfähre über Conta<strong>in</strong>erfrachter<br />

bis zum Ocean-L<strong>in</strong>er „Queen<br />

Mary II“. Zum an<strong>der</strong>en werden Laufbuchsen<br />

für stationäre dezentrale<br />

Kraft stationen, Lokomotivmotoren,<br />

Anlaßluft- und Kolbenkompressoren<br />

sowie Kältekompressoren hergestellt.<br />

Als Basis se<strong>in</strong>es Erfolges bezeichnet das<br />

Unternehmen mo<strong>der</strong>nste Verfahrenstechnologien,<br />

exzellente Kundenbetreuung,<br />

jahrzehntelange Entwicklungspartnerschaften<br />

mit se<strong>in</strong>en Kunden<br />

sowie exzellente Mitarbeiter.<br />

Die Gießerei von M. Jürgensen produziert<br />

jährlich 18.000 Tonnen Guß teile<br />

und verbraucht jährlich mehr als 20<br />

Gigawattstunden Strom. Das entspricht<br />

rund drei Vierteln des Gesamtenergieverbrauchs<br />

von M. Jürgensen und dem<br />

durchschnittlichen Stromverbrauch von<br />

knapp 4.000 deutschen Haushalten.<br />

Anläßlich e<strong>in</strong>es Unternehmensbesuchs<br />

<strong>der</strong> Sektion Schleswig/Flensburg des<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong>es sprach das „Mitglie<strong>der</strong>magaz<strong>in</strong>“<br />

mit Andreas Willim, dem<br />

geschäftsführenden Gesellschafter von<br />

M. Jürgensen, über die Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Energiewende.<br />

Die Sektion Schleswig/Flensburg erhielt die Chance, die Gießerei M. Jürgensen<br />

exklusiv kennenzulernen.<br />

Interview<br />

Wolfgang Buhmann<br />

mit Andreas Willim zur<br />

aktuellen Energiepolitik<br />

Andreas Willim<br />

Frage: 2011 war <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> das Jahr<br />

<strong>der</strong> „Energiewende“. Wie überraschend<br />

kam für Sie dieser politische 180-Grad-<br />

Schwenk und wie können Sie damit<br />

umgehen?<br />

Willim: Damit war natürlich auch für<br />

uns überhaupt nicht zu rechnen. Dieser<br />

Richtungswechsel hat massive Konsequenzen<br />

für uns als energie<strong>in</strong>tensives<br />

Unternehmen.<br />

Frage: Das heißt, an Ihrem Strombezug<br />

hat sich nichts geän<strong>der</strong>t?<br />

Willim: Wir haben langfristige Verträge<br />

mit unserem Stromversorger. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

hat sich die EEG-Zulage dramatisch<br />

erhöht. Wir werden <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

mit 980.000 Euro mehr als das Doppelte<br />

für die EEG-Zulage zahlen als im<br />

Vorjahr.<br />

Frage: Aber es heißt doch, die Regierung<br />

wolle strom<strong>in</strong>tensiven mittelständischen<br />

Unternehmen, die wie Sie <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em starken <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerb<br />

stehen, die Mehrkosten von <strong>der</strong><br />

Hand halten.<br />

Willim: Für Großunternehmen stimmt<br />

das, nicht aber für Mittelständler wie<br />

uns. Wir erfüllen zwar bereits zwei Kriterien,<br />

um den Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> Härtefallregelung<br />

zu genügen. Knapp ist es<br />

aktuell aber beim dritten Kriterium,<br />

wonach die Stromkosten 14 Prozent <strong>der</strong><br />

Bruttowertschöpfung ausmachen müssen.<br />

Da bef<strong>in</strong>den wir uns direkt auf <strong>der</strong><br />

Grenze.<br />

Fortsetzung auf Seite 56<br />

55


Unternehmensbesuch am 3. November 2011 | Neues aus dem Mitglie<strong>der</strong>kreis<br />

Fortsetzung von Seite 55<br />

Frage: Da bietet sich doch e<strong>in</strong>e Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Produktion förmlich als<br />

Ausweg an…<br />

Willim: Das ist für uns ke<strong>in</strong>e Option.<br />

Denn erstens haben wir Lieferverpflich -<br />

tungen gegenüber unseren Kunden.<br />

Und zweitens wollen wir Arbeitsplätze<br />

sichern und weiter wachsen.<br />

Frage: Sehen Sie denn e<strong>in</strong>e Chance, die<br />

Politik auf das Missverhältnis aufmerk -<br />

sam zu machen?<br />

Willim: Alle<strong>in</strong> können wir es nicht, aber<br />

wir gehen den Weg über die Verbände.<br />

Der Bundesrat war auch schon so weit,<br />

die Diskrim<strong>in</strong>ierung des Mittelstands<br />

gegenüber <strong>der</strong> Groß<strong>in</strong>dustrie zu beseitigen.<br />

Lei<strong>der</strong> dümpelt die von uns angestoßene<br />

Novelle <strong>der</strong>zeit noch ergebnislos<br />

im Bundestag herum.<br />

Frage: Aber die EEG-Umlage geht doch<br />

ausschließlich zu Lasten Ihres Ergebnisses...<br />

Willim: Genau. Und weil das so offenkundig<br />

falsch und ungerecht ist, b<strong>in</strong> ich<br />

sicher, daß sich die Politik <strong>in</strong> unserem<br />

S<strong>in</strong>ne bewegen wird.<br />

Frage: Wie beurteilen Sie denn die Versorgungssicherheit.<br />

Bislang steht ja nur<br />

fest, wann Erzeugungskapazitäten ab -<br />

ge schaltet werden, nicht aber, wann<br />

neue zur Verfügung stehen?<br />

Willim: Kurzfristig erwarte ich ke<strong>in</strong>e<br />

Probleme. Wir haben e<strong>in</strong>e Notstromversorgung,<br />

die bei Stromausfällen die<br />

Produktion sichert.<br />

Frage: Und wenn Sie längerfristig planen?<br />

Willim: Ich denke, die Versorgung ist<br />

nicht gefährdet. Wir könnten aber notfalls<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres e<strong>in</strong>e autarke<br />

Stromversorgung aufbauen. Das<br />

wäre allerd<strong>in</strong>gs sehr teuer und wird<br />

wohl nicht nötig se<strong>in</strong>.<br />

Frage: Auch nicht, wenn sich abzeichnet,<br />

daß die erfor<strong>der</strong>lichen Netze un -<br />

erwartet teuer und obendre<strong>in</strong> nicht<br />

recht zeitig fertig werden?<br />

Willim: Daß <strong>der</strong> Netzausbau extrem<br />

teuer wird, ahnen wir. Wir rechnen auch<br />

mit weiter steigenden Energiekosten.<br />

Aber wir fühlen uns hierauf gut vor<br />

bereitet. ■<br />

Wirtschaftsakademie:<br />

30 Stipendien für Europa-Praktika<br />

Kiel. Die Wirtschaftsakademie Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

vergibt ab sofort 30 Stipendien<br />

an Jugendliche, die während<br />

ihrer Ausbildung e<strong>in</strong> Praktikum <strong>in</strong> ei -<br />

nem europäischen Land absolvieren<br />

wollen. Das auf vier Wochen konzipierte<br />

Angebot richtet sich an Auszubilden -<br />

de im Tourismus, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gastronomie<br />

und im kaufmännischen Bereich, weil<br />

hier Mobilität, <strong>in</strong>terkulturelles Verständnis<br />

und Fremdsprachenkenntnisse<br />

beson<strong>der</strong>s gefragt s<strong>in</strong>d. Weitere Auskünfte<br />

s<strong>in</strong>d bei Sibille Fuhrken und Stephan<br />

Jung (Tel. 04821-7702514) o<strong>der</strong> im<br />

Internet unter www.fit-fuer-das-ausland.de<br />

zu erhalten. WB<br />

Mitglied seit 2002<br />

rekord-fenster+türen<br />

GmbH & Co. KG: Kitzmann regelt<br />

Unternehmensnachfolge<br />

Dägel<strong>in</strong>g/Kreis Ste<strong>in</strong>burg. Der Fens terund<br />

Haustürenhersteller rekord-fenster+türen<br />

GmbH & Co. KG hat die<br />

Weichen für die Zukunft des Unternehmens<br />

gestellt. Der langjährige Ge -<br />

schäfts führer Stephan Golde, <strong>der</strong> auf<br />

<strong>in</strong>sgesamt fast 20 Jahre Erfahrung im<br />

Unternehmen zurückblickt, wird Kommanditist<br />

bei <strong>der</strong> Gesellschaft, und<br />

Paul-Robert Kitzmann, jüngster Sohn<br />

des Hauptgesellschafters Jochen Kitzmann,<br />

wird mittelfristig die Familientradition<br />

des <strong>in</strong>habergeführten Unternehmens<br />

fortführen. rekord fertigt seit<br />

mehr als 90 Jahren mit zurzeit 250 Mitarbeitern<br />

Fenster und Türen <strong>in</strong> klassischer<br />

Handwerkskunst. Schwerpunkte<br />

<strong>der</strong> aktuellen Produktentwicklung s<strong>in</strong>d<br />

die Bereiche Energieeffizienz, Sicherheit<br />

und Design. So bieten die neuen Fenstervarianten<br />

„ligno/blue“ und „quadro<br />

blue“ bei gleichzeitiger Wärmeaufrüstung<br />

optimalen E<strong>in</strong>bruchsschutz. E<strong>in</strong><br />

virtuell und <strong>in</strong>tuitiv bedienbarer Haustürplaner<br />

erlaubt es dem Kunden, auf<br />

<strong>der</strong> firmeneigenen Homepage, jedes<br />

kle<strong>in</strong>ste Detail vom Rahmen bis zum<br />

Türknauf selbstständig zu gestalten.<br />

Mitglied seit 1981<br />

56 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />

NEUES AUS DEM MITGLIEDERKREIS<br />

Danfoss Silicon Power GmbH:<br />

Re<strong>in</strong>raumproduktion jetzt <strong>in</strong><br />

Flensburg<br />

Flensburg/Schleswig. Die Vorbereitungen<br />

für den Umzug von Danfoss Silicon<br />

Power von Schleswig nach Flensburg<br />

stehen kurz vor dem Abschluß. Weil das<br />

schnell wachsende Unternehmen an<br />

<strong>der</strong> Schlei räumlich an se<strong>in</strong>e Grenzen<br />

gestoßen war, entschloß es sich vor<br />

e<strong>in</strong>em Jahr zum Wechsel <strong>in</strong> die frei ge -<br />

wordene Motorola-Immobilie <strong>in</strong> die<br />

Nachbarstadt. Nicht nur angesichts des<br />

zukunftssicheren Arbeitsplatzes zieht<br />

die Schleswiger Belegschaft mit, teilte<br />

Danfoss Silicon Power mit. Es würden<br />

auch neue Mitarbeiter e<strong>in</strong>gestellt. Seit<br />

Anfang Oktober werden die ersten Produktionsanlagen<br />

im Re<strong>in</strong>raum aufgestellt.<br />

„Obwohl die Räumlichkeiten<br />

mo<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d und bereits für die Fertigung<br />

von Elektronik genutzt wurden“,<br />

so Verwaltungsratschef Claus A. Petersen,<br />

„müssen sie für die Re<strong>in</strong>raumproduktion<br />

vorbereitet werden, um den<br />

hohen TS-16949-Qualitätsstandards <strong>der</strong><br />

Produktion von Power-Modulen zum<br />

Beispiel für die Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />

gerecht zu werden.“ Ergebnis des Um -<br />

zugs ist unter an<strong>der</strong>em die Verdoppelung<br />

<strong>der</strong> Flächen für Produktion, Logis -<br />

tik und Büros auf zunächst 9.000 Quadratmeter.<br />

Das Raumangebot läßt auch<br />

die für nach 2015 erwartete Expansion<br />

am selben Standort zu. WB<br />

Mitglied seit 2011<br />

Hans Schütt Immobilien GmbH:<br />

Neues Leben <strong>in</strong> Kiel<br />

E<strong>in</strong>e spürbare Belebung des Marktes<br />

sowohl für Gewerbe- als auch für Wohnimmobilien<br />

registriert die Hans<br />

Schütt Immobilien GmbH (Kiel) <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Landeshauptstadt. Die Stadt baue ihre<br />

Position als Oberzentrum <strong>der</strong> Region<br />

erkennbar aus und gerate damit zu -<br />

sehends <strong>in</strong> den Fokus überregional tä -<br />

tiger Investoren, stellt das Unternehmen<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er jüngsten Marktübersicht<br />

fest. So würden das zu Jahresbeg<strong>in</strong>n<br />

von <strong>der</strong> Stadt Kiel verabschiedete „Ge -<br />

samtstädtische E<strong>in</strong>zelhandelskonzept<br />

(GEEK)“ und <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Hamburger<br />

Matrix Immobilien AG durchgeführte<br />

Neubau des Shopp<strong>in</strong>g-Centers „Nord-


NEUES AUS DEM MITGLIEDERKREIS<br />

licht“ auf dem alten Karstadt-Gelände<br />

mitten <strong>in</strong> <strong>der</strong> City den <strong>in</strong>nerstädtischen<br />

E<strong>in</strong>zelhandel stärken. Davon könne e<strong>in</strong>e<br />

Initialzündung zur weiteren Attrak -<br />

tivitätssteigerung <strong>der</strong> bisherigen Ia-<br />

Lagen ausgehen.<br />

Knapp, so <strong>der</strong> geschäftsführende<br />

Gesellschafter Klaus H. Schütt, werden<br />

zum Verkauf stehende Mehrfamilienhäuser.<br />

Beson<strong>der</strong>s gefragt seien Objekte<br />

aus <strong>der</strong> Kaiserzeit mit Stuckfassaden<br />

<strong>in</strong> zentralen Lagen sowie <strong>in</strong> Uni-Nähe.<br />

Als typische Nachfrager träten aus Investoren<br />

aus <strong>der</strong> Metropolregion Hamburg<br />

auf, weil <strong>der</strong> dortige Markt kaum<br />

noch über e<strong>in</strong> annehmbares Angebot<br />

verfügt. Auf dem Westufer werden im<br />

Schnitt elf, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spitze bis zu 15 Jahres -<br />

nettokaltmieten gezahlt. Auf dem –<br />

weniger gefragten – Ostufer liegt <strong>der</strong><br />

Wert beim 8,5-bis Zehnfachen.<br />

Diese Situation spiegelt sich auch<br />

im Mietwohnungsmarkt. Auf dem Ost -<br />

ufer werden bei stagnieren<strong>der</strong> Nachfrage<br />

4,50 bis fünf Euro netto/kalt pro<br />

Quadratmeter bezahlt; auf dem Westufer<br />

liegt <strong>der</strong> durchschnittliche Mietz<strong>in</strong>s<br />

je nach Ausstattung zwischen 5,20 und<br />

6,70 Euro. Was e<strong>in</strong>deutig fehlt, so<br />

Schütt, ist bezahlbarer Wohnraum für<br />

Studenten. Dieses Defizit habe das jetzt<br />

laufende W<strong>in</strong>tersemester 2011/12 aufgedeckt.<br />

WB<br />

Mitglied seit 2001<br />

FahnenFleck GmbH & Co. KG:<br />

E<strong>in</strong> Flaggenmeer fürs Filmfestival<br />

P<strong>in</strong>neberg. Wann immer e<strong>in</strong>e Großveranstaltung<br />

mit Wimpeln, Flaggen und<br />

Bannern auf sich aufmerksam macht:<br />

FahnenFleck ist meist dabei. Erst vor<br />

kurzem verantwortete das P<strong>in</strong>neberger<br />

Unternehmen die Rundum-Ausstattung<br />

des Filmfests Hamburg mit Flaggen,<br />

Bannern, Displays und Merchandis<strong>in</strong>g-Artikeln.<br />

Ende September/An -<br />

fang Oktober stand die Veranstaltung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Hansestadt <strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt sechs<br />

K<strong>in</strong>os sowohl im Zeichen großer Regisseure<br />

als auch <strong>der</strong> Debüts junger deutscher<br />

und <strong>in</strong>ternationaler Filmemacher.<br />

FahnenFleck konzipierte und lieferte<br />

dafür e<strong>in</strong> <strong>in</strong> sich geschlossenes Produktpaket:<br />

300 bedruckte T-Shirts, 48<br />

so genannte Hisshochflaggen für diver-<br />

se Standorte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Innenstadt und am<br />

Allendeplatz, vier Sponsoren- und Fotowände<br />

für Premierenvorstellungen,<br />

acht Lichtmastbanner <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>in</strong>delallee<br />

sowie zehn Banner für die begleitende<br />

Kaufhof-Aktion. Beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit<br />

erregte e<strong>in</strong> 4 mal 30<br />

Meter großer Riesenbanner am Gr<strong>in</strong>delhochhaus.<br />

Auch als Sponsor unterstützte<br />

Fahnen Fleck das Filmfestival –<br />

mit 1.000 Schlüsselbän<strong>der</strong>n, die <strong>in</strong> W<strong>in</strong>deseile<br />

vergriffen waren. WB<br />

Mitglied seit 1980<br />

Consens Bautechnik GmbH:<br />

Maritime Fassaden für<br />

Flensburgs Sonnenseite<br />

Flensburg/Kiel. In e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> attraktivs -<br />

ten Lagen <strong>der</strong> Flensburger Innenstadt,<br />

auf <strong>der</strong> Sonnenseite <strong>der</strong> Förde, entstehen<br />

auf dem Gelände des alten Kailagerhauses<br />

hochwertige City-Wohnungen.<br />

Sie bieten e<strong>in</strong>en phantastischen<br />

Ausblick über das Wasser auf die Altstadt.<br />

Aus <strong>der</strong> maritimen Leitidee, das<br />

Bockholdt Gebäudedienste KG:<br />

Die Spi<strong>der</strong>männer s<strong>in</strong>d los<br />

E<strong>in</strong>zigartige Bewegungsfreiheit: Bockholdt-Industriekletterer<br />

Lübeck. Weil Platz gleich Geld ist, hat<br />

<strong>der</strong> Mensch begonnen, <strong>in</strong> die Höhe zu<br />

bauen. Dabei bedarf das Dachgeschoß<br />

<strong>der</strong>selben Wartung und Pflege wie das<br />

Sockelgeschoß. Nicht jede Leiter ist so<br />

hoch, daß die Arbeiten vom Erdboden<br />

aus ausgeführt werden können. Und<br />

Gelände städtebaulich und gestalterisch<br />

„aufzuräumen“, entstand <strong>der</strong><br />

Name „Klarschiff“. Das Architektenbüro<br />

Lorenzen entwickelte e<strong>in</strong> Gebäude von<br />

klarer und zeitloser Architektur. Durch<br />

ihr „Ocean L<strong>in</strong>er Design“ dokumentiert<br />

diese unverkennbar den maritimen<br />

Standort. Den Auftrag für die markante<br />

Metallfassade des Vorzeige-Projekts<br />

erhielt das Kieler Unternehmen Consens<br />

Bautechnik GmbH (www.consensbautechnik.de).<br />

Diese faßt die Decks -<br />

ebenen mit den dar<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegrierten Balkonbrüstungen<br />

bandförmig zusammen.<br />

Um Wetterschutz zu bieten, spr<strong>in</strong>gen<br />

die Fassaden gegenüber den Ge -<br />

schossen zurück. Drei aufgesetzte Segel<br />

werden wie durch W<strong>in</strong>ddruck aus dem<br />

Dach geklappt. Zugleich nehmen die<br />

Rundungen <strong>der</strong> Gebäudekanten<br />

Schiffs formen auf. Indem das dreiseitig<br />

verglaste Erdgeschoß gegenüber den<br />

Obergeschossen zurückspr<strong>in</strong>gt, schafft<br />

es e<strong>in</strong>en sche<strong>in</strong>bar schwebenden Bau -<br />

körper. WB Mitglied seit 2003<br />

nicht jede Fassade ist so gestaltet, daß<br />

sie sich per Arbeitskorb, <strong>der</strong> vom Dach<br />

heruntergelassen wird, sicher und zu -<br />

verlässig erreichen läßt.<br />

Die Lücke schließt die Bockholdt<br />

Gebäudedienste KG (Lübeck) mit e<strong>in</strong>em<br />

neuen Angebot: Das Konzept des unter-<br />

57


Neues aus dem Mitglie<strong>der</strong>kreis<br />

NEUES AUS DEM MITGLIEDERKREIS<br />

nehmenseigenen Kletterteams baut<br />

auf den Industriefassadenkletterer, <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> Schw<strong>in</strong>del erregen<strong>der</strong> Höhe mit gro -<br />

ßer Bewegungsfreiheit bei zugleich<br />

totaler Absicherung se<strong>in</strong>em Handwerk<br />

nachgeht.<br />

„Wir re<strong>in</strong>igen, pflegen und warten<br />

Industrieanlagen, Fassaden, aber auch<br />

Baumbestände mit bestens ausgebildeten<br />

Mitarbeitern“, erläutert das<br />

Unternehmen, laut HSH-Nordbank-Statistik<br />

h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> coop Kiel eG das mitarbeiterstärkste<br />

<strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong>,<br />

den neuen Geschäftszweig: „Gegen über<br />

Hubsteigern und Gerüsten s<strong>in</strong>d wir oftmals<br />

nicht nur schneller, son<strong>der</strong>n wir<br />

kommen auch da h<strong>in</strong>, wo die üblichen<br />

Techniken ihre Grenzen haben.“<br />

„Wir s<strong>in</strong>d Spezialisten für Vertikalarbeiten“,<br />

kennzeichnet Bockholdt se<strong>in</strong><br />

spezifisches Leistungspaket. Diese Ar -<br />

bei ten erfor<strong>der</strong>n nicht nur e<strong>in</strong> besonde -<br />

Hell<strong>in</strong>g GmbH:<br />

Beständiges Wachstum führt zu<br />

neuen Produktionskapazitäten<br />

Heidgraben. Ihrem stetigen Wachstum<br />

– es beruht auf <strong>der</strong> beständigen Überleitung<br />

von Entwicklungsergebnissen<br />

<strong>in</strong> die Fertigung – ist die Hell<strong>in</strong>g GmbH<br />

(Heidgraben/Kreis P<strong>in</strong>neberg) durch die<br />

Erweiterung ihrer Produktionskapazi -<br />

täten gerecht geworden. So ist <strong>in</strong> jüngs -<br />

ter Zeit die Produktionsfläche um 350<br />

Quadratmeter ausgeweitet worden. Die<br />

neue Produktionshalle am Standort <strong>in</strong><br />

Heidgraben birgt die Herstellung von<br />

diversen Magenetisierungse<strong>in</strong>richtungen<br />

– von Handmagnetisierunsgeräten<br />

über mobile Hochstromgeneratoren bis<br />

zu stationären Rissprüfbänken mit<br />

e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>spannlänge bis zu 2.500 Millimeter<br />

sowie komplette Magnetisierungs-<br />

und Reparaturstationen zur Prüfung<br />

von Rohren, Knüppeln, Stangen<br />

und Hohlprofilen. Ferner konzentriert<br />

sich das Unternehmen auf die Entwick -<br />

lung <strong>der</strong> UV-LED-Technik für Außenund<br />

Innenprüfung an Großrohren,<br />

Eisenbahnwellen, Radsätzen und an<strong>der</strong>en<br />

Prüfteilen.<br />

Das 1863 als Handelsfirma gegründete<br />

Unternehmen ist heute zu e<strong>in</strong>em<br />

kompetenten Hersteller hochwertiger<br />

zertifizierter Produkte im Bereich <strong>der</strong><br />

res Know-how bei den speziell geschulten<br />

Mitarbeitern – sie s<strong>in</strong>d sämtlich zertifizierte<br />

Industriekletterer –, son<strong>der</strong>n<br />

auch bei den e<strong>in</strong>gesetzten Seilzugangs -<br />

techniken. Gere<strong>in</strong>igt, gewartet und <strong>in</strong> -<br />

spiziert werden unter an<strong>der</strong>em W<strong>in</strong>d -<br />

kraft- und Solaranlagen, Stromsysteme<br />

und Mobilfunkanlagen. Montiert werden<br />

weiterh<strong>in</strong> Leucht- und Werbemittelanlagen<br />

sowie Taubenabwehr- und<br />

Blitzschutzanlagen. Etwaige Schäden<br />

o<strong>der</strong> Mängel bei Altbeständen werden<br />

per Foto und Protokoll haarkle<strong>in</strong> protokolliert.<br />

Im Bereich Gebäudeschutz werden<br />

Fassaden nicht nur gere<strong>in</strong>igt und/o<strong>der</strong><br />

beschichtet, son<strong>der</strong>n es werden auch<br />

Hydrophobierungen durchgeführt und<br />

kle<strong>in</strong>ere Betonschäden repariert. Im<br />

Industriebereich bilden alle schwer zu -<br />

gänglichen Anlagen, Hochregallager,<br />

Silos o<strong>der</strong> Kranbahnen die Arbeits-<br />

zerstörungsfreien Werkstoffprüfung<br />

geworden und verfügt auf dem euro -<br />

päischen Markt über e<strong>in</strong>e lange Erfahrung.<br />

Ständiges Wachstum und Partnerschaften<br />

haben zur konsequenten<br />

Erweiterung des Unternehmens beigetragen,<br />

so dass Hell<strong>in</strong>g mit Kunden <strong>in</strong><br />

39 Län<strong>der</strong>n mittlerweile weltweit zu<br />

58 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />

Direkt aus <strong>der</strong> Entwicklung: neue Hell<strong>in</strong>g-Produktionshalle<br />

schwerpunkte. Und – last but not least:<br />

Im W<strong>in</strong>ter stellt die Beseitigung von<br />

überhängenden Schneemassen und<br />

Eiszapfen <strong>in</strong> großer und größter Höhe<br />

e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung dar.<br />

Nicht nur mit den am Bau und <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Industrie verwendeten Materialien<br />

kennen sich die Bockholdt-Spezialisten<br />

aus – auch mit <strong>der</strong> Natur. Denn Baumpflegearbeiten<br />

werden im Rahmen <strong>der</strong><br />

Verkehrssicherungspflicht von Grund -<br />

eigentümern e<strong>in</strong> immer ernster ge -<br />

nom menes Arbeitsgebiet. So ist das<br />

ziel führende, aber dabei schonende<br />

Auslichten von über die Jahre vernachlässigten<br />

Beständen e<strong>in</strong>e von häufig<br />

nachgefragten Leistungen: stets <strong>in</strong><br />

Kenntnis <strong>der</strong> biologischen und ju ris ti -<br />

schen Voraussetzung und, wenn er -<br />

for<strong>der</strong>lich, immer mit den jeweiligen<br />

Naturschutzbehörden. WB<br />

Mitglied seit 2004<br />

den führenden Herstellern und Lieferanten<br />

von Geräten und Ausrüstungen<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Marktsegmenten zählt. Mit<br />

se<strong>in</strong>er ausgeprägten Kundenorientierung<br />

ist Hell<strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, se<strong>in</strong>en Kunden<br />

<strong>in</strong>dividuelle Produkte auch für die<br />

kompliziertesten Prüfaufgaben anzubieten.<br />

WB Mitglied seit 2009


PR Abfallwirtschaft<br />

Energie von <strong>der</strong> Kippe<br />

Der Abfall unserer Gesellschaft wird heutzutage <strong>in</strong> wertvolle Energie o<strong>der</strong><br />

Rohstoffe gewandelt. Von den ständig anfallenden Gartenabfällen ist<br />

uns das schon h<strong>in</strong>reichend bekannt, nimmt man doch vom Recycl<strong>in</strong>ghof<br />

den Sack Gartenerde gleich wie<strong>der</strong> mit. Was <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zwischenzeit mit den<br />

anfallenden Abfällen passiert, weiß Otto-Normalverbraucher jedoch<br />

kaum. Mit Zunahme <strong>der</strong> Vielfalt an Abfallstoffen und technischen Recycl<strong>in</strong>gmöglichkeiten<br />

stieg auch die Verwertungsquote permanent an. Im<br />

Jahr 2006 betrug die Recycl<strong>in</strong>g-Quote bereits 66 Prozent – Tendenz steigend.<br />

E<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Preisanstieg für Primärrohstoffe (Öl, Kohle<br />

etc.) macht e<strong>in</strong>e wirtschaftliche Nutzung von Abfall als Ersatzbrennstoff<br />

zunehmend <strong>in</strong>teressant. Kommunale Betriebe sowie private Entsorgungsunternehmen<br />

werden immer mehr zu wichtigen Schnittstellen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Ressourcenwirtschaft.<br />

Seit Mitte <strong>der</strong> 70er-Jahre gewann neben<br />

wie<strong>der</strong>verwertetem Altglas auch nach<br />

und nach das Altpapier als Rohstoffquelle<br />

zunehmend an Bedeutung. Heute<br />

gelten auch Plastik und Kunststoffe,<br />

Altmetall, Altholz, Bioabfälle, Textilien,<br />

Sperrmüll und m<strong>in</strong>eralische Abfälle als<br />

„Wertstoffe“ für die Entsorgungsunternehmen,<br />

da sich diese wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />

Wertstoffkreislauf (Industrie, verarbeitendes<br />

Gewerbe) e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen lassen.<br />

Kunststoffe werden beispielsweise für<br />

die Garnproduktion <strong>in</strong> Asien benötigt.<br />

So ergeben 7 PET-Flaschen 1 neues T-Shirt.<br />

Auch die erwähnten Ersatzbrennstoffe<br />

gew<strong>in</strong>nen mehr und mehr Markt -<br />

anteile. Während schon seit vielen Jahren<br />

die entstehende Wärme aus Müllverbrennungsanlagen<br />

zur Energieerzeugung<br />

genutzt wird, können heute<br />

speziell hergestellte Ersatzbrennstoffe<br />

aus Abfällen fossile Brennstoffe wie Öl<br />

und Kohle <strong>in</strong> Zementwerken und Kohlekraftwerken<br />

ersetzen.<br />

Abfallwirtschaft – e<strong>in</strong><br />

umsatzreiches Geschäft<br />

Es zeigt sich: Abfallwirtschaft wird mehr<br />

und mehr zur Ressourcenwirtschaft. E<strong>in</strong><br />

Gros <strong>der</strong> Leistungen liegt <strong>in</strong> den Händen<br />

privater Entsorgungsunternehmen.<br />

Gegenüber kommunalen Organisationen<br />

haben diese e<strong>in</strong>en Marktanteil<br />

zwischen 51 Prozent (Bioabfälle) und<br />

75 Prozent (Papier, Pappe, Kartonagen).<br />

Der Bundesverband <strong>der</strong> Deutschen Entsorgungswirtschaft<br />

e.V. (BDE) schätzt,<br />

dass von 5.400 Entsorgungsunternehmen,<br />

ca. 4.000 <strong>in</strong> privater Hand s<strong>in</strong>d.<br />

Die privaten Entsorger beschäftigen<br />

rund 160.000 Mitarbeiter (90.000 zu -<br />

sätzlich angestellt bei kommunalen<br />

Ent sorgungsbetrieben) und erwirtschaften<br />

zusammen mit kommunalen<br />

Entsorgungsbetrieben e<strong>in</strong>en Umsatz<br />

von knapp 50 Milliarden Euro.<br />

Die Buhck Gruppe, privates Familienunternehmen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Entsorgungsund<br />

Umweltwirtschaft, steht nicht nur<br />

für langjährige Kompetenz (das Unternehmen<br />

feierte kürzlich 111jähriges<br />

Bestehen) son<strong>der</strong>n auch für ständige<br />

Pionierarbeit im Entsorgungs- und<br />

Recycl<strong>in</strong>gbereich. Schnell entwickelte<br />

sich das Unternehmen nach <strong>der</strong> Gründung<br />

1899 vom Fuhrbetrieb zum Un -<br />

ternehmen <strong>der</strong> Entsorgungsbranche.<br />

Anfang <strong>der</strong> 80ziger errichtete man <strong>in</strong><br />

Wiershop bei Geesthacht e<strong>in</strong> Abfallwirtschaftszentrum,<br />

wo die verschiedenen<br />

Vorgänge von <strong>der</strong> Entsorgung<br />

und Deponierung sowie Wie<strong>der</strong>verwertung<br />

(Kompostierung und Bauschuttaufbereitung)<br />

effizient mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verknüpft s<strong>in</strong>d. Dafür sorgen e<strong>in</strong>e<br />

Bauabfallsortieranlage und Bauschutt -<br />

aufbereitung, Bodenbehandlung und<br />

Kompostierung sowie die Behandlung<br />

gefährlicher Abfälle, wie z.B. Asbest, und<br />

e<strong>in</strong>e Deponie, <strong>in</strong> denen Abfälle verwahrt<br />

werden, die heute noch nicht<br />

wie<strong>der</strong> aufbereitet werden können. Die<br />

gesamte Unternehmensgruppe mit 21<br />

E<strong>in</strong>zelfirmen verarbeitet rund 350.000<br />

Tonnen Abfälle an elf Standorten <strong>in</strong><br />

Norddeutschland. Für umweltgerechte<br />

Entsorgung und Verwertung sorgen<br />

fünf Abfallsortieranlagen, drei Kompos -<br />

tierungsanlagen und drei Deponien.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt die Produktion von ca.<br />

50.000 Tonnen Ersatzbrennstoffmaterial<br />

jährlich, welches direkt zu Abnehmern<br />

<strong>in</strong> die Zementherstellung und die<br />

Fernwärmeproduktion geliefert wird.<br />

Fluff – Energieträger<br />

<strong>der</strong> Zukunft<br />

Das Ersatzbrennstoffmaterial ist e<strong>in</strong><br />

sehr effizientes Recycl<strong>in</strong>gprodukt. Denn<br />

auch hochmo<strong>der</strong>ne Sortieranlagen, die<br />

technisch auf dem neuesten Stand s<strong>in</strong>d,<br />

können nicht alle Abfallbestandteile<br />

stofflich wie<strong>der</strong>verwerten. Daher werden<br />

die nicht an<strong>der</strong>weitig verwertbaren<br />

Sortierreste <strong>der</strong> Buhck-Firma Bestsort<br />

<strong>in</strong> Hamburg auf e<strong>in</strong>e maximale<br />

Größe von 30 mm zerkle<strong>in</strong>ert und so<br />

flugfähig gemacht. Das Material heißt<br />

im Fachjargon Fluff – abgeleitet vom<br />

Fachbegriff Flugfähige Fraktionen. Die<br />

Produktion erfolgt im Buhck-Unterneh -<br />

men Altera <strong>in</strong> Lägerdorf. Vor Ort wird<br />

<strong>der</strong> Fluff dann <strong>in</strong> die Verbrennungsprozesse<br />

des Zementwerks <strong>der</strong> Firma<br />

Holcim (<strong>Deutschland</strong>) AG e<strong>in</strong>geblasen.<br />

Er ersetzt dann fossile Brennträger, wie<br />

Kohle o<strong>der</strong> Öl.<br />

Die Buhck Gruppe gehört zu den<br />

großen Umweltdienstleistern <strong>in</strong> Norddeutschland.<br />

Mit über 500 Mitarbeitern<br />

erwirtschaftete sie im Jahr 2010 e<strong>in</strong>en<br />

Umsatz von ca. 85 Millionen Euro. Die<br />

Gruppe ist <strong>in</strong> den Geschäftsfel<strong>der</strong>n Ab -<br />

fallverwertung (75 Prozent Umsatzanteil),<br />

Rohr- und Kanalservice (15 Prozent<br />

Umsatzanteil) und Baustoffhandel<br />

(zehn Prozent Umsatzanteil) aktiv. Ihre<br />

21 Unternehmen verteilen sich auf elf<br />

Standorte <strong>in</strong> Hamburg, Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

und Nie<strong>der</strong>sachsen. Die Brü<strong>der</strong><br />

Dr. Henner Buhck und Thomas Buhck<br />

leiten das 1899 <strong>in</strong> Hamburg-Bergedorf<br />

ge gründete Familienunternehmen be -<br />

reits <strong>in</strong> <strong>der</strong> vierten Generation.<br />

EJH<br />

59


Mitarbeiter geben den Ton an!<br />

PREUSS Messe Baugesellschaft GmbH:<br />

Maibritt Milter beste<br />

Veranstaltungskauffrau<br />

Holm. Die beste Veranstaltungskauffrau<br />

<strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> des Jahrgangs<br />

2011 kommt aus Hamburg: Maibritt<br />

Milter. Ihre zweie<strong>in</strong>halbjährige<br />

Lehre absolvierte sie bei <strong>der</strong> PREUSS<br />

MESSE Baugesellschaft mbH <strong>in</strong> Holm<br />

(Kreis P<strong>in</strong>neberg), die Prüfung hat sie<br />

vor <strong>der</strong> Industrie- und Handelskammer<br />

zu Kiel abgelegt. Ihren Spitzenplatz<br />

erreichte Milter mit ihrer Gesamtnote<br />

von 1,45. Die Absolvent<strong>in</strong> ist nicht die<br />

erste, die ihre Ausbildung bei PREUSS<br />

mit Bravour abgeschlossen hat. 2002<br />

und 2007 stellte das Unternehmen die<br />

landesbeste Werbekauffrau, 2003 und<br />

2005 die kreisbeste. Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

und Ausbildungsleiter<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e Lew<strong>in</strong><br />

Kieswerk Fischer GmbH & Co. KG:<br />

Harald Steffens<br />

will 50 Jahre im Job<br />

vollmachen<br />

Tensfeld. Er hätte längst <strong>in</strong> den Ruhestand<br />

getreten se<strong>in</strong> können, aber er<br />

wollte es nicht. Und se<strong>in</strong> Arbeitgeber<br />

will es auch nicht. Seit 45 Jahren ist<br />

Harald Steffens – er hat im Oktober<br />

das 65. Lebensjahr vollendet – im selben<br />

Unternehmen tätig: im Kieswerk<br />

Fischer GmbH & Co. KG (Tensfeld/Kreis<br />

Segeberg). Jeden Morgen pünktlich um<br />

vier Uhr besteigt er se<strong>in</strong>en Radla<strong>der</strong><br />

und baggert 9.000 Tonnen Erdreich. Tag<br />

für Tag. Se<strong>in</strong> Arbeitsplatz ist das größte<br />

schleswig-holste<strong>in</strong>ische Kiesför<strong>der</strong>gebiet<br />

im Dreieck Tarbek – Damsdorf –<br />

Tensfeld. Als er 1966 bei Firmengrün<strong>der</strong><br />

Karl Fischer anf<strong>in</strong>g, g<strong>in</strong>g es nicht um<br />

Maibritt Milter<br />

begründet die herausragenden Leis -<br />

tungen mit <strong>der</strong> „guten und fundieren<br />

Lehre“, die das Unternehmen bietet.<br />

Unter an<strong>der</strong>em gestalten die Azubis –<br />

zur Zeit s<strong>in</strong>d es sechs – Projekte mit und<br />

betreuen diese <strong>in</strong> Teilen auch eigenständig.<br />

PREUSS MESSE wurde 1846 als<br />

erstes Messebauunternehmen <strong>der</strong> Welt<br />

gegründet. Auf se<strong>in</strong>er Basis von Erfahrung<br />

und Innovation konzipiert und<br />

realisiert das Unternehmen für namhafte<br />

Kunden Messestände im nationalen<br />

und <strong>in</strong>ternationalen Bereich. WB<br />

Mitglied seit 2009<br />

Kies, son<strong>der</strong>n um Torf. Der wurde groß -<br />

flächig <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region abgebaut, um die<br />

Bevölkerung mit Brennmaterial zu versorgen.<br />

Bis zu 250 Mitarbeiter beschäftigte<br />

das Unternehmen damals im<br />

Moor. Als es 1991 erschöpft war, wurde<br />

das Torfwerk geschlossen. Heute arbeitet<br />

<strong>der</strong> gelernte Landmasch<strong>in</strong>enmechaniker<br />

als Aufbereitungsmechaniker<br />

für Sand und Kies bei Fischer. „Früher<br />

war ich fitter“, sagt <strong>der</strong> 65-Jährige, „da<br />

war die Arbeit körperlich herausfor<strong>der</strong>n<strong>der</strong>.“<br />

Gleichwohl: Fünf Jahre wolle<br />

er se<strong>in</strong>en Job noch machen. „Dann habe<br />

ich die 50 Jahre voll.“ Und Karl-He<strong>in</strong>rich<br />

Fischer (75), <strong>der</strong> Senior-Chef, <strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

halbes Jahr nach Steffens <strong>in</strong> den Betrieb<br />

se<strong>in</strong>es Vaters e<strong>in</strong>stieg, hat absolut<br />

nichts dagegen: „Auf Herrn Steffens<br />

ist 100% Verlaß, er hat noch nie verschlafen.“<br />

WB<br />

Mitglied seit 1971<br />

60 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />

Harald Steffens<br />

wir drei werbung GmbH:<br />

Jona Sell auf<br />

bestem Weg zum<br />

Bundessieg!<br />

Altenholz. Jona Sell, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> wir<br />

drei werbung gmbh (Altenholz) bis<br />

zum Juli se<strong>in</strong>e Ausbildung zum<br />

Schil<strong>der</strong>- und Lichtreklamehersteller<br />

absolviert hatte, ist daraus als schleswig-holste<strong>in</strong>ischer<br />

Landessieger hervorgegangen.<br />

Am 02. Dezember wird<br />

er zum Bundesentscheid nach Bie -<br />

lefeld fahren.<br />

Jona Sell<br />

Jona Sells Gesellenstück war e<strong>in</strong>e<br />

Werbeanlage zum Thema „Vorhang<br />

auf – Drama!“. Vorgegeben waren<br />

lediglich <strong>der</strong> Ort, e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>kaufsstraße<br />

mit e<strong>in</strong>er Burg im H<strong>in</strong>tergrund und<br />

die Größe von e<strong>in</strong>em Quadratmeter.<br />

24 Stunden hatte <strong>der</strong> Kieler, <strong>der</strong> se<strong>in</strong>e<br />

Ausbildung auf <strong>der</strong> Technischen<br />

Fachoberschule <strong>in</strong> Ahrensburg fortsetzen<br />

will, Zeit, die Werbeanlage zu<br />

bauen. Die Computer-Mouse mußte<br />

er dabei gleichermaßen <strong>in</strong> die Hand<br />

nehmen wie klassisches Werkzeug.<br />

Nach dem Abitur will Sell studieren<br />

und – da wäre er nicht <strong>der</strong><br />

Erste – anschließend zu „wir drei“<br />

zurückkehren. WB<br />

Mitglied seit 2011


... IM ÜBRIGEN – AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

■ Der im Jahr 1978 gegründete Landes -<br />

verband hat <strong>in</strong> diesem Jahr damit be -<br />

gonnen, Jubiläumsmitgliedschaften<br />

für ihren E<strong>in</strong>satz im Dienste des Er folgs -<br />

modells <strong>der</strong> Sozialen Marktwirtschaft<br />

zu würdigen: Für 40 Jahre wurden mit<br />

e<strong>in</strong>er beson<strong>der</strong>en Urkunde Karl-He<strong>in</strong>rich<br />

Fischer (Kieswerke Fischer GmbH &<br />

Co. KG, Tensfeld), für 30 Jahre folgende<br />

Mitglie<strong>der</strong> geehrt: Peter Albers (Ernst<br />

Günter Albers GmbH, Meldorf), Jochen<br />

Claussen (Ohl Logistik GmbH & Co. KG,<br />

Hamburg), Jochen Kitzmann (Rekord<br />

Fenster + Türen GmbH & Co. KG, Dägel<strong>in</strong>g);<br />

Hans-Mart<strong>in</strong> Kuhlmann (Glücksburg),<br />

Hans-Peter Rossen (Flensburg),<br />

Enno Freiherr von Ruff<strong>in</strong> (Gut Basthorst),<br />

Frank S<strong>in</strong>ghofen (S<strong>in</strong>ghofen<br />

& Gergen WP/StB., Flensburg) und<br />

Wilhelm Wilde (Molfsee). 20-jähriges<br />

Jubiläum feierten: Renate Tangerman<br />

(Ahrensburg), Inken Völpel-Krohn (Kiel)<br />

und Claus Jepsen (Schlachter Jepsen<br />

GmbH & Co. KG, Flensburg). Für zehn<br />

Jahre geehrt wurden weitere 15 Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Wir danken herzlich für die gezeigte<br />

Treue und die herausragende Unterstützung<br />

unseres Wirkens!<br />

■ Der von unserem Juniorenkreis <strong>in</strong>itiierte<br />

Vere<strong>in</strong> zur partei übergreifenden<br />

För<strong>der</strong>ung des politischen Nachwuchses<br />

sucht <strong>der</strong>zeit Kandidaten für se<strong>in</strong>en<br />

vierten Programmdurchlauf. Kandidaten<br />

o<strong>der</strong> Vorschläge können unter<br />

www.politiknachwuchs.de plaziert<br />

werden.<br />

PR-BERICHT<br />

Unter dem Beifall von rund 80 Mitarbeitern<br />

<strong>der</strong> NEPTUN Werft und <strong>der</strong><br />

A-ROSA Flussschiff GmbH, wurde die<br />

A-ROSA SILVA heute feierlich auf Kiel<br />

gelegt. Stefanie Köpke, Auszubildende,<br />

fungierte als Kiel legungspat<strong>in</strong>, die nach<br />

maritimer Schiffs bautradition e<strong>in</strong>en<br />

Glückscent unter den ersten Stahlblock<br />

legte. Erst nach diesem rituellen Akt<br />

werden alle Arbeiten an dem Schiff be -<br />

g<strong>in</strong>nen: Die e<strong>in</strong>zelnen Schiffssektionen<br />

■ Die Sektion Ste<strong>in</strong>burg hat nach e<strong>in</strong>er<br />

längeren Übergangsphase im Rahmen<br />

ihrer Mitglie<strong>der</strong>versammlung am 31.<br />

Oktober 2011 e<strong>in</strong>en neuen Vorstand und<br />

Sektionssprecher gewählt:<br />

■ Der Landesverband prüft <strong>der</strong>zeit, ob<br />

die Interessen an <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung zu<br />

unserer Partnerregion Kal<strong>in</strong><strong>in</strong>grad<br />

durch e<strong>in</strong>en neuen Vere<strong>in</strong> gebündelt<br />

werden sollten. Interessierte sollten mit<br />

<strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle Kontakt aufnehmen.<br />

■ Die von unserer Landesfachkommission<br />

Elektromobilität <strong>in</strong>s Leben<br />

gerufene Norddeutsche Emobil-Rallye<br />

wird für ihren zweiten Durchgang am<br />

29. April <strong>in</strong> Tøn<strong>der</strong>n (DK) starten und<br />

über Flensburg, Eckernförde, Kiel, Lü -<br />

beck, Bad Oldesloe am 01. Mai 2012 <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Hamburger Hafencity mit e<strong>in</strong>er Siegerehrung<br />

enden. Die Schirmherrschaft<br />

hat Bundes verkehrsm<strong>in</strong>ister Dr. Peter<br />

Ramsauer MdB übernommen. Unternehmen,<br />

die diese <strong>in</strong>novative Plattform<br />

zur Präsentation nutzen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Teilnahme<br />

prüfen möchten, erhalten nähere<br />

Informationen unter www.emobilrallye.com<br />

■ Wolfgang Buhmann, lang jäh riger<br />

Wirtschaftsredakteur <strong>der</strong> Kieler Nachrichten,<br />

wird die Öffentlichkeitsarbeit<br />

des Landesverbandes zukünftig tatkräftig<br />

unterstützen und hat bereits<br />

mit <strong>der</strong> neuen Gestaltung unseres Mitglie<strong>der</strong>magaz<strong>in</strong>s<br />

erste Akzente gesetzt.<br />

und Blöcke werden mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ver -<br />

schweißt und das Schiff fertig gestellt.<br />

Die Kiellegung <strong>der</strong> A-ROSA SILVA<br />

symbolisiert e<strong>in</strong>en weiteren Meilenste<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Unternehmensgeschichte<br />

<strong>der</strong> A-ROSA Flussschiff GmbH: 2012, zum<br />

zehnten Geburtstag, erhält die Flotte<br />

<strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>ei ihr zehntes Schiff.<br />

Der Neubau steht nicht nur für die<br />

langjährige, von Erfolg geprägte Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> NEPTUN Werft son-<br />

Norddeutsche Rundschau, 2. November 2011<br />

Wolfgang Buhmann<br />

Dr. Bertram Zitscher<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Zehntes Schiff für das zehnte Jubiläumsjahr!<br />

A-ROSA SILVA <strong>in</strong> <strong>der</strong> NEPTUN Werft auf Kiel gelegt<br />

<strong>der</strong>n auch für die planmäßige Expansion<br />

von A-ROSA und e<strong>in</strong> Jahrzehnt voller<br />

Engagement und Leidenschaft.<br />

Die A-ROSA Flussschiff GmbH ist mit<br />

ihren mo<strong>der</strong>nen Flusskreuzfahrtschiffen<br />

auf die Donau, Rhône/Saône sowie<br />

Rhe<strong>in</strong>/Ma<strong>in</strong>/Mosel spezialisiert und bietet<br />

vielfältige Themenreisen zu Kultur,<br />

Golf und Genuss. Das Unternehmen<br />

führt Büros <strong>in</strong> Rostock und <strong>der</strong> Schweiz<br />

und beschäftigt rund 530 Mitarbeiter. ■<br />

61


Vorschau Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> / Impressum<br />

VERANSTALTUNGSVORSCHAU<br />

06.Dezember 2011 · Neumünster<br />

Betriebsbesichtigung<br />

Dr. Roland Kahn, Geschäftsleitung <strong>der</strong><br />

Haase Energietechnik AG & Co. KG;<br />

He<strong>in</strong>er Rickers MdL, Agrarpolitischer<br />

Sprecher <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

„Flexibilisierte Biogasanlagen für<br />

die Energiewende“<br />

13. Januar 2012 · Flensburg<br />

Betriebsbesichtigung<br />

<strong>der</strong> Danfoss Silicon Power GmbH<br />

Volker Bouffier, M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

des Landes Hessen<br />

24.Januar 2012 · Nor<strong>der</strong>stedt<br />

Klausursitzung <strong>der</strong> Sektion Segeberg<br />

30.Januar 2012 · Ahrensburg<br />

Norbert Brackmann MdB,<br />

Mitglied im Haushaltsausschuß und<br />

im Bundesf<strong>in</strong>anzierungsgremium <strong>der</strong><br />

<strong>CDU</strong>/CSU-Bundestagsfraktion<br />

„Der Bundeshaushalt zwischen<br />

Schuldenbremse und Schuldenkrise –<br />

Zwischenbilanz und Perspektiven“<br />

01. Februar 2012 · Flensburg<br />

Podiumsdiskussion<br />

Johannes Callsen MdL, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion Schleswig-<br />

Holste<strong>in</strong> (angefr.);<br />

Joachim Harms-Abildgaard, Nord<br />

Schrott GmbH & Co. KG, Flensburg;<br />

Gero Storjohann MdB,<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber, V.I.S.d.P.:<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.<br />

Landesverband Hamburg<br />

Conrad Seiffert (Sei)<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Colonnaden 25/II. Stock<br />

20354 Hamburg<br />

Tel.: 040-30 38 10 49<br />

Fax: 040-30 38 10 59<br />

E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de<br />

Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

Dr. Bertram Zitscher (BZ)<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Sophienblatt 44 - 46, 24114 Kiel<br />

Tel.: 0431-67 20 75<br />

Fax: 0431-67 20 76<br />

E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de<br />

www.wirtschaftsrat.de<br />

Sprecher <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>/CSU-Bundestagsfraktion<br />

für Verkehrssicherheit und<br />

Straßenverkehr, Berl<strong>in</strong>;<br />

Jan Thordsen, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> ATR Landhandel GmbH & Co. KG,<br />

Ratzeburg<br />

„Europäische Logistikströme an den<br />

Grenzen <strong>der</strong> deutschen Bürokratie“<br />

02.Februar 2012 · Kiel<br />

Dr. Johann David Wadephul MdB,<br />

Mitglied im Ausschuß für Arbeit und<br />

Soziales, für Angelegenheiten <strong>der</strong><br />

Europäischen Geme<strong>in</strong>schaft sowie <strong>der</strong><br />

Parlamentarischen Versammlung des<br />

Europarates<br />

„Auf dem Weg zu den Vere<strong>in</strong>igten<br />

Staaten von Europa – deutsche<br />

Zielsetzungen“<br />

09. Februar 2012 · Neumünster<br />

Jens-Christian Magnussen MdL,<br />

Energiepolitischer Sprecher <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-<br />

Landtagsfraktion Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

„Herausfor<strong>der</strong>ungen und Perspek -<br />

tiven für Schleswig-Holste<strong>in</strong> durch<br />

die Energiewende“<br />

17. Februar 2012 · Nor<strong>der</strong>stedt<br />

Dr. Ole Schrö<strong>der</strong> MdB,<br />

Parlamentarischer Staatssekretär<br />

beim Bundesm<strong>in</strong>ister des Innern<br />

„Herausfor<strong>der</strong>ungen für den<br />

<strong>in</strong>dustriellen Mittelstand und<br />

Abwehr<strong>in</strong>itiativen <strong>der</strong><br />

Bundesregierung“<br />

Redaktion:<br />

Dr. Manfred Hermann (He)<br />

Wolfgang Buhmann (WB)<br />

Dr. Christ<strong>in</strong>a Arndt (CA)<br />

Ehrhard J. He<strong>in</strong>e (EJH)<br />

Simone Niekammer (Ni)<br />

62 Landesverband Hamburg und Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />

18. Februar 2012 · Dithmarschen<br />

Juniorenkreise<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> und Hamburg<br />

Boßeltour mit anschließendem<br />

Grünkohlessen<br />

12. März 2012 · Ratzeburg<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

mit Wahlen des Vorstands <strong>der</strong><br />

Sektion Herzogtum Lauenburg<br />

12. März 2012 · Ratzeburg<br />

Volker Kau<strong>der</strong> MdB,<br />

Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>/CSU-<br />

Bundestagsfraktion, Berl<strong>in</strong><br />

„Zwischenbilanz und e<strong>in</strong>en Ausblick<br />

auf das ausstehende Arbeitsprogramm<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung“<br />

Ende März 2012 · Kiel<br />

Stefan Grützmacher,<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> Stadtwerke<br />

Kiel AG<br />

„Regionale Energieversorgung <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Zukunft“<br />

29.April-01. Mai 2012<br />

von Ton<strong>der</strong>n (DK) nach Hamburg<br />

Zweite nordeuropäische Emobil-Rallye<br />

Bildnachweis:<br />

nicht geson<strong>der</strong>t gekennzeichnete<br />

Bil<strong>der</strong> WR-Archiv<br />

Än<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d möglich<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsweise: 4 x pro Jahr<br />

Auflage: 5.000 Exemplare<br />

Satz, Herstellung und Anzeigen:<br />

copy-druck Gesellschaft für Digital- und<br />

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