Schifffahrtsstandort Deutschland in Gefahr - Wirtschaftsrat der CDU ...
Schifffahrtsstandort Deutschland in Gefahr - Wirtschaftsrat der CDU ... Schifffahrtsstandort Deutschland in Gefahr - Wirtschaftsrat der CDU ...
Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG Ausgabe Dezember 2011 Schifffahrtsstandort Deutschland in Gefahr Düstere Aussichten für Hamburg? Seiten 6-9 ■ Energiewende – Mögliches und Unmögliches Seiten 12-18 – Schleswig-Holstein an der Spitze Seiten 50-53 ■ Kein Sparpaket für die Wissenschaft? Seiten 22-23
- Seite 3 und 4: Editorial Nachgefragt Die Entwicklu
- Seite 5 und 6: Golfturnier 2011 Zuschauen, spielen
- Seite 7 und 8: Hamburg bleibt ein Universalhafen,
- Seite 9 und 10: Abendveranstaltung am 10. November
- Seite 11 und 12: POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 19. Sept
- Seite 13 und 14: Wirtschaftsrat vor Ort am 21. Septe
- Seite 16 und 17: POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 18. Okto
- Seite 18 und 19: POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 26. Sept
- Seite 20 und 21: Hamburger Schul- und Bildungspoliti
- Seite 22 und 23: Golfturnier am 20. Oktober Zuschaue
- Seite 24 und 25: Landesfachkommission Luft- und Raum
- Seite 26 und 27: Landesfachkommission Wachstum und I
- Seite 28 und 29: Landesfachkommission Informations-
- Seite 30 und 31: Berichte aus dem Juniorenkreis JUNI
- Seite 32 und 33: Berichte aus dem Juniorenkreis JUNI
- Seite 34 und 35: Veranstaltungsberichte JOUR FIXE Pi
- Seite 36 und 37: Gesundheitswirtschaft Allianz für
- Seite 38 und 39: Aus dem Mitgliederkreis Gewerbeflä
- Seite 40 und 41: Wirtschaftsrat Intern INFOS AUS DER
- Seite 42 und 43: Editorial Innovation und Programm H
- Seite 44 und 45: 9. bildungspolitische Konferenz bei
- Seite 46 und 47: Podiumsdiskussion am 1. November in
- Seite 48 und 49: Podiumsdiskussion am 1. November in
- Seite 50 und 51: Podiumsdiskussion der Sektion Dithm
Landesverband Hamburg<br />
und Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH<br />
PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG<br />
Ausgabe Dezember 2011<br />
<strong>Schifffahrtsstandort</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong> <strong>Gefahr</strong><br />
Düstere Aussichten für Hamburg? Seiten 6-9<br />
■ Energiewende<br />
– Mögliches und Unmögliches Seiten 12-18<br />
– Schleswig-Holste<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Spitze Seiten 50-53<br />
■ Ke<strong>in</strong> Sparpaket für die<br />
Wissenschaft? Seiten 22-23
Editorial<br />
Nachgefragt<br />
Die Entwicklung des <strong>Schifffahrtsstandort</strong>es Hamburg<br />
und die Auswirkungen <strong>der</strong> Energiewende<br />
Matthias Leutke<br />
Landesvorsitzen<strong>der</strong><br />
I<br />
n <strong>der</strong> Conta<strong>in</strong>erschifffahrt stehen<br />
deutsche Ree<strong>der</strong>eien mit e<strong>in</strong>em TEU-<br />
Anteil von 34,2 Prozent weltweit an<br />
erster Stelle. Wichtigster Standort ist<br />
Hamburg. Hier haben 113 Ree<strong>der</strong>eien<br />
ihren Sitz, zugleich ist die Hansestadt<br />
mit ihren Banken, Emissionshäusern<br />
und Schiffs<strong>in</strong>vestoren führend bei den<br />
Schiffsf<strong>in</strong>anzierungen.<br />
Den <strong>Schifffahrtsstandort</strong> Hamburg<br />
traf die F<strong>in</strong>anzkrise doppelt: Der E<strong>in</strong>bruch<br />
<strong>der</strong> Frachtraten führte zu e<strong>in</strong>em<br />
Rückgang <strong>der</strong> Liquidität <strong>der</strong> Schiffseigner.<br />
Geplante Neubauten wurden nicht<br />
realisiert, bereits abgeschlossene Verträge<br />
storniert. Auch die Schiffsf<strong>in</strong>anzierer<br />
traf die Krise hart. 2009 konnten<br />
Emissionshäuser für rund 80 Schiffe<br />
ausreichend Eigenkapital e<strong>in</strong>werben.<br />
Im Jahr zuvor waren es noch 279 Schiffe<br />
gewesen. Während deutsche Banken,<br />
wie die HSH Nordbank, die Deutsche<br />
Schiffsbank und die Deutsche Shipp<strong>in</strong>g,<br />
verstärkt auf Sicherheiten bei <strong>der</strong> Vorf<strong>in</strong>anzierung<br />
achten, drängen asiatische<br />
Schiffsf<strong>in</strong>anzierer auf den Markt.<br />
Ch<strong>in</strong>as Werften s<strong>in</strong>d schon heute e<strong>in</strong><br />
bedeuten<strong>der</strong> Marktfaktor. Folgt man<br />
e<strong>in</strong>er neuen Studie des Wirtschafts prü -<br />
fungs- und Beratungsunternehmens<br />
KPMG, werden ch<strong>in</strong>esische Banken und<br />
Schiffsf<strong>in</strong>anzierer <strong>in</strong> fünf bis zehn Jahren<br />
auch <strong>in</strong> diesem Punkt aufgeholt<br />
haben. In se<strong>in</strong>em Beitrag „<strong>Schifffahrtsstandort</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong> <strong>Gefahr</strong>?“ ana-<br />
lysiert unser Mitglied Dr. Kurt Klemme,<br />
Manag<strong>in</strong>g Director <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>ei Nord,<br />
die Situation.<br />
Nicht nur Ree<strong>der</strong> und Schiffsf<strong>in</strong>anzierer<br />
s<strong>in</strong>d gezwungen, nach neuen Ge -<br />
schäftsmodellen zu suchen. Auch Senator<br />
Frank Horch schlägt angesichts <strong>der</strong><br />
wachsenden Konkurrenz neue Wege<br />
e<strong>in</strong>. Beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK<br />
berichtete <strong>der</strong> Präses <strong>der</strong> Behörde für<br />
Wirtschaft, Verkehr und Innovation<br />
über den neuen Hafenentwicklungsplan,<br />
<strong>der</strong> im kommenden Jahr von <strong>der</strong><br />
Bürgerschaft verabschiedet werden soll.<br />
Horch will Hamburg als Universalhafen<br />
verstanden wissen und dort verstärkt<br />
Industrie ansiedeln. Kurze Transportwege<br />
seien nicht nur ökologisch s<strong>in</strong>nvoll,<br />
sie reduzierten auch die Verkehre.<br />
Denn, so ist Horch überzeugt: Nicht die<br />
Umschlagskapazitäten s<strong>in</strong>d das Problem,<br />
son<strong>der</strong>n die Verkehrssituation als<br />
Ganzes. Die löse man nicht durch den<br />
Bau neuer Straßen und Brücken, son<strong>der</strong>n<br />
<strong>in</strong>dem man das gesamte System<br />
flexibilisiere.<br />
Zweiter Schwerpunkt dieses Heftes ist<br />
die Energiewende. Professor Dr. Fritz<br />
Vahrenholt, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
RWE Innogy GmbH, nahm<br />
auf unserer Abendveranstaltung e<strong>in</strong>e<br />
nüch terne Analyse <strong>der</strong> Randbed<strong>in</strong>gungen<br />
vor. Damit erneuerbare Energien<br />
die Kernenergie ersetzen können, ist es<br />
notwendig, die Transport- und Verteilnetze<br />
auszubauen. Größte Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
dabei: die „BANANA“-Haltung<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung (Build absolutely<br />
noth<strong>in</strong>g anywhere near anyone).<br />
Der von <strong>der</strong> Bundesregierung be -<br />
schlossene Atomausstieg lässt Energie -<br />
unternehmen e<strong>in</strong>e Versorgungslücke<br />
befürchten. Deshalb setzen sie verstärkt<br />
auf russisches Gas. Dies ge fährde je -<br />
doch die Diversifizierung auf dem<br />
europäischen Energiemarkt und die<br />
Unabhängigkeit <strong>Deutschland</strong>s, warnte<br />
<strong>der</strong> Direktor des European Centre for<br />
Energy and Resource Security (EUCERS),<br />
Professor Dr. Fiedbert Pflüger, beim<br />
dem POLITISCHEN FRÜHSTÜCK. Nicht<br />
<strong>der</strong> Markt bestimme die Energie- und<br />
Rohstoffpolitik, son<strong>der</strong>n die strategischen<br />
Interessen <strong>der</strong> Staaten.<br />
Pflügers Warnungen er<strong>in</strong>nern an<br />
die jahrelangen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen<br />
zwischen Russland und <strong>der</strong> Ukra<strong>in</strong>e, die<br />
2009 zur Gasversorgungskrise führten.<br />
Speicheranlagen glichen damals die<br />
Lieferengpässe <strong>in</strong> Mittel- und West -<br />
europa aus. Wie e<strong>in</strong> solcher Speicher<br />
funktioniert, erfuhren die Mitglie<strong>der</strong><br />
bei e<strong>in</strong>er Besichtigung des E.ON Hanse<br />
Erdgasspeichers <strong>in</strong> Reitbrook.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> bundesweiten<br />
Kampagne Energie und Klimaschutz<br />
werden wir die politische Debatte im<br />
kommenden Jahr fortsetzen: Neben<br />
den vielfältigen Angeboten auf Bundesebene<br />
erwarten Sie <strong>in</strong> Hamburg<br />
auch 2012 unterschiedlichste Veranstaltungen<br />
zu diesem Thema.<br />
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich<br />
e<strong>in</strong> gesegnetes Weihnachtsfest und e<strong>in</strong><br />
gesundes und erfolgreiches Jahr 2012.<br />
Ihr Matthias Leutke<br />
Landesvorsitzen<strong>der</strong> Hamburg<br />
Ausgabe Dezember 2011 | Landesverband Hamburg 3
INHALT<br />
<strong>Schifffahrtsstandort</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Gefahr</strong><br />
Düstere<br />
Aussichten für<br />
Hamburg?<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />
Titelthema<br />
<strong>Schifffahrtsstandort</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong> <strong>Gefahr</strong><br />
Gastbeitrag von<br />
Dr. Kurt Klemme . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-9<br />
Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g für den Hafen<br />
POLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />
mit Senator Frank Horch . . . . . . . . 10-11<br />
Editorials<br />
Hamburg:<br />
Matthias Leutke<br />
Nachgefragt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong>:<br />
Dr. Philipp Murmann<br />
Innovation und Programm . . . . . . . 46<br />
Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g<br />
für den Hafen<br />
zu Gast: Senator<br />
Frank Horch<br />
Energiewende bis 2020 –<br />
Mogliches und Unmögliches<br />
Veranstaltungen<br />
Schwerpunkt:<br />
Energiewende bis 2020 –<br />
Mögliches und Unmögliches<br />
Erneuerbare Energien<br />
Abendveranstaltung mit<br />
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt . . . . . . . . 13-14<br />
Der Kampf um Strom<br />
POLITISCHES FRÜHSTÜCK mit<br />
Prof. Dr. Friedbert Pflüger . . . . . . . .15-16<br />
Energiereserven unter <strong>der</strong> Marsch<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort: E.ON Hanse<br />
Erdgasspeicher Reitbrook . . . . . . . .17-18<br />
<strong>Deutschland</strong> ist e<strong>in</strong> Zeitungsland<br />
POLITISCHES FRÜHSTÜCK mit<br />
Gabor Ste<strong>in</strong>gart . . . . . . . . . . . . . . . 20-21<br />
Ke<strong>in</strong> Sparpaket für die<br />
Wissenschaft?<br />
POLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />
mit Senator<strong>in</strong><br />
Dr. Dorothee Stapelfeldt . . . . . . . . 22-23<br />
4 Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />
Erneuerbare Energien – Der Kampf<br />
um Strom – Energiereserven<br />
unter <strong>der</strong> Marsch<br />
Ke<strong>in</strong> Sparpaket für die<br />
Wissenschaft?<br />
zu Gast: Senator<strong>in</strong><br />
Dr. Dorothee Stapelfeldt<br />
9. bildungspolitische Konferenz:<br />
Qualität <strong>der</strong> Lehrer als<br />
Schlüsselfaktor gegen den<br />
Fachkräftemangel . . . . . . . . . . . . . 47-48<br />
Podiumsdiskussion <strong>in</strong> Husum und<br />
Mittagsgespräch <strong>in</strong> Itzehoe:<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Spitze<br />
<strong>der</strong> Energiewende – Aber <strong>der</strong><br />
Weg wird teuer! . . . . . . . . . . . . . . . 50-53<br />
Podiumsdiskussion <strong>in</strong> Husum:<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen und Chancen<br />
<strong>der</strong> W<strong>in</strong>dkraft-Branche . . . . . . . . . . . 54<br />
Gießerei M. Jürgensen<br />
Wirtschfatsrat vor Ort:<br />
Unternehmensbesuch <strong>der</strong> Sektion<br />
Schleswig/Flensburg . . . . . . . . . . . . . . 55
Golfturnier 2011<br />
Zuschauen, spielen, arbeiten<br />
32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62<br />
Landesfachkommissionen<br />
Landesfachkommission<br />
Luft- und Raumfahrt . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Landesfachkommission<br />
Wachstum und Innovation . . . . . . . . 30<br />
ITK Informations-<br />
und Tele kommunikationstechnologie<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> an <strong>der</strong><br />
Spitze <strong>der</strong> Energiewende<br />
Aber <strong>der</strong> Weg wird teuer!<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> Intern<br />
Neumitglie<strong>der</strong>nachmittag<br />
<strong>in</strong> den Colonnaden . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Golfturnier 2011 um den<br />
Ernst-Wer<strong>der</strong>mann-Wan<strong>der</strong>pokal<br />
auf Gut Kaden:<br />
Zuschauen, spielen, arbeiten . . . 26-27<br />
Kurznachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Neues aus dem<br />
Mitglie<strong>der</strong>kreis . . . . . . . . . . . . . . . . 56-58<br />
Mitarbeiter geben den<br />
Ton an! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
„Luftfahrtstandort Hamburg.<br />
Innovation, Forschung und Entwicklung<br />
im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich“<br />
ist <strong>der</strong> Titel e<strong>in</strong>es Berichts <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />
Luft- und Raumfahrt <strong>in</strong><br />
dem die Situation des Luftfahrtstandortes<br />
beleuchtet wird.<br />
Qualität <strong>der</strong> Lehrer als<br />
Schlüsselfaktor gegen den<br />
Fachkräftemangel<br />
Mehr Schulpraxis <strong>in</strong> das<br />
Lehrerstudium<br />
Interview mit Andreas Willim<br />
zur aktuellen Energiepolitik<br />
Rubriken<br />
Vorschau / Ausblick<br />
Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> . . . . . . . . . . . . . . . .62<br />
Pausengespräche<br />
Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Juniorenkreis<br />
Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34-36<br />
JOUR FIXE<br />
Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28-29<br />
...im Übrigen<br />
Infos aus <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle<br />
Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> . . . . . . . . . . . . . . . .61<br />
Neue Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> den Landesverbänden . . . . . . . . . . 44<br />
Warum ich Mitglied im<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> b<strong>in</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
5
POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 23. November<br />
Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g für den Hafen<br />
Wer nach dem Vortrag von Senator Horch das Steigenberger-Hotel verließ,<br />
durfte für die Zukunft <strong>der</strong> Hansestadt optimistisch gestimmt se<strong>in</strong>.<br />
Olaf Scholz hatte e<strong>in</strong>en guten Griff getan, als er e<strong>in</strong>en sattelfesten Hamburger<br />
Wirtschaftsfachmann an die Spitze dieser wichtigen Behörde<br />
berief. Schwierige Probleme s<strong>in</strong>d damit <strong>in</strong> kompetenten Händen – so<br />
jedenfalls <strong>der</strong> E<strong>in</strong>druck aus dem Referat. Horch nannte die komfortablen<br />
Startbed<strong>in</strong>gungen Hamburgs im Wettbewerb <strong>der</strong> Metropolregionen und<br />
<strong>der</strong> nordeuropäischen Häfen. Kernstück se<strong>in</strong>er Ausführungen war <strong>der</strong><br />
Hafenentwicklungsplan. Der Leitfaden wird im Laufe des kommenden<br />
Jahres verabschiedet und soll die Richtung <strong>der</strong> Hafenpolitik bis 2025<br />
vorzeichnen. Inwieweit <strong>der</strong> Weg allerd<strong>in</strong>gs durch knappe F<strong>in</strong>anzen o<strong>der</strong><br />
aufgebrachte Bürger versperrt wird, dürfte erst die Praxis erweisen. Bei<br />
Horch war davon nicht die Rede.<br />
Der Senator übernahm bei se<strong>in</strong>em<br />
Amts antritt e<strong>in</strong>en wettbewerbsstarken<br />
Wirtschaftsraum mit zu kunfts träch -<br />
tigen Sparten als Cluster. H<strong>in</strong>zu kommt<br />
– zumal für den Hafen – die günstige<br />
geographische Lage Hamburgs als<br />
Drehscheibe für die Warenströme nach<br />
Nordeuropa. Der immer härtere Wettbewerb<br />
verlangt jedoch selbst von dieser<br />
soliden Ausgangsbasis aus nach<br />
e<strong>in</strong>er weit vorausschauenden Entwick-<br />
10 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
lungsstrategie, um die Position zu<br />
halten, möglichst noch auszubauen.<br />
Die an<strong>der</strong>en Häfen <strong>der</strong> Nord range<br />
(Antwerpen, Rotterdam, Bremerhaven<br />
und Wilhelmshaven) sowie erste Ost -<br />
see häfen (z.B. Danzig) bemühen sich<br />
ständig, größere Anziehungskraft zu<br />
entwickeln.<br />
In e<strong>in</strong>em Dialogprozess unter Füh -<br />
rung <strong>der</strong> Wirtschaftsbehörde wurden<br />
die Ent wicklungs chancen des Hafens <strong>in</strong><br />
Senator Frank Horch<br />
Begehrt bei den Medien:<br />
Senator Frank Horch ...<br />
... mit Matthias Leutke
Hamburg bleibt e<strong>in</strong><br />
Universalhafen, also neben dem<br />
Conta<strong>in</strong>erverkehr auch für den<br />
Massengutumschlag gerüstet<br />
den kommenden 15 Jahren analysiert.<br />
Daraus entsteht <strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong> Konzept,<br />
das die erwarteten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
be rücksichtigen soll. Schon die Zusammensetzung<br />
<strong>der</strong> vier Workshops, <strong>in</strong><br />
denen sich Fachleute aus unterschiedlichen<br />
Bereichen zu Themen wie Ka -<br />
pazitäten und Flächenstrategie austauschten,<br />
war ungewöhnlich. Geladen<br />
waren: Hafenbetriebe (auch mittelständische),<br />
Ree<strong>der</strong>eien, Logistikunter -<br />
nehmen, Naturschutzverbände, Ge -<br />
werkschaften und die Hafenbehörde.<br />
Man könnte annehmen, dass e<strong>in</strong> Dialog<br />
zwischen 140 Personen mit unterschiedlichen<br />
Interessen fruchtlos blieb.<br />
Horch berichtete vom Gegenteil.<br />
Die Hafenstrategie setzt auf folgende<br />
Maßnahmen:<br />
■ Hamburg bleibt e<strong>in</strong> Universal ha -<br />
fen, also neben dem Conta<strong>in</strong>erverkehr<br />
auch für den Massengutumschlag<br />
gerüstet.<br />
■ Die Flächenstrategie – <strong>in</strong> Hamburg<br />
e<strong>in</strong> Problem – berücksichtigt ausdrücklich<br />
das Gewerbe.<br />
■ Hamburg zeichnet sich aus durch<br />
schnellen Um schlag. Deshalb muss<br />
die technische Ausrüs tung auf dem<br />
neuesten Stand gehalten werden.<br />
Während heute ca. neun Millionen<br />
Conta<strong>in</strong>er im Jahr umgeschlagen<br />
werden, rechnet man 2025 mit 25 Millionen.<br />
■ Größte Herausfor<strong>der</strong>ung ist die<br />
Ver kehrsplanung. Die Anb<strong>in</strong>dung des<br />
Hafens an die Zielgebiete <strong>der</strong> Fracht<br />
muss auf Straße und Schiene erheblich<br />
ausgebaut werden. Lei<strong>der</strong> ist die<br />
B<strong>in</strong>nenschifffahrt kaum heranzuziehen.<br />
Während Rotterdam 30 Prozent<br />
<strong>der</strong> Güter über den Rhe<strong>in</strong> abtransportiert,<br />
s<strong>in</strong>d es <strong>in</strong> Hamburg über die<br />
Elbe lediglich zwei Prozent (fehlen<strong>der</strong><br />
Ausbau <strong>der</strong> Oberelbe).<br />
■ Den Arbeitsplätzen gilt beson<strong>der</strong>e<br />
Sorge. Dabei hilft die Absicht, „nahe<br />
<strong>der</strong> Kaikante“ und im Unterelberaum<br />
Betriebe anzusiedeln, die bislang lange<br />
und kostspielige Transportwege<br />
von o<strong>der</strong> zum Umschlag <strong>in</strong> Hamburg<br />
<strong>in</strong> Kauf nehmen. Durch den Fortfall<br />
ausgedehnter LKW-Transporte wird<br />
zudem die Umwelt entlastet.<br />
■ Die Emissionen im Hafen sollen<br />
weitmöglichst gesenkt werden.<br />
„Nahe <strong>der</strong> Kaikante“<br />
und im Unterelberaum sollen<br />
Betriebe angesiedelt werden, die<br />
bis heute lange und kostspielige<br />
Transportwege von o<strong>der</strong><br />
zum Umschlag <strong>in</strong> Hamburg<br />
<strong>in</strong> Kauf nehmen<br />
Bis Ende 2011 prüft die Hafenbehörde<br />
(HPA) alle ausführbaren Vorschläge und<br />
stellt den Plan auf. Die Unterlage geht<br />
dann <strong>in</strong> den Senat, <strong>der</strong> die F<strong>in</strong>anzierung<br />
prüft. Das letzte Wort hat die Bürgerschaft.<br />
Abschließend g<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Senator auf<br />
die Situation bei den Werften Blohm &<br />
Voss und Sietas e<strong>in</strong>. Der deutsche Schiffbau<br />
sei gegenüber <strong>der</strong> Konkurrenz <strong>in</strong><br />
Fernost nur noch <strong>in</strong> Nischen (Spezialschiffe,<br />
Mar<strong>in</strong>ee<strong>in</strong>heiten) wettbewerbs -<br />
fähig. Die Werften seien durch hohe<br />
Innovationsfähigkeit gut gerüstet. Die<br />
<strong>der</strong>zeit angebotene Hilfestellung des<br />
Senats basiert jedoch vor allem auf <strong>der</strong><br />
Überzeugung, dass beide Betriebe<br />
große Chancen haben, an <strong>der</strong> Ausrüs -<br />
tung <strong>der</strong> ausgedehnten Offshore-W<strong>in</strong>dtechnik<br />
mitzuwirken. He<br />
Rene S. Spiegelberger und Generalkonsul<br />
Thomas Hauff<br />
Dr. Thomas R.G. Berger und Sven Jarmuth<br />
Ulrich Bendfeldt, Bernd Auf<strong>der</strong>heide<br />
und Axel Schultz<br />
Tjark H. Woydt und He<strong>in</strong>rich Goller<br />
Peter Hähner und<br />
Generalkonsul<strong>in</strong> Erja Tikka<br />
Hubert Grimm und Claudia Roller<br />
11
Schwerpunkt<br />
Energiewende bis 2020 –<br />
Mögliches und Unmögliches<br />
Wenn die Euro-Krise <strong>der</strong> Vergangenheit angehört, wird die Sorge um das<br />
Energieangebot stark im Vor<strong>der</strong>grund stehen – denn gemessen am<br />
Bedarf wird es kaum für alle reichen.<br />
Die Industriestaaten s<strong>in</strong>d auf (viel) Energie<br />
so angewiesen wie auf die Luft zum<br />
Atmen. Neben diesen Nationen <strong>der</strong><br />
„ersten Welt“ drängen bedeutende<br />
Schwellenlän<strong>der</strong> auf den Markt und for<strong>der</strong>n<br />
ihren Anteil. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
suchen mehr als e<strong>in</strong>e Milliarde Menschen<br />
erstmalig Zugang zu Energiequellen,<br />
weil sie e<strong>in</strong>en Zuwachs an<br />
Lebensqualität versprechen. Das alles<br />
zusammen wird die Erzeugung überfor<strong>der</strong>n.<br />
Län<strong>der</strong>, die überwiegend auf<br />
Importe von Primärenergie angewiesen<br />
12 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
s<strong>in</strong>d, geraten damit zunehmend <strong>in</strong><br />
Abhängigkeit von den Rohstofflieferanten<br />
– machtpolitisch und wirtschaftlich.<br />
Die deutsche Politik hat sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
panikartigen Reaktion auf die Katastrophe<br />
von Fukushima zu e<strong>in</strong>er kurzfristigen<br />
„Energiewende“ entschlossen.<br />
E<strong>in</strong> großer Teil des Bedarfs an Öl, Gas,<br />
Kohle und Kernbrennstoff soll durch<br />
(heimische) Erneuerbare Energien er -<br />
setzt werden. In Berl<strong>in</strong> hat man dabei<br />
allerd<strong>in</strong>gs die Schwierigkeiten, tech -<br />
nischer und gesellschaftlicher Natur,<br />
offensichtlich unterschätzt, sodass <strong>der</strong><br />
Zeitplan fragwürdig ist. In langfristiger<br />
Perspektive jedoch bietet das Konzept<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung den Ausweg<br />
aus e<strong>in</strong>em vorhersehbaren Dilemma<br />
zwischen Mangel, Macht und Preisen.<br />
Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> setzt sich <strong>in</strong>tensiv<br />
mit den anstehenden Energieproblemen<br />
ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Se<strong>in</strong>e Kernthesen<br />
s<strong>in</strong>d auf www.<strong>Wirtschaftsrat</strong>.de unter<br />
<strong>der</strong> Rubrik Energiepolitik nachzulesen.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Gesamtproblematik<br />
berichtet das Journal nachfolgend über<br />
drei Veranstaltungen <strong>in</strong> Hamburg, bei<br />
denen sehr kompetente Referenten aus<br />
ihrer Sicht zu aktuellen Fragen Stellung<br />
nahmen. He
Abendveranstaltung am 10. November<br />
„Im Schatten <strong>der</strong> Eurokrise ist die<br />
Energiewende aus den Schlagzeilen<br />
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt<br />
verschwunden. Aber ich kann Ihnen<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
RWE Innogy GmbH<br />
versprechen, sie wird wie<strong>der</strong> dah<strong>in</strong><br />
Der promovierte Chemiker begann kommen. O<strong>der</strong> glaubt jemand, man<br />
se<strong>in</strong>e Karriere im Um weltbundesamt<br />
steigt so en passant aus 25 Prozent<br />
und wechselte dann <strong>in</strong>s hessische<br />
Umweltm<strong>in</strong>isterium, bevor er Staats- <strong>der</strong> deutschen Stromversorgung<br />
rat bei <strong>der</strong> Um welt behörde <strong>in</strong> Ham- (d.h. aus dem Anteil <strong>der</strong> Kernenerburg<br />
wurde.<br />
Danach führte Vahrenholt die Hamgie) aus und das war es dann.“<br />
burger Senatskanzlei und war später<br />
als Umweltsenator tätig. Anschlie -<br />
Das waren die e<strong>in</strong>leitenden Worte von<br />
ßend g<strong>in</strong>g Vahrenholt als Vorstand<br />
Prof. Vahrenholt und zugleich <strong>der</strong> Tenor<br />
zur Deutschen Shell AG, bevor er<br />
<strong>der</strong> ganzen Abendveranstaltung. E<strong>in</strong><br />
2000 <strong>in</strong> den Aufsichtsrat wechselte.<br />
Fachmann mit umfassen<strong>der</strong> Erfahrung<br />
E<strong>in</strong> Jahr später gründete er den<br />
(s. nebenstehenden Lebenslauf) wid-<br />
W<strong>in</strong>d energie-Anlagenbauer Repower<br />
mete sich jenseits des „ideologischen<br />
Systems und wurde dort Vorstands -<br />
Spielfelds“ e<strong>in</strong>er nüchternen Analyse<br />
chef. Seit 2008 leitet er die RWE<br />
<strong>der</strong> Randbed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>er „Energie-<br />
Innogy GmbH, die neu gegründete<br />
wende“. Das Primat <strong>der</strong> Politik wird<br />
Konzern-Gesellschaft für Erneuer bare<br />
Energien. Randbed<strong>in</strong>gungen<br />
<strong>der</strong> Energiewende jenseits des<br />
„ideologischen Spielfelds“<br />
Die Photovoltaik ist<br />
e<strong>in</strong> krasses Beispiel<br />
volkswirtschaftlicher<br />
Fehlkalkulation<br />
Erneuerbare Energien<br />
Chancen und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
nicht <strong>in</strong> Frage gestellt, aber die Schwierigkeiten<br />
des Übergangs legte Vahrenholt<br />
illusionslos dar. Die politisch und<br />
gesellschaftlich verbreitete Vision e<strong>in</strong>er<br />
nahezu vollständig (80 Prozent) erneuerbaren<br />
und kohlenstofffreien Stromerzeugung<br />
(bei raschem Umbau des<br />
Energieversorgungssystems) ist, so das<br />
Fazit, mit e<strong>in</strong>er Vielzahl von Unwägbarkeiten<br />
und Risiken behaftet.<br />
Weg und Ziel <strong>der</strong> Energiewende<br />
müssen <strong>der</strong> Versorgungssicherheit, <strong>der</strong><br />
Wirtschaftlichkeit und den Klimazie -<br />
len Rechnung tragen. Zwei Drittel des<br />
deutschen Strombedarfs gehen auf das<br />
Konto von Industrie und Gewerbe. Die<br />
Be triebe s<strong>in</strong>d auf wettbewerbsfähige<br />
Preise und auf die deutsche Spitzenstellung<br />
bei <strong>der</strong> Verfügbarkeit von<br />
Strom (99,95 Prozent) angewiesen. Wer<br />
diese Prämis sen ignoriert, rührt an <strong>der</strong><br />
Basis unseres Wohlstands. In diesem<br />
S<strong>in</strong>ne plädiert Vahrenholt dafür, die<br />
Erneuerbaren Energien „mit Vernunft<br />
auszubauen und nicht jede kurzatmige<br />
Lösung um jeden Preis umzusetzen“.<br />
Welche Probleme erwarten uns?<br />
■ Zunächst <strong>der</strong> Paradigmenwechsel<br />
<strong>der</strong> Energieerzeugung. Sie folgt bislang<br />
<strong>der</strong> wechselnden Nachfrage <strong>in</strong> je<strong>der</strong><br />
M<strong>in</strong>ute. In Zukunft wird die Erzeugung<br />
– nach Zeitpunkt und Menge – weitgehend<br />
von den Naturkräften be -<br />
stimmt, wobei dennoch die abweichenden<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Verbraucher<br />
direkt zu erfüllen s<strong>in</strong>d. Das gilt<br />
auch während <strong>der</strong> 70 Prozent des Jahres,<br />
<strong>in</strong> denen ke<strong>in</strong>e geeignete W<strong>in</strong>dstärke<br />
zur Verfügung steht, und <strong>der</strong> 90<br />
Prozent, <strong>in</strong> denen die Sonne nicht ausreichend<br />
sche<strong>in</strong>t. Die ausgleichenden<br />
E<strong>in</strong>richtungen zur Vorratsspeicherung<br />
s<strong>in</strong>d bislang jedoch nicht im großen<br />
Maßstab e<strong>in</strong>setzbar. Die vorhandenen,<br />
hilfreichen Regelkraftwerke müssen<br />
deshalb laufend auf betriebsbereitem<br />
Stand gehalten werden. D.h. im Klartext:<br />
Bis auf weiteres muss für jedes <strong>in</strong><br />
W<strong>in</strong>d und Sonne <strong>in</strong>stallierte Kilowatt<br />
e<strong>in</strong>e gleiche Kapazität auch <strong>in</strong> Kraftwerken<br />
zur Verfügung stehen.<br />
■ Noch s<strong>in</strong>d die regenerativen Energien<br />
deutlich teurer als konventionell<br />
erzeugter Strom (ca. 50 Prozent). E<strong>in</strong><br />
beson<strong>der</strong>s krasses Beispiel volkswirtschaftlicher<br />
Fehlkalkulation ist die Photovoltaik.<br />
Sie erfor<strong>der</strong>t Im Verlauf von<br />
20 Jahren etwa 100 Milliarden Euro an<br />
Subventionen, um 2 o<strong>der</strong> 3 Prozent <strong>der</strong><br />
Stromnachfrage zu decken. Das bedeutet<br />
freilich nicht, dass Photovoltaik <strong>in</strong><br />
an<strong>der</strong>en Klimazonen nicht die s<strong>in</strong>nvollste<br />
Lösung für die Energieprobleme<br />
se<strong>in</strong> kann. Gegenwärtig jedoch <strong>in</strong>stallieren<br />
wir <strong>in</strong> unserem Land, das e<strong>in</strong>e<br />
Sonnene<strong>in</strong>strahlung vergleichbar mit<br />
<strong>der</strong> von Alaska aufweist, mehr als 50<br />
Prozent <strong>der</strong> weltweiten PV-Kapazität.<br />
13
Abendveranstaltung am 10. November<br />
■ Das Konzept <strong>der</strong> Bundesregierung<br />
sieht vor, dass 2050 e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>dener -<br />
giekapazität von 65.000 MW zur Verfügung<br />
steht, davon 28.000 MW Off -<br />
shore, d.h. aus W<strong>in</strong>dparks <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nordund<br />
Ostsee. Lt. „Welt am Sonntag“<br />
sollen alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nordsee 22.000<br />
W<strong>in</strong>dkraftanlagen entstehen. Hier drohen<br />
Genehmigungsverweigerungen<br />
aus Naturschutzgründen. Die Industrie<br />
Das Hauptproblem liegt<br />
im Ausbau des Stromnetzes<br />
ist technisch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, die Zielvorstellung<br />
umzusetzen, wenn man sie<br />
denn lässt. Das Hauptproblem entsteht<br />
je doch im Ausbau des Stromnetzes. Der<br />
Schwerpunkt des Strombedarfs liegt im<br />
Süden und Westen <strong>Deutschland</strong>s. Das<br />
bestehende Netz wäre überfor<strong>der</strong>t,<br />
die Energie von <strong>der</strong> Küste dorth<strong>in</strong> zu<br />
be för<strong>der</strong>n. Mehr als 4.000 Trassenkilometer<br />
müssten deshalb rasch ausgebaut<br />
werden. Von den jährlich vorgesehenen<br />
800 Kilometern werden z.Zt. nur<br />
20 realisiert.<br />
■ Große Sorge bereitet die fehlende<br />
Akzeptanz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung für die<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen. Der Wi<strong>der</strong>stand<br />
reicht von „Not <strong>in</strong> my backyard“,<br />
sobald Kraftwerke o<strong>der</strong> Hochspannungsleitungen<br />
projektiert werden, bis<br />
„build absolutely noth<strong>in</strong>g anywhere,<br />
near anyone“, wenn es um die Dämonisierung<br />
ganzer Technologien geht.<br />
Man darf gespannt se<strong>in</strong>, welche Reaktionen<br />
z.B. <strong>der</strong> Neubau und die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
von Kohle- und Gaskraftwerken<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bau von Pumpspeicherkraftwerken<br />
hervorruft, ohne die die<br />
Energiewende nicht vollzogen werden<br />
kann. Die dauerhafte Durchsetzbarkeit<br />
ihrer Planungen ist an<strong>der</strong>erseits für die<br />
Energieversorger von entscheiden<strong>der</strong><br />
Bedeutung, denn die Kapitalb<strong>in</strong>dung<br />
beträgt bei zahlreichen Projekten 40<br />
Jahre.<br />
Vahrenholt ruft dazu auf, den Bürgern<br />
re<strong>in</strong>en We<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zuschenken. E<strong>in</strong><br />
Umbau des Energiesystems sei technisch<br />
möglich. Je nach Tempo wird er<br />
aber höhere Kosten und (auch gravierende)<br />
E<strong>in</strong>schränkungen erfor<strong>der</strong>n. Es<br />
fragt sich, wieviel <strong>der</strong> Lasten die Bevölkerung<br />
schultern kann o<strong>der</strong> will. He<br />
14 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> hat wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Energiespeicher <strong>in</strong> Geesthacht<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Gesetzesän<strong>der</strong>ung zur Oberflächenwassernutzungsabgabe<br />
(OWAG) – <strong>der</strong> Entwurf wurde von <strong>CDU</strong> und FDP e<strong>in</strong>gebracht<br />
und ohne Gegenstimme angenommen – kann <strong>der</strong> Stausee des<br />
Pumpspeicherkraftwerks <strong>in</strong> Geesthacht wie<strong>der</strong> gefüllt werden. Den<br />
sogenannten Wasserpfenn<strong>in</strong>g hatte die rot-grüne Regierung im Jahre<br />
2001 aus fiskalischer Motivation heraus e<strong>in</strong>geführt und damit das<br />
e<strong>in</strong>zige Pumpspeicherwerk im Land hart getroffen.<br />
Gunnar Groebler,<br />
Leiter Wasserkraft bei<br />
Vattenfall, Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister<br />
Jost de Jager,<br />
Pieter Wasmuth,<br />
Generalbevollmächtigter<br />
für Norddeutschland<br />
bei Vattenfall (v.l.)<br />
Für die e<strong>in</strong>geläutete Energiewende<br />
s<strong>in</strong>d Stromspeichermöglichkeiten<br />
heu te wichtiger denn je, was die Politik<br />
bestärkte, den Handlungsrahmen<br />
wie<strong>der</strong> zu vergrößern. Die im Oktober<br />
beschlossene Reduzierung <strong>der</strong> Oberflächenwasserabgabe<br />
macht den<br />
Pump betrieb des seit 1958 operativen<br />
Energiespeichers wie<strong>der</strong> wirtschaftlich.<br />
Künftig s<strong>in</strong>d 0,077 Cent pro<br />
Kubikmeter entnommenen Elbwasser<br />
fällig, damit kann das Kraftwerk<br />
m<strong>in</strong>des tens zehnmal so viel im Pumpbetrieb<br />
produzieren wie bisher. Nun<br />
heißt es <strong>in</strong> Geesthacht an <strong>der</strong> Elbe<br />
wie<strong>der</strong>: Wasser marsch.<br />
Pumpspeicherwerke übernehmen<br />
als Stromspeicher e<strong>in</strong>e wichtige Rolle,<br />
denn sie können Schwankungen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Stromerzeugung, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
aus erneuerbaren Energien, ausgleichen.<br />
Durch die kurze Reaktionszeit<br />
tragen diese Speicherwerke wesentlich<br />
zur Sicherung <strong>der</strong> Netzstabilität<br />
bei. Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister Jost de Jager<br />
(<strong>CDU</strong>) hatte sich <strong>in</strong> Begleitung des<br />
Arbeitskreis Wirtschaft <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Landtagsfraktion<br />
im Sommer mit dem Be -<br />
treiber Vattenfall (Mitglied im <strong>Wirtschaftsrat</strong>)<br />
<strong>in</strong> Geesthacht getroffen,<br />
um das Problem des ungenutzten<br />
Energiewirtschaft<br />
Energiespeichers zu lösen. Der Landtag<br />
nahm die Initiative schließlich<br />
<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er haushaltsneutralen<br />
Lösung auf und verabschiedete e<strong>in</strong><br />
neues OWAG für den Energiespeicher.<br />
Vattenfall verpflichtet sich, <strong>in</strong>nerhalb<br />
von fünf Jahren Vorgaben nach dem<br />
neuesten Stand <strong>der</strong> Technik umzusetzen,<br />
damit die Belastung <strong>der</strong><br />
Tier- und Pflanzenwelt so ger<strong>in</strong>g wie<br />
möglich gehalten wird.<br />
Mit <strong>der</strong> Pumpleistung von 96 Me -<br />
ga watt lässt sich das 3,2 Millionen<br />
Kubikmeter Wasser fassende Speicherbecken<br />
<strong>in</strong> neun Stunden füllen.<br />
Bei vollem Stausee kann <strong>der</strong> 120 Me -<br />
ga watt starke Energiespeicher 600<br />
Megawattstunden elektrische Energie<br />
(Quelle: Vattenfall) für e<strong>in</strong>e Dauer<br />
von fünf Stunden erzeugen. Damit<br />
liegt <strong>der</strong> Wirkungsgrad bei 75 Prozent.<br />
Nutzer s<strong>in</strong>d die Bundeslän<strong>der</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
und Hamburg. Erst bei<br />
entsprechen<strong>der</strong> Rentabilität könnten<br />
ursprüngliche Pläne e<strong>in</strong>er Erweiterung<br />
verfolgt werden. Zum Zeitpunkt<br />
<strong>der</strong> Planung <strong>in</strong> den 50er Jahren des<br />
vorigen Jahrhun<strong>der</strong>ts war die Anlage<br />
ursprünglich auf die doppelte Kapazität<br />
ausgerichtet.<br />
EJH
POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 19. September<br />
Prof. Dr. Friedbert Pflüger<br />
ist Direktor am European Centre for<br />
Energy and Resource Security am<br />
Department of War Studies, K<strong>in</strong>g’s<br />
College London. Der frühere Pressesprecher<br />
des damaligen Bundespräsidenten,<br />
Richard von Weizsäcker, war<br />
von 1990 bis 2006 Mitglied des Bundestags.<br />
1998 wurde Pflüger Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Bundestagsausschusses<br />
für die Angelegenheiten <strong>der</strong> EU und<br />
2005/2006 Parlamentarischer Staatssekretär<br />
beim Bundesm<strong>in</strong>ister <strong>der</strong><br />
Verteidigung.<br />
Seit 2009 ist er Professor für Interna -<br />
tio nale Beziehungen am K<strong>in</strong>g’s Col -<br />
lege London. Pflüger hat e<strong>in</strong>e eigene<br />
Unternehmensberatung <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>/<br />
Erbil und ist Senior Advisor bei Roland<br />
Berger Strategy Consultants und<br />
Moser Baer Clean Tech Energy, Neu<br />
Delhi.<br />
Bis 2030 werden 880 000 Haushalte<br />
neu an das Stromnetz angeschlossen<br />
und müssen versorgt werden<br />
Bis 2050 wird die<br />
Weltbevölkerung auf<br />
voraussichtlich neun<br />
Milliarden Menschen<br />
anwachsen<br />
Der Kampf um Strom<br />
Das Energieproblem kennt – ungeachtet des deutschen Alle<strong>in</strong>gangs –<br />
ke<strong>in</strong>e Grenzen. Beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK machte Professor<br />
Friedbert Pflüger die ungeheuren Dimensionen deutlich, die das<br />
Thema durch die globale Betrachtung erfährt.<br />
Se<strong>in</strong> Ausgangspunkt: Der Bedarf wird<br />
weltweit schnell und stark zunehmen.<br />
Viele Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dritten Welt, die<br />
ke<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> nur ungenügenden Zu -<br />
gang zu Energie haben, werden diesen<br />
e<strong>in</strong>for<strong>der</strong>n, um Chancen für ihre Entwicklung<br />
zu erhalten. Mit <strong>der</strong> wachsenden<br />
Weltbevölkerung (bis 2050 wird<br />
die Bevölkerung auf voraussichtlich<br />
neun Milliarden anwachsen) nimmt<br />
auch <strong>der</strong> Energiebedarf zu. Bis 2030<br />
werden voraussichtlich 880 Millionen<br />
Haushalte neu an das Stromnetz angeschlossen.<br />
Wegen Engpässen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Energieversorgung drohen weltweit<br />
ernste Konflikte<br />
Beson<strong>der</strong>s rasant steigt <strong>der</strong> Verbrauch<br />
<strong>in</strong> den Schwellenlän<strong>der</strong>n wie Ch<strong>in</strong>a und<br />
Indien. Im angespannten Markt werden<br />
Öl, Strom und Gas zu stra tegischen<br />
Waffen. Ähnliche Kämpfe drohen um<br />
den Zugang und die Nutzung von<br />
Wasser.<br />
Pflüger skizzierte ke<strong>in</strong>e Lösung <strong>der</strong><br />
sich abzeichnenden Schwierigkeiten,<br />
erläuterte vielmehr „Megatrends“, die<br />
wesentlichen E<strong>in</strong>fluss auf die weitere<br />
Entwicklung und die <strong>in</strong>ternationale<br />
Diskussion haben werden.<br />
■ Obwohl durch an<strong>der</strong>e Fragen mo -<br />
mentan etwas <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund ge -<br />
drängt, wird <strong>der</strong> Klimawandel die Energiepolitik<br />
<strong>in</strong> den nächsten 30 Jahren<br />
beherrschen. Naturkatastrophen werden<br />
zunehmen, uralte Ökosysteme zu -<br />
sammenbrechen und damit die Energieerzeugung<br />
bee<strong>in</strong>flussen.<br />
■ Fossile Energiequellen (Kohle, Öl,<br />
Gas), die <strong>der</strong>zeit fast 80 Prozent <strong>der</strong><br />
Primärenergie stellen, werden auch bis<br />
2030 dom<strong>in</strong>ierend bleiben. Der Anteil<br />
<strong>der</strong> Erneuerbaren Energien wird <strong>in</strong> den<br />
nächsten 20 Jahren weltweit kaum<br />
über acht Prozent h<strong>in</strong>auskommen. Dennoch<br />
wird die „grüne Revolution“ weitergehen.<br />
Fortschritte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Speichertechnologie<br />
zu erwarten, die Voraussetzung<br />
für e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Nutzung<br />
<strong>der</strong> unsteten W<strong>in</strong>dkraft ist.<br />
■ Kernkraft wird auch weiterh<strong>in</strong> ge -<br />
nutzt. Weltweit s<strong>in</strong>d 440 Kraftwerke <strong>in</strong><br />
Betrieb und zahlreiche weitere im Bau.<br />
Schon im H<strong>in</strong>blick auf die Versorgung<br />
von Entwicklungslän<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d sie wichtig.<br />
Dr<strong>in</strong>gend ist allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e Lösung<br />
für das Problem <strong>der</strong> Endlagerung.<br />
■ Deutsche Energieunternehmen<br />
haben nicht mehr genug Geld für die<br />
not wendigen Investitionen. Gleichzeitig<br />
versuchen die Russen, größeren E<strong>in</strong>fluss<br />
zu gew<strong>in</strong>nen, u.a. durch e<strong>in</strong>e Be -<br />
teiligung an RWE. E<strong>in</strong> Meilenste<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
„Energiepartnerschaft“ mit Russland<br />
war die Eröffnung des ersten Stranges<br />
<strong>der</strong> Nord-Stream-Gaspipel<strong>in</strong>e, die die<br />
riesigen Erdgasfel<strong>der</strong> Sibiriens direkt<br />
mit Westeuropa verb<strong>in</strong>det. Bei <strong>der</strong> Er -<br />
öffnung beizeichnete <strong>der</strong> französische<br />
15
POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 19. September<br />
M<strong>in</strong>isterpräsident Fillon Nord-Stream<br />
als „e<strong>in</strong>e Schlaga<strong>der</strong>, die uns künftig<br />
geradezu organisch verb<strong>in</strong>det“. Ganz<br />
im S<strong>in</strong>ne von Merkel wandte er sich<br />
damit gegen die Befürchtung e<strong>in</strong>er zu<br />
großen, e<strong>in</strong>seitigen Abhängigkeit vom<br />
Wohlwollen Russlands. Hierzu gehört<br />
<strong>der</strong> H<strong>in</strong>weis auf vorgesehene Alternativen<br />
für den Bezug von Gas aus Katar<br />
und dem kaspischen Raum.<br />
■ Wichtiger als <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz neuer<br />
Energien ist e<strong>in</strong>e Steigerung <strong>der</strong> Energieeffizienz.<br />
Hierzu gibt es diverse<br />
Ansätze.<br />
■ Die Sicherheit <strong>der</strong> Kraftwerke stellt<br />
ihre verwundbare Stelle dar. Neben Terroranschlägen<br />
gilt die Sorge zunehmend<br />
auch Angriffen im Datennetz.<br />
■ Die europäische Energiepolitik hat<br />
Schwächen. Die Standpunkte Frankreichs<br />
(Nutzung <strong>der</strong> Kernenergie), Osteuropas<br />
(Strom aus Kohle) und <strong>Deutschland</strong>s<br />
(Erneuerbare Energien) divergieren<br />
stark, was fehlt ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitlich<br />
Führung. Deshalb wird die EU auf den<br />
Energiesektor nur als Zwerg wahrgenommen.<br />
Die EU ist schwach<br />
<strong>in</strong> ihrer Energiepolitik<br />
■ Größtes Problem <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> ist<br />
die fehlende gesellschaftliche Akzeptanz.<br />
Der konsequente Ausbau <strong>der</strong> Netze<br />
als Vorraussetzung für e<strong>in</strong>e effektive<br />
Energiepolitik lässt sich nur schwer<br />
auf regionaler wie auf nationaler Ebene<br />
durchsetzen. Dadurch geht auch<br />
Spitzentechnologie mit großen Exportchancen<br />
verloren. <strong>Deutschland</strong> kommt<br />
nur im Schneckentempo voran. Vieles,<br />
was jüngst für die nahe Zukunft be -<br />
schlossen wurde, ist noch Hoffnung.<br />
Insgesamt werden die Kosten <strong>der</strong> Energieversorgung<br />
steigen. He<br />
16 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
Unser Mitglied Dr. Detlev Repenn<strong>in</strong>g,<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter <strong>der</strong><br />
O.M.T. Lübeck, macht geme<strong>in</strong>same<br />
Sache mit dem bayerischen Solarhersteller<br />
Schletter und startet <strong>in</strong> Geesthacht<br />
mit neuer Lithiumbatterieproduktion.<br />
Dieser bedeutende Zuwachs<br />
ist <strong>der</strong> Entwicklung des Projektes för<strong>der</strong>lich,<br />
weiß StreetScooter-Geschäftsführer<br />
Prof. Dr. Achim Kampker<br />
(RWTH/ Aachen), denn dieser Bereich<br />
ist e<strong>in</strong> wichtiges Bauteil.<br />
Firmen<strong>in</strong>haber Ludwig Schletter<br />
und Dr. Detlev Repenn<strong>in</strong>g werden leis -<br />
tungsfähige Batteriepacks im neu -<br />
gegründeten Betrieb <strong>in</strong> Geesthacht<br />
produzieren. Die für das e-Mobil entwickelte<br />
Energiequelle wird im Street -<br />
Scooter e<strong>in</strong>en entscheidenden Part<br />
übernehmen. Wir stellten das Fahrzeug<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Ma gaz<strong>in</strong>ausgabe 3/2011<br />
vor. Partner von Dr. Detlev Repenn<strong>in</strong>g<br />
ist <strong>der</strong> Unternehmer Schletter aus<br />
Energiewirtschaft<br />
Power für e-Moblie<br />
aus Geesthachter Batterien<br />
Der Gesellschafterkreis <strong>der</strong> StreetScooter GmbH hat sich erneut er -<br />
weitert. Die Lübecker O.M.T. wurde Gesellschafter und beschleunigt<br />
mit ihrem Know-how die Entwicklung und Realisierung des e-Mobils<br />
StreetScooter, <strong>der</strong> als Prototyp auf <strong>der</strong> IAA <strong>in</strong> Frankfurt im September<br />
zu sehen war.<br />
Von <strong>der</strong> StreetScooter GmbH entwickeltes und produziertes Elektro-Auto mit<br />
dem Anspruch <strong>der</strong> passenden Mobilitätsdienstleistungen im S<strong>in</strong>ne nachhaltiger,<br />
wirtschaftlicher E-Cars<br />
Kirch dorf/Haag <strong>in</strong> Oberbayern, <strong>der</strong><br />
sich im Bereich <strong>der</strong> Solartechnik e<strong>in</strong>en<br />
Namen machte. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund,<br />
die über Solartechnik gewonnene<br />
Ener gie zu speichern und an e-Mobile<br />
abzugeben, trafen beide Unternehmer<br />
e<strong>in</strong> Jo<strong>in</strong>tventure und wollen nun<br />
im Norden an die Umsetzung des<br />
Projektes gehen. Der Start des Unternehmens<br />
ist für Anfang März geplant.<br />
„Der Schlüssel für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg von Elektrofahrzeugen<br />
liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Produzierbarkeit“, verkündet<br />
Kampker. Und weiter: „Durch<br />
die parallele Entwicklung von Fahrzeug<br />
und Produktionsprozessen beim<br />
StreetScooter zeigen wir geme<strong>in</strong>sam<br />
unseren Gesellschaftern und Kooperationspartnern<br />
auf, mit welchen<br />
Methoden hoch mo<strong>der</strong>ne e-Fahrzeuge<br />
kostengünstig und damit für den<br />
Verbraucher zu erschw<strong>in</strong>glichen Preisen<br />
gefertigt werden können.“ EJH
<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort am 21. September<br />
Matthias Boxberger<br />
Netzvorstand <strong>der</strong> E.ON Hanse AG,<br />
Quickborn<br />
Dr. Ralf Luy<br />
Leiter Netzwirtschaft und<br />
Erdgasspeicher, E.ON Hanse AG<br />
Schematische<br />
Darstellung des<br />
Erdgasspeichers<br />
Quelle: E.ON Hanse<br />
Energiereserven unter<br />
<strong>der</strong> Marsch<br />
E.ON Hanse Erdgasspeicher Reitbrook<br />
Zwischen Dove- und Gose Elbe gelegen, gehört Hamburg-Reitbrook,<br />
Bezirk Bergedorf, zu den Marschlanden. Neben Milchhöfen und Getreideanbau<br />
bestimmen aber auch sich ständig auf und ab bewegende<br />
Pferde kopfpumpen das Landschaftsbild. Pferdekopfpumpen zur Erd -<br />
ölför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den Marschlanden? – Ja, denn <strong>in</strong> den dreißiger und<br />
vierziger Jahren war hier zeitweilig <strong>Deutschland</strong>s wichtigstes Erdölfeld.<br />
Diese und weitere Informationen er -<br />
hielten die Vertreter des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
bei e<strong>in</strong>em Besuch des Erdgasspeichers<br />
<strong>in</strong> Reitbrook. Hier tauschten sie<br />
sich mit Matthias Boxberger, Netzvorstand<br />
bei E.ON Hanse und Dr. Ralf Luy,<br />
<strong>der</strong> bei E.ON Hanse neben <strong>der</strong> Netzwirtschaft<br />
auch die Erdgasspeicher leitet,<br />
zu Themen <strong>der</strong> Energieversorgung<br />
aus.<br />
1910 stieß man ganz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des<br />
heutigen Speichers bei e<strong>in</strong>er Bohrung<br />
nach Wasser unvermutet auf e<strong>in</strong> Gasvorkommen.<br />
Bis 1930 konnten etwa 170<br />
Millionen Kubikmeter Gas geför<strong>der</strong>t<br />
werden. Anschließend fand man <strong>in</strong><br />
rund 600 Metern Tiefe Erd öl. Was e<strong>in</strong>st<br />
<strong>Deutschland</strong>s wichtigstes Erdölfeld war,<br />
liefert heute allerd<strong>in</strong>gs nur noch etwa<br />
zwei Prozent <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> be -<br />
nötigten Menge. Seit 1973 wird <strong>in</strong> den<br />
alten Öllagerstätten Erdgas gespeichert.<br />
Das Erdgas gehört verschiedenen<br />
Energielieferanten, die es bei E.ON<br />
Hanse zwischenlagern, bis sie es weiterverkaufen.<br />
Genutzt wird dabei e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> mehr<br />
als 600 Meter Tiefe liegende, etwa 20<br />
Meter dicke Schicht aus porösem Kalk -<br />
ste<strong>in</strong>, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erdgas wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gewaltigem<br />
„Schwamm“ gespeichert werden<br />
kann. Die Poren im Kalkste<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d so<br />
kle<strong>in</strong>, dass sie mit bloßem Auge kaum<br />
zu erkennen s<strong>in</strong>d. Und doch ha ben sie<br />
e<strong>in</strong> Speichervermögen von rund 30 Prozent.<br />
Die <strong>in</strong>sgesamt er schlos sene Speicherfläche<br />
beträgt über vier Quadratkilometer.<br />
Oberirdisch wirkt die Anlage<br />
am Allermöher Deich eher un spekta -<br />
kulär: Schlichte flache Kl<strong>in</strong>kergebäude,<br />
Rohrleitungen mit Ar ma tu ren und e<strong>in</strong>ige<br />
Filter- und Trocken türme. Dies ist<br />
alles, was darauf schlie ßen lässt, dass<br />
hier gewaltige Energiereserven für Ham -<br />
burg und Schleswig-Holste<strong>in</strong> lagern.<br />
Das durch die Fernleitungen kommende<br />
Erdgas wird gere<strong>in</strong>igt und Tur -<br />
b<strong>in</strong>enrad- bzw. Wirbelgaszähler er mit -<br />
teln die Menge. Dann wird es über Verdichter<br />
komprimiert und über Bohrungen,<br />
die über dem Speicher verteilt s<strong>in</strong>d,<br />
mit e<strong>in</strong>em Druck von bis zu 80 Bar <strong>in</strong><br />
die Tiefe gepresst. Dabei unterscheiden<br />
die Fachleute zwischen Kissengas und<br />
Filter und Trocknungsanlagen auf dem<br />
Erdgasspeicher Reitbrook<br />
Arbeitsgas. Kissengas verbleibt permanent<br />
im Speicher. Es dient als Druckpuffer<br />
gegen das sogenannte Lagerstättenwasser.<br />
Die restliche Gasmenge,<br />
die e<strong>in</strong>gepresst und bei Bedarf wie<strong>der</strong><br />
entnommen wird – zurzeit bis zu 350<br />
Millionen Kubikmeter – ist das Arbeitsgas.<br />
Es ist zum Verbrauch bestimmt.<br />
E<strong>in</strong>mal unter die Erde gepumpt, kann<br />
es von alle<strong>in</strong> nicht entweichen. Das verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />
die mächtige Lehmschicht, die<br />
über dem Kalkste<strong>in</strong> liegt.<br />
17
<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort am 21. September<br />
Im W<strong>in</strong>ter, wenn mehr Erdgas be -<br />
nötigt wird, beg<strong>in</strong>nt die Ausspeicherung.<br />
Bis das e<strong>in</strong>gespeicherte Gas zum<br />
Verbraucher gelangt, durchläuft es<br />
aller d<strong>in</strong>gs noch mehrere Stationen. Das<br />
Erdgas steigt durch den Druck <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Lagerstätte durch die Speichersonden<br />
wie<strong>der</strong> nach oben. Dabei werden allerd<strong>in</strong>gs<br />
ger<strong>in</strong>ge Mengen von Öl und Wasser<br />
mitgerissen. Deshalb strömt es zu -<br />
nächst durch e<strong>in</strong>e Filteranlage und<br />
dann durch e<strong>in</strong>e Trocknungsanlage. Der<br />
hohe Druck, unter dem das Gas anfangs<br />
steht, wird Schritt für Schritt auf ca. 25<br />
bar reduziert. Dabei kühlt sich das Gas<br />
Das Dispatch<strong>in</strong>g überwacht die Speicher<br />
und Gasnetz <strong>der</strong> E.ON Hanse AG<br />
extrem ab und muss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wärme -<br />
austauscher vorgewärmt werden, da -<br />
mit die Armaturen nicht vereisen.<br />
Nach dem es gemessen wurde, wird<br />
dem Erdgas noch e<strong>in</strong> Geruchsstoff beigemischt,<br />
damit auch kle<strong>in</strong>ste Mengen<br />
austretenden Gases sofort bemerkt<br />
werden können.<br />
Dann geht das Gas nach Schleswig-<br />
Holste<strong>in</strong> und <strong>in</strong> den Hamburger Erdgasr<strong>in</strong>g.<br />
Bis zu 350.000 Kubikmeter pro<br />
Stunde können <strong>in</strong> das Versorgungsnetz<br />
e<strong>in</strong>gespeist werden. Unterwegs wird<br />
<strong>der</strong> Druck weiter abgesenkt und be -<br />
trägt schließlich am heimischen Gaszähler<br />
nur noch 22 Millibar.<br />
Herzstück <strong>der</strong> Anlage <strong>in</strong> Reitbrook<br />
ist das Dispatch<strong>in</strong>g. Vor mehr als zwei<br />
Dutzend Bildschirmen sitzen rund um<br />
die Uhr jeweils zwei Mann und beobachten<br />
das gesamte Verteilernetz. Das<br />
ist mehr als 26.000 Kilometer lang. Das<br />
Netz reicht von Flensburg bis an die<br />
Elbe und von Hamburg <strong>in</strong> Richtung<br />
Osten über Mecklenburg bis an die polnische<br />
Grenze. Auch <strong>der</strong> zweite Erdgasspeicher<br />
von E.ON Hanse, südlich von<br />
Schwer<strong>in</strong>, wird von hier aus überwacht.<br />
Volker Mielisch<br />
stellv. Pressesprecher E.ON Hanse AG<br />
18 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
E.on-Hanse rüstet Fahrdorf auf LED um<br />
Erste Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Schleswig-<br />
Holste<strong>in</strong> stellt Straßenbeleuchtung<br />
komplett auf LED-Leuchten<br />
um – Geme<strong>in</strong>de Fahrdorf spart<br />
1.500.000 Kilogramm CO2 e<strong>in</strong><br />
Die Straßenbeleuchtung <strong>in</strong> Fahrdorf<br />
leuchtet ab sofort umweltschonend.<br />
250 mo<strong>der</strong>ne LED-Leuchten sorgen für<br />
mehr Sicherheit auf den Straßen und<br />
Wegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de. Gleichzeitig<br />
sparen sie Geld und CO 2 e<strong>in</strong>. „Unsere<br />
Straßenbeleuchtung war – wie bei<br />
vielen Geme<strong>in</strong>den – zum Teil über 40<br />
Jahre alt. Damit war sie <strong>in</strong>effizient<br />
und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em technisch schlechten<br />
Zustand“, sagt Bürgermeister Frank<br />
Ameis. Als Ergebnis stand fest, dass sie<br />
erneuert werden sollte. Aber welche<br />
Techniken gibt es und was passt für<br />
Fahrdorf am besten? „Mit E.ON Hanse<br />
haben wir schnell e<strong>in</strong>en unabhängigen<br />
– und wie wir aus Erfahrung wis-<br />
„ausgedient“<br />
Foto: Frank Ameis<br />
sen – kompetenten Energieberater<br />
gefunden“, ergänzt Ameis. „Bei e<strong>in</strong>er<br />
Investition von knapp 120.000 Euro<br />
erreichen wir e<strong>in</strong>e CO 2 -E<strong>in</strong>sparung<br />
von 1.500 Tonnen und sparen <strong>in</strong>nerhalb<br />
von 20 Jahren über 250.000<br />
Euro.“<br />
„Wir gratulieren <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
Fahrdorf dazu, als erste Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong><br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> ihre Straßenbeleuchtung<br />
komplett auf LED-Leuchten<br />
umgestellt zu haben – und s<strong>in</strong>d stolz<br />
darauf, dass wir Fahrdorf dabei bera-<br />
Energiewirtschaft<br />
Matthias Boxberger, Netzvorstand <strong>der</strong><br />
E.ON Hanse AG, Frank Ameis, Bürgermeister<br />
<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Fahrdorf,<br />
Carsten Zieseniß, Account Manager<br />
bei Philips Light<strong>in</strong>g (v.l.)<br />
tend unterstützen konnten“, freut<br />
sich Matthias Boxberger, Netzvorstand<br />
<strong>der</strong> E.ON Hanse AG. „Energiewende<br />
und Energiesparen braucht<br />
starke Partnerschaften – das stellen<br />
wir hier unter Beweis!“<br />
Beim Projekt <strong>in</strong> Fahrdorf war darüber<br />
h<strong>in</strong>aus Philips als Leuchtenlieferant<br />
mit dabei. „Auch für uns ist dieses<br />
e<strong>in</strong> wegweisendes und zukunftsorientiertes<br />
Projekt“, sagt Carsten<br />
Zieseniß, Account Manager bei Philips<br />
Light<strong>in</strong>g. „Denn auch bundesweit ist<br />
Fahrdorf e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> ersten Geme<strong>in</strong>den,<br />
die für ihre Straßenbeleuchtung ausschließlich<br />
LED-Leuchten e<strong>in</strong>setzt.<br />
Beson<strong>der</strong>s möchte ich hier auf die<br />
sehr gute Zusammenarbeit, nicht nur<br />
mit den Projektpartnern, son<strong>der</strong>n<br />
auch mit den beteiligten Installateuren<br />
h<strong>in</strong>weisen. Alles lief vertrauensvoll<br />
und reibungslos ab.“<br />
„Wenn alle Kommunen bundesweit<br />
ihre Straßenbeleuchtung auf<br />
unseren jetzt erreichten Stand br<strong>in</strong>gen<br />
würden, könnten bis zu 38 Mrd. Kilowattstunden<br />
Strom e<strong>in</strong>gespart werden“,<br />
rechnete Bürgermeister Ameis<br />
während <strong>der</strong> offiziellen Inbetriebnahme<br />
<strong>der</strong> neuen Straßenbeleuchtung<br />
vor. „Damit würden nicht nur rund<br />
5,6 Mrd. Euro <strong>in</strong> den Kommunalhaushalten<br />
e<strong>in</strong>gespart werden, son<strong>der</strong>n<br />
auch knapp 20 Mio. Tonnen CO 2 .“ VM
POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 18. Oktober<br />
<strong>Deutschland</strong> ist e<strong>in</strong> Zeitungsland<br />
Qualitätsjournalismus <strong>in</strong> Zeiten des Internets<br />
Sieben von zehn Deutschen lesen regelmäßig e<strong>in</strong>e Tageszeitung. Dennoch<br />
haben die Zeitungen <strong>in</strong> den vergangenen zehn Jahren regelmäßig e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />
bis zwei Prozent ihrer bezahlten Auflage e<strong>in</strong>gebüßt. Häufig wird<br />
das Internet für diese Entwicklung verantwortlich gemacht. Offensichtlich<br />
än<strong>der</strong>n sich die traditionellen Lesegewohnheiten, weil die jüngere<br />
Generation das Internet als Informationsquelle bevorzugt. Entsprechend<br />
s<strong>in</strong>ken die Auflagen <strong>der</strong> gedruckten Medien. Damit gehen zugleich die<br />
Werbee<strong>in</strong>nahmen zurück. Zunehmend stellt sich die Frage, ob guter<br />
Journalismus noch bezahlbar bleibt. Über die Möglichkeiten, beide<br />
Medien über e<strong>in</strong>e Marke erfolgreich zu verb<strong>in</strong>den, sprach Gabor Ste<strong>in</strong>gart,<br />
Chefredakteur des Handelsblattes, beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK.<br />
Ste<strong>in</strong>gart f<strong>in</strong>g die Aufmerksamkeit<br />
se<strong>in</strong>er Zuhörer mit Humor und bemerkenswerter<br />
Eloquenz e<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>leitende<br />
Aussage, dass die Lage für die<br />
Zeitungsverleger schwierig, aber nicht<br />
hoffnungslos sei, zog sich als Credo für<br />
e<strong>in</strong> „Sowohl“ (<strong>der</strong> Pr<strong>in</strong>tmedien) als e<strong>in</strong><br />
„Auch“ (des Internets) durch das ganze<br />
20 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
Referat. Ste<strong>in</strong>gart glaubt, dass sich beide<br />
Formate ergänzen. Die Hälfte <strong>der</strong><br />
Leser des Handelsblatts ist <strong>in</strong>zwischen<br />
Onl<strong>in</strong>e. Leser <strong>der</strong> digitalen Ausgabe leis -<br />
ten jedoch e<strong>in</strong>en vergleichsweise ger<strong>in</strong>gen<br />
Beitrag zum Werbeetat (10 Prozent).<br />
Die IT-Version kostet also vergleichsweise<br />
viel Geld, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e wenn e<strong>in</strong><br />
Gabor Ste<strong>in</strong>gart<br />
Chefredakteur Handelsblatt<br />
VERKAUFSZAHLEN GROßER TAGESZEITUNGEN<br />
Handelsblatt<br />
III. Q. 2011 137.602<br />
II. Q. 2011 135.895<br />
Süddeutsche Zeitung<br />
III. Quartal 2011<br />
II. Quartal 2011<br />
FAZ<br />
III. Quartal 2011<br />
II. Quartal 2011<br />
➔<br />
DIE WELT und Welt Kompakt<br />
III. Quartal 2011 251.251<br />
II. Quartal 2011 252.334<br />
360.677<br />
360.859<br />
426.705<br />
430.513<br />
➔<br />
➔<br />
➔<br />
Quelle: IVW
Staatsrat a.D. Dr. Re<strong>in</strong>hard Behrens und<br />
Doris Mailän<strong>der</strong><br />
gutes Niveau geboten werden soll.<br />
Num mer e<strong>in</strong>s auf dem Werbemarkt<br />
s<strong>in</strong>d immer noch die Zeitungen, wie die<br />
vierseitigen Anzeigen für neue Automodelle<br />
bewiesen. Nach Me<strong>in</strong>ung vieler<br />
Experten s<strong>in</strong>d Anzeigen eben wirksamer<br />
als bewegte Bil<strong>der</strong> im Fernsehen.<br />
Dieser Feststellung wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diskussion<br />
wi<strong>der</strong>sprochen.<br />
Die Auflage <strong>der</strong> Zeitungen geht<br />
zurück – die jüngere Generation<br />
hat an<strong>der</strong>e Lesegewohnheiten<br />
Der Chefredakteur <strong>der</strong> größten deutschsprachigen<br />
Wirtschafts- und F<strong>in</strong>anzzeitung<br />
setzt auf Qualitätsjournalismus;<br />
denn zur Führungskraft werde man<br />
nicht durch Lesen von Tweets und Blogs,<br />
son<strong>der</strong>n durch seriöse, gut recherchierte<br />
Information. Das Handelsblatt bietet<br />
se<strong>in</strong>e Webseite mit den wichtigsten<br />
Meldungen des Tages kos tenlos an. Vertiefte<br />
Information ist da gegen e<strong>in</strong>e<br />
wertvolle Ware, die verkauft wird. Hierfür<br />
gibt es e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>eren Leserkreis,<br />
<strong>der</strong> meist beruflich auf die Inhalte angewiesen<br />
ist, z.B. im morn<strong>in</strong>g brief<strong>in</strong>g. Die<br />
Variante „Handelsblatt life“ erneuert<br />
sich laufend während des Tages, sodass<br />
die Nachrichten, z.B. Börsenkurse, stets<br />
Matthias Busold<br />
auf dem aktuellen Stand s<strong>in</strong>d. Für das<br />
IT-Format s<strong>in</strong>d die Leser auf e<strong>in</strong>e kluge<br />
Führung durch den Datenwust angewiesen.<br />
Auch dadurch hat sich <strong>der</strong> Beruf<br />
des Journalisten grundlegend geän<strong>der</strong>t.<br />
Führungskraft wird man<br />
nicht durch das Lesen von<br />
Tweets und Blogs<br />
Wie lassen sich junge Menschen für die<br />
Lektüre gedruckter Zeitungen be geis -<br />
tern? Ste<strong>in</strong>gart verweist auf Patenschaften<br />
für Schüler – wie sie z.B. das<br />
Hamburger Abendblatt praktiziert –<br />
o<strong>der</strong> auf Studenten-Abonnements, fi -<br />
nan ziert durch Spenden <strong>der</strong> Wirtschaft.<br />
He<strong>in</strong>z Peter und Rena M. Bargsten Sven Hildebrandt MBA und Kathar<strong>in</strong>a Wolff MdHB<br />
Leitgedanke ist, dass die ge druckte Zeitung<br />
e<strong>in</strong>en besseren Über blick und e<strong>in</strong><br />
an<strong>der</strong>es Lesegefühl vermittelt als das<br />
Display e<strong>in</strong>es I-pads. Die Welt lässt sich<br />
besser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em konventionellen Blatt<br />
darstellen und erklären. Darauf beruht<br />
auch <strong>der</strong> Optimismus, dass sich letztlich<br />
die Pr<strong>in</strong>tmedien gegen das Internet<br />
behaupten können. He<br />
21
POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 26. September<br />
Ke<strong>in</strong> Sparpaket für die<br />
Wissenschaft?<br />
„Alle staatlichen Hamburger Hochschulen erhalten <strong>in</strong> den Jahren 2011 und<br />
2012 mehr Geld als 2010. Aussagen, wonach die Budgets <strong>der</strong> Hochschulen<br />
massiv gekürzt werden, entsprechen nicht <strong>der</strong> Wirklichkeit.“<br />
Mit diesen Worten begegnete Senator<strong>in</strong><br />
Dr. Dorothee Stapelfeldt auf dem<br />
POLITISCHEN FRÜHSTÜCK <strong>der</strong> breiten<br />
Protestwelle aus Studenten und Professoren,<br />
die sich im Sommer gegen sie<br />
gerichtet hatte, nachdem E<strong>in</strong>zelheiten<br />
über den Haushaltsplan 2011/12 an die<br />
Öffentlichkeit gelangt waren.<br />
Nach dem Haushaltsplanentwurf,<br />
über den die Bürgerschaft Anfang 2012<br />
abstimmen wird, stehen den Hochschulen<br />
im kommenden Jahr 559 Millionen<br />
Euro zur Verfügung. H<strong>in</strong>zu kommen<br />
61 Millionen Euro aus dem Hochschulpakt<br />
und e<strong>in</strong> Ausgleich für die<br />
Tarifsteigerungen. Außerdem seien die<br />
Hochschulen von den Personale<strong>in</strong>spa -<br />
rungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hamburger Verwaltung<br />
ausgenommen, so die Senator<strong>in</strong>.<br />
Viel Wert legte Stapelfeldt darauf,<br />
dass es ke<strong>in</strong> Sparpaket des Senats im<br />
Bereich <strong>der</strong> Wissenschaft gebe: „Das,<br />
22 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
was dem jetzigen Senat öffentlich vorgeworfen<br />
wird, bezieht sich fast ausschließlich<br />
auf Beschlüsse des <strong>CDU</strong>geführten<br />
Vorgängersenats.“ In se<strong>in</strong>en<br />
beiden Sparklausuren 2009 und 2010<br />
habe dieser für die Hochschulen E<strong>in</strong> -<br />
sparungen im zweistelligen Millionenbereich<br />
beschlossen. Auch wenn diese<br />
größtenteils nicht mehr rückgängig<br />
gemacht werden könnten, sei es doch<br />
gelungen, e<strong>in</strong>ige Kürzungen zurückzunehmen<br />
– so etwa beim Studierendenwerk,<br />
das e<strong>in</strong>en jährlichen Zuschuss<br />
von 1,2 Millionen Euro erhalten soll. Ab<br />
2013 überweist die Behörde den Hochschulen<br />
jährlich 39 Millionen Euro.<br />
Damit sollen die Ausfälle kompensiert<br />
werden, die durch die Abschaffung <strong>der</strong><br />
Studiengebühren entstehen.<br />
Studiengebühren seien sozial ungerecht,<br />
betont die Senator<strong>in</strong>. Mit ihrer<br />
Abschaffung werde e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Bar-<br />
Senator<strong>in</strong> Dr. Dorothee Stapelfeldt<br />
Zweite Bürgermeister<strong>in</strong> und<br />
Präses <strong>der</strong> Behörde für Wissenschaft<br />
und Forschung<br />
riere für den Hochschulzugang beseitigt.<br />
Die <strong>CDU</strong> kann den Verzicht auf diese<br />
E<strong>in</strong>nahmequelle nicht nachvollziehen.<br />
Die Gebühren seien allgeme<strong>in</strong><br />
akzeptiert und hätten niemanden vom<br />
Studium abgeschreckt. Der Ausgleich –<br />
von <strong>der</strong> Senator<strong>in</strong> als „gewaltiger f<strong>in</strong>anzieller<br />
Kraftakt“ bezeichnet – sei für die
523 Mio<br />
37 Mio<br />
4 Mio<br />
22 Mio<br />
524 Mio<br />
37 Mio<br />
5 Mio<br />
21 Mio<br />
532 Mio<br />
34 Mio<br />
61 Mio<br />
27 Mio<br />
531 Mio<br />
2009 2010 2011 2012<br />
34 Mio<br />
69 Mio<br />
28 Mio<br />
Hochschulen e<strong>in</strong> „Nullsummenspiel“.<br />
Den Hochschulstandort br<strong>in</strong>ge diese<br />
Kompensation nicht voran.<br />
Viel Kritik entzündet sich an dem<br />
Beschluss des Senats, die Forschungsund<br />
Wissenschaftsstiftung aufzulösen.<br />
2009 von <strong>der</strong> Vorgängerregierung <strong>in</strong>s<br />
Leben gerufen, ergänzt sie die staatliche<br />
Forschungsför<strong>der</strong>ung durch projektbezogene<br />
Zuschüsse an die Hamburger<br />
Hochschulen. Stapelfeldt hat<br />
e<strong>in</strong>e „Neuausrichtung <strong>der</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung“<br />
angekündigt. Sie verspricht,<br />
dass <strong>der</strong> jährliche Etat <strong>der</strong> Wissenschaftsstiftung<br />
<strong>in</strong> Höhe von 11 Millionen<br />
Zuweisung<br />
Studiengebühren<br />
Hochschulpakt<br />
kle<strong>in</strong>e Baumaßnahmen<br />
Zuweisungen für<br />
die Hamburger<br />
Hochschulen <strong>in</strong><br />
Millionen Euro<br />
(Zahlen: BWF)<br />
Euro <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenschaftsbehörde verbleibt<br />
und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neu gestaltete Landesforschungsför<strong>der</strong>ung<br />
fließt. Die<br />
Opposition for<strong>der</strong>t konkrete Angaben.<br />
Bekannt sei bislang nur, dass <strong>der</strong> Senat<br />
die rechtlich garantierten zweckgebun -<br />
denen Mittel für die För<strong>der</strong>ung ab -<br />
schaffen wolle. Statt von namhaften<br />
Wissenschaftlern aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet würden die Mittel künftig<br />
von e<strong>in</strong>em Gremium <strong>der</strong> Fachbe -<br />
hörde vergeben. Außerdem befürchtet<br />
sie, dass die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stiftung <strong>der</strong>zeit vorhandenen<br />
überschüssigen Mittel nicht<br />
mehr <strong>der</strong> Forschung zur Verfügung ste-<br />
hen, wenn sie <strong>in</strong> den Haushalt <strong>der</strong> Wissenschaftsbehörde<br />
fließen.<br />
Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> verfolgt die Entwicklung<br />
ebenfalls mit Sorge. Die Wissenschaftsstiftung<br />
und die damit verbundene<br />
Landesexzellenz<strong>in</strong>itiative<br />
haben Hamburgs Position als Forschungsstandort<br />
gestärkt. Zwischen<br />
2005 und 2007 ist es Hamburger Hochschulen<br />
und Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />
gelungen, rund 132 Millionen Euro an<br />
Forschungsmitteln bei <strong>der</strong> Deutschen<br />
Forschungsgeme<strong>in</strong>schaft (DFG) e<strong>in</strong>zuwerben.<br />
An diese Erfolge lässt sich nur<br />
anknüpfen, wenn die För<strong>der</strong><strong>in</strong>stitutionen<br />
überzeugt s<strong>in</strong>d, dass die Empfängerregion<br />
Kont<strong>in</strong>uität und Verlässlichkeit<br />
gewährleisten kann. Mit <strong>der</strong> Wissenschaftsstiftung<br />
befand sich Hamburg<br />
auf e<strong>in</strong>em guten Weg. Der Vergleich<br />
mit bewilligungsstarken Regionen<br />
wie Berl<strong>in</strong> (521,4 Millionen Euro)<br />
und München (517 Millionen Euro)<br />
macht jedoch deutlich, dass es noch viel<br />
zu tun gibt, um die Hansestadt <strong>in</strong> Wissenschaft<br />
und Forschung an die Spitze<br />
zu führen. CA<br />
23
Hamburger Schul- und Bildungspolitik<br />
Pausengespräche<br />
Nachdem im September Senator Rabe<br />
die Bildungspläne <strong>der</strong> Schulbehörde<br />
vorgestellt hatte, <strong>in</strong>formierte Gabriele<br />
Müller-Remer, Vor stand <strong>der</strong> HADAG AG<br />
sowie Ge schäftsführer<strong>in</strong> <strong>der</strong> Alster-<br />
Touristik GmbH, über die Erwartungen<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft an das Schulsystem.<br />
Gabriele Müller-Remer<br />
Die HADAG bildet vornehmlich Hauptschüler<br />
zu Schiffsführern aus. Das Un -<br />
ternehmen erwartet von den Auszu -<br />
bildenden fundierte Kenntnisse <strong>in</strong><br />
den Bereichen Rechnen, Technik und<br />
Deutsch, macht aber – wie an<strong>der</strong>e Un -<br />
ternehmen auch – immer wie<strong>der</strong> die<br />
Erfahrung, dass viele Schulabgänger<br />
auf die Ausbildung nicht ausreichend<br />
vorbereitet s<strong>in</strong>d.<br />
Weiterh<strong>in</strong> wichtig ist die E<strong>in</strong>sicht<br />
<strong>der</strong> Auszubildenden <strong>in</strong> die Notwendigkeit,<br />
die Anweisungen e<strong>in</strong>es Schiffsführers<br />
kommentarlos auszuführen,<br />
PR-BERICHT<br />
Tierschutz-Organisation zeichnet Joey’s<br />
Pizza aus / Award für Umstellung auf<br />
Eier o<strong>der</strong> Eierprodukte aus käfigfreien<br />
Haltungssystemen<br />
24 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
denn auf e<strong>in</strong>em Schiff hat nur <strong>der</strong><br />
Kapitän etwas zu sagen. Anordnungen<br />
müssen sofort befolgt werden, da sonst<br />
die Sicherheit von Schiff und Mensch<br />
gefährdet ist. Auch auf Pünktlichkeit<br />
und e<strong>in</strong>en höflichen Umgang legt das<br />
Unternehmen großen Wert. Nicht<br />
immer s<strong>in</strong>d die Jugendlichen durch die<br />
Schule <strong>in</strong> diesen Bereichen entsprechend<br />
vorbereitet.<br />
Aus den unterschiedlichen Erfahrungen<br />
hat das Unternehmen Konsequenzen<br />
gezogen. Es schickt se<strong>in</strong>e jungen<br />
Auszubildenden zwei Wochen nach<br />
Beg<strong>in</strong>n ihrer Ausbildung für drei<br />
Wochen auf e<strong>in</strong> Schulschiff. Hier wer-<br />
Marion Jürgens<br />
Claudia Ludwig<br />
Joey’s Pizza erhält „Das Goldene Ei“<br />
In Kooperation mit <strong>der</strong> Albert Schweitzer<br />
Stiftung für unsere Mitwelt hat die <strong>in</strong>ternationale<br />
Tierschutz-Organisation Compassion<br />
<strong>in</strong> World Farm<strong>in</strong>g CIWF am 20.<br />
Oktober den Tierschutz-Preis „Das Gol-<br />
dene Ei“ an Joey’s Pizza verliehen. Die Preisverleihung<br />
fand im Rahmen e<strong>in</strong>er feierlichen<br />
Gala <strong>in</strong> Paris statt, bei <strong>der</strong> <strong>in</strong>sgesamt<br />
41 Unternehmen aus ganz Europa ausgezeichnet<br />
wurden. Mit dem Verzicht auf Eier<br />
aus Käfighaltung unterstützt Joey’s Pizza<br />
die artgerechte Tierhaltung. „Als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />
Marktführer im Pizza-Homedelivery tragen<br />
wir Verantwortung. Deshalb setzen wir<br />
darauf, dass jede Zutat von beson<strong>der</strong>er<br />
Zusammenfassend stellte<br />
Müller-Remer folgende For<strong>der</strong>ungen<br />
an unser Bildungssystem:<br />
1. Früher E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Bildungssystem,<br />
2. ganztägige Betreuung,<br />
3. Vermittlung von Lernerfolgen,<br />
4. Flexibilität des Schulsystems,<br />
5. wirtschaftsorientierte Lehrerausbildung,<br />
6. geme<strong>in</strong>sames Zusammenwirken<br />
von Politik, Schulen, Eltern und<br />
Wirtschaft.<br />
den sie gemäß dem Motto: „Je<strong>der</strong> hat<br />
e<strong>in</strong>e Stärke und die muss er an an<strong>der</strong>e<br />
weitergeben!“ zu Teamarbeit angeregt.<br />
Dabei erfahren sie schnell Lernerfolge,<br />
die sie zu weiterem Lernen motivieren.<br />
Das Unternehmen hat mit diesem Projekt<br />
sehr gute Erfahrungen gemacht.<br />
Jedes Jahr werden auf diese Weise<br />
vier bis fünf Auszubildende ausge -<br />
bildet, zur Zeit bef<strong>in</strong>den sich elf junge<br />
Leute <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung – damit sorgt<br />
das Unternehmen für den eigenen<br />
Nachwuchs.<br />
Marion Jürgens und Claudia Ludwig<br />
Qualität ist und den Tierschutzstandards<br />
entspricht. Die Umstellung auf Eier aus<br />
artgerechter Haltung war für Joey’s daher<br />
logische Konsequenz. Ich freue mich sehr<br />
über diese Anerkennung unseres Engagements“,<br />
erläutert Friedrich Niemax,<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> Joey’s Pizza Service<br />
(<strong>Deutschland</strong>) GmbH. Dies betrifft bei<br />
Joey’s Pizza alle hühnereihaltigen Produkte<br />
wie den frischen Pizzateig, Pasta,<br />
Saucen sowie Dress<strong>in</strong>gs, gekochte Eier für<br />
den Belag und Muff<strong>in</strong>s. ■
Nachmittagsveranstaltung<br />
Cathr<strong>in</strong> F. Sikor und Conrad Seiffert<br />
In diesem Jahr begrüßte <strong>der</strong> Landesverband<br />
se<strong>in</strong>e neuen Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle.<br />
Über 30 Gäste waren <strong>der</strong> E<strong>in</strong> -<br />
ladung des Vorstandes <strong>in</strong> die<br />
Colonnaden gefolgt.<br />
Matthias Leutke und Conrad Seiffert<br />
stellten den Teilnehmern die Gremien<br />
vor. Auf reges Interesse stieß die Arbeit<br />
<strong>der</strong> Landesfachkommissionen. Lean<strong>der</strong><br />
Hollweg, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />
Wachstum und Innovation,<br />
konnte mehrere Mitglie<strong>der</strong> für e<strong>in</strong>e<br />
Mitarbeit gew<strong>in</strong>nen. Schwerpunkt des<br />
Nachmittags war jedoch <strong>der</strong> Austausch.<br />
Als branchenübergreifen<strong>der</strong> Verband<br />
bietet <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> se<strong>in</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n<br />
die Möglichkeit zu vielfältigen<br />
Kontakten, die im beruflichen und<br />
privaten Umfeld so nicht zu schließen<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
„Als ich hier e<strong>in</strong>traf, fühlte ich mich<br />
überflüssig“, stellte Matthias Leutke<br />
schmunzelnd fest. Die neuen Mitglie<strong>der</strong><br />
seien bereits so vertieft <strong>in</strong>s Ge -<br />
spräch gewesen, dass es gar nicht notwendig<br />
gewesen sei, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Begrüßung<br />
Anstöße für das geme<strong>in</strong>same Kennenlernen<br />
zu geben.<br />
Die Gäste nutzten die Gelegenheit,<br />
ihre Vorstellungen mit Mitglie<strong>der</strong>n des<br />
Landesvorstandes zu diskutieren. Auch<br />
<strong>der</strong> Landesgeschäftsführer war e<strong>in</strong> ge -<br />
suchter Gesprächs partner.<br />
Doch vor dem Austausch von Visitenkarten<br />
steht die Bereitschaft, auf<br />
an<strong>der</strong>e Menschen zuzugehen und<br />
dafür – trotz des vollen Term<strong>in</strong>kalen -<br />
<strong>der</strong>s – Zeit zu <strong>in</strong>vestieren. „Mit e<strong>in</strong>em<br />
leeren Stuhl kann man ke<strong>in</strong>e Freundschaft<br />
schließen“, er<strong>in</strong>nerte Conrad<br />
Seiffert und ermunterte die Teilnehmer,<br />
das vielfältige Angebot des Wirtschafts -<br />
rates zu nutzen. CA<br />
Neumitglie<strong>der</strong>nachmittag <strong>in</strong><br />
den Colonnaden<br />
Alexan<strong>der</strong> Bargon u. Walter F. Wildemann<br />
Wolfgang Pr<strong>in</strong>zenberg, Conrad Seiffert,<br />
Niklas Wilke<br />
Dr. Hubert Baltes, Dr. Frank Schrö<strong>der</strong>-<br />
Oeynhausen, Lean<strong>der</strong> Hollweg<br />
Olaf Heitplatz und Mathias M<strong>in</strong>kus<br />
Ulf Schilke und Sonja Zuber<br />
Hagen Braune und Matthias Leutke<br />
Dirk Ulrich Naumann zu Grünberg und<br />
Cathr<strong>in</strong> F. Sikor<br />
Philipp Müller, Christian L<strong>in</strong>dner und<br />
Thomas Rosenke<br />
Christoph Jeßen und Dr. Agnus Cassens<br />
Informationen über die Arbeit <strong>der</strong><br />
Landesfachkommissionen f<strong>in</strong>den Sie<br />
auf <strong>der</strong> Webseite des Landesverbandes<br />
unter „Landesfachkommissionen“<br />
(www.wirtschaftsrat.de). Diese widmen<br />
sich den Themen Energie, Ge -<br />
sundheit, Logistik und Infrastruktur,<br />
Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
(ITK) sowie Wachstum<br />
und Innovation. Die Rubrik „Berichte“<br />
<strong>in</strong>formiert laufend über unsere Veranstaltungen.<br />
25
Golfturnier am 20. Oktober<br />
Zuschauen, spielen, arbeiten<br />
Golfturnier 2011 um den Ernst-Wer<strong>der</strong>mann-<br />
Wan<strong>der</strong>pokal auf Gut Kaden<br />
He<strong>in</strong>z Papenhagen ist <strong>der</strong> diesjährige<br />
Gew<strong>in</strong>ner des Ernst-Wer<strong>der</strong>mann-Wan<strong>der</strong>pokals.<br />
Mit 40 Nettopunkten<br />
gewann er vor Alexan<strong>der</strong> Lehnen (39<br />
Punkte) und dem Gew<strong>in</strong>ner des letzten<br />
Jahres, Harald Boberg (36 Punkte).<br />
Bestes Bruttoergebnis erzielte mit 25<br />
Punkten Wolfgang Buss (Gut Waldhof).<br />
Rund 50 Mitglie<strong>der</strong> und Gäste aus<br />
Hamburg und Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
waren am 20. Oktober zum traditionellen<br />
Golfturnier auf Gut Kaden angetreten.<br />
In diesem Jahr außerdem dabei:<br />
drei Schnuppergolfer. E<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> angemeldeten<br />
Spieler waren nicht erschie-<br />
Die Schnuppergolfer: Ulrich Bendfeldt, Barbara<br />
Wilcke-Schrö<strong>der</strong> und Uwe Hahlbrock<br />
26 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
nen – schade. Professionell nahm sich<br />
Wolfgang Mych, Geschäftsführer von<br />
Gut Kaden, <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung an, die<br />
Flights entsprechend umzustellen. So<br />
konnten alle Spieler ihre Abschläge<br />
pünktlich e<strong>in</strong>nehmen, das Turnier<br />
konnte beg<strong>in</strong>nen. Je<strong>der</strong> kämpfte für<br />
sich mit den Tücken des Platzes, den<br />
sehr schnellen Grüns und natürlich se<strong>in</strong>em<br />
eigenen Spiel. Ihnen seien Schläge<br />
gelungen wie nie zuvor, beteuerten<br />
viele Teilnehmer.<br />
Zur Preisverleihung bat <strong>der</strong> Titelträger<br />
des letzten Jahres, Vorstandsmitglied<br />
Harald Boberg, die Teilnehmer<br />
Oliver Zastrow<br />
Der Nettosieger Klasse A, Wolfgang Pr<strong>in</strong>zenberg (rechts)<br />
mit Conrad Seiffert und Alexan<strong>der</strong> Lehnen<br />
<strong>in</strong>s schöne Herrenhaus. Dank <strong>der</strong><br />
großzügigen Spenden unserer Spon -<br />
soren konnte Landesgeschäftsführer<br />
Conrad Seiffert auch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />
neben dem Ernst-Wer<strong>der</strong>mann-Wan<strong>der</strong>pokal<br />
zahlreiche wertvolle Sachpreise<br />
vergeben.<br />
Der Bruttosieger Wolfgang E. Buss<br />
(rechts) mit Thomas John Meyer
DIE ERGEBNISSE<br />
Netto Klasse A<br />
Wolfgang Pr<strong>in</strong>zenberg (Hohwacht) 28 Punkte n. St.<br />
Torsten Lahl (Golf Lounge) 28 Punkte<br />
Dörte Krumeich (Jersbek) 24 Punkte<br />
Netto Klasse B<br />
Ulf Schilke (Haseldorf) 34 Punkte<br />
Dirk Klos (Walddörfer) 33 Punkte<br />
Oliver Schönbohm (Apeldör) 28 Punkte<br />
Netto Klasse C<br />
He<strong>in</strong>z Papenhagen (Gut Kaden) 40 Punkte<br />
Alexandra Lehnen (Wittkoppengerb) 39 Punkte<br />
Harald Boberg (Flottbek) 36 Punkte<br />
Ulf Schilke Dörte Krumeich He<strong>in</strong>z von Kempen<br />
Während des geme<strong>in</strong>samen Abendessens<br />
war auch das Wetter e<strong>in</strong> Thema.<br />
Das Turnier musste wegen <strong>der</strong> starken<br />
Regenfälle vom September <strong>in</strong> den Oktober<br />
verlegt werden. Auch wenn <strong>der</strong><br />
Platz dieses Mal im guten Zustand war,<br />
vermittelte die jahreszeitlich bed<strong>in</strong>gte<br />
Dirk Klos, He<strong>in</strong>z Papenhagen (Netto-Sieger Klasse C)<br />
und Ulf Schilke (Netto-Sieger Klasse B)<br />
Feuchtigkeit e<strong>in</strong>en leisen E<strong>in</strong>druck, wie<br />
dramatisch die Situation am ursprünglich<br />
vorgese henen Austragungstag ge -<br />
wesen se<strong>in</strong> musste.<br />
Wer auf den Geschmack gekommen<br />
ist, wird auch 2012 wie<strong>der</strong> Gelegenheit<br />
haben, sich mit den Mitglie-<br />
Titelverteidiger Harald Boberg<br />
mit Conrad Seiffert<br />
Wir danken den Sponsoren für Ihre<br />
großzügigen Sachpreise<br />
Carlsberg <strong>Deutschland</strong> GmbH,<br />
J.J. Darboven GmbH & Co. KG,<br />
Gut Kaden Golf und Land Club<br />
GmbH, R<strong>in</strong>dchens We<strong>in</strong>kontor,<br />
UBS <strong>Deutschland</strong> AG<br />
<strong>der</strong>n des Landesverbandes zu messen.<br />
Denn wie wusste schon <strong>der</strong> amerikanische<br />
Schauspieler und Golfer Bob Hope:<br />
„Wenn du Zuschauer bist, ist es e<strong>in</strong><br />
Spaß, wenn du spielst, ist es Entspannung,<br />
wenn du daran arbeitest, ist es<br />
Golf“. Sei<br />
Nach <strong>der</strong> Runde: Pause am 19. Loch<br />
Der Gew<strong>in</strong>ner des<br />
Ernst-Wer<strong>der</strong>mann-<br />
Wan<strong>der</strong>pokals:<br />
He<strong>in</strong>z Papenhagen<br />
27
Landesfachkommission<br />
Luft- und Raumfahrt<br />
Unter den fünf Luftfahrtstand -<br />
orten <strong>der</strong> Welt (Hamburg, Toulouse,<br />
Seattle, Montreal, Sao José dos<br />
Campos) f<strong>in</strong>det sich Hamburg zu -<br />
sammen mit dem brasilianischen<br />
Sao José dos Campos h<strong>in</strong>sichtlich<br />
Forschung und Entwicklung auf<br />
dem letzten Platz.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt e<strong>in</strong>e Studie<br />
<strong>der</strong> Fachhochschule Wedel, die die Luftfahrtkommission<br />
<strong>in</strong> Auftrag gegeben<br />
hatte. Die Studie bewertet die aktuelle<br />
und künftige Innovationskraft <strong>in</strong> den<br />
fünf größten und weltweit führenden<br />
Luftfahrtclustern anhand von Kenn -<br />
zahlen und Kriterien wie z.B. „Corporate<br />
Research“, „Wissenstransfer“ und<br />
„Hoch schulforschung“. Sie basiert auf<br />
e<strong>in</strong>er Analyse <strong>der</strong> Patentanträge bei <strong>der</strong><br />
Weltorganisation für geistiges Eigentum<br />
(World Property Intellectual Organisation,<br />
WIPO). Die Ergebnisse zeigen,<br />
dass die Metropolregion Hamburg bei<br />
ke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Kriterien über den dritten<br />
Platz h<strong>in</strong>auskommt und zusammen mit<br />
Sao José dos Campos an letzter Stelle<br />
liegt.<br />
Dies steht nicht im Wi<strong>der</strong>spruch zu<br />
den guten Ergebnissen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Metropolregion.<br />
Die Luft- und Raumfahrt ist<br />
<strong>der</strong>zeit Job-Motor. Weltweit steigt die<br />
Nachfrage und kurbelt Umsätze und<br />
Beschäftigungszahlen an. Damit wachsen<br />
aber auch die Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />
Forschung und Entwicklung. Die Notwendigkeit,<br />
ihren Ausbau <strong>in</strong> <strong>der</strong> Metropolregion<br />
zu för<strong>der</strong>n, bestätigt auch die<br />
Studie. Die exzellente Qualität bestehen<strong>der</strong><br />
Forschung wird dadurch nicht<br />
geschmälert.<br />
Die jüngsten Zahlen sprechen für<br />
sich. Airbus hat 2011 über 1.500 Flugzeuge<br />
verkauft, <strong>in</strong> den Auftragsbüchern<br />
stehen weitere 4.500. Erst kürzlich wurden<br />
weitere Milliardenbestellungen avisiert,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für den neu entwickelten<br />
A320 NEO. Durch Innovationen<br />
– also <strong>in</strong>tensive Forschung und Entwicklung<br />
– soll dieser 15 Prozent Treibstoff<br />
sparen. Der Standort Hamburg<br />
28 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
profitiert davon beson<strong>der</strong>s, weil die<br />
Endl<strong>in</strong>ienmontage <strong>der</strong> A320-Familie<br />
(A 318, A319, A320 und A321) <strong>in</strong> F<strong>in</strong>kenwer<strong>der</strong><br />
stattf<strong>in</strong>det. Außerdem gibt es<br />
Überlegungen, die monatliche Produktion<br />
von <strong>der</strong>zeit 38 auf 42 Flugzeuge<br />
auszudehnen. E<strong>in</strong>e Produktionsrate von<br />
50 Stück ist bereits im Gespräch.<br />
Damit ist <strong>der</strong> Produktionsstandort<br />
Hamburg für viele Jahre gesichert. Dennoch<br />
dürfen Forschung und Entwicklung<br />
nicht vernachlässigt werden. Gerade<br />
kle<strong>in</strong>ere und mittlere Unternehmen<br />
und die angeschlossenen Hochschulen<br />
sichern mit ihrer Innovationskraft die<br />
Zukunftsfähigkeit des Standortes und<br />
tragen wesentlich zum Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal<br />
des Hamburger Luftfahrtclus -<br />
ters bei. Ohne sie wäre es nicht möglich<br />
gewesen, den bundesweiten Clus ter -<br />
wettbewerb zugunsten von Hamburg<br />
zu entscheiden und damit 40 Millionen<br />
Euro För<strong>der</strong>mittel <strong>in</strong> die Hansestadt zu<br />
holen. Mit Hilfe des Mittelstandes könnte<br />
Hamburg weltweit e<strong>in</strong>en guten dritten<br />
o<strong>der</strong> – geme<strong>in</strong>sam mit Toulouse –<br />
e<strong>in</strong>en zweiten Platz e<strong>in</strong>nehmen. Erste<br />
Schritte auf dem Weg dorth<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d mit<br />
<strong>der</strong> Gründung des Zentrums für Angewandte<br />
Luftfahrtforschung (ZAL), dem<br />
TestCenter Fuhlsbüttel, dem TechCenter<br />
F<strong>in</strong>kenwer<strong>der</strong> und dem Hamburg Center<br />
of Aviation Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (HCAT) getan.<br />
Nichts ist für Schlüssel<strong>in</strong>dustrien,<br />
von denen e<strong>in</strong> Land lebt, wichtiger als<br />
ihre Fortentwicklung. Auch hier gilt:<br />
Stillstand ist Rückschritt. Innovationen,<br />
aber auch <strong>der</strong> Mut, sie anzugehen,<br />
zeich nen e<strong>in</strong>e lebendige und prospek-<br />
„Luftfahrtstandort Hamburg. Innovation,<br />
Forschung und Entwicklung im <strong>in</strong>ternationalen<br />
Vergleich“ ist <strong>der</strong> Titel e<strong>in</strong>es<br />
Berichts <strong>der</strong> Landesfachkommission Luftund<br />
Raumfahrt. In Interviews mit Mart<strong>in</strong><br />
Dehn (Airbus <strong>Deutschland</strong>), Prof. Werner<br />
Granzeier (iDS Industrial Design Studio)<br />
und Dr. Franz Josef Kirschf<strong>in</strong>k (Lufthansa-<br />
Technik AG) wird die Situation des Luftfahrtstandortes<br />
beleuchtet. Außerdem<br />
enthält <strong>der</strong> Bericht e<strong>in</strong>e Management<br />
Summary <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />
bei <strong>der</strong> Fachhochschule Wedel <strong>in</strong><br />
Auftrag gegebenen Studie. Der Bericht ist<br />
abrufbar auf <strong>der</strong> Webseite des Landesverbandes<br />
(www.wirtschaftsrat.de) unter<br />
Landesfachkommissionen / Luft- und<br />
Raumfahrt.<br />
tive Wirtschaftsregion aus. Damit dies<br />
so bleibt, hat sich die Luft- und Raumfahrtkommission<br />
auf die Fahnen ge -<br />
schrie ben, kritisch, konstruktiv und<br />
för<strong>der</strong>lich für diesen Industriezweig e<strong>in</strong>zutreten.<br />
Sowohl auf Seiten <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
als auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Politik. Die Kommission<br />
will deutlich mahnen, freundlich<br />
för<strong>der</strong>n und stilvoll loben, wo<br />
immer es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft – und Raumfahrt<br />
angezeigt ist.<br />
Schon heute möchten wir Sie auf<br />
e<strong>in</strong>e Vortragsveranstaltung mit an -<br />
schließen<strong>der</strong> Podiumsdiskussion mit<br />
dem Parlamentarischen Staatssekretär<br />
Peter H<strong>in</strong>tze aufmerksam machen, die<br />
am 15. Februar, um 18.30 Uhr stattf<strong>in</strong>den<br />
wird. Sehr freuen würden wir uns, wenn<br />
Sie diesen Term<strong>in</strong> bereits frühzeitig <strong>in</strong><br />
Ihrem Kalen<strong>der</strong> vormerkten.<br />
Markus Meyer-Chory<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />
Luft- und Raumfahrt
PR Abfallwirtschaft<br />
Die Mülltrennung wird immer beliebter:<br />
Mitte Oktober wurde bei <strong>der</strong> Stadtre<strong>in</strong>igung<br />
Hamburg die 100.000ste<br />
grüne Biotonne geor<strong>der</strong>t. Damit ist <strong>der</strong><br />
Anteil <strong>der</strong> grünen Biotonnen <strong>in</strong> Hamburg<br />
seit Jahresbeg<strong>in</strong>n um rund 76 Prozent<br />
gestiegen, die blaue Papiertonne<br />
hat um 15 Prozent zugelegt. Das Sor -<br />
timent <strong>der</strong> Müllbehälter wird durch<br />
die gelbe Hamburger Wertstofftonne<br />
(HWT) ergänzt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die rund 890.000<br />
Hamburger Privathaushalte Verpa -<br />
ckungsabfälle und stoffgleiche Nichtverpackungen<br />
(Metall und Kunststoff,<br />
ke<strong>in</strong>e Elektrogeräte) sammeln können.<br />
Mit <strong>der</strong> Wertstofftonne (HWT) hat das<br />
Bundesland Hamburg bereits e<strong>in</strong>e Re -<br />
form des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />
Umwelt-Hauptstadt Hamburg<br />
Die gelbe Hamburger<br />
Wertstofftonne<br />
umgesetzt, die vorsieht,<br />
dass ab 2013 die<br />
gelbe Wertstofftonne<br />
vor den Haus türen<br />
aller Bundesbürger<br />
ste hen soll und dass<br />
bis 2015 dieses Re form -<br />
gesetz bundesweit umgesetzt se<strong>in</strong> soll.<br />
Rund 460.000 Haushalte (52 Prozent)<br />
entsorgen ihr Altpapier <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Papiertonne, und ca. 33 Prozent nutzen<br />
e<strong>in</strong>e Biotonne für die umweltgerechte<br />
Entsorgung von Küchen- und Gartenabfällen,<br />
etwa 4 Prozent <strong>der</strong> Haushalte<br />
kompostieren ihre Küchen- und Gartenabfälle<br />
direkt auf dem Wohngrundstück.<br />
Das zeigt, dass gerade bei <strong>der</strong><br />
getrennten Bioabfallsammlung noch<br />
viel Potenzial vorhanden ist: 60 Prozent<br />
aller Haushalte haben we<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e grüne<br />
Biotonne noch kompostieren sie ihre<br />
Küchen- und Gartenabfälle. Dabei handelt<br />
es sich meist um Mieter von Wohnungsbaugesellschaften,<br />
die bisher<br />
ke<strong>in</strong>e Biotonnen aufstellen sodass die<br />
Mieter we<strong>der</strong> die Gebührenvorteile <strong>der</strong><br />
grünen Biotonne genießen noch zum<br />
Umwelt- und Klimaschutz beitragen<br />
können. Auch beim Wertstoff Papier<br />
liegt ungenutztes Potenzial, weil nicht<br />
alle Wohnungsbaugesellschaften ihren<br />
Mietern blaue Papiertonnen zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Die Menge <strong>der</strong> <strong>in</strong> grünen, blauen<br />
und gelben Wertstofftonnen erfassten<br />
Rohstoffe wächst: In den ersten neun<br />
Monaten dieses Jahres lag <strong>der</strong> Anteil<br />
mit 68.145 Tonnen bereits um sechs Prozent<br />
höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum<br />
(64.440 t). Mit <strong>der</strong> zum<br />
1. Mai neu e<strong>in</strong>geführten gelben Hamburger<br />
Wertstofftonne (HWT) konnten<br />
bisher rund 1.377 t Wertstoffe zusätzlich<br />
erfasst und verwertet werden. Die Entsorgung<br />
von Altmetall (Bratpfannen,<br />
Schrauben, Türdrücker usw.) <strong>in</strong> die gelbe<br />
Hamburger Wertstofftonne und den<br />
gelben Wertstoffsack wird noch nicht<br />
von allen Haushalten gleichermaßen<br />
gut genutzt. EJH<br />
29
Landesfachkommission<br />
Wachstum und Innovation<br />
Neue Impulse für Hamburg als<br />
Grün<strong>der</strong>-Metropole<br />
Geld ist nicht alles, auch nicht für Unternehmensgrün<strong>der</strong>. Der Geschäftserfolg<br />
von Start-ups hängt gleichermaßen ab vom Zugang zu Wissen<br />
und Erfahrung, Netzwerken, Geschäftskontakten und Märkten. Erfah -<br />
rene Hamburger Unternehmen und Manager sollten sich daher als<br />
„Bus<strong>in</strong>ess Angel“ engagieren. E<strong>in</strong> dem erfolgreichen „Forum Kiedrich“<br />
nachempfundenes Netzwerk für Grün<strong>der</strong> und Mentoren könnte auch <strong>in</strong><br />
Hamburg junge Unternehmen noch besser unterstützen. Dies ist das<br />
Ergebnis <strong>der</strong> Veranstaltung „Grün<strong>der</strong>Capital Hamburg“, die am 26. Oktober<br />
<strong>in</strong> den Räumen des Bus<strong>in</strong>ess Club Hamburg stattfand. Die Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> im Frühjahr 2011 <strong>in</strong>s Leben gerufenen Landesfachkommission<br />
Wachstum und Innovation hatten die Diskussion organisiert.<br />
Zur Erneuerung ihrer wirtschaftlichen<br />
Strukturen muss sich jede Wirtschaftsregion<br />
um die För<strong>der</strong>ung neuer Unternehmen<br />
bemühen. „Es liegt daher nahe,<br />
dass sich unsere Kommission zuerst diesem<br />
Thema zugewandt hat“, berichtete<br />
Lean<strong>der</strong> L. Hollweg, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Hamburger Tenman GmbH, <strong>der</strong> die<br />
Kommission leitet. Die Kommission be -<br />
schäftigt sich mit <strong>der</strong> Frage, welche<br />
wirtschaftlichen Chancen sich für die<br />
Metropolregion <strong>in</strong> den nächsten 30 Jahren<br />
ergeben und welchen Risiken sie<br />
begegnen muss. Die kurz- und mittelfristige<br />
Entwicklung <strong>der</strong> großen Hamburger<br />
Wirtschaftsbereiche („Cluster“)<br />
wird von spezialisierten Fachkommissionen<br />
untersucht. Die Kommission<br />
Wachstum und Innovation fungiert als<br />
e<strong>in</strong>e Art „Dachkommission“: Sie wird<br />
versuchen, diese Ideen aufzunehmen<br />
und zu verknüpfen. Trotz ihrer langfris<br />
tigen Orientierung kommt es <strong>der</strong><br />
neuen Kommission darauf an, rasch<br />
um setzbare Ergebnisse zu erzielen. Die<br />
Realisierung liegt vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hand<br />
<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es.<br />
Wilfried H. Remmers, viele Jahre als<br />
Bus<strong>in</strong>ess Angel aktiv, machte Mut, se<strong>in</strong>em<br />
Beispiel zu folgen: „Das Engagement<br />
für e<strong>in</strong> junges Unternehmen soll<br />
Spaß machen. Sympathie zum Grün<strong>der</strong>team<br />
ist dabei e<strong>in</strong> wichtiger Faktor!“<br />
Mentoren und Grün<strong>der</strong>unternehmen<br />
30 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
riet er, klar zu ver e<strong>in</strong>baren, welche Art<br />
von Unterstützung erwartet werde.<br />
E<strong>in</strong>e Vergütung solle nur im Erfolgsfall<br />
verlangt werden.<br />
Dieser partnerschaftliche Ansatz<br />
unterscheidet sich von <strong>der</strong> etablierten<br />
Venture-Capital-Szene. Dort ist es zum<br />
Beispiel üblich, dass junge Unternehmen<br />
alle<strong>in</strong> dafür etwas bezahlen, dass<br />
sie ihr Unternehmen vor e<strong>in</strong>em Kreis<br />
<strong>in</strong>teressierter Kapitalgeber präsenteren<br />
dürfen. An<strong>der</strong>s h<strong>in</strong>gegen beim „Forum<br />
Kiedrich“. Seit 1997 vernetzt es erfolgreich<br />
Grün<strong>der</strong>, Mentoren und F<strong>in</strong>anciers<br />
Informationen über die Arbeit <strong>der</strong><br />
Landesfachkommission Wachstum und<br />
Innovation f<strong>in</strong>den Sie auf <strong>der</strong> Webseite<br />
des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es (www.wirtschaftsrat.de)<br />
unter „Landesverband Hamburg“,<br />
„Landesfachkommissionen“.<br />
Mitglie<strong>der</strong>, die an e<strong>in</strong>er Mitarbeit <strong>in</strong>teressiert<br />
s<strong>in</strong>d, bitten wir, sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle<br />
zu melden (Telefon:<br />
040 / 30 38 10 49 o<strong>der</strong> per E-Mail an:<br />
LV-HH@wirtschaftsrat.de).<br />
Mehr über das Forum Kiedrich erfahren<br />
Sie unter www.forum-kiedrich.de.<br />
Wissenswertes über den Innovationsstarter<br />
Fonds Hamburg, e<strong>in</strong>e Initiative<br />
<strong>der</strong> Behörde für Wirtschaft, Verkehr und<br />
Innovation, f<strong>in</strong>den Sie unter www.<strong>in</strong>novationsstarter.com.<br />
Claudia Erben<br />
Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Forum Kiedrich<br />
GmbH<br />
Dr. Heiko Milde<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Innovationsstarter<br />
Hamburg GmbH<br />
Wilfried H. Remmers<br />
Mitglied des BAND<br />
Bus<strong>in</strong>ess Angels Netzwerk<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
im Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-Gebiet. Als Initiative<br />
des IT-Unternehmens CSC Ploenzke AG<br />
gestartet, arbeitet das Forum seit 2001<br />
als eigenständige GmbH, die von zahlreichen<br />
weiteren Unternehmen f<strong>in</strong>anziert<br />
und aus dem Europäischen Fonds<br />
für regionale Entwicklung (EFRE) geför<strong>der</strong>t<br />
wird. „Zweimal im Jahr veranstaltet<br />
das Forum Kiedrich e<strong>in</strong>en großen<br />
Grün<strong>der</strong>markt, auf dem sich ausgesuchte<br />
junge Unternehmen kostenlos<br />
vor Mentoren, Bus<strong>in</strong>ess Angeln und professionellen<br />
Kapitalgebern präsentieren<br />
können“, erläuterte Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
Claudia Erben. „Die Veranstaltung<br />
be<strong>in</strong>haltet stets auch Vorträge von Top-<br />
Managern, die allen Beteiligten Nutzen<br />
br<strong>in</strong>gen. Darüber h<strong>in</strong>aus organisiert das<br />
Forum das ganze Jahr über verschiedene<br />
Workshops und sorgt für lebendige<br />
Netzwerkkontakte.<br />
Jetzt s<strong>in</strong>d För<strong>der</strong>er gesucht, die am<br />
Aufbau e<strong>in</strong>es entsprechenden „Grün<strong>der</strong>forum<br />
Hamburg“ mitwirken möchten.<br />
Mit dem Innovationsstarter Fonds<br />
Hamburg steht zudem e<strong>in</strong>e neue Quelle<br />
zur Frühphasenf<strong>in</strong>anzierung bereit,<br />
über die Geschäftsführer Dr. Heiko<br />
Milde <strong>in</strong>formierte.<br />
Lean<strong>der</strong> Hollweg<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Landesfachkommission<br />
Wachstum<br />
und Innovation
Anzeige<br />
Auszeichnung<br />
Entrepreneure des Jahres:<br />
Start-up-Unternehmer-Duo<br />
ausgezeichnet<br />
Bei <strong>der</strong> diesjährigen Preisverleihung „Entrepreneur des Jahres“ konnten<br />
sich die Hamburger Brü<strong>der</strong> Dr. Kai Wawrz<strong>in</strong>ek und Dr. Christian<br />
Wawrz<strong>in</strong>ek (nebenstehendes Foto) Grün<strong>der</strong> und Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Goodgame Studios <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kategorie „Start-up“ durchsetzen. Die<br />
Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young würdigt jedes Jahr<br />
herausragende Unternehmer <strong>in</strong> sechs Kategorien, die dann den Titel zum<br />
„Entrepreneur des Jahres“ führen dürfen.<br />
Von 300 nom<strong>in</strong>ierten Firmen hatten<br />
sich 65 für die F<strong>in</strong>alrunde qualifiziert.<br />
Ende September wurden die Sieger vor<br />
hochkarätigen Gästen aus Politik und<br />
Wirtschaft auf e<strong>in</strong>er Galaveranstaltung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Alten Oper <strong>in</strong> Frankfurt geehrt.<br />
Professor Manfred Spitzer sorgte<br />
mit se<strong>in</strong>em Vortrag „Gefühle, Geld,<br />
Geist und Gehirn“ für e<strong>in</strong>en weiteren<br />
Höhepunkt des festlichen Abends. Der<br />
renommierte Hirnforscher bee<strong>in</strong>druck -<br />
te mit se<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>drucksvollen Erkenntnissen<br />
– speziell für Unternehmer.<br />
„Die Entrepreneure s<strong>in</strong>d herausragende<br />
Unternehmer. Sie s<strong>in</strong>d Pioniere<br />
<strong>in</strong> ihren Branchen, setzen Visionen ziel-<br />
gerichtet um, vergessen dabei aber<br />
nicht ihre Verantwortung als Unterneh -<br />
mer“, erklärt Wolfgang Glauner, Organisator<br />
und Projektleiter des Wettbewerbs.<br />
In <strong>der</strong> F<strong>in</strong>alrunde wurden die<br />
Unternehmer <strong>in</strong> den Kategorien Indus -<br />
trie, Handel, Dienstleistung und Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie/Medien<br />
sowie Start-up mit<br />
dem Preis ausgezeichnet.<br />
Nom<strong>in</strong>iert als deutscher Vertreter<br />
für den <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerb<br />
„World Entrepreneur of the Year 2012“<br />
ist Dr. Manfred Wittenste<strong>in</strong> mit <strong>der</strong> Wittenste<strong>in</strong><br />
AG. Die Preisverleihung f<strong>in</strong>det<br />
am 9. Juni 2012 <strong>in</strong> Monte Carlo statt.<br />
Ernst & Young organisiert den Un -<br />
ternehmerwettbewerb „Entrepreneur<br />
des Jahres“ weltweit <strong>in</strong> über 50 Län<strong>der</strong>n.<br />
In <strong>Deutschland</strong> wird die Auszeichnung<br />
2011 zum 15. Mal verliehen.<br />
E<strong>in</strong>e neutrale Jury wählt die Sieger <strong>in</strong><br />
fünf Kategorien. Mit <strong>der</strong> Auszeichnung<br />
werden unternehmerische Spitzenleis -<br />
tungen identifiziert und honoriert.<br />
Unterstützt wird <strong>der</strong> Wettbewerb von<br />
namhaften Unternehmen und Medien,<br />
darunter die DZ BANK, die Frankfurter<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Zeitung und das Manager<br />
Magaz<strong>in</strong>.<br />
Neben <strong>der</strong> Auszeichnung erfolgreicher<br />
Unternehmerpersönlichkeiten hat<br />
sich Ernst & Young auch die För<strong>der</strong>ung<br />
kommen<strong>der</strong> Generationen von Entrepreneuren<br />
zur Aufgabe gemacht und<br />
die „Entrepreneur of the Year Junior<br />
Academy“ <strong>in</strong>s Leben gerufen. ■<br />
31
Landesfachkommission<br />
Informations- und Telekommunikationstechnologie<br />
E<strong>in</strong> neuer,<br />
hochspezialisierter<br />
Trojaner<br />
Das Sicherheitsunternehmen Symantec<br />
hat e<strong>in</strong>e neue Malware analysiert, die<br />
dem Spionage-Trojaner Stuxnet sehr<br />
ähnlich ist. „DuQu“ hat jedoch e<strong>in</strong>e<br />
an<strong>der</strong>e Ausrichtung. Stuxnet gilt als das<br />
Werk e<strong>in</strong>es staatlichen Geheimdienstes<br />
und richtete sich gezielt auf das iranische<br />
Atom-Programm. DuQu dagegen<br />
dient allgeme<strong>in</strong> <strong>der</strong> Spionage und ge -<br />
zielten Attacken. Bis heute stellt Stuxnet<br />
die Experten vor Rätsel. Es sollen<br />
Geheimdienste <strong>der</strong> USA und Israels an<br />
dem Projekt beteiligt gewesen se<strong>in</strong>.<br />
Schon bei se<strong>in</strong>er Entdeckung war klar,<br />
dass diese Malware alle bisher dagewesenen<br />
Schädl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> den Schatten<br />
stellt. Nun kommt DoQu und lebt das<br />
mit Stuxnet e<strong>in</strong>geläutete neue Malware-Zeitalter<br />
weiter. Es handelt sich um<br />
e<strong>in</strong>en hochspezialisierten Trojaner, <strong>der</strong><br />
Überwachungsdaten und an<strong>der</strong>e Informationen<br />
aus Organisationen abziehen<br />
kann.<br />
Symantec hat noch e<strong>in</strong>en weiteren<br />
Hackerangriff aufgedeckt: Weltweit wa -<br />
ren davon <strong>in</strong> den letzten Monaten mehr<br />
als 50 <strong>in</strong>ternationale Rüstungs- und<br />
Chemiefirmen betroffen. Als Ziel nannte<br />
Symantec geistiges Eigentum wie<br />
Design-Dokumente, Formeln und Informationen<br />
über Fertigungsprozesse.<br />
Unter den Betroffenen waren mehrere<br />
Fortune-100-Unternehmen, die chemische<br />
Komponenten erforschen und daraus<br />
Materialien entwickeln o<strong>der</strong> Fertigungsanlagen<br />
für die Chemie<strong>in</strong>dustrie<br />
herstellen. Auch Anbieter von Materialien<br />
für Militärfahrzeuge zählten zu den<br />
Opfern. Die meisten <strong>in</strong>fizierten Rechner<br />
fanden sich <strong>in</strong> den USA, Bangladesch<br />
und Großbritannien. „Die Angreifer<br />
haben im Lauf <strong>der</strong> Zeit ihre Ziele geän<strong>der</strong>t“,<br />
heißt es <strong>in</strong> Symantecs Untersuchungsbericht.<br />
Von Ende April bis An -<br />
fang Mai seien Menschenrechtsorganisationen<br />
das Ziel gewesen. Ende Mai<br />
hätten sich die Hacker auf die Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />
konzentriert. Zwischen<br />
Anfang Juni und Mitte Juli seien sie<br />
32 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
nicht aktiv gewesen. „Danach begann<br />
die laufende Kampagne gegen Chemiekonzerne.“<br />
Die Angriffswelle startete<br />
Ende Juli und hielt bis Mitte September<br />
an. Die ersten Befehlsserver seien<br />
schon im April <strong>in</strong> Betrieb gewesen.<br />
In <strong>der</strong> Vergangenheit wurden<br />
Hacker angriffe auf Unternehmen nicht<br />
öffentlich gemacht. Zuletzt häuften sich<br />
aber Berichte über Attacken auf Firmen<br />
und kritische Infrastrukturen. Symantec<br />
registrierte mehr als 100 e<strong>in</strong>deutige IP-<br />
Adressen.<br />
Ausführliche Informationen zum<br />
Thema „Netz- und Medienpolitik“<br />
f<strong>in</strong>den Sie auf <strong>der</strong> Webseite des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
(www.wirtschaftsrat.de)<br />
unter „Themen“ / „Netz- und Me -<br />
dien politik“. Dort erfahren Sie auch<br />
mehr über die Bundesarbeitsgruppe<br />
Netz- und Medienpolitik, die Lö -<br />
sungsstrategien zu den zentralen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
von Wirtschaft und Gesellschaft<br />
entwickelt.<br />
Aus <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Kommission ITK<br />
In <strong>der</strong> Sitzung im September wurde das<br />
Thema „Medien und die Zukunft <strong>der</strong><br />
Internetgesellschaft – <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
als Begleiter <strong>der</strong> Enquete-Kommission<br />
des Bundestags“ behandelt. Dr.<br />
Ra<strong>in</strong>er Gerd<strong>in</strong>g, Bundesgeschäftsführer<br />
des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es, trug hierzu vor. Er<br />
widmete sich folgenden Themen:<br />
Medienkompetenz. Der <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
tritt dafür e<strong>in</strong>, dass Politik, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft geme<strong>in</strong>sam die Me -<br />
dienkompetenz schärfen. Sie ist <strong>in</strong>zwischen<br />
die vierte Kulturtechnik. Dabei<br />
soll e<strong>in</strong>e digitale Spaltung <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden.<br />
Datenschutz. Europaweit s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>heitliche<br />
Datenschutzstandards anzustreben,<br />
auch wenn das hohe deutsche<br />
Niveau abgesenkt werden müsste.<br />
Urheberrecht. Das Urheberrecht sei<br />
unabhängig von Endgeräten o<strong>der</strong> Übertragungswegen<br />
auszugestalten und<br />
e<strong>in</strong>e europaweite Informationsplattform<br />
sei zur Reduzierung von Rechtsunsicherheiten<br />
zu errichten..<br />
Netzneutralität. Neben e<strong>in</strong>em bestmöglichen<br />
Basisdienst s<strong>in</strong>d zusätzliche<br />
Qualitätsstufen <strong>der</strong> Datenübermittlung<br />
zuzulassen.<br />
Ludolf von Löwenstern und<br />
Dr. Ra<strong>in</strong>er Gerd<strong>in</strong>g<br />
In <strong>der</strong> Sitzung im Oktober wurde das<br />
Thema „Cyber-Crime. Wie Netzspione<br />
ihre Opfer austricksen“ behandelt. Hierzu<br />
trug Jan Drömer, CIO bei <strong>der</strong> AFS<br />
Aviation Fuel Services vor.<br />
Im November behandelten wir das<br />
Thema „Konvergente ITK im Zuge <strong>der</strong><br />
Energiewende“, vorgetragen von Frank<br />
Burkert, Partner bei Deloitte&Touche.<br />
Themenausblick<br />
Folgendes Thema behandelt die Kommission<br />
ITK <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sitzung im Monat<br />
Dezember: „The Darkside of the Internet<br />
– u.a. Un<strong>der</strong>ground-Economy, Da -<br />
tendiebstähle aus EDV-Systemen“<br />
Wie gehabt, s<strong>in</strong>d Gäste immer herzlich<br />
willkommen. Bei Interesse bitten<br />
wir Sie, sich an mich und/o<strong>der</strong> an die<br />
Geschäftsstelle zu wenden.<br />
Ludolf Baron von Löwenstern<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />
ITK
PR Wirtschaftsfaktor Mobilität<br />
Kostenfaktor Fuhrpark<br />
Hugo Pfohe GmbH als Partner<br />
Fast jedes Unternehmen ist auf Controll<strong>in</strong>g angewiesen. Je<strong>der</strong> Chef, je<strong>der</strong><br />
Mitarbeiter nutzt es heutzutage. Controller f<strong>in</strong>den garantiert E<strong>in</strong>sparpotential<br />
bei den Kosten. Es gab Zeiten, da gehörte es zum Bestandteil<br />
<strong>der</strong> Arbeitsverträge und war schlichtweg Statussymbol. Doch die Zeiten<br />
haben sich geän<strong>der</strong>t. Auch wenn sich heutzutage so mancher Manager<br />
wie<strong>der</strong> auf den altbewährten Drahtesel setzt, das Automobil ist und<br />
bleibt e<strong>in</strong> Wirtschaftsfaktor <strong>in</strong> den Unternehmen.<br />
Die Zuverlässigkeit e<strong>in</strong>es Fuhrparks<br />
steht nicht nur bei Händlern hoch im<br />
Kurs. Wer Ware von A nach B transportieren<br />
will, wer kurzfristig zu Besprechungen<br />
muss, kann auf verfügbare<br />
zuverlässige Mobilität nicht verzichten.<br />
In e<strong>in</strong>em Markt von Herstellern und<br />
Anbietern ist die Bündelung <strong>der</strong> An -<br />
gebote durch e<strong>in</strong>en kompetenten Ge -<br />
schäftspartner von unbezahlbarem<br />
Wert. E<strong>in</strong> effektiver Fuhrpark – von <strong>der</strong><br />
Beschaffung bis zur Lieferung – gehört<br />
zum Kerngeschäft <strong>der</strong> Hugo Pfohe<br />
GmbH. Das Team sieht sich als Problem -<br />
löser. Wenn die Aufgabe nach den Vorgesprächen<br />
klar def<strong>in</strong>iert ist, s<strong>in</strong>d die<br />
wichtigsten Weichen für e<strong>in</strong>e optimale<br />
Lösung bereits gestellt. Viele Experten<br />
stehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hamburger Zentrale be -<br />
reit, wenn es um F<strong>in</strong>anzierung, Laufzeiten<br />
und Modelle geht. In den Filialen<br />
von Kiel bis Schwer<strong>in</strong> wird selbstverständlich<br />
ebenfalls Hugo-Pfohe-spezifisch<br />
beraten, zumal wenn es um e<strong>in</strong>e<br />
Unternehmens-Fahrzeugflotte geht.<br />
Seit 1919 steht das Autohaus im<br />
Dienst <strong>der</strong> Mobilität se<strong>in</strong>er Kunden. Was<br />
anfänglich Ford-Haus hieß und aus -<br />
schließlich diese Marke handelte, bietet<br />
heute viele gängige Marken an. Verkaufsleiter<br />
Carsten Blume: „Unser Vorteil<br />
ist, dass wir mit dieser Vielzahl (fast)<br />
jeden Markenwunsch erfüllen können.“<br />
Mit dem Ziel, e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes und<br />
breites Spektrum an Fahrzeugen anzu -<br />
bieten, hat die Unternehmensgruppe,<br />
beg<strong>in</strong>nend mit <strong>der</strong> Marke Ford, bis heute<br />
die Marken Jaguar, Range Rover, Land<br />
Rover, Volvo, Mazda, Kia, BMW, MINI und<br />
Citroën <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Angebotssortiment aufgenommen.<br />
Mit 11 Standorten <strong>in</strong> Nord-<br />
deutschland und 16 weiteren Stand -<br />
orten <strong>in</strong> Bulgarien ist Pfohe optimal<br />
positioniert und für alle Kunden rund<br />
um die Uhr bestens erreichbar. E<strong>in</strong> erstklassiger<br />
Service mit eigenem Fachpersonal<br />
<strong>in</strong> den Werkstätten ist Garantie;<br />
<strong>der</strong> kostenlose Hol- und Br<strong>in</strong>gservice<br />
spricht für sich selbst.<br />
Die Beratung und Betreuung aller<br />
Marken <strong>der</strong> Unternehmensgruppe er -<br />
folgt aus e<strong>in</strong>er Hand. Das Großkundenvertriebsteam<br />
blickt auf langjährige<br />
Erfahrung im Geschäft zurück. Das Ziel:<br />
die wirtschaftlich effektivste Lösung<br />
zu f<strong>in</strong>den. Dazu gehören Leas<strong>in</strong>g- und<br />
F<strong>in</strong>anzierungsangebote, die für Unternehmen<br />
<strong>in</strong>teressante E<strong>in</strong>sparungspotentiale<br />
aufzeigen.<br />
Service im Norden: In Hamburg,<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> und Mecklenburg-<br />
Vorpommern ist Hugo Pfohe vielfach<br />
präsent und somit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, für die<br />
Kunden <strong>in</strong>dividuelle und zielgerichtete<br />
Service-Pakete zu schnüren wie z. B. das<br />
Schadenmanagement und <strong>der</strong> 24-Stunden<br />
Not- und Abschleppdienst. Diese<br />
Abteilung sorgt dafür, dass die Fahrzeuge<br />
schnell wie<strong>der</strong> im E<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d.<br />
E<strong>in</strong> zertifizierter Karosserie- und La -<br />
ckier betrieb bietet professionelle Ab -<br />
wicklung durch Hol- und Br<strong>in</strong>g-Service.<br />
O<strong>der</strong> Airport Hamburg, Valet Park<strong>in</strong>g:<br />
Sie geben das Fahrzeug <strong>in</strong> unmittelbarer<br />
Nähe beim Term<strong>in</strong>al 2 ab und nehmen<br />
e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> wahr. Während dessen<br />
wird Wartung, Reparatur, Re<strong>in</strong>igung<br />
o<strong>der</strong> sonstiges am Fahrzeug erledigt.<br />
Nach dem Rückflug steigt man <strong>in</strong> se<strong>in</strong><br />
„frisches“ Fahrzeug e<strong>in</strong>.<br />
Nachhaltiges planen mit Elektromobilität:<br />
Die Angebotspalette bietet<br />
e<strong>in</strong>e gute Zukunftsperspektive. Der Klimawandel<br />
erfor<strong>der</strong>t neue Mobilitäts -<br />
lösungen. Die EU verlangt ab 2015, dass<br />
<strong>der</strong> Schadstoffausstoß für Autos auf 130<br />
Gramm s<strong>in</strong>kt. Hugo Pfohe hat sich darauf<br />
e<strong>in</strong>gestellt. Für die Unternehmen<br />
br<strong>in</strong>gt dieser Schritt bessere (Umwelt)-<br />
Bilanzen, ger<strong>in</strong>gere Kraftstoffkosten,<br />
e<strong>in</strong>e gesellschaftsverträgliche Fuhrparkstrategie<br />
und nachhaltige Kundenbeziehungen.<br />
Unter dem Motto<br />
„Erleben Sie mit uns die neue Art des<br />
Fahrens“ hat <strong>der</strong> Prototyp des „Transit<br />
Connect Electric“ bereits bundesweit<br />
Teststrecken erfolgreich absolviert.<br />
EJH<br />
Der Ford Transit Connect Electric wurde mit dem<br />
„Öko Globe“ 2011 ausgezeichnet. Als erster Flottenbetreiber<br />
hat sich die norwegische Post entschlossen, mit diesem<br />
Fahrzeugtyp e<strong>in</strong>en umweltgerechten Verteilerverkehr zu<br />
starten. 20 Exemplare werden <strong>in</strong> Kürze ausgeliefert.<br />
33
Berichte aus dem Juniorenkreis<br />
JUNIORENKREIS<br />
Rückblick und Vorschau<br />
Im März wählte <strong>der</strong> Bundesvorstand<br />
des Juniorenkreises unseren bisherigen<br />
Landesvorsitzenden Rene S. Spiegelber -<br />
ger zum Bundesvorsitzenden. Damit<br />
fällt <strong>der</strong> Vorsitz nach langer Zeit wie<strong>der</strong><br />
dem Landesverband zu, <strong>in</strong> dem <strong>der</strong><br />
Juniorenkreis 1987 gegründet wurde.<br />
Wir s<strong>in</strong>d sehr stolz, dass <strong>der</strong> Bundesvorsitzende<br />
unserem Landesverband<br />
angehört. Florian Eilken rückte als Landesvorsitzen<strong>der</strong>,<br />
Thomas Scheffel als<br />
stellvertreten<strong>der</strong> Landesvorsitzen<strong>der</strong><br />
nach. Geme<strong>in</strong>sam werden wir den Inte -<br />
ressen <strong>der</strong> Junioren bundesweit e<strong>in</strong>e<br />
Stimme geben.<br />
Das Jahr 2011 stand im Juniorenkreis<br />
ganz im Zeichen <strong>der</strong> Europäischen<br />
Um welthauptstadt. Aber auch an<strong>der</strong>e<br />
Themen, wie die Eurokrise o<strong>der</strong> die<br />
Stärkung Hamburgs als Luftfahrtstand -<br />
ort, kamen nicht zu kurz.<br />
Im kommenden Jahr wollen wir<br />
unsere Mitglie<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund<br />
stellen. „Mitglie<strong>der</strong>struktur – Junge<br />
Verantwortungsträger“ lautet unser<br />
Schwer punkt für 2012. Das Programm<br />
wollen wir geme<strong>in</strong>sam mit Ihnen planen.<br />
Welche Themen <strong>in</strong>teressieren Sie<br />
ganz beson<strong>der</strong>s? Was vermissen Sie?<br />
Wo können wir noch besser werden?<br />
E<strong>in</strong> Aspekt wird sicherlich se<strong>in</strong>, stärkeres<br />
Gewicht auf den Branchenmix <strong>der</strong><br />
Hansestadt zu legen. Stärker aufstellen<br />
wollen wir uns <strong>in</strong> den klassischen Hamburger<br />
Wirtschaftszweigen wie dem<br />
Handel o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Logistik. Gleichzeitig<br />
34 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
wollen wir uns aber auch Zukunftsthemen<br />
wie <strong>der</strong> IT und den Medien widmen.<br />
Außerdem wollen wir uns mit<br />
<strong>der</strong> demographischen Entwicklung be -<br />
schäf tigen. Welche Konsequenzen ergeben<br />
sich daraus für die Ausbildung o<strong>der</strong><br />
die Rekrutierung von Fachkräften?<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wollen wir uns verstärkt<br />
mit unserer Mitglie<strong>der</strong>struktur<br />
beschäftigen. In welchen Branchen s<strong>in</strong>d<br />
wir gut aufgestellt? Wo s<strong>in</strong>d wir unterrepräsentiert?<br />
Wie kann es gel<strong>in</strong>gen,<br />
junge Verantwortungsträger für e<strong>in</strong>e<br />
Mitgliedschaft im <strong>Wirtschaftsrat</strong> zu<br />
begeistern? Bitte kommen Sie gerne<br />
auf uns zu, wenn Sie Ideen zu unserem<br />
Schwerpunktthema „Mitglie<strong>der</strong>struktur<br />
– Junge Verantwortungsträger“<br />
haben.<br />
E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Freude ist es uns,<br />
im kommenden Jahr Herrn Prof. Hans<br />
Helmut Schetter, Vizepräsident des<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong>es, Landesvorsitzen<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
Hessen, Honorarprofessor an <strong>der</strong> TU<br />
Darmstadt und Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />
Bilf<strong>in</strong>ger Berger Budownictwo S.A.,<br />
<strong>in</strong> Hamburg als Referenten für e<strong>in</strong>e Veranstaltung<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Im Oktober werden die Hamburger<br />
Junioren den bundesweiten Jungen<br />
Wirt schaftstag <strong>in</strong> Hamburg ausrichten.<br />
Es erwartet Sie e<strong>in</strong> spannendes Programm<br />
mit hochkarätigen Gästen. Dies<br />
wird auch <strong>der</strong> Rahmen se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> dem wir<br />
den Chancen und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
unseres Landes als „Junge Verantwor-<br />
Juniorenkreis bei blokart<br />
Team Germany auf <strong>der</strong><br />
Hanseboot<br />
tungsträger“ gerecht werden wollen.<br />
Falls wir Sie nicht mehr vor dem Christfest<br />
sehen sollten, wünschen wir Ihnen<br />
e<strong>in</strong>e gesegnete und bes<strong>in</strong>nliche Weihnacht<br />
und e<strong>in</strong>en guten Rutsch <strong>in</strong>s Jahr<br />
2012.<br />
Herzlichst, Ihr Florian Eilken<br />
und Ihr Thomas Scheffel<br />
KONTAKT<br />
Für Ihre Fragen und Anregungen<br />
haben wir immer e<strong>in</strong> offenes Ohr.<br />
Sprechen Sie uns gerne auf den<br />
Veranstaltungen an o<strong>der</strong> schreiben<br />
Sie uns e<strong>in</strong>e E-Mail:<br />
florian.eilken@googlemail.com
Auch <strong>in</strong> diesem Jahr traf sich wie<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Gruppe Abenteurer, um<br />
den Freizeittrend Strandsegeln auszuprobieren.<br />
Das von unserem Mitglied<br />
Alexan<strong>der</strong> Bruhn entwickelte Indoor-<br />
Strandsegeln macht dies sogar mitten<br />
<strong>in</strong> Hamburg möglich. So trafen wir uns<br />
<strong>in</strong> Halle A3 <strong>der</strong> „hanseboot“, wo <strong>der</strong><br />
Lärm <strong>der</strong> W<strong>in</strong>dmasch<strong>in</strong>en bereits darauf<br />
h<strong>in</strong>deutete, was uns erwartete.<br />
Nach e<strong>in</strong>er kurzen Sicherheitse<strong>in</strong>weisung<br />
(Helmpflicht!) und Erläuterungen<br />
zur Handhabung <strong>der</strong> Fahrzeuge auf<br />
dem Parcours waren wir startklar.<br />
E<strong>in</strong>ige Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsrunden später war<br />
<strong>der</strong> Wettkampfgeist geweckt. Es fanden<br />
sich drei mutige Rennteilnehmer. Für<br />
gleiche Startbed<strong>in</strong>gungen wurde ge -<br />
F<strong>in</strong>kenwer<strong>der</strong> Fluggeräte weltweit unterwegs<br />
Im Oktober besuchte <strong>der</strong> Juniorenkreis<br />
mit zahlreichen Teilnehmern das Airbus<br />
Werk <strong>in</strong> Hamburg F<strong>in</strong>kenwer<strong>der</strong>.<br />
Unter <strong>der</strong> Überschrift „Flugzeugbau<br />
und Umweltschutz“ beleuchtete <strong>der</strong><br />
Besuch e<strong>in</strong>e weitere Facette unseres<br />
diesjährigen Schwerpunktthemas „Eu -<br />
ropäische Umwelthauptstadt“.<br />
E<strong>in</strong>en ersten Blick auf zahlreiche zur<br />
Auslieferung bereit stehende Flugzeuge<br />
<strong>der</strong> A320er Familie und e<strong>in</strong>ige A380<br />
warfen wir bereits während <strong>der</strong> Busfahrt<br />
über das Vorfeld des Werksge -<br />
ländes.<br />
Doch zunächst führte <strong>der</strong> Weg <strong>in</strong><br />
das Hauptgebäude, wo uns <strong>der</strong> Stand -<br />
ortleiter Hamburg, Dr. Georg Mecke, be -<br />
Vice President AIRBUS<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
Dr. Georg Mecke (l<strong>in</strong>ks)<br />
und Karsten Gold (rechts),<br />
verantwortlich für den<br />
Umweltschutz am<br />
Standort Hamburg,<br />
mit den Junioren<br />
sorgt (gleichmäßiges Anschieben<br />
bis zur Startl<strong>in</strong>ie), doch nach wenigen<br />
Runden waren bereits deutliche<br />
Unterschiede <strong>in</strong> den Rundenzeiten<br />
zu erkennen.<br />
Neben dem sportlichen Ehrgeiz<br />
war jedoch <strong>der</strong> Spaß <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe<br />
entscheidend. Bei Getränken<br />
philosophier ten wir noch lange<br />
über mögliche Vor- und Nachteile<br />
e<strong>in</strong>zelner Teilnehmer auf dem blokart.<br />
Wir freuen uns auf die technische<br />
Weiterentwicklung, die<br />
Alexan<strong>der</strong> Bruhn uns zum nächsten<br />
Jahr versprochen hat und<br />
wünschen dem blokart Team Germany<br />
weiterh<strong>in</strong> viel Erfolg!<br />
Cathr<strong>in</strong> F. Sikor<br />
grüßte und e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> den<br />
Markt des Flugzeugbaus gab. Beson -<br />
<strong>der</strong>es Augenmerk galt dem Standort<br />
Hamburg. Mecke schil<strong>der</strong>te die enormen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen, die e<strong>in</strong>e neue<br />
Produktentwicklung mit sich br<strong>in</strong>gt,<br />
wie Airbus – aber auch Bo<strong>in</strong>g – anhand<br />
ihrer Modelle A380, A400M und B777<br />
leidvoll erfahren mussten. Die hohe<br />
Zahl an Neubestellungen des mo<strong>der</strong>nisierten<br />
A320 neo zeigt, dass die strategische<br />
Entscheidung, von e<strong>in</strong>er gänz -<br />
lichen Neuentwicklung abzusehen,<br />
rich tig war. Als Endmontagel<strong>in</strong>ie dieser<br />
Produktfamilie, <strong>der</strong> sogenannten S<strong>in</strong> -<br />
gle-Aisle-Jets, profitiert <strong>der</strong> Standort<br />
Hamburg beson<strong>der</strong>s von diesem Auf -<br />
trags boom. Künftig ist jedoch gerade <strong>in</strong><br />
diesem Marktsegment mit beson<strong>der</strong>en<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen zu rechnen, da<br />
Wett bewerber aus Kanada, Brasilien<br />
und Ch<strong>in</strong>a mit neuen Modellen <strong>in</strong> diesen<br />
Fertigungsbereich drängen. Vor diesem<br />
H<strong>in</strong>tergrund s<strong>in</strong>d auch die jüngs -<br />
ten Bemühungen um Produktivitätssteigerungen<br />
im Werk F<strong>in</strong>kenwer<strong>der</strong> zu<br />
sehen, die zu Warnstreiks <strong>der</strong> Belegschaft<br />
führten.<br />
Die Besichtigung des Werkes zeigte,<br />
dass Hamburg für diese Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
gut aufgestellt ist: Neueste Um -<br />
Cathr<strong>in</strong> F. Sikor, Alexan<strong>der</strong> Bruhn, Dr.-Ing. Thorsten<br />
Machner, Olaf H. Diekhaus, Ulf-Axel Herold, Ulf Nashan,<br />
Sandra Iris Spiegelberger, Hauke Har<strong>der</strong>s<br />
welttechnologie <strong>in</strong> Form von Blockheiz -<br />
kraftwerken, Elbwasser-Aufbereitung<br />
und Hallen für Lackierarbeiten, die mo -<br />
<strong>der</strong>nsten Standards entsprechen. Es<br />
war bee<strong>in</strong>druckend zu beobachten, wie<br />
auf dem gigantischen A380 Mitarbeiter<br />
auf <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e balancieren.<br />
Durch Deckseile gesichert, bereiteten<br />
sie den Lackierprozess vor, <strong>in</strong>dem sie<br />
Fenster, Rahmen und Kanten abklebten.<br />
Herzstück <strong>der</strong> Fertigung und Höhepunkt<br />
<strong>der</strong> Besichtigung ist die Endmontagel<strong>in</strong>ie<br />
<strong>der</strong> A320-Familie. Dort<br />
werden vier Modelle des Grundtyps<br />
A320 fertiggestellt: Neben <strong>der</strong> A320 die<br />
kle<strong>in</strong>eren A318 und A319 sowie die<br />
größere A321. Die verschiedenen Komponenten<br />
werden teils mit dem Transportflugzeug<br />
Beluga aus Frankreich,<br />
Spanien o<strong>der</strong> Großbritannien e<strong>in</strong>geflogen<br />
o<strong>der</strong> erreichen Hamburg per Schiff.<br />
In <strong>der</strong> Endmontagehalle werden diese<br />
dann <strong>in</strong> zweie<strong>in</strong>halb Tagen zu e<strong>in</strong>em<br />
neuen Flugzeug zusammengesetzt. Das<br />
fertiggestellte Flugzeug wird außerhalb<br />
<strong>der</strong> Halle betankt und zum ersten Mal<br />
angelassen. Sobald die Masch<strong>in</strong>e die<br />
Testflüge erfolgreich absolviert hat,<br />
kann sie dem Käufer übergeben werden.<br />
Mit se<strong>in</strong>er Überführung <strong>in</strong> den<br />
Heimatflughafen macht sich e<strong>in</strong> weiteres<br />
Stück Hamburger Ingenieurskunst<br />
auf den Weg <strong>in</strong> die ganze Welt.<br />
Dr. Philip Marx und Florian Eilken<br />
35
Berichte aus dem Juniorenkreis<br />
JUNIORENKREIS<br />
Besuch im US-Generalkonsulat<br />
Im September war <strong>der</strong> Juniorenkreis zu<br />
Besuch im „Kle<strong>in</strong>en Weißen Haus an <strong>der</strong><br />
Alster“, <strong>in</strong> dem uns Generalkonsul<strong>in</strong><br />
Inmi Kim Patterson empf<strong>in</strong>g.<br />
In e<strong>in</strong>em Impulsvortrag erläuterte<br />
die Generalkonsul<strong>in</strong> die Rahmenbed<strong>in</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Präsidentschafts- und Kongresswahlen<br />
im kommenden Jahr. In<br />
<strong>der</strong> anschließenden Fragerunde g<strong>in</strong>g es<br />
zunächst um die deutsch-amerikanischen<br />
Beziehungen. Bestimmendes<br />
Thema waren jedoch die F<strong>in</strong>anz- und<br />
Wirtschaftskrise. Es bewegt Europäer<br />
wie Amerikaner gleichermaßen. Auch<br />
wenn an diesem Abend ke<strong>in</strong>e Lösungen<br />
für die Eurokrise o<strong>der</strong> für die notwendige<br />
Haushaltskonsolidierung <strong>der</strong> Ver-<br />
Gruppenfoto auf <strong>der</strong><br />
Treppe im US Konsulat mit<br />
<strong>der</strong> Generalkonsul<strong>in</strong><br />
Inmi Kim Patterson<br />
36 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
e<strong>in</strong>igten Staaten gefunden werden<br />
konnten, so ergaben sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dis -<br />
kussion doch viele <strong>in</strong>teressante Sichtweisen.<br />
Bei e<strong>in</strong>em Rundgang durch das<br />
Konsulat gewährte uns die Generalkonsul<strong>in</strong><br />
zum Abschluss e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong><br />
ihr Arbeitszimmer. Hamburg gehört zu<br />
den ersten Städten, <strong>in</strong> denen die Vere<strong>in</strong>igten<br />
Staaten nach ihrer Unabhän-<br />
gigkeitserklärung 1776 e<strong>in</strong>e diplomatische<br />
Vertretung e<strong>in</strong>richteten. Das Konsulat<br />
<strong>in</strong> Hamburg wurde zusammen<br />
mit Konsulaten <strong>in</strong> Bilbao, Cowes,<br />
Marseille, Le Havre, London, Fayal und<br />
Sur<strong>in</strong>am am 17. Juni 1790 eröffnet. In<br />
diesem S<strong>in</strong>ne wünschen wir uns weiterh<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e erfolgreiche wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit.<br />
Florian Eilken
Kurznachrichten<br />
Bundesverdienstkreuz<br />
für Generalsekretär Wolfgang Steiger<br />
Der Bundespräsident hat Wolfgang<br />
Steiger das Bundesverdienstkreuz verliehen.<br />
Steiger war nach se<strong>in</strong>er Ausbildung<br />
zum Bankkaufmann bei <strong>der</strong> Commerzbank<br />
und später als selbständiger<br />
Unternehmer tätig. Von 1993 bis 1999<br />
war er <strong>CDU</strong>-Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimatstadt<br />
Rö<strong>der</strong>mark und von 2000 bis<br />
2009 <strong>CDU</strong>-Kreisvorsitzen<strong>der</strong>. Von 1994<br />
bis 2002 gehörte er dem Bundestag an.<br />
Zehn Jahre war Steiger Ehrenamtlicher<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Johanniter <strong>in</strong> Stadt<br />
und Kreis Offenbach. Von 2006 bis 2008<br />
war er Mitglied <strong>der</strong> Vollversammlung<br />
<strong>der</strong> Industrie- und Handelskammer<br />
Offenbach. Von 2004 bis 2009 hatte er<br />
den Landesvorsitz des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
Hessen <strong>in</strong>ne. Danach wechselte er als<br />
Bundesgeschäftsführer zum <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
und übernahm kurz darauf<br />
die Positon des Generalsekretärs. Präsident<br />
Kurt Lauk gratulierte Steiger im<br />
Wie wir wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Bildungsnation werden<br />
können<br />
Vor zwei Jahren hat Josef Kraus im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Reihe PAUSENGESPRÄCHE<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Vortrag „Qualität statt<br />
Quote“ zu den Ergebnissen <strong>der</strong> PISA-<br />
Studie Stellung genommen. Jetzt ist<br />
se<strong>in</strong> neues Buch „Bildung geht nur<br />
mit Anstrengung“ im Hamburger<br />
CLASSICUS Verlag erschienen. Inhaber<strong>in</strong><br />
des 2010 gegründeten Verlags ist<br />
unser Mitglied, Claudia Ludwig.<br />
Das Buch zeigt Wege zu e<strong>in</strong>er leistungs-,<br />
begabungs- und k<strong>in</strong>dgerechten<br />
Schule auf. Kraus ist Gymnasialdirektor<br />
<strong>in</strong> Bayern und Diplom-Psychologe.<br />
Seit 1987 ist er Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Deutschen Lehrerverbandes (DL).<br />
Am 22. Februar 2012 wird Kraus erneut<br />
zu Gast bei den PAUSENGESPRÄCHEN<br />
Wolfgang Steiger<br />
Generalsekretär<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.<br />
Namen des Präsidiums, des Bundesvorstandes<br />
und <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>: „Der<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> ist dankbar und stolz,<br />
dass mit Wolfgang Steiger e<strong>in</strong>e engagierte<br />
Persönlichkeit ausgezeichnet<br />
wurde, die es wirklich verdient hat.“<br />
CA<br />
se<strong>in</strong> (diesmal abends).<br />
Er wird uns erklären,<br />
warum Bildung nur<br />
mit Anstrengung zu<br />
haben ist. CA<br />
„Bildung geht nur<br />
mit Anstrengung“<br />
ist im CLASSICUS<br />
Verlag er schie nen<br />
(www.classicus-verlag.de)<br />
und kostet 9,90 Euro.<br />
Dr. Julia D<strong>in</strong>gwort-Nusseck<br />
Run<strong>der</strong> Geburtstag:<br />
Dr. Julia D<strong>in</strong>gwort-Nusseck<br />
Im Oktober beg<strong>in</strong>g unser langjähriges<br />
Mitglied Dr. Julia D<strong>in</strong>gwort-Nusseck<br />
e<strong>in</strong>en ganz beson<strong>der</strong>en Ehrentag. Die<br />
ehemalige Präsident<strong>in</strong> <strong>der</strong> Landeszentralbank<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen (1976-1988)<br />
wurde 90 Jahre alt. In Hamburg geboren,<br />
kam die promovierte Volkswirt<strong>in</strong><br />
1946 als junge Redakteur<strong>in</strong> zum späteren<br />
NDR. Seit 1948 Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftsredaktion<br />
des Hörfunks, wechselte<br />
sie 1969 als stellvertretende Chef -<br />
redakteur<strong>in</strong> und Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftsredaktion<br />
zum NDR-Fernsehen.<br />
In jener Zeit begegnete sie dem Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister<br />
und späteren Bundeskanzler<br />
Ludwig Erhard häufig <strong>in</strong> Interviews<br />
und auch im privaten Rahmen.<br />
Der Landesverband gratuliert Dr. Julia<br />
D<strong>in</strong>gwort-Nusseck zu ihrem ganz be -<br />
son <strong>der</strong>en Geburtstag. Wir hoffen, die<br />
Verfechter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialen Marktwirtschaft<br />
und geistreiche Diskutant<strong>in</strong> auch<br />
weiterh<strong>in</strong> auf vielen Veranstaltungen<br />
begrüßen zu dürfen. CA<br />
37
Veranstaltungsberichte<br />
JOUR FIXE<br />
Pizza und viel W<strong>in</strong>d beim JOUR FIXE<br />
<strong>Deutschland</strong>, 20 Uhr, gleich e<strong>in</strong> guter<br />
Film im Fernsehen, durchaus Appetit,<br />
aber fehlende Motivation zum Selbstkochen?<br />
Und schon liegt die Frage im<br />
Raum: „Wollen wir e<strong>in</strong>e Pizza bestellen?“<br />
Der Abend sche<strong>in</strong>t gerettet, aber<br />
– ist die Pizza vom Br<strong>in</strong>gdienst wirklich<br />
so lecker? Um dies aktiv zu testen und<br />
mehr zu erfahren über e<strong>in</strong> erfolgreiches<br />
Geschäftskonzept, trafen wir uns im<br />
Oktober auf E<strong>in</strong>ladung von Christian<br />
Niemax, Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />
<strong>der</strong> Joey’s Pizza Int. GmbH, <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Firmenzentrale von Joey’s am<br />
Holzdamm.<br />
Im wachsenden Markt für Pizza-<br />
Lieferservices konnte sich unser Mit -<br />
glieds unternehmen zum bundesweiten<br />
Markt führer entwickeln. Der mehrfach<br />
preisgekrönte Hamburger Franchise-Geber<br />
Joey’s verfügt 20 Jahre nach<br />
se<strong>in</strong>er Gründung über mehr als 100<br />
Franchise-Nehmer mit e<strong>in</strong>em Umsatz<br />
von über 90 Millionen Euro.<br />
Neben <strong>der</strong> Erfolgsstory bee<strong>in</strong>druckte<br />
die JOUR FIXE-Teilnehmer auch die<br />
Qualität <strong>der</strong> Pizzen, die <strong>in</strong> überreichem<br />
Maße zur Verkostung standen und<br />
<strong>der</strong>en reizvolle Rezepte auch auf den<br />
Geschmack <strong>der</strong> Führungskräfte zurückgehen.<br />
Joey’s – e<strong>in</strong> schönes Beispiel für<br />
erfolgreiche Hamburger Unternehmen,<br />
<strong>in</strong> denen Mitarbeitermotivation e<strong>in</strong><br />
untrennbares Führungstool darstellt.<br />
38 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
Dr. Antraud Ashölter und Bruno Schmüser<br />
Dr. Hanno Stöcker (rechts) dankt Christian<br />
Niemax (4. von rechts) und se<strong>in</strong>em Team<br />
Frank Mackenroth und Dr. Dirk Kleveman<br />
Julia Bade und Prof. Dr. Hans-Jürgen Holle<br />
Johann-He<strong>in</strong>rich Riekers mit Gastgeber<br />
Christian Niemax<br />
Im November begrüßten wir unser<br />
Mitglied Mart<strong>in</strong> Heimes, Manag<strong>in</strong>g<br />
Partner <strong>der</strong> Ventus Ventures GmbH. Der<br />
von Energieversorgungsunternehmen<br />
unabhängige Vermarkter von W<strong>in</strong>d -<br />
energie vernetzt Betreiber, Versorgungsunternehmen<br />
und Unternehmensendkunden.<br />
Mit se<strong>in</strong>en Partnerunternehmen<br />
agiert Ventus Ventures<br />
Gabriele Sievers mit Mart<strong>in</strong> Heimes<br />
Thorsten Boeckmann und Jürgen Sprang<br />
europaweit entlang <strong>der</strong> gesamten<br />
Wert schöpfungskette <strong>der</strong> Energieerzeugung:<br />
Von <strong>der</strong> Projektf<strong>in</strong>anzierung<br />
über Bauleitung und Betriebsführung<br />
bis h<strong>in</strong> zur Vermarktung.<br />
Worum geht es eigentlich, wenn<br />
man über W<strong>in</strong>drä<strong>der</strong> spricht? Was s<strong>in</strong>d<br />
die Unterschiede von Onshore und Off -<br />
shore? Wie groß s<strong>in</strong>d W<strong>in</strong>drä<strong>der</strong>, und<br />
wie viel Strom erzeugen sie? Beim JOUR<br />
FIXE gab Mart<strong>in</strong> Heimes fasz<strong>in</strong>ierende<br />
E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die für die Energiewende so<br />
bedeutende Technologie. Derzeit arbeiten<br />
<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> rund 370.000 Men-
schen im Cluster Erneuerbare Energien.<br />
Bis 2020 könnten es 500.000 se<strong>in</strong>.<br />
Doch die Energiewende hat auch<br />
ihre Tücken. Neben <strong>der</strong> Bereitstellung<br />
und Speicherung von Energie bereitet<br />
den Versorgern vor allem <strong>der</strong> Ausbau<br />
<strong>der</strong> vorhandenen Netze Sorgen: Wäh -<br />
rend <strong>der</strong> Bedarf bei etwa 4.500 Kilometern<br />
liegt, s<strong>in</strong>d erst 100 Kilometer<br />
fertiggestellt (siehe hierzu auch die<br />
Beiträge zum Thema Energie auf den<br />
Seiten 12-18 <strong>in</strong> diesem Heft).<br />
Jan-Henrik Kern, Peer Schmidt-Ohm,<br />
Uwe Kern und Mathias M<strong>in</strong>kus<br />
Die rege Diskussion zeigte, dass die<br />
W<strong>in</strong>denergie e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Alternative<br />
ist, um künftig den Energiebedarf<br />
<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> zu decken. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
muss sie auch f<strong>in</strong>anzierbar se<strong>in</strong>.<br />
Heimes verwies auf Befragungen, nach<br />
denen für 34 Prozent <strong>der</strong> Hamburger<br />
<strong>der</strong> Verzicht auf Atomenergie oberste<br />
Priorität hat. 61 Prozent f<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>en<br />
günstigen Preis sehr wichtig. Diese Zahlen<br />
verdeutlichen den Stellenwert e<strong>in</strong>er<br />
offenen und klaren Kommunikation<br />
über die Konsequenzen <strong>der</strong> Energiewende.<br />
Der Ausstieg aus <strong>der</strong> Atomenergie<br />
ist verbunden mit milliardenschweren<br />
Investitionen. Die aktuellen<br />
Strompreise werden daher kaum zu<br />
halten se<strong>in</strong>.<br />
Auch 2012 erwartet sie wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />
attraktives Programm mit spannenden<br />
Referenten. Bitte beachten Sie, dass wir<br />
– an<strong>der</strong>s als bei unseren Frühstücks-,<br />
Mittags- und Abendveranstaltungen -<br />
beim JOUR FIXE ausschließlich Mitglie<strong>der</strong><br />
zulassen können.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Gabriele Sievers<br />
und Dr. Hanno Stöcker<br />
Vorsorge:<br />
PR Gesundheitswirtschaft<br />
Risikofaktoren kennen –<br />
und den Lebensstil anpassen<br />
Das vor 17 Jahren gegründete Diagnostik Zentrum Fleet<strong>in</strong>sel Hamburg<br />
reagiert auf den gestiegenen Bedarf an Vorsorgeangeboten. Gastroenterologe<br />
Dr. Hermann Johenn<strong>in</strong>g ergänzt ab sofort das Fachärzteteam<br />
um Dr. Tomas Ste<strong>in</strong> als ärztlichen Direktor von Norddeutschlands führendem<br />
Zentrum für Vorsorgemediz<strong>in</strong>. Im Präventions-Spiegel 2011 vom<br />
September legt das Institut Zahlen vor. Dabei erschreckt die Erkenntnis,<br />
dass dreiviertel aller Hypertoniker nicht wissen, dass sie unter Bluthochdruck<br />
leiden. Die Zahlen <strong>der</strong> etwa 6.200 Medical Check-ups, die für<br />
diese Studie (2002-2009) ausgewertet wurden, decken Übergewicht und<br />
schlechte Blutfettwerte auf. Zu den Risikofaktoren gesellt sich die um -<br />
gangssprachliche Fettleber, die bei jedem dritten Mann diagnostiziert<br />
wurde. Doch wer se<strong>in</strong>e Schwächen kennt, ist auf dem besten Weg <strong>der</strong><br />
Besserung.<br />
Der aktuelle Präventions-Spiegel belegt<br />
erfreulicherweise e<strong>in</strong>en Trend: Neben<br />
<strong>der</strong> gesundheitsbewussten E<strong>in</strong>zelperson<br />
nehmen immer mehr Unternehmer<br />
die Prävention auch für ihre Mitarbeiter<br />
ernst. So me<strong>in</strong>t Dr. Tomas Ste<strong>in</strong>:<br />
„In <strong>Deutschland</strong> herrscht e<strong>in</strong>e neue<br />
Präventionskultur. Immer mehr Menschen<br />
sehen die mediz<strong>in</strong>ische Vorsorge<br />
als lohnende Investition <strong>in</strong> ihre Gesundheit,<br />
und Unternehmen bieten ihren<br />
Führungskräften Medical Check-Ups<br />
an.“ Zu den Risikofaktoren gehören<br />
Herz<strong>in</strong>farkt und Schlaganfall, aber auch<br />
die Leber ist e<strong>in</strong> wun<strong>der</strong> Punkt. Aufgabe<br />
<strong>der</strong> Prävention ist es, Risikofaktoren<br />
dieser Erkrankungen zu ermitteln. Bluthochdruck,<br />
Übergewicht und erhöhte<br />
Blutwerte steigern die Gefährdung. 19<br />
Prozent <strong>der</strong> Check-Up-Teilnehmer litten<br />
unter Bluthochdruck, 76 Prozent <strong>der</strong><br />
Teilnehmer wussten aber nichts davon.<br />
Bei 5.300 Ultraschalluntersuchungen<br />
(Sonographie) stellten die Ärzte bei 31<br />
Prozent <strong>der</strong> Männer und 12 Prozent <strong>der</strong><br />
Frauen e<strong>in</strong>e Leberzellverfettung fest.<br />
Diese Erkrankung kann e<strong>in</strong>e Hepatitis<br />
(Leberentzündung) o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Leberzirrhose<br />
hervorrufen. Von den Check-<br />
Up-Patienten zählen die 44- bis 49-<br />
Jährigen zur Hauptgruppe, zwei Drittel<br />
davon s<strong>in</strong>d Männer.<br />
Nur wer se<strong>in</strong>e Risikofaktoren kennt,<br />
kann gezielt gegensteuern. E<strong>in</strong>e Ernäh -<br />
rungsumstellung wirkt Wun<strong>der</strong>, auch<br />
e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung des Bewegungsverhaltens<br />
verbessert die Werte. Dabei kann<br />
z.B. <strong>der</strong> Sport- o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ernährungswissenschaftler<br />
des Zentrums helfen. Die<br />
Empfehlungen <strong>der</strong> Experten des Diag -<br />
nostik Zentrums zeigen Erfolge: Jede<br />
dritte Frau und je<strong>der</strong> dritte Mann trieben<br />
nach dem ersten Check-Up mehr<br />
Sport, und auch nach dem zweiten Test<br />
waren 37 Prozent <strong>der</strong> Frauen deutlich<br />
aktiver als früher, bei den Männern<br />
waren es noch 27 Prozent. Die Anzahl<br />
<strong>der</strong> übergewichtigen Frauen und Männer<br />
verr<strong>in</strong>gerte sich nach vier Check-<br />
Ups jeweils um vier Prozent. Diese Verbesserungen<br />
zeigen e<strong>in</strong>deutig, dass<br />
Medical Check-Ups Maßstab und Motivation<br />
gleichermaßen s<strong>in</strong>d. Wer se<strong>in</strong>e<br />
gesundheitlichen Risikofaktoren kennt,<br />
ist motiviert, se<strong>in</strong>en Lebensstil erfolgreich<br />
umzustellen.<br />
Das Institut bietet e<strong>in</strong>en Check-Up<br />
nach Maß an, dass heißt <strong>der</strong> Basis<br />
Check-Up kann, je nach persönlichen<br />
Risikofaktoren, um Zusatzuntersuchun -<br />
gen ergänzt werden. Die Komplettuntersuchung<br />
von vier Fachärzten durchgeführt,<br />
nehmen mit Abschlussgespräch<br />
etwa sechs Stunden <strong>in</strong> Anspruch. EJH<br />
39
Gesundheitswirtschaft<br />
Allianz für schwache Herzen<br />
Herzschwäche ist die Todesursache Nummer 1<br />
Drei Hamburger Chefärzte nahmen sich dieses Problems an und beschlossen<br />
e<strong>in</strong>e Allianz für bessere Patientenversorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> norddeutschen<br />
Metropolregion. Hamburger Herztransplantationszentrum (HHZ) heißt<br />
diese neue Institution, die zwar ohne Aufnahme und OP-Saal auskommt,<br />
aber nicht ohne telemediz<strong>in</strong>ische Vernetzung, <strong>in</strong>novative Therapieoptionen<br />
und hausübergreifende Vertretungsregelungen.<br />
Prof. Dr. Michael Schmoeckel, Asklepios St. Georg, Prof. Dr. Dr. Hermann Reichen spurner,<br />
Universitäres Herzzentrum Hamburg, Prof. Dr. Friedrich-Christian Rieß, Albert<strong>in</strong>en<br />
Herzzentrum Hamburg (v.l.)<br />
Erfolge hängen stets von <strong>der</strong> Qualität<br />
<strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Behandlung ab. Herz -<br />
patienten können künftig vom gebündelten<br />
Know-how <strong>der</strong> Experten und <strong>der</strong><br />
Kooperation <strong>der</strong> beteiligten Häuser profitieren.<br />
„Das wertvolle Gut, Spen<strong>der</strong>herzen<br />
dem Richtigen e<strong>in</strong>zupflanzen<br />
und e<strong>in</strong>e optimale Nachversorgung zu<br />
gewährleisten, ist höchstes Ziel dieser<br />
Allianz“, so die drei Chefärzte bei e<strong>in</strong>er<br />
geme<strong>in</strong>samen Pressekonferenz im September<br />
<strong>in</strong> Hamburg.<br />
Für das erfolgversprechende Projekt<br />
zeichnen Prof. Dr. Dr. Hermann Reichen -<br />
spurner (Universitäres Herzzentrum<br />
Die mediz<strong>in</strong>ischen Leiter mit<br />
ihren Spezialistenteams s<strong>in</strong>d die<br />
beste Option für e<strong>in</strong>en Erfolg<br />
Hamburg), Prof. Dr. Friedrich-Christian<br />
Rieß (Albert<strong>in</strong>en Herzzentrum Hamburg)<br />
und Prof. Dr. Michael Schmoeckel<br />
(Asklepios St. Georg) verantwortlich. Die<br />
mediz<strong>in</strong>ischen Leiter dieser drei führenden<br />
Kl<strong>in</strong>iken s<strong>in</strong>d mit ihren Spezialis -<br />
tenteams die beste Option für e<strong>in</strong>en<br />
Erfolg. Zurück geht diese neue Allianz<br />
40 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
auf e<strong>in</strong>e Idee von Prof. Dr. Dr. Reichenspurner,<br />
<strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Mitstreiter aus früheren<br />
geme<strong>in</strong>samen Tätigkeiten bestens<br />
Hamburgs Stellenwert bei <strong>der</strong><br />
Herztransplantation spielte bisher<br />
e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle<br />
kennt. Zum Erfolgsplan <strong>der</strong> Allianz<br />
gehört die Verbesserung des Rufs <strong>der</strong><br />
norddeutschen Region auf diesem speziellen<br />
mediz<strong>in</strong>ischen Gebiet und <strong>der</strong><br />
Wunsch, mit den neuesten Entwicklungen<br />
Schritt zu halten.<br />
Hamburgs Stellenwert spielte bei<br />
Herztransplantationen bisher e<strong>in</strong>e eher<br />
untergeordnete Rolle. Bundesweit werden<br />
jährlich 380 Transplantationen <strong>in</strong><br />
24 Zentren durchgeführt. Im UHZ, das<br />
seit 26 Jahren aktiv ist, erfolgten <strong>in</strong><br />
diesem Jahr bis jetzt 24 E<strong>in</strong>griffe. Die<br />
Kooperation <strong>der</strong> drei Institutionen soll<br />
bewirken, dass für Patienten mit<br />
schwerster Herzschwäche e<strong>in</strong>e optimale<br />
Therapie gefunden wird. Die<br />
effektivste und erfolgversprechende<br />
Form soll <strong>in</strong> engster Abstimmung des<br />
alliierten Kompetenzteams <strong>in</strong> regel-<br />
mäßigen Therapiekonferenzen herausgefunden<br />
werden.<br />
Wie sehen die Schritte konkret aus?<br />
Für den Patienten bleibt zunächst alles<br />
wie bisher: Bei Beschwerden konsultiert<br />
er se<strong>in</strong>en Hausarzt. Bei Verdacht auf<br />
e<strong>in</strong>e Herzkrankheit wird er an den Kardiologen<br />
überwiesen. Erst wenn <strong>der</strong><br />
kardiologische Befund vorliegt, überweist<br />
ihn dieser Facharzt an e<strong>in</strong>e <strong>der</strong><br />
drei Kl<strong>in</strong>iken, um mit <strong>der</strong> Therapie zu<br />
beg<strong>in</strong>nen. „Dank mo<strong>der</strong>ner und schonen<strong>der</strong><br />
OP-Techniken wie <strong>der</strong> komplettarteriellen<br />
Bypassversorgung am schlagenden<br />
Herzen ohne Herzlungen-<br />
Masch<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> die Herzklappenrekonstruktion<br />
können heute auch Patienten<br />
mit schwerer Herzschwäche sicher und<br />
erfolgreich operiert werden. Oftmals<br />
wird so e<strong>in</strong>e Herztransplantation vermieden“,<br />
so Rieß.<br />
Die Implantation von Unterstützungssystemen<br />
soll <strong>in</strong> allen drei Herzzentren<br />
erfolgen, während e<strong>in</strong>e Herztransplantation<br />
als ultima ratio ausschließlich<br />
im UKE durchgeführt wird.<br />
Nach erfolgter Transplantation können<br />
die Patienten dann <strong>in</strong> allen drei Kl<strong>in</strong>iken<br />
weiterbehandelt werden.<br />
Neben <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Zielsetzung<br />
sehen die Ärzte auch den wirtschaftlichen<br />
Erfolg. In den 90er Jahren<br />
hatte das UKE auf dem Gebiet <strong>der</strong> Herztransplantation<br />
kaum Bedeutung. Zehn<br />
Jahre später rangiert das Institut h<strong>in</strong>ter<br />
Bad Oeynhausen, Berl<strong>in</strong>, München<br />
Neben <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Zielsetzung sehen die Ärzte auch<br />
den wirtschaftlichen Erfolg<br />
und Heidelberg bereits auf Rang fünf.<br />
Wie viele Transplantationen e<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>ik<br />
macht, hängt von <strong>der</strong> Warteliste ab. Je<br />
länger sie ist, desto mehr Spen<strong>der</strong>herzen<br />
werden von <strong>der</strong> Stiftung Eurotrans -<br />
plant zugewiesen. Die drei Ärzte wollen<br />
am UHZ <strong>in</strong> Hamburg öfter transplantieren,<br />
doch es gibt zu wenig Spen<strong>der</strong>herzen.<br />
„Wir haben dreimal mehr Pa -<br />
tienten, als wir operieren können“, sagt<br />
Reichenspurner. EJH
PR Gesundheitswirtschaft<br />
Die Planung und<br />
Berechnung <strong>der</strong> Altersvorsorge<br />
wird immer<br />
komplexer!<br />
Private Altersvorsorge <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> ist oft wie e<strong>in</strong> Bl<strong>in</strong>dflug ohne Navigationssystem.<br />
E<strong>in</strong>erseits fehlt es an e<strong>in</strong>em zuverlässigen Planungsfundament<br />
auf Grundlage aller Vermögenswerte und bestehen<strong>der</strong> Rentenansprüche<br />
(staatlich/privat), an<strong>der</strong>erseits s<strong>in</strong>d Berechnungen und Empfehlungen<br />
für den E<strong>in</strong>zelnen oft nicht nachvollziehbar und unterliegen<br />
somit dem E<strong>in</strong>druck <strong>der</strong> Willkür.<br />
Wer sich heute mit <strong>der</strong> Altersvorsorge<br />
ernsthaft ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzt wird erkennen,<br />
dass Lösungen aus <strong>der</strong> Westentasche<br />
nicht möglich s<strong>in</strong>d. Es bedarf e<strong>in</strong>er<br />
genauen Analyse <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen<br />
Situation. So kommt e<strong>in</strong>e fundierte Planung<br />
an <strong>der</strong> Berücksichtigung aller<br />
bestehenden Versorgungsansprüche<br />
(Renten, Kapitalbauste<strong>in</strong>e, Immobilien,<br />
disponible Vermögenswerte etc.) nicht<br />
vorbei. Zudem müssen Inflation und<br />
Steueraspekte während <strong>der</strong> Ansparund<br />
Rentenphase e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Klare Empfehlungen<br />
So <strong>in</strong>dividuell wie je<strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelne ist,<br />
muss auch das Vorsorgekonzept se<strong>in</strong>:<br />
Welcher Weg br<strong>in</strong>gt die meisten Vorteile<br />
(Basis-Rente, Riester-Rente, be -<br />
trieb liche Altersvorsorge, Privat-Rente,<br />
Fondssparplan)? Neben Rendite, Sicherheit<br />
und Anpassungsfähigkeit an sich<br />
än<strong>der</strong>nde Lebensumstände s<strong>in</strong>d es<br />
auch die qualitativen Entscheidungsparameter<br />
wie Kapitalwahlrecht, Ga -<br />
rantie und Vererbbarkeit, die das persönliche<br />
Konzept bee<strong>in</strong>flussen.<br />
Ausblick auf 2012<br />
Im kommenden Jahr müssen klassische<br />
Lebens- und Rentenversicherer die<br />
Rech nungsgrundlagen für ihre Tarife<br />
anpassen. Das bedeutet, dass sich e<strong>in</strong><br />
Vertragsabschluss o<strong>der</strong> die Erhöhung<br />
e<strong>in</strong>es bestehenden Vertrages noch <strong>in</strong><br />
diesem Jahr beson<strong>der</strong>s lohnt. Und das<br />
nicht nur, weil e<strong>in</strong> früher Abschluss e<strong>in</strong>e<br />
längere Laufzeit bedeutet. Wer noch <strong>in</strong><br />
diesem Jahr e<strong>in</strong>en Vertrag zur Altersversorgung<br />
abschließt, kann weiterh<strong>in</strong><br />
vom höheren Garantiez<strong>in</strong>s profitieren.<br />
Ab nächstem Jahr s<strong>in</strong>kt <strong>der</strong> Garantiez<strong>in</strong>s<br />
von 2,25 auf 1,75 Prozent.<br />
Im kommenden Jahr wird die<br />
frühestmögliche Inanspruchnahme <strong>der</strong><br />
Altersrente (wenn alle sonstigen Vor-<br />
Altersvorsorge –<br />
bedarfsgerecht und<br />
<strong>in</strong>dividuell<br />
Vorsorgemanagement: 6 Schritte e<strong>in</strong>er strukturierten Vorsorgeberatung<br />
aussetzungen erfüllt s<strong>in</strong>d) vom 60. auf<br />
das 62. Lebensjahr angehoben. Da die<br />
gesetzliche Rentenversicherung <strong>in</strong> Zu -<br />
kunft nur noch e<strong>in</strong>e Grundversorgung<br />
bietet, s<strong>in</strong>d weitere Vorsorgemaßnahmen<br />
unerlässlich.<br />
E<strong>in</strong>e bedarfsgerechte Vorsorgeberatung<br />
sollte bei f<strong>in</strong>anzmathematischer<br />
Bewertung aller Zahlungsströme<br />
und unter den <strong>in</strong>dividuell gegebenen<br />
Daten die vorteilhafteste Lösung zur<br />
Ausf<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> Versorgungslücke<br />
ermitteln. Dabei sollten die steuerlichen<br />
und sozialversicherungsrechtlichen<br />
Gegebenheiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anspar- und<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Leistungsphase berücksichtigt<br />
werden. Die Systematik <strong>der</strong> Planung<br />
sollte nachvollziehbar und vorbildlich<br />
dokumentiert se<strong>in</strong>.<br />
Von daher ist es empfehlenswert,<br />
für diese Planungen e<strong>in</strong>en unabhän -<br />
gigen Vorsorgeberater zu wählen, <strong>der</strong><br />
objektiv berät und die Umsetzung <strong>der</strong><br />
erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen begleitet.<br />
Gern steht die Funk Vorsorgebe -<br />
ratung GmbH (www.funk-grupe.de)<br />
un ter stützend zur Seite. ■<br />
41
Aus dem Mitglie<strong>der</strong>kreis<br />
Gewerbeflächen und leer stehende Büros für Wohnraum nutzen!<br />
Prima Idee – aber, was zunächst verlockend kl<strong>in</strong>gt, muss<br />
unbed<strong>in</strong>gt zu allererst auf den Prüfstand. Nicht immer ist<br />
Umwandlung die beste Lösung. Hier punkten nur Projekte,<br />
die spezielle und entscheidende Kriterien erfüllen. Viele <strong>der</strong><br />
bisher gelungenen Vorhaben machen Mut und dass sich<br />
dieser Trend durch Erfolge bestätigt, beweist die Hamburger<br />
Garbe Gruppe, die bereits <strong>in</strong> zweiter Generation mit<br />
Christopher und Alexan<strong>der</strong> Garbe dem <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
angehören.<br />
Im Wohnimmobilienmarkt ist Garbe<br />
seit mehr als 40 Jahren erfolgreich tä -<br />
tig. Dieser Geschäftsbereich umfasst<br />
den gesamten Entwicklungsprozess<br />
von <strong>der</strong> Grundstücksakquisition bis h<strong>in</strong><br />
zum Objektverkauf. Interessiert s<strong>in</strong>d<br />
private und <strong>in</strong>stitutionelle Anleger mit<br />
dem Blick auf mittlere bis exklusive Ob -<br />
jekte – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch Quartiersentwicklungen.<br />
Neuerd<strong>in</strong>gs hat sich<br />
dieser Geschäftszweig durch die erfolgversprechende<br />
Umwandlung alter Bü -<br />
ro gebäude <strong>in</strong> Wohnraum erweitert.<br />
Doch dieser Bereich hat se<strong>in</strong>e eigenen<br />
Gesetze. Hier e<strong>in</strong>ige Kernpunkte:<br />
Was eignet sich überhaupt zur Um -<br />
wandlung? Da ist zunächst die Lage von<br />
entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung. Nicht an<br />
jedem Standort läßt sich Wohnraum<br />
verkaufen. Bei <strong>der</strong> Auswahl e<strong>in</strong>er gu ten<br />
Wohnlage s<strong>in</strong>d Schulen, E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten,<br />
mediz<strong>in</strong>ische Versorgung,<br />
Grünflächen sowie unmittelbarer An -<br />
schluss an das öffentliche Nahverkehrs -<br />
netz entscheidend. Das vorhandene<br />
Ge bäude muss e<strong>in</strong>e Umnutzung erlauben,<br />
denn nicht jede Gebäudetiefe wird<br />
den Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht. Die Be -<br />
lichtungs- und Versorgungsstandards<br />
müs sen erfüllt se<strong>in</strong>, damit sich die In -<br />
vestition auch rentiert. Nach e<strong>in</strong>er<br />
Frankfurter Studie lassen sich gerade<br />
mal 13 Prozent <strong>der</strong> Kontorhäuser um -<br />
nutzen.<br />
In vielen Fällen ist <strong>der</strong> Wandel aber<br />
zu realisieren, behauptet Peter Niermann,<br />
Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />
im Hause Garbe. Nach se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schät-<br />
Goltste<strong>in</strong>-Forum <strong>in</strong> Köln-Bayenthal<br />
erfolgreich fertiggestellt<br />
Wohnraum aus<br />
Büro-Leerstand gew<strong>in</strong>nen<br />
42 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
zung lassen sich durch diesen Trend<br />
gleich zwei Probleme lösen: <strong>der</strong> Mangel<br />
an bezahlbarem Wohnraum und <strong>der</strong><br />
Leerstand von Büroflächen.<br />
Aktuell werden die ehemaligen<br />
Barmbeker Krankenhäuser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
attraktiven Wohnpark im Grünen um -<br />
gebaut, und im Bereich Vorsetzen, wo<br />
früher <strong>der</strong> Germanische Lloyd residierte,<br />
wird ebenso gearbeitet. Aber auch<br />
<strong>in</strong> Wandsbek, Barmbek, <strong>in</strong> <strong>der</strong> City Nord<br />
und im Verlauf des Wallr<strong>in</strong>gs sieht Niermann<br />
Möglichkeiten für Umwandlungsprojekte.<br />
Als gelungene Vorzeigeobjekte gilt<br />
das ehemalige Gaswerkareal <strong>in</strong> Altona/Bahrenfeld,<br />
das <strong>in</strong> den 90er Jahren<br />
zu e<strong>in</strong>em Wohn- und Gewerbegebiet<br />
wurde. O<strong>der</strong> auch das Falkenriedge län -<br />
de <strong>in</strong> Hoheluft, das sich Ende des vorigen<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts von den ehemaligen<br />
Kaiserwerther Straße <strong>in</strong> Düsseldorf <strong>in</strong> Realisierung<br />
Werkstätten <strong>der</strong> Straßen- und Eisenbahngesellschaft<br />
unter Erhaltung alter<br />
Gebäude <strong>in</strong> e<strong>in</strong> gemischtes Wohn- und<br />
Gewerbequartier verwandelte. Auch<br />
am Rhe<strong>in</strong> hat man Erfahrungen mit<br />
Umwidmungen sammeln können mit<br />
dem Hauptquartier von Johnson &<br />
Johnson <strong>in</strong> Düsseldorf und dem Goltste<strong>in</strong>-Forum,<br />
dem elfstöckigen Hochhaus<br />
<strong>in</strong> Köln, mit knapp 79 Mietwohnungen,<br />
Läden und Dienstleistern.<br />
Die Vorteile des „Redevelopment“<br />
s<strong>in</strong>d unübersehbar. Bei den Baukosten<br />
ist rund 1.800 Euro pro Quadratmeter<br />
dafür zu kalkulieren. Die Mieten entsprechen<br />
den Neubaumieten. Investoren<br />
können mit e<strong>in</strong>er Bruttorendite von<br />
etwa 5,5 Prozent rechnen. Auch wenn<br />
die leer stehenden Gebäude erst noch<br />
auf ihre Eignung genau zu prüfen s<strong>in</strong>d<br />
– es gibt sie reichlich. EJH
PR hit-Technopark Hamburg<br />
Ingenieure wandeln auf den<br />
Spuren von Sherlock Holmes<br />
Rout<strong>in</strong>ewerkstoffprüfungen und Schadensanalyse s<strong>in</strong>d die Dienst -<br />
leistungsangebote <strong>der</strong> Germanische Lloyd Prüflabor GmbH im hit-<br />
Technopark Hamburg. Und das ist ganz und gar ke<strong>in</strong>e langweilige<br />
Angelegenheit – detektivischer Spürs<strong>in</strong>n ist gefragt.<br />
Manchmal dr<strong>in</strong>gt etwas Lärm durch die<br />
Rolltore am Tempowerkr<strong>in</strong>g 11 <strong>in</strong> Hamburg.<br />
Es hört sich nach Hämmern und<br />
Sägen an, Geräusche wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Me -<br />
tall verarbeitenden Betrieb. So etwas<br />
Ähnliches macht <strong>der</strong> Mieter auch im<br />
h<strong>in</strong>tersten Eck des hit-Technopark, dem<br />
mit 100 kle<strong>in</strong>en und mittelständischen<br />
Unternehmen e<strong>in</strong>zigen privaten Technologiezentrum<br />
Hamburgs. Die GL-<br />
Prüflabor GmbH testet und analysiert<br />
als Dienstleister Werkstoffe und erstellt<br />
Schadensanalysen. In Zeiten weltweiter<br />
Produktionsstandorte mit unterschiedlichsten<br />
Qualitätsstandards s<strong>in</strong>d<br />
die Auftragbücher gut gefüllt.<br />
„2011 erwarten wir aus 25.000 Aufträgen<br />
e<strong>in</strong>en Umsatz von acht Millionen<br />
Euro“, sagt Manfred Feyer, <strong>der</strong> promovierte<br />
Ingenieur und Geschäftsführer,<br />
„unsere Kunden stammen aus dem<br />
Masch<strong>in</strong>en- und Anlagenbau, <strong>der</strong> Werkstoffherstellung<br />
sowie aus dem Automobil-<br />
und Schiffbau.“ Die GL-Prüflabore<br />
mit vier deutschen Standorten <strong>in</strong><br />
Mülheim, Herne, Stuttgart und seit<br />
2006 auch <strong>in</strong> Hamburg gehören zum<br />
Germanischen Lloyd, <strong>der</strong> seit 1867 für<br />
technische Sicherheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Seefahrt<br />
sorgt und se<strong>in</strong>e Ingenieurdienstleis -<br />
tungen <strong>in</strong>zwischen auch auf die Sektoren<br />
Öl, Gas und alternative Energien<br />
ausgedehnt hat. In den GL-Laboren s<strong>in</strong>d<br />
80 Mitarbeiter, davon 17 Ingenieure,<br />
mit den Werkstoffprüfungen befasst.<br />
„Werk stoffprüfer ist sogar e<strong>in</strong>e anerkannter<br />
Lehrberuf“, sagt Manfred Feyer<br />
und fügt e<strong>in</strong> wenig stolz h<strong>in</strong>zu, dass<br />
se<strong>in</strong> Unternehmen auch Auszubildende<br />
im hit-Technopark Hamburg und an<br />
den an<strong>der</strong>en Standorten beschäftige.<br />
Für die Prüfungen <strong>der</strong> Werkstoffe<br />
auf Basis <strong>in</strong>ternationaler Normen wurde<br />
unter an<strong>der</strong>em e<strong>in</strong>e Werkstatt zur<br />
Probenfertigung e<strong>in</strong>gerichtet, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Komponenten mit e<strong>in</strong>em Gewicht von<br />
bis zu drei Tonnen gehandhabt werden<br />
können. Außerdem verfügen die Prüf -<br />
<strong>in</strong>genieure über komplett ausgestattete<br />
Labore<strong>in</strong>richtungen für zerstörende<br />
und nicht zerstörende Prüfungen, Korrosionsversuche,<br />
Metallografie, Lichtmikroskopie,Rasterelektronenmikroskopie<br />
und Röntgen-Mikroanalyse.<br />
Werkstoffeigenschaften wie Festigkeit,<br />
Zähigkeit o<strong>der</strong> Härte, die die Ge -<br />
brauchs eigenschaften von Bauteilen<br />
o<strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>en maßgeblich bee<strong>in</strong>flussen,<br />
werden hier tagtäglich zu Hun<strong>der</strong>ten<br />
ermittelt.<br />
Neben <strong>der</strong> Rout<strong>in</strong>ewerkstoffprüfung,<br />
bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Kunde gemäß se<strong>in</strong>em<br />
speziellen Wunsch die Ermittlung dieser<br />
Werkstoffkennwerte <strong>in</strong> Auftrag gibt<br />
und zeitnah als dokumentierte Ergebnisse<br />
erhält, stellt die Schadensanalyse<br />
das an<strong>der</strong>e Standbe<strong>in</strong> des Dienstleis -<br />
tungsangebotes <strong>der</strong> Labore dar.<br />
Letzteres hat sehr viel mit krim<strong>in</strong>alistischem<br />
Spürs<strong>in</strong>n zu tun – die Ingenieure<br />
vom Gemanischen Lloyd Prüflabor<br />
wandeln hier auf den Spuren von<br />
Sherlock Holmes. Geschäftsführer Feyer<br />
nennt diese detektivische Tätigkeit<br />
gern „technische Pathologie“, da hier<br />
<strong>der</strong> Werkstoff als Datenträger des Scha-<br />
Prüfraum und<br />
Ultraschallprüfung<br />
dens fungiert und ihm im Labor die<br />
Geschichte se<strong>in</strong>es Versagens entlockt<br />
werden kann.<br />
Von welch gewaltigem Nutzen e<strong>in</strong>e<br />
Schadensuntersuchung se<strong>in</strong> kann, verdeutlicht<br />
Manfred Feyer an e<strong>in</strong>em Beispiel<br />
aus <strong>der</strong> Schiffstechnik. Bei nur kurz<br />
<strong>in</strong> Betrieb bef<strong>in</strong>dlichen Conta<strong>in</strong>erschiffen<br />
e<strong>in</strong>er Baureihe kam es gehäuft zum<br />
Bruch <strong>der</strong> sogenannten Laschstangen.<br />
Hierbei handelt es ich sich um Befestigungsstangen,<br />
die die Conta<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />
unteren Ebenen an Deck untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
verb<strong>in</strong>den und somit dem Aufbau <strong>der</strong><br />
Ladung erst die notwendige Festigkeit<br />
geben. E<strong>in</strong>e Materialuntersuchung im<br />
Prüflabor ließ erkennen, dass unsachgemäße<br />
Fertigungsschweißungen als<br />
Ursache für das Versagen e<strong>in</strong>deutig<br />
identifiziert werden konnten. Der Eigner<br />
erhielt für alle betroffenen Schiffe<br />
neue Laschstangen im Wert von mehr<br />
als 500.000 Euro als Ersatz. Der Preis für<br />
die Untersuchung betrug nur e<strong>in</strong>en<br />
Bruchteil dieser Summe – wahrlich gut<br />
<strong>in</strong>vestiertes Geld. Andreas Eckhoff<br />
Germanischer Lloyd Prüflabor GmbH<br />
www.gl-group.com<br />
hit-Technopark<br />
www.hit-technopark.de<br />
43
<strong>Wirtschaftsrat</strong> Intern<br />
INFOS AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE HAMBURG<br />
IM ÜBRIGEN ...<br />
... ist für viele Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> direkte<br />
Austausch <strong>der</strong> wichtigste Grund für<br />
ihren Beitritt. Ihren Wunsch nach Kommunikation<br />
wollen wir künftig noch<br />
stärker berücksichtigen. Mit e<strong>in</strong>er Theaterbestuhlung<br />
wollen wir mehr Kontakt<br />
zum Referenten herstellen als es mit<br />
<strong>der</strong> Anordnung run<strong>der</strong> Esstische möglich<br />
ist. Den geselligen Teil des Abends<br />
wollen wir an Stehtische verlagern.<br />
Damit wird es noch leichter, mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
<strong>in</strong>s Gespräch zu kommen und zwischen<br />
e<strong>in</strong>zelnen Gruppen zu wechseln.<br />
Wir hoffen, Ihnen wird dieses Konzept<br />
gefallen. Wir freuen uns auf Ihre Erfahrungsberichte.<br />
... ist das neue Layout das Ergebnis e<strong>in</strong>er<br />
Diskussion mit Fachleuten aus Werbung,<br />
PR und Verlagen, die uns im September<br />
beraten haben. Im Mittelpunkt<br />
unseres Bemühens, e<strong>in</strong> qualitativ an -<br />
sprechendes JOURNAL zu erstellen, stehen<br />
unsere Leser. Neben Nachrichten<br />
WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN<br />
LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Sebastian Freund<br />
PICON Hamburg<br />
Hamburg<br />
Sven Kl<strong>in</strong>genberg<br />
Geschäftsführer<br />
Kl<strong>in</strong>genberg Consult<strong>in</strong>g GmbH<br />
Hamburg<br />
Bernd Pawlitz<br />
Geschäftsführer<br />
ADFL GmbH<br />
Hamburg<br />
Kar<strong>in</strong> Prien MdHB<br />
Rechtsanwält<strong>in</strong> / Partner<strong>in</strong><br />
Prien & Asmussen Rechtsanwälte<br />
Hamburg<br />
Gerhard Röthl<strong>in</strong>ger<br />
Geschäftsführer<br />
ROECO Consult<strong>in</strong>g GmbH<br />
Hamburg<br />
Re<strong>in</strong>er Schmidt<br />
Hamburg<br />
ELWE Technik GmbH<br />
Creml<strong>in</strong>gen<br />
Christian Hassenste<strong>in</strong>-Krause<br />
Inhaber<br />
PRIMA Market<strong>in</strong>g Krause-Hassenste<strong>in</strong><br />
Ahrensburg<br />
Florian Hempel<br />
Leiter Market<strong>in</strong>g & Vertrieb<br />
E-Collection by o.m.t. GmbH<br />
Hamburg<br />
Bernd Kreikmann<br />
Geschäftsführer<br />
ELWE Technik GmbH<br />
Creml<strong>in</strong>gen<br />
Eike B. Kreikmann<br />
CFO<br />
ELWE Technik GmbH<br />
Creml<strong>in</strong>gen<br />
Bernd Repenn<strong>in</strong>g<br />
Stellv. Geschäftsführer<br />
E-Collection by o.m.t. GmbH<br />
Hamburg<br />
44 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2011<br />
aus unserem Landesverband und Be -<br />
richten über unsere Veranstaltungen<br />
soll das Journal künftig noch stärker<br />
den unternehmerischen Sachverstand<br />
<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>beziehen.<br />
Für diese Ausgabe haben wir e<strong>in</strong>e<br />
ganze Reihe von Autoren aus dem Mitglie<strong>der</strong>kreis<br />
gew<strong>in</strong>nen können. Wir<br />
bedanken uns für die Beiträge und hoffen,<br />
Ihnen damit viele <strong>in</strong>teressante<br />
Anregungen zu geben.<br />
Dem Magaz<strong>in</strong> se<strong>in</strong> neues Gesicht<br />
gegeben hat unser Grafiker Wolfgang<br />
Schlett. E<strong>in</strong> großer Dank geht auch an<br />
unser Mitgliedsunternehmen Copy-<br />
Druck für die großzügige För<strong>der</strong>ung<br />
jenseits re<strong>in</strong> kaufmännischer Betrachtungen.<br />
Sehr freuen würde es uns,<br />
wenn auch Sie 2012 diesem Beispiel folgen<br />
und mit Ihrer Anzeige den Mitglie<strong>der</strong>n<br />
unseres Landesverbandes auch<br />
weiterh<strong>in</strong> dieses Magaz<strong>in</strong> ermöglichen.<br />
Unser Streben, das Journal <strong>in</strong> ausgewählten<br />
Unternehmen und Hotels auszulegen,<br />
könnte e<strong>in</strong> weiterer Anreiz<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Wolfgang Voß<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />
Voß & Voß GmbH & Co. Service KG<br />
Aukrug<br />
... wünscht das ganze Team <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle<br />
Ihnen und Ihren Fami -<br />
lien e<strong>in</strong> frohes und gesegnetes Weihnachtsfest<br />
und e<strong>in</strong>en guten Rutsch <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> erfolgreiches neues Jahr 2012.<br />
Nach e<strong>in</strong>er kurzen Pause zwischen<br />
den Feiertagen, an denen das Büro<br />
<strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle geschlossen<br />
bleibt, werden wir ab dem 2. Januar<br />
2012 wie<strong>der</strong> für Sie da se<strong>in</strong> und freuen<br />
uns schon jetzt, Sie spätestens zum<br />
Neujahrsempfang mit Friedrich Merz<br />
am 15. Januar wie<strong>der</strong> zu sehen.<br />
Nachlese<br />
Conrad Seiffert<br />
„Nichts geschieht ohne Risiko,<br />
aber ohne Risiko geschieht<br />
auch nichts“<br />
Walter Scheel
Vorschau Landesverband Hamburg<br />
Warum ich Mitglied<br />
im <strong>Wirtschaftsrat</strong> b<strong>in</strong><br />
„Familienunternehmer s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> für<br />
den wirtschaftlichen Erfolg <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
<strong>Deutschland</strong>, aber auch<br />
Norddeutschlands nicht mehr wegzudenken<strong>der</strong><br />
Faktor. An<strong>der</strong>s als viele Konzernunternehmen<br />
s<strong>in</strong>d sie auch so eng<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Region verwurzelt, dass sie maßgeblichen<br />
E<strong>in</strong>fluss auf die regionale<br />
Wirtschaft, die regionale und Landespolitik<br />
haben, aber auch die kulturelle<br />
Szene ganzer Ortschaften und Regionen<br />
mit ihrem Engagement prägen.<br />
Gerade für diese Unternehmen ist es<br />
wichtig, kompetent mit an<strong>der</strong>en Familienunternehmern<br />
und <strong>in</strong>teressanten<br />
Personen parteiübergreifend über<br />
wirtschaftlich und politisch relevante<br />
Fragen zu diskutieren. An dieser Diskussion<br />
im Rahmen des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
teilzuhaben ist Motivation und<br />
Ansporn für me<strong>in</strong>e Mitgliedschaft.“<br />
Prof. Dr. habil. Günther Strunk<br />
Wissenschaftlicher Leiter des Hamburger<br />
Instituts für Familienunternehmen<br />
und geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />
<strong>der</strong> Strunk Kolaschnik Anwalts- und<br />
Steuerberatungssozietät<br />
„Kontakte s<strong>in</strong>d für uns, die Amadeus<br />
FiRe AG, das Fundament, auf dem<br />
unsere Dienstleistung aufsetzt. Als<br />
Mitglied können wir nicht nur unser<br />
Netzwerk mit hochspannenden Persönlichkeiten<br />
erweitern, son<strong>der</strong>n auch<br />
<strong>in</strong> den Diskurs mit <strong>der</strong> Politik treten.<br />
Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> stellt für uns e<strong>in</strong>e<br />
ideale Möglichkeit dar, aktiv und zu -<br />
gleich gestaltend zu se<strong>in</strong>. Diese aktive<br />
Mitgestaltung <strong>der</strong> Politik ist für uns<br />
das Erfüllen <strong>der</strong> Verantwortung, die <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> breite <strong>der</strong> Gesellschaft zu Hause<br />
se<strong>in</strong> sollte.“<br />
Christian L<strong>in</strong>dner<br />
Area Manager, Amadeus FiRe AG<br />
VERANSTALTUNGSVORSCHAU<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
13. Dezember 2011<br />
Mittagsveranstaltung<br />
mit Hilmar Kopper,<br />
Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />
HSH Nordbank<br />
15. Januar 2012<br />
Neujahrsempfang<br />
„2012 – Schicksalsjahr für Europa und Amerika?“<br />
18. Januar 2012<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort<br />
Cornelia Herz stellt das Mamma-Zentrum Hamburg vor<br />
15. Februar 2012<br />
Abendveranstaltung<br />
<strong>der</strong> Landesfachkommission „Luft- und Raumfahrt“<br />
mit Staatssekretär Peter H<strong>in</strong>tze<br />
22. Februar 2012<br />
Pausengespräch<br />
mit Josef Kraus, Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />
Deutschen Lehrerverbandes<br />
1. März 2012<br />
Abendveranstaltung<br />
mit Prof. Dr. Bernhard Vogel,<br />
M<strong>in</strong>isterpräsident a.D., Ehrenvorsitzen<strong>der</strong>,<br />
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.<br />
20. März 2012<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort<br />
Vattenfall: Die zentrale Warte des Stromnetzes<br />
POLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />
24. Januar 2012<br />
Jörg Dräger, PhD,<br />
Mitglied des Vorstandes,<br />
Bertelsmann Stiftung<br />
16. Februar 2012<br />
Georg Mascolo, Chefredakteur,<br />
Der Spiegel<br />
JOUR FIXE FÜR MITGLIEDER<br />
12. Januar 2012<br />
Carl-Edgar Jarchow, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> des HSV<br />
9. Februar 2012<br />
Andreas Bartmann, Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter,<br />
Globetrotter Ausrüstung GmbH<br />
22. März 2012<br />
Björn Walter, Geschäftsführer, Dat<strong>in</strong>gcafé<br />
JUNIORENKREIS<br />
14. Februar 2012<br />
Dietrich Wersich MdHB<br />
Friedrich Merz<br />
Referent auf unserem<br />
Neujahrsempfang am<br />
15.1.2012<br />
Prof. Dr. Bernhard Vogel<br />
Abendveranstaltung am<br />
1. März 2011<br />
Jörg Dräger PhD<br />
POLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />
am 24. Januar 2012<br />
Än<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d möglich<br />
45<br />
Foto: Arne Weychardt, Hamburg
Editorial<br />
Innovation und Programm<br />
Haushaltskonsolidierung, Schul- und Energiepolitk<br />
werden den Landtagswahlkampf bestimmen<br />
Dr. Philipp Murmann<br />
Landesvorsitzen<strong>der</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
M<br />
it dem Vorstoß für e<strong>in</strong>e untere<br />
Lohnuntergrenze gestaltet die<br />
<strong>CDU</strong> e<strong>in</strong> Thema, das bislang hart<br />
umstritten war. Daher kommt es auf<br />
die konkrete Ausgestaltung an. Man<br />
muß bedenken, daß e<strong>in</strong>e überhöhte<br />
Lohnuntergrenze trifft die Schwächsten<br />
<strong>in</strong> unserer Gesellschaft und begenzt die<br />
Chancen für Ger<strong>in</strong>gqualifizierte. An<strong>der</strong>erseits<br />
muß <strong>der</strong> gezielten Ausbeutung<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e ausländischer Arbeitskräfte<br />
im Wettbewerb mit verantwortlichen<br />
kle<strong>in</strong>- und mittelständischen<br />
Unternehmen e<strong>in</strong> Riegel vorgeschoben<br />
werden. Wichtig ist daher, daß nicht die<br />
Politik, son<strong>der</strong>n die Tarifparteien die<br />
Lohnuntergrenze aushandeln und daß<br />
die Untergrenze nur <strong>in</strong> Kraft tritt, wenn<br />
es ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>slautende tarifliche Re -<br />
ge lung gibt. Mit e<strong>in</strong>er solchen verträglichen<br />
Lösung verr<strong>in</strong>gern sich auch die<br />
Chancen, daß nach e<strong>in</strong>em möglichen<br />
Regierungswechsel e<strong>in</strong> Gesetz verabschiedet<br />
wird, das – wie es beispielsweise<br />
die Grünen for<strong>der</strong>n – mit e<strong>in</strong>em<br />
flächendeckend politisch festgelegtem<br />
M<strong>in</strong>destlohn von 8,50 Euro unsere<br />
markt wirtschaftliche und tarifhoheitliche<br />
Ordnung aus den Angeln hebt.<br />
Haushaltskonsolidierung<br />
In Schleswig-Holste<strong>in</strong> stehen wir jetzt<br />
vor dem Landtagswahlkampf, <strong>der</strong> im<br />
Ergebnis zeigen wird, ob <strong>der</strong> historische<br />
E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Pfad <strong>der</strong> nachhaltigen<br />
Haushaltskonsolidierung vom Wähler<br />
erkannt und honoriert wird. Unsere<br />
Arbeit im Landesverband beschäftigt<br />
sich <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong>tensiv mit den Konsequenzen<br />
aus <strong>der</strong> e<strong>in</strong>geleiteten Energiewende.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e für Schleswig-<br />
Holste<strong>in</strong> ergeben sich hieraus Chancen,<br />
aber wir dürfen auch die Risiken beispielsweise<br />
für unseren Industriestand -<br />
ort nicht aus den Augen verlieren. Die<br />
nachfolgende Berichterstattung über<br />
unsere Aktivitäten zeigt, daß dieses<br />
Thema uns ebenso wie die Europadiskussion<br />
weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiv beschäfti-<br />
46 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />
gen muß. Aber auch bis zum Ende <strong>der</strong><br />
Legislaturperiode stehen noch wichtige<br />
Bereiche wie <strong>der</strong> des Denkmalschutzes<br />
und die Neuregelung des<br />
Glücksspiels auf <strong>der</strong> Agenda. Der <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
hat sich hier mit eigenen Vorschlägen<br />
e<strong>in</strong>gebracht.<br />
Schulpolitik<br />
Schließlich müssen wir auch die programmatische<br />
Ausrichtung für die<br />
nächste Legislaturperiode <strong>in</strong>s Auge fassen.<br />
Dazu muß nach jahrelangen Strukturdebatten<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulpolitik endlich<br />
e<strong>in</strong>e zielführende und konstruktive<br />
Qualitätsdiskussion geführt werden.<br />
E<strong>in</strong>en entscheidenden Ansatzpunkt<br />
haben wir mit unserer 9. bildungspolitischen<br />
Konferenz bei <strong>der</strong> Stiftung<br />
Louisenlund herausgearbeitet. Weitere<br />
lassen sich aus unserem umfassenden<br />
Strategiepapier zur Steigerung <strong>der</strong><br />
In no vationsfähigkeit für Schleswig-<br />
Holste<strong>in</strong> bei gebündelten Mittele<strong>in</strong>satz<br />
ableiten. Unsere Systeme – e<strong>in</strong>schließlich<br />
<strong>der</strong> Verwaltung von Land und Kommunen<br />
– bieten noch ganz erhebliche<br />
Effizienzreserven, die angesichts e<strong>in</strong>er<br />
fortgesetzten Haushaltskonsolidierung<br />
und e<strong>in</strong>em spürbar e<strong>in</strong>setzenden de -<br />
mo graphischen Wandel jetzt gehoben<br />
werden müssen. Zur Sicherung unseres<br />
Wohlstandes for<strong>der</strong>e ich Sie als unser<br />
Mitglied herzlich auf, an diesem Prozeß<br />
aktiv mitzuwirken.<br />
Dr. Philipp Murmann
9. bildungspolitische Konferenz bei <strong>der</strong> Stiftung Louisenlund am 19. September 2011 <strong>in</strong> Güby<br />
Qualität <strong>der</strong> Lehrer ...<br />
... als Schlüsselfaktor gegen<br />
den Fachkräftemangel<br />
Mehr Schulpraxis <strong>in</strong> das Lehrerstudium<br />
Seit Jahrzehnten ist die Schulpolitik von fö<strong>der</strong>aler Kle<strong>in</strong>staaterei, ideolo -<br />
gischem Aktionismus sowie schier unendlichen Schulstrukturde batten<br />
geprägt. Es ist höchste Zeit, diesen gordischen Knoten zu durchschlagen<br />
und den Blick frei zu machen auf die eigentliche Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
im globalen Wettbewerb, nämlich die Qualität <strong>der</strong> schulischen Ausbildung.<br />
Die Schlüsselrolle kommt dabei den Lehrern zu, <strong>der</strong>en Auslese,<br />
Aus-, Weiter- und Fortbildung bislang nicht annährend dem Anspruch<br />
gerecht wird, den die wichtigste Aufgabe <strong>in</strong> unserer Gesellschaft erfor<strong>der</strong>t.<br />
Auf dieser Grundlage hat die Landesfachkommission Bildung und<br />
Wirtschaft des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es unter <strong>der</strong> Leitung von Ulrich Wiethaup<br />
e<strong>in</strong> Lehrerleitbild entworfen, das als Grundlage für die zukünftige schulpolitische<br />
Diskussion dienen soll.<br />
Wie weit die Auffassungen zu den<br />
schul politischen Herausfor<strong>der</strong>ungen an<br />
dieser Stelle ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegen, zeigte<br />
die bildungspolitische Konferenz. Wäh -<br />
rend Helmut Landsiedel als zuständiger<br />
Abteilungsleiter des Bildungsm<strong>in</strong>is -<br />
teriums für berufliche Bildung und<br />
Lehrerbildung die Lehrerschaft fast<br />
durch weg als gut ausgebildet und mo -<br />
tiviert bezeichnete, beklagte die Präsident<strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Flensburger Universität, Prof.<br />
Dr. Waltraud Wende, e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen<br />
Verfall des Ansehens des Lehrerberufes.<br />
Die Gründe für diesen Ansehensverlust<br />
lieferte Professor Dr. Kurt<br />
Czerwenka von <strong>der</strong> Leuphana-Univer-<br />
sität Lüneburg, <strong>der</strong> Lehramtsstudenten<br />
wissenschaftlich untersucht hat und zu<br />
dem Ergebnis kommt, daß zum<strong>in</strong>dest<br />
je<strong>der</strong> fünfte Kandidat mit <strong>der</strong> Aufgabe<br />
potentiell überfor<strong>der</strong>t ist und zudem<br />
u. a. risikoscheue und sozial orientierte<br />
Persönlichkeiten den Beruf wählen.<br />
Folgende Ansatzpunkte leitet Professor<br />
Dr. Czerwenka daraus ab:<br />
■ Auswahlverfahren filtern ungeeignete<br />
und risikobehaftete<br />
Bewerber<br />
■ Status und höhere Bezahlung<br />
erleichtern e<strong>in</strong>e Bestenauslese<br />
■ Praxisbezüge <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung<br />
för<strong>der</strong>n pädagogische Erfolge<br />
■ eigenverantwortliche Schulen,<br />
Qualitätszirkel, Teamwork und<br />
Unterstützungssyteme erleichtern<br />
e<strong>in</strong>e systematische<br />
Personalentwicklung<br />
■ Beratungsmodelle, <strong>in</strong>terne und<br />
externe Beurteilungssysteme<br />
sowie Partnerschaften und Austauschmodelle<br />
mit schulfremden<br />
Instituten helfen bei <strong>der</strong> Kompetenzentwicklung<br />
Diese Ansatzpunkte wurden im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Diskussion allerseits als zielführend<br />
anerkannt. Daß man als<br />
Außen stehen<strong>der</strong> den Reformbedarf bei<br />
<strong>der</strong> Lehrerauslese und Ausbildung auch<br />
wesentlich grundlegen<strong>der</strong> sehen kann,<br />
47
9. bildungspolitische Konferenz bei <strong>der</strong> Stiftung Louisenlund am 19. September 2011 <strong>in</strong> Güby<br />
Norbert Basler<br />
„Es ist nicht zu begreifen,<br />
warum <strong>der</strong> Lehrer als wichtigster<br />
aller Berufe we<strong>der</strong> Zulassungshürden,<br />
noch Prüfungsauslese<br />
o<strong>der</strong> wettbewerbliche Leistungs -<br />
orientierung kenne“<br />
zeigt e<strong>in</strong> Vergleich mit den Systemen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Wirtschaft, den <strong>der</strong> Unternehmer<br />
Norbert Basler heranzog:<br />
Während praktisch je<strong>der</strong> Lehramtsstudent<br />
an <strong>der</strong> Universität Flensburg<br />
für das Studium angenommen werde,<br />
se<strong>in</strong>en Abschluß erhalte und später<br />
auch als Beamter e<strong>in</strong>gestellt werde, er -<br />
for<strong>der</strong>e das Ingenieurstudium Grund -<br />
lagenpraktika vor dem Studium, viele<br />
harte studienbegleitende Prüfungen<br />
im Vorstudium und umfangreiche<br />
Praktika für die Zulassung zum Hauptstudium.<br />
In <strong>der</strong> Konsequenz erhalte<br />
häufig von den ursprünglich Studierwilligen<br />
nur noch je<strong>der</strong> Zehnte se<strong>in</strong>en<br />
Abschluß.<br />
Dieser Ausleseprozeß setze sich<br />
anschließend <strong>in</strong> Bewerbungsgesprä -<br />
chen und „Assessments“ fort, die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
wettbewerblichen Arbeitswelt re gel -<br />
mäßig durch Leistungsbeurteilungen<br />
und Zielvere<strong>in</strong>barungen erneuert werden<br />
und vor allem regelmäßig auch<br />
Möglichkeiten eröffneten, sich wie<strong>der</strong><br />
vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu trennen. Basler verwies<br />
auf an<strong>der</strong>e Ausbildungsgänge für Me -<br />
di z<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> Piloten und fragte ab -<br />
Sektionssprecher Dr. Christopher Leptien<br />
(li) mit dem gastgebenden<br />
Prof. Dr. Werner Esser<br />
Helmut Landsiedel<br />
„Wir pürfen <strong>der</strong>zeit die<br />
Möglichkeiten dualer<br />
Ausbildungselemente“<br />
Ulrich Wiethaup<br />
Leiter <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />
Bildung und Wirtschaft<br />
„Wir sollten e<strong>in</strong>e durchgreifende<br />
Dualisierung <strong>der</strong> Lehrerausbildung als<br />
Innovationstreiber nutzen“<br />
schlie ßend, warum <strong>der</strong> Lehrerberuf als<br />
vielleicht wichtigster aller Berufe we<strong>der</strong><br />
Zulassungshürden, noch Prüfungsauslese<br />
noch e<strong>in</strong>e wettbewerbliche Leis -<br />
tungsorientierung kenne, son<strong>der</strong>n<br />
durch die Verbeamtung die Mängel im<br />
System auch noch zementiere. E<strong>in</strong> notwendig<br />
drastischer Systemwech sel bei<br />
<strong>der</strong> Lehrerausbildung müsse entsprechend<br />
flankierend werden durch e<strong>in</strong>e<br />
deutliche Anhebung <strong>der</strong> Entlohnung.<br />
Dabei dürfe man nicht dem Argument<br />
aufsitzen, daß dafür ke<strong>in</strong> Geld da sei,<br />
son<strong>der</strong>n zum e<strong>in</strong>en müßten die Folgekosten<br />
des jetzigen Sys tems erkannt<br />
48 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />
Prof. Dr. Waltraud Wende<br />
„Für die E<strong>in</strong>führung dualer<br />
Elemente <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehrerausbildung<br />
fehlen <strong>der</strong>zeit noch die<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen“<br />
Prof. Dr. Kurt Czerwenka<br />
„Je<strong>der</strong> fünfte Kandidat für die<br />
Lehrerausbildung ist tendenziell<br />
überfor<strong>der</strong>t“<br />
werden und zum an<strong>der</strong>en biete dieses<br />
noch unglaubliche Re serven, wenn man<br />
es effizient organisieren würde.<br />
In <strong>der</strong> Diskussion wurde herausgearbeitet,<br />
daß e<strong>in</strong>e Dualisierung <strong>der</strong> Lehrerausbildung<br />
e<strong>in</strong>e Reihe von grundlegenden<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungsmöglichkeiten<br />
bietet. Helmut Landsiedel signalisierte<br />
für das Bildungsm<strong>in</strong>isterium, daß man<br />
diese Möglichkeiten <strong>der</strong>zeit prüfe, wäh -<br />
rend Professor<strong>in</strong> Dr. Waltraut Wende<br />
an deutete, daß die auch von ihr ge wün -<br />
sch te E<strong>in</strong>führung dualer Elemente <strong>in</strong><br />
Flensburg noch nicht die notwendigen<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen vorfände. Professor<br />
Dr. Kurt Czerwenka plädierte dafür,<br />
durch Praxissemester und Schul assis -<br />
tenzmodelle e<strong>in</strong>e Mischung von ge -<br />
blockten Modulen und e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen<br />
Praxisbegleitung anzustre ben.<br />
Nach <strong>der</strong> Auffassung des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
bestehen große Chancen,<br />
e<strong>in</strong>e durchgreifende Dualisierung des<br />
Studienganges mit Schulpraxis von An -<br />
fang an als Innovationstreiber zu nutzen,<br />
um das System <strong>der</strong> Lehrerauslese<br />
und Ausbildung fundamental zu mo -<br />
<strong>der</strong> nisieren. BZ<br />
E<strong>in</strong>drücke vom Internat (hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bibliothek) durften die Gäste wie <strong>in</strong> jedem Jahr bei<br />
e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>formativen Rundgang sammeln. U.a. dabei: die FDP-Landtagsabgeordnete<br />
Kirst<strong>in</strong> Funke, Mitglied des Bildungsausschusses (3. v.r.)
Eckernför<strong>der</strong> Nachrichten, 21. September 2011<br />
Fit an Band und Bildschirm<br />
Ausgerechnet das Management e<strong>in</strong>es Süßwarenherstellers übernimmt<br />
Verantwortung für e<strong>in</strong> firmen<strong>in</strong>ternes Gesundheitsprojekt. „Stressabbau<br />
und fit am Produktionsband“, so das Motto im Hause Nie<strong>der</strong>egger<br />
<strong>in</strong> Lübeck, das mit großer Begeisterung umgesetzt wird.<br />
Bei <strong>der</strong> Planung waren die AOK Schleswig-Holste<strong>in</strong>,<br />
die Fachhochschule Lü -<br />
beck und das Gesundheitsamt beteiligt.<br />
Alle Beteiligten haben e<strong>in</strong> Ziel: das<br />
Rentenalter bei guter Gesundheit erreichen.<br />
Nahtlos schließt das seit Herbst<br />
letzten Jahres e<strong>in</strong>geführte „Turnprojekt“<br />
an das erfolgreiche Raucherentwöhnungsprogramm<br />
an und stößt bei<br />
den Mitarbeitern, davon 80 Prozent<br />
Frauen, auf große Zustimmung.<br />
Die häufigsten Krankmeldungen<br />
verursachten <strong>der</strong> Bewegungsapparat,<br />
Herz-Kreislaufbeschwerden und die<br />
Atemwege. Nach <strong>der</strong> Umstellung des<br />
Kant<strong>in</strong>enangebotes und mit <strong>der</strong> nunmehr<br />
durchgeführten Mobilitätspause<br />
am Arbeitsplatz sowie dem konsequent<br />
durchgehaltenen Rauchverbaut ist <strong>der</strong><br />
Krankenstand merklich gesunken und<br />
die Fitness verbessert. Nach Aussage<br />
<strong>der</strong> Firmenleitung stieg <strong>der</strong> Wohlfühl -<br />
aspekt am Arbeitsplatz um sagenhafte<br />
40 Prozent.<br />
Das mittelständische Unternehmen<br />
<strong>in</strong> Lübeck wurde aufgrund se<strong>in</strong>er idealen<br />
Vorgaben vom Gesundheitsamt für<br />
das Projekt ausgewählt. In diversen<br />
Schulungen zum Thema Sitzen, Stehen,<br />
Heben und Tragen wurden die Mitarbeiter<br />
aus Büro und Herstellung aufgeklärt<br />
und Ausgleichsübungen zur<br />
Kräftigung und Dehnung <strong>der</strong> belasteten<br />
Muskelgruppen praktisch geübt<br />
und tra<strong>in</strong>iert. Die Übungen wurden <strong>in</strong><br />
die Arbeitsabläufe <strong>in</strong>tegriert und werden<br />
seitdem täglich regelmäßig wäh -<br />
rend <strong>der</strong> Arbeitszeit durchgeführt. Zu<br />
e<strong>in</strong>em Leistungsanstieg <strong>der</strong> Produktion,<br />
die <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> Son<strong>der</strong>schichten läuft,<br />
war allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e Auskunft zu be -<br />
kommen, gleichwohl bleibt <strong>der</strong> Schluss:<br />
Geht es den Mitarbeitern gut, geht es<br />
auch <strong>der</strong> Firma gut. EJH<br />
PR-BERICHT<br />
49
Podiumsdiskussion am 1. November <strong>in</strong> Husum und Mittagsgespräch am 31. Oktober <strong>in</strong> Itzehoe<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Energiewende:<br />
Aber <strong>der</strong> Weg wird teuer!<br />
von Wolfgang Buhmann<br />
Die Energiewende ist beschlossene Sache. Geographisch an vor<strong>der</strong>ster<br />
Front gelegen, ist Schleswig-Holste<strong>in</strong> gefor<strong>der</strong>t und entschlossen, bei<br />
den erneuerbaren Energien e<strong>in</strong>e Schrittmacherrolle zu übernehmen.<br />
Ob und wie sie funktionieren wird, ist aber noch vollkommen unklar.<br />
Der Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es hat die<br />
Chancen und Risiken zu se<strong>in</strong>em Veranstaltungsschwerpunkt am Ende<br />
des Jahres gemacht. Über die Flut <strong>der</strong> Thesen berichten wir auf den<br />
folgenden Seiten.<br />
Itzehoe/Husum. Unterschiedlicher<br />
konnten Positionen und Erwartungen<br />
nicht se<strong>in</strong>: Zwei Mal hatte <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
an zwei aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> folgenden<br />
Tagen zu e<strong>in</strong>er Expertenrunde zum<br />
Thema Energiewende geladen: Am<br />
31. Oktober <strong>in</strong> Itzehoe sowie am 1. No -<br />
vem ber <strong>in</strong> Husum. Beim ersten Treffen<br />
prägte Skepsis die Gesprächsrunde,<br />
beim zweiten war es e<strong>in</strong>e fast eupho -<br />
rische Aufbruchsstimmung. Nur <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Punkt waren sich erstaunlicherweise<br />
alle Diskutanten e<strong>in</strong>ig. Es wäre<br />
nicht richtig, den weiteren Zubau von<br />
W<strong>in</strong>dkraftanlagen, Solarscheunen und<br />
Biomassenanlagen so lange zurückzustellen,<br />
bis die Netze die produzierten<br />
Strommengen auch tatsächlich aufnehmen<br />
können. Denn e<strong>in</strong>es ist Fakt:<br />
Nicht nur, aber ganz beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong><br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> wird Ökostrom zur<br />
Zeit über die Nutzbarkeit h<strong>in</strong>aus produziert.<br />
An 107 Tagen mußten im letzten<br />
Jahr im Land zwischen den Meeren<br />
W<strong>in</strong>drä<strong>der</strong> wegen Netzüberlastung ab -<br />
50 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />
geschaltet werden. Dadurch wurden<br />
Ausfalleistungen <strong>in</strong> Höhe von zehn Millionen<br />
Euro an die W<strong>in</strong>dmüller fällig –<br />
Geld, das ihnen das Energieversorgungsunternehmen<br />
E.ON überweist,<br />
das es sich – dem gesetzlichen Auftrag<br />
folgend – aber von se<strong>in</strong>en Stromkunden<br />
zurückholt.<br />
Das Netzentgeld kommt<br />
– aber wie<br />
teuer wird es?<br />
16,5 Cent kostet den privaten Endverbraucher<br />
gegenwärtig im Durchschnitt<br />
e<strong>in</strong>e Kilowattstunde Strom. Nur 40 Prozent<br />
des Preises verbleiben beim Erzeuger,<br />
60 Prozent s<strong>in</strong>d staatlich verursacht<br />
und reguliert. Mit 3,5 Cent s<strong>in</strong>d im Mo -<br />
ment die Belastungen aus dem Erneu-
erbare-Energien-Gesetz (EEG) da bei. Sie<br />
sollen möglichst nicht steigen, wünschen<br />
sich alle Experten. Doch e<strong>in</strong>e Ga -<br />
rantie dafür können sie nicht abgeben.<br />
Ebenso sehr ist sicher, daß e<strong>in</strong> wie<br />
immer geartetes „Netzentgelt“ <strong>in</strong> ab -<br />
seh barer Zeit auf die Stromrechnung<br />
aufgeschlagen werden muß. Denn <strong>der</strong><br />
– unstreitig seit Jahren verschleppte –<br />
Netzausbau mit Kosten <strong>in</strong> Milliardenhöhe<br />
ist die ganz große Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
um die alternativen Energien von<br />
den Produzenten im Norden zu den<br />
Ver brauchern im Süden zu transportie -<br />
ren. Stefan Brumm, Leiter Unter neh -<br />
mensentwicklung <strong>der</strong> E.ON Hanse AG<br />
(Quickborn), erwartet bei den Netz ent -<br />
gelten neben steigenden Belas tun gen<br />
sogar regional unterschiedliche Strukturen.<br />
E<strong>in</strong> Pr<strong>in</strong>zip wie „E<strong>in</strong> An schluß, e<strong>in</strong><br />
Preis“, das vor <strong>der</strong> Deregulie rung <strong>der</strong><br />
Strommärkte beispielsweise <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
bei dem landesweiten<br />
Ener gieversorgungsunternehmen<br />
Schleswag von Glücksburg bis Helgoland<br />
unantastbares Geschäftspr<strong>in</strong>zip<br />
war, wäre damit endgültig passé.<br />
Netzausbau braucht<br />
Geld vom Kapitalmarkt<br />
Die erfor<strong>der</strong>lichen 3.600 Kilometer<br />
neue 380-kV-Leitungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
die nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />
gesellschaftlichen Anstrengung<br />
bewerkstelligt werden können, räumt<br />
Dr. Christian Schneller, Leiter Public<br />
Affairs und Recht <strong>der</strong> TenneT TSO GmbH<br />
(Bayreuth) freimütig e<strong>in</strong>. Das nie<strong>der</strong>ländische<br />
Unternehmen hat im Zuge<br />
des von <strong>der</strong> EU verordneten „Unbundl<strong>in</strong>g“<br />
(die Trennung von Erzeugung und<br />
Dr. Christian Schneller:<br />
„Die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
ist nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samengesellschaftlichen<br />
Anstrengung zu<br />
bewerkstelligen.“<br />
Das Podium v.l.:<br />
Stefan Brumm (Leiter Unternehmensentwicklung E.ON Hanse AG);<br />
Landrat Dieter Harrsen, Mo<strong>der</strong>ator Andreas Eichler (Pressesprecher<br />
<strong>der</strong> Vestas GmbH), nordfrieslands Bundestagsabgeordneter Inbert Lieb<strong>in</strong>g,<br />
Dr. Mart<strong>in</strong> Grundmann (Geschäftsführer ARGE Netz GmbH & Co. KG)<br />
Ingbert Lieb<strong>in</strong>g MdB<br />
gab zu Bedenken, daß<br />
<strong>der</strong> Block <strong>der</strong> steuerlichen<br />
Abgaben auf den Strompreis<br />
die Preissteigerungspotentiale<br />
durch die<br />
Energiewende deutlich<br />
übersteigt<br />
Transport) das von Nord nach Süd<br />
durch <strong>Deutschland</strong> laufende Höchstspannungsnetz<br />
<strong>der</strong> E.ON übernommen.<br />
Alle<strong>in</strong> für den Anschluß von Offshore-<br />
W<strong>in</strong>dkraft hat TenneT bislang schon<br />
5,5 Milliarden Euro <strong>in</strong>vestiert. Bei e<strong>in</strong>em<br />
Unternehmenswert von knapp 1 Mrd.<br />
Euro sei aber auch klar, daß ohne das<br />
Engagement von Investoren vom Kapitalmarkt<br />
die Infrastruktur für die Energiewende<br />
nicht gebaut werden könne.<br />
Dem müßten Politik und Regulierungs -<br />
behörde Rechnung tragen, nicht nur bei<br />
den Renditen, son<strong>der</strong>n auch bei <strong>der</strong><br />
Vermeidung von Investitionshürden<br />
etwa aufgrund von Unbundl<strong>in</strong>g-Be -<br />
stimmungen.<br />
Neben <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierbarkeit neuer<br />
Infrastruktur stellt <strong>der</strong> Rückgang konventioneller<br />
und <strong>der</strong> Zubau witterungs -<br />
abhängiger Erzeugungskapazitäten die<br />
Stabilität des Systems auf harte Belas -<br />
tungsproben, so Dr. Schneller: Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
von Störungen und Ausfällen<br />
werde größer. Gab es 2003 im<br />
ganzen Jahr nur zwei kritische Netzsi-<br />
Erfahrungsaustausch:<br />
Stefan Brumm (E.ON Hanse AG)<br />
im Gespräch mit N<strong>in</strong>a Hildebrandt<br />
(Referent<strong>in</strong> Regionale Kooperation<br />
<strong>der</strong> Vattenfall Europe AG)<br />
bereits 300. Heute müßten die Netzbetreiber<br />
fast täglich regulierend <strong>in</strong> den<br />
Betrieb e<strong>in</strong>greifen bis h<strong>in</strong> zu Auffor<strong>der</strong>ungen<br />
an Kraftwerksbetreiber, fest e<strong>in</strong>geplante<br />
Kraftwerksrevisionen zu verschieben.<br />
Was geschieht, wenn <strong>in</strong> den<br />
nächsten zehn Jahren, wie politisch<br />
beschlossen, weitere 13.000 MW Kernkraftwerkskapazitäten<br />
ausfallen, ließ<br />
Schneller ohne weiteren Kommentar<br />
offen.<br />
Sicher ist: Wenn Netzausbau und<br />
Netzanpassung <strong>in</strong> dem Tempo voranschreiten<br />
wie <strong>in</strong> den vergangenen fünf<br />
Jahren, als gerade 90 von geplanten<br />
850 Kilometern fertiggestellt wurden,<br />
werden Ersatzkapazitäten nicht an -<br />
nähernd zeitgleich zur Verfügung stehen.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs zeige gerade die Netz -<br />
ausbau <strong>in</strong>itiative <strong>der</strong> schleswig-holste<strong>in</strong>ischen<br />
Landesregierung, daß es auch<br />
an<strong>der</strong>s und besser gehe. Vor diesem<br />
H<strong>in</strong>tergrund hat <strong>der</strong> Bundestag das<br />
Netzausbaubeschleunigungsgesetz<br />
beschlossen.<br />
tuationen, waren es im letzten Jahr Bürger sollen frühzeitig<br />
<strong>in</strong> die Planung neuer<br />
Trassen e<strong>in</strong>bezogen werden<br />
In e<strong>in</strong>em sechsstufigen Verfahren sollen<br />
neue Netze bis zur Baureife ge -<br />
langen, erläuterte <strong>der</strong> nordfriesische<br />
<strong>CDU</strong>-Bundestagsabgeordnete Ingbert<br />
Lieb<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Husum das Pr<strong>in</strong>zip. Bereits <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> ersten Stufe würden betroffene<br />
Bürger e<strong>in</strong>bezogen, und am Ende werde<br />
jedes e<strong>in</strong>zelne Vorhaben als Gesetz<br />
geregelt se<strong>in</strong>. Davon verspricht sich <strong>der</strong><br />
Gesetzgeber e<strong>in</strong>en reibungsloseren Planungsverlauf.<br />
„Und“, so Lieb<strong>in</strong>g, „dann<br />
51
Podiumsdiskussion am 1. November <strong>in</strong> Husum und Mittagsgespräch am 31. Oktober <strong>in</strong> Itzehoe<br />
gilt das Gesetz und es entscheidet am<br />
Ende nicht mehr e<strong>in</strong> Gericht über die<br />
energiewirtschaftliche Notwendigkeit<br />
e<strong>in</strong>es Leitungsausbaus.“<br />
Bürgerbeteiligung ist überhaupt<br />
das Zauberwort <strong>in</strong> Nordfriesland.<br />
<strong>Deutschland</strong>s „klimafreundlichster<br />
Land kreis“, so Landrat Dieter Harrsen,<br />
ist stolz darauf, daß 90 Prozent se<strong>in</strong>er<br />
W<strong>in</strong>dparks als Modell des „Bürgerw<strong>in</strong>dparks“<br />
(Dithmarschen folgt mit –<br />
geschätzten – zehn bis 20 Prozent) konzipiert<br />
und realisiert s<strong>in</strong>d. Das habe die<br />
Akzeptanz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung („Erneuerbare<br />
Energien als vierte Säule <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Altersversorgung“) spürbar geför<strong>der</strong>t.<br />
Gleiches erhofft er sich von e<strong>in</strong>em – pa -<br />
rallelen – Modell „Bürgernetz“. Das aber<br />
ersche<strong>in</strong>t <strong>der</strong>zeit wenig realistisch, und<br />
<strong>in</strong>zwischen ist auch deutlich geworden,<br />
daß nicht je<strong>der</strong> Bürger gleichzeitig<br />
Landbesitzer ist – und damit auf das<br />
Anwerfen e<strong>in</strong>er weiteren Gelddruckmasch<strong>in</strong>e<br />
hoffen kann.<br />
Der ungehemmte Ausbau <strong>der</strong> er -<br />
neu erbaren Energien ist auch <strong>in</strong> ihrem<br />
Stammland Nordfriesland nicht ge -<br />
wollt. Dr. Mart<strong>in</strong> Grundmann, Ge -<br />
schäfts führer <strong>der</strong> ARGE Netz GmbH &<br />
Co. KG (Breklum), stellte klar, daß es<br />
hierfür klare gesetzliche Regelungen<br />
gibt. Er warb aber für den vorrangigen<br />
Ausbau <strong>der</strong> Onshore-W<strong>in</strong>dparks. Bei<br />
Offshore-W<strong>in</strong>dparks sei bis heute e<strong>in</strong><br />
Quelle: Netzentwicklungs<strong>in</strong>itiative Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
Etwa 60 Mitglie<strong>der</strong> und Gäste<br />
<strong>der</strong> Sektion Nordfriesland<br />
diskutierten über Netzausbau<br />
und Strompreise<br />
Durchbruch zu e<strong>in</strong>em verläßlichen<br />
Energielieferanten <strong>in</strong> nennenswertem<br />
Stil noch nicht gelungen, sie werden<br />
aber künftig e<strong>in</strong>e eigene Rolle spielen.<br />
Bei <strong>der</strong> Planung neuer Stromleitungen<br />
komme es darauf an, die Menschen<br />
mitzunehmen. Es werde, me<strong>in</strong>te Dr.<br />
Grund mann, auch darauf ankommen,<br />
den Menschen die Möglichkeit e<strong>in</strong>er<br />
f<strong>in</strong>anziellen Beteiligung an den Erlösen<br />
des Netzbetriebs <strong>in</strong> Aussicht zu stellen,<br />
um die Akzeptanz für den Netzausbau<br />
zu erreichen.<br />
Mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tegrierten<br />
Konzept drückt das<br />
Land aufs Tempo<br />
Primäres Kriterium bei <strong>der</strong> Planung<br />
neuer Stromleitungen müsse es se<strong>in</strong>,<br />
den Menschen die „Angst“ davor zu<br />
52 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />
Herbert Reul MdEP:<br />
„Die Energiewirtschaft<br />
ist e<strong>in</strong> gesamteuropäisches<br />
Arbeitsfeld.“<br />
Dr. Mart<strong>in</strong> Grundmann (li) und<br />
Dr. Gerold Neumann (Technischer<br />
Leiter Dispatch Energy Innovations<br />
GmbH) prüften nach <strong>der</strong><br />
Podiumsdiskussion Kooperationsmöglichkeiten<br />
nehmen. Mutmaßlich werde, me<strong>in</strong>te<br />
Dr. Grundmann e<strong>in</strong> wenig sybill<strong>in</strong>isch,<br />
wenn dabei die Möglichkeit e<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>anziellen<br />
Beteiligung <strong>in</strong> Aussicht steht,<br />
dieser Umstand nicht h<strong>in</strong><strong>der</strong>lich se<strong>in</strong>.<br />
Das Land Schleswig-Holste<strong>in</strong> selbst<br />
will weiter an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Energiewende<br />
marschieren. Gerade hat die<br />
Landesregierung e<strong>in</strong> „<strong>in</strong>tegriertes Energie-<br />
und Klimakonzept“ vorgelegt. Es<br />
sieht – möglichst im Rekordtempo –<br />
den Bau von 700 Kilometern neuer<br />
Höchst- und Hochspannungsleitungen<br />
vor. Im Mittelpunkt steht dabei e<strong>in</strong>e<br />
380-kV-Leitung von Nord nach Süd entlang<br />
<strong>der</strong> gesamten Westküste. Mit den<br />
Kreisen Dithmarschen, Ste<strong>in</strong>burg, P<strong>in</strong>neberg<br />
und Nordfriesland wurde deshalb<br />
e<strong>in</strong> Abkommen zur Bildung e<strong>in</strong>er<br />
Pilotregion zum Sammeln von Erfahrungen<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommunikation<br />
gebildet. Bislang dauerte die Planung<br />
neuer Leitungen bis zu zehn Jahre.<br />
Künftig sollen es nicht mehr als vier<br />
se<strong>in</strong>. Gel<strong>in</strong>gt die Umsetzung, ist Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister<br />
Jost de Jager überzeugt,<br />
kann das Land ab 2020 bis zu zehn Prozent<br />
des deutschen Strombedarfs aus<br />
regenerativen Quellen decken.<br />
Daß die Energiewirtschaft e<strong>in</strong> ge -<br />
samteuropäisches Arbeitsfeld ist, machte<br />
<strong>der</strong> Vorsitzende des Ausschusses für<br />
Industrie, Forschung und Energie im<br />
Europäischen Parlament, Herbert Reul,<br />
deutlich. Die EU strebt Nationen übergreifend<br />
bis 2020 e<strong>in</strong>en Anteil von 20<br />
Prozent an <strong>der</strong> Energieversorgung aus<br />
erneuerbaren Energien an. Vor diesem<br />
H<strong>in</strong>tergrund bedauerte er den deutschen<br />
Alle<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> <strong>der</strong> Energiewende<br />
außerordentlich. E<strong>in</strong> abgestimmtes Verfahren<br />
„könnte viel <strong>in</strong>telligenter se<strong>in</strong>“<br />
und hätte größere Erfolgsaussichten<br />
versprochen. Zugleich kritisierte er die
Husumer Nachrichten, 3. November 2011<br />
e<strong>in</strong>seitige Bevorzugung des Aspekts Klimaschonung<br />
vor den – gleichrangigen<br />
– Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Versorgungs -<br />
sicherheit und <strong>der</strong> Bezahlbarkeit. Auch<br />
wenn Belgien und Italien vor Kurzem<br />
die Bedeutung <strong>der</strong> Kernenergie für<br />
ihre Energieerzeugung relativiert hätten,<br />
ließ er ke<strong>in</strong>en Zweifel daran, daß<br />
<strong>Deutschland</strong> se<strong>in</strong>en Weg ziemlich alle<strong>in</strong><br />
geht: Frankreich, das zu 85 Prozent auf<br />
Atomstrom setzt, werde, schon wegen<br />
Die bislang übliche Berücksichtigung<br />
des Geschlechts als Risikofaktor <strong>in</strong> den<br />
Versicherungsverträgen ist e<strong>in</strong>e unzu -<br />
lässige Diskrim<strong>in</strong>ierung, urteilte <strong>der</strong> Eu -<br />
ropäische Gerichtshof (EuGH) <strong>in</strong> Luxemburg.<br />
Zur Begründung verweist <strong>der</strong><br />
EuGH auf die EU-Gleichstellungsrichtl<strong>in</strong>ie<br />
aus dem Jahr 2004. Sie verlange<br />
ge schlechts neutrale, sogenannte Uni -<br />
<strong>der</strong> CO 2 -Emissionsfreiheit ke<strong>in</strong>esfalls<br />
von <strong>der</strong> Kernenergie lassen. Und <strong>in</strong><br />
Polen stehe sie vor e<strong>in</strong>er Renaissance –<br />
mutmaßlich aus drei Anlagen und mit<br />
Mengen, die <strong>in</strong> absehbarer Zeit auch auf<br />
den deutschen Markt drängen werden.<br />
Für Ingbert Lieb<strong>in</strong>g wie für Andreas<br />
Eichler, Geschäftsführungsmitglied des<br />
Husumer W<strong>in</strong>dkraftanlagenherstellers<br />
Vestas <strong>Deutschland</strong> GmbH, <strong>der</strong> die Veranstaltung<br />
mo<strong>der</strong>ierte, ist das ke<strong>in</strong><br />
Unisex-Tarife ab Dezember 2012<br />
Die Kranken- und Leben-Versicherer müssen <strong>in</strong> Zukunft sogenannte<br />
Unisex-Tarife anbieten. Der Europäische Gerichtshof hat am 1.3.2011 entschieden,<br />
dass Versicherer ke<strong>in</strong>e unterschiedlichen Preise für Männer<br />
und Frauen verlangen dürfen.<br />
sex-Tarife, im Grundsatz schon ab dem<br />
21. Dezember 2007 und sehe e<strong>in</strong>e Überprüfung<br />
nach fünf Jahren, also am 21.<br />
Dezember 2012, vor.<br />
Bislang werden Versicherungstarife<br />
nach dem statistischen Risiko kalkuliert.<br />
Dabei spielt das Geschlecht häufig<br />
e<strong>in</strong>e zentrale Rolle. So bezahlen Frauen<br />
weniger für ihre Kfz-Haftpflicht, weil<br />
Anlaß, den e<strong>in</strong>geschlagenen Weg zu<br />
überdenken. We<strong>der</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e noch <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e fürchtet das Abwan<strong>der</strong>n energie<strong>in</strong>tensiver<br />
Industrien unter Kostenaspekten<br />
o<strong>der</strong> aus Gründen <strong>der</strong> Versorgungssicherheit.<br />
Er sei felsenfest<br />
davon überzeugt, sagte Lieb<strong>in</strong>g, daß<br />
<strong>Deutschland</strong> e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>ternationalen<br />
Trend gesetzt habe und nun von <strong>der</strong><br />
Spitzenposition aus vielfältigen wirtschaftlichen<br />
Nutzen ziehen könne. ■<br />
KURZNACHRICHT – VERSICHERUNGEN PR-BERICHT<br />
sie im Durchschnitt weniger Unfälle<br />
bauen. In <strong>der</strong> privaten Krankenversicherung<br />
s<strong>in</strong>d die Beiträge für Frauen<br />
dagegen häufig höher. Beson<strong>der</strong>s wichtig<br />
ist auch die um etwa fünf Jahre<br />
höhere statistische Lebenserwartung<br />
<strong>der</strong> Frauen: Sie führt zu günstigeren<br />
Bei trägen für e<strong>in</strong>e Risiko-Lebensversicherung,<br />
aber zu deutlich höheren<br />
Beiträgen für e<strong>in</strong>e private Rentenversicherung.<br />
Bestehende Verträge werden<br />
von <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung nicht betroffen se<strong>in</strong>.<br />
Auch Verträge, welche bis zum E<strong>in</strong>tritt<br />
<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung abgeschlossen werden,<br />
s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Unisex-Tarife und profitieren<br />
weiterh<strong>in</strong> von <strong>der</strong> jeweils günstigeren<br />
Situation. ■<br />
53
Podiumsdiskussion <strong>der</strong> Sektion Dithmarschen am 7. November 2011 <strong>in</strong> Husum<br />
Husumer Nachrichten, 3. November 2011<br />
Hochkarätige Podiumsteilnehmer v.l.:<br />
Frank Schnabel (Geschäftsführer Brunsbüttel Ports GmbH);<br />
André Ifflän<strong>der</strong> (Leiter Offshore-Projekte <strong>der</strong> wpd offshore solutions GmbH);<br />
Mo<strong>der</strong>ator Mart<strong>in</strong> Schmidt (Geschäftsführer w<strong>in</strong>dcomm schleswig-holste<strong>in</strong> e.V.);<br />
Hans-Jörn Arp MdL (Schleswig-Holste<strong>in</strong>s Mittelstandsbeauftragter);<br />
Wilfried Hube (Leiter Projektumsetzung Offshore EWE Energie AG) und<br />
Florian Würtz (Technischer Leiter Betriebe Offshore W<strong>in</strong>d <strong>der</strong> RWE Innogy GmbH<br />
54 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />
Nordfrieslands Landrat Dieter Harrsen<br />
(vorne Mitte) gab se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schätzung zu<br />
den künftigen Offshore-Projekten ab:<br />
„Wir müssen jetzt Infrastruktur anbieten,<br />
um <strong>in</strong> den nächsten Jahrzehnten vom<br />
offshore-Boom profitieren zu können“
Unternehmensbesuch <strong>der</strong> Sektion Schleswig/Flensburg am 3. November 2011<br />
Hauptgesellschafter Dr. Georg Jürgensen<br />
(li) mit Sektionssprecher Hans-Peter Kjer<br />
(Hausverwaltung Kjer, Flensburg)<br />
Die M. Jürgensen GmbH & Co KG <strong>in</strong><br />
Sörup (Kreis Schleswig-Flensburg) ist<br />
e<strong>in</strong> weltweit führen<strong>der</strong> Hersteller von<br />
Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>laufbuchsen für mittelschnellaufende<br />
Viertaktmotoren. Das Unternehmen<br />
beschäftigt 320 Mitarbeiter<br />
und setzt jährlich rund 30 Millionen<br />
Euro um. Die Produkte werden vor<br />
allem für Diesel-, Gas- sowie Dual-Fuel-<br />
Motoren und Kolbenkompressoren e<strong>in</strong>gesetzt,<br />
aber auch im Anlagenbau und<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Petrochemie. Zentrale Anwendungsgebiete<br />
s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en Antriebsund<br />
Nebenaggregate für die Schiffahrt<br />
– von <strong>der</strong> Schnellfähre über Conta<strong>in</strong>erfrachter<br />
bis zum Ocean-L<strong>in</strong>er „Queen<br />
Mary II“. Zum an<strong>der</strong>en werden Laufbuchsen<br />
für stationäre dezentrale<br />
Kraft stationen, Lokomotivmotoren,<br />
Anlaßluft- und Kolbenkompressoren<br />
sowie Kältekompressoren hergestellt.<br />
Als Basis se<strong>in</strong>es Erfolges bezeichnet das<br />
Unternehmen mo<strong>der</strong>nste Verfahrenstechnologien,<br />
exzellente Kundenbetreuung,<br />
jahrzehntelange Entwicklungspartnerschaften<br />
mit se<strong>in</strong>en Kunden<br />
sowie exzellente Mitarbeiter.<br />
Die Gießerei von M. Jürgensen produziert<br />
jährlich 18.000 Tonnen Guß teile<br />
und verbraucht jährlich mehr als 20<br />
Gigawattstunden Strom. Das entspricht<br />
rund drei Vierteln des Gesamtenergieverbrauchs<br />
von M. Jürgensen und dem<br />
durchschnittlichen Stromverbrauch von<br />
knapp 4.000 deutschen Haushalten.<br />
Anläßlich e<strong>in</strong>es Unternehmensbesuchs<br />
<strong>der</strong> Sektion Schleswig/Flensburg des<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong>es sprach das „Mitglie<strong>der</strong>magaz<strong>in</strong>“<br />
mit Andreas Willim, dem<br />
geschäftsführenden Gesellschafter von<br />
M. Jürgensen, über die Auswirkungen<br />
<strong>der</strong> Energiewende.<br />
Die Sektion Schleswig/Flensburg erhielt die Chance, die Gießerei M. Jürgensen<br />
exklusiv kennenzulernen.<br />
Interview<br />
Wolfgang Buhmann<br />
mit Andreas Willim zur<br />
aktuellen Energiepolitik<br />
Andreas Willim<br />
Frage: 2011 war <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> das Jahr<br />
<strong>der</strong> „Energiewende“. Wie überraschend<br />
kam für Sie dieser politische 180-Grad-<br />
Schwenk und wie können Sie damit<br />
umgehen?<br />
Willim: Damit war natürlich auch für<br />
uns überhaupt nicht zu rechnen. Dieser<br />
Richtungswechsel hat massive Konsequenzen<br />
für uns als energie<strong>in</strong>tensives<br />
Unternehmen.<br />
Frage: Das heißt, an Ihrem Strombezug<br />
hat sich nichts geän<strong>der</strong>t?<br />
Willim: Wir haben langfristige Verträge<br />
mit unserem Stromversorger. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
hat sich die EEG-Zulage dramatisch<br />
erhöht. Wir werden <strong>in</strong> diesem Jahr<br />
mit 980.000 Euro mehr als das Doppelte<br />
für die EEG-Zulage zahlen als im<br />
Vorjahr.<br />
Frage: Aber es heißt doch, die Regierung<br />
wolle strom<strong>in</strong>tensiven mittelständischen<br />
Unternehmen, die wie Sie <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em starken <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerb<br />
stehen, die Mehrkosten von <strong>der</strong><br />
Hand halten.<br />
Willim: Für Großunternehmen stimmt<br />
das, nicht aber für Mittelständler wie<br />
uns. Wir erfüllen zwar bereits zwei Kriterien,<br />
um den Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> Härtefallregelung<br />
zu genügen. Knapp ist es<br />
aktuell aber beim dritten Kriterium,<br />
wonach die Stromkosten 14 Prozent <strong>der</strong><br />
Bruttowertschöpfung ausmachen müssen.<br />
Da bef<strong>in</strong>den wir uns direkt auf <strong>der</strong><br />
Grenze.<br />
Fortsetzung auf Seite 56<br />
55
Unternehmensbesuch am 3. November 2011 | Neues aus dem Mitglie<strong>der</strong>kreis<br />
Fortsetzung von Seite 55<br />
Frage: Da bietet sich doch e<strong>in</strong>e Reduzierung<br />
<strong>der</strong> Produktion förmlich als<br />
Ausweg an…<br />
Willim: Das ist für uns ke<strong>in</strong>e Option.<br />
Denn erstens haben wir Lieferverpflich -<br />
tungen gegenüber unseren Kunden.<br />
Und zweitens wollen wir Arbeitsplätze<br />
sichern und weiter wachsen.<br />
Frage: Sehen Sie denn e<strong>in</strong>e Chance, die<br />
Politik auf das Missverhältnis aufmerk -<br />
sam zu machen?<br />
Willim: Alle<strong>in</strong> können wir es nicht, aber<br />
wir gehen den Weg über die Verbände.<br />
Der Bundesrat war auch schon so weit,<br />
die Diskrim<strong>in</strong>ierung des Mittelstands<br />
gegenüber <strong>der</strong> Groß<strong>in</strong>dustrie zu beseitigen.<br />
Lei<strong>der</strong> dümpelt die von uns angestoßene<br />
Novelle <strong>der</strong>zeit noch ergebnislos<br />
im Bundestag herum.<br />
Frage: Aber die EEG-Umlage geht doch<br />
ausschließlich zu Lasten Ihres Ergebnisses...<br />
Willim: Genau. Und weil das so offenkundig<br />
falsch und ungerecht ist, b<strong>in</strong> ich<br />
sicher, daß sich die Politik <strong>in</strong> unserem<br />
S<strong>in</strong>ne bewegen wird.<br />
Frage: Wie beurteilen Sie denn die Versorgungssicherheit.<br />
Bislang steht ja nur<br />
fest, wann Erzeugungskapazitäten ab -<br />
ge schaltet werden, nicht aber, wann<br />
neue zur Verfügung stehen?<br />
Willim: Kurzfristig erwarte ich ke<strong>in</strong>e<br />
Probleme. Wir haben e<strong>in</strong>e Notstromversorgung,<br />
die bei Stromausfällen die<br />
Produktion sichert.<br />
Frage: Und wenn Sie längerfristig planen?<br />
Willim: Ich denke, die Versorgung ist<br />
nicht gefährdet. Wir könnten aber notfalls<br />
<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres e<strong>in</strong>e autarke<br />
Stromversorgung aufbauen. Das<br />
wäre allerd<strong>in</strong>gs sehr teuer und wird<br />
wohl nicht nötig se<strong>in</strong>.<br />
Frage: Auch nicht, wenn sich abzeichnet,<br />
daß die erfor<strong>der</strong>lichen Netze un -<br />
erwartet teuer und obendre<strong>in</strong> nicht<br />
recht zeitig fertig werden?<br />
Willim: Daß <strong>der</strong> Netzausbau extrem<br />
teuer wird, ahnen wir. Wir rechnen auch<br />
mit weiter steigenden Energiekosten.<br />
Aber wir fühlen uns hierauf gut vor<br />
bereitet. ■<br />
Wirtschaftsakademie:<br />
30 Stipendien für Europa-Praktika<br />
Kiel. Die Wirtschaftsakademie Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
vergibt ab sofort 30 Stipendien<br />
an Jugendliche, die während<br />
ihrer Ausbildung e<strong>in</strong> Praktikum <strong>in</strong> ei -<br />
nem europäischen Land absolvieren<br />
wollen. Das auf vier Wochen konzipierte<br />
Angebot richtet sich an Auszubilden -<br />
de im Tourismus, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gastronomie<br />
und im kaufmännischen Bereich, weil<br />
hier Mobilität, <strong>in</strong>terkulturelles Verständnis<br />
und Fremdsprachenkenntnisse<br />
beson<strong>der</strong>s gefragt s<strong>in</strong>d. Weitere Auskünfte<br />
s<strong>in</strong>d bei Sibille Fuhrken und Stephan<br />
Jung (Tel. 04821-7702514) o<strong>der</strong> im<br />
Internet unter www.fit-fuer-das-ausland.de<br />
zu erhalten. WB<br />
Mitglied seit 2002<br />
rekord-fenster+türen<br />
GmbH & Co. KG: Kitzmann regelt<br />
Unternehmensnachfolge<br />
Dägel<strong>in</strong>g/Kreis Ste<strong>in</strong>burg. Der Fens terund<br />
Haustürenhersteller rekord-fenster+türen<br />
GmbH & Co. KG hat die<br />
Weichen für die Zukunft des Unternehmens<br />
gestellt. Der langjährige Ge -<br />
schäfts führer Stephan Golde, <strong>der</strong> auf<br />
<strong>in</strong>sgesamt fast 20 Jahre Erfahrung im<br />
Unternehmen zurückblickt, wird Kommanditist<br />
bei <strong>der</strong> Gesellschaft, und<br />
Paul-Robert Kitzmann, jüngster Sohn<br />
des Hauptgesellschafters Jochen Kitzmann,<br />
wird mittelfristig die Familientradition<br />
des <strong>in</strong>habergeführten Unternehmens<br />
fortführen. rekord fertigt seit<br />
mehr als 90 Jahren mit zurzeit 250 Mitarbeitern<br />
Fenster und Türen <strong>in</strong> klassischer<br />
Handwerkskunst. Schwerpunkte<br />
<strong>der</strong> aktuellen Produktentwicklung s<strong>in</strong>d<br />
die Bereiche Energieeffizienz, Sicherheit<br />
und Design. So bieten die neuen Fenstervarianten<br />
„ligno/blue“ und „quadro<br />
blue“ bei gleichzeitiger Wärmeaufrüstung<br />
optimalen E<strong>in</strong>bruchsschutz. E<strong>in</strong><br />
virtuell und <strong>in</strong>tuitiv bedienbarer Haustürplaner<br />
erlaubt es dem Kunden, auf<br />
<strong>der</strong> firmeneigenen Homepage, jedes<br />
kle<strong>in</strong>ste Detail vom Rahmen bis zum<br />
Türknauf selbstständig zu gestalten.<br />
Mitglied seit 1981<br />
56 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />
NEUES AUS DEM MITGLIEDERKREIS<br />
Danfoss Silicon Power GmbH:<br />
Re<strong>in</strong>raumproduktion jetzt <strong>in</strong><br />
Flensburg<br />
Flensburg/Schleswig. Die Vorbereitungen<br />
für den Umzug von Danfoss Silicon<br />
Power von Schleswig nach Flensburg<br />
stehen kurz vor dem Abschluß. Weil das<br />
schnell wachsende Unternehmen an<br />
<strong>der</strong> Schlei räumlich an se<strong>in</strong>e Grenzen<br />
gestoßen war, entschloß es sich vor<br />
e<strong>in</strong>em Jahr zum Wechsel <strong>in</strong> die frei ge -<br />
wordene Motorola-Immobilie <strong>in</strong> die<br />
Nachbarstadt. Nicht nur angesichts des<br />
zukunftssicheren Arbeitsplatzes zieht<br />
die Schleswiger Belegschaft mit, teilte<br />
Danfoss Silicon Power mit. Es würden<br />
auch neue Mitarbeiter e<strong>in</strong>gestellt. Seit<br />
Anfang Oktober werden die ersten Produktionsanlagen<br />
im Re<strong>in</strong>raum aufgestellt.<br />
„Obwohl die Räumlichkeiten<br />
mo<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d und bereits für die Fertigung<br />
von Elektronik genutzt wurden“,<br />
so Verwaltungsratschef Claus A. Petersen,<br />
„müssen sie für die Re<strong>in</strong>raumproduktion<br />
vorbereitet werden, um den<br />
hohen TS-16949-Qualitätsstandards <strong>der</strong><br />
Produktion von Power-Modulen zum<br />
Beispiel für die Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />
gerecht zu werden.“ Ergebnis des Um -<br />
zugs ist unter an<strong>der</strong>em die Verdoppelung<br />
<strong>der</strong> Flächen für Produktion, Logis -<br />
tik und Büros auf zunächst 9.000 Quadratmeter.<br />
Das Raumangebot läßt auch<br />
die für nach 2015 erwartete Expansion<br />
am selben Standort zu. WB<br />
Mitglied seit 2011<br />
Hans Schütt Immobilien GmbH:<br />
Neues Leben <strong>in</strong> Kiel<br />
E<strong>in</strong>e spürbare Belebung des Marktes<br />
sowohl für Gewerbe- als auch für Wohnimmobilien<br />
registriert die Hans<br />
Schütt Immobilien GmbH (Kiel) <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Landeshauptstadt. Die Stadt baue ihre<br />
Position als Oberzentrum <strong>der</strong> Region<br />
erkennbar aus und gerate damit zu -<br />
sehends <strong>in</strong> den Fokus überregional tä -<br />
tiger Investoren, stellt das Unternehmen<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er jüngsten Marktübersicht<br />
fest. So würden das zu Jahresbeg<strong>in</strong>n<br />
von <strong>der</strong> Stadt Kiel verabschiedete „Ge -<br />
samtstädtische E<strong>in</strong>zelhandelskonzept<br />
(GEEK)“ und <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Hamburger<br />
Matrix Immobilien AG durchgeführte<br />
Neubau des Shopp<strong>in</strong>g-Centers „Nord-
NEUES AUS DEM MITGLIEDERKREIS<br />
licht“ auf dem alten Karstadt-Gelände<br />
mitten <strong>in</strong> <strong>der</strong> City den <strong>in</strong>nerstädtischen<br />
E<strong>in</strong>zelhandel stärken. Davon könne e<strong>in</strong>e<br />
Initialzündung zur weiteren Attrak -<br />
tivitätssteigerung <strong>der</strong> bisherigen Ia-<br />
Lagen ausgehen.<br />
Knapp, so <strong>der</strong> geschäftsführende<br />
Gesellschafter Klaus H. Schütt, werden<br />
zum Verkauf stehende Mehrfamilienhäuser.<br />
Beson<strong>der</strong>s gefragt seien Objekte<br />
aus <strong>der</strong> Kaiserzeit mit Stuckfassaden<br />
<strong>in</strong> zentralen Lagen sowie <strong>in</strong> Uni-Nähe.<br />
Als typische Nachfrager träten aus Investoren<br />
aus <strong>der</strong> Metropolregion Hamburg<br />
auf, weil <strong>der</strong> dortige Markt kaum<br />
noch über e<strong>in</strong> annehmbares Angebot<br />
verfügt. Auf dem Westufer werden im<br />
Schnitt elf, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spitze bis zu 15 Jahres -<br />
nettokaltmieten gezahlt. Auf dem –<br />
weniger gefragten – Ostufer liegt <strong>der</strong><br />
Wert beim 8,5-bis Zehnfachen.<br />
Diese Situation spiegelt sich auch<br />
im Mietwohnungsmarkt. Auf dem Ost -<br />
ufer werden bei stagnieren<strong>der</strong> Nachfrage<br />
4,50 bis fünf Euro netto/kalt pro<br />
Quadratmeter bezahlt; auf dem Westufer<br />
liegt <strong>der</strong> durchschnittliche Mietz<strong>in</strong>s<br />
je nach Ausstattung zwischen 5,20 und<br />
6,70 Euro. Was e<strong>in</strong>deutig fehlt, so<br />
Schütt, ist bezahlbarer Wohnraum für<br />
Studenten. Dieses Defizit habe das jetzt<br />
laufende W<strong>in</strong>tersemester 2011/12 aufgedeckt.<br />
WB<br />
Mitglied seit 2001<br />
FahnenFleck GmbH & Co. KG:<br />
E<strong>in</strong> Flaggenmeer fürs Filmfestival<br />
P<strong>in</strong>neberg. Wann immer e<strong>in</strong>e Großveranstaltung<br />
mit Wimpeln, Flaggen und<br />
Bannern auf sich aufmerksam macht:<br />
FahnenFleck ist meist dabei. Erst vor<br />
kurzem verantwortete das P<strong>in</strong>neberger<br />
Unternehmen die Rundum-Ausstattung<br />
des Filmfests Hamburg mit Flaggen,<br />
Bannern, Displays und Merchandis<strong>in</strong>g-Artikeln.<br />
Ende September/An -<br />
fang Oktober stand die Veranstaltung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Hansestadt <strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt sechs<br />
K<strong>in</strong>os sowohl im Zeichen großer Regisseure<br />
als auch <strong>der</strong> Debüts junger deutscher<br />
und <strong>in</strong>ternationaler Filmemacher.<br />
FahnenFleck konzipierte und lieferte<br />
dafür e<strong>in</strong> <strong>in</strong> sich geschlossenes Produktpaket:<br />
300 bedruckte T-Shirts, 48<br />
so genannte Hisshochflaggen für diver-<br />
se Standorte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Innenstadt und am<br />
Allendeplatz, vier Sponsoren- und Fotowände<br />
für Premierenvorstellungen,<br />
acht Lichtmastbanner <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>in</strong>delallee<br />
sowie zehn Banner für die begleitende<br />
Kaufhof-Aktion. Beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit<br />
erregte e<strong>in</strong> 4 mal 30<br />
Meter großer Riesenbanner am Gr<strong>in</strong>delhochhaus.<br />
Auch als Sponsor unterstützte<br />
Fahnen Fleck das Filmfestival –<br />
mit 1.000 Schlüsselbän<strong>der</strong>n, die <strong>in</strong> W<strong>in</strong>deseile<br />
vergriffen waren. WB<br />
Mitglied seit 1980<br />
Consens Bautechnik GmbH:<br />
Maritime Fassaden für<br />
Flensburgs Sonnenseite<br />
Flensburg/Kiel. In e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> attraktivs -<br />
ten Lagen <strong>der</strong> Flensburger Innenstadt,<br />
auf <strong>der</strong> Sonnenseite <strong>der</strong> Förde, entstehen<br />
auf dem Gelände des alten Kailagerhauses<br />
hochwertige City-Wohnungen.<br />
Sie bieten e<strong>in</strong>en phantastischen<br />
Ausblick über das Wasser auf die Altstadt.<br />
Aus <strong>der</strong> maritimen Leitidee, das<br />
Bockholdt Gebäudedienste KG:<br />
Die Spi<strong>der</strong>männer s<strong>in</strong>d los<br />
E<strong>in</strong>zigartige Bewegungsfreiheit: Bockholdt-Industriekletterer<br />
Lübeck. Weil Platz gleich Geld ist, hat<br />
<strong>der</strong> Mensch begonnen, <strong>in</strong> die Höhe zu<br />
bauen. Dabei bedarf das Dachgeschoß<br />
<strong>der</strong>selben Wartung und Pflege wie das<br />
Sockelgeschoß. Nicht jede Leiter ist so<br />
hoch, daß die Arbeiten vom Erdboden<br />
aus ausgeführt werden können. Und<br />
Gelände städtebaulich und gestalterisch<br />
„aufzuräumen“, entstand <strong>der</strong><br />
Name „Klarschiff“. Das Architektenbüro<br />
Lorenzen entwickelte e<strong>in</strong> Gebäude von<br />
klarer und zeitloser Architektur. Durch<br />
ihr „Ocean L<strong>in</strong>er Design“ dokumentiert<br />
diese unverkennbar den maritimen<br />
Standort. Den Auftrag für die markante<br />
Metallfassade des Vorzeige-Projekts<br />
erhielt das Kieler Unternehmen Consens<br />
Bautechnik GmbH (www.consensbautechnik.de).<br />
Diese faßt die Decks -<br />
ebenen mit den dar<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegrierten Balkonbrüstungen<br />
bandförmig zusammen.<br />
Um Wetterschutz zu bieten, spr<strong>in</strong>gen<br />
die Fassaden gegenüber den Ge -<br />
schossen zurück. Drei aufgesetzte Segel<br />
werden wie durch W<strong>in</strong>ddruck aus dem<br />
Dach geklappt. Zugleich nehmen die<br />
Rundungen <strong>der</strong> Gebäudekanten<br />
Schiffs formen auf. Indem das dreiseitig<br />
verglaste Erdgeschoß gegenüber den<br />
Obergeschossen zurückspr<strong>in</strong>gt, schafft<br />
es e<strong>in</strong>en sche<strong>in</strong>bar schwebenden Bau -<br />
körper. WB Mitglied seit 2003<br />
nicht jede Fassade ist so gestaltet, daß<br />
sie sich per Arbeitskorb, <strong>der</strong> vom Dach<br />
heruntergelassen wird, sicher und zu -<br />
verlässig erreichen läßt.<br />
Die Lücke schließt die Bockholdt<br />
Gebäudedienste KG (Lübeck) mit e<strong>in</strong>em<br />
neuen Angebot: Das Konzept des unter-<br />
57
Neues aus dem Mitglie<strong>der</strong>kreis<br />
NEUES AUS DEM MITGLIEDERKREIS<br />
nehmenseigenen Kletterteams baut<br />
auf den Industriefassadenkletterer, <strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> Schw<strong>in</strong>del erregen<strong>der</strong> Höhe mit gro -<br />
ßer Bewegungsfreiheit bei zugleich<br />
totaler Absicherung se<strong>in</strong>em Handwerk<br />
nachgeht.<br />
„Wir re<strong>in</strong>igen, pflegen und warten<br />
Industrieanlagen, Fassaden, aber auch<br />
Baumbestände mit bestens ausgebildeten<br />
Mitarbeitern“, erläutert das<br />
Unternehmen, laut HSH-Nordbank-Statistik<br />
h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> coop Kiel eG das mitarbeiterstärkste<br />
<strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong>,<br />
den neuen Geschäftszweig: „Gegen über<br />
Hubsteigern und Gerüsten s<strong>in</strong>d wir oftmals<br />
nicht nur schneller, son<strong>der</strong>n wir<br />
kommen auch da h<strong>in</strong>, wo die üblichen<br />
Techniken ihre Grenzen haben.“<br />
„Wir s<strong>in</strong>d Spezialisten für Vertikalarbeiten“,<br />
kennzeichnet Bockholdt se<strong>in</strong><br />
spezifisches Leistungspaket. Diese Ar -<br />
bei ten erfor<strong>der</strong>n nicht nur e<strong>in</strong> besonde -<br />
Hell<strong>in</strong>g GmbH:<br />
Beständiges Wachstum führt zu<br />
neuen Produktionskapazitäten<br />
Heidgraben. Ihrem stetigen Wachstum<br />
– es beruht auf <strong>der</strong> beständigen Überleitung<br />
von Entwicklungsergebnissen<br />
<strong>in</strong> die Fertigung – ist die Hell<strong>in</strong>g GmbH<br />
(Heidgraben/Kreis P<strong>in</strong>neberg) durch die<br />
Erweiterung ihrer Produktionskapazi -<br />
täten gerecht geworden. So ist <strong>in</strong> jüngs -<br />
ter Zeit die Produktionsfläche um 350<br />
Quadratmeter ausgeweitet worden. Die<br />
neue Produktionshalle am Standort <strong>in</strong><br />
Heidgraben birgt die Herstellung von<br />
diversen Magenetisierungse<strong>in</strong>richtungen<br />
– von Handmagnetisierunsgeräten<br />
über mobile Hochstromgeneratoren bis<br />
zu stationären Rissprüfbänken mit<br />
e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>spannlänge bis zu 2.500 Millimeter<br />
sowie komplette Magnetisierungs-<br />
und Reparaturstationen zur Prüfung<br />
von Rohren, Knüppeln, Stangen<br />
und Hohlprofilen. Ferner konzentriert<br />
sich das Unternehmen auf die Entwick -<br />
lung <strong>der</strong> UV-LED-Technik für Außenund<br />
Innenprüfung an Großrohren,<br />
Eisenbahnwellen, Radsätzen und an<strong>der</strong>en<br />
Prüfteilen.<br />
Das 1863 als Handelsfirma gegründete<br />
Unternehmen ist heute zu e<strong>in</strong>em<br />
kompetenten Hersteller hochwertiger<br />
zertifizierter Produkte im Bereich <strong>der</strong><br />
res Know-how bei den speziell geschulten<br />
Mitarbeitern – sie s<strong>in</strong>d sämtlich zertifizierte<br />
Industriekletterer –, son<strong>der</strong>n<br />
auch bei den e<strong>in</strong>gesetzten Seilzugangs -<br />
techniken. Gere<strong>in</strong>igt, gewartet und <strong>in</strong> -<br />
spiziert werden unter an<strong>der</strong>em W<strong>in</strong>d -<br />
kraft- und Solaranlagen, Stromsysteme<br />
und Mobilfunkanlagen. Montiert werden<br />
weiterh<strong>in</strong> Leucht- und Werbemittelanlagen<br />
sowie Taubenabwehr- und<br />
Blitzschutzanlagen. Etwaige Schäden<br />
o<strong>der</strong> Mängel bei Altbeständen werden<br />
per Foto und Protokoll haarkle<strong>in</strong> protokolliert.<br />
Im Bereich Gebäudeschutz werden<br />
Fassaden nicht nur gere<strong>in</strong>igt und/o<strong>der</strong><br />
beschichtet, son<strong>der</strong>n es werden auch<br />
Hydrophobierungen durchgeführt und<br />
kle<strong>in</strong>ere Betonschäden repariert. Im<br />
Industriebereich bilden alle schwer zu -<br />
gänglichen Anlagen, Hochregallager,<br />
Silos o<strong>der</strong> Kranbahnen die Arbeits-<br />
zerstörungsfreien Werkstoffprüfung<br />
geworden und verfügt auf dem euro -<br />
päischen Markt über e<strong>in</strong>e lange Erfahrung.<br />
Ständiges Wachstum und Partnerschaften<br />
haben zur konsequenten<br />
Erweiterung des Unternehmens beigetragen,<br />
so dass Hell<strong>in</strong>g mit Kunden <strong>in</strong><br />
39 Län<strong>der</strong>n mittlerweile weltweit zu<br />
58 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />
Direkt aus <strong>der</strong> Entwicklung: neue Hell<strong>in</strong>g-Produktionshalle<br />
schwerpunkte. Und – last but not least:<br />
Im W<strong>in</strong>ter stellt die Beseitigung von<br />
überhängenden Schneemassen und<br />
Eiszapfen <strong>in</strong> großer und größter Höhe<br />
e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung dar.<br />
Nicht nur mit den am Bau und <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Industrie verwendeten Materialien<br />
kennen sich die Bockholdt-Spezialisten<br />
aus – auch mit <strong>der</strong> Natur. Denn Baumpflegearbeiten<br />
werden im Rahmen <strong>der</strong><br />
Verkehrssicherungspflicht von Grund -<br />
eigentümern e<strong>in</strong> immer ernster ge -<br />
nom menes Arbeitsgebiet. So ist das<br />
ziel führende, aber dabei schonende<br />
Auslichten von über die Jahre vernachlässigten<br />
Beständen e<strong>in</strong>e von häufig<br />
nachgefragten Leistungen: stets <strong>in</strong><br />
Kenntnis <strong>der</strong> biologischen und ju ris ti -<br />
schen Voraussetzung und, wenn er -<br />
for<strong>der</strong>lich, immer mit den jeweiligen<br />
Naturschutzbehörden. WB<br />
Mitglied seit 2004<br />
den führenden Herstellern und Lieferanten<br />
von Geräten und Ausrüstungen<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Marktsegmenten zählt. Mit<br />
se<strong>in</strong>er ausgeprägten Kundenorientierung<br />
ist Hell<strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, se<strong>in</strong>en Kunden<br />
<strong>in</strong>dividuelle Produkte auch für die<br />
kompliziertesten Prüfaufgaben anzubieten.<br />
WB Mitglied seit 2009
PR Abfallwirtschaft<br />
Energie von <strong>der</strong> Kippe<br />
Der Abfall unserer Gesellschaft wird heutzutage <strong>in</strong> wertvolle Energie o<strong>der</strong><br />
Rohstoffe gewandelt. Von den ständig anfallenden Gartenabfällen ist<br />
uns das schon h<strong>in</strong>reichend bekannt, nimmt man doch vom Recycl<strong>in</strong>ghof<br />
den Sack Gartenerde gleich wie<strong>der</strong> mit. Was <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zwischenzeit mit den<br />
anfallenden Abfällen passiert, weiß Otto-Normalverbraucher jedoch<br />
kaum. Mit Zunahme <strong>der</strong> Vielfalt an Abfallstoffen und technischen Recycl<strong>in</strong>gmöglichkeiten<br />
stieg auch die Verwertungsquote permanent an. Im<br />
Jahr 2006 betrug die Recycl<strong>in</strong>g-Quote bereits 66 Prozent – Tendenz steigend.<br />
E<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Preisanstieg für Primärrohstoffe (Öl, Kohle<br />
etc.) macht e<strong>in</strong>e wirtschaftliche Nutzung von Abfall als Ersatzbrennstoff<br />
zunehmend <strong>in</strong>teressant. Kommunale Betriebe sowie private Entsorgungsunternehmen<br />
werden immer mehr zu wichtigen Schnittstellen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Ressourcenwirtschaft.<br />
Seit Mitte <strong>der</strong> 70er-Jahre gewann neben<br />
wie<strong>der</strong>verwertetem Altglas auch nach<br />
und nach das Altpapier als Rohstoffquelle<br />
zunehmend an Bedeutung. Heute<br />
gelten auch Plastik und Kunststoffe,<br />
Altmetall, Altholz, Bioabfälle, Textilien,<br />
Sperrmüll und m<strong>in</strong>eralische Abfälle als<br />
„Wertstoffe“ für die Entsorgungsunternehmen,<br />
da sich diese wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />
Wertstoffkreislauf (Industrie, verarbeitendes<br />
Gewerbe) e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen lassen.<br />
Kunststoffe werden beispielsweise für<br />
die Garnproduktion <strong>in</strong> Asien benötigt.<br />
So ergeben 7 PET-Flaschen 1 neues T-Shirt.<br />
Auch die erwähnten Ersatzbrennstoffe<br />
gew<strong>in</strong>nen mehr und mehr Markt -<br />
anteile. Während schon seit vielen Jahren<br />
die entstehende Wärme aus Müllverbrennungsanlagen<br />
zur Energieerzeugung<br />
genutzt wird, können heute<br />
speziell hergestellte Ersatzbrennstoffe<br />
aus Abfällen fossile Brennstoffe wie Öl<br />
und Kohle <strong>in</strong> Zementwerken und Kohlekraftwerken<br />
ersetzen.<br />
Abfallwirtschaft – e<strong>in</strong><br />
umsatzreiches Geschäft<br />
Es zeigt sich: Abfallwirtschaft wird mehr<br />
und mehr zur Ressourcenwirtschaft. E<strong>in</strong><br />
Gros <strong>der</strong> Leistungen liegt <strong>in</strong> den Händen<br />
privater Entsorgungsunternehmen.<br />
Gegenüber kommunalen Organisationen<br />
haben diese e<strong>in</strong>en Marktanteil<br />
zwischen 51 Prozent (Bioabfälle) und<br />
75 Prozent (Papier, Pappe, Kartonagen).<br />
Der Bundesverband <strong>der</strong> Deutschen Entsorgungswirtschaft<br />
e.V. (BDE) schätzt,<br />
dass von 5.400 Entsorgungsunternehmen,<br />
ca. 4.000 <strong>in</strong> privater Hand s<strong>in</strong>d.<br />
Die privaten Entsorger beschäftigen<br />
rund 160.000 Mitarbeiter (90.000 zu -<br />
sätzlich angestellt bei kommunalen<br />
Ent sorgungsbetrieben) und erwirtschaften<br />
zusammen mit kommunalen<br />
Entsorgungsbetrieben e<strong>in</strong>en Umsatz<br />
von knapp 50 Milliarden Euro.<br />
Die Buhck Gruppe, privates Familienunternehmen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Entsorgungsund<br />
Umweltwirtschaft, steht nicht nur<br />
für langjährige Kompetenz (das Unternehmen<br />
feierte kürzlich 111jähriges<br />
Bestehen) son<strong>der</strong>n auch für ständige<br />
Pionierarbeit im Entsorgungs- und<br />
Recycl<strong>in</strong>gbereich. Schnell entwickelte<br />
sich das Unternehmen nach <strong>der</strong> Gründung<br />
1899 vom Fuhrbetrieb zum Un -<br />
ternehmen <strong>der</strong> Entsorgungsbranche.<br />
Anfang <strong>der</strong> 80ziger errichtete man <strong>in</strong><br />
Wiershop bei Geesthacht e<strong>in</strong> Abfallwirtschaftszentrum,<br />
wo die verschiedenen<br />
Vorgänge von <strong>der</strong> Entsorgung<br />
und Deponierung sowie Wie<strong>der</strong>verwertung<br />
(Kompostierung und Bauschuttaufbereitung)<br />
effizient mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
verknüpft s<strong>in</strong>d. Dafür sorgen e<strong>in</strong>e<br />
Bauabfallsortieranlage und Bauschutt -<br />
aufbereitung, Bodenbehandlung und<br />
Kompostierung sowie die Behandlung<br />
gefährlicher Abfälle, wie z.B. Asbest, und<br />
e<strong>in</strong>e Deponie, <strong>in</strong> denen Abfälle verwahrt<br />
werden, die heute noch nicht<br />
wie<strong>der</strong> aufbereitet werden können. Die<br />
gesamte Unternehmensgruppe mit 21<br />
E<strong>in</strong>zelfirmen verarbeitet rund 350.000<br />
Tonnen Abfälle an elf Standorten <strong>in</strong><br />
Norddeutschland. Für umweltgerechte<br />
Entsorgung und Verwertung sorgen<br />
fünf Abfallsortieranlagen, drei Kompos -<br />
tierungsanlagen und drei Deponien.<br />
H<strong>in</strong>zu kommt die Produktion von ca.<br />
50.000 Tonnen Ersatzbrennstoffmaterial<br />
jährlich, welches direkt zu Abnehmern<br />
<strong>in</strong> die Zementherstellung und die<br />
Fernwärmeproduktion geliefert wird.<br />
Fluff – Energieträger<br />
<strong>der</strong> Zukunft<br />
Das Ersatzbrennstoffmaterial ist e<strong>in</strong><br />
sehr effizientes Recycl<strong>in</strong>gprodukt. Denn<br />
auch hochmo<strong>der</strong>ne Sortieranlagen, die<br />
technisch auf dem neuesten Stand s<strong>in</strong>d,<br />
können nicht alle Abfallbestandteile<br />
stofflich wie<strong>der</strong>verwerten. Daher werden<br />
die nicht an<strong>der</strong>weitig verwertbaren<br />
Sortierreste <strong>der</strong> Buhck-Firma Bestsort<br />
<strong>in</strong> Hamburg auf e<strong>in</strong>e maximale<br />
Größe von 30 mm zerkle<strong>in</strong>ert und so<br />
flugfähig gemacht. Das Material heißt<br />
im Fachjargon Fluff – abgeleitet vom<br />
Fachbegriff Flugfähige Fraktionen. Die<br />
Produktion erfolgt im Buhck-Unterneh -<br />
men Altera <strong>in</strong> Lägerdorf. Vor Ort wird<br />
<strong>der</strong> Fluff dann <strong>in</strong> die Verbrennungsprozesse<br />
des Zementwerks <strong>der</strong> Firma<br />
Holcim (<strong>Deutschland</strong>) AG e<strong>in</strong>geblasen.<br />
Er ersetzt dann fossile Brennträger, wie<br />
Kohle o<strong>der</strong> Öl.<br />
Die Buhck Gruppe gehört zu den<br />
großen Umweltdienstleistern <strong>in</strong> Norddeutschland.<br />
Mit über 500 Mitarbeitern<br />
erwirtschaftete sie im Jahr 2010 e<strong>in</strong>en<br />
Umsatz von ca. 85 Millionen Euro. Die<br />
Gruppe ist <strong>in</strong> den Geschäftsfel<strong>der</strong>n Ab -<br />
fallverwertung (75 Prozent Umsatzanteil),<br />
Rohr- und Kanalservice (15 Prozent<br />
Umsatzanteil) und Baustoffhandel<br />
(zehn Prozent Umsatzanteil) aktiv. Ihre<br />
21 Unternehmen verteilen sich auf elf<br />
Standorte <strong>in</strong> Hamburg, Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
und Nie<strong>der</strong>sachsen. Die Brü<strong>der</strong><br />
Dr. Henner Buhck und Thomas Buhck<br />
leiten das 1899 <strong>in</strong> Hamburg-Bergedorf<br />
ge gründete Familienunternehmen be -<br />
reits <strong>in</strong> <strong>der</strong> vierten Generation.<br />
EJH<br />
59
Mitarbeiter geben den Ton an!<br />
PREUSS Messe Baugesellschaft GmbH:<br />
Maibritt Milter beste<br />
Veranstaltungskauffrau<br />
Holm. Die beste Veranstaltungskauffrau<br />
<strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> des Jahrgangs<br />
2011 kommt aus Hamburg: Maibritt<br />
Milter. Ihre zweie<strong>in</strong>halbjährige<br />
Lehre absolvierte sie bei <strong>der</strong> PREUSS<br />
MESSE Baugesellschaft mbH <strong>in</strong> Holm<br />
(Kreis P<strong>in</strong>neberg), die Prüfung hat sie<br />
vor <strong>der</strong> Industrie- und Handelskammer<br />
zu Kiel abgelegt. Ihren Spitzenplatz<br />
erreichte Milter mit ihrer Gesamtnote<br />
von 1,45. Die Absolvent<strong>in</strong> ist nicht die<br />
erste, die ihre Ausbildung bei PREUSS<br />
mit Bravour abgeschlossen hat. 2002<br />
und 2007 stellte das Unternehmen die<br />
landesbeste Werbekauffrau, 2003 und<br />
2005 die kreisbeste. Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
und Ausbildungsleiter<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e Lew<strong>in</strong><br />
Kieswerk Fischer GmbH & Co. KG:<br />
Harald Steffens<br />
will 50 Jahre im Job<br />
vollmachen<br />
Tensfeld. Er hätte längst <strong>in</strong> den Ruhestand<br />
getreten se<strong>in</strong> können, aber er<br />
wollte es nicht. Und se<strong>in</strong> Arbeitgeber<br />
will es auch nicht. Seit 45 Jahren ist<br />
Harald Steffens – er hat im Oktober<br />
das 65. Lebensjahr vollendet – im selben<br />
Unternehmen tätig: im Kieswerk<br />
Fischer GmbH & Co. KG (Tensfeld/Kreis<br />
Segeberg). Jeden Morgen pünktlich um<br />
vier Uhr besteigt er se<strong>in</strong>en Radla<strong>der</strong><br />
und baggert 9.000 Tonnen Erdreich. Tag<br />
für Tag. Se<strong>in</strong> Arbeitsplatz ist das größte<br />
schleswig-holste<strong>in</strong>ische Kiesför<strong>der</strong>gebiet<br />
im Dreieck Tarbek – Damsdorf –<br />
Tensfeld. Als er 1966 bei Firmengrün<strong>der</strong><br />
Karl Fischer anf<strong>in</strong>g, g<strong>in</strong>g es nicht um<br />
Maibritt Milter<br />
begründet die herausragenden Leis -<br />
tungen mit <strong>der</strong> „guten und fundieren<br />
Lehre“, die das Unternehmen bietet.<br />
Unter an<strong>der</strong>em gestalten die Azubis –<br />
zur Zeit s<strong>in</strong>d es sechs – Projekte mit und<br />
betreuen diese <strong>in</strong> Teilen auch eigenständig.<br />
PREUSS MESSE wurde 1846 als<br />
erstes Messebauunternehmen <strong>der</strong> Welt<br />
gegründet. Auf se<strong>in</strong>er Basis von Erfahrung<br />
und Innovation konzipiert und<br />
realisiert das Unternehmen für namhafte<br />
Kunden Messestände im nationalen<br />
und <strong>in</strong>ternationalen Bereich. WB<br />
Mitglied seit 2009<br />
Kies, son<strong>der</strong>n um Torf. Der wurde groß -<br />
flächig <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region abgebaut, um die<br />
Bevölkerung mit Brennmaterial zu versorgen.<br />
Bis zu 250 Mitarbeiter beschäftigte<br />
das Unternehmen damals im<br />
Moor. Als es 1991 erschöpft war, wurde<br />
das Torfwerk geschlossen. Heute arbeitet<br />
<strong>der</strong> gelernte Landmasch<strong>in</strong>enmechaniker<br />
als Aufbereitungsmechaniker<br />
für Sand und Kies bei Fischer. „Früher<br />
war ich fitter“, sagt <strong>der</strong> 65-Jährige, „da<br />
war die Arbeit körperlich herausfor<strong>der</strong>n<strong>der</strong>.“<br />
Gleichwohl: Fünf Jahre wolle<br />
er se<strong>in</strong>en Job noch machen. „Dann habe<br />
ich die 50 Jahre voll.“ Und Karl-He<strong>in</strong>rich<br />
Fischer (75), <strong>der</strong> Senior-Chef, <strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />
halbes Jahr nach Steffens <strong>in</strong> den Betrieb<br />
se<strong>in</strong>es Vaters e<strong>in</strong>stieg, hat absolut<br />
nichts dagegen: „Auf Herrn Steffens<br />
ist 100% Verlaß, er hat noch nie verschlafen.“<br />
WB<br />
Mitglied seit 1971<br />
60 Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />
Harald Steffens<br />
wir drei werbung GmbH:<br />
Jona Sell auf<br />
bestem Weg zum<br />
Bundessieg!<br />
Altenholz. Jona Sell, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> wir<br />
drei werbung gmbh (Altenholz) bis<br />
zum Juli se<strong>in</strong>e Ausbildung zum<br />
Schil<strong>der</strong>- und Lichtreklamehersteller<br />
absolviert hatte, ist daraus als schleswig-holste<strong>in</strong>ischer<br />
Landessieger hervorgegangen.<br />
Am 02. Dezember wird<br />
er zum Bundesentscheid nach Bie -<br />
lefeld fahren.<br />
Jona Sell<br />
Jona Sells Gesellenstück war e<strong>in</strong>e<br />
Werbeanlage zum Thema „Vorhang<br />
auf – Drama!“. Vorgegeben waren<br />
lediglich <strong>der</strong> Ort, e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>kaufsstraße<br />
mit e<strong>in</strong>er Burg im H<strong>in</strong>tergrund und<br />
die Größe von e<strong>in</strong>em Quadratmeter.<br />
24 Stunden hatte <strong>der</strong> Kieler, <strong>der</strong> se<strong>in</strong>e<br />
Ausbildung auf <strong>der</strong> Technischen<br />
Fachoberschule <strong>in</strong> Ahrensburg fortsetzen<br />
will, Zeit, die Werbeanlage zu<br />
bauen. Die Computer-Mouse mußte<br />
er dabei gleichermaßen <strong>in</strong> die Hand<br />
nehmen wie klassisches Werkzeug.<br />
Nach dem Abitur will Sell studieren<br />
und – da wäre er nicht <strong>der</strong><br />
Erste – anschließend zu „wir drei“<br />
zurückkehren. WB<br />
Mitglied seit 2011
... IM ÜBRIGEN – AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
■ Der im Jahr 1978 gegründete Landes -<br />
verband hat <strong>in</strong> diesem Jahr damit be -<br />
gonnen, Jubiläumsmitgliedschaften<br />
für ihren E<strong>in</strong>satz im Dienste des Er folgs -<br />
modells <strong>der</strong> Sozialen Marktwirtschaft<br />
zu würdigen: Für 40 Jahre wurden mit<br />
e<strong>in</strong>er beson<strong>der</strong>en Urkunde Karl-He<strong>in</strong>rich<br />
Fischer (Kieswerke Fischer GmbH &<br />
Co. KG, Tensfeld), für 30 Jahre folgende<br />
Mitglie<strong>der</strong> geehrt: Peter Albers (Ernst<br />
Günter Albers GmbH, Meldorf), Jochen<br />
Claussen (Ohl Logistik GmbH & Co. KG,<br />
Hamburg), Jochen Kitzmann (Rekord<br />
Fenster + Türen GmbH & Co. KG, Dägel<strong>in</strong>g);<br />
Hans-Mart<strong>in</strong> Kuhlmann (Glücksburg),<br />
Hans-Peter Rossen (Flensburg),<br />
Enno Freiherr von Ruff<strong>in</strong> (Gut Basthorst),<br />
Frank S<strong>in</strong>ghofen (S<strong>in</strong>ghofen<br />
& Gergen WP/StB., Flensburg) und<br />
Wilhelm Wilde (Molfsee). 20-jähriges<br />
Jubiläum feierten: Renate Tangerman<br />
(Ahrensburg), Inken Völpel-Krohn (Kiel)<br />
und Claus Jepsen (Schlachter Jepsen<br />
GmbH & Co. KG, Flensburg). Für zehn<br />
Jahre geehrt wurden weitere 15 Mitglie<strong>der</strong>.<br />
Wir danken herzlich für die gezeigte<br />
Treue und die herausragende Unterstützung<br />
unseres Wirkens!<br />
■ Der von unserem Juniorenkreis <strong>in</strong>itiierte<br />
Vere<strong>in</strong> zur partei übergreifenden<br />
För<strong>der</strong>ung des politischen Nachwuchses<br />
sucht <strong>der</strong>zeit Kandidaten für se<strong>in</strong>en<br />
vierten Programmdurchlauf. Kandidaten<br />
o<strong>der</strong> Vorschläge können unter<br />
www.politiknachwuchs.de plaziert<br />
werden.<br />
PR-BERICHT<br />
Unter dem Beifall von rund 80 Mitarbeitern<br />
<strong>der</strong> NEPTUN Werft und <strong>der</strong><br />
A-ROSA Flussschiff GmbH, wurde die<br />
A-ROSA SILVA heute feierlich auf Kiel<br />
gelegt. Stefanie Köpke, Auszubildende,<br />
fungierte als Kiel legungspat<strong>in</strong>, die nach<br />
maritimer Schiffs bautradition e<strong>in</strong>en<br />
Glückscent unter den ersten Stahlblock<br />
legte. Erst nach diesem rituellen Akt<br />
werden alle Arbeiten an dem Schiff be -<br />
g<strong>in</strong>nen: Die e<strong>in</strong>zelnen Schiffssektionen<br />
■ Die Sektion Ste<strong>in</strong>burg hat nach e<strong>in</strong>er<br />
längeren Übergangsphase im Rahmen<br />
ihrer Mitglie<strong>der</strong>versammlung am 31.<br />
Oktober 2011 e<strong>in</strong>en neuen Vorstand und<br />
Sektionssprecher gewählt:<br />
■ Der Landesverband prüft <strong>der</strong>zeit, ob<br />
die Interessen an <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung zu<br />
unserer Partnerregion Kal<strong>in</strong><strong>in</strong>grad<br />
durch e<strong>in</strong>en neuen Vere<strong>in</strong> gebündelt<br />
werden sollten. Interessierte sollten mit<br />
<strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle Kontakt aufnehmen.<br />
■ Die von unserer Landesfachkommission<br />
Elektromobilität <strong>in</strong>s Leben<br />
gerufene Norddeutsche Emobil-Rallye<br />
wird für ihren zweiten Durchgang am<br />
29. April <strong>in</strong> Tøn<strong>der</strong>n (DK) starten und<br />
über Flensburg, Eckernförde, Kiel, Lü -<br />
beck, Bad Oldesloe am 01. Mai 2012 <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Hamburger Hafencity mit e<strong>in</strong>er Siegerehrung<br />
enden. Die Schirmherrschaft<br />
hat Bundes verkehrsm<strong>in</strong>ister Dr. Peter<br />
Ramsauer MdB übernommen. Unternehmen,<br />
die diese <strong>in</strong>novative Plattform<br />
zur Präsentation nutzen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Teilnahme<br />
prüfen möchten, erhalten nähere<br />
Informationen unter www.emobilrallye.com<br />
■ Wolfgang Buhmann, lang jäh riger<br />
Wirtschaftsredakteur <strong>der</strong> Kieler Nachrichten,<br />
wird die Öffentlichkeitsarbeit<br />
des Landesverbandes zukünftig tatkräftig<br />
unterstützen und hat bereits<br />
mit <strong>der</strong> neuen Gestaltung unseres Mitglie<strong>der</strong>magaz<strong>in</strong>s<br />
erste Akzente gesetzt.<br />
und Blöcke werden mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ver -<br />
schweißt und das Schiff fertig gestellt.<br />
Die Kiellegung <strong>der</strong> A-ROSA SILVA<br />
symbolisiert e<strong>in</strong>en weiteren Meilenste<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Unternehmensgeschichte<br />
<strong>der</strong> A-ROSA Flussschiff GmbH: 2012, zum<br />
zehnten Geburtstag, erhält die Flotte<br />
<strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>ei ihr zehntes Schiff.<br />
Der Neubau steht nicht nur für die<br />
langjährige, von Erfolg geprägte Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> NEPTUN Werft son-<br />
Norddeutsche Rundschau, 2. November 2011<br />
Wolfgang Buhmann<br />
Dr. Bertram Zitscher<br />
Landesgeschäftsführer<br />
Zehntes Schiff für das zehnte Jubiläumsjahr!<br />
A-ROSA SILVA <strong>in</strong> <strong>der</strong> NEPTUN Werft auf Kiel gelegt<br />
<strong>der</strong>n auch für die planmäßige Expansion<br />
von A-ROSA und e<strong>in</strong> Jahrzehnt voller<br />
Engagement und Leidenschaft.<br />
Die A-ROSA Flussschiff GmbH ist mit<br />
ihren mo<strong>der</strong>nen Flusskreuzfahrtschiffen<br />
auf die Donau, Rhône/Saône sowie<br />
Rhe<strong>in</strong>/Ma<strong>in</strong>/Mosel spezialisiert und bietet<br />
vielfältige Themenreisen zu Kultur,<br />
Golf und Genuss. Das Unternehmen<br />
führt Büros <strong>in</strong> Rostock und <strong>der</strong> Schweiz<br />
und beschäftigt rund 530 Mitarbeiter. ■<br />
61
Vorschau Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> / Impressum<br />
VERANSTALTUNGSVORSCHAU<br />
06.Dezember 2011 · Neumünster<br />
Betriebsbesichtigung<br />
Dr. Roland Kahn, Geschäftsleitung <strong>der</strong><br />
Haase Energietechnik AG & Co. KG;<br />
He<strong>in</strong>er Rickers MdL, Agrarpolitischer<br />
Sprecher <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
„Flexibilisierte Biogasanlagen für<br />
die Energiewende“<br />
13. Januar 2012 · Flensburg<br />
Betriebsbesichtigung<br />
<strong>der</strong> Danfoss Silicon Power GmbH<br />
Volker Bouffier, M<strong>in</strong>isterpräsident<br />
des Landes Hessen<br />
24.Januar 2012 · Nor<strong>der</strong>stedt<br />
Klausursitzung <strong>der</strong> Sektion Segeberg<br />
30.Januar 2012 · Ahrensburg<br />
Norbert Brackmann MdB,<br />
Mitglied im Haushaltsausschuß und<br />
im Bundesf<strong>in</strong>anzierungsgremium <strong>der</strong><br />
<strong>CDU</strong>/CSU-Bundestagsfraktion<br />
„Der Bundeshaushalt zwischen<br />
Schuldenbremse und Schuldenkrise –<br />
Zwischenbilanz und Perspektiven“<br />
01. Februar 2012 · Flensburg<br />
Podiumsdiskussion<br />
Johannes Callsen MdL, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion Schleswig-<br />
Holste<strong>in</strong> (angefr.);<br />
Joachim Harms-Abildgaard, Nord<br />
Schrott GmbH & Co. KG, Flensburg;<br />
Gero Storjohann MdB,<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber, V.I.S.d.P.:<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.<br />
Landesverband Hamburg<br />
Conrad Seiffert (Sei)<br />
Landesgeschäftsführer<br />
Colonnaden 25/II. Stock<br />
20354 Hamburg<br />
Tel.: 040-30 38 10 49<br />
Fax: 040-30 38 10 59<br />
E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de<br />
Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
Dr. Bertram Zitscher (BZ)<br />
Landesgeschäftsführer<br />
Sophienblatt 44 - 46, 24114 Kiel<br />
Tel.: 0431-67 20 75<br />
Fax: 0431-67 20 76<br />
E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de<br />
www.wirtschaftsrat.de<br />
Sprecher <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>/CSU-Bundestagsfraktion<br />
für Verkehrssicherheit und<br />
Straßenverkehr, Berl<strong>in</strong>;<br />
Jan Thordsen, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> ATR Landhandel GmbH & Co. KG,<br />
Ratzeburg<br />
„Europäische Logistikströme an den<br />
Grenzen <strong>der</strong> deutschen Bürokratie“<br />
02.Februar 2012 · Kiel<br />
Dr. Johann David Wadephul MdB,<br />
Mitglied im Ausschuß für Arbeit und<br />
Soziales, für Angelegenheiten <strong>der</strong><br />
Europäischen Geme<strong>in</strong>schaft sowie <strong>der</strong><br />
Parlamentarischen Versammlung des<br />
Europarates<br />
„Auf dem Weg zu den Vere<strong>in</strong>igten<br />
Staaten von Europa – deutsche<br />
Zielsetzungen“<br />
09. Februar 2012 · Neumünster<br />
Jens-Christian Magnussen MdL,<br />
Energiepolitischer Sprecher <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-<br />
Landtagsfraktion Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
„Herausfor<strong>der</strong>ungen und Perspek -<br />
tiven für Schleswig-Holste<strong>in</strong> durch<br />
die Energiewende“<br />
17. Februar 2012 · Nor<strong>der</strong>stedt<br />
Dr. Ole Schrö<strong>der</strong> MdB,<br />
Parlamentarischer Staatssekretär<br />
beim Bundesm<strong>in</strong>ister des Innern<br />
„Herausfor<strong>der</strong>ungen für den<br />
<strong>in</strong>dustriellen Mittelstand und<br />
Abwehr<strong>in</strong>itiativen <strong>der</strong><br />
Bundesregierung“<br />
Redaktion:<br />
Dr. Manfred Hermann (He)<br />
Wolfgang Buhmann (WB)<br />
Dr. Christ<strong>in</strong>a Arndt (CA)<br />
Ehrhard J. He<strong>in</strong>e (EJH)<br />
Simone Niekammer (Ni)<br />
62 Landesverband Hamburg und Schleswig-Holste<strong>in</strong> | Ausgabe Dezember 2011<br />
18. Februar 2012 · Dithmarschen<br />
Juniorenkreise<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> und Hamburg<br />
Boßeltour mit anschließendem<br />
Grünkohlessen<br />
12. März 2012 · Ratzeburg<br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
mit Wahlen des Vorstands <strong>der</strong><br />
Sektion Herzogtum Lauenburg<br />
12. März 2012 · Ratzeburg<br />
Volker Kau<strong>der</strong> MdB,<br />
Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>/CSU-<br />
Bundestagsfraktion, Berl<strong>in</strong><br />
„Zwischenbilanz und e<strong>in</strong>en Ausblick<br />
auf das ausstehende Arbeitsprogramm<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung“<br />
Ende März 2012 · Kiel<br />
Stefan Grützmacher,<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> Stadtwerke<br />
Kiel AG<br />
„Regionale Energieversorgung <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Zukunft“<br />
29.April-01. Mai 2012<br />
von Ton<strong>der</strong>n (DK) nach Hamburg<br />
Zweite nordeuropäische Emobil-Rallye<br />
Bildnachweis:<br />
nicht geson<strong>der</strong>t gekennzeichnete<br />
Bil<strong>der</strong> WR-Archiv<br />
Än<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d möglich<br />
Ersche<strong>in</strong>ungsweise: 4 x pro Jahr<br />
Auflage: 5.000 Exemplare<br />
Satz, Herstellung und Anzeigen:<br />
copy-druck Gesellschaft für Digital- und<br />
Offsetdruck mbH<br />
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