72. Jg. – Nr. 140 Sommer 2008 - carocktikum.de

Schulvereinsmitglieder stellen sich vor
Drei Fragen an: Bernd Werdermann
1. Herr Werdermann, Sie sind als erfolgreicher Unternehmer
in unserer Region bekannt und engagieren sich auch für
das Carolinum. Schildern Sie uns doch bitte Ihren
persönlichen Werdegang und Ihre berufliche Entwicklung.
Geboren wurde ich am 25. Mai 1954 in Neustrelitz als
Ältester von 8 Geschwistern. Mein Vater war als Kraftfahrer
tätig und meine Mutter war Hausfrau. Nach Abschluss
der 10.Klasse erlernte ich den Beruf des Maurers im Baubetrieb
Carl Röwer. Ich arbeitete dann im VEB (K) Bau
Neustrelitz als Maurer und studierte nach der Armeezeit,
von 1975-1978 an der Ingenieurschule für Bauwesen in
Neustrelitz und schloss als Ingenieur für Hochbau ab.
Nach dem Studium begann sofort der Einsatz als Bauleiter
im Kreisbaubetrieb. Die Leitung von anspruchsvollen Bauvorhaben,
wie der Umbau des �eaters, die Erweiterung
und Sanierung des Krankenhauses lagen in meinem Auf gabenbereich.
Es entstand der Wunsch ein eigenes Unternehmen zu gründen und zu leiten. Nach gründ -
licher Vorbereitung und vielen Behördengängen gelang der Schritt in die Selbstständigkeit. Am
1.4.1988 gründete ich einen Baubetrieb mit 2 weiteren Mitarbeitern. Schwerpunkte der Arbeit
waren Baureparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen. Später kam der Gerüstbau hinzu. Es
galt Auftraggeber in der Region zu gewinnen und gute Handwerksarbeit abzuliefern.
Nach der Wende wurden der Gerüstbau und die Sanierung von Baudenkmälern zu den
tragenden Säulen des Unternehmens.
Neben einfachen Bühnen mussten nun auch komplizierte Baugerüste an Brücken und
Kirchen fachgerecht erstellt werden.
Meine Frau Karin, von Beruf Lehrerin, arbeitet seit 1991 im Unternehmen mit. Mein Sohn
Nico, geb. 1976, absolviert ein Jurastudium und mein Sohn Michael, geb. 1981, arbeitet als
Diplombetriebswirt in Köln.
2. Warum erfolgte gerade die Spezialisierung auf solche anspruchsvollen Objekte wie Baudenkmäler
und vor allem Kirchen?
Wenn man heute auf dem ›Baumarkt‹ bestehen will, muss man sich Nischen suchen, das
heißt, sich spezialisieren. In unserem Betrieb verfüge ich über einen guten Stamm an Fachkräften
von Maurern, Zimmerern und Gerüstbauern.
Mit der Lehrlingsausbildung in unserem Betrieb sichere ich den eigenen Facharbeiternachwuchs
ab. Seit 1990 haben wir bisher ca. 60 Lehrlinge ausgebildet.
Für meine Lehrlinge nehme ich mir viel Zeit. Wenn sie sich bei uns bewerben, bestelle ich sie
zu einem Vorstellungsgespräch mit deren Eltern her und erkenne in diesem Gespräch, ob dieser
Jugendliche in unsere Struktur passen könnte. Der Azubi absolviert dann ein praktisches Jahr in
unserem Betrieb, in dem wir uns kennen lernen. Danach beginnt die 3-jährige Lehre, die unsere
Lehrlinge meist mit tollen Ergebnissen abschließen. Wer mit ›sehr gut‹ abschließt, erhält eine
Urlaubsreise. Leider zieht der Bund, die Freundin oder Fernweh viele dieser jungen Leute in die
Welt, aber sie sind gut ausgebildet und finden ihren Weg.
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