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72. Jg. – Nr. 140 Sommer 2008 - carocktikum.de

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Im Januar und Februar <strong>2008</strong> stellten wir die Nutzungskonzeption einer breiten Öffentlichkeit<br />

am »Tag <strong>de</strong>r offenen Tür« im Gymnasium Carolinum sowie im Amtsgericht <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r AG Haftanstalt vor. Wir sind stolz über die Zustimmung <strong>de</strong>r Expertenrun<strong>de</strong> und über die<br />

Weiterleitung unserer Vorschläge ins Justizministerium in Schwerin.<br />

Wie sieht unsere Nutzungskonzeption im Einzelnen aus?<br />

Wir schlagen vor, die gesamte obere Etage <strong>de</strong>r ehemaligen Stasi Untersuchungshaftanstalt zu<br />

nutzen. Bei unserer Arbeit einigten wir uns auf drei grundlegen<strong>de</strong> Funktionen <strong>de</strong>r zukünftigen<br />

Ge<strong>de</strong>nkstätte.<br />

1. Konservierung und Wie<strong>de</strong>rherstellung von vier Originalzellen<br />

2. Schaffung von Räumen für Studienzwecke und Begegnungen.<br />

Es entstehen ein Archiv und eine Bibliothek, ein multimedialer Arbeitsraum, Seminarräume<br />

sowie ein Sanitär - und Küchentrakt.<br />

3. Ausstellungsräume, die die Besucher informieren und zur persönlichen Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

anregen.<br />

Vier Räume wer<strong>de</strong>n etappenweise präsentiert. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um ein DDR-Wohnzimmer,<br />

in <strong>de</strong>m das Gefühl <strong>de</strong>r Überwachung durch <strong>de</strong>n panoptischen Blick mithilfe eine Fernsehers<br />

simuliert wird. Weiterhin sollen Bespitzlung, Haftalltag und persönliche Schicksale anschaulich<br />

dargestellt wer<strong>de</strong>n. Ein abschließen<strong>de</strong>r Raum bietet die Möglichkeit <strong>de</strong>r persönlichen<br />

Reflektion. Die Besucher verlassen die Ausstellung durch einen „Eisernen Vorhang“.<br />

Um die Ergebnisse unserer<br />

umfangreichen Forschungsarbeit<br />

darstellen<br />

und präsentieren zu können,<br />

fertigten wir eine<br />

portable Ausstellung an,<br />

die von allen Interessierten<br />

je<strong>de</strong>rzeit genutzt wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Außer<strong>de</strong>m ist<br />

eine Digitalisierung geplant.<br />

Den Abschluss unserer<br />

Projektarbeit bil<strong>de</strong>te eine<br />

Besichtigung <strong>de</strong>r Ge<strong>de</strong>nkstätte<br />

in Berlin Hohenschönhausen.<br />

Dieser Besuch<br />

machte uns noch<br />

einmal <strong>de</strong>utlich, wie wichtig<br />

es ist, sich auch in Zu- Die Besucher verlassen die Ausstellung durch einen »Eisernen Vorhang«<br />

kunft mit dieser ehemaligen<br />

U-Haftanstalt in Neustrelitz zu beschäftigen. Diese Arbeit hat allen Beteiligten viel Freu<strong>de</strong><br />

bereitet. Die Abiturienten Maxim Menschenin, Danny Oesterreich und Tim Kahl erhielten für<br />

ihre Arbeit ein Zertifikat <strong>de</strong>s Ministers für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Henry Tesch.<br />

Daher wünschen wir uns, dass auch im nächsten Schuljahr interessierte Schüler <strong>de</strong>s Gymnasiums<br />

Carolinum dieses Projekt weiterführen können.<br />

Ulrich Beesk<br />

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