72. Jg. – Nr. 140 Sommer 2008 - carocktikum.de
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Literarisches<br />
Daniel-San<strong>de</strong>rs-Sprachpreis <strong>2008</strong><br />
Frau Dr. Schroe<strong>de</strong>r, Lehrerin für Deutsch und Französisch am Gymnasium Carolinum, ist Mitglied<br />
<strong>de</strong>r Jury und hatte in diesem Jahr die Ehre, die Laudatio für diesen Sprachpreis zu halten. In<br />
Auszügen wird diese hier abgedruckt.<br />
Liebe Bewerber um <strong>de</strong>n Daniel-San<strong>de</strong>rs-Sprachpreis, sehr verehrte Damen und Herren, Herr<br />
Bürgermeister, liebe Eltern,<br />
Normalerweise ist ein To<strong>de</strong>stag Anlass zur Trauer. Wenn wir uns aber heute hier zu Ehren<br />
<strong>de</strong>s 111. To<strong>de</strong>stages von Daniel San<strong>de</strong>rs versammelt haben, ist das im Gegenteil ein Anlass zur<br />
Freu<strong>de</strong>.<br />
Denn es war ja Daniel San<strong>de</strong>rs bekanntlich ein beson<strong>de</strong>res Anliegen, die sprachliche Ausdrucksfähigkeit<br />
junger Leute zu för<strong>de</strong>rn. Könnte er heute hier bei uns sein, wäre er sicherlich,<br />
gera<strong>de</strong> ob <strong>de</strong>r so häufig beklagten Sprachschlamperei <strong>de</strong>r Jugend <strong>de</strong>s 21. Jahrhun<strong>de</strong>rts – und<br />
nicht nur <strong>de</strong>r Jugend – erfreut über alle vorliegen<strong>de</strong>n Einsendungen.<br />
Das �ema, zu <strong>de</strong>m in diesem Jahr gearbeitet wer<strong>de</strong>n sollte, lautete »Begegnung mit <strong>de</strong>m<br />
Frem<strong>de</strong>n«. Der, die o<strong>de</strong>r auch das Frem<strong>de</strong> ist, um mit �eodor Fontane o<strong>de</strong>r Günter Grass zu<br />
sprechen, ein »weites Feld« das unzählige Assoziationen zulässt und ein großes Spektrum von<br />
Schreibanlässen bietet. Dementsprechend vielfältig sind die eingegangenen Arbeiten ausgefallen.<br />
Sie sind alle interessant, informativ und ihrem jeweiligen Anliegen entsprechend nach<strong>de</strong>nklich,<br />
witzig o<strong>de</strong>r auch wütend und vor allem, trotz kleinerer Mängel, die in allen Arbeiten enthalten<br />
sind, sprachlich durchaus überzeugend, was uns als Jury vor eine regelrechte Qual <strong>de</strong>r<br />
Wahl gestellt hat.<br />
Es sind insgesamt neun Texte eingereicht wor<strong>de</strong>n; drei aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r Regionalschule/<br />
Ge samt schule und sechs aus <strong>de</strong>m Bereich Gymnasium Klasse 11-13. In <strong>de</strong>r Kategorie Gymnasium<br />
Klasse 8-10 hat in diesem Jahr kein Schüler teilgenommen.<br />
Insgesamt zeichnet sich hier im Vergleich mit <strong>de</strong>n Vorjahren eine positive Entwicklung ab;<br />
und zwar nicht nur in quantitativer, son<strong>de</strong>rn auch in qualitativer Hinsicht, wie die eingereichten<br />
Arbeiten, die nun kurz vorgestellt wer<strong>de</strong>n sollen, belegen.<br />
(…) Im Bereich <strong>de</strong>r gymnasialen Oberstufe ist uns die Entscheidung nicht leicht gefallen.<br />
Hier hat sich die Jury sogar neben <strong>de</strong>m üblichen ersten (und eigentlich einzigen) Preis für einen<br />
zusätzlichen Son<strong>de</strong>rpreis entschie<strong>de</strong>n. Aber <strong>de</strong>r Reihe nach:<br />
Der 1. Beitrag stammt von Julia Heineking aus <strong>de</strong>r 12. Klasse <strong>de</strong>s Gymnasiums Carolinum.<br />
Sie beschreibt ganz emotional ihren Rückblick auf ihr »unglaublich schönes« Austauschjahr in<br />
Brasilien, wo für sie das Frem<strong>de</strong> zum Vertrauten gewor<strong>de</strong>n ist.<br />
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