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72. Jg. – Nr. 140 Sommer 2008 - carocktikum.de

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Aus <strong>de</strong>r Geschichte<br />

Die Fritz Reuter Gesellschaft<br />

zu Gast am GymnasiumCarolinum<br />

Bereits seit Januar diesen Jahres war <strong>de</strong>r 19. April in meinem Kalen<strong>de</strong>r angekreuzt. Eine Weiterbildung<br />

vor Ort und dann in <strong>de</strong>r eigenen Schule, diesen Heimvorteil wollte ich nutzen.<br />

Die Fritz Reuter Gesellschaft ist neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit auch dafür bekannt,<br />

dass sie interessierten Lehrern Unterstützung gibt, die platt<strong>de</strong>utsche Sprache im Unterricht<br />

o<strong>de</strong>r in Projektgruppen anzuwen<strong>de</strong>n. Schon mehrmals kam ich aus Neubran<strong>de</strong>nburg mit praktikablen<br />

I<strong>de</strong>en zurück, die ich dann im Rahmen <strong>de</strong>s Neigungsunterrichts Platt<strong>de</strong>utsch für die<br />

Klassen 7-10 umsetzen konnte.<br />

Der Anfang ist also gemacht und ich hoffe auf <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn ich schließe<br />

mich <strong>de</strong>n Gedichtzeilen von Ursula Kurz an, die sagt: »Plattdütsch, dat is mihr as Sprak, Plattdütsch<br />

is Tauhns«.<br />

Doch zurück zum 19. April <strong>2008</strong>. Die Aula <strong>de</strong>s Carolinums bot <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Fritz<br />

Reuter Gesellschaft, die aus ganz Deutschland angereist waren, sowie <strong>de</strong>n Freun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r platt<strong>de</strong>utschen<br />

Sprache an diesem Tag »Hüsung«, wie es Olaf Müller, <strong>de</strong>r amtieren<strong>de</strong> Schulleiter,<br />

ausdrückte.<br />

Wat geef dat nu tau seihn un tau hüren?<br />

Der Schirmherr <strong>de</strong>r Veranstaltung, unser Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur,<br />

Henry Tesch, stimmte die Anwesen<strong>de</strong>n bereits in seiner Begrüßungsre<strong>de</strong> auf Platt<strong>de</strong>utsch ein,<br />

in <strong>de</strong>m er aus Fritz Reuters »Urgeschicht von Meckelnborg« zitierte. Auch Ingrid Sievers, erste<br />

Beigeordnete <strong>de</strong>s Landkreises Mecklenburg-Strelitz, ließ es sich nicht nehmen ihre Willkommensgrüße<br />

in Platt zu formulieren. Dann ging es mit verschie<strong>de</strong>nen halbstündigen Beiträgen<br />

weiter. Im Mittelpunkt stand das �ema: »Neustrelitz – Resi<strong>de</strong>nz zur Zeit Fritz Reuters«.<br />

Der Zuhörer erhielt einen Überblick über die Geschichte <strong>de</strong>s Herzogtums Mecklenburg-Strelitz<br />

sowie die Amerika-Auswan<strong>de</strong>rung aus Mecklenburg während <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Neuere<br />

Untersuchungen befassten sich mit <strong>de</strong>r Darstellung jüdischer Figuren in Fritz Reuters Werken.<br />

Über Daniel San<strong>de</strong>rs war zu erfahren, dass er auch nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utsche Mundarttexte sammelte und<br />

über Karl Kraepelin, dass er <strong>de</strong>r beste und gefragteste Reuter-Interpret seiner Zeit war. Höhepunkte<br />

<strong>de</strong>r Tagesveranstaltung waren für mich die Lesung von Werner Völschow aus Fritz Reuters<br />

»Dorchläuchting« und das herzerfrischen<strong>de</strong> Programm »Up Platt« <strong>de</strong>r Grundschüler aus<br />

Altstrelitz.<br />

So informativ und kurzweilig wünscht man sich Fortbildung.<br />

Dieser Tag hat mich auch darin bestärkt einen langen Atem zu haben, wenn es darum geht<br />

noch mehr Jugendliche für die platt<strong>de</strong>utsche Sprache, mit <strong>de</strong>r sich soviel ausdrücken lässt, zu<br />

interessieren. Vielleicht heißt es dann einmal »Platt is cool«.<br />

36<br />

Ingrid Grundtmann

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