Rezension Dr. Gieffers zum Buch "Streitpunkt ... - Drei Linden Film
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noch in der subjektiv freien Akzeptanz. Auf diesen Umstand hat auch Börner<br />
hingewiesen (siehe S. 39).<br />
In der wissenschaftlichen Erkenntnis werden wir gerade durch die gesicherten<br />
Ergebnisse der modernen Biologie und auch in der Astronomie bei der Frage<br />
nach dem Ursprung des Universums an eine unausweichliche und nicht weiter<br />
überschreitbare Grenze geführt.<br />
In der Anerkennung dieser Grenze und in der freien Zustimmung zu einer uns<br />
nicht vertrauten und nicht verfügbaren Seinsmöglichkeit, der Transzendenz,<br />
würde ein möglich vertieftes Begreifen dieses Lebens mit allen seinen Formen<br />
und des Universums liegen.<br />
Nach der einmal vorgefassten Weltsicht werden sich viele weiterhin für eine<br />
ausschließliche Weltimmanenz entscheiden und einen monistischen<br />
Naturalismus nicht verlassen wollen, während ein kleiner Teil den Schritt wagen<br />
wird, aufbauend auf den Erkenntnissen, die innerhalb der Grenzen unserer Welt<br />
gewonnen werden können, eine transzendente Welt zu akzeptieren und den<br />
Weg dahin einzuschlagen.<br />
Natürlich kann durch diese Situation kein Schöpfungsbeweis und auch kein<br />
religiöser Glaube erstritten werden, weil dazu immer die freie Entscheidung jedes<br />
Einzelnen unabdingbare Voraussetzung ist. Was aber sehr wohl erreicht werden<br />
kann, ist eine zunehmend plausible und damit überzeugende Kritik an<br />
materialistisch-atheistischen Erklärungsmodellen <strong>zum</strong> Leben und auch zur<br />
Entstehung der Lebensvielfalt auf dieser Erde.<br />
Wer nun krampfhaft am Evolutionsmodell festhält, meint viel, ja sogar alles zu<br />
verlieren, wenn die Haltlosigkeit dieser Lehre sich als grausame Wahrheit<br />
entpuppt. Für die Wahrheit aber reicht eine kleine Gruppe, ja schon ein Wort, so<br />
dass die kleine Schar der Schöpfungsglaubenden von der großen Masse der<br />
Evolutionsanhänger schon ernst genommen wird, und sich in Zukunft<br />
wahrscheinlich auf einen stärker werdenden Kampf einstellen muss .<br />
Eine Fortsetzung dieser Gedanken würde einen Themenwechsel zu Philosophie<br />
und Theologie bedeuten, was aber im Rahmen dieser <strong>Buch</strong>rezension nicht<br />
angezeigt ist.<br />
Literatur<br />
1<br />
Teilhard de Chardin, Piere, 1965, Briefe an Léontine Zanta, Herder-Bücherei<br />
Bd. 282,<br />
S. 94<br />
74