Rezension Dr. Gieffers zum Buch "Streitpunkt ... - Drei Linden Film
Rezension Dr. Gieffers zum Buch "Streitpunkt ... - Drei Linden Film
Rezension Dr. Gieffers zum Buch "Streitpunkt ... - Drei Linden Film
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Unterschiede sind gegeben. (Die apodiktische Argumentation Kutscheras<br />
erinnert mich an die “Logik” der SED-Sprache und des ´Neuen Deutschland` der<br />
ehemaligen DDR: immer zugunsten des kommunistischen Systems.)<br />
4.<br />
Lönnig: (S.196-197) Er erinnert an die akademische Freiheit, die das<br />
Grundgesetz für die Forschung garantiert und verweist auf die Wichtigkeit<br />
divergierender Auffassungen für den Wissenschaftsfortschritt.<br />
Kutschera: (S.200-201) (Kutschera gibt hier keine Antwort auf 4. sondern auf<br />
andere Inhalte von Lönnigs Darstellung im Zeitschriftenartikel.)<br />
Kutschera weist den Vorwurf zurück, er würde “die Synthetische Theorie als<br />
´endgültig verifiziert`” betrachte. (S.200). Aber einige Zeilen später bestätigt<br />
Kutschera selber diesen Vorwurf Lönnigs:<br />
“Da es keine plausible naturalistische Alternative gibt, liefert diese Theorie die<br />
einzige allgemein akzeptierte, durch Fakten untermauerte Erklärung für den<br />
evolutionären Artenwandel” (S.200).<br />
Wäre Kutschera offen für andere Deutungen der Artenentstehung, würde er die<br />
Schöpfungslehre nicht weltanschaulich und durch Personenverunglimpfung<br />
bekämpfen, sondern sachlich kritisieren; sein <strong>Buch</strong> aber beweist das Gegenteil.<br />
“Die Tatsache, dass berühmte Physiker, wie z.B. Max-Planck, an Planmäßigkeit<br />
im Universum geglaubt haben, ist für Biologen heute irrelevant.”<br />
Diese Einschätzung von Kutschera ist ziemlich anmaßend. Er ist keine Instanz,<br />
für alle Biologen sprechen zu können. Außerdem steht dieser Satz im deutlichen<br />
Widerspruch zu seiner Behauptung auf Seite 177: “ Max Planck hat somit den<br />
Materialismus in den quantitativen Naturwissenschaften (...) entscheidend<br />
mitetabliert und auf die subatomare Ebene ausgedehnt (...).”<br />
Nicht alle Naturwissenschaftler denken wie Kutschera. So kommt Prof. Gerhard<br />
Börner, Direktor des Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching, zu einem<br />
gleichen Ergebnis wie damals Max Planck. Er schreibt in der<br />
populärwissenschaftlichen Zeitschrift ´National Geographic` im Dezember 2003<br />
(S. 112-115) über den Urknall und “wie die Schöpfung nach heutigem Wissen<br />
begann.” Er kommt gemäß den heute vorliegenden Forschungsergebnissen zu<br />
dem Schluss, dass das Universum nicht einen zufälligen, sondern klar<br />
erkennbaren planmäßigen Aufbau zeigt. Alles deutet darauf hin, dass die<br />
Entwicklung des Weltalls auf den Menschen wie “absichtlich” hinsteuerte. Dann<br />
verweist er darauf, dass diese Sicht kein naturwissenschaftliches Ergebnis ist,<br />
denn “Derartige Schlüsse können wir in der Naturwissenschaft nicht ziehen.<br />
Aber man darf sich vom kosmologischen Weltbild zu solchen Gedanken anregen<br />
lassen. Wollen wir die Entstehung des Kosmos, von Raum und Zeit, als<br />
54