Rezension Dr. Gieffers zum Buch "Streitpunkt ... - Drei Linden Film

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01.12.2012 Aufrufe

Kutschera legt in 9 Punkten die Argumentation von Lönnig dar, der die Deutung, also das Wie der Lebewesenentsehung unter dem Verweis auf ID darlegt. Kutschera versucht dann eine Gegenargumentation, die aber Lönnigs Darstellung nicht entkräften kann. Sehr schwach argumentiert Kutschera wieder einmal auf geisteswissenschaftlicher Ebene. In Erwiderung zu Lönnig sagt er zu Punkt 5.: "Die Behauptung, dass der ´Neodarwinismus` (der Autor meint die synthetische Theorie) eine Ideologie bzw. ein Glaubensbekenntnis sei, impliziert die Schlussfolgerung, dass die Evolutionsforscher eine weltweite ´pseudoreligiöse` Sekte bilden" (S.184). Nein, ein Zusammenhang zwischen Ideologie und Sekte wird mitnichten impliziert! Ein Blick ins Lexikon zum Stichwort Ideologie hätte diesen Fehler vermieden. Im Großen Brockhaus (Wiesbaden 1979) ist unter Ideologie u.a. zu lesen: " ...in neuerer Zeit als Gesamtheit der von einer Bewegung, einer Gesellschaftsgruppe oder Kultur hervorgebrachten Denksysteme, Wertungen und geistigen Grundeinstellungen verstanden, häufig mit kritischem Akzent als begrenztes, starres, einseitiges, im Gegensatz zur Wahrheit gestelltes, durch unterschiedliche Interessen oder äußere Beeinflussungen getrübtes theoretisches Wirklichkeitsbild." Ideologie und Sekte sind also keine Synonyme, wie Kutschera Glauben machen will. Zum Schluss versteigt sich Kutschera in Behauptungen, deren mögliche juristische Relevanz eine entsprechende Überprüfung nahe legen könnte: "Zusammenfassend zeigt diese Analyse, dass unter dem Markenzeichen ´Max Planck` die Grundsätze der wissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweise (Naturalismus) missachtet und durch Ignorieren und Verdrehen von Fakten die Öffentlichkeit getäuscht wurde. Das MPIZ Köln fungierte somit über Jahre hinweg als Verbreitungsorgan des Intelligent Design (ID)-Kreationismus." Diese Zeilen sind in den folgenden Punkten vollkommen unwahr, er verdreht und ignoriert selber die Fakten, was er aber Lönnig und dem MPIZ Köln vorwirft: - Lönnig hat unter keinem Markenzeichen veröffentlicht, sondern seine eigene und wohlbegründete Meinung erlaubt dargelegt. - Der Naturalismus ist kein Wissenschaftskanon und hat überhaupt keinen rechtlich oder moralisch verpflichtenden Charakter. - Das beanstandete Ignorieren und Verdrehen von Fakten bedarf der nachweislichen Darstellung durch Kutschera, welche fehlt! (Die Arbeiten von Lönnig lassen diesen Vorwurf nicht erkennen. Auch das MPIZ Köln trifft dieser Vorwurf in keiner Weise.) 50

- Die Täuschung der Öffentlichkeit ist ein gravierender Vorwurf und müsste bewiesen werden, ansonsten wäre das eine Verleumdung. - Sein Vorwürfe dem MIPIZ Köln gegenüber sind ebenso anmaßend wie lächerlich. Eine Anfrage und die Reaktion (S.185-188) Kutschera mischt sich weiter in die Angelegenheiten des MPIZ ein und schreibt sogar bestimmte Reaktionsweisen gegen Herrn Lönnig vor. Spätestens hier fragt man sich ernsthaft, die Lektüre fortzusetzen, denn die Hoffnung auf sachliche Argumente schwindet. Sehr großen Respekt verdient die Antwort von Prof. Saedler vom MPIZ, der sich, selbst Evolutionsvertreter, ganz eindeutig zu Toleranz, Respekt und Meinungsfreiheit im Wissenschaftsbetrieb bekennt. Seine Antwort hat Kutschera nur noch heftiger animiert, weiterhin gegen Saedler und Lönnig vorzugehen. Er schreckt dann auch vor weiteren Unwahrheiten nicht zurück, und behauptet, dass erst nach seiner Attacke gegen das MPIZ Herr Lönnig zum ´Group-Leader` befördert worden sei, was aber nicht den Tatsachen entspricht, denn Lönnig war schon lange Jahre vorher Gruppenleiter. Ein Nachruf und die unerwarteten Folgen (S.188-195) Auf diesen Seiten befasst sich Kutschera sehr breit mit dem Evolutionisten Stephen Jay Gould, der 2002 verstarb. Der Inhalt dieser Zeilen bedeutet keine Vertiefung oder Qualifizierung der Evolutionslehre und wirkt somit ziemlich aufgesetzt. Zum Textende bezeichnet er Lönnig als prominenten Kreationisten, was natürlich hämisch und herabsetzend gemeint ist. Die Diskriminierung von Andersdenkenden hat eine zunehmend abstoßende Wirkung. Evolutionsdebatte: Creation contra Evolution (S.195-201) Kutschera bezieht sich hier auf eine Diskussion in der Zeitschrift ´Biologen heute` (Heft 6, Dezember 2002) und zitiert zunächst vier Antworten von Lönnig, der in klarer, nachvollziehbarer und maßvoller Weise die Argumente und Vorwürfe von Kutschera zurückweist. Zunächst legt Kutschera die Darlegung von Lönnig dar, dann seine eigene. Danach folgt eine Beurteilung. 1. 51

- Die Täuschung der Öffentlichkeit ist ein gravierender Vorwurf und müsste<br />

bewiesen werden, ansonsten wäre das eine Verleumdung.<br />

- Sein Vorwürfe dem MIPIZ Köln gegenüber sind ebenso anmaßend wie<br />

lächerlich.<br />

Eine Anfrage und die Reaktion (S.185-188)<br />

Kutschera mischt sich weiter in die Angelegenheiten des MPIZ ein und schreibt<br />

sogar bestimmte Reaktionsweisen gegen Herrn Lönnig vor. Spätestens hier fragt<br />

man sich ernsthaft, die Lektüre fortzusetzen, denn die Hoffnung auf sachliche<br />

Argumente schwindet.<br />

Sehr großen Respekt verdient die Antwort von Prof. Saedler vom MPIZ, der sich,<br />

selbst Evolutionsvertreter, ganz eindeutig zu Toleranz, Respekt und<br />

Meinungsfreiheit im Wissenschaftsbetrieb bekennt.<br />

Seine Antwort hat Kutschera nur noch heftiger animiert, weiterhin gegen Saedler<br />

und Lönnig vorzugehen. Er schreckt dann auch vor weiteren Unwahrheiten nicht<br />

zurück, und behauptet, dass erst nach seiner Attacke gegen das MPIZ Herr<br />

Lönnig <strong>zum</strong> ´Group-Leader` befördert worden sei, was aber nicht den Tatsachen<br />

entspricht, denn Lönnig war schon lange Jahre vorher Gruppenleiter.<br />

Ein Nachruf und die unerwarteten Folgen (S.188-195)<br />

Auf diesen Seiten befasst sich Kutschera sehr breit mit dem Evolutionisten<br />

Stephen Jay Gould, der 2002 verstarb. Der Inhalt dieser Zeilen bedeutet keine<br />

Vertiefung oder Qualifizierung der Evolutionslehre und wirkt somit ziemlich<br />

aufgesetzt. Zum Textende bezeichnet er Lönnig als prominenten Kreationisten,<br />

was natürlich hämisch und herabsetzend gemeint ist. Die Diskriminierung von<br />

Andersdenkenden hat eine zunehmend abstoßende Wirkung.<br />

Evolutionsdebatte: Creation contra Evolution (S.195-201)<br />

Kutschera bezieht sich hier auf eine Diskussion in der Zeitschrift ´Biologen heute`<br />

(Heft 6, Dezember 2002) und zitiert zunächst vier Antworten von Lönnig, der in<br />

klarer, nachvollziehbarer und maßvoller Weise die Argumente und Vorwürfe von<br />

Kutschera zurückweist. Zunächst legt Kutschera die Darlegung von Lönnig dar,<br />

dann seine eigene.<br />

Danach folgt eine Beurteilung.<br />

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