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Rezension Dr. Gieffers zum Buch "Streitpunkt ... - Drei Linden Film

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1. Evolution: Tatsache und wissenschaftliche Theorie<br />

Darwin, Wallace und Haeckel als Urväter (S.14-22)<br />

„…1858 wurde dem christlichen Schöpfungsglauben eine naturalistische, d.h. auf<br />

natürlichen Ursachen und Fakten aufbauende Theorie zur Artenentstehung<br />

entgegengesetzt,…“(S.14)<br />

Man wird sehen, ob diese Versprechungen auch eingelöst werden.<br />

„In seinem Hauptwerk legte Darwin (1859) eine Fülle an Material zur<br />

Untermauerung der Abstammungslehre vor und griff… die Schöpfungstheorie…<br />

an: die Vorstellung … der Erschaffung der Arten… sei ein Irrtum“ (S. 15).<br />

Man darf gespannt auf die Fakten sein, die dies naturwissenschaftlich belegen.<br />

In heutige Terminologie übertragen, sprechen wir von Kreationismus (wörtlich<br />

verstandener biblischer Schöpfungsglaube)… (S. 15).<br />

Ursprünglich existiert der Schöpfungsglaube, der per se eben nicht mit<br />

Kreationismus gleichzusetzen ist. Auch wenn Kutschera behauptet, wir würden<br />

den immer noch existierenden Schöpfungsglauben heute als Kreationismus<br />

bezeichnen, so irrt er. Diese Verallgemeinerung ist falsch. Kreationismus<br />

unterscheidet sich wesentlich vom Schöpfungsglauben der meisten christlichen<br />

Bekenntnisse. Schöpfungsglaube gehört zu den wesentlichen Inhalten eines<br />

religiösen Bekenntnisses. Wird diesem Inhalt ein bewusst falscher Sinn<br />

oktroyiert, kommt das einer Diffamierung gleich, was von Kutschera auch gewollt<br />

ist, wie der Tenor des <strong>Buch</strong>es belegt.<br />

Vor Behauptungen ist eine gute Recherche immer angezeigt. Das über<br />

Jahrhunderte vorherrschende eher wörtliche Verständnis des<br />

Schöpfungsberichts war eine Deutung, die heute anderen Deutungen gewichen<br />

ist. Lehre beider Kirchen und anderer christlichen Gemeinschaften war aber nicht<br />

das Wie des Schöpfungsgeschehenes, sondern die Tatsache, dass , wie auch<br />

immer, Gott der Schöpfer ist. Erst in den letzten Jahren behaupteten sog.<br />

Kreationisten, auch das Wie dieses Geschehens aus den biblischen Berichten<br />

kennen zu wollen und dies als Glaubensgut verfechten zu müssen. Diese<br />

Glaubenshaltung gilt es zu respektieren, sie ist aber nicht allgemein mit einem<br />

Schöpfungsglauben identisch.<br />

Die Kirchen und andere christlichen Gemeinschaften haben in ihrer<br />

Glaubenslehre diesen Standpunkt nie vertreten. Qui bene distingit, qui bene<br />

judicat, sagten schon die Römer (Wer gut unterscheidet, urteilt auch gut.) Wenn<br />

Kutschera diese Unterschiede nicht beachtet, ist sein Urteil wertlos, aber<br />

dennoch diffamierend.<br />

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