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Rezension Dr. Gieffers zum Buch "Streitpunkt ... - Drei Linden Film

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Denken vollzieht sich in Begriffen. Wer die Begriffe vorschreibt, will auch das<br />

Denken bevormunden.<br />

Wenn Junker und Scherer die biogenetische Grundregel ablehnen, ist das<br />

berechtigt. Das Paradebeispiel, dass der Mensch Kiemenspalten als Embryo<br />

habe, erwies sich als nicht zutreffend. Die sog. „Kiemenspalten“ erwiesen sich<br />

nicht als Kiemenanlagen.<br />

Der Mensch und jedes Lebewesen ist ab befruchteter Eizelle die je eigene Art<br />

und nichts weiter. Ein Durchlaufen der Phylogenese in der Embryonalphase<br />

findet nicht statt.<br />

Die Ablehnung der Endocytobiose durch die Autoren ist korrekt. Sehr wichtige<br />

Gegenargumente, die in der Fachliteratur zu finden sind, sprechen gegen dieses<br />

Konzept, so dass es nicht bewiesen ist.<br />

Die meisten Erdaltersangaben sind mit Vorsicht zu genießen. Darauf machen die<br />

beiden Autoren zu recht aufmerksam. Was Zeit ist, ist physikalisch gesehen,<br />

relativ. So liest man im Großen Brockhaus (Wiesbaden 1981): „Da kein<br />

Bezugssystem in der Natur ausgezeichnet zu sein scheint, ist es physikalisch<br />

nicht mehr sinnvoll, von ´der Zeit´ zu sprechen.“<br />

Die Altersbestimmung nach Leitfossilien ist als Methode nicht immer eindeutig<br />

und daher nicht unumstritten.<br />

Die radiometrische Messung hat ebenfalls ihre Tücken. Sie misst den heutigen<br />

Anteil von radioaktiven Elementen und den Tochterelementen, die bekannter<br />

weise nach den spezifischen Halbwertzeiten entstehen. Der Unsicherheitsfaktor<br />

liegt darin, dass die Ausgangsmenge des radioaktiven Elements nicht bekannt ist<br />

und ebenfalls unklar ist, wie hoch die ursprüngliche Menge vom Tochterelement<br />

war. Diese Mengen werden lediglich geschätzt. Weiterhin ist nicht bekannt,<br />

welche Störungen und Verluste während der Zeiträume eingetreten sind.<br />

Dazu kommen vergleichende Forschungen von B. Setterfield 1980, die erkennen<br />

ließen, dass die Lichtgeschwindigkeit keine Konstante sein soll, was<br />

Auswirkungen auf den zeitlichen Verlauf anderer Phänomene hätte.<br />

Wie diese Unsicherheiten zur Zeit und der Messung der Zeitdauer zeigen, ist die<br />

Zeitdiskussion noch nicht abgeschlossen. Ein sehr kritischer Umgang mit dieser<br />

Dimension scheint angezeigt.<br />

Die Einwände belegen, dass eine zutreffende Altersbestimmung alles andere als<br />

sicher ist. Das aber wird in den einschlägigen Evolutionswerken fast immer<br />

ignoriert. Die Altersangaben gehören also nicht <strong>zum</strong> gesicherten Wissensstand,<br />

sondern sind sehr fragwürdige Schätzwerte, die dadurch wenig Aussagekraft<br />

haben.<br />

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