Rezension Dr. Gieffers zum Buch "Streitpunkt ... - Drei Linden Film

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01.12.2012 Aufrufe

der modernen Biologie feststellbar sind (z.B. der Geist als materieloses Wesen; Evolution als von Gott geleitete Kausalkette)“ (S.104-105). Und die Deutsche Bischofskonferenz habe eingeschätzt: „Die Evolutionstheorie steht zum biblisch geoffenbarten Schöpfungsglauben nicht im Widerspruch“(S.105). Wichtig ist hierbei, dass der Papst unter Einschränkungen einer Evolution zustimmt. Damit meint der Papst aber nicht die Evolution, die Kutschera befürwortet. Wenn auch alle Evolutionisten geradezu begierig diese Papstworte für sich interpretieren, so ist auch dies kein Beweis für die Richtigkeit einer atheistischen oder einer gläubigen Evolutionslehre. Bekanntlich hat der Papst keine Unfehlbarkeit über die Richtigkeit historischer oder naturwissenschaftlicher Forschungen, hier kann er sich irren, wie jeder Mensch. Kutschera aber irrt, wenn er meint, dass die Papstmeinung zur Evolution nun eine kath. Wahrheit wäre. Im übrigen helfen Bekenntnisse und Meinungen auch dann nicht, wenn sie vom Papst oder der Bischofskonferenz kommen, sondern nur wissenschaftliche Beweise, die aber weiterhin fehlen. Die Mechanismen der Evolution, wie der Papst sich ausdrückte, sind Forschungsgegenstand der Naturwissenschaften, die aber dazu nichts Definitives aussagen kann. Übrigens, was der Papst zu diesem Thema öffentlich gesagt hat und in weniger differenzierter Weise die Deutsche Bischofskonferenz, ist kein Credo. Kein Christ muss das annehmen. Es trägt aber leider unqualifiziert und sehr wirkungsvoll in der Öffentlichkeit dazu bei, dass Evolutionsbefürworter sich bestätigt fühlen. Religiöse Sondergemeinschaften (S.106-108) Kutschera stellt die Glaubensbekenntnisse verschiedener christlichen Gruppierungen vor. Wie andere breite Darstellungen religiöser Inhalte ist auch die Vorstellung der Bekenntnisse verschiedener christlicher Gruppierungen in einem Buch, das Naturwissenschaft zum Inhalt haben will, schon sehr befremdlich. Als Leser über Fragen zur Evolution interessieren nicht die unterschiedlichen Entstehungsgeschichten und Glaubensbekenntnisse dieser Gruppen. Da der Autor seine Glaubensfeindlichkeit gerade dem Christlichen gegenüber mehrfach dargestellt hat, kann man sich bei solchen Ausschweifungen des Eindrucks nicht erwehren, dass der Leser nicht informiert, sondern diese Gruppierungen lächerlich gemacht und gebrandmarkt werden sollen wie vorher schon die angesprochenen Kirchen. Aber was hat das mit Evolution zu tun? Es wäre ausreichend gewesen, die Abweichungen eines Schöpfungsglaubens zur Evolution darzustellen. Alles andere ist der Sache nicht dienlich. 28

William Paley: Design und der Designer (S. 109-111) Mit dem folgenden Beispiel will Kutschera das Schlussfolgernde Denken über Plan und Verursachung komplexer Gebilde ad absurdum führen. Paley war als Bibelkenner gewiss von den Ausführungen des Apostel Paulus im Römerbrief (1,19-21) inspiriert. Paulus erklärt dort unumwunden, dass man aus den Werken dieser Welt Gott als Schöpfer mit Sicherheit erkennen kann. Paley wendet diese Schlussfolgernde Denkweise auch für die Urheberschaft des Menschen für die Uhr an, ein sehr plausibles Beispiel und ein logisches Denkmuster, nach dem sich auch die Evolutionisten richten. So wird jeder Evolutionist, wenn er einen Faustkeil findet, an diesem einfachsten Hilfsmittel erkennen, dass ein Mensch der Schöpfer dieses Werkzeugs war. Er kommt nicht zu dem Schluss, dass hier ein geologischer Zufall, vielleicht ein Steinschlag, den Faustkeil gebildet habe. Die Logik dieser Beweisführung ist unanfechtbar. Es ist auch nicht bekannt noch denkbar, dass es Vorstufen zum Faustkeil gegeben hätte. Mit der Postulierung solcher Vorstufen will Kutschera den logischen Schluss auf die Existenz eines intelligenten Designers kippen, indem er sagt: “Ein moderner PKW ist vom intelligenten menschlichen Auto-Designer nicht von A-Z neu erdacht worden, sondern als Weiterentwicklung einer Vorläuferform entstanden.“ (S.111). Selbst wenn es Vorstufen gäbe, müssten diese in ihrem Wesen erkannt werden, was wiederum eine intellektuelle, planmäßige und nicht zufällige Leistung wäre. Es ist kein Fall bekannt, dass sich uns Menschen ein Werkzeug oder eine Technik durch Zufall auferlegt. Auch ein Auto entsteht nicht einfach, sondern wird konstruiert. Bis in eine tendenziöse Sprache hinein versucht Kutschera, einem schöpferischen Prozess durch den Menschen einen Entwicklungsablauf aufzuzwingen, der an sich ablaufen würde, nur um der klaren Faktenlage und der unabweisbaren Logik zu entgehen, dass jedes Detail beim Auto vom Menschen erdacht wurde. So sind alle technischen Produkte keine Zufallsprodukte, sondern haben ihre intelligenten menschlichen Schöpfer zum Urheber. Die Weiterentwicklung aus einer Vorläuferform entsteht ja ebenfalls durch den denkenden Menschen und nicht durch das bloße Wort „Weiterentwicklung“. Die Beugung logischer Beziehungen ist eben nicht möglich. Eine Evolution lässt sich aber nur retten, wenn solche logischen Beziehungen außer Kraft gesetzt werdend. Genau das versucht Kutschera. Er macht die Regeln und scheitert natürlich daran. 29

der modernen Biologie feststellbar sind (z.B. der Geist als materieloses Wesen;<br />

Evolution als von Gott geleitete Kausalkette)“ (S.104-105).<br />

Und die Deutsche Bischofskonferenz habe eingeschätzt: „Die Evolutionstheorie<br />

steht <strong>zum</strong> biblisch geoffenbarten Schöpfungsglauben nicht im<br />

Widerspruch“(S.105).<br />

Wichtig ist hierbei, dass der Papst unter Einschränkungen einer Evolution<br />

zustimmt. Damit meint der Papst aber nicht die Evolution, die Kutschera<br />

befürwortet. Wenn auch alle Evolutionisten geradezu begierig diese Papstworte<br />

für sich interpretieren, so ist auch dies kein Beweis für die Richtigkeit einer<br />

atheistischen oder einer gläubigen Evolutionslehre. Bekanntlich hat der Papst<br />

keine Unfehlbarkeit über die Richtigkeit historischer oder naturwissenschaftlicher<br />

Forschungen, hier kann er sich irren, wie jeder Mensch. Kutschera aber irrt,<br />

wenn er meint, dass die Papstmeinung zur Evolution nun eine kath. Wahrheit<br />

wäre. Im übrigen helfen Bekenntnisse und Meinungen auch dann nicht, wenn sie<br />

vom Papst oder der Bischofskonferenz kommen, sondern nur wissenschaftliche<br />

Beweise, die aber weiterhin fehlen. Die Mechanismen der Evolution, wie der<br />

Papst sich ausdrückte, sind Forschungsgegenstand der Naturwissenschaften,<br />

die aber dazu nichts Definitives aussagen kann. Übrigens, was der Papst zu<br />

diesem Thema öffentlich gesagt hat und in weniger differenzierter Weise die<br />

Deutsche Bischofskonferenz, ist kein Credo. Kein Christ muss das annehmen.<br />

Es trägt aber leider unqualifiziert und sehr wirkungsvoll in der Öffentlichkeit dazu<br />

bei, dass Evolutionsbefürworter sich bestätigt fühlen.<br />

Religiöse Sondergemeinschaften (S.106-108)<br />

Kutschera stellt die Glaubensbekenntnisse verschiedener christlichen<br />

Gruppierungen vor.<br />

Wie andere breite Darstellungen religiöser Inhalte ist auch die Vorstellung der<br />

Bekenntnisse verschiedener christlicher Gruppierungen in einem <strong>Buch</strong>, das<br />

Naturwissenschaft <strong>zum</strong> Inhalt haben will, schon sehr befremdlich. Als Leser über<br />

Fragen zur Evolution interessieren nicht die unterschiedlichen<br />

Entstehungsgeschichten und Glaubensbekenntnisse dieser Gruppen. Da der<br />

Autor seine Glaubensfeindlichkeit gerade dem Christlichen gegenüber mehrfach<br />

dargestellt hat, kann man sich bei solchen Ausschweifungen des Eindrucks nicht<br />

erwehren, dass der Leser nicht informiert, sondern diese Gruppierungen<br />

lächerlich gemacht und gebrandmarkt werden sollen wie vorher schon die<br />

angesprochenen Kirchen. Aber was hat das mit Evolution zu tun? Es wäre<br />

ausreichend gewesen, die Abweichungen eines Schöpfungsglaubens zur<br />

Evolution darzustellen. Alles andere ist der Sache nicht dienlich.<br />

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