Rezension Dr. Gieffers zum Buch "Streitpunkt ... - Drei Linden Film
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Wer behauptet, dass seine Vorfahren Affen waren und den Beweis dafür<br />
schuldig bleibt, sollte nicht ärgerlich werden, wenn andere das als Unsinn<br />
bezeichnen und vollkommen anders denken.<br />
Ursprung der Religionen (S.93-97)<br />
Über den sehr vielschichtigen Ursprung der Religionen existieren<br />
wissenschaftlich keine gesicherten Daten. Der kurze Abriss Kutscheras über<br />
dieses Gebiet ist wenig überzeugend und man fragt sich, warum man über<br />
Religionen überhaupt unterrichtet wird, wenn es doch um Fragen zur Evolution<br />
geht, die eine Schöpfung ausschließt.<br />
Wirkliches Religionsverständnis hat nur ein religiöser Mensch selber, der sich<br />
persönlich eingebunden in ein Glaubensbekenntnis weiß, ohne das es kein<br />
religiöses Verständnis gibt. So ist das Urteil eines Atheisten von vornherein <strong>zum</strong><br />
Scheitern verurteilt. Mag er noch so viele Forschungen, Wahrscheinlichkeiten<br />
und Autoritätsbeweise heranziehen, er wird nie wirklich verstehen, was eine<br />
Religion ist.<br />
Judentum und Christentum sind Offenbarungsreligionen. Ihr Ursprung liegt in<br />
dem, was Gott gesagt hat und immer noch sagt. Aus diesem Glaubenswissen<br />
heraus existieren diese beiden Bekenntnisse. Man kann das selber glauben oder<br />
ablehnen; wissenschaftliche Gegenbeweise sind nicht möglich. Aber ein Wissen<br />
um die Richtigkeit des Glaubens gibt es schon. Es ist das Wissen aus Glauben,<br />
was höher steht, als alle menschliche Wissenschaft. Aber niemand ist<br />
verpflichtet, das zu akzeptieren. Allerdings hat der Religions- und Gottesleugner<br />
ein nicht zu übersehendes Problem: er behauptet zu wissen, dass Gott nicht<br />
existiert. Dieses Wissen aber hat er nicht, so dass er den Beweis schuldig und<br />
die Gottesfrage im wissenschaftlichen Sinne unbeantwortet bleibt. Aber all das<br />
ist ein Thema anderer Art und ist in diesem <strong>Buch</strong> vollkommen deplaziert.<br />
„Schon immer gab es jedoch einzelne Menschen, die ohne Nachteile für Leib<br />
und Seele – ein geringes oder gar kein Verlangen nach mystisch-religiösen<br />
Dogmen verspürt haben.“ „Daraus folgt, dass manche modernen Menschen<br />
offensichtlich ihr Bedürfnis nach Welterklärung rational-logisch zufrieden stellen:<br />
Für sie reichen Naturgesetze und wissenschaftliche Fakten aus, um im Leben<br />
zurecht zu kommen. Dieser Personenkreis der sachlich-nüchternen Denker ist<br />
jedoch, gemessen an der Erdbevölkerung, sehr klein“(S.94).<br />
Woher der Autor das alles weiß? Was hat sein atheistisches Bekenntnis mit der<br />
Richtigkeit von Evolution zu tun? Soll der Text auch aussagen, dass Kutschera<br />
<strong>zum</strong> kleinen Personenkreis der „sachlich-nüchternen Denker“ gehört? Wie schön<br />
für ihn. Ein Kölner würde sagen: das wüsste ich aber.<br />
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