Rezension Dr. Gieffers zum Buch "Streitpunkt ... - Drei Linden Film
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der Evolutionslehre. Dem aufmerksamen Leser wird dieser missglückte Vergleich<br />
und seine unzutreffende Schlussfolgerung gewiss nicht entgehen.<br />
Erinnert sei daran, dass Evolution eine Geschichtswissenschaft ist und keine<br />
Naturwissenschaft. So wäre wissenschaftstheoretisch ein Beispiel aus dem<br />
Bereich der Historie wohl eher <strong>zum</strong> Vergleich geeignet.<br />
Biologie im Lichte der Evolution (S.47-51)<br />
Kutschera erläutert hier die Meinung von Dobzhansky: “Nothing in Biology makes<br />
sense except in the light of Evolution”(S.48) und versucht dann folgerichtig, die<br />
zwingende Rationalität von Evolution darzulegen:<br />
Punkt 3: „Gibt es eine Erklärung für diese enorme Biodiversität? Die einzige<br />
rationale Erklärung besteht darin, die Vielfalt der Lebensformen als Resultat<br />
eines Jahrmillionen langen Evolutionsprozesses anzusehen“(S.48).<br />
Die Tatsache der existierenden Lebensvielfalt ist das eine, das andere ist die<br />
Erklärung des Zustandekommens dieser Vielfalt. Der <strong>Buch</strong>autor versucht, in der<br />
Form eines logischen Schlusses die Evolution als Ursache hinzustellen. Zwei<br />
Fehler sind hier miteinander verflochten.<br />
Zum einen befasst sich Evolution nicht mit den Lebewesen selber, das besorgen<br />
Botanik, Zoologie und andere Disziplinen. Evolution dagegen will einen<br />
Entstehungsprozess erklären. Zu diesem Wie muss Evolution etwas sagen, der<br />
bloße Verweis auf die Tatsächlichkeit einer Biodiversität ist keine Erklärung.<br />
Zum anderen wird hier ein Basisfehler auf der erkenntnistheoretischen Ebene<br />
deutlich. Wenn allein die Tatsächlichkeit der Biodiversität die ausreichende<br />
Begründung dafür wäre, dass nur eine rationalistische Erklärung in Frage kommt,<br />
müsste auf rein naturalistischer Grundlage der Werdeprozess allen Lebens<br />
erklärt werden können. Das wäre nur auf der naturwissenschaftlichen Ebene<br />
möglich. Als Ursache für diesen Prozess würde man zunächst nach<br />
Naturgesetzen fragen, die den Beginn des Lebens sowie seine Entwicklung<br />
beschreiben könnten. Als weitere Ursache käme ein zufälliges Geschehen in<br />
Frage. Die Gewissheit, dass dieses sich auf die eine oder andere Weise<br />
schließlich ereignet haben muss , ist die Vorstellung, dass der Ablauf natürlicher<br />
Prozesse als notwendig betrachtet wird. Diese - hauptsächlich marxistischmaterialistische<br />
-Behauptung der Notwendigkeit von Materie und materiellen<br />
Prozessen ist eine ideologische Behauptung, die aber in Wirklichkeit nicht<br />
existiert. Alle materiellen Systeme sind in ihrem Dasein und Sosein kontingent,<br />
auch das Leben und die Lebewesen. D.h., sie existieren nicht aus sich selber,<br />
sie müssen nicht so sein, sie könnten auch anders sein und man weiß auch<br />
nicht, warum sie überhaupt sind. Logische und mathematische Zusammenhänge<br />
sind dagegen stringent, sie sind unabänderlich.<br />
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