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"Burgholzhof", Stuttgart - Solar - so heizt man heute

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- 76 -Für das weitgehend störungsfreie 1. Messjahr können folgende Aussagen getroffen werden:Die Wirkungsgrade der Kollektorkreise (bei optimaler Einstrahlung um die Mittagszeit bei stationäremAnlagenbetrieb) liegen relativ ca. 22 – 25 % unter der maßgeblichen theoretischen Kollektorkennlinie.Gemäß den Ergebnissen aus der durchgeführten TRNSYS-Simulation <strong>so</strong>llte der Abstandzur Kollektorkennlinie aufgrund von Verlusten der Kollektorfeldverrohrung und der Steigleitungenlediglich ca. 11 % betragen. Hauptursache ist eine nicht den Prüfberichten entsprechende(d.h. zu geringe) Leistung der Kollektoren infolge von Ablagerungen von Ausgasungsproduktenaus der Verbindung zwischen Ab<strong>so</strong>rber und Frontscheibe des Kollektors. (Der Hersteller hat inzwischendas Material dieser Verbindung geändert.) Da die Kollektoren und die Kollektorfeldverrohrungaufgrund der Dachintegration der Kollektoren nur schlecht oder überhaupt nicht zugänglichsind, konnten hierzu von der ZfS keine weiteren Untersuchungen durchgeführt werden. Zwischenzeitlichwurde aber in 2005 ein baugleicher Kollektor aus einer anderen <strong>Solar</strong>thermie2000-Anlage, bei der ähnlich große Differenzen zwischen theoretischen und tatsächlich gemessenenWirkungsgraden ermittelt wurden, auf einem Prüfstand des Instituts für <strong>Solar</strong>energieforschung(ISFH) in Hameln untersucht. Dabei ergaben sich Kollektorkennwerte, die erheblich von denHerstellerangaben abwichen und in einer Kollektorkennlinie mit deutlich niedrigerem Wirkungsgradverlaufmündeten. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse liegt es nahe, dass auch bei derErtragsgarantie für die <strong>Solar</strong>anlage im Burgholzhof von zu guten Kollektorwirkungsgraden ausgegangenwurde, wodurch der geforderte Mindestenergieeintrag von 90 % der garantiertenEnergiemenge deutlich verfehlt wurde.Der Wärmetauscher in Haus 37 hat nicht die Planwerte erreicht. Hier ist eine Kontrolle der Verschaltungund/oder eine Spülung bzw. ein Austausch anzuraten.Die <strong>so</strong>lare Ertragsgarantie ist aus diesen Gründen nicht erfüllt worden. Statt der erforderlichen90 % wurden lediglich knapp 80 % erreicht. Auf Vorschlag der ZfS akzeptierte der Hersteller derAnlage eine Pönale in Höhe von 14 % der Kosten für die 3 Kollektorkreise. Der verbindliche Wertfür den garantierten <strong>so</strong>laren Ertrag wurde daraufhin von der ZfS auf die nachgewiesene schlechtereKollektorleistung umgerechnet. Mit dem <strong>so</strong> reduzierten Garantieertrag erfolgte eine neue Berechnung,nach der 92 % der angestrebten Energie erreicht wurden. Die <strong>so</strong>lare Ertragsgarantiegilt <strong>so</strong>mit als erfüllt.Die gemessene Netzrücklauftemperatur lag im Jahresmittel mit 49,9 °C etwa 11 K höher als geplant.Lässt sich die Rücklauftemperatur des Netzes senken, ist auch mit einem höheren ab<strong>so</strong>lutenEnergieertrag aus den <strong>Solar</strong>anlagen (unabhängig von möglichen Optimierungen an den Kollektorfeldern)zu rechnen. Auf die Erfüllung der Ertragsgarantie hat eine Absenkung der Rücklauftemperaturaber keinen Einfluss, weil von der Planung abweichende Betriebsbedingungen für dasSystem in die Nachberechnung der Garantie (unter jeden Betriebsbedingungen) einfließt.Um die großen Schwankungen in der Netzvorlauftemperatur, die durch eine zu große Kesselleistungim Schwachlastbetrieb verursacht werden, abzumildern, <strong>so</strong>llten nach Erreichen der ErtragsgarantieÜberlegungen angestellt werden, inwieweit ein Teil des Pufferspeichers als Kesselpuffergenutzt werden kann.

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