Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig
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82 were at least two other equally prominent characters, one on each side of the argument: anatomist Sir Richard Owen and Hooker himself. Thirdly, the private correspondence of several attendees shows that Huxley’s remarks were probably barely audible in the midst of the noise generated by the crowd. Fourth, apparently Hooker, not Huxley, delivered the most significant scientific blows to the anti-Darwinians." Wie oben schon angedeutet, stufen mehrere Historiker die von Axel Meyer als Tatsache berichtete Geschichte als Mythos ein (J. R. Lucas, ‘Wilberforce and Huxley: A Legendary Encounter’, The Historical Journal 22: 313–330, 1979 (siehe http://users.ox.ac.uk/~jrlucas/legend.html). J. R. Lucas, ‘Wilberforce no ape’, Nature, 287: 480, 9 October 1980; siehe weiter: Edward Caudill, 1997: Darwinian Myths; University of Tennessee Press; vgl. dazu auch die Rezension von Massimo Pigliucci: "Another myth of Darwinism that evolutionary biologists will regret to see shattered is the one surrounding the epic debate between Thomas Huxley and Bishop Wilberforce, which occurred in Oxford in 1860, just a year after the publication of the Origin.” (http://www.rationalists.org/rc/1998_fall/darwinian%20myths.htm) Eine gründliche Diskussion findet der daran interessierte Leser auch bei dem oben schon zitierten Rodney Stark, For the Glory of God, Princeton University Press 2003, pp. 187- 190. Weiter im Text des Autors: (37) A. M. (Buchversion hrsg. von Kutschera): Huxley bezeichnete sich selbst als Agnostiker, um jene kirchlichen Wissenden (Gnostiker) lächerlich zu machen, die arrogant vorgaben, ein privilegiertes Wissen zu besitzen, welches die Naturwissenschaftler erst hart erarbeiten müssten, anstatt es in einem einzigen Buch einfach nachzulesen. W.-E. L.: Wenn auch als Gegensatz zu "Agnostiker" gedacht, so erscheint mir doch der Begriff "Gnostiker" wenig glücklich gewählt und die Methode, andere lächerlich zu machen, noch weniger überzeugend. "...ein Wissen, das Wissenschaftler erst hart erarbeiten müssten": Dazu gehören auch die ID- Wissenschaftler ("Die Intelligent Design Theorie verzichtet grundsätzlich auf religiöse Quellen (ID "is based on science, not an sacred texts" – J. G. West). ID versucht, allein mit wissenschaftlichen Methoden möglichst exakt zwischen Zufall, Notwendigkeit und Intelligent Design in der Natur zu unterscheiden. Dabei werden u. a. die Differenzierungsmethoden der forensischen Wissenschaften, Informationstheorie, Kryptographie, SETI, Archäologie und Artificial Intelligence berücksichtigt. ID lässt die Frage nach der Identität des Designers offen (dazu sind weitere Disziplinen und Argumentationsketten notwendig"). Vgl. http://www.weloennig.de/KutscheraWiderlegung1.html), siehe weiter dazu die oben genannten Arbeits- und Testkriterien für Design. Viele Fragen sind noch unbeantwortet, ganz im Sinne von A. M.’s vernünftigem Kommentar: "Noch ist längst nicht alles bekannt, was die Entwicklung von Arten lenkt.” Zu den arroganten "kirchlichen Wissenden" mit ihrem privilegierten Wissen aus einem einzigen Buch, ohne erst hart arbeiten zu müssen: 1. Die Bibel ermahnt immer wieder zur Demut und harter Arbeit. 2. Sie fordert uns zu gründlicher Forschung auf (und so haben es die meisten Pioniere der Biologie auch verstanden; vgl. Punkt (2) oben "von Linné über Cuvier, Pasteur bis Mendel, von Baer und Agassiz und viele andere"). Siehe auch ausführlich im Anhang die Fußnote e) . 3. Das Buch ermahnt uns durchweg zur Ehrlichkeit und verabscheut die Lüge.
83 (38) A. M. (Buchversion hrsg. von Kutschera): Er [Huxley] stellte Darwins Einsichten und die der emergierenden Fachdisziplin Evolutionsbiologie in der Wilberforce-Huxley-Debatte zumindest zur Zufriedenheit seiner Anhänger, wie sogar auch einiger Kleriker, dar. W.-E. L.: Ob es sich wirklich um Einsichten (zumindest in den Hauptfragen) handelte, dazu gibt es von hochkarätigen Wissenschaftlern Einwände, etwa zu Darwins "Just-so-stories" wie der folgenden von 1859/1998, pp. 141/142, über Bären und Wale: "In North America the black bear was seen by Hearne swimming for hours with widely open mouth, thus catching, like a whale, insects in the water. Even in so extreme a case as this, if the supply of insects were constant, and if better adapted competitors did not already exist in the country, I can see no difficulty in a race of bears being rendered, by natural selection, more and more aquatic in their structure and habits, with larger and larger mouths, till a creature was produced as monstrous as a whale.” Prof. Gittleman kommentierte dazu in der New York Times vom 16. Mai 1994: "Darwin omitted this story in other editions, but regretted his revision. "I still maintain that there is no special difficulty in a bear's mouth being enlarged to any degree useful to its changing habits" ("More Letters of Charles Darwin," 1903, page 162). " 'Darstellung zur Zufriedenheit von Darwins Anhängern': Akzeptiert. Wobei vielleicht noch anzumerken ist, dass generell auch eine ganze Reihe der englischen Kleriker zur darwinistischen Position, zumindest zur Akzeptanz der allgemeinen Abstammungslehre tendierte. Die häufig zu beobachtende Typisierung und Gegenüberstellung: hier die rückständigen Kirchenmänner ("Gnostiker") – dort die fortschrittlichen Wissenschaftler (Agnostiker) trifft nicht zu. Rodney Stark kommentiert (2003, p. 189): "…Wilberforce's sophisticated review of The Origin remains easily accessible in the Quarterly Review for July-October 1860. Nevertheless, the tale of the bishop's comeuppance continues to thrive as a revealing "truth" about the incompatibility of religion and science. It's as though Samuel Wilberforce (who took a particularly distinguished first in mathematics at Oxford) must have been wrong and a fool because he was a bishop. Indeed, Lucas has suggested that the "most important reason why the legend grew" is that "it is a point of professional pride" for "academics . . . to know nothing outside their own special subject." They firmly believe that outsiders are necessarily ignorant; hence Huxley "must have succeeded on that occasion." Moreover, "the quarrel between religion and science came not because of what Wilberforce said, but because it was what Huxley wanted; and as Darwin's theory gained supporters, they took over his view of the incident.”” (39) A. M. (Buchversion hrsg. von Kutschera): Es ranken sich noch heute viele Gerüchte um dieses historische Ereignis. W.-E. L.: Zum Beispiel die Gerüchte, die uns A. M. oben unter den Punkten (35) und (36) berichtet hat oder das Gerücht, welches Sir Gavin de Beer in der Encyclopedia Britannica (1982, Bd. 5, p. 494) verbreitet, nämlich dass Huxley als triumphaler Sieger aus der Debatte hervorging (kursiv von mir): "Owen had carefully coached Samuel Wilberforce, bishop of Oxford, who attacked Huxley in a patronizing and contemptuous manner over Darwin’s views. Huxley tore the bishop to pieces in his brilliant reply, and the Church of England never again formally attempted to cross swords with science." In zwei Sätzen soviel Gerüchte als wahre Historie auszugeben, ist auch eine Leistung, aber "it makes a good story" (siehe Lucas oben).
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handelte, dazu gibt es von hochkarätigen Wissenschaftlern Einwände, etwa zu<br />
Darwins "Just-so-stories" wie der folgenden von 1859/1998, pp. 141/142, über<br />
Bären und Wale:<br />
"In North America the black bear was seen by Hearne swimming for hours with widely open mouth, thus<br />
catching, like a whale, insects in the water. Even in so extreme a case as this, if the supply of insects were constant,<br />
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Prof. Gittleman kommentierte dazu in der New York Times vom 16. Mai<br />
1994:<br />
"Darwin omitted this story in other editions, but regretted his revision.<br />
"I still maintain that there is no special difficulty in a bear's mouth being enlarged to any degree useful to its<br />
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vielleicht noch anzumerken ist, dass generell auch eine ganze Reihe der<br />
englischen Kleriker zur darwinistischen Position, zumindest zur Akzeptanz der<br />
allgemeinen Abstammungslehre tendierte. <strong>Die</strong> häufig zu beobachtende<br />
Typisierung und Gegenüberstellung: hier die rückständigen Kirchenmänner<br />
("Gnostiker") – dort die fortschrittlichen Wissenschaftler (Agnostiker) trifft nicht<br />
zu. Rodney Stark kommentiert (2003, p. 189):<br />
"…Wilberforce's sophisticated review of The Origin remains easily accessible in the Quarterly Review for<br />
July-October 1860. Nevertheless, the tale of the bishop's comeuppance continues to thrive as a revealing<br />
"truth" about the incompatibility of religion and science. It's as though Samuel Wilberforce (who took a<br />
particularly distinguished first in mathematics at Oxford) must have been wrong and a fool because he was<br />
a bishop. Indeed, Lucas has suggested that the "most important reason why the legend grew" is that "it is a<br />
point of professional pride" for "academics . . . to know nothing outside their own special subject." They firmly<br />
believe that outsiders are necessarily ignorant; hence Huxley "must have succeeded on that occasion." Moreover,<br />
"the quarrel between religion and science came not because of what Wilberforce said, but because it was what<br />
Huxley wanted; and as Darwin's theory gained supporters, they took over his view of the incident.””<br />
(39) A. M. (Buchversion hrsg. von Kutschera): Es ranken sich noch heute viele Gerüchte um dieses<br />
historische Ereignis.<br />
W.-E. L.: Zum Beispiel die Gerüchte, die uns A. M. oben unter den Punkten<br />
(35) und (36) berichtet hat oder das Gerücht, welches Sir Gavin de Beer in der<br />
Encyclopedia Britannica (1982, Bd. 5, p. 494) verbreitet, nämlich dass Huxley<br />
als triumphaler Sieger aus der Debatte hervorging (kursiv von mir): "Owen had<br />
carefully coached Samuel Wilberforce, bishop of Oxford, who attacked Huxley<br />
in a patronizing and contemptuous manner over Darwin’s views. Huxley tore the<br />
bishop to pieces in his brilliant reply, and the Church of England never again<br />
formally attempted to cross swords with science." In zwei Sätzen soviel Gerüchte<br />
als wahre Historie auszugeben, ist auch eine Leistung, aber "it makes a good<br />
story" (siehe Lucas oben).