Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

01.12.2012 Aufrufe

8 des internationalen Publikums durch einen angekündigten NATURE-Artikel [von Frau Alison Abbott] eine neue Dimension. Dieser Druck führte zu einer vorläufigen Sperrung meiner Instituts-Library. NATURE, SPIEGEL und das LABOR-JOURNAL berichteten über die Sperrung, die zunächst bis zu einem endgültigen Entscheid des Direktoriums Ende April aufrecht erhalten werden sollte. Zur Berichterstattung in den erwähnten Journalen und später auch in der ZEIT ist anzumerken, dass nach Sperrung meiner Homepage keiner der Autoren die Möglichkeit hatte, die Seiten beim Verfassen ihrer Artikel einzusehen. Mit anderen Worten: Kaum jemand wusste, wovon er eigentlich sprach." (Vgl. http://www.weloennig.de/Factum.html) Kutschera selbst schreibt (2004, p. 224): "Im Februar 2003 hatte ich über den Briefwechsel zwischen den Herren B. Hölldobler und P. Gruss … bereits angekündigt, dass ich das weltweit führende Wissenschaftsjournal Nature über die Inhalte auf der MPIZ- Homepage informieren werde, sollte innerhalb von vier Wochen keine Kompromisslösung herbeigeführt werden. Auch dieser Hinweis auf eine bevorstehende internationale Aktivität der AG Evolutionsbiologie wurde ignoriert. Anfang März 2003 reichte ich bei der Nature-Redaktion (London) einen kurzen Correspondence- Artikel ein, in dem ich den Fall Saedler/Lönnig … in Kurzform beschrieben und kommentiert hatte." Und ein paar Seiten weiter stellt Kutschera selbst fest (p. 226): "Der [angekündigte] Nature-Beitrag [publiziert von Alison Abbott am 3. 4. 2003] war neben der "Leopoldina-Affäre" der entscheidende Auslöser, der zur vorläufigen Sperrung der MPIZ-Homepage von Herrn W.-E. Lönnig geführt hatte (19. März 2003)." Und p. 228: "Nach dem Anruf von Frau Dr. A. Abbott (Nature) beim Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. P. Gruss, erfolgte eine rasche Reaktion: Innerhalb kurzer Zeit wurde die strittige Homepage bis auf Weiteres gesperrt. Man befürchtete eine internationale Reaktion, die dem Ruf des Kölner Forschungsinstituts hätte schaden können. Die ausführlichen Berichte in der Vdbiol-Zeitschrift Biologen heute sowie die Beiträge auf der entsprechenden Homepage wurden offensichtlich nicht wirklich ernst genommen. Erst die Intervention des "High-Impact"-Journals Nature zeigte entsprechende Wirkung." Robert Schmidt kommentiert: "In dieser neuen Dimension der Verfolgung evolutionskritischer Standpunkte war der Fokus nun auf internationale wissenschaftliche Publikationen gerichtet. Die Durchsetzungsmacht der herrschenden Theorie wurde hier in unwissenschaftlicher Art und Weise mit der medialen Autorität eines Nature-Artikels öffentlich legitimiert." Einen Tag nach der Sperrung erhielt ich vom Präsidenten des VdBiol, Jörg Jacobsen, folgende Erklärung: "Lieber Herr Lönnig, wir haben Ihre E-Mail betreffs der Schließung Ihrer Homepage erhalten. Lassen Sie mich kurz darauf eingehen, dass dies nach meinen Recherchen nicht auf unsere oder die Aktivitäten von Prof. U. Kutschera zurückzuführen ist, sondern offenbar auf Ihre Anwürfe gegen Herrn Prof. B. Hölldobler, der sich an das Max-Planck-Präsidium gewandt hat."" Kutschera kommentierte als Reaktion auf Karl Willnats Bericht "Zur Sperrung der Internetseite von Dr. Wolf-Ekkehard Lönnig auf dem Server des MPIZ Köln" http://www.evokrit.de/berichte.php?thema=loennig01&seid=b8441492b93a0d8bbf98ab2b1eee0f63, den ihm der Autor vor Veröffentlichung "mit der Bitte um Begutachtung" zugeschickt hatte, am 10. August 2007 u.a.: "Einen Antrag auf Schließung (Verbotsantrag) habe ich nie gestellt" und "Es ging mir ausschließlich darum, eine vernünftige Lösung herbeizuführen. Man hätte z. B. sämtliche Seiten mit einem Vermerk 'Privatmeinung des Autors' versehen können." Wenn Kutscheras Worte zutreffen, dann rechtfertigen und verteidigen M. N. und A. B. (mit Kutscheras Zustimmung, Korrektur und Publikation) die

9 Schließung einer Internetseite, einer Schließung, die Kutschera gar nicht gewollt hat. Kutschera ist jedoch selbst noch drei Jahre nach der Schließung gegen das (von allen vier Direktoren genehmigte) Abstract und gegen den ebenso genehmigten Link vom Institutsserver auf meine private Seite beim Max-Planck-Präsidenten und im LaborJournal Sturm gelaufen, obwohl beides mit dem ausdrücklichen (dreimaligen) Vermerk "personal opinion" versehen war (Details siehe unten unter Punkt (4)). [d] Das Material war nicht fragwürdig (Details unten). Mein Korrekturvorschlag zu Punkt (3): (3) M. N. und A. B. (korrigiert und in den Mund gelegt von W.-E. L.): [a] Der Pflanzenphysiologe mit dem zusätzlichen Lehrgebiet Evolutionsbiologie erst seit 1999 und Vizepräsident des Verbands deutscher Biologen (VdBiol) Prof. U. Kutschera [b] wandte sich schon im Jahre 2002 an das MPI-Direktorium und nachdem sein völlig unberechtigtes und argumentationslos vorgetragenes Anliegen mehrmals ignoriert bzw. abgewiesen wurde, ’zeigte erst die (insbesondere durch die Aktionen Hölldoblers initiierte) Intervention des "High-Impact"-Journals Nature entsprechende Wirkung’ (der Beitrag von Alison Abbott vom 3. 4. 2003) – und zwar durch die Instrumentalisierung des guten Rufes beim Institut und der MPG – das heißt wiederum ohne jegliche Sachargumentation. Lönnig musste nach diesen wissenschaftsfeindlichen Aktionen schließlich das hochinteressante wissenschaftliche und biologiehistorische Material zur Ursprungsfrage samt Diskussionen vom Institutsserver nehmen und auf eine neu gegründete private Homepage stellen (Lönnig 2003, 2004). Tatsächlich handelte es sich hier um einen rein politischen Vorgang. Die Inhalte der Seite wurden weder im Detail diskutiert und schon gar nicht widerlegt. Die Sperrungsversuche von Kutschera und Hölldobler führten also nur auf indirekt-politischem Wege zum "Erfolg". Fortsetzung des Originaltextes: (4) M. N. und A. B. (im Namen des Vorstands der AG Evolutionsbiologie, korrigiert von T. W. und U. K., Buchversion hrsg. von Kutschera): "Aus diesem Grund lässt der Zeuge Jehovas Lönnig …" (und p. 270:) "Wie wir gesehen haben, ist die Argumentation des Zeugen Jehovas W.-E. Lönnig in vielerlei Hinsicht wissenschaftlich fragwürdig." … Zu meinen beiden Vorträgen in Kassel (Akademie Invitare und Universität) schreibt A. B. (p. 146): "In Kassel handelte es sich möglicherweise lediglich um eine Einladung von Seiten der Zeugen Jehovas." W.-E. L.: Dreiundvierzigmal (43mal!) werden die Zeugen Jehovas bzw. der Gottesname Jehova allein in den beiden Büchern von Kutschera genannt (und dazu vielleicht noch ein Dutzend mal in ZEITWissen, dem Spiegel, Stern, LaborJournal und anderen Zeitschriften) regelmäßig in dem Bemühen Ressentiments zu wecken – meist im Zusammenhang mit mir und unter häufigem Einsatz des Kampfbegriffs (Schimpfworts) "Sekte" bzw. "Endzeitsekte" samt Bedrohungsszenarium für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland. Aber es gibt kein einziges positives Wort von Kutschera und seinen Mitarbeitern über diese Religionsgemeinschaft und den Namen Jehovas. Wenn schon eine solche Grenzüberschreitung stattfindet (und das auch noch regelmäßig) und man sich, wie Kutschera und seine Mitarbeiter, auf das religionskritische Parkett begibt, dann sollte dies auch entsprechend kompetent und differenziert geschehen. Die Beurteilung der Zeugen Jehovas gerade im zeitgeschichtlichen Kontext fällt dagegen bei Historikern – die keine Zeugen Jehovas sind – durchweg positiv aus. Siehe zum Beispiel Hans Hesse (Hrsg.): Am mutigsten waren immer wieder die Zeugen Jehovas http://www.amazon.de/mutigsten-waren-wieder-Zeugen-Jehovas/dp/3861087243 oder Hubert Roser, Gerhard Besier und andere.

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des internationalen Publikums durch einen angekündigten NATURE-Artikel [von Frau Alison Abbott] eine neue<br />

Dimension. <strong>Die</strong>ser Druck führte zu einer vorläufigen Sperrung meiner Instituts-Library. NATURE, SPIEGEL und<br />

das LABOR-JOURNAL berichteten über die Sperrung, die zunächst bis zu einem endgültigen Entscheid des<br />

Direktoriums Ende April aufrecht erhalten werden sollte. Zur Berichterstattung in den erwähnten Journalen und<br />

später auch in der ZEIT ist anzumerken, dass nach Sperrung meiner Homepage keiner der Autoren die Möglichkeit<br />

hatte, die Seiten beim Verfassen ihrer Artikel einzusehen. Mit anderen Worten: Kaum jemand wusste, wovon er<br />

eigentlich sprach." (Vgl. http://www.weloennig.de/Factum.html)<br />

Kutschera selbst schreibt (2004, p. 224):<br />

"Im Februar 2003 hatte ich über den Briefwechsel zwischen den Herren B. Hölldobler und P. Gruss … bereits<br />

angekündigt, dass ich das weltweit führende Wissenschaftsjournal Nature über die Inhalte auf der MPIZ-<br />

Homepage informieren werde, sollte innerhalb von vier Wochen keine Kompromisslösung herbeigeführt werden.<br />

Auch dieser Hinweis auf eine bevorstehende internationale Aktivität der AG Evolutionsbiologie wurde<br />

ignoriert. Anfang März 2003 reichte ich bei der Nature-Redaktion (London) einen kurzen Correspondence-<br />

Artikel ein, in dem ich den Fall Saedler/<strong>Lönnig</strong> … in Kurzform beschrieben und kommentiert hatte."<br />

Und ein paar Seiten weiter stellt Kutschera selbst fest (p. 226): "Der<br />

[angekündigte] Nature-Beitrag [publiziert von Alison Abbott am 3. 4. 2003] war<br />

neben der "Leopoldina-<strong>Affäre</strong>" der entscheidende Auslöser, der zur vorläufigen<br />

Sperrung der MPIZ-Homepage von Herrn W.-E. <strong>Lönnig</strong> geführt hatte (19. März<br />

2003)." Und p. 228:<br />

"Nach dem Anruf von Frau Dr. A. Abbott (Nature) beim Präsidenten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Gesellschaft, Prof. P.<br />

Gruss, erfolgte eine rasche Reaktion: Innerhalb kurzer Zeit wurde die strittige Homepage bis auf<br />

Weiteres gesperrt. Man befürchtete eine internationale Reaktion, die dem Ruf des Kölner Forschungsinstituts<br />

hätte schaden können. <strong>Die</strong> ausführlichen Berichte in der Vdbiol-Zeitschrift Biologen heute sowie<br />

die Beiträge auf der entsprechenden Homepage wurden offensichtlich nicht wirklich ernst genommen. Erst<br />

die Intervention des "High-Impact"-Journals Nature zeigte entsprechende Wirkung."<br />

Robert Schmidt kommentiert:<br />

"In dieser neuen Dimension der Verfolgung evolutionskritischer Standpunkte war der Fokus nun auf internationale<br />

wissenschaftliche Publikationen gerichtet. <strong>Die</strong> Durchsetzungsmacht der herrschenden Theorie wurde hier in<br />

unwissenschaftlicher Art und Weise mit der medialen Autorität eines Nature-Artikels öffentlich legitimiert."<br />

Einen Tag nach der Sperrung erhielt ich vom Präsidenten des VdBiol, Jörg<br />

Jacobsen, folgende Erklärung:<br />

"Lieber Herr <strong>Lönnig</strong>, wir haben Ihre E-Mail betreffs der Schließung Ihrer Homepage erhalten. Lassen Sie mich<br />

kurz darauf eingehen, dass dies nach meinen Recherchen nicht auf unsere oder die Aktivitäten von Prof. U.<br />

Kutschera zurückzuführen ist, sondern offenbar auf Ihre Anwürfe gegen Herrn Prof. B. Hölldobler, der sich an das<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Präsidium gewandt hat.""<br />

Kutschera kommentierte als Reaktion auf Karl Willnats Bericht "Zur Sperrung<br />

der Internetseite von Dr. <strong>Wolf</strong>-<strong>Ekkehard</strong> <strong>Lönnig</strong> auf dem Server des MPIZ Köln"<br />

http://www.evokrit.de/berichte.php?thema=loennig01&seid=b8441492b93a0d8bbf98ab2b1eee0f63, den ihm der Autor vor<br />

Veröffentlichung "mit der Bitte um Begutachtung" zugeschickt hatte, am 10.<br />

August 2007 u.a.: "Einen Antrag auf Schließung (Verbotsantrag) habe ich nie<br />

gestellt" und "Es ging mir ausschließlich darum, eine vernünftige Lösung<br />

herbeizuführen. Man hätte z. B. sämtliche Seiten mit einem Vermerk<br />

'Privatmeinung des Autors' versehen können."<br />

Wenn Kutscheras Worte zutreffen, dann rechtfertigen und verteidigen M. N.<br />

und A. B. (mit Kutscheras Zustimmung, Korrektur und Publikation) die

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