01.12.2012 Aufrufe

Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

78<br />

vorherigen Diskussionen zu Utricularia vulgaris zum Besten gegeben hat (von der Verwechslung von Blättern mit<br />

Wurzeln bis zur (von keinem Biologen nachvollziehbaren) Ableitung der Saugfalle von Wurzelknöllchen, dazu<br />

vgl. man bitte sehr genau das folgende Dokument http://www.weloennig.de/Wasserschlauch.html (Herr A. ist M. N.).<br />

Eine grundsätzliche Frage zum Evolutionsthema, die auch für die<br />

Designforschung von Bedeutung ist, spricht Michael Brestowsky in seinem<br />

Beitrag (2009): Evolution – ein Forschungsfeld im Grenzbereich<br />

(Naturwissenschaftliche Rundschau Heft 1/2009) an, nämlich ob die<br />

Evolutionsforschung zu den historischen Wissenschaften und damit zu den<br />

Geisteswissenschaften gehört. Reinhand Junker kommentiert u. a. (2009, vgl.<br />

http://evolution-schoepfung.blogspot.com/2009/02/und-naturgeschichte-ist-doch-anders.html)<br />

"Der Autor, Michael Brestowsky, greift darin den Gedanken von Ernst Mayr auf, "dass die Biologie, sobald sie<br />

die aktuelle funktionsbiologische Analyse verlässt und sich dem evolutionären Werden zuwendet, eigentlich eine<br />

Geschichtswissenschaft ist." Für die Rekonstruktion der Vergangenheit sei der Aktualismus zwar eine notwendige<br />

Annahme, enthalte allerdings stets auch ein spekulatives Element. Brestowsky zitiert eingangs aus dem letzten<br />

Buch Konzepte der Biologie von Ernst Mayr: "Wenn man sich überlegt, wie viele Ähnlichkeiten es zwischen der<br />

Evolutionsbiologie und der Geschichtswissenschaft gibt und wie sehr sie sich in Methodik und Begriffsbildung<br />

von der Physik unterscheiden, dann überrascht es nicht, dass es sich als schwierig, wenn nicht unmöglich erweist,<br />

eine scharfe Trennlinie zwischen Natur- und Geisteswissenschaften zu ziehen. Wenn man wollte, könnte man diese<br />

Linie beispielsweise zwischen funktioneller und evolutionärer Biologie ziehen und die funktionale Biologie den<br />

Naturwissenschaften und die Evolutionsbiologie der Geschichtswissenschaft zuschlagen." Brestowsky<br />

kommentiert: "Damit hat Mayr zweifellos Recht: Evolutionsforschung ist, was Gegenstand und Methoden<br />

betrifft, eine historische Wissenschaft, gehört also zu den Geisteswissenschaften und, von marginalen<br />

Randbereichen abgesehen, nicht zu den Naturwissenschaften." Damit werde sich zweifellos mancher Biologe<br />

schwer tun."<br />

Es handelt sich dabei jedoch um eine Geschichtswissenschaft ohne menschliche<br />

Beobachter, d. h. ohne Zeugen, die genaue Aussagen und Beschreibungen über<br />

die Ursachen und den Ablauf der Geschehnisse liefern könnten oder – anders<br />

formuliert – es fehlen die beobachtenden Historiker zu den hypothetischen<br />

Ereignissen der postulierten Makroevolution. Übrigens wird auch das Fach Ur-<br />

und Frühgeschichte ganz offiziell an den Universitäten zu den<br />

Geisteswissenschaften gerechnet.<br />

Und in diesem Zusammenhang möchte ich in Anlehnung an eine Diskussion von 2001 eine<br />

Frage wie folgt abwandeln (vgl. http://www.weloennig.de/OffeneFragenEvol.html): Wenn eine in<br />

wesentlichen Punkten nicht verifizierbare, nicht falsifizierbare und nicht quantifizierbare<br />

Theorie (wie die Synthetische Evolutionstheorie), in der "der Zufall" (von der Mutation bis zur<br />

historischen Kontingenz) einen bedeutenden Platz einnimmt und in der überdies die prinzipielle<br />

Nichtreproduzierbarkeit der postulierten Hauptereignisse und -resultate (Makroevolution) sowie<br />

die Nichtvorhersehbarkeit der zukünftigen Evolution integrale Bestandteile des Lehrgebäudes<br />

sind, innerhalb des Bereichs der Naturwissenschaften liegt (wie das in der Biologie heutzutage<br />

der Fall ist), – wieso sollte dann der ID-Ansatz mit seinen oben genannten methodischen<br />

Testkriterien zur Unterscheidung von Naturgesetzlichkeit, Zufall und ID nicht auch zur<br />

Biologie gehören? – Als Alternative bietet sich jedoch gemäß den Ausführungen von Mayr und<br />

Brestowsky an, beide zu den Geisteswissenschaften zu rechnen.<br />

Zurück zu unserem Ausgangspunkt: Nach der großen Ankündigung von M. N.<br />

und A. B. "Der "Verbotsversuch" als Ausdruck der Diskursunfähigkeit? Worum<br />

es wirklich ging" zeigt sich hier nun deutlich – abgesehen von der oben<br />

ausführlich dokumentierten Tatsache, dass bis zur Sperrung der biologischen<br />

Beispiele auf dem Institutsserver keine naturwissenschaftlichen Einwände<br />

formuliert worden sind – dass die Autoren (auch nach der Sperrung) nicht in

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!