Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

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6 4. 2003, Seite 29) ein Beispiel für seriösen Wissenschaftsjournalismus? unter http://www.weloennig.de/DieZEITanalyse.html. Hat Urs Willmann tatsächlich über die "Hintergründe der Sperrung der Homepage" berichtet? Ein ZEIT-Leser kommentierte den Beitrag vielmehr wie folgt: "Es wirkt befremdlich auf mich, wie hier zielgerichtet gegen eine Person mit einer unorthodoxen Meinung vorgegangen wird, ja diese Person geradezu denunziert wird. Ich kann diesen Vorgang nicht anders als Mobbing bezeichnen." Mein Korrekturvorschlag zu Punkt (1): (1) M. N. und A. B. (korrigiert und in den Mund gelegt von W.-E. L.): "Im April 2003 erschien ein Artikel im Wochenmagazin Die Zeit, in dem der Wissenschaftsjournalist U. Willmann als Vertreter der Synthetischen Evolutionstheorie in äußerst voreingenommener Weise über die vermeintlichen Hintergründe der Sperrung der Homepage des am Kölner Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung (MPIZ) beschäftigten Genetikers Dr. W.-E. Lönnig berichtete (Willmann 2003). Fortsetzung des Originaltextes: (2) M. N. und A. B. (im Namen des Vorstands der AG Evolutionsbiologie, korrigiert von T. W. und U. K., Buchversion hrsg. von Kutschera): Dem wissenschaftlichen Mitarbeiter wurde vorgeworfen, über viele Jahre hinweg den institutseigenen Server dazu benutzt zu haben, die Intelligent-Design (ID)-"Theorie", wonach die Entstehung der Arten auf eine teleologische Ursache zurückgeführt wird, unter dem Deckmantel der Wissenschaft zu präsentieren. W.-E. L.: Das klingt ja fast so als hätte vorher niemand am Institut oder in der MPG etwas davon gewusst. Die Internetseite auf dem institutseigenen Server wurde jedoch zunächst vom Direktor der Abteilung Molekulare Pflanzengenetik und schließlich mit der Genehmigung aller 4 Institutsdirektoren und eines Vizepräsidenten der MPG erlaubt. Der Antwortbrief von H. Saedler an U. Kutschera vom 23. März 2002 war selbstverständlich mit den damaligen Direktoren und dem anwesenden Vizepräsidenten abgestimmt und jeweils eine Kopie des Briefes ging an den Präsidenten (bis Juni 2002 Hubert Markl, anschließend Peter Gruss) und an den zuständigen Vizepräsidenten der Max-Planck-Gesellschaft (Auszug: "Herr Loennig arbeitet seit 17 Jahren in meiner Abteilung und wir haben bereits eine Reihe gemeinsamer Arbeiten veröffentlicht. … Dass wir…unterschiedliche Positionen vertreten, ist kein Geheimnis. Auch in Zukunft werden wir weiter zusammenarbeiten und ich werde, wie jedem anderen Mitarbeiter auch, Herrn Loennig Meinungsfreiheit zubilligen, denn Toleranz beflügelt die Wissenschaft." (Weitere Punkte unter http://www.weloennig.de/KutscheraVerbotsversuche.html). Im Übrigen braucht die Entstehung der Arten durch "eine teleologische Ursache" keinen "Deckmantel": Ich darf wieder daran erinnern, dass fast sämtliche Begründer der neuzeitlichen Biologie teleologische Ursachen für die Entstehung der Arten postulierten (von Linné über Cuvier, Pasteur bis Mendel, von Baer und Agassiz und viele andere). Dazu kommen viele hervorragende Biologen des 20. und 21. Jahrhunderts (im deutschen Sprachraum z. B. Fleischmann, Troll, Weberling, Eckardt, Vogel, Portmann, Uexküll, Dacqué, Kuhn sowie international die meisten der rund 800 Biologen und weiteren Naturwissenschaftler unter http://www.discovery.org/scripts/viewDB/filesDBdownload.php?command=download&id=660 und viele, viele andere). Auch von ihnen sind teleologische Ursachen nicht "unter dem Deckmantel der Wissenschaft", sondern mit vielen ausgezeichneten naturwissenschaftlichen Argumenten im Namen der Wissenschaft nachgewiesen worden. Könnte hinter der "Deckmantel"-Formulierung vielleicht unausgesprochen das materialistische Denkverbot: "Frage auch bei den komplexesten und genialsten Konstruktionen in der Natur niemals nach dem Konstrukteur" stehen? (Weitere Punkte dazu unten.) Mein Korrekturvorschlag zu Punkt (2): (2) M. N. und A. B. (korrigiert und in den Mund gelegt von W.-E. L.): Dem wissenschaftlichen Mitarbeiter wurde absurderweise vorgeworfen, über viele Jahre hinweg den institutseigenen Server dazu benutzt zu haben, die Intelligent-Design (ID)-Hypothese im Namen der Wissenschaft zu präsentieren, obwohl er dazu die Genehmigung des Abteilungsleiters und schließlich die aller 4 Institutsdirektoren und eines Vizepräsidenten der MPG hatte. Nach der ID-Hypothese wird die Entstehung des Lebens und der Arten auf eine teleologische Ursache zurückgeführt –

7 ein wissenschaftlich völlig berechtigter Ansatz, zumal teleologische Ursachen von fast allen Begründern der neuzeitlichen Biologie postuliert worden sind, dieser Ansatz eine lange und wissenschaftlich äußerst erfolgreiche Tradition gerade im deutschen Sprachraum aufzuweisen hat (idealistische Morphologie) und dies auch für die Gegenwart – wenn auch nur für eine Minderheit – biologisch wohl begründet zutrifft. Ihre Zahl nimmt jedoch unter Biologen und auch unter Physikern weltweit zu (siehe weitere Punkte dazu unten). Fortsetzung des Originaltextes: (3) M. N. und A. B. (im Namen des Vorstands der AG Evolutionsbiologie, korrigiert von T. W. und U. K., Buchversion hrsg. von Kutschera): [a] Der Evolutionsbiologe und Vizepräsident des Verbands deutscher Biologen (VdBiol) Prof. U. Kutschera [b] wandte sich daraufhin an das MPI-Direktorium und [c] erreichte durch Publikation eines kritischen Artikels im Wissenschaftsjournal Nature, dass Lönnig [d] das fragwürdige Material vom Institutsserver nehmen und auf seine private Homepage stellen musste (Kutschera 2003, 2004). W.-E. L.: [a] Genauer gesagt "Der Pflanzenphysiologe… " (C4-Professur 1992 in Kassel, und nach eigener Darstellung in seinem Curriculum vitae "Übernahme des zusätzlichen Lehrgebiets Evolutionsbiologie" seit 1999.) Sein erstes Referat an der Universität zum selbst gewählten Thema "Der moderne Antievolutionismus" hielt Kutschera am 10. 2. 1998 im Rahmen einer vom Biologiestudenten Michael Fasterding organisierten Ringvorlesung. Im Jahre 2000 folgte dann Kutscheras erste eigene Vorlesung zum Evolutionsthema und "ab dem WS 2001/2002 existiert … [in Abweichung zu oben 1999] das von U. Kutschera vertretene "Lehrgebiet Evolutionsbiologie" an der Universität Kassel" (http://www.uni-kassel.de/~kut/). [b] "…wandte sich daraufhin" ist historisch in doppelter Weise unzutreffend (siehe [b] und [c]): Der ZEIT-Artikel erschien am 30. 4. 2003, der erste Antrag auf Schließung meiner Institutsseite von Herrn Kutschera an den Direktor der Abteilung Molekulare Pflanzengenetik des MPI für Züchtungsforschung aber erfolgte bereits am 11. Februar 2002. "Da es unter Konsultation des hiesigen Direktoriums sowie eines Vizepräsidenten der Max-Planck-Gesellschaft abgelehnt wurde, eine (ausgedruckt) mehr als tausend Seiten umfassende Homepage, die zu über 95% aus naturwissenschaftlichen und biologiehistorischen Fakten und Argumenten besteht, ohne jegliche naturwissenschaftliche Begründung zu schließen (von der grundsätzlichen Toleranzfrage in den Wissenschaften einmal ganz abgesehen!), beschwerte sich Herr Kutschera am 11. 4. 2002 per E-Mail und am 26. 4. 2002 gegen 14.30 Uhr per Anruf beim Direktor der Abteilung Molekulare Pflanzengenetik, über das Weiterbestehen meiner Institutshomepage und teilte überdies mit, dass er sich an den Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft wenden werde. Dieser kam jedoch dem Anliegen Kutscheras ebenfalls nicht nach." […] Ende Juli 2002 erfolgte ein indirekter Aufruf zur Schließung meiner MPI-Homepage im Rahmen von Herrn Kutscheras Nachruf zu S. J. Gould in der Zeitschrift biologenheute" (siehe diese und weitere Punkte unter http://www.weloennig.de/KutscheraVerbotsversuche.html) [c] Der Nature-Beitrag Designer scientific literature (Correspondence) von Kutschera erschien am 8. Mai 2003, also etwa 7 Wochen nach der vorläufigen Sperrung meiner Institutsseite am 19. März 2003 und 11 Tage nach der endgültigen Entscheidung am 28. April 2003 sowie einige Tage nach dem ZEIT- Artikel. Bedeutsam war vielmehr der vor allem durch Hölldoblers Aktivitäten initiierte und von Frau Alison Abbott am 3. April 2003 publizierte Beitrag "Axeing of website article sparks row at Max Planck", in dem auch Kutschera und Hölldobler zu Wort kamen sowie die Aktivitäten Hölldoblers an anderer Stelle (vgl. http://www.weloennig.de/Spiegel-Artikel.html). "Die Kampagne erhielt in den letzten Monaten durch Einbeziehung der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (der 1652 gegründeten ältesten naturforschenden Gesellschaft) durch Bert Hölldobler, Würzburg, und

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ein wissenschaftlich völlig berechtigter Ansatz, zumal teleologische Ursachen von fast allen Begründern der<br />

neuzeitlichen Biologie postuliert worden sind, dieser Ansatz eine lange und wissenschaftlich äußerst erfolgreiche<br />

Tradition gerade im deutschen Sprachraum aufzuweisen hat (idealistische Morphologie) und dies auch für die<br />

Gegenwart – wenn auch nur für eine Minderheit – biologisch wohl begründet zutrifft. Ihre Zahl nimmt jedoch<br />

unter Biologen und auch unter Physikern weltweit zu (siehe weitere Punkte dazu unten).<br />

Fortsetzung des Originaltextes:<br />

(3) M. N. und A. B. (im Namen des Vorstands der AG Evolutionsbiologie, korrigiert von T. W. und U. K.,<br />

Buchversion hrsg. von Kutschera): [a] Der Evolutionsbiologe und Vizepräsident des Verbands deutscher<br />

Biologen (VdBiol) Prof. U. Kutschera [b] wandte sich daraufhin an das MPI-Direktorium und [c] erreichte durch<br />

Publikation eines kritischen Artikels im Wissenschaftsjournal Nature, dass <strong>Lönnig</strong> [d] das fragwürdige Material<br />

vom Institutsserver nehmen und auf seine private Homepage stellen musste (Kutschera 2003, 2004).<br />

W.-E. L.: [a] Genauer gesagt "Der Pflanzenphysiologe… " (C4-Professur 1992<br />

in Kassel, und nach eigener Darstellung in seinem Curriculum vitae "Übernahme<br />

des zusätzlichen Lehrgebiets Evolutionsbiologie" seit 1999.) Sein erstes Referat<br />

an der Universität zum selbst gewählten Thema "Der moderne<br />

Antievolutionismus" hielt Kutschera am 10. 2. 1998 im Rahmen einer vom<br />

Biologiestudenten Michael Fasterding organisierten Ringvorlesung. Im Jahre<br />

2000 folgte dann Kutscheras erste eigene Vorlesung zum Evolutionsthema und<br />

"ab dem WS 2001/2002 existiert … [in Abweichung zu oben 1999] das von U.<br />

Kutschera vertretene "Lehrgebiet Evolutionsbiologie" an der Universität Kassel"<br />

(http://www.uni-kassel.de/~kut/).<br />

[b] "…wandte sich daraufhin" ist historisch in doppelter Weise unzutreffend<br />

(siehe [b] und [c]): Der ZEIT-Artikel erschien am 30. 4. 2003, der erste Antrag<br />

auf Schließung meiner Institutsseite von Herrn Kutschera an den Direktor der<br />

Abteilung Molekulare Pflanzengenetik des MPI für Züchtungsforschung aber<br />

erfolgte bereits am 11. Februar 2002.<br />

"Da es unter Konsultation des hiesigen Direktoriums sowie eines Vizepräsidenten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Gesellschaft<br />

abgelehnt wurde, eine (ausgedruckt) mehr als tausend Seiten umfassende Homepage, die zu über 95% aus<br />

naturwissenschaftlichen und biologiehistorischen Fakten und Argumenten besteht, ohne jegliche<br />

naturwissenschaftliche Begründung zu schließen (von der grundsätzlichen Toleranzfrage in den Wissenschaften<br />

einmal ganz abgesehen!), beschwerte sich Herr Kutschera am 11. 4. 2002 per E-Mail und am 26. 4. 2002 gegen<br />

14.30 Uhr per Anruf beim Direktor der Abteilung Molekulare Pflanzengenetik, über das Weiterbestehen meiner<br />

Institutshomepage und teilte überdies mit, dass er sich an den Präsidenten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Gesellschaft wenden<br />

werde. <strong>Die</strong>ser kam jedoch dem Anliegen Kutscheras ebenfalls nicht nach." […] Ende Juli 2002 erfolgte ein<br />

indirekter Aufruf zur Schließung meiner MPI-Homepage im Rahmen von Herrn Kutscheras Nachruf zu S. J. Gould<br />

in der Zeitschrift biologenheute" (siehe diese und weitere Punkte unter<br />

http://www.weloennig.de/KutscheraVerbotsversuche.html)<br />

[c] Der Nature-Beitrag Designer scientific literature (Correspondence) von<br />

Kutschera erschien am 8. Mai 2003, also etwa 7 Wochen nach der vorläufigen<br />

Sperrung meiner Institutsseite am 19. März 2003 und 11 Tage nach der<br />

endgültigen Entscheidung am 28. April 2003 sowie einige Tage nach dem ZEIT-<br />

Artikel. Bedeutsam war vielmehr der vor allem durch Hölldoblers Aktivitäten<br />

initiierte und von Frau Alison Abbott am 3. April 2003 publizierte Beitrag<br />

"Axeing of website article sparks row at <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong>", in dem auch Kutschera und<br />

Hölldobler zu Wort kamen sowie die Aktivitäten Hölldoblers an anderer Stelle<br />

(vgl. http://www.weloennig.de/Spiegel-Artikel.html).<br />

"<strong>Die</strong> Kampagne erhielt in den letzten Monaten durch Einbeziehung der Deutschen Akademie der Naturforscher<br />

Leopoldina (der 1652 gegründeten ältesten naturforschenden Gesellschaft) durch Bert Hölldobler, Würzburg, und

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