Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig
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Antirrhinum majus (A.m.: Antirrhinum majus; M.o.: Misopates orontium; weitere<br />
Details unter http://www.weloennig.de/Dollo-1a.pdf ):<br />
A.m.:<br />
GAGAAAATGCAAGAGCACTTGAAGAAGCTGAATGAGGT<br />
CAACAGGAAT<br />
A.m. def 101:<br />
GAGAAAATGCAAGAGCACTTGAAG - - - CTGAATGAGGT<br />
CAACAGGAAT<br />
M.o. wt:<br />
GAGAAAATGCAAGAGCACTTGAAGAAGCTGAATGAGGT<br />
CAACAGGAAC<br />
M.o. def (ts.):<br />
GAG - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - AAGCTGAATGAGGT<br />
CAACAGGAAC<br />
Wir finden also bei Misopates eine Deletion von 21 Basenpaaren und<br />
(entsprechend 7 Aminosäuren im DEF-Protein), die auf der Phänotypebene zu<br />
einer homöotischen Verlustmutante ("Monstermutante") führt. Sie bildet anstelle<br />
der normalen Kronblätter kelchblattähnliche Strukturen und anstelle der Stamina<br />
("Staubblätter") weitere Karpelle ("Fruchtbätter"). – Auf der DNA-Ebene werden<br />
Deletionen in Mutationsexperimenten regelmäßig festgestellt und nach den unten<br />
aufgeführten Design-Kriterien zur Unterscheidung von naturgesetzlichen Abläufen<br />
und ID spielt sich das Geschehen im Rahmen der uns bekannten<br />
Naturgesetzlichkeiten ab.<br />
Links die hier diskutierte deficiens-Mutante von Misopates orontium, in der Mitte der Wildtyp und<br />
rechts die Doppelmutante deficiens/plena, die – ganz wie erwartet – nur noch mehr oder weniger<br />
kelchblattähnliche Strukturen ausbildet (plena-Mutanten gehören zu den häufigsten Erscheinungen in der<br />
Zierpflanzenzüchtung und haben meist gefüllte Blüten, aber keine Staubblätter und Fruchtblätter mehr oder<br />
nur noch Rudimente davon). <strong>Die</strong> hier mit deficiens rekombinierte plena-Mutante geht ebenfalls auf eine<br />
Deletion zurück. Solche Mutationserscheinungen werden vom Gesetz der rekurrenten Variation voll umfasst<br />
und sind schon zigtausend Mal unabhängig voneinander aufgetreten. (Fotos: links, Peter Huijser und rechts,<br />
Maret Kalda, beide MPIZ. Größenverhältnisse und weitere Daten siehe wieder http://www.weloennig.de/Dollo-1a.pdf)<br />
Wann aber käme die Design-Hypothese ins Spiel? Sie käme auf der<br />
wissenschaftlichen Ebene ins Spiel, wenn zum Beispiel in dem<br />
Mutationsexperiment statt der üblichen (neutralen oder) Verlustmutationen eine<br />
oder mehrere vollständig neue ausreichend lange funktionale DNA-Sequenz(en)