01.12.2012 Aufrufe

Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

45<br />

Antirrhinum majus (A.m.: Antirrhinum majus; M.o.: Misopates orontium; weitere<br />

Details unter http://www.weloennig.de/Dollo-1a.pdf ):<br />

A.m.:<br />

GAGAAAATGCAAGAGCACTTGAAGAAGCTGAATGAGGT<br />

CAACAGGAAT<br />

A.m. def 101:<br />

GAGAAAATGCAAGAGCACTTGAAG - - - CTGAATGAGGT<br />

CAACAGGAAT<br />

M.o. wt:<br />

GAGAAAATGCAAGAGCACTTGAAGAAGCTGAATGAGGT<br />

CAACAGGAAC<br />

M.o. def (ts.):<br />

GAG - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - AAGCTGAATGAGGT<br />

CAACAGGAAC<br />

Wir finden also bei Misopates eine Deletion von 21 Basenpaaren und<br />

(entsprechend 7 Aminosäuren im DEF-Protein), die auf der Phänotypebene zu<br />

einer homöotischen Verlustmutante ("Monstermutante") führt. Sie bildet anstelle<br />

der normalen Kronblätter kelchblattähnliche Strukturen und anstelle der Stamina<br />

("Staubblätter") weitere Karpelle ("Fruchtbätter"). – Auf der DNA-Ebene werden<br />

Deletionen in Mutationsexperimenten regelmäßig festgestellt und nach den unten<br />

aufgeführten Design-Kriterien zur Unterscheidung von naturgesetzlichen Abläufen<br />

und ID spielt sich das Geschehen im Rahmen der uns bekannten<br />

Naturgesetzlichkeiten ab.<br />

Links die hier diskutierte deficiens-Mutante von Misopates orontium, in der Mitte der Wildtyp und<br />

rechts die Doppelmutante deficiens/plena, die – ganz wie erwartet – nur noch mehr oder weniger<br />

kelchblattähnliche Strukturen ausbildet (plena-Mutanten gehören zu den häufigsten Erscheinungen in der<br />

Zierpflanzenzüchtung und haben meist gefüllte Blüten, aber keine Staubblätter und Fruchtblätter mehr oder<br />

nur noch Rudimente davon). <strong>Die</strong> hier mit deficiens rekombinierte plena-Mutante geht ebenfalls auf eine<br />

Deletion zurück. Solche Mutationserscheinungen werden vom Gesetz der rekurrenten Variation voll umfasst<br />

und sind schon zigtausend Mal unabhängig voneinander aufgetreten. (Fotos: links, Peter Huijser und rechts,<br />

Maret Kalda, beide MPIZ. Größenverhältnisse und weitere Daten siehe wieder http://www.weloennig.de/Dollo-1a.pdf)<br />

Wann aber käme die Design-Hypothese ins Spiel? Sie käme auf der<br />

wissenschaftlichen Ebene ins Spiel, wenn zum Beispiel in dem<br />

Mutationsexperiment statt der üblichen (neutralen oder) Verlustmutationen eine<br />

oder mehrere vollständig neue ausreichend lange funktionale DNA-Sequenz(en)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!