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Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

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W.-E. L.: Hier gibt es einen bedeutenden Unterschied: Ein Apfel fällt weder durch einen individuellen "eigenen<br />

Entschluss" zu Boden (der Apfel sagt sich ja nicht: Ich bin jetzt reif, ich falle zu Boden und tut es dann), noch<br />

greift Gott jedesmal unmittelbar, gezielt und direkt ein, um den Apfel von oben nach unten zu bewegen.<br />

F. G.: Nehmen wir wieder das Beispiel des fallenden Apfels. Seine Fallbewegung vollzieht sich bekanntlich<br />

gesetzmäßig, d.h. in immer derselben mathematisch beschreibbaren Weise: <strong>Die</strong> Fall-Geschwindigkeit wächst<br />

genau proportional zur Fallzeit (in vacuo), und die Bewegungsrichtung zielt immer auf den Erdmittelpunkt. <strong>Die</strong>se<br />

Charakteristika sehe ich als vernünftige oder rationale Charakteristika der erzeugenden Ursache an, die man also<br />

insoweit eine "intelligente" Ursache nennen kann. Das Fallgesetz, als "Gesetz", das es ist, beschreibt also das<br />

rationale Wirken einer intelligenten schöpferischen Ursache namens "Kraft".<br />

W.-E. L.: Es wird langsam Winter und die meisten Heizungen verfügen über einen Thermostaten, der "sehr<br />

vernünftig" reagiert: Sinkt die Temperatur unter den eingestellten Sollwert, geht die Heizung an. Wird es zu warm,<br />

wird die Wärmeerzeugung oder -Zufuhr reduziert (genaueres z. B. unter http://de.wikipedia.org/wiki/Temperaturregler ). So<br />

gezielt ("teleologisch") der Thermostat auch arbeitet - er selbst ist weder "rational", noch "intelligent", noch<br />

"schöpferisch". '<strong>Die</strong> Ursache' - der menschliche Erbauer - sollte hingegen diese Prädikate "rational", "intelligent",<br />

"schöpferisch" verdienen. Sein Werk spiegelt seine Eigenschaften wieder, besitzt sie selbst aber nicht als bewusste<br />

Fähigkeiten. Man könnte dafür auch viele Beispiele aus der Computertechnik zitieren.<br />

F. G.: Ich halte es für einen elementaren philosophischen Fehler zu glauben, die uns bekannten "Naturgesetze"<br />

hätten gar nichts mit "Teleologie" zu tun. <strong>Die</strong> Kraft, die einen Körper fallen macht, hat immer den Erdmittelpunkt<br />

als Ziel (telos)!<br />

W.-E. L.: So wie der Thermostat immer ein Temperaturziel hat.<br />

F. G.: Es gilt also meines Erachtens: J e d e "naturgesetzliche" Veränderung von einem Status A hin zu einem<br />

Status B ist i m m e r auch ein gezielt-intelligenter Eingriff in den Status quo der Welt, eben weil es ein<br />

gesetzmäßiger = rationaler = vernünftiger = mathematisch beschreibbarer Eingriff ist.<br />

W.-E. L.: Auf den Thermostaten übertragen hieße das: J e d e Veränderung von einem Status A hin zu einem<br />

Status B wäre i m m e r auch ein gezielt-intelligenter Eingriff in den Status quo der Wohnung, eben weil es ein<br />

gesetzmäßiger = rationaler = vernünftiger = mathematisch beschreibbarer Eingriff ist. In übertragenem Sinne<br />

vielleicht ja, aber bekanntlich keinesfalls in dem Sinne, dass nun ein Ingenieur oder Wohnungsinhaber für jede<br />

einzelne kleine oder größere Veränderung direkt und unmittelbar gezielt-intelligent eingreifen müsste. Zu den<br />

Mutationen siehe wieder den Schlusssatz dieser Mail.<br />

F. G.: Was sagt nun Newtons authentische Bewegungslehre über das quantitative Verhältnis von<br />

bewegungsursächlicher "Kraft" und "erzeugter Bewegung"? Sie sagt, dass die ursächliche "Kraft" der erzeugten<br />

Wirkung proportional ist (Newton, Principia 1687, 2. Gesetz der Bewegung). Das heißt: <strong>Die</strong> Ursache "Kraft" und<br />

die von ihr erzeugte Wirkung stehen immer in einem festen Verhältnis zueinander: Eine "kleine" Kraft wird eine<br />

"kleine" Wirkung haben, eine "große" Kraft eine große Wirkung. Damit zeigt sich nun aber, dass eine<br />

"außerordentliche Kraft" auch eine "außerordentliche Wirkung" haben muss; anders gesagt: <strong>Die</strong> unendliche Kraft<br />

Gottes wird ganz selbstverständlich unendliche Wirkungen hervorbringen können - ganz ohne jede "Verletzung"<br />

irgendeines "Naturgesetzes"!<br />

W.-E. L.: Hier sind wir uns völlig einig. Seit Jahrzehnten betone ich, dass Schöpfung und "Wunder" keine<br />

Verletzung von Naturgesetzen sind.<br />

F. G..: <strong>Die</strong>se Gesetze s i n d e b e n der Ausdruck "seiner" - nicht, wie die Materialisten meinen, unserer -<br />

V ernunft, nach der Er die Welt geordnet hat, so dass sie kein Chaos ist.<br />

W.-E. L.: Völlig richtig: "Ausdruck" seiner Vernunft, aber nicht selbst (bewusste) Vernunft (so wenig oder so<br />

viel wie Thermostaten bewusst vernünftig sind).<br />

F. G.: "God is the God of Order, not of confusion" (Isaac Newton).<br />

W.-E. L.: Hier zitiert Newton den Apostel Paulus aus 1. Korinther 14:33 ("Denn Gott ist nicht [ein Gott] der<br />

Unordnung, sondern des Friedens").<br />

F. G.: Das vorgetragene Argument gilt natürlich "analog" auch für Ihr - sehr schönes - Beispiel vom<br />

schöpferischen Künstler. Dessen "Schöpferkraft" bringt entsprechende Schöpfungen hervor, ob es nun die<br />

Herstellung der Farben ist, oder ob es die Herstellung des Gemäldes ist. Ihre Behauptung, es handle sich hier um<br />

"zwei qualitativ deutlich voneinander zu unterscheidende Ebenen", halte ich für unbegründet.

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