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Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

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Naturalismus gewonnenen Erkenntnisse werden von niemandem angezweifelt. Es sind die<br />

"Erkenntnisse", die gerade nicht durch den Naturalismus, sondern durch die nicht<br />

naturalistischen Methoden gewonnen wurden, die Anlass zur Sorge geben.<br />

Wenn diese nicht naturalistischen Vorgehensweisen dann durch den Naturalismus kanalisiert<br />

werden, dann muss etwas schief laufen, da Interpretationen, Extrapolationen und<br />

Interpolationen mit einem vorgegebenen atheistischen Ziel arbeiten müssen (geistige Größen<br />

haben nur materielle Ursachen) und keine erkenntnisoffene Deutung mehr zulassen. Egal wie<br />

das Tatsachenmaterial aussieht, das Ziel steht fest. Entsprechend müssen die Fakten "gebogen",<br />

"gestreckt" und "gestaucht" werden, um zur Zielvorgabe zu passen."<br />

<strong>Die</strong> Verabsolutierung des Naturalismus bringt nun folgenden Widerspruch für<br />

die Naturwissenschaften und unser Verständnis der Welt mit sich und meine<br />

Frage an den Leser ist, ob die anschließende Feststellung zum Thema "rigid<br />

commitment to naturalism" eventuell auch auf M. N. und A. B. selbst zutreffen<br />

könnte?:<br />

"The rigid commitment to naturalism contains an inherent contradiction: a preference to do damage to natural<br />

laws rather than accept any element of the supernatural. Naturalism demands that any inconsistency be resolved by<br />

altering the theories which gave rise to it, thus causing theorists to despoil the very natural law they profess to be<br />

safeguarding. In the name of naturalism, they willingly jettison [aufgeben] our most thoroughly tested natural laws.<br />

In this way, naturalism can be downright anti-naturalistic” (Walter James ReMine 1993, p. 68).<br />

Mein Korrekturvorschlag zu Punkt (20):<br />

(20) M. N. und A. B. (korrigiert und in den Mund gelegt von W.-E. L.): [a] Nicht genug damit, dass wir in<br />

den Internet-Dokumenten (PDF und HTML) die Unwahrheit gesagt haben "so als handele es sich um eine<br />

wissenschaftlich anerkannte Literaturstelle". Wir täuschen unsere Leserschaft auch ganz gezielt weiter durch<br />

unsere Behauptung, dass [b] <strong>Lönnig</strong> von der Institutshomepage aus gegen den Naturalismus der<br />

Realwissenschaften polemisierte, den er vermeintlich als "evolutionistische(s) Denkverbot" 7 und Ausdruck einer<br />

"totalitär-dogmatische(n) Geisteshaltung des Neodarwinismus (bzw. des Materialismus)" 8 kennzeichnen würde.<br />

Tatsache ist vielmehr, dass wir selbst gegen den Naturalismus der Realwissenschaften polemisieren, wenn<br />

unerwünschte Ergebnisse unser materialistisches Weltbild in Frage stellen.<br />

Weiter der Originaltext der "wissenschaftlichen Argumentation" von M. N. und<br />

A. B. zur Rechtfertigung der Sperrung der Instituts-Internetseite:<br />

(21) M. N. und A. B. (im Namen des Vorstands der AG Evolutionsbiologie, korrigiert von T. W. und U.<br />

K., Buchversion hrsg. von Kutschera): <strong>Die</strong>se Meinung bleibt <strong>Lönnig</strong> unbenommen. Doch es kann nicht angehen,<br />

dass er sie unter dem Dach einer angesehenen Wissenschaftsinstitution verbreitet, die genau diejenigen<br />

wissenschaftsphilosophischen<br />

Prinzipien vertritt, die <strong>Lönnig</strong> attackiert.<br />

W.-E. L.: Wie nun oben schon nachgewiesen, "attackiere" ich keineswegs die<br />

naturalistische Arbeitsweise als solche (die ich ja selbst, um es noch einmal zu<br />

betonen, seit Jahrzehnten praktiziere), sondern ausschließlich die wissenschafts-<br />

und erkenntnisfeindliche Verabsolutierung der Methode "selbst wenn alle<br />

vorhandenen Daten auf einen Designer hinweisen ("Even if all the data point to<br />

an intelligent designer").<br />

Rechtfertigt die Kritik an der Verabsolutierung der naturalistischen Methode<br />

nun die Sperrung der Institutsseite?<br />

Und überhaupt, wenn, wie M. N. und A. B. behaupten, es meinerseits tatsächlich eine klare Attacke auf die<br />

naturalistische Arbeitsweise an sich (und nicht ausschließlich gegen die Verabsolutierung der Methode angesichts<br />

widersprechender biologischer Fakten) gewesen wäre – wieso brauchte dann das Direktorium des MPIZ und ein<br />

Vizepräsident sowie der Präsident der MPG erst den Nachhilfeunterricht von Kutschera sowie M. N. und A. B., um<br />

das festzustellen? Und warum hat das Institut dann nicht sofort und von selbst etwas unternommen? Es sei an<br />

dieser Stelle festgehalten und betont, dass die Kritik und die massiven Attacken ausschließlich von "außerhalb"

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