01.12.2012 Aufrufe

Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

110<br />

schon beantwortet werden konnten. Fragen nach dem morphologischen Zusammenhang im Bauplan von verschiedenen Organen des<br />

gleichen Lebewesens und verschiedener Lebewesen benachbarter Arten; Fragen auch nach der „Zweckmäßigkeit", die den Bau von<br />

Organen bestimmt, wobei das Wort Zweckmäßigkeit natürlich nicht anthropomorph zu nehmen ist, sondern lediglich im Sinn der Eignung,<br />

eine gewisse Funktion zu erfüllen. Dann aber stellen sich tiefere und völlig unbeantwortete Fragen, z. B.: wie wird die Zellteilung durch<br />

den Bauplan des Ganzen regiert, wie hängt die Chemie im Organismus mit dem Bauplan zusammen, wie weit hinunter in das<br />

mikroskopische Geschehen hinein macht sich der Bauplan bemerkbar - und tausend weitere Fragen. <strong>Die</strong>s sind rein naturwissenschaftliche<br />

Fragestellungen, die mit Mystik und Metaphysik nichts zu tun haben.<br />

Es ist nicht einzusehen, weshalb eine derartig orientierte Forschung nicht genau so „wissenschaftlich" wie die Verfolgung von<br />

Kausalgesetzen sein und mit der letzteren gleichberechtigt auf derselben Ebene stehen sollte. In beiden Fällen beschränkt man sich auf die<br />

Feststellung der Gegebenheiten, der planmäßigen oder der kausalen.<br />

Der zweite Schritt, die Frage nach dem Wesen, das den Plan gemacht hat, allerdings führt zur Metaphysik. Das allein ist aber kein<br />

Einwand gegen die Teleologie als solche. Auch die Kausalgesetze führen dazu. Wie wir schon im vorigen Kapitel bemerkt haben, sind die<br />

Gesetze der Physik von einer ausgedachten mathematischen Abstraktheit und Schönheit. … Wir haben schon daraus geschlossen, daß<br />

es außerhalb des Menschen ein geistiges Prinzip geben muß, mit dem die Naturgesetze sowohl wie unsere Erkenntnis davon<br />

zusammenhängen. Wenn wir aber schon im Zusammenhang mit den Kausalgesetzen ein außermenschliches geistiges Prinzip anerkennen<br />

müssen, dann besteht auch keine Schwierigkeit, ein solches auch für die Plangebung, z. B. in der Evolution, verantwortlich zu<br />

machen."<br />

Zum Anthropomorphismus-Einwand vgl. http://www.weloennig.de/AuIIDaw.html (Schlussteil des Kapitels).<br />

e) (Zu p. 82): Naturwissenschaft* (Kenntnis und Forschung) als Gottes Auftrag.<br />

Noch einmal der Grundsatz nach Kepler: "Gott hat sich auf zweierlei Art offenbart: In der heiligen Schrift durch die<br />

Zunge, in der Natur durch seinen Finger."<br />

Ein solches Verständnis war die Grundlage der Natural Theology und fast aller Wegbereiter der modernen Naturwissenschaften<br />

(in der Biologie z. B. Linné, Cuvier, von Baer, Mendel und viele weitere, für die Physik und weitere Wissenschaften seien nur<br />

einmal Newton, Boyle, Kepler, <strong>Max</strong>well, Faraday erwähnt).<br />

Salomo: Systematische Vorlesungen auf dem Gebiet der Botanik und Zoologie.<br />

1. Könige 4 : 29 und 33/34: Und Gott gab Sạlomo weiterhin Weisheit und Verstand in sehr großem Maß und Weite des<br />

Herzens gleich dem Sand, der am Ufer des Meeres ist....Und er pflegte über die Bäume zu reden, von der Zeder, die auf<br />

dem Lịbanon ist, bis zum Ysop, der an der Mauer herauskommt; und er pflegte über das Vieh zu reden und über die<br />

fliegenden Geschöpfe und über das sich regende Getier und über die Fische. Und man kam fortwährend aus allen Völkern,<br />

um Sạlomos Weisheit zu hören, ja von allen Königen der Erde her, die von seiner Weisheit gehört hatten.<br />

Forschungsauftrag wie ihn zum Beispiel Carolus Linnaeus aus der Bibel entnommen und verstanden hat (Heinz Goerke<br />

bemerkt zu dessen Motivation (1989, p. 92) u. a.: "<strong>Die</strong> Gewißheit der ständigen Nähe Gottes und Dankbarkeit für seine<br />

bevorzugte Stellung, die er darin sah, daß ihm vom Schöpfer der Auftrag zuteil geworden war, wie ein "zweiter Adam" die<br />

Natur zu ordnen und die Teile ihrer drei Reiche mit Namen zu belegen, sind Kennzeichen seiner religiösen Anschauung.")<br />

"O Jehova, Quam ampla sunt tua opera...” – Linnaeus 1758 (Motto für Systema Naturae nach Psalm 104).<br />

Ein Zitat zu James Clerk <strong>Max</strong>well: "The Laboratory for Experimental Physics was opened on 16th June 1874. Nine days later<br />

the recently founded journal 'Nature' published a full description of the new laboratory, noting the inscription on the doors,<br />

'Magna opera Domini exquisita in omnes voluntates ejus', meaning 'The works of the Lord are great, sought out of all them<br />

that have pleasure therein'. [Nach Psalm 111, siehe unten eine genauere Übersetzung unter Beibehaltung des Gottesnamens]<br />

(http://www-outreach.phy.cam.ac.uk/camphy/laboratory/laboratory4_1.htm)<br />

Und viele weitere Pioniere der Naturwissenschaften haben ihren Forschungsauftrag aus Bibeltexten wie den<br />

folgenden entnommen (nach der NW-Übersetzung, in der gemäß dem Urtext der Name Gottes wiedergegeben wird<br />

– es gehört übrigens zu den größten Bibelverfälschungen der Neuzeit, den im Urtext etwa 7000mal vorkommenden<br />

Namen Gottes in den Übersetzungen systematisch zu streichen und ihn durch HErr oder Gott zu substituieren; man<br />

stelle sich einmal vor, welch geharnischte Kritik es in Theologenkreisen gäbe, wenn ein Bibelübersetzer den<br />

Namen Jesu in dieser Weise auslöschen würde – und sehr angebracht wäre eine solche Kritik):<br />

Hiob 37: Gib doch diesem Gehör, o Hiob;<br />

Steh still, und achte auf die wunderbaren Werke Gottes.<br />

Weißt du, wann Gott ihnen eine Bestimmung auferlegte<br />

Und wann er das Licht seiner Wolke leuchten ließ?<br />

Und Kapitel 38 bis 41.<br />

Und Hiob antwortete Jehova und sprach dann: (Kapitel 42):<br />

Ich habe erkannt, daß du alle Dinge zu tun vermagst,<br />

Und es gibt keine Idee, die für dich unerreichbar ist.<br />

16 Weißt du [etwas] über das Schweben der Wolke,<br />

<strong>Die</strong> wunderbaren Werke des an Erkenntnis Vollkommenen?<br />

Psalm 8: Wenn ich deine Himmel sehe, die Werke deiner<br />

Finger,<br />

Den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:<br />

4 Was ist [der] sterbliche Mensch, daß du seiner gedenkst,<br />

Und der Sohn des Erdenmenschen, daß du für ihn sorgst?<br />

5 Auch gingst du daran, ihn ein wenig geringer zu machen als<br />

Gottähnliche,<br />

Und mit Herrlichkeit und Pracht kröntest du ihn dann.<br />

6 Du läßt ihn herrschen über die Werke deiner Hände;<br />

Alles hast du unter seine Füße gelegt:...<br />

Ich will [dich] lobpreisen, o Jehova, mit meinem ganzen<br />

Herzen;<br />

Ich will verkünden all deine wunderbaren Werke.<br />

Psalm 10:4 Wegen seiner Hochnäsigkeit forscht<br />

der Böse nicht nach; Alle seine Ideen sind: "Es gibt keinen<br />

Gott."<br />

Psalm 14: Der Unverständige hat in seinem Herzen gesagt:<br />

"Es gibt keinen Jehova."<br />

Sie haben verderblich gehandelt, sie haben<br />

verabscheuungswürdig gehandelt in [ihrer] Handlungsweise.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!