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Die Affäre Max Planck - Wolf-Ekkehard Lönnig

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c2) (Zu p. 13): In diesem Zusammenhang darf auch die Frage gestellt werden, wie überzeugend (von der Methode her) und<br />

wissenschaftlich durchdacht eine durch Kutscheras politischen Druck und daraufhin gleichsam "von oben", d. h. vom MPG-<br />

Präsidenten, erwartete "Distanzierung" des MPIZ von der Intelligent-Design-Theorie sein wird, eine Distanzierung, die es sonst<br />

nicht gegeben hätte. Um kurz den Inhalt dieser "Distanzierung" anzusprechen: Mir ist kein Fall bekannt, dass meine biologisch<br />

begründete Überzeugung zur ID-Frage mit der Meinung von anderen Institutsangehörigen verwechselt worden ist ("Um eine<br />

Verwechselung … zu vermeiden…"). Und um Design in der Evolution wissenschaftlich ausschließen zu können ("Wir möchten<br />

hiermit unmissverständlich zum Ausdruck bringen, dass das MPIZ nicht der Meinung ist, dass "Intelligent Design" eine Rolle<br />

in der Evolution spielt."), müsste man den Ursprung des Lebens und der (primären) Arten restlos naturalistisch erklärt haben<br />

oder zumindest im Begriff sein, das zu tun – was zwar seit 150 bzw. 200 Jahren immer wieder behauptet wird, aber<br />

bekanntlich und nachweislich nicht nur nicht der Fall ist, sondern immer schwieriger wird (die zunehmende Problematik wird<br />

anhand einiger Beispiele in http://www.weloennig.de/RSGID1.html angesprochen). Meinungs- und Glaubensbekenntnisse wie eine<br />

zur Tatsache erklärte Makroevolution ("Tatsache Evolution", Kutschera) helfen hier nicht weiter, auch nicht die permanente<br />

und suggestive Wiederholung solcher Bekenntnisse (um an die folgenden Punkte zu erinnern, vgl.<br />

http://www.weloennig.de/Popper.html und http://www.weloennig.de/Utricularia.html):<br />

Derzeit wird von vielen Biologen die (erweiterte) Synthetische Evolutionstheorie als rein naturgesetzliche Erklärung unter<br />

prinzipiellem Ausschluss von Intelligent Design als unanfechtbar "letzte Antwort" betrachtet. So wird von führenden Evolutionsbiologen<br />

u. a. behauptet, die heutige Theorie erkläre "jede bekannte Lebensform" (Huxley), keine andere Lehre habe sich "so restlos als wahr<br />

erwiesen wie die Abstammungslehre Ch. Darwins" (Lorenz), "sie ist eine Tatsache und wir brauchen das nicht länger zu beweisen"<br />

(Mayr), "die Evolution gab es in der Tat, und der Mensch ist ein Teil davon" (Martin), "Evolution is true - and the truth can only make us<br />

free" (Gould), usw. usf. Seit Haeckel (1866) beherrscht diese Geisteshaltung nicht nur weite Teile der Biologie, sondern auch fast<br />

sämtliche ‘übrigen’ Wissenschaftszweige bis hin zur Theologie.<br />

Statt die Entstehung des Lebens, Utricularia, Coryanthes, Catasetum, Giraffa, Pipa americana, die kambrische Explosion der<br />

Tierstämme und tausend andere (für eine Erklärung durch die herkömmlichen Evolutionsfaktoren wie Mutation und Selektion<br />

immer schwieriger werdenden) Evolutionsprobleme naturgesetzlich (testbar) zu erklären, stoßen wir regelmäßig auf solche<br />

Meinungs- und Glaubensbekenntnisse wie oben zitiert oder gar auf die Polemik eines Dawkins, der die Kritiker für "unwissend,<br />

dumm oder verrückt“ etc. erklärt. Zur nachprüfbaren wissenschaftlichen Grundlage der Intelligent-Design-Theorie vgl. z. B.<br />

oben die Punkte auf der Seite 73. Siehe weiter die Kommentare zum Thema der "Distanzierung" von Robert Schmidt<br />

http://www.weloennig.de/RobertSchmidtDesigner.html und Karl Willnat http://www.evokrit.de/berichte.php?thema=loennig01&seid=5aaaaf6b5ca0f1c8775d4f6161426345.<br />

(Nachtrag 2. Mai 2009) Der Journalist und Kulturkritiker Arno Kleinebeckel kommentiert den Vorgang am MPIZ (2009, p.<br />

30) wie folgt (kursiv und gesperrt von A. Kleinebeckel in seinem Beitrag Seufzende Sterne. <strong>Die</strong> Weltmaschine im Darwinjahr,<br />

Athena-Verlag):<br />

"…in der Evolutionsbiologie wird selten offen kontrovers diskutiert. Stattdessen herrscht – zumindest hierzulande – eine<br />

sonst rar gewordene Einigkeit. Eine Einmütigkeit, die der Forscher <strong>Lönnig</strong> drastisch zu spüren bekam. <strong>Die</strong> aber eigentlich<br />

doch skeptisch machen sollte? Wo stecken sie, die kritischen Köpfe der naturwissenschaftlichen Zunft? Und wenn jemand<br />

offen Kritik wagt, wo bleibt der Geist freier Auseinandersetzung? Regiert stattdessen Angst? Müssen am Ende Lobbyisten her,<br />

um einem Aufsässigen das Maul zu stopfen?<br />

An der vereinigten Hetzjagd auf <strong>Lönnig</strong> und seine Arbeit – Näheres nachzulesen beispielsweise im Factum-Interview unter<br />

http://www.weloennig.de/Factum.html – waren sowohl führende deutsche Evolutionsbiologen als auch (in beachtlichem Einklang) die<br />

überregionale Presse beteiligt, allen voran DIE ZEIT. Man erreichte jedenfalls etwas, und zwar die Sperrung der<br />

wissenschaftlichen Arbeiten <strong>Lönnig</strong>s auf dem Instituts-Server; zweifellos ein Triumph der akademischen Elite, ihrer Kader und<br />

Funktionäre; aber im Endeffekt doch wohl kaum ein Glanzstück der Gelehrtenrepublik.<br />

Gelehrtenrepublik? Ging es in Wahrheit um Autorität? Geht es hinter einer biederen akademisch-liberalen Fassade ganz<br />

profan um Ansehen, Rang, Positionen …?<br />

Geht es vielleicht ums schnöde Geld? Um Forschungsgelder, um die Existenz institutionalisierter Forschung, notfalls<br />

g e g e n besseres Wissen, gegen dezidiert wissenschaftliche Aussagen und Feststellungen – geht es um die unantastbare<br />

heilige Kuh? Nun, auch der Wissenschaftsbetrieb ist Teil der Weltmaschinerie. Einer gut geölten noch dazu.<br />

Ein vorläufiges Fazit nur aus diesem Fall: Es wird offenbar nicht lediglich brav, integer, sachlich diskutiert im Land der<br />

Dichter und Denker, wie es der Traum von der Freiheit der Wissenschaft nahelegen könnte. Der Fall <strong>Lönnig</strong>, nur eine<br />

bedauerliche Ausnahme? Oder Paradebeispiel für einen Wissenschaftsbetrieb, der mehr und mehr konzernähnliche Strukturen<br />

aufweist – mitsamt dem in der Wirtschaft üblichen Verdrängungsgehabe?"<br />

d1) (Zu p. 20): Ob das die vollständige Erklärung ist, sei dahingestellt. Warum sieht sich ein totalitäres System von einer de<br />

facto pazifistischen und dazu noch relativ kleinen Gruppe in seiner Existenz so stark gefährdet, dass es zu solchen gewaltsamen<br />

Maßnahmen greifen muss? <strong>Die</strong> Verfolgung weist nach dem Verständnis der Zeugen noch auf eine weitere Dimension des<br />

Geschehens hin, die Historiker allerdings in wissenschaftlichen Untersuchungen zur Zeit nicht ansprechen können: Eph. 6 : 12.<br />

d1a) (Zu p. 39; Nachtrag am 7. Mai 2009): Vgl. z. B. die in der Artbegriffsarbeit (http://www.weloennig.de/Artbegriff.html) zu dieser<br />

Thematik aufgeführte Literatur und die Diskussionen dazu. – Völlig unabhängig von den in meinen Orginalarbeiten zitierten<br />

Biologen und Mutationsgenetikern ist übrigens ein weiterer verdienter Genetiker zum Thema Mutationszüchtung zum gleichen<br />

Ergebnis gekommen: John C. Sanford ("His most significant scientific contributions involved three inventions – the biolistic<br />

("gene gun") process, pathogen-derived resistance, and genetic immunization"; siehe auch<br />

http://en.wikipedia.org/wiki/John_C._Sanford). Er schreibt zum Thema Mutationszüchtung in seinem Buch Genetic Entropy & The<br />

Mystery of the Genome (2005, p. 25) nach Hinweis auf Millionen und Abermillionen von Pflanzen, die "mutagenized and<br />

screened for possible improvements" wurden: “Vast numbers of mutants were produced and screened, collectively representing<br />

many billions of mutation events. … However, from all this effort, almost no meaningful crop improvement resulted. The<br />

effort was for the most part an enormous failure, and was almost entirely abandoned." … Zu einer der bekannteren<br />

Ausnahmen von der Regel, "low phytate corn", bemerkt er u.a. (pp. 25/26): "The low phytate corn was created by mutagenizing

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