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Pfarrer Alexander Furrer - Staldenried - Gspon

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Brigger Rainer, 2010 2<br />

Beim Tunnelbau Saas-Balen – Wasserschloss arbeitete Ignatz nach 1905 als Schmied im Gischacher.<br />

Tagtäglich musste er die stumpfen Bohrer, die die Bohrträger von der Brust des<br />

Tunnels zu ihm brachten, neu in der Glut der Kohle zum Glühen bringen, um ihnen anschliessend<br />

auf dem Amboss mit gezielten Hammerschlägen die nötige Schärfe zu verpassen. Unglücklicherweise<br />

erlitt er eine Verletzung, die sich entzündete. Dadurch bekam er eine schwere<br />

Blutvergiftung. Eine solche Vergiftung, konnte er nicht mit Kräuterwaschungen oder Wickeln<br />

stoppen. Sie führte damals öfters zum Tod. Ignatz wurde ins Spital in Visp eingeliefert.<br />

Dort schnitt ihm der Arzt die vergiftete Vene von den Fingern über die Hand bis zur Schulter<br />

auf, um dadurch das dort vergiftete Blut abfliessen zu lassen. Dem Arzt unterlief damals ein<br />

Riesenfehler, denn er durchtrennte ihm auch die Sehnen der Finger bis zum Ellbogen. Zurück<br />

blieben bei Ignatz total lädierte Finger und eine Elle und Speiche, die jegliche Drehungen des<br />

Unterarmes verhinderten. Er blieb aber als Behinderter nicht untätig. Ignatz ging sogar soweit,<br />

dass er sich Lederriemen um Hand und Unterarm band, den Stiel der Axt hindurch schob und<br />

diesen mit den Riemen festzurrte, so dass es ihm möglich wurde, das Holz für Sommer und<br />

Winter zu spalten. Nebenbei kaufte er Werkzeug und Utensilien, um Rosenkränze in den langen<br />

Winterabenden herzustellen. Einen solchen Rosenkranz besitzt heute noch <strong>Pfarrer</strong> <strong>Alexander</strong><br />

Das ist Arbeit in höchster Präzision. Zudem litt Vater Ignatz auch an der sehr schmerzreichen<br />

fliegenden Gliedersucht.<br />

Als sein Vater Ignatz im Alter von 79 Jahren starb, war <strong>Alexander</strong> 17 jährig. Seine Mutter<br />

Anna stand im 51. Lebensjahr. Fortan galt es für diese junge Witwe ihre 10 Kinder, davon<br />

vier noch im minderjährigen Alter, alleine zu versorgen. Haushalt, Essen, Kleider, Heu-, Kartoffel-<br />

und Kornernte einbringen, Vieh füttern, Streue sammeln, Holz rüsten, die Kinder im<br />

Lichte einer Kerze oder im Schein der Petrollampe beten, lesen und rechnen lernen. Dies alles<br />

lastete auf ihr und war ein hohes gerütteltes Mass an Arbeit. Zudem ist zu bedenken: Sie bekam<br />

keinen einzigen Rappen an finanzieller Unterstützung!<br />

Schweres Schicksalsjahr für die Familie<br />

Der Tod forderte innerhalb von siebzehn Tagen einen schmerzvollen Tribut. Am 24. August<br />

1943 verunglückte Theodor <strong>Furrer</strong> auf einer fremden Baustelle.<br />

Am 28. September 1943 erreichte seine Schwester Anna, welche an Epilepsie litt, nach Rebarbeiten<br />

in den Schwigrechu ihr Bildji. Dort erlitt sie an der Oberriederi einen Anfall, fiel ins<br />

Wasser und ertrank. Ihre Gräber lagen damals nebeneinander.<br />

Sein Leben in Bildji<br />

In diesem Wohnhaus zum Bildji erblickte<br />

<strong>Pfarrer</strong> <strong>Alexander</strong> das Licht der Welt. Eltern<br />

und zehn Kinder lebten auf engem Raum.

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