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Pfarrer Alexander Furrer - Staldenried - Gspon

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Brigger Rainer, 2010 1<br />

<strong>Pfarrer</strong> <strong>Alexander</strong> <strong>Furrer</strong><br />

Seine Familie<br />

Auf seinem Primizbildchen stand:<br />

O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis<br />

Gottes!<br />

Wie unerforschlich sind seine Ratschlüsse und wie unergründliche<br />

seine Wege! (Röm. 11, 33-34)<br />

<strong>Alexander</strong>, Sohn der Eltern Ignatz und Anna <strong>Furrer</strong>, geb. Regotz, erblickte am 27. Aug. 1929<br />

als drittjüngstes Kind von drei Schwestern und sechs Brüdern, in <strong>Staldenried</strong>, im Weiler zum<br />

Bildji das Licht der Welt.<br />

Seine Eltern:<br />

Mutter Anna, 1895 – 1984, Tochter des Gabriel<br />

Regotz und der Karolina, geb. <strong>Furrer</strong>.<br />

Vater Ignatz, 1867 – 1946, Sohn des Ignatz und<br />

der Cresenzia, geb. Abgottspon.<br />

Der Altersunterschied seiner Eltern betrug 28<br />

Jahre.<br />

Vorne v.l.n.r.: Theodor, Alban, Erich<br />

Mitte v.l.n.r: Vater Ignatz mit <strong>Alexander</strong>, Mutter<br />

mit Karolina. <strong>Alexander</strong> als „Dümusüger“ auf<br />

dem Schoss von seinem Vater ist hier zwei Jahre<br />

jünger als Karolina auf dem Schoss ihrer Mutter<br />

Anna.<br />

Hinten v.l.n.r.: Raphael, Anna und Theodul.<br />

Auf dem Photo fehlt Bernhard, der hier als Photograph<br />

dieses sehr wertvolle Photo schoss.


Brigger Rainer, 2010 2<br />

Beim Tunnelbau Saas-Balen – Wasserschloss arbeitete Ignatz nach 1905 als Schmied im Gischacher.<br />

Tagtäglich musste er die stumpfen Bohrer, die die Bohrträger von der Brust des<br />

Tunnels zu ihm brachten, neu in der Glut der Kohle zum Glühen bringen, um ihnen anschliessend<br />

auf dem Amboss mit gezielten Hammerschlägen die nötige Schärfe zu verpassen. Unglücklicherweise<br />

erlitt er eine Verletzung, die sich entzündete. Dadurch bekam er eine schwere<br />

Blutvergiftung. Eine solche Vergiftung, konnte er nicht mit Kräuterwaschungen oder Wickeln<br />

stoppen. Sie führte damals öfters zum Tod. Ignatz wurde ins Spital in Visp eingeliefert.<br />

Dort schnitt ihm der Arzt die vergiftete Vene von den Fingern über die Hand bis zur Schulter<br />

auf, um dadurch das dort vergiftete Blut abfliessen zu lassen. Dem Arzt unterlief damals ein<br />

Riesenfehler, denn er durchtrennte ihm auch die Sehnen der Finger bis zum Ellbogen. Zurück<br />

blieben bei Ignatz total lädierte Finger und eine Elle und Speiche, die jegliche Drehungen des<br />

Unterarmes verhinderten. Er blieb aber als Behinderter nicht untätig. Ignatz ging sogar soweit,<br />

dass er sich Lederriemen um Hand und Unterarm band, den Stiel der Axt hindurch schob und<br />

diesen mit den Riemen festzurrte, so dass es ihm möglich wurde, das Holz für Sommer und<br />

Winter zu spalten. Nebenbei kaufte er Werkzeug und Utensilien, um Rosenkränze in den langen<br />

Winterabenden herzustellen. Einen solchen Rosenkranz besitzt heute noch <strong>Pfarrer</strong> <strong>Alexander</strong><br />

Das ist Arbeit in höchster Präzision. Zudem litt Vater Ignatz auch an der sehr schmerzreichen<br />

fliegenden Gliedersucht.<br />

Als sein Vater Ignatz im Alter von 79 Jahren starb, war <strong>Alexander</strong> 17 jährig. Seine Mutter<br />

Anna stand im 51. Lebensjahr. Fortan galt es für diese junge Witwe ihre 10 Kinder, davon<br />

vier noch im minderjährigen Alter, alleine zu versorgen. Haushalt, Essen, Kleider, Heu-, Kartoffel-<br />

und Kornernte einbringen, Vieh füttern, Streue sammeln, Holz rüsten, die Kinder im<br />

Lichte einer Kerze oder im Schein der Petrollampe beten, lesen und rechnen lernen. Dies alles<br />

lastete auf ihr und war ein hohes gerütteltes Mass an Arbeit. Zudem ist zu bedenken: Sie bekam<br />

keinen einzigen Rappen an finanzieller Unterstützung!<br />

Schweres Schicksalsjahr für die Familie<br />

Der Tod forderte innerhalb von siebzehn Tagen einen schmerzvollen Tribut. Am 24. August<br />

1943 verunglückte Theodor <strong>Furrer</strong> auf einer fremden Baustelle.<br />

Am 28. September 1943 erreichte seine Schwester Anna, welche an Epilepsie litt, nach Rebarbeiten<br />

in den Schwigrechu ihr Bildji. Dort erlitt sie an der Oberriederi einen Anfall, fiel ins<br />

Wasser und ertrank. Ihre Gräber lagen damals nebeneinander.<br />

Sein Leben in Bildji<br />

In diesem Wohnhaus zum Bildji erblickte<br />

<strong>Pfarrer</strong> <strong>Alexander</strong> das Licht der Welt. Eltern<br />

und zehn Kinder lebten auf engem Raum.


Brigger Rainer, 2010 3<br />

Das Haus, heute im Besitz von Georges Tochter Maya, ist durch eine voll umfassende Restaurierung<br />

so verändert worden, dass es seine Eigentümlichkeit zu <strong>Alexander</strong>s Zeiten verloren<br />

hat. Das Nahhaus, früher immer aus Steinmauern erstellt ist später durch einen hölzernen Anbau<br />

bergwärts ergänzt worden. Eine solche Umgebung kam früher nicht einmal in den kühnsten<br />

Träumen vor.<br />

Das Trinkwasser<br />

Trinkwasser gab es weit und breit nirgends. Die Schule endete um 16.00 Uhr. Nach einem<br />

steilen, häufig aalglatten Weg kamen die Kinder zuhause gegen 17.00 Uhr an. Die erste,<br />

schwere Arbeit, die zu erledigen war, war der kräftezehrende Weg zum Trigi, um das nötige<br />

Trinkwasser für Vieh und Mensch zu holen. Mit einem Schlitten und einem leeren Fass - sicher<br />

einem Lagol - machten sich zwei Kinder auf dem Weg, um 50 Liter Wasser zu holen. Ob<br />

Regen oder Schnee, Kälte oder Wind, ob hell oder dunkel, das tat nichts zur Sache. Wasser<br />

war unabdingbar notwendig. Licht spendete die Karbidlampe, damals auch Sturmlampe genannt,<br />

weil die Flamme auch ohne Glasabdeckung heftigen Winden nichts anzuhaben vermochte.<br />

Zudem ist hier zu bemerken, dass der Weg hin und zurück 1.2 km misst.<br />

Die Quellen strömen heute noch sternenförmig in das Sammelbecken.<br />

Bildji<br />

Sammelbecken<br />

Kleeboden<br />

Wasserzufuhr<br />

Heute fliesst das Wasser vom obigen Sammelbecken ca 20 Meter<br />

tiefer in das Reservoir an der Flurstrasse Bildji – Kleeboden.<br />

Eine grosse Erleichterung für die Kinder schufen Alex Abgottspon, alt Tambour, Besitzer der<br />

Gischa und Vater Ignatz, indem sie über Holzkännel das Wasser hinunter in die Gischa fliessen<br />

liessen. Für die Familie zum Bildji war der Tag im Frühling, als die obere Riederi unter<br />

ihrem Wohnhaus zu fliessen begann, eine wahre Arbeitserleichterung. Im Herbst mündete


Brigger Rainer, 2010 4<br />

dete dies ins Gegenteil, weil das Wasser der oberen Riederi oberhalb des Weilers Leidbach<br />

durch den Wasservogt wiederum vorwärts fliessen liess.<br />

Der Strom<br />

Im Sommer 1924 wurde die Elektrifizierung ins <strong>Gspon</strong> in Angriff genommen. Gross war die<br />

Freude der <strong>Gspon</strong>er, als jede Familie mittels Lichtschalter eine Birne anzünden konnte. Diese<br />

Freude konnten die Bildjibewohner mit den Bergbewohnern nicht teilen, obwohl die Stromleitung<br />

buchstäblich einige Meter neben ihrem Wohnhaus ins <strong>Gspon</strong> führte. Die Gemeinde<br />

war wohl verpflichtet, die Leitung bis eine Stange vor die Häuser zu erstellen, den Teil von<br />

der Stange bis in die Wohnungen ging zu Lasten der dortigen Bewohner. Wiederholtes Bitten<br />

an die Gemeinde, ihnen auch das Licht in das nächtliche Dunkel in die Stube zu bringen,<br />

scheiterten immer mit der Begründung: „Dies kommt die Gemeinde zu teuer zu stehen, weil<br />

ein Transformer zu hohe Unkosten verursacht.<br />

Der weite Weg zum Priester<br />

� Im Herbst 1944 verliess der junge <strong>Alexander</strong> sein Bildji, um bei den Kapuzinern im<br />

Kollegium St. Fidelis in Stans die Studienlaufbahn zu beginnen. Aus finanziellen<br />

Gründen musste er dort nach der dreijährigen Syntax – Schwerpunkt Satzlehre – seine<br />

Studienlaufbahn abbrechen.<br />

Auf der ersten Seite dieses Messbuches steht: <strong>Alexander</strong> <strong>Furrer</strong>, Nr. 193, Stans. Andenken <strong>Furrer</strong> Karolina<br />

des Ignatz. <strong>Staldenried</strong> 1944. Es ist das Messbuch, welches ihm seine zwei Jahre jüngere Schwester<br />

Karolina im Alter von 15 Jahren beim Eintritt ins Kollegium gekauft und mitgegeben hat. Die zerrissene<br />

und überklebte Seite ist ein Zeichen öfteren Gebrauchs. Fundort: Estrich im Pfarrhaus in <strong>Gspon</strong>.<br />

� Am 10. April. 1947 als Kandidat ins Kloster Solothurn bei den Kapuzinern eingetreten.


Brigger Rainer, 2010 5<br />

� Am 2. März 1948 Beginn des Noviziates auf dem Wesemlin, LU. Von da an hiess er<br />

Br. Angelicus.<br />

� Am 19. März 1948 einfache Profess. Festprediger Pater Salvian Fueg. Im Kollegium<br />

Stans sprachen die Studenten nicht von P. Salvian, sondern immer „vom Hölzji“.<br />

� Am 25. März 1952 legte Br. Angelicus die Ewigen Gelübde im Kapuzinerkloster in<br />

Brig ab. Die Festpredigt hielt der <strong>Staldenried</strong>er Kapuziner Pater German Abgottspon.<br />

Er sprach ebenfalls das Kanzlerwort bei der Primiz von <strong>Pfarrer</strong> <strong>Alexander</strong>.<br />

Br. Angelicus war es in diesem Jahr das erste<br />

Mal vergönnt, dorthin heimzukehren, wo er<br />

vor fünf Jahren von seiner Familie Abschied<br />

genommen hatte.<br />

Als Bruder arbeitete er 15 Jahre als Typograph in der Druckerei der<br />

Kapuziner.<br />

� Seine letzte Versetzung führte ihn nach Stans. Dort arbeitete er zwei Jahre lang als Sekretär<br />

in der Seligssprechungsakte von P. Atanasius Hartmann.<br />

� Als Kapuzinerbruder versuchte er über alle möglichen Instanzen die Bewilligung,<br />

Priester werden zu können, zu erlangen. Der schriftlich festgelegte Grundsatz bei den<br />

Patres: „Ein Bruder darf nicht Priester werden“, sollte Angelicus an den Rand der<br />

Verzweiflung bringen. Sein jahrelanges: „Ama, et fac quod vis!“ . [Lieb mich und<br />

mach aus mir, was du willst!] begann Früchte zu tragen. So griff er nach dem letzten<br />

Strohhalm. Dieser hiess: Übertritt! Es folgten jetzt intensive Ausbildungsjahre.<br />

� Am 10. April 1963 trat er bei den Chorherren auf dem grossen St. Bernhard ins Kloster<br />

ein


Brigger Rainer, 2010 6<br />

� Am 22. Dezember des gleichen Jahres wurde er dort als Novize eingekleidet.<br />

Photo links: P. Amandus Brigger, Br. Angelicus, <strong>Furrer</strong> P. German Abgottspon und P. Beat <strong>Furrer</strong> anlässlich<br />

der Primiz im Juli 1961.<br />

Photo rechts: Ortspfarrer Johann Zenklusen mit <strong>Alexander</strong> <strong>Furrer</strong> als Novize bei den Chorherren auf<br />

dem Grossen Sankt Bernhard im Jahr 1965<br />

� Es folgten 1964/1965 das Philosophiestudium in Klosterneuburg in Wien und das<br />

Theologiestudium von 19965 – 1970 in Martinach.<br />

Seine Priesterweihe und Primiz<br />

Am 21. Juni 1970 wurde <strong>Alexander</strong> in Visperterminen durch Bischof Nestor Adam zum Priester<br />

geweiht. Eine Woche später, d.h. am 28. Juni 1970 feierte der junge Priester seine Primiz<br />

in <strong>Staldenried</strong>.<br />

Heute ist diesem Haus Heil wiederfahren!<br />

Sein Elternhaus in der Brunnmatte<br />

<strong>Pfarrer</strong> <strong>Alexander</strong> vor der Haustüre<br />

des <strong>Pfarrer</strong>s mit Klaus Sarbach<br />

aus Visp, der sich noch in der<br />

Ausbildung bei den Chorherren<br />

befand.


Brigger Rainer, 2010 7<br />

Seine erste hl. Messe.<br />

Quia fecit mihi magna qui potens est, et sanctum nomen ejus.<br />

[Denn Grosses hat an mir getan der Mächtige, und heilig ist sein Name.]<br />

Sein priesterliches Wirken<br />

� 1970 - 1971 Vikar in Vouvry.<br />

� 1971 - 1978 Kaplan in Mörel unter <strong>Pfarrer</strong> Peter Arnold.<br />

� 1978 - 1980 <strong>Pfarrer</strong> in Blatten im Lötschental.<br />

� 1980 - 1986 <strong>Pfarrer</strong> in den Gemeinden Albinen, Guttet und Feschel.<br />

� 1986 - 1994 <strong>Pfarrer</strong> in Varen.<br />

� 1994 - 2000 <strong>Pfarrer</strong> in Saas-Almagell.<br />

� 2000 - 2008 <strong>Pfarrer</strong> in Eyholz. Hier predigte er noch jeden Samstag und Sonntag.<br />

� Am 24. September 2008 begibt er sich zurück auf den Simplon in das Hospiz seines<br />

Ordens. Hier spricht er „vom Wartezimmer Gottes.“ Sein täglicher Wunsch: „Lieber<br />

Gott, Du bist mein Seelenarzt, sage mir bitte fünf Minuten vor meinem Sterben: „Der<br />

Nächste bitte!“<br />

„Ach, zwei Welten wohnten in meiner<br />

Brust!<br />

Links <strong>Pfarrer</strong> <strong>Alexander</strong> im Habit, der<br />

Augustiner-Chorherren, der zu jeder<br />

Gebetschore getragen wurde (Chorgebet).<br />

Bei einem Besuch bei den Kapuzinern<br />

im Kloster in Brig begab er sich noch<br />

einmal in eine Kapuzinerkutte, die<br />

er 17 Jahre lang getragen hatte.


Brigger Rainer, 2010 8<br />

Seine Mutter<br />

Zu seiner Mutter Anna, 1895 – 1984, pflegte er zeitlebens ein sehr<br />

inniges Verhältnis. Sie war es, die den jungen <strong>Alexander</strong> zum Bildji,<br />

den Bruder Angelicus auf dem Wesemlin und den <strong>Pfarrer</strong> <strong>Alexander</strong><br />

aufopfernd, liebend und betend begleitete. Desgleichen tat auch sein<br />

Vater Ignatz vom Himmel herunter. Er verstarb schon 1946. <strong>Alexander</strong><br />

stand zu dieser Zeit im 17. Lebensjahr.<br />

Seine Mutter Anna stand ihrem Sohn <strong>Alexander</strong> noch 14 Jahre als<br />

treue Haushälterin beiseite.<br />

Der junge Bruder Angelicus litt in seinem Leben bei den Kapuzinern<br />

öfters unter grossem Heimweh. Bei solchen Sehnsuchtsschmerzen hatte er öfters zur<br />

Schreibmaschine gegriffen, um dem Schmerz im Wort Luft zu verschaffen. Auf einem vergilbten<br />

Blatt aus der damaligen Zeit steht unter anderen Gedichten das folgende:<br />

Beim Dämmerlicht<br />

Ich seh’ im Geist mein Mütterlein<br />

im trauten Stübchen ruh’n.<br />

Die alte Lampe matt umspielt<br />

die Stube und die Bilder.<br />

Ob ihr wohl ahnt, derweil der Mond<br />

matt durch die Fenster scheint,<br />

dass in der weiten Ferne jetzt<br />

ihr Kind ans Mütterchen denkt.<br />

Seine Haushälterin<br />

Auf einmal seh’ ich leisen Schmerz<br />

auf Deiner Zunge steh’n,<br />

und dann Dein lieb Mutteraug’<br />

zum Kreuz hinüberseh’n. –<br />

Nach dem Tod seiner Mutter Anna trat Frau Hedwig Arnold, eine<br />

Witwe aus Simplon Dorf, ins Leben von <strong>Pfarrer</strong> <strong>Alexander</strong>. Sie hatte<br />

nicht nur 31 Jahre lang fürsorglich seinen Haushalt geleitet und ihm<br />

mit Rat und Tat in Sorgen beigestanden; sie las ihm sogar seine<br />

Wünsche von den Augen ab. Sie wusste: „Jetzu Stumpo, jetzu Fir!“<br />

Aus gesundheitlichen Gründen musste sich Hedwig ins Alters- und<br />

Pflegeheim in Glis begeben.


Brigger Rainer, 2010 9<br />

Zwei <strong>Staldenried</strong>ner Weltenbummler als Priester<br />

Der eine als Pater Kapuziner, der andere als Bruder bei den Kapuzinern und <strong>Pfarrer</strong> bei den<br />

Mönchen des hl. Augustinus. Beide folgten dem gleichen Ruf Gottes. Der eine wirkte in den<br />

Weiten Afrikas, der andere in der Enge der Viertausender.<br />

Sein Leben heute<br />

<strong>Pfarrer</strong> <strong>Alexander</strong> lebt heute als Eremit, d.h. total zurückgezogen im Hospiz auf dem Simplon.<br />

Das laute Leben, verursacht durch viele jungendliche Gruppen aus verschiedenen Ländern,<br />

mag der über 80ig Jahre alte „Xander“ nicht mehr so gut. Das tägliche Lesen im Alten und<br />

Neuen Testament, die Perlen des Rosenkranzes, den sein Vater selig noch selber anfertigte,<br />

haben die moderne PC-Welt aus seinem Zimmer verbannt. Er besitzt wohl noch eine Hermes-<br />

Schreibmaschine, die er aber nach seinen eigenen Aussagen in seinem Zimmer noch nie zu<br />

Worte kommen liess.<br />

Und noch dies:<br />

Bruder Angelicus war hartnäckig. Ohne diesen Charakterzug wäre er nie Priester geworden.<br />

Als Priester war er nicht etwa „altvätrisch“ oder konservativ, was viele zu wissen glaubten. Er<br />

war und ist ein liniengetreuer Gottesmann, kein Bambusrohr, sprich Kirche, das sich bei jedem<br />

Wind hin und her biegen lässt und liess. Er ging mit der Zeit, aber auch gegen die Zeit,<br />

gegen jede Wischiwaschi-Strömung. Immer zurück zur Quelle zum Trigji! Und dem war auch<br />

gut so!

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