01.12.2012 Aufrufe

NEU! - Druckmarkt

NEU! - Druckmarkt

NEU! - Druckmarkt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Funktionen in OpenType<br />

Die typografischen Funktionen des<br />

OpenType-Formats bieten dem Anwender<br />

auf Wunsch das Zeichen,<br />

das ein optimales Schriftbild in der<br />

jeweiligen Zeichenfolge erzeugt.<br />

Der kontextabhängige Satz beispielsweise<br />

ersetzt automatisch die<br />

Standardform eines Buchstabens<br />

durch eine Alternative, je nachdem<br />

welches Zeichen direkt davor oder<br />

danach im Wort steht. Mit aktivierten<br />

Ligaturen werden die normalen<br />

Kombinationen automatisch durch<br />

den passenden Ligaturverbund<br />

ersetzt, etwa die Kombination »fi«<br />

durch die Ligatur »fi«. Die Ligaturen<br />

sind dabei dynamisch an die<br />

Sprache des Textes angepasst, um<br />

die Besonderheiten der Sprache bei<br />

der Zeichenfolge zu berücksichtigen.<br />

So ist die türkische »fi«-Ligatur<br />

eine andere, da der i-Punkt<br />

einen Unterschied in der Bedeutung<br />

macht. Die Funktion »bedingte<br />

Ligaturen« geht noch einen Schritt<br />

weiter und zeigt zusätzliche Ligaturen<br />

auch für ungewöhnliche<br />

Buchstabenkombinationen wie »ct«<br />

oder »ll« an, was das Schriftbild<br />

weiter verbessert.<br />

Zum erweiterten Zeichensatz der<br />

Libelle gehören auch eigene Zeichenformen<br />

für den Anfang und<br />

das Ende einer Textzeile. Eine Besonderheit<br />

des Fonts stellen die<br />

Formatsätze dar. Da es sich bei der<br />

Libelle um eine Schreibschrift handelt,<br />

haben nicht alle Buchstaben<br />

die gleiche Anzahl alternativer<br />

Zeichen. Mit den Formatsätzen<br />

können Anwender die Zeichen bestimmen,<br />

mit der ein Buchstabe im<br />

Textfluss standardmäßig ersetzt<br />

werden soll. Der Font umfasst insgesamt<br />

zehn Formatsätze. Die<br />

OpenType-Funktionen der Libelle<br />

stehen bei Produkten der Adobe<br />

Creative Suite ab Version 3 oder<br />

Quark Xpress zur Verfügung. Die<br />

Formatsätze werden von Quark<br />

Xpress bisher nicht unterstützt.<br />

DIOTIMA – DIE SCHÖNE IN<br />

<strong>NEU</strong>EM GEWAND<br />

Gudrun Zapf von Hesse und<br />

Akira Kobayashi bauen Klassiker<br />

zur Schriftenfamilie aus<br />

Linotype hat eine neue Version des<br />

Schriftenklassikers »Diotima« vorgestellt.<br />

Die Diotima Classic-Familie<br />

ist in ihrem Schriftbild gegenüber<br />

der Diotima etwas schmaler und<br />

besteht aus vier verschiedenen<br />

Strichstärken: Light, Regular, Bold<br />

und Heavy. Für alle Fetten enthält<br />

die Familie passende Italic Versionen.<br />

Der Regular-Schnitt ist für die<br />

Verwendung in Lesetexten mit robusteren<br />

Serifen und dickeren Haarlinien<br />

ausgestattet worden, wodurch<br />

er bei kleineren Schriftgrößen<br />

besser lesbar ist. Mit der Diotima<br />

Classic, an der auch der künstlerische<br />

Leiter von Linotype, Akira Kobayashi,<br />

mitgearbeitet hat, ist eine<br />

elegante Text- und Auszeichnungsschrift<br />

entstanden.<br />

Elegante Textschrift<br />

Zapf von Hesse zeichnete die erste<br />

Version der Diotima bereits 1939.<br />

Ihren Namen verdankt die Schrift<br />

TYPOGRAFIE<br />

dem Text, den die damalige Buchbinderin<br />

mit dieser ersten Kursiv-<br />

Variante schrieb: Friedrich Hölderlins<br />

»Hyperion an Diotima«. 1948<br />

fügte Zapf von Hesse der Familie<br />

einen Regular-Schnitt hinzu. Die D.<br />

Stempel AG veröffentlichte die<br />

Diotima Anfang der 50er-Jahre in<br />

Metall für den Handsatz.<br />

Mit seinen lediglich zwei Schnitten<br />

war das Originaldesign der Diotima<br />

für festliche Anlässe, Einladungen<br />

und Gedichte entworfen worden.<br />

Die schlanken Buchstaben und Serifen<br />

sehen in Display-Größen sehr<br />

elegant aus, eignen sich aber nicht<br />

für die kleineren Schriftgrößen bei<br />

Fließtexten. Die Buchstaben der<br />

neuen Diotima Classic sind harmonischer<br />

und stärker ausbalanciert,<br />

die kursiven konsistenter als im<br />

Entwurf von 1939. Außerdem wurde<br />

die Form der Ziffern optimiert,<br />

der Zeichenabstand verbessert, und<br />

die Versalziffern wurden an den Kapitälchen<br />

ausgerichtet.<br />

Gudrun Zapf von Hesse feierte im<br />

vergangenen Jahr – wie ihr Mann –<br />

ihren 90. Geburtstag. Sie ist seit 58<br />

Jahren mit dem Schriftdesigner Hermann<br />

Zapf verheiratet.<br />

.<br />

DRUCKMARKT impressions 10 • 1. Juni 2009 • 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!