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TYPOGRAFIE<br />
Neue Schriften:<br />
Von Kontrasten, Serifen und Handschriften<br />
Linotype stellte 2009 vier neue Schriften vor: Erweiterungen der Nautilus und Diotima und<br />
komplett neue Fonts wie die Libelle oder Opal.<br />
KONTRASTE STATT SERIFEN<br />
Hellmut G. Bomm erweitert die<br />
Nautilus<br />
Zehn Jahre nach dem Design der<br />
ersten »Nautilus« veröffentlicht<br />
Hellmut G. Bomm bei Linotype zwei<br />
zusätzliche Schriftfamilien. Mit der<br />
Nautilus Text und der Nautilus Monoline<br />
aktualisiert und erweitert der<br />
1948 geborene Schriftendesigner<br />
das ursprüngliche Design. Dabei<br />
sind eine Text- und eine korrespondierende<br />
Display-Schrift entstanden,<br />
die sich besonders durch ihre<br />
Lesbarkeit auszeichnen. Beide<br />
Nautilus-Familien sind serifenlos<br />
und umfassen acht beziehungsweise<br />
zehn Schnitte. Der Entwurf<br />
der Nautilus basiert auf einer Handschrift<br />
zum Zeichen »Li« aus dem<br />
I Ging, dem ältesten der klassischen<br />
chinesischen Texte.<br />
10 • DRUCKMARKT impressions 10 • 1. Juni 2009<br />
Klare Schrift ohne Serifen<br />
Beim Design der Nautilus verfolgte<br />
Bomm das Ziel, eine klare und gut<br />
lesbare Schrift ohne Serifen zu<br />
schaffen. Die meisten serifenlosen<br />
Schriften sind in gleichförmigen<br />
Strichstärken aufgebaut, was beim<br />
Lesen langer Texte die Augen ermüdet.<br />
Bomm zeichnete die Buchstaben<br />
der Nautilus Text daher mit<br />
starken Kontrasten. Für diesen Effekt<br />
verwendete er eine Breitfeder.<br />
Wie bei Serifenschriften üblich, enthalten<br />
die Formen der Nautilus Text<br />
vielseitige Zeichenformen, die ihr<br />
zusammen mit den Kontrasten eine<br />
komfortable Lesbarkeit verleihen.<br />
Die schmalen Buchstaben und<br />
großen Zeichenabstände ermöglichen<br />
viel Text auf wenig Raum.<br />
Dennoch vermitteln die mit der<br />
Nautilus gesetzten Texte einen<br />
offenen Eindruck des Schriftbildes.<br />
Die Schnitte der Nautilus Monoline-<br />
Familie hat Bomm für die Verwendung<br />
als Display-Schrift entworfen.<br />
Die Buchstaben der Familie haben<br />
die gleichen Gesamtproportionen<br />
wie die der Nautilus Text, sind je-<br />
doch monolinear, das heißt, ohne<br />
die Kontraste in den Strichstärken<br />
gezeichnet. Dadurch eignet sich die<br />
Nautilus Monoline für alternative<br />
Überschriften, die sich hervorragend<br />
mit der Nautilus Text kombinieren<br />
lassen.<br />
Beide Familien sowie das ursprüngliche<br />
Design der Nautilus sind Teil<br />
der Linotype Originals Bibliothek.<br />
EINE <strong>NEU</strong>E ENGLISCHE<br />
SCHREIBSCHRIFT FÜR DAS<br />
21. JAHRHUNDERT<br />
Die Libelle von Linotype bietet<br />
vielfältige Zeichensatzvariationen<br />
durch OpenType-<br />
Funktionen.<br />
Linotype hat mit der »Libelle« eine<br />
neue Schrift des Designers und<br />
Meisterkalligraphen Jovica Veljovic<br />
in seine Bibliothek aufgenommen.<br />
Libelle ist eine Englische Schreibschrift,<br />
die für die Verwendung mit<br />
modernen Designprogrammen entwickelt<br />
wurde und dem klassischen<br />
Schreibstil neues Leben einhaucht.<br />
Im Gegensatz zu den sonst eher<br />
starren Englischen Schreibschriften<br />
ermöglichen die OpenType-Funktionen<br />
der Libelle Variationen im<br />
Schriftbild, was die perfekte Handschrift<br />
des Kalligraphen erkennbar<br />
macht. Veljovic zeichnete fast 400<br />
zusätzliche Glyphen, darunter alternative<br />
Formen vieler Buchstaben<br />
sowie spezielle Wortanfangs- und<br />
Wortendzeichen, Ligaturen und Ornamente.<br />
Als OpenType-Font bietet<br />
die Libelle außerdem eine Reihe<br />
typografischer Funktionen wie kontextabhängige<br />
Zeichenersetzung<br />
und sprachspezifische Ligaturen.