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Fach: Pädagogik <strong>Vorträge</strong> zum Thema Hurrelmann GK12Lisa, Rebecca, VivienHurrelmannHurrelmann beschreibt die Jugend als eine eigenständige Phase, in <strong>de</strong>r die Findung<strong>de</strong>r Ich-I<strong>de</strong>ntität erfolgt.Spannungsfeld:Auf <strong>de</strong>m Weg zur Ich- I<strong>de</strong>ntität ist ein Spannungsbereich vorzufin<strong>de</strong>n. Es besteht5 ein Entscheidungszwang zwischen <strong>de</strong>r Individuation und <strong>de</strong>r Integration.Die Integration befasst sich mit <strong>de</strong>r Umwelt, also zum Beispiel mit <strong>de</strong>r gesellschaftlichenNorm (Konvention).Die Individuation hingegen befasst sich mit <strong>de</strong>r eigenen Anlage (genetische Voraussetzungen).Da die Möglichkeiten sich für Integration und Individuation zu10 entschei<strong>de</strong>n oftmals einen Konflikt darstellt, entstehen bei <strong>de</strong>r EntscheidungsfindungSpannungen.Zur Integration bzw. Individuation gehören verschie<strong>de</strong>ne Realitäten.Zu <strong>de</strong>r Individuation die „innere Realität“ und zur Integration die „äußere Realität“.15 Die „innere Realität“ spiegelt dabei wie<strong>de</strong>r, wie man sich nach eigenen Wünschenverhalten wür<strong>de</strong>. Als Gegensatz dazu stellt die „äußere Realität“ die Erwartungen<strong>de</strong>r Gesellschaft dar.Weiterhin wird eine Abhängigkeit <strong>de</strong>s Jugendlichen von seinen körperlich psychologischenGrundstrukturen und <strong>de</strong>r sozial physischen Umwelt <strong>de</strong>utlich.20 Die körperlich psychischen Eigenschaften sind geprägt von <strong>de</strong>r elterlichen Erziehungund die sozial physischen Eigenschaften von <strong>de</strong>r Umwelt.Der Jugendliche möchte sowohl Aspekte <strong>de</strong>r Individuation und Integration einbin<strong>de</strong>n,um ein eigenständiges Individuum darzustellen aber trotz<strong>de</strong>m nicht <strong>de</strong>nAnschluss an die Gesellschaft zu verlieren.25 Die zuvor angesprochene Spannung wird verstärkt, wenn man das Gefühl hat,eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Seiten wird bevorzugt und die an<strong>de</strong>re kommt somit zu kurz.I<strong>de</strong>ntitätsprozess:Während <strong>de</strong>s Prozesses <strong>de</strong>r Findung <strong>de</strong>r Ich- I<strong>de</strong>ntität solle <strong>de</strong>r Jugendliche bestimmteEntwicklungsaufgaben bewältigen.30 Zu <strong>de</strong>n einzelnen Aufgaben gehöre die Selbstorganisation, die Verarbeitung voninnere und äußere Realität, die schöpferische Konstruktion (von Gott erschaffen)und die eigenständige Lebensführung. Wenn <strong>de</strong>r Jugendliche es nicht schafftdie Entwicklungsaufgaben zu lösen entsteht ein Entwicklungsdruck.Soziale Ressourcen:35 Um das Ziel <strong>de</strong>r Ich- I<strong>de</strong>ntität zu erreichen benötigt <strong>de</strong>r Jugendliche Hilfestellungenvon außen. Die Hilfestellung sollte einen materiellen Charakter haben, diedie Selbstorganisation stärkt. Dies kann in Form eines Terminkalen<strong>de</strong>rs umgesetztwer<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Jugendliche lernt, sich seine Freizeit selbst zu organisieren.40 Weiterhin sollen Zeit und Spielräume gegeben sein, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r JugendlicheZeit hat seine Interessen auszuleben.Des Weiteren sollten flexible und klare Regeln aufgestellt wer<strong>de</strong>n.Der Jugendliche gelangt zu Ich- I<strong>de</strong>ntität, in<strong>de</strong>m er eine emotionale Stabilitätvorweisen kann, die durch die Bewältigung <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsprozesse in Verbindung45 mit <strong>de</strong>n sozialen Ressourcen erreicht wird.Ich- I<strong>de</strong>ntität:Da <strong>de</strong>r Jugendliche in einigen Jahren wahlberechtigt ist und somit die Politik beeinflussenkann, hat er eine Verantwortung die ein Grundwissen über Wirtschaftund Politik voraussetzt. Außer<strong>de</strong>m sollte <strong>de</strong>r Jugendliche verantwortungsbe-50 wusst mit seiner Freizeit und <strong>de</strong>m Konsum umgehen können.Sowohl im Privatleben als auch im Berufsleben ist die Zusammenarbeit mit an<strong>de</strong>renMenschen unabdingbar, zum Beispiel bei <strong>de</strong>r Gründung einer Familie.Beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r Arbeitswelt sind Leistungsfähigkeit und -bereitschaft wichtig,um die sich stellen<strong>de</strong>n Aufgaben zu bewältigen.55 -------------------------------------------------------------------------------------------------------------Ramona und SelinaHurrelmannIn <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Text wollen wir <strong>de</strong>n Lesern die Theorie von Hurrelmann zumThema „ Phase <strong>de</strong>r Jugend“ näherbringen. Dies soll durch eine Kurze Erläuterungvon acht Maximen, welche Hurrelmann aufgestellt hat und einer anschlie-60 ßen<strong>de</strong>n Erklärung zu <strong>de</strong>r abgebil<strong>de</strong>ten Skizze, welche die Theorie näher beschreibt,geschehen.Vorerst die acht Maximen zusammengefasst: Die erste Maxime besagt, dass diePersönlichkeitsentwicklung um Jugendalter durch das Wechselspiel von Anlageund Umwelt entsteht. Dabei ist die Persönlichkeitsentwicklung <strong>de</strong>r Auslöser für65 die Definition <strong>de</strong>r Grundstrukturen für die Geschlechtsmerkmale. In <strong>de</strong>r zweitenMaxime erreicht <strong>de</strong>r Prozess <strong>de</strong>r Sozialisation eine beson<strong>de</strong>rs intensive Phase in<strong>de</strong>r die innere und die äußere Realität verarbeitet wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m sorgt sie fürdie Bildung von einem für das ganze Leben nützlichen Charakter. Die folgen<strong>de</strong>Maxime gibt vor, dass die Jugendlichen auf künstlerische Weise ihre Persönlich-70 keit konstruieren und dabei im Blick haben, ihr eigenes Leben zu steuern. Dievierte Maxime beschäftigt sich mit <strong>de</strong>n lebensgeschichtlichen Chancen und <strong>de</strong>rSynthese von Individuation und Integration um eine Ich-I<strong>de</strong>ntität zu entwickeln,die immer wie<strong>de</strong>r neu hergestellt wer<strong>de</strong>n muss. Die anschließen<strong>de</strong> Maxime besagt,dass wenn Jugendliche Individuation und Integration nicht verbin<strong>de</strong>n kön-75 nen, entstehen Krisen im Sozialisationsprozess, wodurch Entwicklungsdruckentsteht, da die Entwicklungsaufgaben nicht bewältigt wer<strong>de</strong>n können. In <strong>de</strong>rsechsten Maxime wird <strong>de</strong>r Blick auf die Umwelt gerichtet. Soziale Unterstützungvon <strong>de</strong>m engsten Umfeld sind wichtig um Entwicklungsaufgaben zu lösen undIntegrationsanfor<strong>de</strong>rungen abzuarbeiten. Die siebte Maxime beschäftigt sich80 damit, dass für <strong>de</strong>n Entwicklungsprozess auch Schule, Medien etc. wichtigeVermittler sind. Diese sollten sich gegenseitig ergänzen. Die abschließen<strong>de</strong> Maximesagt aus, dass die Jugend eine „eigene Lebensphase“ genannt wer<strong>de</strong>nsollte.Anhand <strong>de</strong>r abgebil<strong>de</strong>ten Skizze „Jugend - eine eigenständige Phase“ kann die85 Theorie von Hurrelmann erläutert wer<strong>de</strong>n. Das in <strong>de</strong>r Mitte zu sehen<strong>de</strong> Gehirnist <strong>de</strong>r Mittelpunkt, von <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r gesamte Prozess ausgeht. Die Ich-I<strong>de</strong>ntität und<strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsprozess beruht auf zwei Grundlagen welche von <strong>de</strong>m Gehirn gegenübergestelltwer<strong>de</strong>n. Zu einem die Individualität, welche die Anlage, die innereRealität, das körperlich psychische, die Individuation und das Individuations-90 verlangen beinhaltet und auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite die Integration, mit <strong>de</strong>n Inhalten<strong>de</strong>r Umwelt, <strong>de</strong>r äußeren Realität, <strong>de</strong>m sozial psychischem, <strong>de</strong>r Integration und<strong>de</strong>m Integrationsverlangen. Der I<strong>de</strong>ntitätsprozess und die Ich-I<strong>de</strong>ntität könnennur durch ein Zusammenspiel zwischen einem Inhalt <strong>de</strong>r Individualität und <strong>de</strong>mdazu passen<strong>de</strong>m Gegenspieler <strong>de</strong>r Integration funktionieren. Dies spiegelt sich95 nicht nur in <strong>de</strong>r ersten Maxime wie<strong>de</strong>r, son<strong>de</strong>rn direkt in <strong>de</strong>n ersten Vieren. Aufdieser Grundlage basieren <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsprozess und auch die Ich-I<strong>de</strong>ntität welcheebenfalls auf soziale Ressourcen beruht. Von <strong>de</strong>m Gehirn auf <strong>de</strong>r Skizzegehen zwei Pfeile aus. Der nach oben gehen<strong>de</strong> zeigt auf die Stichwort krisenhaft,spannungsreich,musterbil<strong>de</strong>nd. All dies kann Inte gration und Individualität100 sein. Durch diese drei entstehen bei <strong>de</strong>m Individuum Chancen&Risiko, Stimulation&Belastungund Freiheit& Begrenzung. Den Ausgleich dieser Güter zu fin<strong>de</strong>nheißt I<strong>de</strong>ntitätsprozess. Zu diesem Prozess gehören Selbstorganisation, produktiveRealitätsverarbeitung, schöpferische Konstruktion und eigenständige Lebensführung.All das soll während dieses Prozesses erlernt wer<strong>de</strong>n. Der nach105 unten zeigen<strong>de</strong> Pfeil zeigt auf <strong>de</strong>n Punkt Ich-I<strong>de</strong>ntität (belastbare Persönlichkeit).Durch die sozialen Ressourcen entsteht ein gewisser emotionaler Halt, welcherzur Ich-I<strong>de</strong>ntität führt. Diese Ressourcen sind Spiel- und Zeiträume, flexible undklare Regeln, Kooperation <strong>de</strong>r Sozialisationsinstanzen und materielle Unterstützung<strong>de</strong>r Selbstorganisation. Abgesehen davon beruht die Ich-I<strong>de</strong>ntität nach110 dieser Skizze auf Team- und Partnerfähigkeit, Fähigkeit zum Umgang mit Wirtschaftund Politik, Leistungsfähigkeit und Fähigkeit zum Umgang mit Freizeit undKonsum.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hurrelmann die Jugend als eine Phasesieht, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsprozess und die Entwicklung <strong>de</strong>r Ich-I<strong>de</strong>ntität eine115 wichtige Rolle spielen. Diese bil<strong>de</strong>n sich in dieser Phase mit Hilfe <strong>de</strong>r Integrationund <strong>de</strong>r Individualisierung. Doch sind soziale Ressourcen ebenfalls sehr wichtig.-------------------------------------------------------------------------------------------------------------Laura und YaseminKlaus Hurrelmann – Die Entwicklungsaufgaben <strong>de</strong>sIndividuums1.) Biografie120 Klaus Hurrelmann wur<strong>de</strong> am 10. Januar 1944 geboren und ist ein Sozial-, Bildungs-und Gesundheitswissenschaftler. Nach<strong>de</strong>m Hurrelmann im Jahr 1963sein Abitur abschloss, studierte er an <strong>de</strong>n Universitäten in Münster und FreiburgSoziologie, Psychologie und Pädagogik. 1968 absolvierte er sein Diplom, 1971die Promotion in Soziologie. Nach langjähriger Tätigkeit an <strong>de</strong>r Universität in Bie-125 lefeld arbeitet er nun seit 2009 als Professor of Public Health and Education an<strong>de</strong>r Hertie School of Governance in Berlin.2.) Die drei EntwicklungsphasenHurrelmann teilt <strong>de</strong>n Entwicklungsprozess <strong>de</strong>s Individuums in 3 große Entwicklungsphasenein: die <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>salters, die <strong>de</strong>s Jugendalters und die <strong>de</strong>s Er-130 wachsenenalters. In je<strong>de</strong>r dieser Phasen muss <strong>de</strong>r Mensch verschie<strong>de</strong>ne Aufgabenbewältigen, um eine gesun<strong>de</strong> Persönlichkeit entwickeln zu können. Ausje<strong>de</strong>r abgeschlossenen Phase sollte das Individuum Eigenschaften mitbringen,welche es für die nächste Phase und ihren erfolgreichen Abschluss benötigt.<strong>Vorträge</strong>-Hurrelmann.doc <strong>Vorträge</strong> zum Thema Hurrelmann Seite 1 von 3


Fach: Pädagogik <strong>Vorträge</strong> zum Thema Hurrelmann GK12135 3.) Die Entwicklungsphase <strong>de</strong>r JugendWir beziehen uns im Folgen<strong>de</strong>n ausschließlich auf die Jugendphase <strong>de</strong>s Menschen.In dieser Phase soll das Individuum eine intellektuelle und soziale Kompetenz,die Geschlechtsrolle und das soziale Bindungsverhalten, einen eigenenLebensstil bzw. die Fähigkeit zur Nutzung <strong>de</strong>s Warenmarktes und ein Werte-140 und Normsystem entwickeln. Mit Hilfe dieser neu erworbenen Fähigkeiten solles <strong>de</strong>m Jugendlichen nun im Erwachsenenalter gelingen verschie<strong>de</strong>ne Rollen zuübernehmen. So zum Beispiel eine Berufsrolle o<strong>de</strong>r eine Partner- bzw. Familienrolle.4.) Individuation vs. Integration145 Auf <strong>de</strong>m Weg zur endgültigen Bildung <strong>de</strong>r Ich-I<strong>de</strong>ntität, kommt es zu einem starkenSpannungsverhältnis zwischen <strong>de</strong>m Prozess <strong>de</strong>r Individuation und <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rIntegration. Auf <strong>de</strong>r einen Seite soll das Individuum eine einzigartige Persönlichkeitentwickeln, auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite jedoch verantwortliche Rollen übernehmen.Durch diesen Konflikt macht <strong>de</strong>r Jugendliche einige Krisenerfahrungen.150 Durch diese Prozesse wird jedoch letztlich eine Ich-I<strong>de</strong>ntität entwickelt. Diesekann als ein Zusammenspiel <strong>de</strong>r personalen I<strong>de</strong>ntität (Prozess <strong>de</strong>r Individuation)und <strong>de</strong>r sozialen I<strong>de</strong>ntität (Prozess <strong>de</strong>r Integration) gesehen wer<strong>de</strong>n. Bewältigt<strong>de</strong>r Jugendliche die aufkommen<strong>de</strong>n Krisenerfahrungen im Jugendalter erfolgreich,steht einem Übergang zur Erwachsenenphase und <strong>de</strong>r Entwicklung einer155 gesun<strong>de</strong>n Ich-I<strong>de</strong>ntität nichts mehr im Wege.5.) I<strong>de</strong>ntitätsprozessBei <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsentwicklung han<strong>de</strong>lt es sich um einen Prozess, bei <strong>de</strong>m das Individuumsich mit <strong>de</strong>r inneren und äußeren Realität, d.h. mit <strong>de</strong>r subjektiven und<strong>de</strong>r rationalen Weltanschauung, auseinan<strong>de</strong>rsetzen muss. Um eine stabile I<strong>de</strong>n-160 tität aufbauen zu können sind folgen<strong>de</strong> Faktoren äußerst för<strong>de</strong>rlich:• selbstständiges, entscheidungs- und handlungsfähiges auftreten in <strong>de</strong>r sozialenUmwelt• die Fähigkeit psychische und soziale Probleme zu bewältigen• starker Einbezug in die Beziehungsstruktur <strong>de</strong>s sozialen Netzwerkes165 • die Anerkennung von wichtigen gesellschaftlichen Rollenzusammenhängendurch die soziale Umwelt6.) Die Ich-I<strong>de</strong>ntitätBei <strong>de</strong>r Ich-I<strong>de</strong>ntität han<strong>de</strong>lt es sich um einen Zustand <strong>de</strong>s Selbsterlebens inständig wechseln<strong>de</strong>n Interpretations- und Aushandlungsprozessen, d.h. <strong>de</strong>r Ju-170 gendliche reflektiert sein gesamtes Denken und Han<strong>de</strong>ln. Außer<strong>de</strong>m befin<strong>de</strong>tsich das Individuum in einem stetigen Koordinierungsprozess, welcher nur dannerfolgreich ist, wenn die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>r inneren (also subjektiven)und <strong>de</strong>r äußeren (also rationalen) Realität zu Lösungen führt, welche sich miteinan<strong>de</strong>rvereinbaren lassen. Hierbei muss die subjektive Weltanschauung nicht175 vollständig mit <strong>de</strong>n gesellschaftlichen Werten übereinstimmen. Durch die Entwicklungeiner gesun<strong>de</strong>n Ich-I<strong>de</strong>ntität sollte es <strong>de</strong>m Jugendlichen daher gelingenSpannungen, bzw. Krisensituationen auszuhalten, auszugleichen o<strong>de</strong>r aktiv zubearbeiten.-------------------------------------------------------------------------------------------------------------180Daniel und DavidHurrelmann: Jugend – eine eigenständige PhaseKlaus Hurrelmann beschreibt in seiner Soziologie die Methatheorie <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsfindung,für welche die Jugend als Prozess dargestellt wird. In diesem Prozessmüssen verschie<strong>de</strong>ne Aufgaben erfüllt wer<strong>de</strong>n, wodurch die Ich-I<strong>de</strong>ntitätzustan<strong>de</strong> kommt.185 Im Kopf <strong>de</strong>r Jugendlichen herrscht Chaos; sie wissen nicht, wer sie sind und wassie wer<strong>de</strong>n sollen.Dazu muss zuerst versucht wer<strong>de</strong>n, eine Balance zwischen Individuation und Integrationzu fin<strong>de</strong>n.Individuation lässt sich aufteilen in190 1.Anlage, also die genetische Ausstattung;2.die innere Realität, welche körperliche und physische Grundstrukturen festlegt(vergleichbar mit <strong>de</strong>m freudschen „Es“ ? Wünsche und Triebe);3.und <strong>de</strong>m Individuationsverlangen, <strong>de</strong>m Erlangen einer Individualität, welchezum Aufbau eigener Persönlichkeitsstrukturen führt.195 Die Integration hingegen ist aufgeteilt in1.Umwelt, also die Gesellschaft;2.in äußere Realität (vergleichbar mit <strong>de</strong>m freudschen „Über-Ich“);3.und <strong>de</strong>m Integrationsverlangen, <strong>de</strong>m Verlangen, in <strong>de</strong>r Gesellschaft aufgenommenzu wer<strong>de</strong>n (Anpassung an Normen und Werte).200 Nach<strong>de</strong>m eine Balance zwischen Individuation und Integration geschaffen ist,müssen Jugendliche <strong>de</strong>n Weg zum I<strong>de</strong>ntitätsprozess bewältigen. Dieser Weg istkrisenhaft, spannungsreich und musterbil<strong>de</strong>nd für das spätere Leben. Auf diesemWeg1.muss Selbstorganisation erlernt wer<strong>de</strong>n,205 2.muss produktive Realitätsverarbeitung erfolgen, also die Verarbeitung <strong>de</strong>r innerenund äußeren Realität (eigene Vorstellungen und Meinungen analysieren,mit <strong>de</strong>r Gesellschaft vergleichen, Bewerten und einordnen)3.müssen selbst gesetzte Ziele aufgebaut und ein Bild von <strong>de</strong>r Zukunft erstelltwer<strong>de</strong>n (schöpferische Konstruktion)210 4.muss man selbst in <strong>de</strong>r Lage sein, sein Leben alleine zu bewältigen (eigenständigeLebensführung).Der Sozialisationsprozess kann krisenhafte Formen annehmen, wenn Entwicklungsaufgabennicht gelöst wer<strong>de</strong>n und so ein Entwicklungsdruck entsteht. ImSchnittpunkt von Individuation und Integration stehen Chance & Risiko, Stimula-215 tion & Belastung und Freiheit & Begrenzung nah beieinan<strong>de</strong>r. Gleichzeitig wer<strong>de</strong>nbiopsychische Gestaltverän<strong>de</strong>rungen und individuelle Persönlichkeitsformungensowie Soziale Integrationsleistungen verlangt.Das Ziel <strong>de</strong>r Jugend ist die Bildung einer Ich-I<strong>de</strong>ntität, einer belastbaren Persönlichkeit.Dafür müssen die Eigenschaften220 1.Leistungsfähigkeit und -bereitschaft,2.Team- und Partnerfähigkeit,3.Fähigkeit zum Umgang mit Freizeit und Konsum,4.mit Wirtschaft & Politikerworben wer<strong>de</strong>n. Zur Unterstützung und um emotionalen halt zu bekommen,225 benötigt man1.Spiel- und Zeiträume,2.materielle Unterstützung <strong>de</strong>r Selbstorganisation,3.Kooperation <strong>de</strong>r Sozialisationsinstanzen4.flexible und klare Regeln.230 -------------------------------------------------------------------------------------------------------------Alicia, Alina, AnnaHurrelmann am Beispiel Lena„Ich glaube meine Tochter ist in einem anstrengen<strong>de</strong>n Alter. Sie befin<strong>de</strong>t sich ineiner Phase zwischen Kind und Erwachsenwer<strong>de</strong>n. Für mich ist das schwer zusehen, dass meine Tochter langsam eine junge Frau wird. Mir fällt es schwer sie235 los zulassen und ihr das gewisse Maß an Autonomie und Selbstverwirklichungzu geben. Mittlerweile ist sie ja auch schon 14 Jahre alt. Vier Jahre noch, dannkann sie schon machen was sie möchte. Aber soweit möchte ich erst einmalnoch nicht <strong>de</strong>nken. Letztes Wochenen<strong>de</strong> hat sie mich gefragt, ob sie nach einerParty bei ihrem 18-jährigen Freund schlafen dürfe. Ich war total geschockt und240 habe sie angemeckert, was sie sich <strong>de</strong>nn dabei <strong>de</strong>nke, <strong>de</strong>nn sie ist schließlicherst 14 Jahre alt. Was da alles passieren könnte, dass möchte ich mir gar nichtausmalen. Auch zu Hause macht sich ihr Alter bemerkbar, sie kommt ihren Verpflichtungennicht mehr nach. Seit <strong>de</strong>m sie nicht zum Klassensprecher gewähltwur<strong>de</strong>, macht sie auch nichts mehr für die Schule und wir geben ihr auch noch245 als Belohnung 50€ Taschengeld. Wie Mütter so sind, gibt es hier und da mal 5€fürs Kino o<strong>de</strong>r für das Shopping in <strong>de</strong>r Stadt. Auch Gedanken über ihre Zukunftmacht sie sich nicht. In ihrem Alter wusste ich schon längst, was ich wer<strong>de</strong>n wollte.Egal was man ihr sagt, egal was man ihr für Ratschläge gibt o<strong>de</strong>r wie freundlichman ihr gegenüber ist, sie gibt nur Wi<strong>de</strong>rworte. Beim letzten Mal ist es sogar250 in einem Streit ausgeartet. Mittlerweile weiß ich mir nicht mehr zu helfen mit diesemKind. Ich habe mit vielen darüber gesprochen, aber keiner ihrer Ratschlägehat geholfen. Deswegen bin ich in die Bibliothek gegangen und habe mir einenRatgeber von Hurrelmann gekauft. Darin bezieht er sich genau auf die Phase in<strong>de</strong>r sich meine Tochter zurzeit befin<strong>de</strong>t. Er beschreibt seine Theorie in acht Ma-255 ximen.Er spricht in <strong>de</strong>r ersten Maxime von einem Wechselspiel zwischen Anlagen undUmwelt, welches die Persönlichkeitsentwicklung möglich macht. Genauer beschreibtHurrelmann, dass etwa die Hälfte <strong>de</strong>r Persönlichkeitsmerkmale auf diegenetische Ausstattung, also die Grundstrukturen wie Geschlecht, körperliche260 Konstitution, Intelligenz, Temperament und Psyche, zurückzuführen sind. Diean<strong>de</strong>re Hälfte mache die soziale und physische Umwelt aus. Das heißt, die Größeund Zusammensetzung <strong>de</strong>r Familie, die Anregungen in <strong>de</strong>r Freizeit und dieFreun<strong>de</strong>sgruppen, die Wohnsituation, Kultur- und Bildungsangebote, finanzielleAspekte, die Wirtschaftlage und das Klima etc. Insgesamt be<strong>de</strong>utet das nun,265 dass die genetische Ausstattung die Möglichkeitsräume für die Eigenschaftenund Verhaltensweisen festlegt, die dann durch die Umwelteinflüsse verän<strong>de</strong>rtund geformt wer<strong>de</strong>n. Dieser Prozess ist das, wie oben schon benanntes Wechselspiel.So ist das also zu verstehen. Die Verän<strong>de</strong>rungen von Lena konnte ichauch erst feststellen, seit <strong>de</strong>m sie mit ihrem Freund zusammen ist. Außer<strong>de</strong>m270 erklärt Hurrelmann in <strong>de</strong>r ersten Maxime, dass auch die Geschlechtsmerkmale<strong>Vorträge</strong>-Hurrelmann.doc <strong>Vorträge</strong> zum Thema Hurrelmann Seite 2 von 3


Fach: Pädagogik <strong>Vorträge</strong> zum Thema Hurrelmann GK12<strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n. Die Heranwachsen<strong>de</strong>n entfalten durch interaktive Verhältnissevon Anlage und Umwelt ihre männlichen und weiblichen Persönlichkeitsmerkmale,so sind Verhaltensweisen von Frauen und Männern sozial erlernt und wer<strong>de</strong>nim Verlauf <strong>de</strong>s Sozialisationsprozesses gebil<strong>de</strong>t. Hurrelmann erläutert in <strong>de</strong>r275 zweiten Maxime, dass <strong>de</strong>r Prozess <strong>de</strong>r Sozialisation im Jugendalter seine intensivePhase erreicht. In dieser Phase wird die innere und äußere Realität dynamischund produktiv verarbeitet. Das Verarbeitete ist dann für <strong>de</strong>n weiteren Lebensverlaufein Muster <strong>de</strong>r einen Charakter bil<strong>de</strong>t. Hurrelmann beschreibt die innereRealität als die körperlichen und psychischen Grundstrukturen und die äu-280 ßere Realität als die Umweltbedingungen. In <strong>de</strong>r Sozialisation im Jugendalterbeobachten sich die Heranwachsen<strong>de</strong>n und diagnostizieren ihre eigenen Anlagenund Verän<strong>de</strong>rungen. Diese Verän<strong>de</strong>rungen müssen sie sensibel aufnehmenund das eigene Han<strong>de</strong>ln darauf abstellen. Vielleicht sollte ich noch mal mit Lenaein Mutter-Tochter-Gespräch führen, in<strong>de</strong>m sie über ihre Beobachtungen und285 Verän<strong>de</strong>rungen, die sie an sich selber festgestellt hat, re<strong>de</strong>n kann und ich ihreBe<strong>de</strong>nken und Sorgen beilegen kann. Vergleichbar ist es mit <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<strong>de</strong>r sozialen und physischen Umwelt. Mit produktiv ist gemeint, dass dieVerarbeitung von innerer und äußerer Realität individuell geschieht und das einJugendlicher für die Verarbeitung eine auf seine Bedürfnisse angemessene und290 flexible Form wählt. Ich glaube ich verstehe langsam, was Lena zurzeit durchmacht.Sie ist verwirrt und weiß nur nicht so recht, wie sie ihre Eindrücke verarbeitensoll, um sie angemessen an ihre Bedürfnisse zu wählen. Ich sollte siemehr dahingehend unterstützen und för<strong>de</strong>rn. Des Weiteren erläutert Hurrelmann,dass die Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Jugendlichen beson<strong>de</strong>rs hoch sind. Das295 wird sehr stark schon in <strong>de</strong>r Schule <strong>de</strong>utlich, die Aufgaben die Lena lösen muss,die kannte ich nicht, als ich in ihrem Alter war. Dieser Druck, <strong>de</strong>r dabei entstehtund dann die Anfor<strong>de</strong>rungen, die ihre soziale Umwelt stellt, ich kann mir vorstellenwie schwer es sein muss. Hurrelmann bezeichnet diese Anfor<strong>de</strong>rungen alsEntwicklungsaufgaben. Für die Heranwachsen<strong>de</strong>n sind die Entwicklungsaufga-300 ben Zielprojektionen, die die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>finieren, die <strong>de</strong>r Jugendliche bei<strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>n Lebensbedingungen benötigt. Der Heranwachsen<strong>de</strong>bearbeitet die Entwicklungsaufgaben in einem Prozess <strong>de</strong>r Selbstregulation.Dabei setzt Hurrelmann voraus, dass permanent an <strong>de</strong>r eigenen Persongearbeitet wird, also eine Selbstorganisation mit konstantem Bemühen um eine305 Strukturierung und Gestaltung <strong>de</strong>r Persönlichkeit. Im <strong>de</strong>r Detail fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Prozessnach Hurrelmann in <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Reihenfolge ab. Die sozialen und gegenständlicheUmwelt wird zunächst mit allen Sinnen aufgenommen, eingeordnet,bewertet und interpretiert, in Vergleiche einbezogen, erneut eingeordnet,bewertet und nochmals interpretiert. Zuletzt noch auf <strong>de</strong>r kognitiven- (Fähigkei-310 ten die mit Wahrnehmung, Lernen, Erinnern und Denken) und affektiven- (Emotional)Ebene mit <strong>de</strong>n eigenen Bedürfnissen abgestimmt. Gut, ich <strong>de</strong>nke es istauch völlig normal, dass man als Jugendlicher in diesem Alter nicht auf <strong>de</strong>n Rat<strong>de</strong>r Eltern hören möchte und dass ein Jugendlicher <strong>de</strong>nkt, dass die eigenenFreun<strong>de</strong> Recht haben. Das war bei mir nicht an<strong>de</strong>rs, wenn ich so darüber nach-315 <strong>de</strong>nke, erkenne ich mich oftmals in Lenas Verhalten wie<strong>de</strong>r. Das Fazit <strong>de</strong>r zweitenMaxime scheint mir auch plausibel. Durch diesen Prozess wer<strong>de</strong>n Formen<strong>de</strong>r Selbstorganisation entwickelt, die oftmals für das weitere Leben bestehenund ein Muster bei Herausfor<strong>de</strong>rungen und Beanspruchungen darstellen.Durch Hurrelmann kann ich jetzt auch verstehen, dass sie sich an<strong>de</strong>rs verhält,320 da sie jetzt ihre eigene I<strong>de</strong>ntität entwickelt. Hierbei gibt es auch sogenannte Umbruchsituationen,also neue Situationen <strong>de</strong>nen sie sich stellen muss und versuchtihre Grenzen zu testen. Aber das ist ein ganz natürlicher Prozess bei <strong>de</strong>mich, als Mutter, sie unterstützen muss. Das was sie tut ist ja lediglich eine Reaktionauf ihre Umwelt. Aber dieser Prozess wird sich positiv auswirken, wenn auch325 wir sie richtig dabei unterstützen, <strong>de</strong>nn hierbei entwickelt sie eine individuelleOrdnung und ermöglicht ein Maß an Stabilität wie Selbstbefriedigung. Diese Art<strong>de</strong>r Persönlichkeitsentwicklung wird aber bei Lena und bei uns allen nie aufhören,da dieser Prozess in keiner Lebensphase abgeschlossen wird. Das ist das,was die dritte Maxime von Hurrelmann beschreibt.330 Vor allem, und das wird bei <strong>de</strong>r nächsten Maxime auch <strong>de</strong>utlich, ist es wichtig,dass wir als Eltern Lena an Werten und Normen anpassen, <strong>de</strong>nn nur so kann siesich zu einer vollständigen Persönlichkeit entwickeln. In dieser Phase entwickeltLena ihre eigene Persönlichkeit mit ihrem unverwechselbaren Merkmalen undEigenschaften. Nur aus diesen bei<strong>de</strong>n Verbindungen kann Lena zu einer Ich –335 I<strong>de</strong>ntität heranwachsen. Und das ist auch <strong>de</strong>r Grund für das Verhalten meinerTochter. Es kann nämlich zu Spannungsverhältnissen kommen und dies geschiehtmeistens im Alter meiner Tochter.In <strong>de</strong>r fünften Maxime stellt sich dann heraus, dass sich hierbei eine Krise entwickelnkann und das ist wahrscheinlich auch <strong>de</strong>r Grund für ihr fragwürdiges340 Verhalten. Lena steht wahrscheinlich vor Aufgaben die sie lösen möchte unddies nicht gelingt. Somit wird sie unter Entwicklungsdruck gesetzt. Das heißtauch für mich, dass ich mehr Verständnis für Lena haben muss und sie nichtimmer mit Entscheidungen unter Druck setzen sollte wie z.B. mit <strong>de</strong>r Entscheidungfür einen Beruf. Wir müssen sie also sowohl schulisch als auch in psychi-345 schen und sozialen Zusammenhängen unterstützen. Denn wenn wir dies nichttun, so kann sie die Entwicklungsaufgaben nicht lösen und es kommt zu einemLösungsstau, bei <strong>de</strong>m sie in eine Krise verfällt wie z.B., dass sie gewalttätig wer<strong>de</strong>nkönnte o.ä. .Die sechste Maxime beschreibt, dass es neben <strong>de</strong>n personalen Ressourcen350 auch die soziale Unterstützung gibt, die hilft Entwicklungsaufgaben zu meistern.Meint Hurrelmann damit vielleicht auch mich als Mutter, die ihrem Kind helfenmuss bestimmte Aufgaben zu bewältigen? Er beschreibt zumin<strong>de</strong>st, dass eineflexible Kernstruktur in <strong>de</strong>r Familie, Schule und im Freun<strong>de</strong>skreis herrschen sollte.Auch sollen Regeln und Umgangsformen in Balance zu Spielräumen stehen.355 Regeln gab es bei uns zu Hause immer genug. Früher hielt sich Lena auchmeist daran. Vielleicht muss ich ihr mehr Spielraum lassen, damit unser harmonischesFamilienleben weiter bestehen kann. Lena wür<strong>de</strong> so lernen eigenständigerzu sein und könnte Probleme auch ohne mich lösen.Die siebte Maxime erklärt, dass nicht nur die Familie son<strong>de</strong>rn auch Schule, Aus-360 bildungsstätte, Gleichaltrige und Medien als Sozialisationsinstanz die wichtigstenVermittler sind. Also bin nicht nur ich dafür verantwortlich, dass meine Tochterselbstständig und eine funktionieren<strong>de</strong> Erwachsene wird, son<strong>de</strong>rn auch alle an<strong>de</strong>renBereiche, in <strong>de</strong>nen Lena sich aufhält. Die Gesellschaft muss die Jugendlichenauf Motivations- und Kompetenzstrukturen einstimmen. Sie trägt ebenfalls365 die Verantwortung dafür, dass Kin<strong>de</strong>r zu eigenständigen Persönlichkeiten heranwachsen.Die Jugend beschreibt also eine eigenständige Phase, die im Lebenslauf zui<strong>de</strong>ntifizieren ist. Sie beschreibt die Übergangsphase vom frühen Charakter biszum Erwachsenen. Dies beschreibt die achte Maxime. Sie fasst zusammen,370 dass die Ziele volle Autonomie und Selbstständigkeit sind. Diese Phase, diemeine Tochter durchläuft, en<strong>de</strong>t erst, wenn sie die Erwerbs-, Familien-, Konsumenten-und Bürgerrolle übernommen hat. Dies alles zeichnet einen Erwachsenenaus und ich habe die Aufgabe meine Tochter so gut wie möglich dabei zuunterstützen.375 Trotz<strong>de</strong>m mache ich mir sorgen. Ich glaube nicht, dass es so leicht für Lena seinwird, eine Erwachsene zu wer<strong>de</strong>n. Egal wie sehr ich ihr dabei helfe, es hat sichviel im Laufe <strong>de</strong>r Zeit verän<strong>de</strong>rt. Ich kann nie sicher gehen, ob Lena auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkteinen Job fin<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>n richtigen Mann heiraten wird o<strong>de</strong>r jemals Kin<strong>de</strong>rbekommt.“<strong>Vorträge</strong>-Hurrelmann.doc <strong>Vorträge</strong> zum Thema Hurrelmann Seite 3 von 3

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