März 2003 (PDF) - An.schläge

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01.12.2012 Aufrufe

österreichan.riss konferenz Arbeit macht krank Arme sind doppelt so oft krank wie Nicht-Arme. Gesundheit hängt stark von sozialen Faktoren ab. Wie sieht die Gesundheitssituation von Wohnungslosen, MigrantInnen, Areitslosen oder benachteiligten Frauen in Österreich aus? Beschönigende Begriffe wie „Eigenvorsorge“, „Selbstverantwortung“, „Empowerment“ sind nicht zufällig gerade in Zeiten der Privatisierung sozialer Dienstleistungen zu Modewörtern avanciert. Die Verabschiedung vom Staat aus seiner sozialen Verantwortung und ihre Folgen sind Thema der Fünften Österreichischen Armutskonferenz. In diesem Rahmen findet auch die Frauen-Vor!-Konferenz statt, ein Vernetzungstreffen, bei dem aktuelle frauenpolitische Entwicklungen analysiert und feministische Alternativen diskutiert werden sollen – gerade in Hinblick auf die aktuellen GATS-Verhandlungen. Kinderbetreuung wird angeboten. keck Österreichische Armutskonferenz: 20. – 21.3.03, Bildungshaus St.Virgil, Salzburg. Frauen-Vor!-Konferenz: 19.3. 19h, 20.3. 9h Infos: T. 01/ 402 69 44, email: office@armutskonferenz.at; Anmeldung: T. 0662/65 901, email: office@virgil.salzburg.at „Carina ist nicht sehr entzückt.“ Im Wiener Gratis-Blatt „U-Express“ überraschte am 12. Februar das Foto der Nackten auf Seite 3 mit folgendem Text: „Carina ist nicht sehr entzückt. Sie sagt, die Texte sind missglückt, mit denen sie wird kommentiert. Dafür die Dichterin sich sehr geniert.“ – Ob dieser Text irrtümlich in Druck ging? Wie es der „Dichterin“ jetzt geht? – Das Statement ist jedenfalls kein Grund zum Genieren, sondern im Gegenteil: eher entzückend. 06 an.schlägemärz 2003 Foto: Michaela Bruckmüller plus.minus Integration Alt w iedereröffnung Cheers! Heidemarie Unterreiner (FP) „Homosexuelle Künstler“ seien in Wien eh schon „sehr gut integriert und beliebt“, meinte FP-Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner anlässlich der Debatte über die Finanzierung des lesbischschwulen Kulturfestivals „Wien ist andersrum“ im Wiener Gemeinderat: Sie hätten die „Provokation“ eines Festivals wie „Wien ist andersrum“ gar nicht nötig, und sollten in ihrer Kunst die Homosexualität „nicht unbedingt herausstreichen“. Dass lesbischen Künstlerinnen das homosexuelle Element in ihren Werken tarnen und verschweigen sollen, was soll dieser alte Hut bitte für ein Begriff von „Integration“ sein?! (-) Nach erfolgreich abgeschlossenem Umbau eröffnet das Veranstaltungszentrum ega in Wien erneut seine Pforten. 1993 von der damals amtierenden Wiener Frauenstadträtin Renate Brauner gegründet, sollte es Raum für Initiativen und Diskussionen bieten, sowie Möglichkeiten zur Weiterbildung offerieren. Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, meldet sich das ega nun mit einem großen Fest zurück. Ab 17 Uhr und bei freiem Eintritt wird anlässlich der Wiedereröffnung und des 10jährigen Geburtstages gefeiert. Schließlich will sich das ega auch in Zukunft nicht vergessen wissen: Das Veranstaltungsangebot wie auch das ständig erweiterte Seminarangebot lassen Spannendes erwarten. ajb Weitere Informationen: ega, Windmühlgasse 26, 1060 Wien, e-mail: egaoffice@.or.at; http://www.ega.or.at auflösung Drei Jahre WiderstandsRat Nachdem der von autonomen Lesben gegründete WiderstandsRat im Februar 2000 seine Arbeit aufgenommen hatte, gibt er nun seine Auflösung bekannt. Drei Jahre lang hatte man sich mit autonomen, feministischen Strategien gegen die schwarz-blaue Regierung beschäftigt. Themen wie Transgender, Sexismus, Wahlrecht für Migrantinnen oder die Arbeitsmarktpolitik standen im Mittelpunkt der Diskussionen. Auch an Demos oder dem feministischen Widerstandskongress nahmen die Mitglieder des Rates teil. Ob andere die Idee des Widerstandsrates wieder aufgreifen, bleibt ungewiss. Aber schließlich freut frau sich über alle feministischen, antirassistischen oder sonst wie gearteten widerständischen Aktivitäten, an denen es sich zu beteiligen lohnt... ajb plus.minus Reaktionen und Anregungen an die Redaktion per Brief oder e-mail, mit dem Betreff:„plus.minus“ Emanzipation Neu Ingrid Korosec (VP) Mit „gender mainstreaming“ tut sich indes Ingrid Korosec hervor. Die Wiener Seniorensprecherin zog gegen SP-Finanzstadtrat Rieder wegen der Ungleichbehandlung von weiblichen und männlichen Senioren durch die Wiener Linien zu Felde. Frauen können ab 60 Seniorenermäßigung in Anspruch nehmen, Männer erst ab 65. Das sei eine untolerierbare Ungleichbehandlung. In der nachfeministischen Ära, in der wir zweifellos leben, heißt „Gleichbehandlung“ mittlerweile: Jede konstatierbare oder konstruierbare Benachteiligung von Männern aufzuspüren und umgehend zu beseitigen. (-)

s eminar besser zu früh… …als zu spät. Jedes dritte Mädchen, jeder vierte Bub ist davon betroffen: sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist so verbreitet wie unsichtbar. Der Verein Selbstlaut veranstaltet nun ein Seminar, das potenzielle Opfer stärken und Erwachsenen das Gefühl der Ohnmacht nehmen soll. Die Konfrontation mit einem möglichen sexuellen Missbrauch kann hilflos machen, Angst oder Aggression erzeugen und so zu überstürztem Handeln führen. Wie können Kinder und Jugendliche bei diesem schwierigen Problem unterstützt und begleitet werden und welche Möglichkeiten bietet gerade die Prävention? Aufmerksame Erwachsene und eine emanzipatorische Erziehungshaltung sind nach Meinung der Veranstalterinnen Lilly Axster und Angelika Trabe Voraussetzung für eine Prävention. Nahe an der praktischen Arbeit mit Mädchen und Buben werden in diesem Seminar auch Materialien für den Arbeitsalltag vorgestellt. Bald anmelden! keck „Der Ohnmachtszwischenraum – Prävention als Handlungsstrategie“, am 29.April 2003, 14–18h im Verein Selbstlaut, Berggasse 32/4, 1090 Wien. Infos und Anmeldung: T. 01/810 90 31, email: selbstlaut@telering.at; Eur 30,– Seminarbeitrag weltfrauenkonferenz Aufruf! Zunehmende Frauenverachtung und Frauenfeindlichkeit trotz vordergründiger Bekenntnisse zu Gender-Mainstreaming, die Schließung des österreichischen Frauenministeriums und die voranschreitende „Feminisierung“ der Armut zeigen nur zu deutlich: Es ist allerhöchste Zeit für eine 5.Weltfrauenkonferenz, bei der die Entwicklungen seit der letzten Konferenz in Peking 1995 aus der Sicht von Frauen besprochen und überzeugende Gegenstrategien entwickelt werden. Da sich die meisten Regierungen einem solchen Vorhaben gegenüber nicht sehr gewogen zeigen, sind Frauenbewegungen und NGO’s dabei, den Faden an frühere Konferenzen, die von 1975 bis 1995 viermal stattfanden, anzuknüpfen. Auch in Österreich setzt sich eine Gruppe für eine 5.Weltfrauenkonferenz im Jahr 2005 ein. Zum Beispiel mit einer Aufforderung an Benita Ferrero-Waldner und Herbert Haupt sich dafür einzusetzen, kann frau das Vorhaben tatkräftig unterstützen. DF Infos:WIDE-Österreich, Berggasse 7, 1090 Wien, T. 01/317 40 31 wien ist andersrum Aussetzer Zunächst sah es so aus, als würde sich das „Festival der Verlockungen vom anderen Ufer“ nicht mehr aus der Verschuldung retten können und endgültig zu Grabe getragen werden. Seit Schwarz-Blau an der Regierung ist, erhält „Wien ist andersrum“ keine Subventionen mehr vom Bund.Trotzdem wurde das Festival nicht gestoppt, ein so wichtiges kulturpolitisches Event durfte einfach nicht ausgehungert werden. Aber der Schuldenberg wuchs. Nun sprang die Stadt Wien ein und der homophoben Stimmung in Österreich wird künftig wieder queer-Kultur entgegen gehalten werden können. Zunächst müssen mit den Subventionen noch die Schulden beglichen werden, weshalb das Festival für ein Jahr ausgesetzt wird. Ab 2004 besteht die Möglichkeit einer Dreijahres-Förderung durch die Stadt Wien.Wünschenswert wäre zudem eine höhere Dotierung, um das Festival professioneller zu gestalten und international bekannt zu machen, und um noch deutlicher zum Ausdruck zu bringen:Wir sind hier – ob euch das passt oder nicht! keck an.ruf Claudia von Werlhof im Gespräch mit Gabi Horak Jedes Feuer beginnt mit einem Fünkchen. an.rissösterreich Foto kommt am MONTAG Sie waren beim Weltsozialforum Porto Alegre. Welche Erfahrungen haben Sie mitgenommen? Ich habe auch an zwei „Vorkonferenzen“ teilgenommen. Etwa an einer globalen Konferenz über Bildung in Zeiten des Neoliberalismus. Das GATS-Abkommen wurde schärfstens angegriffen, denn die Erfahrung zeigt, dass dann die Bildung qualitativ zurückfällt und emanzipatorische Inhalte ausgemerzt werden. Porto Alegre hat mir gezeigt, dass die Jugend endlich ernst genommen werden will. Die Globalisierung mit ihren neoliberalen Politiken, Kriegstreiberei, Naturzerstörung und Menschenverachtung wird ohne wenn und aber abgelehnt. Kamen feministische Fragestellungen ausreichend vor? Sie kamen in vielen Formen vor, waren aber nicht im Zentrum der Debatte. Die Organisatoren waren v.a. Männer, und es war deutlich, dass Porto Alegre inzwischen politisch so bedeutsam geworden ist, dass alle möglichen Institutionen da mitzumischen versuchen – und die sind erfahrungsgemäß nicht feministisch gesinnt. Wie brauchbar wäre „Gender“ im Kampf gegen neoliberale Strukturen? Die weltweiten Bewegungen gegen den Neoliberalismus sind ja gerade von Frauen an der Basis begonnen worden! Daher sind auch die Alternativ-Bewegungen, wie sie seit 25 Jahren gerade im Süden entstehen, im wahrsten Sinne Frauenbewegungen! Das wird allerdings nach außen hin nicht reflektiert. Inzwischen gibt es diverse Versuche „von oben“, sich die Erfolge anzueignen. GATS wäre etwa der k.o.-Schlag für sämtliche Errungenschaften der hiesigen Frauenbewegung. Der Neoliberalismus nimmt den Frauen die Arbeitsplätze, lässt ihnen bestenfalls die Sklaverei und bürdet ihnen gleichzeitig eine um vieles erweiterte Hausarbeit auf, weil der Sozialstaat in „private“ Dienstleistungen überführt wird, die sich kaum eine Frau wird leisten können. Kann das Austrian Social Forum (ASF) eine langfristige Bewegung werden? Das ASF ist absolut notwendig. Die Zustimmung wird umso größer, je mehr Leute anfangen zu verstehen, dass Arbeitslosigkeit, Sozialabbau, Zunahme der Gewalt, Firmenzusammenbrüche Auswirkungen des Neoliberalismus sind. Den internationalen Konzernen werden alle Märkte, alle Investitionsmöglichkeiten, alle Chancen ALLEIN überlassen. Öffentlichkeit, Demokratie und nationales Kapital müssen weichen! Das ASF kann so langfristig sein wie der Neoliberalismus, denn es wird einen „objektiven“ Bedarf danach geben. Claudia von Werlhof ist Ordinaria f. Politisches System Österreichs a. d. Uni Innsbruck märz 2003an.schläge 07

s eminar<br />

besser zu früh…<br />

…als zu spät. Jedes dritte Mädchen, jeder vierte Bub ist davon betroffen: sexuelle<br />

Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist so verbreitet wie unsichtbar.<br />

Der Verein Selbstlaut veranstaltet nun ein Seminar, das potenzielle Opfer<br />

stärken und Erwachsenen das Gefühl der Ohnmacht nehmen soll. Die Konfrontation<br />

mit einem möglichen sexuellen Missbrauch kann hilflos machen,<br />

<strong>An</strong>gst oder Aggression erzeugen und so zu überstürztem Handeln führen.<br />

Wie können Kinder und Jugendliche bei diesem schwierigen Problem unterstützt<br />

und begleitet werden und welche Möglichkeiten bietet gerade die<br />

Prävention? Aufmerksame Erwachsene und eine emanzipatorische Erziehungshaltung<br />

sind nach Meinung der Veranstalterinnen Lilly Axster und<br />

<strong>An</strong>gelika Trabe Voraussetzung für eine Prävention. Nahe an der praktischen<br />

Arbeit mit Mädchen und Buben werden in diesem Seminar auch Materialien<br />

für den Arbeitsalltag vorgestellt. Bald anmelden! keck<br />

„Der Ohnmachtszwischenraum – Prävention als Handlungsstrategie“, am 29.April <strong>2003</strong>, 14–18h im Verein Selbstlaut,<br />

Berggasse 32/4, 1090 Wien. Infos und <strong>An</strong>meldung: T. 01/810 90 31, email: selbstlaut@telering.at; Eur 30,– Seminarbeitrag<br />

weltfrauenkonferenz<br />

Aufruf!<br />

Zunehmende Frauenverachtung und Frauenfeindlichkeit trotz vordergründiger<br />

Bekenntnisse zu Gender-Mainstreaming, die Schließung des österreichischen<br />

Frauenministeriums und die voranschreitende „Feminisierung“<br />

der Armut zeigen nur zu deutlich: Es ist allerhöchste Zeit für eine 5.Weltfrauenkonferenz,<br />

bei der die Entwicklungen seit der letzten Konferenz in<br />

Peking 1995 aus der Sicht von Frauen besprochen und überzeugende Gegenstrategien<br />

entwickelt werden. Da sich die meisten Regierungen einem<br />

solchen Vorhaben gegenüber nicht sehr gewogen zeigen, sind Frauenbewegungen<br />

und NGO’s dabei, den Faden an frühere Konferenzen, die von 1975<br />

bis 1995 viermal stattfanden, anzuknüpfen. Auch in Österreich setzt sich eine<br />

Gruppe für eine 5.Weltfrauenkonferenz im Jahr 2005 ein. Zum Beispiel<br />

mit einer Aufforderung an Benita Ferrero-Waldner und Herbert Haupt sich<br />

dafür einzusetzen, kann frau das Vorhaben tatkräftig unterstützen. DF<br />

Infos:WIDE-Österreich, Berggasse 7, 1090 Wien, T. 01/317 40 31<br />

wien ist andersrum<br />

Aussetzer<br />

Zunächst sah es so aus, als würde sich das „Festival der Verlockungen vom<br />

anderen Ufer“ nicht mehr aus der Verschuldung retten können und endgültig<br />

zu Grabe getragen werden. Seit Schwarz-Blau an der Regierung ist, erhält<br />

„Wien ist andersrum“ keine Subventionen mehr vom Bund.Trotzdem<br />

wurde das Festival nicht gestoppt, ein so wichtiges kulturpolitisches Event<br />

durfte einfach nicht ausgehungert werden. Aber der Schuldenberg wuchs.<br />

Nun sprang die Stadt Wien ein und der homophoben Stimmung in Österreich<br />

wird künftig wieder queer-Kultur entgegen gehalten werden können.<br />

Zunächst müssen mit den Subventionen noch die Schulden beglichen werden,<br />

weshalb das Festival für ein Jahr ausgesetzt wird. Ab 2004 besteht die<br />

Möglichkeit einer Dreijahres-Förderung durch die Stadt Wien.Wünschenswert<br />

wäre zudem eine höhere Dotierung, um das Festival professioneller zu<br />

gestalten und international bekannt zu machen, und um noch deutlicher<br />

zum Ausdruck zu bringen:Wir sind hier – ob euch das passt oder nicht! keck<br />

an.ruf<br />

Claudia von Werlhof im Gespräch mit Gabi Horak<br />

Jedes Feuer beginnt mit einem Fünkchen.<br />

an.rissösterreich<br />

Foto<br />

kommt am<br />

MONTAG<br />

Sie waren beim Weltsozialforum Porto Alegre. Welche Erfahrungen haben<br />

Sie mitgenommen?<br />

Ich habe auch an zwei „Vorkonferenzen“ teilgenommen. Etwa an einer<br />

globalen Konferenz über Bildung in Zeiten des Neoliberalismus. Das<br />

GATS-Abkommen wurde schärfstens angegriffen, denn die Erfahrung<br />

zeigt, dass dann die Bildung qualitativ zurückfällt und emanzipatorische<br />

Inhalte ausgemerzt werden. Porto Alegre hat mir gezeigt, dass<br />

die Jugend endlich ernst genommen werden will. Die Globalisierung<br />

mit ihren neoliberalen Politiken, Kriegstreiberei, Naturzerstörung und<br />

Menschenverachtung wird ohne wenn und aber abgelehnt.<br />

Kamen feministische Fragestellungen ausreichend vor?<br />

Sie kamen in vielen Formen vor, waren aber nicht im Zentrum der Debatte.<br />

Die Organisatoren waren v.a. Männer, und es war deutlich, dass<br />

Porto Alegre inzwischen politisch so bedeutsam geworden ist, dass<br />

alle möglichen Institutionen da mitzumischen versuchen – und die<br />

sind erfahrungsgemäß nicht feministisch gesinnt.<br />

Wie brauchbar wäre „Gender“ im Kampf gegen neoliberale Strukturen?<br />

Die weltweiten Bewegungen gegen den Neoliberalismus sind ja gerade<br />

von Frauen an der Basis begonnen worden! Daher sind auch die Alternativ-Bewegungen,<br />

wie sie seit 25 Jahren gerade im Süden entstehen,<br />

im wahrsten Sinne Frauenbewegungen! Das wird allerdings nach<br />

außen hin nicht reflektiert. Inzwischen gibt es diverse Versuche „von<br />

oben“, sich die Erfolge anzueignen. GATS wäre etwa der k.o.-Schlag<br />

für sämtliche Errungenschaften der hiesigen Frauenbewegung. Der<br />

Neoliberalismus nimmt den Frauen die Arbeitsplätze, lässt ihnen bestenfalls<br />

die Sklaverei und bürdet ihnen gleichzeitig eine um vieles<br />

erweiterte Hausarbeit auf, weil der Sozialstaat in „private“ Dienstleistungen<br />

überführt wird, die sich kaum eine Frau wird leisten können.<br />

Kann das Austrian Social Forum (ASF) eine langfristige Bewegung werden?<br />

Das ASF ist absolut notwendig. Die Zustimmung wird umso größer, je<br />

mehr Leute anfangen zu verstehen, dass Arbeitslosigkeit, Sozialabbau,<br />

Zunahme der Gewalt, Firmenzusammenbrüche Auswirkungen<br />

des Neoliberalismus sind. Den internationalen Konzernen werden alle<br />

Märkte, alle Investitionsmöglichkeiten, alle Chancen ALLEIN überlassen.<br />

Öffentlichkeit, Demokratie und nationales Kapital müssen weichen!<br />

Das ASF kann so langfristig sein wie der Neoliberalismus, denn<br />

es wird einen „objektiven“ Bedarf danach geben.<br />

Claudia von Werlhof ist Ordinaria f. Politisches System Österreichs a. d. Uni Innsbruck<br />

märz <strong>2003</strong>an.<strong>schläge</strong> 07

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