PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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- δ 13 96<br />
C-Wert - Stabile Isotopen–<br />
__________________________________________________________________________<br />
10.3 Vorüberlegungen<br />
Das Kohlendioxid der Bodenluft im Kartiergebiet ist ein Mischgas, das sich aus drei<br />
Komponenten zusammensetzt. Der größte Teil hat seinen Ursprung sicher aus der<br />
Umsetzung organischen C3-Pflanzenmaterials (siehe Abb. 10.1). Ein kleiner Teil ist<br />
atmosphärischen Ursprungs (siehe Abb. 10.1). Ein weiterer Anteil des CO2 im Bodengas<br />
strömt aus der Tiefe zu.<br />
Um den Anteil dieser letzteren Komponente besser abschätzen zu können, stellt sich die<br />
Frage, wie hoch der δ 13 C-Wert wäre, wenn nur atmosphärisches und biologisch im Boden<br />
entstandenes CO2 vorhanden ist. Atmosphärisches CO2 enthält ca. 7‰ 13 C abweichend vom<br />
PDB-Standard, CO2 erzeugt von Bodenorganismen ca. 25-30 ‰ (siehe Abb. 10.1.). Um die<br />
im Gelände gemessenen Werte besser interpretieren zu können, ist es notwendig, zuerst die<br />
Anteile des atmosphärisch eingetragenen CO2 herauszurechnen.<br />
Dazu werden zwei konstante Werte benötigt. Die Konzentration des atmosphärischen CO2<br />
im Boden wird konstant bei nicht mehr als 0,035 Vol% liegen. Da dies der atmosphärischen<br />
Hintergrundkonzentration entspricht. In Böden mit normal oxidierendem Milieu – wie im<br />
Kartiergebiet vorliegend - wird vernachlässigbar wenig CO2 durch reduzierende Vorgänge<br />
verbraucht, so dass der Konzentrationsanteil an atmosphärischer Luft sich immer höchstens<br />
bei diesem Gleichgewichtswert einpendeln wird.<br />
Weiterhin ist davon auszugehen, dass der δ 13 C-Wert für biologisch entstandenes CO2 bei<br />
ähnlichen Redox-Bedingungen im gleichen Gebiet ohne die Zufuhr von Kohlenwasserstoffen<br />
aus dem Untergrund relativ konstant ist. Im Untersuchungsgebiet kommen ausschließlich C3-<br />
Pflanzen vor (siehe Abb. 10.1.) und die Bodenverhältnisse sind ähnlich (ZOPPERITSCH,<br />
2001). Als konstanter Wert δ 13 CBiogen werden in dieser Rechnung nicht die von CLARK & FRITZ<br />
(1997) angegebenen -23‰ sondern -25,5 ‰ verwendet. Dieser Wert wurde bei Punkt 10<br />
gemessen, der bei der Probenahme mit ca. 10Vol% die höchste CO2-Konzentration in der<br />
Bodenluft aufwies. Dort wurde gleichzeitig der mit –25,5‰ niedrigste δ 13 C-Wert gemessen.<br />
In Kombination spricht beides dafür, dass dieser Wert den in diesem Gebiet „rein biogen<br />
erzeugten“ δ 13 C-Werten am ehesten entspricht.<br />
Selbstverständlich sind diese Werte nur mit umfangreichen Messungen zu verifizieren und<br />
keinesfalls zu einer genauen Berechnung zu verwenden. Allerdings reicht dies, um einen<br />
eventuell vorhandenen Trend festzustellen und den Einfluss der CO2-Konzentration zu<br />
relativieren.