01.12.2012 Aufrufe

PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

90<br />

- O2-CO2-Profile–<br />

__________________________________________________________________________<br />

Streckenmeter 60-70. Bei steigender CO2-Konzentration liegt der Wert in einem Punkt<br />

deutlich niedriger als [O2+CO2]max, in unmittelbarer Nähe bei etwa gleicher CO2-Konzentration<br />

deutlich darüber.<br />

Dieser Wert im Profil erreicht das höchste [O2+CO2]gem im Untersuchungsgebiet. Da es sich<br />

in diesem Profil ebenso, wie in Profil 20 um einen Einzelwert handelt, wird seine Bedeutung<br />

als gering eingestuft.<br />

Die unter Tage bekannte Störung, die sich am Standort ebenfalls deutlich als Geländekante<br />

abzeichnet, weist keine Auffälligkeiten in der CO2-O2-Gesamtkonzentration auf. Lediglich das<br />

Niveau der CO2-Konzentration war auf der westlichen Seite etwa 1 Vol% höher als auf der<br />

östlichen.<br />

9.2.4 Interpretation der Ergebnisse<br />

Bei keinem der 20 Profile mit insgesamt 432 Einzelmessungen wurde ein [O2+CO2]gem<br />

gefunden, das mehr als 1 Vol% größer als [O2+CO2]max war. Daraus folgt, dass an allen<br />

Standorten kein nennenswert großer CO2-Zustrom aus dem Untergrund stattfindet und hohe<br />

CO2-Werte wahrscheinlich nicht als geogen anzusehen sind.<br />

CO2-Konzentrationen, die mehr als 4 Vol% der Bodenluft betrugen, gingen regelmäßig mit<br />

einer überdurchschnittlichen Erniedrigung der O2-Konzentration einher. Gleichzeitig wurden<br />

solch hohe CO2-Werte fast nur in sehr feuchten oder verdichteten Böden vorgefunden. Ein<br />

hoher Wassergehalt in Böden oder ein hoher Verdichtungsgrad des Oberbodens hemmen<br />

den Gasaustausch des Bodens mit der Atmosphäre (SCHACK-KIRCHNER, 1998; GAERTIG et<br />

al. 2000). Allerdings nimmt mit zunehmenden Verdichtungsgrad der Anteil des diffusiven<br />

Gastransportes zu Gunsten des Transportes von Bodenluftkomponenten durch die<br />

Bodenlösung ab (SCHACK-KIRCHNER, 1998). Die Ursache liegt darin, dass unter solchen<br />

Bedingungen das CO2 wesentlich besser transportiert wird als O2 (siehe Tab. 9.1.).<br />

Eine zusätzliche Zufuhr von CO2 aus dem Untergrund ist demnach in verdichteten Böden<br />

anhand des CO2/O2-Gradientenverhältnisses sehr schwer zu erkennen, da die unbekannte<br />

Zufuhrrate von einer ebenfalls unbekannten Transportrate des CO2 durch die Bodenlösung<br />

kompensiert werden kann. Da das System des dualen Gastransportes im Boden zu komplex<br />

ist, kann in dieser Arbeit nicht abgeschätzt werden, ab welchem Wert für [O2+CO2]gem bei<br />

einer CO2-Konzentration von mehr als 3,5 Vol% wahrscheinlich von einer nicht-biologischen<br />

Kohlendioxid-Quelle ausgegangen werden kann.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!