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- 7 Flächige Kartierung von CO2-Konzentrationen der Bodenluft – 49<br />

__________________________________________________________________________<br />

7.4 Statistik der Kartierung<br />

Allein die CO2-Konzentration im Boden hat im Hinblick auf geologische Zusammenhänge<br />

noch keine Aussagekraft, da ihre Höhe von zu vielen natürlichen Faktoren abhängt.<br />

Messwerte der CO2-Konzentration in engem zeitlichen und räumlichen Zusammenhang sind<br />

eher selten exakt reproduzierbar. Eine statistische Auswertung der Einzelmessungen ist<br />

daher unbedingt erforderlich.<br />

CO2-Konzentrationsanomalien in der Bodenluft können aus sehr unterschiedlichen Quellen<br />

stammen. Die häufigsten Ursachen für erhöhte CO2-Konzentrationen sind biologisch bedingt<br />

(siehe Kap. 5). Deshalb ist es bei der ausschließlichen Messung von CO2 in der Bodenluft<br />

nur möglich Anomalien geologischer Herkunft anhand deren räumlicher Ausbreitung zu<br />

erkennen.<br />

Schon ERNST (1968), GOTH (1983), WRANIK (1984) und BRIEGEL (1988) nutzten die Kenntnis<br />

über geologische Strukturen in ihren Untersuchungsgebieten zur Selektion geologisch<br />

bedingter CO2-Konzentrations-Anomalien. Wenn z.B. in mehreren parallel verlaufenden<br />

Profilen anhand erhöhter CO2-Konzentrationen Lineamente erkannt werden konnten und<br />

diese in das tektonische Gesamtbild passten, ging der Untersuchende von einer Störungs-<br />

bedingten Anomalie aus. Als Ursache für die geogen erhöhten CO2-Konzentrationen wurde<br />

ein Kohlendioxid-Zustrom aus der Tiefe angenommen. Mit Hilfe dieser Methode konnte nur<br />

die Aussage getroffen werden, dass die erkannten Anomalien mit geologisch bekannten<br />

Phänomenen übereinstimmten oder „mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit“ geologische<br />

Ursachen haben. Allerdings ist die Definition einer Konzentrationsanomalie bisher eher nach<br />

dem Gefühl im erfolgt und nicht anhand von beweiskräftigen Daten.<br />

Entgegen der allgemeinen Meinung gibt es keine Muster mit voraussagbaren Proportionen in<br />

einem vorgegebenen Untersuchungsgebiet. Die allgemeine Praxis, eine Abweichung von<br />

mehr als ein oder zwei Standardabweichungen zeige eine Anomalie (z.B. GOTH, 1983) hat<br />

keine wissenschaftliche Basis. Es ist bequem und eine gängige Praxis (KLUSMANN, 1993). In<br />

der vorliegenden Arbeit wurden zahlreiche dauerhaft erhöhte Werte gefunden, die mehr als<br />

zwei oder drei Standardabweichungen von der Hintergrundkonzentration abwichen. Ein<br />

Zustrom aus der Tiefe kann dort trotzdem häufig ausgeschlossen werden (siehe Tabelle<br />

10.2, Punkt 10). Um räumlich geologisch bedingte Anomalien zu finden ist es notwendig,<br />

einen Hintergrund (also den Normalfall) zu definieren. Damit ist nicht ein einzelner Wert,<br />

sondern ein Wertebereich in einer bestimmten Umgebung gemeint (KLUSMANN, 1993).

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