PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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- 6 Methodik im Gelände –<br />
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6 Methodik im Gelände<br />
Einzeln betrachtete Messwerte haben bei Bodengasmessungen kaum Aussagekraft, da sie<br />
von zu vielen Störfaktoren abhängen, die oft für jeden einzelnen Messpunkt spezifisch sind.<br />
Sie sind selbst bei geringem räumlichen und zeitlichen Abstand nicht genau reproduzierbar<br />
(siehe Kap. 8 und Tab. 10.2). Dies trifft für alle geochemischen Untersuchungsmethoden zu.<br />
Erst bei statistischer Betrachtung lassen sich verwertbare Aussagen gewinnen. Deshalb wird<br />
zur Interpretation der Daten eines Messgebietes eine möglichst große Zahl von Messwerten<br />
benötigt. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte der Zeitaufwand für eine Einzelmessung nicht<br />
allzu groß sein, wenn nur wenig Personal zur Verfügung steht. Diese Forderung erfüllt die<br />
Messmethode nach ERNST (1968) am besten. Hier kann eine einzelne Arbeitskraft unter<br />
günstigen Bedingungen 50-70 Messungen an einem Arbeitstag durchführen. Allerdings muss<br />
bei dieser Messmethode eine Kontamination der Gasproben mit atmosphärischer Luft in<br />
Kauf genommen werden. Dies ist im Bezug zur Zielsetzung der Untersuchungen<br />
untergeordnet relevant, da nicht die absolute Höhe des Messwerts sondern nur die Relation<br />
der Messwerte zueinander von Interesse ist.<br />
Die in dieser und vorangegangenen Arbeiten verwendete Messtiefe 0,7 bis 0,9 Meter birgt<br />
den Nachteil, dass die Schwankungen der CO2-Konzentration in der Bodenluft jahreszeitlich<br />
bedingt am größten sind. Mit der Tiefe nehmen die jahreszeitlichen Schwankungen der CO2-<br />
Konzentration in der Bodenluft ab (SCHÜLE, 2000). Ab einer Tiefe zwischen 3 und 5 Metern<br />
sind die Bodengas-Verhältnisse relativ stabil. Deswegen wären zur Erforschung von<br />
geologisch bedingten Bodengaskonzentrationen Bohrlochtiefen von 3-5 Metern besser<br />
geeignet. Aufgrund der Vielzahl der benötigten Messungen ist der damit verbundene<br />
Aufwand allerdings nur selten zu rechtfertigen.<br />
6.1 Die Bodengasmethode nach ERNST (1968)<br />
Entlang vorher festgelegter Profile werden in regelmäßigen Abständen (10 – 30 m)<br />
Messungen vorgenommen. Mit einem Bohrstock wird ein Loch von einem Durchmesser von<br />
etwa 30mm und 0,7 – 0,9 m Tiefe geschlagen. Nach dem Ziehen des Bohrstocks wird eine<br />
50 cm tiefreichende, unten offene Metallsonde, die mit einem Abdichtkegel versehen ist, in<br />
das Loch gesteckt (siehe Abb. 6.1.). Die Metallsonde hat unterhalb des Metallkegels einen<br />
Außendurchmesser von 20 mm.<br />
Die beim Ziehen des Bohrstocks in das Bohrloch eingedrungene Luft und die Luft des<br />
Sondenhohlraumes wird durch 30 Pumpenhübe einer Dräger Handpumpe – das entspricht<br />
ca. dem 4-5fachen Volumen der Sonde und des Bohrloches – wieder entfernt (GOTH,1983).